Der Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger. Me»ld t n g, Nenn. Gedruckt und herausgegeben vonArn old Puwell e, in der Süd 6ten Straße, zwischen der Franklin- nnd Chesnnt. Straße. Jahrg. 11, ganze Nun». 32». Bedingungen:—Der A.ilier«llc tirolmclltrr erscheint jeden Dienstag auf einem großen Superial - Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der LubseriptionS - Preis ist Ein Thaler deS ZahrS, welcher in halbjährlicher Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nickt bezahlt, dem werden Hl s,t> angerechnet. Für kürzere Zeit als <! Monate wird fein Unterschreibe? angenommen, und eOwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Vlblauf deS Subseriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekannt,,lackungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis ein gerückt. Unterschreibern in hiesiger Stadr wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. Briefe und dergl. müssen post frei eingesandt werden. Eine wahre Geschichte aus der Eho lerazeit. Wenn all' die schrecklichen Vorfälle, welche neulich die Cholera-Periode erzeug te, könnten gesammelt und aufgezeichnet werden, deren Wüthen unter Reiche und Arme, und die Entvölkerung, welche de-! sen Spur zurückgelassen in der Haupt- stadr, so würden wir ein höchst interessan- 5 tes Werk besitzen. Leider haben wir je- doch nicht Zeit die Archive darüber nach-, zuschlagen, um die Memoiren desUnglücks, aus den Coroners Untersuchungen zu zie- hen, welche die Materialien zu dem Wer- ke liefern müßten. Das folgende ist uns, von einem öffentlichen Beamten mitge- theilt worden: Während im Monat Juli, als der gel desTodes über jedem Hausdache schweb te, kam zu einem Wohnhause in eine der Straßen welche an den Nord-River stoßen, ein Mann, der das Ansehen eines Krä- merS hatte. —ES schien als ob er unter! den Anzeichen der Cholera litt, und ver langte ein Bett. DaS HauS war gepreßt voll von Leuten derselben Classe, und in einem Zimmer auf dem obern Flur standen nicht weniger denn zehn Bettstellen, von denen sieben mit Cholera-Kranken beseht waren. Man unterrichtete den Fremden davon, und wieS ihm nach der Polizeista tion. Dies schien ihm nicht zu behagen und er äusserte daß er eher der Gefahr sich aussetzen wolle; übrigens habe er Mittel, so, daß wenn einer der Nachbarn, der keine Einquartirung habe, ihn nehme, er gut dafür bezahlen wolle. Auf diese Aeußerung äußerte ein dabeistehender Jr länder : „Sollte er dafür bezahlen wollen, so bin ich willens ihm eine Nacht in meiner Shäntee dort unten Herberge zu geben, mit Biddy, mich selbst, drei Kindern und 5 Ferkeln, denn außer diesem haben wir keine Seele zu beherbergen! Der Krämer nahm das Anerbieten an und der Jrländer schulterte den Pack und sie gingen mit einander fort. Den näch sten Tag wurde der Krämer zum Arzt am Stationshause als Cholerakranker gemel det, und ehe die Nacht einbrach, war der Fremde eine Leiche. Den folgenden Tag legte sich auch der jrländer und ehe er konnte weggebracht werden, waren seine Frau und Kinder in den Zustand in den Rapport des Tages > angezeigt werden. Der Krämer wurde auf Potter's Field begraben, in denselben Kleidern in welchen er in der irischen Shäntee anlangte, und j nichts war gelassen als der Pack, welcher beim Eröffnen es darthat, daß er andere > l Dinge denn Krämerwaaren enthalte. Kurzum der vorgebliche Krämer war neZweifel ein reisender Agent einer Bande Falschmünzer. Ohngefähr zehn Tage nach dem Tode des Krämers saß der Jrländer in Front seinerShäntee, nachdenkend über denVer lust seines Weibes und zweier Kinder, welche er verloren, als ein großer wohlge kleideter Mann zu ihm trat und frug, ob er sagen könne wo das Cholerahospital sei? „Gewiß", erwiederte Pat, „ich bin es, welcher zu seinem Leidwesen wissen muß, wo es ist : denn dort lag ich eine ganze Woche, und dort, sicherlich, starb die ar me Biddy und die Kinder —und gewiß durch dasselbe Zeichen ist auch der arme Krämer gestorben, in dieser kleinenHütte —und leider hinterließ er nichts in Geld, als er versprach—der ausländische Heide, welcher er war." „Halt mein Freund," sagte der große Mann, „sagt ihr nicht ein Krämer starb hier? Er ist der Mann, den ich suche. Ich habe ihm von der Landung am Flusse in —straße bis hierher nachgespürt und wollte nun Nachricht von ihm im Hospi tal einholen, wenn ihr mir seine Kleider und Effekten verschaffen könnt, will ich euer Glück machen." „Ist es ein Glück, das ihr aus diesen unansehnlichen Lumpen und Curiositäten ziehen wollt ?" sprach der Jrländer, in dem er seinen Weg nach dem Innern nahm und zeigte dem Fremden den Krämerbün del. Er verschloß sogleich die Thür und be gann den Pack zu durchsuchen, wobei dem verwundernden Eirischen sonderbare Din ge zu Gesicht kamen, untern andern kleine Summen Geld und geheimnißvoll ausse hende Gläser, und andere chemische Apa rate. Der Fremde schien jedoch nicht zu fin den was er suchte und gab einiges von dem G.lde dem Eirischen, indem er ihm sagte, er wolle ihm mehr geben, wenn er das Grab und den Körper könne habhaft werden. Zuerst war der Einsehe wie vom Don ner gerührt von dem Vorschlag, den tod ten Mann auszugraben, allein ein einzi ger Blick auf ein halbes Dutzend golde ner Dollars beseitigte seine Gewissensbis se, und er willigte ein den Fremden nach PotterS Field beim Aufsuchen des Kör pers zu helfen. Dem Jrländer fehlte es nicht an Be kanntschaft mit den Geistern von jenem Golgatha sie zu bewegen in die Speeula tion mit einzugehen, denn der Fremde zeigte Goldstücke—und versprach, wenn sie glücklich wären sollten sie so viel Gold haben, als wenn sie nach Ealifornien ge gangen wären, für eine Nacht Arbeit. Die folgende Nacht wurde für den Job bestimmt, und nachdem sie bei zehn Pein- Boxen ausgegraben und mit ihren Spa ten und Pickaxten aufgeschlagen, zu des Fremden Besichtigung, wurden dieselben ohne Umstände in ihre Löcher zurückge worfen. Zuletzt gruben sie einen Sarg aus, der blos der Dritte von der Oberfläche war, und bei Oeffnung des Deckels starrte der Fremde u. Jrländer, als ob sie einer Ras selschlange ansichtig würden, denn sie ge wahrten den Krämer an seiner Parchent- Weste, mit vielen Taschen, denn dieses war Pät erinnerlich vom Abend als er um Herberge anhielt, daß er sie anhatte. Den Körper herausnehmen und die Weste ausziehen, war das Werk eines A ugenblicks. ~Gewiß werdet Ihr die Taschen durch suchen." —sagte der Jrländer. „Höll u. D—n!" erwiederte der Fre mde, "nicht hier —nim die Kleider ab und steck sie in den Sack, thu den Körper zu rück und laß uns den Ort verlassen." „Auf mein Wort," sagte der Jrlän der, als er sich bekreuzte, „ich bin selbst froh dafür, wenn ich wieder zu Hause wäre." „Mach geschwind und entkleide den Körper." „Soll ich es sein, der dem Todten die Lumpen abstrippen soll? bei meinem Wort, es ist blos eines Narren Werk—thut es selber!" Mit einem Schwur zog der Fremde ein großes Messer und zog Handschuhe an, um seine Hände vor Ausflüsse aus des KrämersKörper schützen zu wollen ; hier auf trennte er die Kleider vom Hals bis Ferse; alsbald gewahrte er eine rothe fla nell Unterweste: unter derselben war ein festgebundener lederner Gurt, welchen er von dem Ueberrest absonderte, und indem er alle Artikel in einen Sack zu thun be fahl, gab er dem Grabmacher 5 Dollars, und gebot demJrländer den Sack zu schul tern und zu gehen. Unser Jrländer hatte keine große Lust mit des todten Mannes Lumpen abzuso cken ; allein da der Fremde noch immer sein Messer in der Hand hielt, so schien Pät zu bedenken, daß sein Widerstand für ihn nachtheilig sich enden möchte und er wohl gar des todten Mannes Körper Ge sellschaft leisten müsse. Er drehte sich um von derScene und schulterte den Sack. —Bald kamen sie an der Shäntee deSJr länderß an, und als man die Thür ver schlossen, wurden die Kleider sorgfältig untersucht. Man fand in dem Gurt und dem Flanellhemd und übrigen Kleidern "Lvillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag de« 2«. November, ISA». bei zehntausend Dollars in Goldstücke u.i Noten. Hierauf beorderte der Fremde I den Jrländer die Lumpen zu verbrennen. Am nächsten Morgen waren Beide aus der Nachbarschaft verschwunden —der Jr länder trug den Pack und sein Gefährte ritt einen gut aussehendenCanadierPony. Ungefähr ein Monat nachher kam der Jrländer zurück, mit einem Ueberfluß von Geld, und hat seitdem einenGrocelystohr an einer Ecke einer gewissen Staße errich tet, die zum Nord River führt. Zu all den Erkundigungen der in der Nähe wohnenden, schüttelte Pat nngewiß den Kopf; allein einer der Grabmacher tappte von ungefähr in dessen Laden und erkannte Pät, und so bekam die Geschichte Flügel und eineNachfrage wurde gemacht, wodurch klar wurde, daß der Krämer ein reisender Agent einer Bande Falschmün zer aus Canada war, und daß die Absicht seines Besuchs nach der City gewesen war, einige falsche Golddollars auszugeben und einen Borrath chemischer Artikel einzu kaufen, zum Gebrauch in ihren geheimen Unternehmungen. Deshalb die Furcht um an der Polizeistation für ein Nachtla ger anzufragen, obwohl es möglich ist, daß wenn er dieß gethan hätte, er der En tdeckung und der Cholera entgangen wäre und einem ungeweihten Grabe in Pot terS Field. Cine merkwürdige Spiel Partie Gleich unsern altdeutschen Vorfahren, die beim Spiel so leidenschaftlich werden konnten, daß sie sogar das einsetzten, was für sie mit Recht das Höchste war, —die Freiheit, —gleich diesem sind auch dieJn dianer im WestenNordamerika's waghal sige Spieler. Leben, Ehre, Kind, Weib, Geld, alleHabe ist schon oft auf eine ein zige Karte gesetzt worden; aber nachste hender Vorfall, dessen Wahrheit verbürgt wird, übertrifft Alles, was jemals unter weißen Spielern vorgekommen. Wenn im fernenWesten, aufdenSam melplätzen der Pelzhändler die verschiede nenJndianerstämme zusammengekommen, dann vertreiben sie sich die Zeit im Wett rennen, Ballspiel, und namentlich auch mit dem sogenannten Handspiel. Bei diesem letzteren hat jeder Spieler,—es sind immer zwei,-einenPflaumen - oderKirsch kern; wer anfängt, schüttelt denselben in beiden hohl aufeinander gelegten Händen, macht diese plötzlich auseinander und der Andre muß nun rathen, in welcher Hand sich der Kern befindet. Erräth er, so ge winnt er nicht nur den Einsatz seinesMit spielers sondern auch die oft sehr beträcht lichen Wetten ; erräth er nicht, so verliert er. Die Indianer geben sich gerade die sem Spiele mit einer grenzenlosen Leiden schaft hin. Ein Sioux-Jndianer, der, als Häupt ling Thatunganischa unter seinem Volke zu großem Ruhme gelangte, war noch jung, als er einen feindlichen Streifzug in's Land der Krähen-Indianer machte. Einst am Abend gewahrte er an einer Quelle einen Kräheu Indianer, der Was ser schöpfte. Eben war er im Begriff, ihn mit dem Pfeil zu durchbohren, als er sich daran erinnerte, daß die Quelle eine geheiligte sei. Also machte er dem An deren ein Friedenszeichen, ging dreist auf ihn zu, und beide löschten in gutem Ein vernehmen ihren Durst. Bald darauf zündeten sie ihre Pfeifen an, und waren, ehe noch eine Stunde verfloß, in eifrigem Handspiel. Daß Glück war dem Krähen-Indianer ungemein hold. Er gewann nach und nach dem Sioux alle Pfeile ab, dann den Bogen, die Streitaxt, einige Messer, De cke/Mokassins, kurz Alles, bis Thatun ganischa dastaud, wie der liebe Gott ihn erschaffen hatte. Aber er hatte doch noch etwas aufs Spiel zu setzen, —Seine Sch ädelhaut. Der Gegner nahm das Gebot an, ge wann abermal, und der Sioux bückte sich ohne eine Miene zu verziehen ; der Krä- hen Indianer nahm ebenso ruhig seinMes ser, skalpirte den Gegner, und ging mit dem blutigen Siegeszeichen von dannen. Vorher war ausgemacht worden, daßßei de an einem festbestimmten Tage sich an derselben Quelle wieder einfinden wollten, um noch einmal das Glück zu versuchen. Beide hielten Wort. Sie setzten sich abermals zum Spiel nieder, aber diesmal war die Göttin des Zufalls dem Siour hold. Nun rupfte er seinerseits den An dern, bis dieser nackt war, wie ein Hahn; und da er gleichfalls darauf bestand, auch um seine Schädelhaut zu spielen, so büß te er auch diese ein. Der Sieger gab sich alle Mühe, die Haut so regelrecht abzulö sen, wie irgend möglich. Aber damit war die Sache noch nicht abgethan. Dem Krähen-Indianer blieb noch Eins, das er gegen einen Kirschkern einzusetzen hatte, —sein Leben! Er ver spielte auch diesmal. Da stieß der Sie ger ihm daS Messer tief in die Brust, lud seine Beute auf und kehrte stolz heim in sein Dorf, wo man den Krieger noch heu te sehen kann, wie er zwei Schädelhäute als Zier rath am Ohre trägt, seine eigene, die er im Spiel verlor, und die desAndern, welche er sammt der erstern imKirschkern spiele wiedergewonnen! B. Telg, Ein Novellenstoff. —Vor einigen Jah ren befanden sich in dem Krankenhause des Dr. Clarke in der Nähe von London ein Mann von sechzig und ein Jüngling von sechzehn bis zwanzig Jahren, denen man an der braunen Gesichtsfarbe, an den schwarzen Augen, den dicken Braunen und den scharfen Zügen die südliche Ab kunft ansah. Nur der Arzt kannte ihre Namen. Der Jüngling war geisteskrank, stierte jeden Tag mehrere Stunden lang vor sich hin, rief dann mit einem gräßli chen Schrei aus: „Gnade!" und sank ohnmächtig in die Arme des alten Man nes, der sein Vater war und ihn pflegte. Alle Kranken desHauses nahmen ihr Mi ttagsmal gemeinschaftlich ein. Eines Ta ges erschien an dem Tische ein neuer Gast, ein hagerer, dürrer Mann mit langem, braunem Gesicht, der im Knopfloche zwei portugiesische Orden trug. Die beiden Fremden namentlich beobachteten ihn un verwandt, und der ältere fragte endlich nach dem Namen desselben. „ES ist ein Portugiese, der Herzog von Ribeiro, der an einer Herzkrankheit leidet," antworte te man ihm. Bei diesem Nqmen fuhr der junge Geisteskranke auf, ergriff ein Messer», stürzte sich damit auf denFrem den. Aber ehe er denselben verwundeu konnte, verließen ihn seine Kräfte, das Messer entsank der Hand, ein Blutstrom drang aus seinem Munde und nach kur zer Zeit war er todt. Der Vater faßte den Arm des Fremden, sah ihn an und sprach im Tone des Hasses und der Ver zweiflung : „Unglückseliger, mußtest Du mir auch den zweiten Sohn raubeu!"— Bekanntlich brach am 20. August 1820 in Oporto eine Revolution aus, worauf eine Konstitution proklamirt wurde. Der Marquis von Oliveira entging der Reak tion von 1823 und zog sich mit seiner Familie auf das Land zurück. Sein äl terer Sohn, Jacinto, welcher in Coimbra studirte und an dem Aufstande der Libe ralen Theil nahm, fiel mit einigenAndern in die Hände der königlichen Truppen. Es wurde eine Commission niedergesetzt welche die Rebellen richten sollte, und trotz der hohen Stellung Oliveira'S erwartete man keine Begnadigung Jacinto's, da der Vorsitzenden jener Commission, der Herzog von Ribeiro, der Todfeind der Faniilie Oliveira war. Jacinto wurde wirklich verurtheilt, nebst drei seiner Mit schuldigen erschossen zu werden. Da eil te die Mutter des Unglücklichen mit ihrem zweiten Sohne dem dreizehnjährigen M anuel, nachLissabon, um die Königin Don-- na Carlota, die Mutter Don Miguels des Würgers, um Gnade zu bitten. Der kleine Manuel sollte sich an die Kapelle von Bemposta stellen und vor der Köni- Laufende Nummer IS. Gin, sobald dieselbe erscheine, auf dieKniee sinken. Es geschah also, und die Köni ginn fragte: „Was will dieser Knabe von mir?— Gnade, Gnade für meinen Bru der, sprach Manuel, den ältern Sohn des Marquis von Oliveira, der zum Tode verurtheilt ist. —Die Königin sah über» rascht den sie begleitenden Herzog von Ribeiro an, der ihr zuflüsterte: es gibt unabweisliche Nothwendigkeiten, worauf sie Manuel nach dem Alter des Bruders fragte. „Jacinto wird erst 17 Zahre alt," stammelte das Kind-—Um so bes ser, entgegnete ihm Donna Carlota, so kommt er um so schneller und sicherer in den Himmel. —Diese Worte sind vollkom men historisch. Die Königin verweigerte aber nicht bloß die Begnadigung, sie be fahl auch, daß Manuel seinen Bruder auf denßichtplatz begleite und Zeuge der Hin richtung sei. Als der alte Oliveira dieß erfuhr, gab er die Antwort, die eines al tenßömers würdig gewesen wäre: ~Man erspart mir dadurch eineSorge; ich selbst würde den Knaben hingeführt haben. — Am 2l>.Sept. 1823 erfolgte die Hinrich tung, und der kleine Manuel wankte zwi schen den gekreuzten Gewehren von vier Soldaten seinem Bruder nach, den der Muth nicht einen Augenblick verließ. Als aber die Schüsse knallten, als Jacinto un ter den Kugeln zusammenbrach, zuckte Manuel empor wie von einem elektrischen Schlage getroffen ; er stierte auf den blu tigen Leichnam seines Bruders und wieS mit gransigem Lachen auf denselben, denn das Kind war—wahnsinnig geworden. Die Mutter Jacinto's konnte das ent« schliche Elend ihrer Familie nicht ertra gen : einen Monat nach ihrem Jacinto starb sie, und während ihres Krankenla gers wendete sie nicht einmal die Augen von dem Bilde ihres armen Märtyrers ab, wie sie ihren Sohn Jacinto nannte. Der Marquis von Oliveira reifte in Eu ropa umher und suchte Hülfe für den einzigen Sohn, der ihm geblieben war, bei allen berühmten Aerzten, bis er sich endlich nach England begab und seinen Sohn der Pflege des Dr. Clarke übergab, wo der Jüngling so unerwartet, wie wir erzählten, seinen Tod finden sollte. Von dem alten Marquis hat man seitdem nie wieder etwas gehört. Jllust. Unth. 81. - Oregan.—Der „Galena Daily Ad» vertiser" theilt sehr interessante Berichte über daß Oregon-Gebiet von einem dort Reisenden mit. Astoria, an der Mün dung des WiUiamettestromes, bezeichnet der Reisende als das künftige Neu-Dork für Oregon. Hier und an einigen andern Stetten traf er die merkwürdigen ~Saler atuö" Seen, die von hundert Schritt bis drei hundert Meilen im Umfang haben, wenn sie angeschwollen sind; sobald sie in den Sommermonaten austrocknen, bildet sich zwei bis drei Zoll tief eine schneewei weiße Masse, welche ganz wie der gewöhn liche „Saleratus" benutzt werden kann. Schäumende, oft vier Fuß aufsprudelnde Sodaquellen findet man viel; nahe den Hochgebirgen stirbt das Vieh, das nicht einheimisch ist, an dem Gifte der Mine ralquellen. Die Stadt Oregon besitzt durch den Fall des Willamette StromeS eine natürliche Wasserkraft, die die künst liche der Stadt Rochester überragt und zu den großartigsten Spekulationen künftig geeignet ist. Zwischen den natürlichen Kanälen, in denen das Wasser oft dreißig bis vierzig Fuß tief niederstürzt, liegen kleine felsenfeste Inseln, auf denen Fa briken und Maschinerien angelegt werden können. Neben diesen Wasserfällen und rings umher liegt eine Million Acker deS fruchtbarsten Landes in der Welt, das jetzt nur hohes, starkes Nußholz trägt.—Je der der drei großen Theile deS Oregonge» bietes besitzt eine entschiedene Eigenthüm lichkeit. Der östliche Theil ist wüst, ver heerende Feuer raubten ihm jeden Wald schmuck und der Boden ist rein vnlkani» scher Bildung, überall liegt Lava und A-
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