Der Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schuylkill Camtties allgemeiner Anzeiger. MeÄd i N g, Uenn. Gedruckt und herausgegeben vonArnold Puwell e, in der Süd 6teu Straße, zwischen der Franklin- und Chesnut - Straße. Jahrg. 11, ganze Num. S3S. Bedingungen : —Der Zt.lber.lle ZSeobacKter erscheint jeden Dienstag auf einem großen Superial - Bogen mit schonen vettern gedruckt. Der Subscriptions« Preis ist Ein Thaler des Jahrs, welcher in halbjährlicher Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Zahres nicht bezahlt, dem werden Hl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als «Monate wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Lubferiptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis ein gerückt. 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Ein mächtiger Baum, > eine Art Bergesche, sandte ihre tausend Wurzeln in die benachbarten Felsenspal ten und beschattete mit ihren weit ausge breiteten Aesten Rasen und Quelle. Es schien als hätte ein wohlthätigerßerggeist dies Alles geschaffen, um dem müdenWan d«Gr, der den steilen Pfad auf- oder nie derstieg, einen einladenden Ruheplatz zu bieten. Unser Bergmann ging denn auch nicht vorüber, sondern warf sich behaglich auf den kühlen Rasen, that zuerst einen langen Zug aus dem erfrischenden Wasser lder Quelle und wusch sich dann Gesicht und Hände, um die Erdflecken daraus zu entfernen, welche ersteres ganz entstellten und seine lebendigen Züge fast unkennt lich machten. Er war ein hübscher Creo le von zwei und zwanzig bis dreiundzwan zig Jahren, mit glänzend schwarzen Au gen, langem schlichten Haare, dunkler Ge sichtsfarbe und einer offenen, heitern und furchtlosen Miene. Er trug eine grobe Jacke und weiteHosen von braunemßaum wollenstoff, letztere von einem Ledergürtel emporgehalten, worin das dem Mexikaner unfehlbare Messer stak. Ruhig blieb er >einige Zeit auf dem Rasen sitzen, pfiff ei ne lustige Weise und sah den Felsenpfad hinab, als erwartete er Jemanden. Es dauerte nicht lange, als ein froher .Ausruf von ihm anzeigte, daß er nicht Mergebens gewartet hatte. Ein weiter, verdeckter Korb zeigte sich nämlich in der Tiefe, auf der einen Seite von einer klei nen Hand festgehalten, der immer höher und höher heraufstieg. Dann kam ein hübsches Gesicht zum Vorschein mit ein Paar schwarzen, funkelnden Angen und zwei kleine Rosenlippen, die ein freudiges Lächeln zu theilen schien. Endlich zeigte sich die ganze stattliche Figur, welcher das Ihübsche Gesichtchen angehörte, in der schmucken Tracht der dortigen Gebirgsbe wohner, einem weiten Rock, dessen oberer Theil mit Hellem Gelb, der untere mit Scharlachroth gefärbt war, und einem Rohboß oder Baumwollenschawl, mit nicht minder lebhaften über die Schulter geworfen; die kleinen Füße staken in himmelblauen Atlasschu hen. „Enhorabuena, Margarita!" rief ihr der Bergmann mit der frohesten Miene von der Welt zu, „gerade zur rechten Zeit, obwohl ich etwas auf Dich warten muß te." „Ja wohl zur rechten Zeit," antworte te sein junges Weib lachend. „Ich fürch tete schon ich möchte zu früh kommen, und meine Tortillas und Frijoles würden kalt werden, wenn ich warten müßte. So cu der gibt es eine Tafel, wie sie ein Stadt- Halter nicht besser haben kann. Mit diesen Worten hob sie ihre Last vom Kopfe und stellte sie auf den Boden; dann nahm sie das Tuch vom Korbe und die Deckel von den irdenen Schüsseln, wel che die köstlichen Gerichte enthielten. In der einen dampften Tortillas oder Pfann kuchen von Kornmehl, in der andern ge röstete Frijoles eine Art kleiner, schwarzer Bohnen, und in der dritten eine scharfe Sauce von rothem Pfeffer undTomatoes. Daraus bestand nun die ganze Mitt<kgs- Tafel unseres hungrigen Bergmannes. Er machte sich uun auch schnell darüber her, riß ein Stück Tortillas ab, bog es rinnenförmig zusammen oder machte dar aus una cuchara de Montezuma, wie er sagte, einen Löffel des Kaisers von Mexi ko, füllte es mit einer tüchtigen Portion Bohnen, tunkte das Ganze in die Sauce und verschlang hierauf mit einem Male Löffel und Speisen. ~Wie kommt's, daß Du heute so früh da bist, Manuelitofragte die Frau, die ihn mit zufriedenen Blicken betrachte te, während er dem Mahle tapfer zu sprach. „Weil wir heute noch zu sprengen ha ben, mit corazencito," antwortete der Bergmann, u der Administrator wünscht, daß die Mine auffliege, während die an dern Leute beim Mittagsmahle sind. Santa Maria! rief das Weib aus, und das frohe Lächeln verschwand, welches ihre schöne Lippen umspielt hatte, wieder dies Sprengen! O Manuel, wie lange wirst Du noch dies schreckliche Geschäft treiben? Bis ich ein anderes finde, mein Leben, erwiederte Manuel heiter. Wolltest Du lieber, daß ich wieder rückwärts ginge und einen elenden Barreteio spielte, für sechs Thaler die Woche, während ich jetzt als Pegador, als der einzige Sprengmeister, deren sechzehn verdiene? Ach ! was wird dieses Geld aber nützen, seufzte Margarita, wenn Dir's geht wie vor drei Monaten dem Pedroßravo! Ich glaube, ich sehe seine verstümmelte Leiche noch vor mir, wie man sie an unserer Hü tte vorbei trug, mit der annen Jnesita, die sich beinahe zu tode weinte. Dann denk' an Juan Baldez, der seit fünf Jahren stockblind ist, und an den alten Antonio, der schon seit seiner Jugend ein Krüppel ist. Was'nützte ihnen ihr hoher Lohn! Nichts, mein Herz! erwiederte Manu el, weil sie durch Leichtsinn verloren, was sie durch Muth und Geschicklichkeit ge wannen. Wenn ein Mann eine Mine anzünden will, während sein Kopf schwer ist von Aguadiente, so kann er kein besse res Loos erwarten. Ich werde aber nicht ewig Pegador bleiben! Ueber kurz oder lang will ich, mit dem Bei stände San Francisco s, Borsteher einer Grube sein. Und wer weiß, ob ich nicht schon in weni gen Tagen Administrator und ein reicher Mann bin, so gut als ein anderer? Warum nicht! versetzte Margarita. Warum Du nicht so gut als Miguel Go mez, oder Don Miguel, wie er sich jetzt schelten läßt! Ich erinnere mich noch recht gut, wie er ein armer Buscon war und meinem Aater immer seinen Aguardiente und Taback schuldig blieb. Und weil er zufällig eine reiche Ader entdeckte, sie für zehntausend Thaler an die englische Com pagnie verkaufte und zum 'Aufseher er nant wurde,glaubte er jetzt, er sei ein gro ßer Herr und alles müsse ihm gehorchen. Armer DonMiguel! rief der Pedagor lachend aus. Du bist schlimm zu sprechen auf unsern Administrator, Margarita l Zuerst weisest Du sein Herz und Hand zurück, die er Dir großmüthig anbietet, seiner Thaler gar nicht zu gedenken, und nun redest Du ihm noch böse nach. Ach seufzte Margarita, wenn Du nur wüßtest, —aber plötzlich hielt sie inne, als hätte sie mehr gesagt, als sie sagen wollte. Was weißt Du denn wieder, mi mu xereit», daß ich nicht weiß? fragte Ma nuel, indem er sie überrascht ansah. Das ist etwas, das sich vor unserer Hochzeit zutrug, antwortete Margarita in ernstem Tone. Ich versprach damals, es geheim zu halten, aber schon oft hat dies Versprechen mir Kummer gemacht; und sollte ich sündigen, daß ich es jetzt bre che, so will ich den Padre Jsrido bitten, mich zu absolviren; aber Geheimnisse soll es nicht mehr geben zwischen uns beiden, das weiß ich. Anita, die Frau des Juan Pedraza, des armen immer betrunkenen Cargadors, erzählte mir dasGeheimniß, welches sie von "IVillig zu loben und ohne Lurche zu tadeln." Dienstag den 18. December, 184». ihrem Manne gehört hatte. Als ihr beide, Du und Gomez, um mich freitet, erzähl-! te ihr Juan eines Tages, daß Gomez ihm eine Aufseherstelle an der Gallera und zwanzig Thaler wöchentlichen Lohn ver sprochen haben, wenn er ihm folgenden Dienst erweisen wolle. Er sollte Dir nachgehen, wenn Du diesen Weg herab kämest, und Dich an der Rinconada in den Abgrund hinunterstoßen, so daß es schiene, als wärst Du zufällig ausgeglit ten und hinabgestürzt. Juan wollte ein so abscheuliches Verbrechen nicht um alle Welt begehen, fürchtete aber den Aufse her so sehr, daß er Niemand von dem Mordplane zu sagen wagte als seiner Frau. Ich erfuhr es auch erst, als wir schon ver heiratet waren, wollte Dir aber nichts davon sagen, weil ich fürchtete, es könnte böse Folgen haben: denn Gomez weiß, daß ich, wäre ichMorgen frei, lieber selbst von der Rinconada hinabspringen würde, bevor ich ihn mit all' seinem Gelde zum Manne nehmen möchte. Der Schurke! schrie Manuel, seine Augen funkelten und seine Rechte fuhr unwillkührlich an das Messer im Gürtel. Es war sein Glück, Margarita, daß Du mir dies nicht ein Jahr früher sagtest,— Doch der böse Entschluß mag ihn gereut haben, denn er war in neuester Zeit sehr gut gegen mich. Nun ich glaube, seine Zeit wird bald um sein. Diesen Morgen kam der englische Direktor, Don Jayme von Mexiko, der sehr unzufrieden scheint mit der Leitung der Arbeiten. Man wispert sich in'sOhr, daß der Administrator seinen Posten verlieren werde. Das ist ja eine köstliche Neuigkeit! rief Margarita aus und klatschte in die Hände. Das war also die Ursache, fügte Ma nuel fröhlich hinzu, warum Du den ar men Barretero, der nichts hatte als sei nen Grubenmeißel, dem reichen Admini strator vorzogst ? Was nützt das Geld ohne die Liebe? antwortete Margarita ernsthaft. Reich thum verfliegt aber das gute Herz bleibt zurück. Wahr, mein Leben, als ob es PadreJs rido gesagt hätte, und mit diesen Worten stand der Pegador vom Rasen auf. A ber die Zeit fliegt auch fort mein kleiner Prediger, und man wird in der Gallera auf mich warten. Das junge Paar trennte sich unter manchen zärtlichen Ermahnungen zur Vo rsicht von Seiten der Frau, welche der Pe gador lächelnd strenge zu beobachten ver sprach. Margarita setzte ihren Korb wie der auf den Kopf und wandte sich thal wärts, während Manuel, fröhlich eine Romanze singend, den steilen Pfad wie der hinaufstieg. Sein Gesang brach jedoch plötzlich ab als er dießinconada erreichte, einen schar fen Winkel, welchen der Pfad an einem Abgrunde von ungefähr fünfhundert Fuß Tiefe bildete. Die Erinnerung an die Erzählung, welche er so eben von seinem Weibe gehört halte, machte ihn schaudern, und er hatte seine sonstige Fröhlichkeit nicht wieder erreicht als er an der Oeff nung des Schachtes ankam. Hier fand er in der Gallera, dem großen bedeckten Gange, welcher die Grube den englischen Direktor, DonJayme, den Au fseher Miguel Gomez und mehrere Schrei ber, Bergleute, Träger und Mauleseltrei ber. Don Jayme scheint in übler Laune zu sein, und der Administrator sah finster und verstört aus. Enhorabuena, mein Mann! rief ihm der Direktor zu. Wir warten schon Al le auf Euch, und jetzt mag ein Jeder ge nau auf seine Arbeit sehen. Es ging bis her Alles so sorglos zu, besonders beim sprengen. Ueberall hört man Klagen ü ber die Unfälle, die hier so häufig vor kommen. Ich höre, daß ihr ein geschick ter Arbeiter seid, fuhr er gegen Manuel gewendet fort. Es ist gut, daß wir we nigstens Einen haben, auf den wir uns verlassen können. Gomez hörte dieser bedeutungsvollen Rede zu, ohne daß er ein Wort der Er wiederung wagte, aber sein braunes Ge sicht färbte sich olivengrün und aus sei neinen Augen schössen tödtliche Blicke. Nun wurden zwei Pferde an die Malaca te gespannt, eine Maschine, mit der die Eimer in den Schacht gelassen und wieder aufgezogen wurden. Manul setzte dann einen kegelförmigen Hut auf, der oben in einer Vertiefung ein brennendes Gruben licht trug, und nahm in die eine Hand ei ne starke Schnur, deren anderes Ende der Administrator hielt und mit welcher der Pegador das Zeichen gab, daß er aufgezo gen werden sollte. Von der Schnellig keit, mit welcher dies und daß Zeichen ge schah, hing natürlich sein Leben ab. Ma nuel stieg nun in den Eimer, der sich lang sam in den bei dreihundert Fuß tiefen Schacht hinabsenkte. Zwei Arreadores, oder Treiber, hielten die Pferde am Zü gel unb alles harrte mit ängstlicher Stil le auf das Zeichen von Gomez. Los! schrie plötzlich Gomez. Die Pferde waren imAugenblick in vol lem Gallopp und trieben die Malacate mit WindesschneUe. In einer Minute war der Eimer wieder oben, aber—leer! Zurück! Nochmals hinab mit dem Ei mer ! Es gilt sein Leben, ein Menschen leben ! rief der Direktor inVerzweiflung, außer sich vor Angst und Wuth. O wel che Thorheit, welcher Wahnsinn. Die Leute beeilten sich, seinen Befehl zu vollziehen, aber bevor derEimer zwan zig Fuß tief gesunken war, hörte man den dumpfen Knall der Explosion in der Tie fe und eine Wolke von Rauch und Staub stieg aus dem Schacht empor und erfüll te die Gallera. Als sie sich wieder ver zog, waren die Gesichter allerAnwcscnden Leichenblaß. Ihr Schurke! schrie der Direktor Go mez zu, was soll dies bedeuten? Bei meiner Seele so wahr ich ein Ehrist bin—der Strick in meiner Hand wurde angezogen, keuchte Gomez, dessen Zähne klapperten, während er am ganzen Leibe bebte und den Direktor nicht anzu blicken wagte. Der Letztere ergriff, ohne mehr einWort an den Elenden zu verlieren, eine Schau fel, und sprang mit noch zwei Andern in den Eimer, der schnell in die Schacht hin abgelassen wurde. Unten angekommen räumten sie, so rasch es nur möglich war, den Schutt weg, womit die Erplosion den Boden des Schachts bedeckt hatte, in der sichernErwartung, die verstümmelten Gli eder des armen Pegadors darunter zu fin den Während sie mit ihrer fruchtlosen Nac hsuchung beschäftigt sind, wollen wir sehen, wie Manuel der augenscheinlichen Todes gefahr, in welcher er schwebte, entrann. Eben hatte er die Lunte an der Bohrung angezündet; und wollte in denßettungs eimer steigen, als dieser in die Höhe flog. Wie ein Blitz durchfuhr ihn jetzt der Ge danke an die Rachlust des Administrators und an die Schrecken seiner Lage. Ma nuel besaß jedoch eine ungewöhnliche Gei stesgegenwart und diese war sein Glück. Er wußte, daß die Bergleute, welche in diesem Schachte arbeiteten, vor einigen Tagen eine schmaleOeffnung entdeckt hat ten, welche in einen Stollen und durch die sen in eine alte Grube von San Adrian führte. Diese berühmte Mine war von den Spaniern bald nach der Eroberung von Mexiko gegraben worden und wurde, nachdem sie lange eine reiche Ausbeute ge liefert hatte,wegen den ungeheuren Schwi erigkeiten ihres Weiterbaues aufgegeben, ungefähr gegen das Ende des sechzehnten Jahrhunderts. Die Arbeiter hatten be richtet, daß sie in eine weiteHöhle gekom men wären, die tief mit Wasser angefüllt und so lang sei, daß ihre Lichter nicht an das Ende dringen konnten. An dieseEr-- zählung erinnerte sich Manuel im Augen blicke seiner Lebensgefahr und er wollte auf diesem Wege derselben zu entfliehen suchen. Laufende Nummer 17. Kaum durchfuhr dieser Gedanke sein Gehirn, so hatten seine Augen auch schon, ungefähr zwei Fuß über seinem Haupte, die Oeffnung erspäht, und fast in demsel ben Augenblick that er einen verzweifel ten Sprung, zog sich mit den Händen in die Höhe und erreichte den Gang. Die Angst vor der herannahenden Explosion trieb ihn vorwärts und er lief aus allen Kräften ; doch ehe er noch dreißig Schrit te zurückgelegt hatte, hörte er einen don nerähnlichen Knall u. —stürtzte vom En de des Ganges kopfüber, in eine tiefe eis kalte Wassermasse. Als er sich wieder auf die Oberfläche emporgearbeitet hatte, fand er sich schwimmend und in undurch dringlicher Finsterniß. Jetzt erinnerte er sich wieder an die Erzählung jener Ar beiter, und bedachte, daß er hier jämmer lich umkommen müßte, wenn er die Oeff nung nicht fand, durch welche er herein gekommen war. Er schwamm daher in der Richtung zurück, in welcher, nach sei ner Meinung, der Gang liegen mußte, ü berzeugte sich aber bald, daß er sich geirrt habe, denn er schwamm und schwamm, a ber noch immer fühlte er keine Wand. Nun wollte er auch keine andere Richtung mehr einschlagen, denn er fürchtete, seine Kraft würde ihn verlassen, bevor er die Oeffnung finden könne, und so entschloß er sich denn auf gut Glück vorwärts zu schwimmen, bis er an's Ende des Wassers käme. Endlich stieß er an eine Wand, nachdem er, wie er glaubte, ein paar hun dert Schritte lang geschwommen war. Aber er merkte bald durch das Wasser, welches er gegen dieselbe sprützte, daß sie senkrecht und hoch über ihm aufsteige. Er schwamm also weiter, der Wand ent lang, und fühlte von Zeit zu Zeit mit der einen Hand in die Höhe, wohl noch ein hundert Schritte weit, bis ihm die Glie der in dem eisigen Wasser steif zu werden begannen.—Schon gab er sich verloren, als er auf einmal eine Stelle fand, wo er keine Wand fühlte. Hier kam er leicht aus dem Wasser, und er konnte sich nun wieder setzen und zu Athem komen. Si cher war dieß nicht dieselbeOeffnung durch die er gekommen war, denn diese lag hö her über dem Wasser. Sobald er sich er holt hatte, begann er sie näher zu unter suchen. Der Gedanke, durch sie vielleicht einen Ausweg zu finden, gab ihm neue Kräfte. Bald wurde er gewahr, daß er in einem gewölbähnlichen Gange stand, der so hoch war, daß er darin aufrecht stehen und dessen beide Wände er mit ausgebreiteten Armen erreichen konnte. Die Hoffnung auf Rettung stieg nun immer höher. Er hatte immer von ei nem alten Socabon, oderStollon, gehört, welcher mit ungeheurem Aufwand von Mühe und Kosten durch denßerg geschla gen worden sei, um das Wasser aus der alten Mine von San Adrian abzuleiten. Als man die Mine aufgab, wurde der Sto llen natürlich nicht mehr benutzt, der Aus gang wurde aufgefüllt, und im Laufe zweier Jahrhunderte vergaß man die La ge desselben. Manul erinnerte sich auch, daß er eines TageS Don Jayme zu einem Fremden, der ihn bei seinem vorigen Besuche nach ihrer Mine begleitete, sagen hörte, daß ihnen die Entdeckung des alten Socabon von unberechenbarem Werthe wäre, da er der Compagnie gewiß alle Kosten der Wasserableitung aus dem neuenßergwer ke ersparen würde. Je weiter der Bexgman nun vordrang, desto mehr überzeugte er sich von derßich tigkeit seiner Muthmaßung. Der Gang war von großer Länge, über fünfhundert Schritte, nach seiner Schätzung, bis zum Ende. In der ganzen Länge fand er Wasser bis zum Knöchel, und glaubte so gar eine leichte Strömung desselben zu bemerken. Am Ende war der Gang, wie er vermuthet hatte, durch eine feste Masse von Erde und Steinen verschlossen, die er jetzt zu entfernen versuchte. Er nahm sein langes Messer zu Hülfe und arbeite-
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