Die Itusts -Zeitung. loh ier> Ntyper. Herausgeber und Eigenthümer. Harrisburg, Ha. D nn r stag, Februar 28,1807. Seine lVerhßNdlnngen. Unser Leser erden uns gewiß ent schuldigen, wenn wenn wir sie mit den Verhandlungen des Congresse und der Gesetzgebung diese Woche verschonen, da ja doch nur lauter dummes Zeug ist, wa die Herren Gesetzverdreher hier und in Waschtngton schwatzen. Wir sind e nun einmal müde, immer und im mer nicht al vom "Nigger" zuhören und wollen lieber warten, bis die Her ren etwa Vernünftiges thun. Blos ha ben tr hier noch zu melden, daß unsere radikalen Gesetzgeber ihre Gehalt auf 82000 festsetzen wollen ! —So geht da Gerücht. Leser, verdienst Du auch 82000 tn drei Monaten mit —Nichts thun ? Neue Postmeister FolgendeNominatione für das Post melsteramt in Pennsvlvanien wnrden gemacht: R. C. Taylor, Indiana ; L. M. Wil liams, Sharon; David Dean, White bave; I. B. Pursel, BloomSburg; I. H. Kerlin, Mtddletow; G. F. Harvry, DoyleStown; Math. P. Welsh, ChamberSburg ; Dan. Welt?, GreenS durg; Jakob Salade, Williamspott; Slizath P. Humphrey, Coatesville. Zrnstee der Irren-Anstalt. Gouv. Gearp hat die Herren Georg Bergner, Henry Gilbert und William Southrr alTrustee der Irren-Anstalt ernannt. —Empfehlung ist keine nöthig. Nieder mit Armen. Der Harriburg „Telegraph" ist z Gunsten die Steuer auf jeden Brannt einbrenner auf IllXXt anstatt 8100 festzusetzen, „indem es", wie er sagt, „da Geschäft in die Hände Solcher bringen würde, die, falls sie das Gesetz übertreten, auch etwas zu vvlie - ren haben." In anderen Worten, er „Telegraph" will, daß dieses Ge schäft den reichen Manufakturifte gänzlich übertragen werde, (als ob diese nicht betrügen,) und somit die Armen noch vollends berauben! Nur immer d'rauf los, ihr Herren Radikalen; nehmt die Geschäft au den Händen der armen und mittleren Manufakturisten, und gebt den Reichen ! Das ist ja, was ihr schon längst wolltet. Fürwahr, wir gehe mit Riesenschritten dem Ruin ent gegen, und haben am Ende blos zwei Klassen von Menschen, wie in England die Armen und die Reichen. Und so weit komint es noch in Aine ri ka, wenn die Radikalen noch lange am Ruder bleiben, trotz dem man es jetzt noch nicht glaubt! Dag ist nicht Neue. Am löten Diese wurde Senator La mers ein Stock von seinen Freunden überreicht. Bei dieser Gelegenheit hielt Senator Graham von Allegheny Coun ty eine Rede, worin e heißt : „Ich wuß te, daß er (Cameron) zu Gunsten de Negerstimmrechts in Pennsylvanien sowohl als im Süden ist." Nun, das wußten wir schon lange, haben e auch in unsrem Blatte gesagt, allein die Radikalen ha ben vor dem Volke geleugnet, und viele ihrer Anhänger haben ihnen ge glaubt. Doch, die Schuppen fallen jetzt von den Augen de Volkes. Wie paßt da! Die New-lork „Tribune", bekanntlich da leitende republikanische Blatt in Amerika, schreit für einen hohen Tartff, und sagt, man sollte die ein heimi - schen Manufakturisten unterstützen; und zur selben Zeit bezieht jene Blatt sein eigene Papier, worauf e gedruckt ist, u Europa, well e wahlfeiler ist!!! Da klappt nit, Frau Base; enhveder bist Du eine Heuchlerin oder Du lügst! Tie Steuer auf Whiskey. Da Congreß-Somite für „Wege und Mittel" hat beschlossen, dem Congreß zu tmpfehlen, dt Steuer auf Whiskey zu zwei beizubehalten. Be kanntlich ist diese hohe Steuer der ein zig Grund, warum da Gesetz so viel fach mgangen wird. Da Comite hat nun den naiven Einfall, den angeb ltche Betrügereien mancher Desttlla teure durch die Bestimmung Einhalt zu thu, daß aller Whiskey, welcher unter 2 Dollar per Gallone zum Verkaufe geboten wird, mit Beschlag belegt werden soll. Natürlich wird Niemand den Artikel unter zwei Dollar anbieten, aber den Käufer wird er doch uicht auf zwei Dollar zu stehen kommen. Wie da zu machen ist darüber könnten die Httzkey-Häadler genau Auskunft ge be, wenn sie wollten. Die Herren ginanzmänner im Congreß müssen recht ,Fkün" sein, wenn sie glauben durch derartig Kunstgriffe der herrschenden Corruptiou steuern zu können. Wishingtsn verwarsen. Vorigen Mittwoch machte Hr. Gre gory, ein Demokrat, den Vorschlag in der Gesetzgebung, daß am 22. Februar, als am Geburtstage Washington s, die AbschiedS-Adreste de „Vaters seines Vaterlandes" Washington in bei den Häusern der Gesetzgebung verlesen werde. Dieser Vorschlag wurde vondrn Radikalen verworfen. Gouverneur Geary ein „Igno - rant". Daß wir nie viel von Gov. Geary dachten, wissen Unsere Leser; aUeln, daß er wirklich ein so erdärmltcker Charakter ist, wie ihn die Eric „Dispatch", das be deutendste nd einflußreichste radikale Organ im nordwestlichen Theil des Staates vorstellt, das haben wir nie ge wußt. Die „Dispatch" hat neulich ei ne Artikel pnblicirk, in weichet Gov. Gearv in einer nichts weniger als ver blümten Weise „mitgenommen" wird. Nachdem das genannte Blatt in dcr Einleitung erklärt hat, daß der Staat „sich in den Händen der verächtlichsten nd degradirltsten Rlasse von Schurken befindet, die jemals einem Gemeinwesen zur Schande gereichten","wendet es sich mit folgender Apostrophe an den Gou verneur : „Es will uns bcdünken, daß wir mit Gear viel zu viel Weiens machen, den derselbe ist ein solcher Ignorant, eine solche Jammergeburt von einem Manne, ei so ausgemachter Tagdieb, der vo fremdem Fette seine Existenz fristet, daß er ohne Beihülfe Anderer nicht im Stande ist, sich in irgend einer Weise hervorzuthun nicht einmal als Jntriguant oder als professioneller Tagdieb. Die Versprechungen, die er bereits gemacht und gebrochen bat, die Mittel, deren Anwendung er gestattete, m seine Erwählng zu sichern nd die Art und Weise, wie er sich von Leu ten anstaunen läßt, die als käufliche Charaktere bekannt sind, —dies Alles sollte ibn abhalte, als Gouverneur des Staates sungire zu wollen. Letder eristiren für ih solche Bedenklichkeiten nicht. Er wird unter wüstem Triumph geschrei nnd unter einem Carneval von Sünde und Corruption den Sitz eines ersten Erckutivheamic des Staates ein nehmen. „Die Bevölkerung de Staate ist an I. W. Geary verkauft nd die Macht und das Ansehen der republikanischen Partei hat aufgehört. Die Dienstzeit von J.W.Gearn istderWendepunkt, von welchem sich der Verfall der republikani schen Partei i Pennsvlvanien datircn wird. Es liegt darin eine harte, aber wir wollen hoffen wohlthätige Lehre und ein Beweis, daß die Princi pien der Redlichkeit und Consequenz niemals der Politik des AugenliltckS geopfert werden sollten." Das Volk vom Peiinsylvauien hat also cinen „Tagedieb", einen „Igno rant" (man sage besser „Dummkops") und „Jammergebnrt von einem Mann" als Gouverneur erwählt! Da ist eine ganz netle Schilderung eines radikalen Gouverneurs durch ei radikales Blatt wie die „Dispatch". Erfreulich ist's je doch zu sehen, daß man ansängt einzu sehen, wa s dieser Geary ist, aber wie siel mehr würde eö dem Staate zum Credit gereicht habe, wenn Clvmer er wählt worden wäre.- Tie Whisky- und Tabaks- Tteuer. Wenige unserer Leser macl'en sich wosil eine der Wirklichkeit wenigstens annä hernd gleichkommenden Begriff von dem Betrage, um den die Regierung durch die zahllvsen Brantweinbrennereien des Landes beschwindelt wird, die neuerdings erlassenen Gesetze sind strenger und kön nen dem wirklich tn's llngeheure gehen den Umsug ein Ende machen, d. h. wenn sie in aiigenitssener Weise gehandhaht werde. Werde sie c nicht, sv muß der ehrliche Fabrikant, welcher seine Steuer bezahlt, ruinirt werden, weil er in der Mtibewerbung nicht gleichen Schrittha lten kann mit denen, die die Steuern um gehen, und in den Händen der letzteren bleibt das ganze Geschäft. Nicht viel anders ist es im Tabaksgeschäst. In New-Nork beschäftigt sich gegen wärtig ein Congreß-Committee mit der Untersuchung der vielfachen Schwinde leien, und z deren Kenntniß ist es ge kommen, daß ein gemisser Jemand der auch in der Tagespolitik eine nicht un bedeutende Rolle spielt, Whiskeyeinkäufe im Großen machte, und zwar zu dem Preise von 81,25 per Gallone, und dann die Steuerbeamten mit 830—50,000 bestach. Ein Anderer gab an, daß er nur die Hälfte dee von ihm fabrizirten Spi rituosen versteuere und dadurch tagtäg lich 8300 spare. Wäre die Steuer auf Spirituösen während des letzten Jahres ehrlich bezahlt worden, so würde der Jahresbericht des Finanzministers ein ganz anderer und für das Land viel er freulicher gewesen sein. Wenn ein ein ziges Individuum monatlich gegen 850,000 auf Bestechung verwenden kann, so darf man wohl annehmen, daß der selbe dem Staat wenigstens das Vierfa che des Betrages entzogen hat, und Je ner, welcher nur die Hälfte seiner Pro duktion versteuert, muß ihm gegenüber noch als Muster von Ehrlichkeit angese hen werden. Diese zwei Beispiele aus Tausenden werden genügen, um nachzuweisen, wie sehr eine Reform in dem Steuerwesen nöthig ist, sowohl für die Regierung, wie für den ehrlicheren Theil den Producen ten. * P r o f. A. D. B a ck e, ein Urenkel Benj. Franklin's, starb letzten Samstag tn Philadelphia. Er war ein auSge zeichneter Mathematiker und leitete die Vermessung unserer Seeküsten.- Vorher wirkt er als Lehrer an verschiedenen höheren BtldungSanstalten; er erreicht tn Alter von etwa 00 Jahren. John H. Surratt. Die Augen des Volkes im ganzen Lande sind gegenwärtig auf John H. Surratt, als Theil nehmer an dem Morde Abraham Lincoln'S ge richtet. Irgend welche Auskunft über diesen Mann wird deßhalb auch von dem wifibegirri gen Publikum mit großem Interesse gelesen. Wir erlauben uns nachfolgende interessante Fakta's über das Leben nd Treiben Surratt's, über dessen Abkunft, Charakter u. s. w. wie sie ei Spezial - Corrrspondent dc „Cincinnati Commercial" bringt, unser Lesern vorzutezrn Die Surratt's geboren z den ättesicn An siedlern in der Colon Maryland. Sie nah- Der Vater Snrratt'S zog aber gr Wa shington, brachte seinen Markt dahin, kaufte nd verkaufte seine Neger in Aterandria und nachdem er sich verbeirathct hatte, zog er na Washington und Umgegend und bictt die Crosi Road Taver in Surralsvillc. Ter junge Job war ei ganz tüchtiger Stu dent für einen Südländer. Endlich kam dcr Krieg und machte aus Job Surratt cinen Willensstärken Mann. Otme Gewerbe, hatten ihn seine Vagabunden Gewohnbeitc bemerk bar herangebildet, der Union Schaden z thun. Er war Fischer gewesen und kannte die Höklen und Felsen des Potomac, als ein Jäger kannte er alle Landstraßen ; die Gastfreundschaft ~kgrn ihre Nachbaren und die Geistlichkeit, machte ihr Hans zu einem Rendezvous, ihr Obr börte jedmöglicheS Gebeimniß dcr Flüchtlinge. Sic war nahezu verarmt und diese Art Unterdattung wurde für sie profitabel. Die Armee beobachtete beide Seiten der Flüsse oberhalb Washington, nntcrhalb patron illirte nur ein Kanonenboot. Und dies Schmuggels, Briefbefördern und das EonspM ren zwischen dem Süden und dem Norden fand zwischen Fort Washington und Leonardstown statt. Man brauchte blos eine Nacht, um von ihrem Hause ach irgend einem Tbeilr des un teren BirginicnSzu kommen. Die erste zu diesem Zwecke wobt greigncie Station war SurrattSville, uud da es ein Ho tri war, so entging es dem Verdachte überbauet. Kurzum, die Surralts fand sich fast von An beginn des Krieges sowohl durch die Macht dcr Verhältnisse als durch ibrc eigene Neigung in räthcrisches Spiel zu treiben. Wenn Sic Ge legende hätte, die Masse des vor drr Militär- Eommision abgegebenen Zeugnisses zu leien, Sie würden sich über die Zahl der Nachtvögel entsetze, welche sich in Surratt's Voardingbause versammelten. Da war St. Marie, welcher später John Surratt an den amerikanischen Ge sandten i Rom verkaufte, ei ausgemachter Abenteurer, der drei Sprachen redete, auf einer Farm arbeitete und sich in den beiden Armee anwerben ließ, der vertraut war mit den Ker kern der Föderalen, wie mit denen dcr Rrbcllen. Da war A. S. Howells, professionellcr Postbe fordcrer, Gehcimschriftschrciber und Spion, der wenigstens fünfzig Mal während des Krieg'S sich durch die Linien stahl. Da war Mrs. Sta des. die französische Diplomatin, die um Mit ternacht in ihrer Kutte anfam und nach Euro pa abfubr. Da waren MoSby'S Leute und die Gillmore'S, welche nter Paroli nach Baltimore in ibre Heimath gingen. Ttuart'S Leute veribeilt, Wccbi>l für lale Thompson ausgestellt, Briese von Geistlichen und Alles, was für einen Spion nöttiig war, ausgefertigt. Diesen Leuten G,,ssl>undlchasl zu gewähre, sie zu verwenden, ibnr Pässe zu besorgen und in den, Hause seiner Mmicr die Oberleitung z führen, war die Ansgaöc Job Surratt's. Er war von Natur ci Sere-sssonist durch seine Ergebenbett an de Suden ein ge wisse lokale Bedeutung uud dadurch wurde seiner Eitelkeit geschmeichelt. Er war schon i dc ersten Tage de Krieges thätig und wie die Neger des Doktor Mudd aussagen, tag er osi a den, Rande eines Sumpfes bintcr dem Hause de letzteren und belauerte mit seineu Gefährten die Home GuardS und Patrouillen. Es war im Monat lannar, nur drei Mona te vor dem Morde, daß dieser nämliche Doktor Mudd, welcher Surratt oft verborgen und ge speist hatte, WllkeS Booth vorstellte. Sie begegneten sich an der Straße; Booth nd Mudd befanden sich aus dem Wege nach dem National-Hoiel, sie luden Surratt und seinrn Freund Weichmann ein, mit ihnen zu ge ben und in Booth'S Zimmer gestanden sich beide junge Leute zum ersten Mate ihre Haß gegen das Land. Dieser Besuch nnd laß er die beiden Leute mit einander bekannt machte, war die Ursache, daß Mutd nach Dry TortugaS wanderte. Booth war seit mehreren Woche aus der Halbinsel herumgestrichen. Im Dezember brachte er einen Brief von Leuten in Montreal an einen gewissen Dr. Queen, welcher ihn dc darauffolgenden Sonntag dem Dr. Mudd vor stellte. Bei Mudd erkundigle er sich nach de Straßen und Sümpfen. Murd leistete ihm hülfeeiche Hand bei den, Ankaus von Pfer den nnd, ohne Zweifel wurde schon danials das Eomplott entworfen, die Regicrungsbeainten aus dem Wege zu schaffe. Surratt und Bootb wurden von Anfang an Busenfreunde. Der erstere war der einzige Mann in Booth'S ganzer Bande, der etwas Bildung hatte. Er war Hausbesitzer, was kein anderer in der Bande war. Seine Taverne in SurrattSville war von Booth als ein guter strategischer Punk, erkannt worden. In Wa shington Cito war Booth ein beliebter Schau spieler, ein liberaler, hübscher Bursche und Sr ratt hieß ihn als ein Genie und eine Verbün deten willkommen. Eine Welt voll Leben kam in da kleine Backsteinhaus. Die Mutter liebte ihn, die Tochter kaufte seiuPhotograph. Hier wurde der Verrath mitallem modernen häus lichen Comfort geschmiedet. Booth sagte Surrat, daß er ihn zum Schau spiel mache wolle und daß sie dann ine K unst reise ach dein Süden machen wollten. Dies eranlaßt uns, einen Vergleich zwischen Booth, und Surratt zu ziehen. Surratt ist beinahe einen Kopf größer als Booth, sein Teint ist unkel, seine Haare sind steif, trocken, dunkel, und hängen lang über die Schultern herab, sein Profil ist auffallend, aber unregelmäßig, er hat eine charakteristische Nase und eine Kne belbart. Ganz das Gegentheil ist Booth. Gerundet, dunkeläugig, livenfarben mit regelmäßigen Zügen. Stellt einen Zigeuner, glatt und du, kel, neben einen Maroland Farnierjungc und Ihr habt Booth und Surratt. Beide sind von demselben Alter, was aber den Gesicht Sau sruck betriff, so konnte Surratt ein General sein, während Booth nur ein Korporal oder Verschworer sei würde. Nachdem die bereits oben erwähnte Vor. Stellung statigesunden hatte zwischen Booth und Dr. Queen und Surratt, nahm die Verschwör ung erst den Charakter einer Organisation an. Di sämmtlichen Betheillgten wurden von Surratt herbeigeschafft. Herrold war ein alter Freund seiner Familie, er kannte Rtzervdt und wahrscheinlich auch Arnold und O'LaughliN. te z Surratt. Surralt war der intimste Vertraute von Bootb. Er war dcr Wirth der Verschworenen. vollständig in das Gebeiinniß eingeweiht. Es ist wirklich irrtwiirdig, wie diese jungen Män ner in diesem stille Backsleinhaus, in dem Herzr drr Hauptstadt tbätig waren nd kein Verdacht rege wurde. Booth nnd Surratt be suchten Canada. Man vermißte Surratt eine Zeil lang. Fünf Woche vor dem Morde brachte Sur ratt r'ii Bündel Stricke ud zwei Karabiner in die alte Surratt Taverne. Eine Woche später Die Verschworenen ballen kein tttrlp mehr, sie waren ruinirr, desperat nnd standen im Begriff, sichmufzulösen. Arnold ging in das Geschäft. Booth verkaufte sein Pferd. Die Hauptstadt war illuminirt zu Ebrcn des Sieges unserer dcnfeucr sieht man die einsamen Gestalte vo Atzerodt nd O ZHgblin nach Grant und An drew Johnson sragc. Jetzt springt deutlich der Gedanke des Mordes hervor. Man begt nicht mehr die Idee, den Präsidenten, den Mili tär Conimandcnr ud die CabinetS-Mitglie. der an den Sattelgurt zu binde, oder sie, ge- Am 18. April, bald t l Übr, führte ihn drei Genutzt des Reifens unter italienischem Him mel zu sehe. Leine Tlinimung mußte Hille >e Gefühle Platz machen, und auf der Spitze Hosen. Obne Geld, olme Freund, ei Frem der. stürzte er sich In die Gebirge und die Nacht senkte sich ans de wandernden Vagabunden, Der New-OrleanS Niot. Unser Lesern ist der blutige Aufstand in New-OrlanS vor einigen Wochen (wir theilten ihn zur Zeit mit,) bereits bekannt. Tie Mehrheit der vom Con greß ernannten UntersuchungS Com mittee, welche ihren Bericht letzthin ein reichte, legte die Schuld des Aufstau, des auf den Mavor und das Militär von New - Orleans. Hr. Boyer, ein Mitglied dieser Coinmittee hat jedoch ebenfalls einen Bericht übergeben, dem wir folgende schlagende Stellen entneh men. Der Bericht zeigt im wahren Lichte die absichtlichen Entstellungen des MajoritätSbcrichts, und sattelt die Schuld des Blutvergießens aus die Schnltern der Neger und der weißen Fanatiker. Der Bericht sagt: „Der Charakter der Regierung, welche durch die Convention eingesetzt werden sollte, ist am beste aus den Aeußerungen R. K. Cutler'S ei nes Mitgliedes der Convention, sowie ans je nen der andern tonangebenden Persönlichkeiten ersichtlich. ES sollte eine Negerregierung sein, durch welche die Weißen unier dem Daumen gcbalten werden sollten. „Auf die Frage, ob nach seiner Ansicht die Entrechtung der einflußreiche Klasse in Louisi ana, die Ausübung des Stimmrechtes durch die unbeiniltelten Klassen und die Zulassung der Neger zum Stimmkaste ihm als eine geeigne te Basis für eine „Loyale Regierung" erscheine, erwiderte Cutler; „„Allerdings. Es befinden sich 30 bis 35 Tausend Neger und farbige Ttimmgeber in Louisiana und etwa 28 bis 30 Tausend weiße Stimmgcbcr. Die Neger nnd farbigcnStimm gcber würden mit den Uuionistcn stimmen und würde den hcrvorragcntcn Rebellen das Stimmrecht entzogen, so würde die Controlle des Staates den Unionisten zufallen. Mit Hül fe einer ausreichende Militärmacht, um den Noch klarer und bündiger wird dcr Eharak ter der „Lovalen Regierung", die man einzn setze beabsichtige, durch folgende Erklärung TutlerS bezeichnet. „ „Wir beabsichtigten an dem Tage, an wel chem die Convention stattfand, da konstitution elle Amendement anzuncbnien, be Negern und Farbigen das Stimmrecht zu verleiben und den den „Rebellen" das letztere zu entziehen. Die waren die Absichten, die wir an 31. Juli nach unserer Organisation in Ausführung zn hrin gen gedachten." " "Die Mitgliede bedienten sich vor dem Zu sammentritt der Convention einer herausfor derten und drohenden Sprache; sie erklärten, sie würde ihre Projekte aller Opposition zum Trotz nnd selbst dann durchsetzen, wenn es zum Blutvergießen nd zu einer Revolution kommen sollte. Natkaniel Paigc, ci Cvrresvondcnt der N. PI. „Tribune", welcher in der genannten Eigenschaft mit General VankS nach New Or leans kam, sagt aus: „ „Als ich hörte, daß man sich mit dcrAbsicht trug, die Convention wieder ins Leben zurück zngalvaniftren, gab ich mehreren Herren den Rath, sich nicht an dcr Sache zu betkeiligcn. Ich theilte denselben mit, tasi ich in Louisiana ziemlich viel gereist sei und dass es zu Ruhestör ungen und Bliilvcrgiesic komme müsse. Jene „Eolonel Eugen Finsdall sagte aus, dafi Dr. Dvstic, mit dem er auf vertrautem Fnßc stand, ihm oft in den Straße begegnete und sich in nachfolgender.Meise äußerte: „Eolonel, wir werden von nn an hie, den Ton angebe ; wir werde eine Convention hatten nd allen Nebelte das Stimmrecht entziehe ; die Ncgcr werden zur Wahlurne zugelassen werden und wie gedenke unsere eigene Richlre zu ernen nen, die auf lebenslänglich angestellt werden sollen."" Derartige Bcmerknngcn machte Do stie absichtlich in cincr Weife, tasi die Vorüber gehenden dieselben deutlich hören konnte. „lamcS Lyme, einer der Zeugen, sagt aS wie folgt: „ „Am Morgen des 3l>. Juli ging ich auf die Arbeit und kam durch Eommerciat Place; es war 9j llhr und ich sah zwei Herren in der Strasse stchrii, die in großer Anfrrgung mit einander sprachen ; ich kannte keinen von Beiden. Einer derselbe, der größere sagte: ES ist Alles anangirt; fünf Minuten nachdem das Zeichen gegeben ist, fliegt jeder Richter, der Mavor, der Schrriff nd der Constabler von seinem Sitz herunter. Der Teufel soll sie ho len r wir wollen die Stadt von Niemanden IS lovalen Leute regiert wisse."" „Ein solches Auftrete und eine solche Spra che konnle iir die eine Folge babeu, daß die allgeineine Stimmung eine erbitterte und Ve sorgniß erregende wurde. Rechnet man biczn, daß vorher schon Massenversammlungen der Neger in den Straßen veranstaltet worden wa ren und die letztcrcn laut nach einem Umsturz der bestehenden Verhältnisse schrieen, so ist cö nicht zu staunen, daß unter dc Einwohncrn der Stadt eine Stimmung herrschte, die (Ken. W.P.Vrewlon mit dcnWoi lrn beschreibt:" „Ich glaube, daß uiiterzehn New-Orleanser Bürgern neun davon überzeugt waren, daß wenn es so fort gebe, eine allgemeine Erliebung der Neger die Folge sein müsse und die Weiber und Kin- „Gegen diese Zcngea läßl sich auch nicht das Geringste einwenden rr trat beim Beginn des Krieges als Geniel , vir Armee ein und hatte sich bc i Beendigung desselben zum Vri gadcgrneral empor geschwungen." „Zuverlässige Zeugen, über deren loyale Ge sinnung nicht der leiseste Zweifel obwalte tan, babrn wiederholt die Aussage gemacht daß der erste Schuß, der fiel, von einem Neger an f einen Polizisten abgefeuert wsrbcn ist. Ter Neger Polizisten, der eben im Begriff war, cinen Zeitungsjungen von etwa l i lahren aus dem Getümmel zu schleppe. Erst nachdem auf de Polizisten Feuer gegeben worden war, kam das Gros der Polizei herbei und machte einen An griff auf die Neger. Es mochten etwa li! Poli zisten sei. Einer der Neger forderte mit lauter Stimme dazu auf, der Polizei Widerstand zu leiste. Die Neger, die sich ans der Straße zeigten, waren mit Revolvern bcwaffnct. Einer der verwundeten Ncgcr crllärlc ans Befragen-. „Wir sind bestellt worden, der Convention als Schutzwachen zu diene „nd wurden , diesem Zwecke mit R evolvern bcwafs „E. S. Brooks, ei Eorrcspoudcnt der „N.- Ll. Times" sagt ans : Ich kehrte eben von dem Telegraphenbureau zurück nd ging Canal Str. hinab als ich in der Richtung gegen das Mc chanics Institut Pistolenschüsse vernahm. Ich wandte mich um und sah wie eine Anzahl Poll' zisten nnd (weißer) Bürger vom Institut her auf der Flucht begriffen war, während von dem Gebäude aus auf sie gefeuert wurde; auch Backsteine wnrden auf die Köpfe der Fliehenden geschleudert." „Der „Riot" beschränkte sich aus die unmit telbare Umgebung des Instituts nd wurde ohne Beihülfe des Militärs un terdrückt. Die Ruhe war wiederhergestellt, als das Militär endlich eintraf." „Mavor Munroe ist beschuldigt worden, er habe den Plan für den „Rio," entworfen. Die ser Beschuldigung muß die Minorität des lln tersuchungS-ComilcS widersprechen. ES ist be wiesen, daß der Mayor, als die Dinge eine drohende Gestalt annahmen, von dem Bestreben beseelt war, durch zeitige und gesetzliche Maß regeln einer Ruhestörung vorzubeugen." Gut. —Ter Lieutenant Gouverneur Winchester und Staatö-Sckretär Pease vom Staat Connecticut, die letztes Jahr von den Radikalen i ibre respektive Aemter"rwählt wurden, haben sich von denselben losgesagt, unb erklärt, mit der Conservativen Partei Hand in Hand zu gehen. Diesen Leuten geht ein Licht aus. Nur die Demokraten können und werden das Land rette. Am er sten Montag im April findet die Gou verneurS-Wahl in Connecticut statt, und sind wir auf dessen Resultat gespannt. Wir erwarten „nichts Gutes aus Na zareth", und doch sind auch dort schou „Zeichen und Wunder" geschehen. * Venera! Grant soll wirklich im Sinne haben, sich zur Pariser Weltaus stellung zu begebe. ÄUS Europa. Nachrichten Per Dampfer. Irland. London, 20. Febr. Keiner der Fenier, wclche an dem letzten Aufstände Theil nahmen, ist verhaftet worden. Neun Personen, welche i Dublin auf den Verdacht Fenier zu sein, ar reltirt wurde, sind Prozessirl, schuldig befunden und zu schweren Strafen verurrheilt worden. England. London, 20. Febr., Abends Die Prinzes sin Aterandria ist glücklich von einem Mädchen entbunden worden. Depeschen sind hier eingetroffen, welche mcl dc, daß das Schiff Kob-i-noor, Capt. Ruttrr welches am 8. November von Calcutta nach Bo ston abfuhr, am 1. Januar auf boher See ver lassen wurde. ES sind keine weiter Einzetn- Deutschland. Die Wah le für den vrddeut bürgt, daß das norddeutsche Parlament nur ei nem solchen Verfassungsentwurf seine Zustini muiig geben wird, der die nationale Einheit und die staatsbürgerliche Freiheit des dentschcn Volkes sichert. Die preußische Regierung ist er Zeit darauf gerichtet gewesen, einen solchen Bund zu Stande zn bringen, in den auch spä lcr Siidtcutschland willig und freudig einteilt. Dieser Eintritt ist durch die auf der Stuttgarter Eonferenz vereinbarte Organisation der süd deutschen Streitkräfte ach preußischem Mu ster vorbereitet worden und jetzt will auch Graf Bismark mit den süddeutschen Staaten betreffs des Abschlusses eines neuen Zollvereins der alte besteht mir provisorisch und mit halbmonat licher Kündigung—untcrbandtln, so daß dann, in militärischer nnd in cominercieller Bezieh ung, das einheitliche Zusammenstehe der deut schen Staate vor jeder Durchkreuzung aus wärtiger Einflüsse gesichert wäre. Preußen mißtraut offenbar den Bestrebungen des franzö sischen Kaisers : nicht als ob es eine direkten Angriff fürchtete, aber es sieht voraus, daß die Actio nach Außen hin treiben wird, und hält es für möglich, daß die Interessen Deutschlands in dem Fall eine neutrale Haltung nicht zulassen würden. Es ist offenbar nicht ohne Beziehung, dasi seit dem Ministerwcchsel in Frankreich, die ofkiciösen Blätter in Preußen so oft die voll nicht, so übt sie doch in jedem Fall einen gün stiqc Einfluß aus die Gestaltung der deutsche Verhältnisse aus. da sie die preußische Regier ten, was durch die Gewalt begonnen worden. DiesesVcstreben zeigt sich auch in der Enthe bung des Generals von Mantcuffcl von seinem Posten als commandirrnder General des in Er war bisber der Freund des Königs, dessen Gcneraladjntant er ist, aNein sein Benehmen während des Krieges, seine Unfähigkeit als General, sein crcentrisches Auftreten in Frank nd die allgemeine Abneigung, die ibm seine Anmaßung und sein junkerhafis Wesen in Schleswig Holstein zugezogen hat, muß diese Freundschaft etwas erschüttert baben, denn der König hat den Wunsch zu erkennen gegeben, in Mantenffcl'S wichtiger Stellung cinen Mann zu erblicken, der etwas mehr geeignet sei, die Schleswig-Holstcinerfiirdie aufrichtige Aner kennung drS Verhältnisses, i dem sie sich jetzt zn Preuße befinden, z gewinnen. Der Nr erat bat darauf seine Demission eingesandt nd sie ist angenommen worden.—Auch in der Strenge der Maßregeln, die in Hannover zur Unterdrückung des stillen Widerstandes, de och immer der größere Theil der Bevölkerung der Einverleibung entgegensetzt ergriffen wa ren, ist in neuerer Zeit ein Nachlasse zn be merken gewesen,, aber die Stimmung hat sich gleichwohl noch nicht verbessert nnd man erwar tele, daß, nur Gegner Preußens aus den Wah le hervorgehen würden, die,n dem Fall bei dem Zusammentritt des Parlaments eine ein mnthigc Protest gegen die Annerion erheben würden. Vielleicht mögen aber auch auf die Zustände in Hannover die Verhandlungen des Parlaments einen günstigen Einfluß ausüben. Berlin, 20. Beinahe sämmtliche Be richte über die Wahlen zum norddeutsche Par lamente sind eingelaufen. Die Mitglieder von Sachsen sind ihrer Politik nach anti preußisch Tie preußische Regierung hat Contrakte für den Ankauf mehrerer Dampfer nach amerikani schein Muster abgeschlossen. Berlin, 20. Febr., Abends. Die Berichte ans allen Theilen von Norddeutschland lassen ersehen, daß die Liberole in den Wahlen für's norddeutsche Parlament den Sieg davongetra gen haben. Berlin. 31. Jan. Vorgestern Nach mit tag wurde in vor einem Rollwagen gespanntes Pferd wild, riß die Schccrc vom Wagen los und sprengte, letztere hinter sich herschlcppend, die Leipziger Straße hinab. Alles floh vor dem Thiere. Die Echtere aber, welche weit umhergeschleudert wurde, erfaßte die durch die Erinolme weit aufgebauschten Röcke einer die Straße entlang kommenden Dame, so daß die selbe zu Boden gerissen nd von dem wüthenden Pferde we-'thin mitgeschickt wurde. Der An blick war ein entsetzlicher. Als das Pferd end lich zum Stillstehen gebracht wurde, war die Unglückliche nur noch ein zerfetzter, unkenntli cher Leichnam, die Frau war buchstäblich in Au Stuttgart, 18. Ja. Das Schlit tenfahren ist gegenwärtig im vollen Gange. Gestern erließ inKinderfreund in der„Bürger zeitung" eine Aufforderung zur Veranstaltung einer Kinderschlittcnfahrt auf heute Nachmit tag um 2 Uhr vom Marktplätze aus. Ueber 200 Schlitten mit Kindern nd Mägden und Bedienten fanden sich ei. Der Zug bewegte sich vom Marktplätze nach der Eberhardtstraße, durch die Königstraße, Anlagt, Neckarstraße bis auf den Eharlotenplatz, wo er sich auflöste. Ein zweiter ähnlicher Zug wird mit Musik ar angirt, wen wir die Schlittenbahn bckalten.— Vor einigen Tagen wurde bei dem österreicki schc Generallicutenant Freikerrn von Heß, in München ein Diebstahl zum Betrag von über 25,000 Gnlden verübt. Einer der Thäter wur de gestern auf einem ankommenden Elsenbahn zuge verhafte. Derselbe spielte erst den Be- Icidigten und gab sich für einen bayrischen Leg tionösekretär in Paris aS. Indessen fand man bei ihm zwei falsche Pässe, eine Menge 'Nachschlüssel, Dietriche, feine Sägen und an dere solche Sächelchen, die für einen Gesandt schaftSsekrekär weniger nothwendig sind. Vor dem Schwurgericht zu Tüdingcn stand vorige Woche Maria Barbara Katzmaier von Hönau, O. A„ Reutlingen, angeklagt der Ver heimlichung der Geburt. Sie hatte ihr neuge borenes Kind in das Bettuch gewickelt und in einem Kasten versteck, wo es erstickt war, als man ihrer That aus die Spur kam. Sic br streitet unter Thränen, daß sie eine bösliche Absicht gegen das Leben des Kindes gehabt habe. Ihr Geliebter und Vater dc Kindrs habe sie erlasse und sei nach Amerika gegan gen. Die Geschworenen sprachen sie zwar „schuldig", verneinten jedoch die Frage, od die Angeklagte beabsichtigt habe, ihr Kind zu tödten. Da Urtheil des Gerichtshofes lautete auf 2 Jahre KreiSgesängniß, wovon jedoch och drei Monate Untersuchungshaft abgerechnet werden. Di Stadt München, ohnhi schon mit Schulden gesegnet, hat neuerdings ein Anlehe von i Mill. Gulden aufgenommen, das, so weit es zur öffentlichen Sndscription gelangte, in einer Stunde gezeichnet war. Der Haupt darleiber ist der große Rothschild, wiewohl wir in Bayern tüchtige Banken und Bankiers ge nug Kaden. Natürlich: den Auswärtige den Profil, den Einheimischen die Steuern. Oed ung muß sein. Die Gauner entfalten bei uns eine Thätig, keit und Unverschämtheit, wie sie seit lahren nicht erreicht wnrde. In Niederbayrrn ist der jüdische Handelsmann Weiß, der einer Reibe der größten und schönsten Bauernanwesen den Hals brach und ein enormes Vermögen er schwindelte, spurlos verschwunden. Ob Rache oder Rand, oder beides zusammen, seinen Un tergang bcwirtten, wird wohl die Zukunft cnt hüllen. In München wurde ein Lehrjungt, der Geld austrug, am hellen Tage von einem Gauner in einem Hanse Überkaken. Der Junge wehrte sich aber tapfer und schrie so mörderisch, daß rasch herbeieilende Leuke dem Langfinger noch die Flucht abschneiden könn ten. Zwei andere Gauner stahlen an einem einzige Morgen in der Residenz ein Pferd vom Wagen und zwei Pferdegeschirre aus einem Stalle. Mi den letztere gingen sie bei dem Sattler, der sie kaufen sollte, und als sein eige neS Fabrikat erkannte, endlich in die Falle. Kassel, 9. Febr. In erwichener Nacht hat ei wolkenbruchähnlichcr warmer Regen den mehrere Fuß hohen Schnee der Rhön und andere Gebirge plötzlich flüssig gemacht, daß die Wassermassc dem Fuldabett zuströmte. DaSWasser ist höher als i 1841; von Heesfeld traf Bericht ein, das Wasser sei fortwährend im Steigen. Anden Bauten der Fulda-Berliner Bahn ist viel Schaden angerichtet. Das Lahn gebict ist ähnlich heimgesnch, der Verkehr ge hemmt. Köln, 3. Feb. Aus Neuwied erhielt ich die Mittheilung, daß heute ftllk daselbst Prinz Maximilian Alerander Philipp von Wied, be. rühmt als Reisender und Erforscher sllb-und nordamerikanischer Gebiete, nach kurzer lln päßlichkeil gestorben ist. Berlin, 2t. Febr. Die Session des Norddeutschen Parlamentes wurde gestern er öffnet. Der Konig von Preußen, die Mitglie der königlichen Familie und Herr v. Bismark Der König sagte in seiner Thronrede, er sei so eingeschlossen, wie kein deutscher Fürst es seit Jabrkundertcn gewesen sei. Alle Hoffnungen für die künftige Wohlfahrt der Nation beruhten auf der vollendeten Thatsache eines vereinigte Deutschlands. Er empfahl dem Parlamente, eine neue kon stitutionelle Union zu bilden, welche defensi in ihrem Cbarakicr sei und dem Vaterlande Ein heit, Freiheit und Macht erleiden würde. Am 10. Februar sind die Eonferenzen der norddeutschen Bevollmächtigten zum Abschluß gekommen. Bevor die Bevollmächtigten Vre lin verließe, fand ein großes Bankett statt, wobei Graf Bismarck und Herr von Javigny, die preußische Uitterhäiidler, a der Spitze der Tafel saßen. Graf Bismarck brachte einen Toast auf die Souveräne, die Hansestädt- und die teutsche Nation aus ; Herr von Oertzen, per mecklenburgische Bevollmächtigte, einen Toast aus den König von Preußen; Herr von Javigny einen Toast aus das norddeutsche Heer. Dann folgten Toaste aus gegenseitiges Vertrauen und andere moralische Ergebnisse, die von dem Liin be erwartet werbe. Schwei;. Bern, 31. Januar. In der Gemeinde Feternes im ChablaiS hat sich in Folge starker Regengüsse ein ca. 35 Hektare umfassendes Stück Erdboden in Bewegung gesetzt, wodurch das Dorf Planta vollständig in zwei Hälften getheilt ist. Viele Häuser sind durch diesen Erdrutsch in Trümmer gelegt, eine Menge Bäume und andere Gegenstände, in dem Ab gründe, der sich gebildet bat und in welchem schwarzes Wasser eiiiherbraust, verschwunden. Auch das Bet des dort slicßcndcn BackieS hat sich Mrticft und wälzt in seinem zu einem Strom gewordenen Gewässer dunkle Erdmassen einher. Letzten Nachrichten nach ist die Erde noch immer in Bewegung, so daß och größere Verheerungen drohen. Die Behörden haben sich an Ort und Stelle begeben, um z unter suchen, was zu thun ist, um weiteres Unheil abzuwenden. In den 20er lahren hat sich in dortiger Gegend ei ähnliches Unglück, jedoch von nicht so großen Dimensionen, ereignet. Belgien. Brüssel,?. Febr. Die Aichseuche, welche in Hasselt ausgebrochen ist, greift weiter m sich, doch bi jetzt nur innerhalb der Stadt. Die strengsten Vorsichtsmaßregeln sind ange ordnet, die ganze Stadt ist abgesperrt und in nerhalb derselben wieder die Straßen und Häuser, wo sich die Seuche gezeigt bat. Ein Bataillon Infanterie ist von Lüttich hingesandt, um einen Cordon um die Stadt zu ziehen. Da die Metzger des Ortes nicht ausreichen, um das erkrankte oder verdächtige Vieh ab,uschlach - eil, hat man solche von Lüttich und Brüssel zu Hülfe gerufen ; es sind bereits über 700 Stuck Vieh gctödtet worden, wovon natürlich nur der kleinere Theil wirklich krank war. Die ganze Stadt Hasseil ist in vollkommener Bestürzung, nd das begreift sich leicht wenn man weiß, daß ihr Viebstand sich auf etwa 5000 Stück deläuft. London, Samstag Abend. Der amerika nische Consul Thomas H. Dudle ha eine Klage zur Wiedererlangung des Dampfers Aler andra anhängig gemacht. JnNcapel hat eine erbängnißvollc Pulver- Erplosion stattgefunden, wobei viele Menschen um S Leben kamen. In Paris tödtete kürzlich ein junger Mann seinen 60 Jahr alten Bater, weil dieser trotz seiner Jahre eine zweite Frau genommen hatte. In Pernambuc kam e kürzlich zu einem blutigen Conflict zuischen Brasilianern und Portugiesen. Achtzig Portugiesen wurden gc tödtet. Die überlebenden Portugiesen verban den sich hierauf mit den Engländern und erneu erten den Kampf in welchem über 100 Brasi lianer fielen. Eine rech schöne Gegend! Locnle Neuigkeiten. Laneaster, Pa. Dv er stag, g ebr u ar, 28. 1867 Arretirung muthmaßlicher Die be. AnsangS letzten Mon-iis kamen zwei Mädchen, die ibre Namen als Louisa Wallace und Ellen Jane Weise angaben, indieMapoe Office von Laneaster, und baten den Mavor, sie in dem Gefängniß unterzubringen, indem sie außer Arbeit und ganz mittellos seien. Sin anwesende- Man, dcr die Geschichte dcr Mäd chen zur Zeit anhörte, theilte dieses dem Capt. Ada in Schuh, Eigenthümer des Union- Hoteis nahe dem Depot mit. Capt. Schuh, immer bereit, Notlileidende zu helfen, hatte Mitleid mit den Mädchen, ud nahm dieselben in sein Haus auf, nachdem sie aus ihrer Haft entlassrn wurde. Nachdem nun dieselben drei oder vier Wochen bei ihm waren, verschwanden sie auf einmal in der Nacht vom oten und 7len Februar, und ahme, nebst einem seidenen Kleide, auch noch drei andere Anzüge, Unterklei der, einen Schawl, Hut, Reisetasche, nd eine Quantität Kinderkleider mit. Das Gestohlene beläuft sich auf etwa §7 bis §ltU. Die Sa che wurde dem Polizisten Baker übergeben, um die nöthigen Schritte zur Arretirung der Mäb cn zu thun. Letzte Woche gelang e Constab lcr Zeagrr von sslork dir Louisa Wallace nahe Schrewsberrv, Stork Eonnly, zu arreliren, nnd sie nach dem Gefängniß in gork zu bringen. Vorletzten Dienstag wnrde sie von Constadler Will von Stork hierher vor Alderman Meiley gebracht, welcher sie in Ermangelung von §5OO Bürgschaft in das Gefängniß sandte. In der Aldernian'S Office trug sie den Hut und Schawl, welche der Tochter des Capt. Schuh gehörte. „Trau, Schau, Wem?" Gin Dieb arretirt. Ein Mann, Namens James G. Venne wnrde am letzten Freitag durch Polizist Becker in EoateSville Ehester Connlv arretirt, unter dem Verdacht, in Hrn.<hristian Shenk'S Hotel einen Anzug ge stohlen zu bade. Venne ging in erwähntem Hotel in die Kost, und da er meinte, ein neuer Anzug würde ihm nicht ganz übel stehen, so nahm er Besitz von einem, der gerade für ihn paßte, und ging, obne dessen Eigenthümer, Hrn. M. S. Bradv darum zu fragen, mir nichts, dir nicht, auf Reisen. Als man ihn erwischte, war er im Besitze der Kleider. Er wurde beige steckt. Lancnstcr-Äricf-Liste. Montag, Februar 25. 1867. Damen-Liste: MrS. Sophia AlSderfcr, MrS. Maria Baugh man. Mary Bobba, MrS. Anna C., Geiger, R. S. Geist, Fanny Herr, Hettie Hoover, Mar A. Hoff, Barbara Kissinger, Susan Miller, Ma ry Pickel, Fannie Reitze!, E. Shirt, Mollie Sieg le, Rachacl Snyder, Katharine Snyder, Heu rictta Winlo, Maggie Zinn. Herren-Liste: Joseph Brciiner, Peter Baker, Richard F. Bücher, E. Bnck, Abraham L. Delp, Henry Decke, Jacob Eßler, Fred. A. Fror, John A. FettcrS, John F. Fischer. Daniel Ganter, I. M. Groß, E. Gicsy, Colter n. Hoinscher, S.U. Hoffma, loh. M. Heß, loh. Hinkte, E. M. Heß, Jakob Hause, Mr. Joscphington, W. Kneder, John W. Keller, Peter Latsch, Thoma Miller, ChaS. Meyers, Wm. E. Roß, Wm, Roß. Peter Rahrick, Daniel Reigart, Henry Nin.ind, W. P. Risc, R. R. Rinse, Peterßice- Co., A. H. Stoll, A. M. Trimmer, A. Van Dolen, C. Voglc, Jak. W imer, Daniel Witer, W. H. ZoinS. Seit dem Obiges geschrieben, wurde Ellen Jane Weir ebenfalls in Jork arretirt und hier hergebracht. Dic gestshlcnenKleider sind fast alle wieder erlang Sic wurde beigestcckt. Beamten-Wahl. Am Montag fand im Schulhaus der St. Joseph's Kirche die Be amlen-Wahl des neu gegründeten „Schare- VcreinS" statt. Ueber 250 Raten, je 1.00, wurde eingezahlt. Erwählt wurden: Prä sident, A. Iskc; Vice-Präsident, Georg Gand-, Schatzmeister, 81. Icker; Se trtärc, A. M alt-, ferner 7 Direktoren. Tempere;. Die Trusti'S der Mil lerSviilc Normal Schute haben eine Bittschrift i Cinnlatio, worin sie um dicAbschaffung al ler Wirthschaften i jenem Städtchen achsu chen. Man vermuthet, daß dies auf Anrathen einiger bartlosen Schulbuben, denen dort die WeltiveiSheit mit Löffel eingepflanzt wird, ge schieht. Was nächst? Verworfen. M. M- Strickler, Eollek tor, nd D. A. Brown, Assessor der Inländischen Steuer für den Lanrastcr Distrikt, und Major Grant Wcivman, Assessor für Lrbanon County der Radikalen nichts. Mohr Du hast Deine Pflicht gethan ; Mohr Du kannst gehen. lsolumbia-Brücke. Im Senatpap stete das Gesetz, daß die Pennsylvania Eisen wiedcr aufzubauen habe, not den, wenn die Eisenbahn-Compagnie es zufrieden ist! Tod eines alte Bürgers. Vor letzten Montag starb Dr. James Rogers, ein alter und geachteter Borger dieser Stadt, in seinem 70 Lebensjahre. Ist wüthend. Die Humane Feuer- Coinpagnie, deren Mitglieder meistens Demo kraten sind, hat Hrn. Georg Brubaker, cinen Republikaner, als ihre Präsident erwäklt; und darüber ist der Herausgeber der radikalen Laneaster „Erpreß" so fnchSteufel wülhend, daß er schäumt und tobt wie ei angeschossener Cbrr. KiudeSmord. In Martic Township hielt Dcpnly Coroner Heß Leichenschau über ein Kind, welches, wie gemuthmaßt wird, auf un natüi liche Weise z seinen Tode kam. CS soll von dessen Mutter, die geisteskrank ist, erwürgt oder erstickt worden sei. Wer die arme Iran ist, haben wir noch nicht erfahre. Lager-Bier. Man glaubt, daß diesr Jahr etwa l 1,000 Faß dieses vorzüglichen Ge tränkes i den Behälter von Lancaster allein aufgespeichert werben würde. Wegen zu geo- Die Pennsylvania Eisenbahn Eonipagnic. Der jährliche Bericht der Pennsvtvania Eisenbahn-Compagnie ist veröf fentlicht. Aus demselben ist zu ersehen, daß deren Einnahmen während des letzten Jahre, sich auf H 10,583,882, und die Ausgaben auf §12,790,009 bellest, läßt eine Bilanz von §3,702,873 zu Gunsten der Compagnie. Dir Zahl der Passagiere während de, Jahr betrug 2,673,5>i8 188,208 wcnig-rals letztes Jahr; und an Fracht wnrden 3,452,818 Tonnen be fördert, 053,031 Tonnen mehr als im vorigen Jahre.
Significant historical Pennsylvania newspapers