Me VtNS, MNN> Gedruckt und herausgegeben vonArnold Puwcll e, in der Sud Kren Slraße, zwischen der Franklm- mW Ciiesnm < Siravc Jahrg. li, ganze Rnm. ;>7 : Der Albernle Zücoll.irlUcr erscheint jeden Dienstag auf einem großen Superial - Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Subscriptions - Preis ist Ein Thaler des Jahrs, welcher in halbjährlicher Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des JahreS nicht bezahlt, dem werden Kl sl> angerechnet. Für kürzere Zeit als tt Monate wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Lubseriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis ein. gerückt. Unterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterfchrciber. Briefe und dergl. müssen p ostfr e'i eingesandt werden AAttsgewaMle Gedanken eines Seemannes. „Vorwärts, nicht zurückgetreten!" Heißt des Mannes Loosunqswort. „Vorwärts, nicht zurückgetreten!" Bringt am End an sichern Port. Fürchte nicht des Schicksals Tücke, Fürchte nie deß Meeres Wuth, Hefte fest nur deine Blicke, Auf das Ziel und fasse Muth. Vorwärts! Laß dich nicht erweichen, Frisch die Hand an's Werk gelegt, Willst du einmal das erreichen Was dein Herz so oft gehegt! Wanke nicht auf halben Wege: Wende dich nicht schon zurück ; Werde nicht schon laß und träge; Frisch, es gilt dein Lebensglück. Vorwärts, vorwärts mußt du dringen, Ohne Furcht, mir frischem Muth, Willst du nicht den Preis erringen Der für dich am Ziele ruht! Liebe, hoffe, dulde, glaube! War ja Laura's letztes Wort> Als sie in der lasminlaube Dir ihr Herz gab und ihr Wort. Nun, wohlan, ich will es wagen, Laura's Bild steht ja am Ziel, Ich will hoffen, lieben, tragen, Treten in das Kampfgewühl, Wenn dort oben in den Masten Sturm und Wetter mich umgiebt, Wenn mich drücken schwere Lasten Zag' ich nicht, weil sie mich liebt. Wenn die Wogen mich umgeben, Wenn des Schiffes Steuer bricht. Wag' ich doch getrost mein Leben Laura's Geist ja zu mir spricht - Fahre fort denn hier am Ende Winket dir der Liebe Glück ! Laß nicht sinken deine Hände. Hefte fest auf's Ziel den Blick. Nein! mir ist's noch nicht entschwunden Wo so glücklich ich einst war. Ach, wie schweben jene Stunden Noch vor mir so hell und klar. Ihrer Mandoline Klänge Hallen noch in meinem Ohr. Ihre liebenden Gesänge, Richten mich noch jetzt empor. Der Jugendfreund Erzählung. (Fortsetzung.) Malvus warf sich mir der kindlichen Sorglosigkeit seinesAlters in meine Arme und schwor, mich nicht wieder gehen zu lassen. Ich entfernte il)n aus dem Zim mer und suchte auch Estreva zu bereden, sich zu schonen. Mein erster Blick hatte mich belehrt, daß die Zeit nicht fern sein könne, wo sie einem zweiten Kinde da 6 Le ben geben würde, und ich befürchtete für sie sowohl, alö für Malvus eine Anstek kung. Malvus ging gern, doch Estreva lächel te. rückte noch dicht an das Lager des Ge liebten und blieb sitzen, ohne ein Wort da rüber zu verlieren. Nach wenigen Tagen besserte sich Wal terö Zustand, aber er blieb blind. Estrel la legte sich darauf, resignirt die gräuliche 'Krankheit ertragend. nach zwei.Tagen. gebar sie vorzeitig ein Mädchen—am drit ten Tage war sie todt. Es war eine furchtbare Zeit. Walter verging fast unter der Wucht von qualvol len Vorwürfen-ich schlich trübe umher. Mein Freund erlangte seine kräftige Ge> sundheit nicht wieder. Im Anfange er regte sein Zustand meine Besorgniß. wo bei namentlich die Geistesstumpfheit, wel che nach einem rasenden Hader mit Gott und der Vorsehung eintrat, meinen ganzen Einfluß als Freund und Arzt» in Anspruch nahm. Späterhin fügte er sich geduldig in die harte Nothwendigkeit. Doch sein Verhältniß zu Malvus erreichte nie den Grad der Tröstung für ihn, den er so sehnsüchtig herbeiwünschte. Der Knabe verschmähet? seine Liebe, die er ihm setzt in den Tagen des trübseligen Alleinstehens zu widmen begann, und wendete mir sein Herz zu. Er nannte uns beide Vater; Der Liberale Beobachter Und Berts, Momgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger. sein Herz jedoch verläugnete den, welchen die Natur für ihn dazu bestimmt, und rankte sich an mich an. Mein Einfluß auf den leidenschaftlichen Charakter dieses, sonst so liebenswürdigen, Naturkindes. brachte es mindestens dahin, daß er dem armen erblindeten Walter eine innige Ver ehrnng nicht versagte; aber wenn dieser die Liebkosungen, womit er mich nach sol chen Stunden des Zwanges überschüttete, hätte sehen können, wer weiß, ob er nicht dann in gerechter Entrüstung das Erb theil des Knaben geschmälert hätte. Malvus wurde gerichtlich in seinen Kin desrechten bestätigt, und seine Ansprüche an das Vermögen seines Vaters vollkom men basirt Mein Vermögen wuchs in diesen Jah ren zu einer mir ganz unerwarteten Grö ße an. Daß dies mir keine Freude ge währte, lag wohl lediglich in den sinken denHoffnungen meines darbendenHerzens- Ein harter Schlag für mich, war der Tod meines verehrten Vaters, der mir doch bis weilen einen Strahl von Glauben an eine Vergeltung zugesendet hatte. Als er mir entzogen wnrde, da erfaßte mich eine so gänzliche Niedergeschlagenheit, daß mein Vorsatz nur in der treuen Consequenz mei ner Liebe für Adelheid eine Entschädigung für die Entbehrungen der Jugend finden zu wollen, zu sinken begann. Leider war mein Herz zuverlässiger als mein Ver stand. der sich zu bäumen und gegen die Willenlosigkeit, womit ich mein Schicksal zu kragen versuchte, zu sträuben begann. So sehr ich mich bemühete. meine Liebe zu vergessen u. mir in einer einfachen, freund lichen Häuslichkeit ein Glück zu gründen, so wenig gelang es mir, mich für irgend ein weibliches Wesen dergestalt zu erwär men, daß mir ein solches Zusammenleben, wünschenswerth erscheinen konnte. Ich blieb einsam und lebte meiner Pflicht und meiner Freundschaft. Gottes Hand waltete nun gnädig über mir. Das Ende von Walters Lebensta gen. die in Hinfälligkeit und Schwäche des Körpers ersterben zu wollen schienen, wurde zu meinem Schrecken plötzlich ver kürzt. Walter bekam Schlaganfälle be unruhigender Art, es traten Lähmungen ein, die seine Hilflosigkeit mehrten und mich noch dauernder und besorgter an ihn fesselten. An dem Tage wo ich erschöpft und trostlos an seinem Lager auf den Mo ment harrte, in dem der letzte Funke die ses theuren Daseins erlöschen, wo die mar ternde Onal, welche das nutzlose Leben ü ber ihn verbreitet hatte, endlich von ihm genommen würde, fiel mir ein monataltes Zeitungsblatt aus Deutschland in die Hän de, und mein Auge traf auf die Annonce von dz's Oberförster Kleefelds Tode. Nun kannst Du hingehen und noch glücklich werden, flüsterte der sterbende Walter, denn ich werde dich bald frei ge ben—ich fühle, daß es mit mir vorbei ist. Nimm Malvus mit Dir—sei sein Vater, der Verwalter seines Vermögens bis zu der Zeit, wo er es selbst zu verwalten ver mag. Ich werde Euch beide segnend um schweben ! Er starb nach wenigen Stunden. Und nun bin ich hier um Adelheid im Vater hause aufzusuchen— Aber doch nicht um sie zu Heirathen? fragte die Pastorin schnell. Das versteht sich! Wenn sie mich nicht verschmäht, heißt das. Ich habe ihr ge schrieben. daß sie mich morgen erwarten könne—der Doctor ließ den Satz unvoll endet, weil ihn plötzlich der Gedanke über wältigte. Adelheid könne andern Eindrük ken erlegen sein und ihn vergessen haben. Seine Stimmung litt unter diesen Gedan ken. deshalb zog er es vor, sich unter dem Vorwande der Ruhe benöthigt zu sein, in sein Zimmer zurückzuziehen. Die beiden Eheleute blieben unter ganz verschiedenen Gefühlen allein. Wenn sich in des Pastors Brust eine sarkastische Be- "TVillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag den 28. Angnst, IBÄU. wunderung solcher magnifiken Treue zu regen begann, wenn er unter fortdauern dem Einflüsse kleinlicher Verhältnisse den Maßstab zu so festen und reinen Grund - säßen trotz seiner Christlichkeit verloren zu haben schien, so bildete sich in dem Her zen seiner Gattin ein Gefühl aus, das an Abneigung grenzte. Zwar traf dies we niger den Sohn eines Mannes, der sie ei ner dürftigen Lage entzogen hatte, der mit väterlicher Huld ihre Erziehung geleitet, und mittelbar die Basis zu ihrem jetzigen ehrenvollen Standpunkte in der Welt ge legt halte; allein indem sie die Wittwe von sechs und dreißig Jahren, welche sich einer so enormen Liebe und Treue zu er freuen harre, zu hassen begann, that sie doch auch unbewußt und deshalb um so si cherer Schritte der Undankbarkeit gegen ihren Pflegebruder. In Städten, die isolirt unter Flecken und Dörfern wie die Perle im Golde lie gen, bilden sich gewöhnlich Prinzipien aus, die unverändert auf Kind und Kindeskind gehen, weil Niemand da ist, der sie anta stet. Diese Principien werden von gewis sen angesehenen Personen der fraglichen Stadt repräsentirt, und mit ganzer Auto rität aufrecht erhalten, und das ist eben die rechte aber doch ehrenwertheKleinstäd« terei. In Birneberg hingegen wollte man durchaus nicht kleinstädtisch sein, man wollte großstädtisches Wesen mir Noncha lance üben und läugnete deshalb hartnäk: kig alle Hinneigungen zu kleinlichen Inte ressen. Da herrschte keine Meinung, da fiel keine Opposition vor, da galt weder Geistes- noch Geldaristokratie, da waren die Leute harmlos, hüteten sich vor Klat scherei, wollten nicht revoltiren, aber auch keine alte Satzungen vertheidigen, waren der Cultur hold, wenn es nicht zu viel An strengung machte, huldigten dem Lichte in der Kirche so viel, wie es ihnen nach der heiligen Schrift zulässig schien, genug die Birneberger waren die besten Leute von der Welt, wenn man sie über sich selbst hörte. Man muß nur in kleinen Städten zu leben wissen, dann ist's herrlich dort ! pflegten die Bewohner dieses irdischen E dens zu sagen. Die Birnberger waren also entschiedene Feinde aller Tratscherei en. sie liebten es durchaus nicht, in langen Erzählungen darzuthun, ob die Meinung und das Urtheil, was über irgend einen Neuangekommenen gefällt wurde, zu recht' fertigen sei. was das langweilig ist und zu Debatten führt. Das Publicum liebte die Jnterjectionen mit Mienenspiel, und es war nicht zu läugnen. daß diese Rede weise von einer schlagenden Wirkung sein konnte. Bevorder Doctor Siegmund Bärmann am nächsten Morgen das Oberförsterhaus worin seiner die ersehnte Entscheidung sei nes Lebens harrte, erreichte, ereignete es sich, daß eine sehr gute Freundin der Pa storin von den Lebensereignissen des Ame- i rikaners und von seinem Entschlüsse, A delheid zu Heirathen, in Kenntniß gesetzt wurde. Die sehr gute Freundin hörte ge spannt zu, bis zu dem Momente, der end lich den Namen der Erwählten enthüllte. Wie ein Blitz zuckte es über das Gesicht der sehr guten Freundin, unter diesem Blitzstrahle gestalteten sich die Mienen derselben zn einem unnachahmlichen Lä cheln, und ihren Lippen entglitt das einzi ge Wörtchen „die? !" Dies armselige Wort bildete cineLawine welche von Minute zu Minute wuchs, und das schwer errungene, wahrlich treu ver> diente Glück des Doctors zu verschütten drohte. Ahnungslos fuhr Siegmund in die fri sche kühle Morgenluft hinaus. Mit der Sorgfalt des beklommenen Liebhabers, prüfte er sich innerlich und äußerlich. Er war gehärtet und gestählt von innen he raus, und die fremde Lebensart hatte ihn polirt. Sein Geist war hell, sein Herz frisch geblieben. Eine Rechtlichkeit, eine Wahrheit, wie sie selten in der dumpfen, schleichenden Geselligkeit der Jetztzeit ge funden wird, stempelte ihn, groß, klug und voll schaute sein Auge auf die Mensch heit er glaubte nicht an ihre Kleinlich keit- Vage Gefühle durchkreuzten ihn. Bald schwang sich der Jubel und die Lust um sein Haupt, und er athmete tief und rasch dem wonnevollen Augenblick entge gen. wo er die Geliebte an sich pressen, mit theuer erkauften Rechten an sich drücken dürfe; dann aber sanken die Flügel der Schwärmerei—ob sie mich liebt? seufzte er beklommen. Lieben mußte sie ihn. das verlangte er. Ob sie blühend, ob sie alt, ob sie ernst, ob sie heiter sei was kümmerte es ihn, nur Liebe für seine Treue forderte er. Der Wagen hielt. Einen Augenblick fuhr es wie Angst durch seine Brust, er zitterte—dann sprang er aus dem Wagen- Der Schwager Adelheids, welcher die Stelle des Schwiegervaters jetzt einnahm, trat ihm entgegen- Die Männer kannten sich nicht, sie schauten sich am eine Thräne perlte in den offenen, treuherzigen Augen, sie drückten sich kräftig die Hand. Dort, sprach der Oberförster, und zeig te mit der Hand nach einem Zimmer. - - Siegmund öffnete es rasch. Adelheid saß im Sopha, allein das Ge sicht auf die Kissen niedergebeugt. Siegmund blieb an der Thür stehen- Der starke kräftige Mann rang nach A them. Adelheid, hier bin ich und fordere den Lohn meiner Treue! Willst, kannst Du mein sein in Liebe, in unbedingter, voller Liebe? Rasch hatte sich Adelheid erhoben, bei den ersten Worten war sie ihm näher ge treten, die herzerschütternde Bewegung, machte sie schwanken. Siegmund, Sieg mund ! rief sie. und streckte die Hand nach ihm aus. Er ergriff sie. aber zog sie nicht näher; er hielt sie ab von sich, obwohl sein Auge liebend auf der anmuthigen Gestalt ruhte. Prüfe Dich bevor Du mir antwortest. Ich verlange Deine Liebe Adelheid! Nicht der Jüngling, der in Täuschungen schwebt, nein, der Mann, welcher Jahre lang seine Treue der Versuchung unter warf. verlangt von Dir das Glück seines Lebens. Nicht Achtung stellt mich zufrie den. nein, Liebe will ich und zwar die Lie« be der Jugend— Mir schwand aber die Jugend, entgeg nete Adelheid, mit traurigem Blicke, wird Deine Liebe nicht dennoch daran scheitern? Siegmund bewegte mit einer ausdrucks vollen Geberde verneinend den Kopf. Sei ne Blicke strahlten inniger, seelenvoller, verlangender. Adelheid senkte schüchtern die Augen. Sie hätte sich am liebsten an das Herz des Mannes geworfen, der seit zehn Jah ren der Inbegriff aller ihrer Träume ge? Wesen war; aber der Egoismus hielt sie ab von seinem Herzeu, er wollte es wissen, er wollte es hören, daß sie gleich ihm ge litten, gekämpft und doch geliebt hatte. Es wäre ein unermeßliches Glück jetzt am Ziele zu sein, sprach er, doch Du konntest einem Andern gehören, also lieb test Du mich nicht, als Du ohne Murren sein Eigenthum wurdest — Mein Wille ging in des Vaters Be fehl, in der Mutter Bitten unter. Der Schmerz, den ich empfand, als ich scheiden mußte, ohne ein Trostwort von Dir, hät te mich über die Natur meines Gefühls belehren können, wenn ich nicht zu jung gewesen wäre. Als ich Dich wiedersah, da wußte ich, was meinem Leben fehlte. Warst Du bald wieder gefaßt nach mei ner Abreise? fragte Siegmund mir er zwungener Ruhe. Gefaßt? O mein Gott! Kann man bei einem stürmischen, aber seligen Erwa chen nach friedlichem Schlummer gefaßt sein? Adelheid, bedenke, daß Du mir den Himmel öffnest. Ich kann nicht daran Laufende Nummer I glauben— eö schwirrt mir vor den Augen, ich muß zweifeln, und möchte doch glauben. Mein Freund, Deine Zweifel ruhen auf ganz unsicherm Grunde, aber wenn ich, machtlos, der tiefen Erschütterung hingegeben, an einem Glücke zweifeln muß, das mich, die Verblühte, unverdient trifft, so liegt dies in der sichern Erkennt niß, daß Du mit gerechten Ansprüchen an ein lebensvolles Dasein, von einer Frau ein Glück heischest, die in dem Alter steht, wo Alles schwindet, was Illusion heißt. Ob ich Dich mit sechszehn Jahren so ge liebt Habe, wie Du mich, das entscheidet hier nichts, denn damals war ich von mächtigern Händen zur Willenlosigkeit verdammt und erwachte aus Kinderträu men zur Wirklichkeit. Aber wenn Du mich fragst: hast Du mich geliebt seit dem Momente, wo der Strahl der Er kenntniß Dein verhülltes Innere traf ? dann erwiedere ich Dir: mit der ganzen, schmerzlichen Innigkeit eines unentweih ten Herzens habe ich Dich geliebt. Dein Bild war der Sporn zur geistigen Thä tigkeit, Deine Liebe der Stab an dem ich mich emporhielt, wenn ich sündhaft, muth los werden wollte.—lch bin aber alt da rüber geworden habe die Jahre der Jugend, worin dergleichen tiefe, schmerz lich süße Gefühle erlaubt sind, hinter mir, —ich lade deshalb den Schein der Lächer lichkeit auf das Verhältniß, daß meine sehnlichsten Träume umschließt. Ihre Stimme war in einem leisen Schluchzen erstorben, ihre Hände sanken machtlos zu sammen, sie falteten sich zum Gebet. Konnte Siegmund noch zweifeln? Er hielt sie umschlungen. Die ganze Bese ligung der Liebe kam über ihn, als er sie am pochenden Herzen hielt; sein Glück war unbeschreiblich. Die Birnebergerinnen konnten ein Er eigniß, das ihre eigenen Hoffnungen so schmachvoll darniederwarf, unmöglich ganz und gar mit Stillschweigen übergehen. Des Menschen Brust mag weder die gäh renden Gefühle des Aergers, noch der Freude allein tragen. Ein großer Kaf fee ward ausgeschrieben, wozu sämmtliche Sprech- und Hörlustige der Stadt Birne berg eingeladen waren. Es ist als eine Merkwürdigkeit bei diesem Damenfeste an zuführen, daß sämmtliche UnverHeirathete des ansehnlichen Kreises in nagelneuen Kleidern erschienen, und daß sie die Eif rigsten sowohl im Hören, als imSprechen, waren. So ein Kaffee ist bisweilen am richtigsten dem Congreß zu vergleichen, in ihm werden, wie dort das Wohl der Völker, Wohl und Wehe der Familien in Obacht genommen und mit harter Diplo matießestimmungen untersiegelt und Ve rdammungen unterschrieben. Nachdem der belebende Trank die trock nen Lippen und die Herzen der Birneber ger! nnen erfrischt hatte, theilte sich die Menge in verschiedene traulichere Grup pen und die Berathungen begannen. Ein Kreis hatte sich um die sehr gute Freun din der Pastorin versammelt, die ihre ver traulichen Eröffnungen schon an geeigne ten Orten weiter abgegeben hatte. Es fragte natürlich die Eine der Damen nach dem Grunde der Abwesenheit der sonst ziemlich gleichgültig behandelten Pastorin. —Warum wäre es nicht auch möglich, daß ein Mensch, der uns lange gleichgül tig gewesen ist, plötzlich ungeheures In teresse für uns gewinnt? Die Pastorin hat Besuch, entgegnete die gute Freundin mit dem besten Willen sich recht tüchtig ausfragen zu lassen. Besuch? —schrie der ganze Kreis, als wüßten sie es noch nicht, und als wäre ein Besuch zu den Wundern zu rechnen. Wen denn? meinte Frau Flach. Den Doctor Bärinann aus Amerika. (Fortsetzung folgt.) Texas. Galvc Ii o », 7. Juli.—Die erfreulichsten Berichte auö dem Lande lanftu von allen Gegenden ei», sowohl hi„sichtlicb der Erndte als des aufblühenden Wohlstan des ; hauptsächlich haben I» Neu Braunftle
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