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Die Hitze war so groß, im Garten war c so still, daß dem König beim Lesen die Augen zufielen. Er legte da Buch neben sich auf die Ban? und schlummerte ein. Als er wieder er wachte, entschloß kr sich, den Schlaf durch einen Spaziergang zu vertreiben. Der Weg, der ihn immer ?'ehr vom Schlotzqanen entfernte, führte ihn endlich auf die Wiesen, die sich link und rechts auf die Ufer des See's neigen. Hier fiel dem König sein Buch wieder einlas er auf der Bank im Park hatte liegen lassen. Da er nun nicht auf dem nämlichen Weg zurückkehren wollte, so sah er sich nach Jemand uip.. Per ibm das 81-ch hole. und breit erblickte er aber keinen Menschen, als einen Knaben der die Gänse hütete. Der König ging auf ihn zu und sagte: „Höre, Kleiner, Du könntest mir mein Buch holen, das ich auf einer Bank im Park habe liegen lassen. Du sollst einen Gulden Trinkgeld haben." Der Knabe, der den König nicht kann te. sab ihn mißtrauisch an. Einen Gul den für einen so kleinen Dienst, da woll teihm nicht einleuchten. Bin kein Pinsel nit," sagte er, sich abwendend. : „Warum glaubst Du, ich dalte Dich für einen Pinsel?" fragte ex lächelnd den König, dem der frische, kecke Junge gefiel. „Weil Ihr für so a ntxigen Dienst ei ncn Gulden bietet," erwiederte der Kna b. „Das Geld wird so l?ick?t nit ver dient. Die dort drunten," setzte er hin zu, und zeigte mit dem Finger auf das ferne Schloß, „halten Unser einen gern für a Narren, und Ihr seid wobl auch Einer von dort?" „Und wenn auch wäre," sagte der König. „Hier hast Du im Voraus zwei Nun geb' und hole wir das Buch." Er beschrieb den Ort. De Knaben Augen blitzten, al er da Geld in der Hand hielt; denn für nicht viel mehr mußte er den ganzen Monat hindurch Gänse büken. Dennoch zauder te rr. „Nun," fragte der König, „warum gehst Du noch nicht?" Der Knabe schob seine Mütze auf die Seite und kratzte sich binter'm Ohr.— „Ja," sagte er, „i wollt' schon, aber—t darf nit. Wenn die Bauern borten, daß i die Gäns'le verlassen, so jagten sie mi fort, un i hätt' kein Bloh, mehr." „Dummer Kerl, ich hüte die Gänse, bis Du wiederkommst. „Ihr?" ewiederte der Junge, indem er den Fremden von oben bis u,.tcn mit v?n Augbn maß. „Ihr kommt mir vor wie Einer, der Gänse hüten kann. Wenn sie davon und auf die fetten. Wiesen lie fen, so könnt' i mehr bezahlen, als i im Jahr durch ve dien'. Seht da die mit dem schwarzen Kopf, welche dem Hof gärtner gehört; da ist ein sakrisch Vieh, a Deserteur, a TaugenichtS, wix alles Hofgesindxl, Die thät mir schon' Sa chen anrijten, während i fort wär'." Der König verdiff mit Mühe das Lachen und sagte dann in ernstem To ne : „Warum sollt' ich denn nicht ein Mal diese Gänse in Lrdnug halten können, da ich es doch mit vieley Menschen thue?'(. „Ihr ?" versetzte her Knabe, und glotz te den etwas beleibten und gutmüthig blickenden Herrn an. „Das müssen auch schöne Burschen sein. Ah, jetzt hab' ich , Ihr seid der Schulmeister! Ich sag' Euch aber, üben sind leichter zu regieren, als fündig Gänse." „Es ist möglich; allein mach'S kurz'. Willst Du das Buch holen? „Wollt schon, aber —" . „Ich bin für allen Schaden verant wortlich und bezahle den Prozeß,'wenn es einen absetzt." Däs leuchtete dem Jungen ein. E> empfahl dem König, genau auf die Dans welche er den Hofgärtner hieß, Acht zu geben ; denn dieser, ein prächtiger scheck iger Gänserichs reiße gern aus und ver führe die ganze Heerde. Er übergab dem König die Peitsche und lief fort, blieb aber alsbald stehen und kam wieder zurück. , . „Was bedeutet da?" rief erstaunt der König. „Klatschet einmal mit der Peitsche!" befahl der Junge. Der König versuchte c, allein e ge lang nicht. . , „Na, bab' i mirs doch gedacht," rief der Knabe aus. „Bildet sich der Schul meister ein,. er kann Gänse hüten/ und kann nicht 'mal klatschen." Er riß dem die Putsche aus der Hand uv.d zeigt/ihm, wie er klatschen R. . ilrr, Sit,e. (Nnmmer SV müsse. Dieser konnte stch de Lachen kaum erwehren; dennoch bemüthe er sich, da Klatschen zu erlernen. Al ihm dle endlich gelungen, empfahl ihm der Junge zu rechten Zeit Gebrauch davon zu mach en und lief dann fort.—Jetzt erst konnte der König sich satt lachen. Es war aber in der That, al merkten die Ganse, daß ihr junger, aber gestreng er Gebieter das Regiment nicht mehr in Händen Hatte. Der Gänserich, den der Knabe als den Hofgärtner bezeichnet hat te. erhob seinen langen Hals, schaute sich überall um, ließ einige Ouack Ouack er tönen. unb, al wenn ein Windstoß in einen Haufen Federn gefahren, erhoben alle Gänse ihre Flügel, syrieen laut. u. ehe es sich der König versah, ging's im Sturm nach allen zwciunddreißiz Win den auseinander in die fetten Wie sen. Der König rief—es half nicht; er will klatschen, aber die Peitsche knallte nicht. Er lief bald recht, bald war vergeblich. Von Schweiß tnefend und athemlos vor Lachen setzte er sich apf ei nen Baumstamm, worauf der Knabe ge sessen, und lirß die Gänse gehen wohin sie Lust hatten. Der Knabe hat wahrlich Recht, sagte er zu sich, daß e leichter ist. einige Mil lionen Mensche zu regieren, als eine Heerde Gänse. Hofgärt ner ist an all' dem Unheil schuld. Der Knabe hatte unterdessen da Buch gefunden und kam freudevoll zurück. Als er aber da Unheil gewabrje, wel che sein Stellvertreter angerichtet, ließ er vor Schrecken da Buch au der Hand fallen. „Da haben wir'!" rief er weinend vor Zorn und Seid: „Sagt' ich doch gleich. Ihr versteht Nicht. I allein bring sie nit mehr zusammen. Run helft mir auch." Nachdem der Knabe d/n König belehrt wie er den Arm auf und abbewegen und schreien mih.e, lief er fort die entfernte sten Gänse herbeizuholen. Der König that lein Möglichste, und nach unsäglicher Mübe war endlich die Heerde wieder beisammen. Dann schalt erst der Knabe den König au, daß er so schlecht Ans Pflicht erfüllt und schloß mit den Worten: „Mein Lebtag soll mir so Einer die Peitsche nit mehr kriegen. Dem König selbst vertraut i sie nit an, wenn er mich bewegen wollt', meine Heerde zu verläs st"'" r" ' „Du bast recht mein braver Junge," sagte Diezer. „Der versteht geradeso schlecht, wie ich—der ich der König ja selbst bin." „Ihr? Na, da macht einem Pinsel weiß, osix M. Nehmt Euer Buch und macht, das Ihr heim kommt. Sich für den König auszugeben, wenn man so un geschickt ist." „Sei nicht bös," sagte der gutmüthige Monarch, indem ex ih.m n.och vier zwan ziger gab. . „Ich gebe Dir mein Ehren wort, daß ;ch nie mehr Gänse hüten wer de." Der Knabe dankte, dachte ein wenig nach, dann sagte er: „Wer Ihr auch seid, ein guter Herr seid Ihr ; aber zum Gänsehirt taugt Ihr nicht. D'rum haltet Euch an' Spruch wort: Schuster, bleib beim Leisten." Der schußfertige Pastor. Meine Geschichte, die ich jetzt erzähley will, passirte vor nicht allzulangen Jah ren.—Den will ich picht yennen. Da lebte ein Pastor, ein Predi'-r, der seine Sache verstand und durchaus kein Mucker war. I n Gegentheil, es war ein Lebemann, der Jagd ergeben. gend an hatte er auf ein gutes 7'ewebr gehalten und wenn xr zur Winterszeit den Tag über auf seiner Studierstube verbracht recht wackere Predigt für den Sonttact' ausgearbeitet' hatte, dann gin/ er wohl manchmal hinaus auf das Feld, um einen Hasen zu schießen. Um sein Auge zu 'rängen, batte er sich im Holz, nicht weit vom Pfarrgarten, auch eine Scheibe an einer Tanne befest igt. wo er mit einer Pistole selten das Ziel verfehlte. Zu diesem Zwecke hatte er sich einst in Stadt ein neues Pistole gekauft; ein Percusssons - Pistole. Ar.. Verkäufer wollte noch Etwas daran verfertigen las sen. in einigen Tagcn könnte e abgeholt werden. Am Sonntag früh schickt der Pastor einen Bauern jungen nachher Stadt, um da Pistole zu holen. Hansens Lieb em pfcjngt es nebst einer Schachtel voll Zünd- Hütchen. Der Junge denkt: Sapper ment, da muß schön knallen. Er kauft für einen Sechser Pulver, ladete das Pi stole, als ex den Wald gekommen, setzt da Zündhütchen auf und—Puff, feuert er ab.—Ach! da war ein Schuß. —Da denkt er: Du wirft da Ding noch ein mal laden, das Vergnügen ist gar zu schön. Er ladet, setzte ein Zündhütchen auf und will losplatzen. Da sieht er in der Ferne den Gensdarm kommen, dem da' Schießen an einem Sonntagslyöx-, grn Aufgefaßten, kurz, por Beginn der Mchenandacht. Hans-L'ieb reißt au u. kommt'eben im Dorfe an, als dex Herr Poftor im Pricsterrock scive Schritte nach BedißHßNgez. TA s " Z 5 !> 5 Z lttl kl eck/.VW z^v' 2.50 "ü/oci ~ ,vt z.oo 4.V s.oo s.sov ~ Etue 4.00 ,O v o.os ?v,O ätz tt.oo t . .Vv d.v ö.ovS.V kd.vv vö.v ' .UV. so. Rachrtch . >, 2.5^., Geschäfts-Rnzeigen von S Zeile,l lahe Alle vorübergehenden Anzeia e kosten 10 ent eine Linie für die erste Einr kung und 5 ent eine Linie für die fol zeude Insertionen. der Kirche lenk.—„Hast Vit fle flüst ert der Pastor.— Ja! „Gieb her!"— Mit diesen Worten greift er nach de Pistole und steckt folcheö ungesehen in seinen weitfalttgen schwarzen mtSrock. Die Predigt, der er hielt, war herrlich voll Kraft und Feuer. Die reiche Ber fammlung lauschte ötd zum Schluß, wo der Ehrwürdige die Worte sprach: To wollen wir dann in .einem stille Gebet unsere Andacht beendige. Er duckt sich auf der Kanzel nieder. Anstatt eines Verstnkens in stille Worte, holt er aber die Pistole berau. um sie zu besehe. Er hat keine Ahnung, daß sie Haas Lieb ge laden bat. Er denkt, du willst sehen, ob da Schloß so recht knipst. Er spannt den Hahn und—Krach ! geht da Viag los. daß e furchtbar tu der Dorsktrch widerhallt. Erschrecke springt der Her, Pastor aus und bemüthe stch, die Pistole in die Tasche de fayigen Rockes > steck en. Er staucht auf und nieder; ße sieh end, schreit ein alter „Reißt au Zer ladet icho Asr!" nd Hal über Kopf stürzt die Gem eide zur Thür hinan.-Da war nua freilich et Ende, wa sich der Herr Pastor icht ge dacht. Ein Schuß, daß der Kao voader Decke herab der Schulmeister vor Schreck von her Orgelbant gefalle war. Jeden fall hat er später den Han-Lieb für die unzeitigi Ladung etwas a den Flachshaaren gezipst. Ein lustige Gaunerstütt chen. Küitlich ttaDriä.aoftändjg gekleidetes Individuum mit langem Uebe.rock nd Stulpstiefeln in ein Restaurant in Olte bei Genf. Er ließ sich ew Dinep gebe, und nachdem er dasselbe mit große Up petit verspeist, suchte r ohne vorher feine Zeche zu berichtige. Man bemerkte e und machhe greiflich, daß e in Ölten Sitte wär, zu bezahlen, wg man verzehrt hatte. „Ich bade kein Geld bei mir," gab er zur Ant wort. Man will feinen Hut al Pfand zurückbehalten. Dagegen remonftxirt der Herr setx lebhaft. Sje lieber mein Beinkleid." inet Nbevzimmer und sntleplHt sich dort de Pfandohjickt. , Dprch seine. Stiefel und seinen Ueberrock gegen indiskrete Blicke geschützt, machte er sich bet ziemlicher Käl te, auf Weg nach Solxure. Er geht in bestellt sich ad ein Abenbbrod. und nachdem er letzteres mit gleichem Appetit verzehrt. Wiedas Diner, bezieht erW zur Ztube. , Zuvor machte er jedoch aus seinen Kleidern ei Bündel und übergibt sie dem Kellner zm Steinigen. shn andern Morgen drtagt man ihm Ane Kleider zurück. „Wo sind meine Beinkleider ?" fragt er mit ärgerlicher Miene. Der Kellner will nichts gesehen haben. Der andere schlägt Lärm, der Wirth wird dadurch herbeigerufen und fragt nach der Ursache. . „Meine Mxine Beinkleider! Was haben Sie mit meinen Beinkleider ge dacht?" Der Wirth fürchtet den Ruf seine Etablissment, und beeilt sich, die Kleidung seines Gastes zu, vervollstäudt gen. „Und meine Börse ?" fragte dieser, indem ex tH den Taschrn feine eue Beinkpides herumpsthlt. Endlich ge ltsgt ?'ibn auch in diesex Hinsicht,- frieden zu stellen. Wie viel er bekomme ist nicht herausgekommen. Ma weiß nur. daß der Wirth ihn bet seiner Abreise bis zur Thür bereitere und th bat: „Lieber Freund, thstn Sie mir de Gefallen, über die Geschichte icht zu sprechen." Tod von William E. Vryant. William Cullev Vrvgnt., der gefeirte amerikanische Dichter, Literat und Jour nalist. starb zu New Hork am Mittwoch Morgen im 84sten Lebensjahre. Er hat te bei Gelegenheit der Enthüllung der Büste dos italienischen Patrioten Maffi ni im Central Park am 2l>. Mai die Fest repe gehalten, und war den brennende Sonnenstrahlen de ungewähnltch war men Nachmittags mehrere Stunden lang ausgefetzt. Namentlich al er entblösten Hauptes auf der Rednerbühne stand, wollte er nicht gestatten, daß man eine Schirm über ihn halte. Gen. Wilson der den Erschöpften Zustand de ehrwür digen Greise wohl bemerkte, veranlaßte ihn, mit nach seiner nahegelegenen Woh nung zu kpPmeu/.um sich daselbst etwa auszuruhen. Als er eben die Treppe des Hause erstiegxn hatte, fiel Hr. Bryant jedoch plötzlich nieder nd schlug so hif tig mit dem Hinterkopf auf die Stein platten, daß Hs längere Zeit bewußtlos blieb. brachte ihn später in feine "gehe Mohnung, allein er erholte sich niA wieder von der heftigen Erschütter ung, die sein ganzes System erlitte hat te. Er war am 3. November 1?94 zu Cummtngtoy, Massachusetts, und wurde zu Roselyn, Long Jskad) e -den feiner Frau begraben. S' > ' i ,H, > ' Ein vor Tagesanbruch a 4. JWü zu Green Bay, Wts., augebroch<MA Feuer zerstörte jech Gebäude, darunter da Postamt nebst sämmtlichen Postsachen.
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