Wer Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger. Neavin s, Venn. Gedruckt und herausgegeben von Arn o l d PuN)el! e, in der Süd 6ten Straße, zwischen der Franklin- und Ckcsnut - Straße. Jahrg. 11, ganze Rum. ;»7. n-d.naunaen - Der liberale Ziteobaclltcr erscheint jeden Dienstag auf einem großen Superial - Bogen mir schonen Lettern gedruckt. Der. 5-übseriptions. Preis ist Ein Thal er des Zahrs, welcher in halbjährlitl er NorauSbna'bluna erbeten wird Wer im Laufe des Jahres nicbt bezahlt, dem werden 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monate wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann ana nommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Subscriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis ein, gerückt Unterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weite« Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. Briefe und dergl. müssen postfrei eingesandt werden. Abenteuer und Mißgeschick eines Sehneiders. Geschichtliche Anekdote aus dem neunzehn- l ü ten Jahrhundert. (Schluß) Der Schloßthurm. ! Johann Refolee, ganz vernichtet, sank einen Stuhl, der sich glücklicher Wei ft hinter seinem Rücken befand ; ohne diesen wäre er in seiner ganzen Länge auf den Fußboden hingesunken. Gefangen! unter den Händen der Gens d'armerie! Auf Befehl des Ministers! Mit den strengsten Einschärfungen. Wa zum daS? Welcher Beweggrund verwandelte so plötzlich die wohlwollende Aufnahme des Herzogs von Otranto in so schreckliche Worte? Wodurch konnte Rifolee sein Mißfallen erregen? Er mußte ihn ernst lich beleidigt haben! Ohne es zu wollen, hatte er sich vielleicht in einem Gesetze der Etiquette verfehlt! Hatte aber darum der gnädigste Herr das Maß des Kleides in so sichtlich übler Laune und Aufregung zerrissen? Mein Gott, was wird aus alle diesem werden, und was wird die Lösung einer Prüfung sein, die so furchtbar beginnt? Von Zeit zu Zeit schlich sich dennoch ei nige Hoffnung in das Herz des armen Touräners. Pater Lambois hatte ihm öfters von der scherzhaftenLaune Fouche's und von seinem Hang zu Mystisicationen erzählt, zur Zeit, als dieser noch Priester gewesen. Daher dachte er auch, alles das sei nur ein Spaß. Indessen sich der arme Teufel abwechs lungSweise den abgeschmacktesten und be unruhigendstenVermuthungen hingab, er hielt der Offizier der Gensd'armerie des sen Augen unausgesetzt auf ihm hafteten. einenßrief. den er sogleich erbrach. Nach dem er den Inhalt des Papiers gelesen, ertheilte er seinen Leuten leise seine Be fehle, und gab Rifolee ein Zeichen, ihm zu folgen. Rifolee gehorchte, indem er glaubte, der Minister lasse ihn in Freiheit setzen» nachdem er sich an seinem Schre cken geweidet. Doch ach! weit entfernt davon, ergriff ihn einer der Gensd'armen Kragen, indessen ihm ein anderer ein ff paar eiserne Daumenschrauben anlegte. Nachdem die Finger des Schneiders in das Marterwerkzeug gezwängt waren, schleppte man ihn in eine Postchaise, die an einem Eingang! in einem der innern Höfe des Palastes wartete; man packte den armenTeufel in den Wagen der Plötz lich in Begleitung von sechs Chasseurs zu Pferde und vier Gensd'armen wegfuhr; an der Spitze ritt ein Offizier, unter des sen Verantwortlichkeit der Gefangene ge stellt war. Die Postchaise nahm den Weg nach Montmartre. Rifolee glaubte, man füh re ihn nach Hause; denn er hielt sich fest an den einzigen Gedanken, der ihm als der wahrscheinlichste vorkam, und der ihm in seiner Gefangensetzung nur eine My stifikation Fouche's zeigte, dessen scherz hafte und heitere Laune, wie ich schon o ben gesagt, im Kollegium von Joigny vie le drollige Erinnerungen zurückgelassen hatte. Der Wagen eilte schnell an der Werk stälte deS Schneiders vorüber. Kaum blieb ihm Zeit, als er sich über die Wa geruhüre hinausbeugte, Agathe warzuneh men. die durch das Fenster die Rückkehr ihres Mannes erspähte. Er wollte ihr rufen, und trachtete darnach sich ihr be merklich -zu machen, allein die beiden Po lizei Agenten, die man ihm als Reisebe gleiter gegeben hatte, warfen ihn unsanft in den Hintergrund des Wagens zurück. Rifolee sah nach und nach den Boule vard, den Bastille-Platz, die Foubourg Saint Antonie, und hinter dieser ver schwa-d die Barriere du Trone. Endlich fuhr die Postchaise im Gallopp über die Zugbrücke von VincenneS. Nun stieg der Gefangene auS dem Wagen, wurde dem Direktor der Festung überantwortet, der ihn selbst einem Gefängnißwärter über gab. Dieser Letztere begann damit, den neuen Ankömmling aller seiner Kleider zu berauben, die er bis auf das Futter unter suchte ; worauf er ihm erlaubte dieselben wieder anzulegen. Nachdem Rifolee seine Toilette been digt. mußte er zweihundertStufen auf ei ner schmalen Wendeltreppe hinaufsteigen. Diese steinerne Schnecke endigte in einem kleinen luftigen Kerker, dessen Ameuble ment in einem Bund Stroh bestand. Der Gefangenwärter gab dem Schnei der ein Zeichen, hineinzutreten, und schloß zu, indem er den Schlüssel in einem gro ßen Schloße zweimal drehte; drei unge heure Riegel knarrten in ihren eisernen Ringen; und als diese schmiegen, waren nur noch die regelmäßigen Schritte einer Schildwache zu hören, die vor Thür auf und abging. Selbst Agathe würde Mühe gehabt ha ben, in dem blassen und entstellten Gefan genen, der den Schloßthurm bewohnte, das heitere und blühende Gesicht ihres Mannes zu erkennen. Die Angst und Schrecken hatten bei dem Unglücklichen den höchsten Grad von Aufregung herbei geführt. Fieberhaft und dabei empfin dungslos rann er in seiner Zelle umher, gleich einem wilden Thier, das in seinem Käfig umherirrt, die Mauern betastend, und durch die Schießscharten auf das Feld hinaus zu blicken suchend. Allein hölzer ne Schirme verhinderten, etwas Anderes als den Himmel zu sehen, und auch dieses war nur durch zwei Bretter möglich, die Risse bekommen hatten. Der Morgen« der Mittag, der Abend und wie die Nacht waren verstrichen, ohne daß Rifolee die Bewegründe seiner Ge ! fangennehmung und das Schicksal, das seiner wartete, erfuhr. Den folgenden Morgen holte ihn der Gefangenwärter, um ihn in einen Saal zu geleiten, in welchem sich zehn bis zwölf Offiziere in Uniform befanden, in deren Mitte ein General saß. der den Vorsitz führte. Dieser gab Rifolee einen Wink herbeizutreten, und nachdem er von ihm seinen Taufnamen. Familiennamen und Geburtsort zu wissen verlangte, fragte er ihn weiter : Kennen sie diesen Mann? Der Schneider schaute sich um, u. blick te denselben an. Derjenige, den man ihm zeigte, war ein junger, blonderMann, mit interessantem Gesichte, der, ungeachtet der Sanftmuth, die seine beinahe weiblichen Züge charakterisirte, doch viele Entschlos senheit und Künheit zeigte. Dieser wand te sich Rifolee. und sagte voll Bitterkeit ja selbst verächtlich zu ihm : Nichtswürdiger wie viel hat man ihnen gegeben, um mich zu verrathen ? Ich sie verrathen? Ich habe sie ja nie mals gesehen, mein Herr. Was thut das? Sie sind es doch, der mir mein Geheimniß gestohlen, der es der Polizei überliefert hat. Sie gaben die Veranlassung zu meinem Tode! Nieder trächtiger Ankläger, Sie hätten mir sa gen sollen, daß sie nach Gold gedürstet; Ich würde ihre Verschwiegenheit theurer erkauft haben, als man ihre Anbringung bezahlt. Ich w.rse verrückt; ich werde ein Narr! rief Rifolee bestürzt. So, versetzte der President des Kriegs rathes. sie bestehen also dabei, zu leugnen, daß dieser Mann nicht ihr Mitschuldiger ist? Mein Mitschuldiger! antwortete mit einer Bewegung des Abscheus derjenige, an den diese Frage gerichtet gewesen. Wählt man solche Kreaturen züMitschul digen? Aber wie kamen denn diese Beweise ih res Verbrechens, von dem Niemand eine Ahnung hatte, in die Macht dieses Man nes ? Wie brachte sie der Zufall in seine Hände? Sie bezahlen, sie belohnen die Anbrin- "rpillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag den 2«. März, I SS«. gung und sie staunen, Aubringer zu fin den? Dieser Nichtswürdige hat mir mein Geheimniß gestohlen, um dasselbe zu ver kaufen. —Doch wozu verliere ich so viele Worte, meine Herren ! Wir wollen diesen Streitigkeiten ein Ziel setzen. Ich bin ein Engländer, ich wagte meinen Kopf, um meinem Vaterlande zu dienen; meine Plane sind entdeckt, führen sie mich zum Tode. Es lebe England! Schmach und Schande Frankreich. Unter den Zuhörern wurde ein Murren hörbar zu welchem sich vielleicht ein gehei mes Gefühl der Bewunderung gesellte, welche die Kühnheit und Unerschrockenheit des jungen Mannes erweckte. Der Ge neral versetzte bewegt: Bestehen sie darauf, daß der Name John Sydney, unter welchem sie bekannt sind, nicht ihr wahrer Name ist? Ja. Beharren sie eben sowohl darauf, ihren wahren Namen zu verschweigen? Nur England kennt ihn es wird demje nigen. der für seine Sache stirbt, ein eh reuvolles Andenken weihen. Der General beugte sich zu den Offi zieren. die um ihn her saßen, und berieth sich leise mit denselben. Nachdem er ihre Ansichten vernommen, sprach er daSUrtheil aus. das John Syd ney als Spion von England, zum Tode verdammte. Haben sie nicht noch irgend eine letzte Willens Meinung niederzulegen? fragte der General. In einer Viertelstunde wird ihr Todesurtheil vollzogen werden. Keine, mein Herr! Wenn man das Spiel spielt, das ich verloren habe, ist man stets zum Sterben bereit. Johannß,folee hingegen hat die Pflicht erfüllt, die das Gesetz von jedem guten Bürger erheischt; er hat eine Verschwö rung gegen den Staat entdeckt, der Kriegs rath erklärt daher, daß kein Grund vor liegt. etwas gegen ihn zu unternehmen, er stellt ihn dem Verfügen Sr. Excellenz des Hrn. Polizeiministers anheim- Der Gefangenwärter trat hervor, wink« re Rifolee und führte ihn in den Schloß thurm zurück. Sapperment, Kamerad, ihr seid gut durchgekommen! Horcht, fügte der Mann mit dem Schlüsselbunde hinzu, das stand auch euch nahe. Eurem Englischman thut nun kein Zahn mehr weh; diesem vesetzte man 12 Kugeln in den Leib. Rifolee sank ohnmächtig nieder. Als er wieder zu sich kam. theilte man ihm den Befehl mit, hinabzukommen. Eine Postchaise wartete stiner im Fe stungshofe. man ließ ihn einsteigen, und der Wagen führte ihn zum Polizeimini ster. Hier geleitete man ihn zu dem Her zog von Otranto, der ihn mit offenen Ar men und freundlicher als jemals empfing. Mein guter Rifolee, sagte der Mini ster. sie haben so eben zwei harte Tage er lebt. allein ich gestehe ihnen, meine erste Ansicht war keine andere als sie müßten der Mitschuldige deS Spions sein. Wer hätte argwohnen sollen, daß sie mit ihrem einfachen Aussehen und ihrem Jocrisse- Benehmen das Geheimniß eines Mannes durchschauten, der weder dem Kaiser noch selbst mir das mindeste Mißtrauen einge flößt hatte. Die originelle Weise, durch die sie mich auf den rechten Weg geführt, hat mich vollends irre gemacht. Sie konn ten mir auf keine treffendere Art beweisen, daß sie ein gescheitster Mensch sind, und wie bedeutende Ansprüche sie haben, in meinem Fache nützlich verwendet zu wer den. Lassen sie hören, was verlangen als sie Belohnung? Ich habe von seiner Maje stet dem Kaiser, den ausdrücklichenßefehl erhalten ihnen alles zu bewilligen, waS sie wünschen. . ..... Rifolee sah Fouche m,t ganz verbluff ten Augen an. Was wünschen sie? sagen sie es ohne Furcht. Der Dienst, den sie dem Lande erzeigt, ist unermeßlich; die Belohnung kann daher nicht mittelmäßig ausfallen. Wünschen sie eine Stelle bei meinem Fa che ? Ich wünsche nichts, als zu meiner Frau zurückzukehren, murmelte Rifolee vor sich hin. Ich habe sie seit diesen Morgen über die Sorgen beruhigen lassen, die ihr Ihr Verschwinden bereitet hat; sie weiß daß sie hier auf meinen Befehl zurückgehalten wurden,—sie antworten nicht? sie zau dern ? Nun, ich sehe schon, das Wort Po lizei flößt ihnen Furcht ein. Wohlan, ich errathe was sie denken. —Ja, sie haben Recht; ich handle zweckmäßiger, sie für schwierige Fälle im Hinterhalte zu haben. Wenn sie zu meinen Beamten gehörten, würden sie Mißtrauen einflößen. So sei es denn, wir wollen die Sache von ei ner andern Seite angreifen. Hundert tausend Franken und dabei alles frei was sie in meinem Hause brauchen, ist Ihnen das angenehm? Ja, ich lese es in ihren Augen, daß ihnen das Recht ist. Neh men sie diese Brieftasche, und leben sie wohl. Rifolee kehrte mit hundertßankbillets, jedes von tausend Franken, die er sorg fältig in seine Brusttasche steckte, nach Hause zurück. Ee stürzte seiner Frau weinend und schluchzend in die Arme, oh ne daß er auf die Fragen, die Agathe an ihn richtete, zu antworten vermochte. Ja, als er sich sogar etwas gefaßt, konnte die Fragerin noch nicht viel erfahren, denn Rifolee waren ja die Beweggründe seiner Verhaftung eben so unbekannt, als ihm fremd war, warum ihn der Minister im Namen des Kaisers so reich belohnt hatte. Die Vorwürfe des unglücklichen Engländers, die Fragen des Generals, der Kriegsrath, dieses alles blieb für ihn noch zu lösende Probleme die ihm mehr als die Resultate eines Traumes, wie wirkliche Ereignisse vorkamen. Agathe setzte ihn nun vollends in Er staunen, als sie ihm mittheilte, daß ihr Miethsmann, der junge blonde Mann, der das zu ihrer Wohnung gehörige klei ne Zimmer gemiethet hatte, seit zwei Ta gen nicht nach Hause gekommen sei. Nachdem diese Abwesenheit einen gan zen Monat gedauert, untersuchten beide Gatten das Zimmer des Fremden. Sie fanden dort viele Papiere, welche Rifolee in ein Paquet machte, das er seinem Be schützer, dem Herzog von Otranto über brachte, indem er hoffte, durch dasselbe ei nige Aufklärung über seinen Miethsman zu erhalten. Was zum Teufel bist du für ein Man? rief der Minister, sobald er einen Blick auf die Papiere geworfen hatte. Seit zwei Monaten jagen wir diesen Aktenstü cken nach, und du bringst mir dieselben nun zurück. Rifolee erzählte nun seine Geschichte und die seines verschwundenen Gastes. Der Herzog von Otranto hörte ihm stillschweigend zu- Als aber der Schnei der zu Ende gesprochen, begann der Staatsmann: Nun, ich sehe wohl, daß nur der Zufall diese ganze Angelegenheit geleitet. Ich hatte dich für einen gescheidten Kerl ge halten, doch du bist nur ein Einfaltspin sel. Man wird freilich sagen, warum ich nicht daran gedacht, dich über die Art und Weise zu fragen, wie du in den Be sitz dieses Papiermaßes gekommen, das mir die Verrätherei des Spions entdeck te. Allein ich dachte du hättest ihm das selbe auf eine listige Art weggenommen. Nimm,hier sind wieder einige Bankbillets. Wenn du aber jemals von diesem Allen ein Wort verlauten läßt, so bedenke, daß es ein Vincennes giebt. Rifolee reich und zufrieden, beschränk te sich hier auf seine Verbindungen mit dem Zöglinge des Paters Lambois, mach te vortreffliche Geschäfte, wurde einer.der berühmtesten Schneider in Paris, und be- Laufende Nummer 31. sitzt heut zu Tage reiche Ländereien ii» der Loraine, wo er den vornehmen Herrn spielt. Um jedoch die noch einigermaßen ver worrene Geschichte vollends klar darzu stellen, bedarf es noch einiger Aufklärun gen, die hier folgen. Der Kaiser hatte immer eine gewisse Anzahl Sekretaire, die ganz zu seiner persönlichen Verfügung standen, um sich, und die in einem Kabinet arbeiteten, daS an das seinige stieß. Zu jener Zeit, als sich das so eben gelesene Abenteuer ereig nete, unterzogen sich Baron Mounier, Baron Fain und mehrere andere Herren diesem Dienste. Außer diesen befand sich unter den Ue bersetzern, die beauftragt waren, Napole-- on die Auszüge aus den fremden Tage blättern vorzulegen, ein junger blonder Mann, welchem seine ausgezeichneten Ma nieren und sein sanftes Benehmen daS Wohlwollen aller seiner Kollegen erwor ben hatte. Der Erste bei der Arbeit, verließ er das Cabinet auch niemals anders, als nachdem es alle Uebrigen verlassen. Dem Kaiser gefiel die bestimmte und klare Art, mit welcher dieser junge Mann, welcher von brittischer Herkunft war, übersetzte, und Auszüge aus englischen Tageblättern fertigte. Mehrere Mal halte er ihm sei ne Zufriedenheit darüber ausgedrückt. Doch eines Morgens sahen die Sekre täre Napoleons voll Verwunderung, daß der Platz des Fremden unbesetzt blieb; sie scherzten unter sich über sein noch nie mals vorgekommenes Verspäten, daß die Mademoiselle John, wie sie ihn unter sich nannten, noch niemals hatte zu schulden kommen lassen. Der Tag verstrich, ohne daß der Eng länder erschien. Den folgenden Tag blieb sein Platz ebenfalls leer. Höchst besorgt, verfügten sich die jun gen Leute in die Universitäts-Straße zu ihrem Kameraden. Er war seit zwei Tagen nicht nach Hause zurückgekehrt. Einer von ihnen ging zum Polizeimi nister, und theilte diesem seine Besorgnis se wegen des höchst sonderbaren Ber schwindens mit. Mein Herr erwiederte der Herzog von Otranto, machen sie sich mit dieser Ange legenheit nicht viel zu schaffen. Der Eng länder, für den sie sich so lebhaft interes siren, war ein Nichtswürdiger! Ein Nichtswürdiger ! Ja, als besoldeter Spion Englands mißbrauchte er nicht nur das Vertrauen des Kaisers, und verfälschte Stellen aus den Tageblättern, die er für die Majestät übersetzte, sondern er stahl auch Cabi nets-Geheimnisse und verkaufte dieselben an Frankreichs tödtlichsten Feinde. Wenn wir nun noch hinzufügen, daß der englische Spion, um jeden Argwohn zu beseitigen, und keine gefährlichen Pa piere bei sich finden zu lassen unter dem angenommenen Namen von Dubois daS kleine, zu Rifolee's Wohnung gehörige Zimmer gemiethet hatte; wenn wir noch sagen, daß die Frau des Letzteren, indem sie, um ein Schneidermaß zu machen, daS nächste beste Blatt Papier, was ihr in die Hände kam, zum Fenster hinausge worfen, und dadurch einen der fchlagen sten Beweise von John's Verrätherei er grissen hatte, so wird sich alles von selbst erklären. Und der Leser, hoffen wir, wird verste hen, was Rifolee niemals ganz begreifen konnte. VielweibereDer lttica Obs« der meldet- Morris Crosby. von German Flace, wurde am 5. Dieses unter der Anklage von Bigamie in Arrest gesetzt, weil er 2 Schwe stern geheirathet hatte. Mit der ältern der Schweiler,, war er schon seit lv oder 12 Jah ren verheirathet, die andere heirathete er erst vor K Monaten. Alle drei haben biet neulich in freundschaftlichem Einverständniff in ein »nd demselben Hause gelebt. Der Angeklag te wurde vor Richter Cauley gebracht und gab Bürgschaft für sein Erscheinen vor der Court.
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