Der Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schuyltill Cauitties allgemeiner Anzeiger.-^ 55 eAVi N g, MNN. Gedruckt und herausgegeben von Arnold Puwel! e, iu der Süd 6reu Straße, zwticheu drr Franklin- »nd Ckr-Sum - Straße Jahrg. R», ganze Nnm. Sedingunqei,:—Der 1!col>--its»tc'r erscheint jeden Dienstag auf einem großen Luperial - Bogen mir schönen vettern gedruckt. Der LubscriptionS' Preis ist Sin Thaler des Jahrs, welcher >n halbjährlicher Vorausbezahlung erbeten wird. Wer iin Tarife des Jahres nicht bezahlt, dem werten Hl st) angerechnet. Für kürzere Zeit als V Monate wird kein Unterschreibet angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen 'Monat vor Ablauf des Lubscriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und sür den gewöhnlichen Preis ein gerückt. llnterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die 'Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreibt»-. Briefe und dergl. müssen po st fre i eingesandt werden. Der Osterabend. Erzählung von Wilhelm Wallher. (Fortsetzung.) Dann erzähle ich die ganze Wahrheit, nd fahre fort: Dieses Verbrechen, wo l ich durch den Grafen erst nach langem )rangen und Verheißen gebracht worden, at mir seitdem weder Ruhe noch Rast ge lssen ; ich halte mich verpflichtet, Ihnen >ein Inneres zu eröffnen, mögen die Fol en davon Äuch meine lebenslängliche Ern irkerung sein. Natürlicher Weise wird ieine Verhaftung dekretirt; gleichviel, h habe Koft und Wohnung, und da kein Mensch an meiner Reue zweifeln wird— enn ich stelle mich freiwillig und nach urücklegung eines langen Weges, so )mmt doch bald eine Vergünstigung nach er andern! Das ist die Schattenseite! etztdieandere —die Lichtseite! Hiermüs n Sie nun allerdings zu Opfern bereit >in, denn sonst .. . Nur weiter, weiter! Sie müssen die Bäuerin auf anständi e Weise von hier entfernen und ihr Still hweigen zu erkaufen suchen, und dann— Ver auch früher, ganz wie Sie wollen— lachen Sie es ebenso mit mir. O)er >ollen Sie mir allein die Besorgung die- S Geschäftes übertragen? Allerdings equemer für Sie! Und wenn Sie, erwiderte der Graf, ieß alles nur zu dem Ende erfunden, um on mir Geld zn erpressen? Fragen Sie die Bäuerin ! sagte Wil >n, nach dem Hut? greifend. Gut, bevor ich auf Ihren Vorschlag ingehe, will ich jene Frau sprechen. Lie heißt sie, und wo werde ich sie finden ? Sie heißt Marie Kley und wohnt in inem Häuschen der Meierei von Urberg, ast zwei Stunde» von hier doch Sie ennen ja die Gegend. Gut, noch heute Abend gehe ich. 5 Nach Ihrem Gefallen, Herr Graf, ent gegnete Wilden. Aber, fuhr er fort, und varf einen frechen Blick auf seinen Geg >er, jedenfalls wäre es gut, wenn Sie neiiren Weg bezahlten, wenigstens mit ei nigen Thalern auf Abschlag; den Rest Sie mitbringen, da ich ebenfalls lach der Meierei gehe. Wie viel wollen Sie denn überhaupt? Nun, ich war nie unv.llig, mit tausend Rriedrichsd'or bin ich zufrieden. ' Sind Sie toll? Ganz und gar nicht. Aber ich sehe, Zie können sich nicht von Ihrem Gelde fennen. Auch gut, ich werde unterdeß »em Amtmann einen Besuch machen. A )ieu! Bleiben Sie! hier sind drei Friedrichs )'or! Adieu, Herr Graf! l So nehmen Sie diese zehn. Als Abschlag auf meine Rechnung, sag te Wilden, und steckte das Geld in die Westentasche. Dem zufolge bekäm ich noch, neunhundert «nd neunzig Goldstücke, und ich rathe Ihnen, diese heute Abend nitzubringen. Adieu, Herr Graf! Nach einer ti.fen Verbeugung entfern te sich der Quacksalber. Der Mond glänzte über dem Berg rücken. Von allen nahe und fern liegen den Höhen stiegen Rauchsäulen auf, die bald von den rothen Flammen der Oster hever verscheucht wurde», während die rei re Abendluft die Töne eines Kirchenge anges immer Heller und feierlicher zur E ?ene hinabtrug. Wir müssen uns unter deß nach unserem Helden umsehen, den vir verließen, wie er in der Kalesche des Grafen rasch dem Schlosse zurollte. Der >unge Mann betrachtete mit einem Aus drucke düsteren Ernstes die Umgebungen deS 'Schlosses, und nichts verrieth an ihm ,ne Rührung oder sanfte Melancholie, >ie uns unwillkührlich bei dem Anblicke »iner vom Mondlicht sanft erhellten Land chaft und der Stille der ruhenden Natur rgreift. Cs schien, als ob er alle sanf en Empfindungen mit Gewalt in die j«fA« Kammer seines Herzens zurückge drängt habe und einer Erbitterung Raum gebe, die in dem Maße zunahm, je mehr er sich dem Schlosse des Grafen näherte. Hätte man nie, sagte er leise und hef tete einen trüben Blick auf die Mauern ! des altergrauen Gebäudes, hätte man nie das Bild meiner Kindheit vor mir aufge ' rollt, mich nie die Schauergestalt sehe» lassen, die feindselig in die Geschicke mei nes Lebens sich eindrängte wahrlich ich waie glücklich, zufrieden mit dem beschei denen Verhältnisse, zu dem mich Neigung und die Lage der Dinge bestimmten! A ber jetzt ?... Ich muß, wenn auch wider strebend, ein entrissenes Recht zurückfor dern, mich vielleicht in die Labyrinthe ei nes langwierigen Processi drängen, ja. . und darin? Doch vielleicht ist sein Herz nicht ganz so, wie man es schildert, und vielleicht gelingt es friedlichen Worten, in ihm die Ueberzeugung seines Unrechtes hervorzurufen. Nun, d»r Rubikon ist ü berschritten. ! Als er die Eingangstrepp? hinaufstieg, meldete ein Bedienter, der Graf sei vor ! einer halben Stunde auSgerilten. Seine Gnade» wünschten aber, fuhr er fort, der , Herr Doktor möge heute Nacht hier blei ben. Wie ? entgegnete der junge Mann, den wir Alfred uennen wollen. Krank und zu Pferde? in der Nacht? Wenn eS ei» Geschäft gibt, so küm mert er sich »icht um seine Gesundheit, entgegnete der Diener und führte Alfred durch eine Reihe Zimmer in ein freun?li ches Ge.'.-ach. Hier sollte er für die Nacht bleiben. Er sank auf's Sopha und dach te über die seltsamen Umstände nach, die ihn fast ohne sein Zuthun an einen Ort geführt halten, den er als ein Ziel seiner j Wanderungen betrachtete. Dieses Schloß d.ese zierlichen Gärten und Waldungen, die so freundlich im Mondlichte glänzten, all die reichen Besitzungen umher —durf- ! te er nicht alles dies sein Eigen nennen? ! Und doch, wenn er einen Blick auf seinen j Jagd rock warf, und auf die Verhältnisse, in denen er bisher gelebt, wie weit war - es dann, noch bis zur Anerkennung dessen lwas ihm gebührte! Aber er war jung und muthig, eines kräftigen Willens und blickte, wofern nicht düstere Schatten der Vergangenheit vor ihm aufstiegen, heiter und frisch auf die ewig wechselnden For men und Gestaltungen des Lebens. Plötzlich fiel sein Auge auf ein Ge mälde, das ihm gegenüber hing, eS war das Bild eines reichgekleideten jungen Mannes von etwa dreißig Jahren. Er hatte eine auffallende Aehnlichkeit mit AU fred, aber das Auge trug einen seltsamen Ausdruck, himmelweit unterschieden von dem lebenvolltn freundlichen Glänze in dem Blicke des jungen Mannes. Es war scharf und durchdringend und leuchte te wie eine glühende Kohle in einem A schenhavfen; denn die Gesichtsfarbe war fahl und grau. Er muß es sein ! dachte Alfred, nahm den Leuchter und trat vor das Gemälde. In diesem Auge liegt al les, was ein hartes Herz, einen stolzen und menschenfeindlichen Sinn bezeichnet, und daS Bewußtsein einer Unthat, das bei allem Zwange nur schleckt verhüllt ist Ja, er ist es, dieser grausame hochfahren de und heuchlerische Mensch! Aber weß halb hat er dieses Bild nicht in den Saal hängen lassen, neben denen seiner Vor fahien? Vielleicht schämt er sich in der ehrenwerthen Gesellschast-wo ist sie denn ? —ich will ihr einen Besuch abstatten. Mit dem Leuchter in der Hand ging er in's Nebenzimmer und befand sich nach dem Oeffnen einer zweiten Thür im Saa le, der die Ahnenbilder enthielt. Edle Frauen, die aus einen Falken oder einen Blumenstrauß niederlächelten ; gravitäti sche Herren in der Allonge-Perrücke; Damen im pyramidenförmigen Kopfputz mit Schäfchen oder Gebetbüchern ; Her ren zu Pferde im Jagdkleide hinter einer Koppel Hunde, hier einige im goldgestick ten Kammerherrn Rocke mit dem Zopf- und zuletzt eine Reihe Gestalten, im Ge wände der Neuzeit. Unter den letztern "IVillig zu loben und ohne Lurchr zu tadeln." Dienstag den Februar, erreqte das Bild einer Frau die Aufmerk samkeit Alfred's. Je langer er es betrach tele, cesto mehr fesselte es ihn. Er griff in den Busen, zog ein Medaillen heraus, und verglich das daraufgemalte Bild, mit dem Gemälde vor ihm; die Aehnlichkeit beider nicht zu verkennen, und ohne Zweifel harte die Dame zu beiden geses sen. Der junge Mann fühlte eine un beschreibliche Wehmut!); eine Thräne fiel auf daS Medaillon, und als die erste Hef tigkeit des Schmerzes entstehen war, ver sank er in ein dufteres Nachsinnen. Aus diesem weckte ihn plötzlich ein Laut, ein lei ser Ailfl uf; er blickte um sich. Da st.-md bleich und erschlocken jene Dame, die noch > vor wenig Stunden ihm wie ein Ideal der Schönheit und LeberiSfrische erschienen war, hinter ihm. Sie scheinen Antheil an diesem Gemäl !de zu nehmen, sagte sie, sich fassend. Entschuldigen Sie übrigens, daß ich Sie in Ihren Betrachtungen gestört. > Oder vielmehr aus einem Traume ge i weckt, versetzte Alfred. Ich danke Ihnen für diese Unterbrechung; denn es gibt > Traume, die alle Schattenseiten unseres LebenS malen, und nichts von den heite ren haben. Julie versetzte einige freundliche Worte, erwähnte des Zusammentreffens mit dem Baron Branden und ihr jedoch nicht, und dann rasch,wie sie gekommen. Geraume Zeit blickte Alfred nach der Thür; aber sie, deren traumartige Er scheinung ihn mit einem seltsamen, beeng enden Gefühle erfüllt hatte, kam nicht zu rück. Nach dem Abendessen, das man in ! sein Zimmer gebracht, legte er sich zur Nu ! he, ohne Schlummer zu finden. Seine > Augen hafteten auf dem Blloe des Oheims !an der Wand, dem der Moudschimmer etwas GelsterhasteS gab. Alles Uebiige war im Schatten, nur nicht jenes erdfah le Gesicht, mit den stiere», und wie bren nenden Augen. So oft er auch seine Blicke davon abwendete, immer fühlte er einen fast unwiederstehlichen Drang von Neuem darnach zu sehen, als ob ein Zau- ber in diesen Augen läge. Zuletzt fiel ein schräger Strahl des Mondes so, daß blos dte Augen sichtbar blieben, die gleich "zwei Sternen in tiefer Nacht funkelten. ! Voll Entsetzen starrte er darauf hin, und es kam ihm vor, alö wenn sie allmäh lich in Bewegung gerieten, immer grö ßer und brennender würden, und ihn durch bohren wollten. Dann sah er, wie jene Ritter aus dem Blldersaale auf wilden Rossen heransprengten und ihre Speere nach den Augen warfen, mit einer gin henoen Erbitterung. Er glaubte ein Rampfgeschrei, dann ein Wehklagen zu hören, dann Töne eines frommen Liedes, dann die S.ufzer eineS Sterbenden. All mahlig wurden Tone, wie Bilder schwä cher, Alles bildete ein buntes Ehaos und verschwand in bleichen Duft. Er fühlte eine milde Ruhe und merkte nicht mehr, daß jene Erscheinung.n, durch Träume hervorgerufen, nach und nach dahin schwanden und ein sanfter Schlaf ihm Ruhe und Erquickung gab. Fast zwei Stunden vom Schlosse liegt ein Thal, an der Nordseite von einer stei len Anhöhe begrenzt, die auf ihren Vor sprüngen einzelne Birken trägt, während auf dem Gipfel, sieben oder acht Fichten, nahe zu sammenstehend, eine Art Dach mit riesenartigen Säulen bilden. Süd lich ist ein Erchenwald, überragt von den Thürmen des Klosters zu Iburg, westlich eine Bergkette, theils mit Kiefern, theils mit Hagebuchen überwachsen, und nach Osten hin läuft ei» klarer Bach, zwischen Erlengebüsch durch Wiesen, bis zum fer nen Horizont. Ganz in der Nähe die ses Baches, umgeben von einem Garten, liegt ein HauS mit Strohdach, dessen Farbe vor Alter schwarzgrau geworden ist, hier und da wachsen auf ihm kleine Bir ken und Disteln, die namentlich im Früh jähre einen seltsamen Anblick gewähren, besonders wenn zu ihren Füßen kleine Pflanzen ihren blaufarbigen Kelch öffnen. Das Haus liegt kaum hundert Schritte von der Anhöhe mit den Fichten, ganz nahe am Bache, aber fast eine Viertel stunde von dcr nächsten Meierei, zu der es geHort. ' Der Pachter ist in der Regel Waldwärter und beschäftigt sich außerdem mit dem Vcgelfange, der namentlich im Herbste sehr ergiebig ist, wenn Schaaren von Krammetövögel auf den Anhöhen umherfliegen. Es mochte gegen neun Uhr Abends sein, als ei» Reiter sei»e Richtung nach dem von uns beschriebenen Hause nahm. Da der Pfad jctzt uneben wurde, so ritt er langsam ; bis dahin mußte er aber sein Thier häufig gespornt haben, weil dessen breite und schwarze Brust mit Schaum flocken wie überdeckt war. Sobald er das Haus erblickte, stieg er ab und führte sein Pferd am Zügel, dann und wann mit ei ner gewissen Scheu umherseh.'nd, vielleicht aus Furcht vor einem Angriffe; denn er wußte, daß noch vor wenig Jahren hier ein Raubmord an einem Kaufmanne übt worden war. Er klopste an die Thür, aber es kam Niemand, der ihm öff nete. Er rief nur das Echo von der nahen Anhöhe wiederholte seinen Ruf. Endlich, des Wartens überdrüssig, dräng te er mit Gewalt an die Hausthür. Sie gab nach, und er trat langsam auf den Flur, in dessen? Hinlergrunde noch einige Kohlen auf dem Heerde leuchteten. Da er mit dem Innern derartiger Wohnun gen bekannt war, so führte er sein Pferd an eine Krippe und band es fest, er wie derholte sein ~Hsda," allein es blieb un j beantwortet; nur eine Ziege meckerte aus ! einem dunkeln Winkel hervor. Ist denn ! kein Mensg) hier ? sprach er halblaut und warf einen Späherblick nach dem Heerde und der Kammer hinter diesem. Da kam es ihm vor, als ob er dumpfes Stöhnen vernehme. Er lauschte mit einer gewis sen Angst; der Ton widerHelte sich und mußte so glaubte er, auS der Kammer kom men. Leise und vorsichtig öffnete er die Thür und sah hinein ES war ein klei nes Gemach, bald geschwärzt vc» Rauch, der FußbolZe» vo» Lehm, die Wände mit Kleidern, Jagd- und Fischerei-Grräth schaften behängt, in einer Ecke ein Kü chenschrank, worauf zwischen halb zerbro chenen Tass.m ein Kreuz stand. Eine mattflackernde Oellampe auf dem Tische, erhellte nur den vordern Theil des Ge i maches, da ein wunderlich geformter Licht ! schirm vor der Lampe, den andern Theil i verdunkelte. In diesem Augenblicke hör te der Fremde wiederum jenen Ton, aber so nahe, daß er auS dem Hintergrün de der Kammer kommen mußte, was ihn bewog, näher zu treten. Dicht vor einem mit Wasser angefüllten Eimer, auf den ein schmaler Lich:streif des MondeS, aus einer Spalte des Fensterladens fiel, knie te eine Frau von hohem Alter, deren ha geres, und todtenbleicheS Gesicht, nur matt erhellt wurde vom Wiederschein der Ober flache des Gefäßes. Ihre grauen Haare bedeckten einen Theil des Wassers, in das sie bald lächelnd, bald ernst hinunter sah, ihre Hände waren gefaltet, wie zum Ge bete ; dann und wann stöhnte sie leise auf. Nach einer Weile schüttelte sie den Kopf, und sprach, wie jemand, der über etwas nachsinnt, vor sich hin : Einige wollen es um Mittag gesehen haben, wenn die Glck ke zwölf Uhr schlägt; ich meine aber, daß man es jetzt sehen kann, um neun Uhr o derdoch später. Licht ist Licht, ob es vom Monde oder der Sonne kommt; am Him mel sieht man es, das liebe Osterlamm, das weiß ich, und so müßte es auch mit dem Mondlichte in den Eimer kommen. Aber ob ich s sehen darf, das ist eine Frage, da ich oft gesündigt, oft schwer, leider Gottes !—Nun, Er ist ja barmher zig, und gewiß heute, am Tage Seiner Auferstehung und Er weiß wie oft ich Ihn gebeten habe, mir das Osterlamm zu zeigen. Doch Eins—ja freilich, es drückt schwer, dies Eine.... (Fortsetzung folgt.) Laufende Nummer 2V. Ocffenlliche Versammlllnqcu geqeu die Zerstückelung von Bctkö Cciunm. Bei einer Versammlung der Bürger von Reading, gehalten am Kasthausc von Tobias Bcrto. am Abend des 7, Mruar, 18 t 9, wurde Heinrich RhoadS. VSq., zum Stuhl berufen, Dr. D, Luther, H, W, Smith, Edward M Clyincr, Jsaac Eckert, Edward B. Z. K. Jone», John S, Richards, John N Crmnius, John Mütter, A. Prinh, David At'Änight. Heinrich Nagel, Wm. H Äciin, Schöner, John B. Otto. Heinrich AnioS Weiler, Horatio Trexler, Samuel Bremer, Newton D, Strong und Samuel Bell, als Vicc-Prcsidcntcn, nnd Hiester Cly mer, Dennis O'Brien, N. A, Sücollo und Carl Da vis, als Sekretäre angestellt. Auf Vorschlag wurden folgende Herren als Com mittee angestellt, um Beschlüsse abzufassen, nämlich: A M Sallade, Edw. M Elymer, I. Bell, H, H Mühlcnberg, John Green, Hernian Beard, B. T»son Andreas Davis, Joseph H. Spaid, A, E. Miller, Pe ter Filbert, I. Hageman, John Allgaier, G Smith. Sainnel Aiyers, I. N. Miltimore, Aaron Albrecht. John L. Reisschneider, Abraham Äcrper, Wm. Schö ner, Heinrich Welt». Keorg Zedter, Samuel Ritter. Adam Fösig. Wm. Heinrich. Jacob Maurer, T, Hill. I. V, Lambert, Jacob S, Edling, A, W, Kanffman, und H, A. Mühlcnberg. die nach kurzer Abwesenheit folgende Einleitung und Beschlüsse berichteten, welche verlesen und einstimmig angenommen wurden. Da die auszerordcutlichsten Anstrengungen gemacht werden, eine Theilung von Berks Caiinty zu bewerk stelligen, zum Nacktheil und Schaden aller seinerßür j ger, wodnrch mir wenige Spekulanten begünstigt wer- den würden,diein den Städtenwohnen. welche manzu ! Kerichtösihen der vorgeschlagenen neuen Cauntieö zu machen beabsichtigt—und da eS der Zweck dieser Ver l sammlung ist, gegen irgend eine Zerstückelung Vor ! Stellung zn thun, aus folgenden Ursachen: Weil alle nöthigen öffentlichen Gebäude, die In Hinsicht der Vorzügüchkeit und Schönheit nirgendwo im Staate übertreffen werden, kürzlich zu den Kosten von hundert und fünfzig Zausend Thi. erbauet sind; Weil die City Reading (der GerichtSsitz) zn allen JahrSzeiten zugangbar ist auf vorzüglichen Straszen. wodurch Leute von den entlegensten Theilen derCaun ty in Stand setzt, ihre Geschäfte zu verrichten und an demselben Tage wieder nach Hause zu kommen. Weil eine große Mehrheit der Bürger, die inner halb den Grenzen des vorgescklagenen neuen CaunticS wohnen, entschieden gegen die Maßregel ist —inFolge der hohen Taigen, welche ihnen die Errichtung der nö thigen öffentlichen Gebäude ausbürden würde; nnd Weil die verlangten Theilungen zwanzig Taiiu schipö abschneiden würden, so dasz die schwere Schuld, welche die öffentlichen Gebäude verursacht haben, durch die übrigen Taunschips, weniger alö die Hälfte der jetzigen Gröjze des Cauntieö bezahlt werden mühten; und Da wir volles Vertrauen in die Ehrlichkeit u. Auf richtigkeit der Mitglieder der Gesetzgebung haben, so glauben wir, dafz sie, wenn ihnen eine volle und wah re Darstellung der Thatsachen vorgelegt wird,einPro jekt mißbilligen werden, das mit der größten Unge rechtigkeit beladen ist, gegen beinahe alle die Bürger des CauntieS; und Da cs ein Vorrecht der Freimänner ist, sich friedlich zu versammeln und ihre Reciue zu be- Häupten, so erachten wir es als eine Pflicht, die wir uns selbst sowohl schulden» als den Bürgern die man von uns abzuschneiden »achter, unsere Gesetzgeber mit den Mitteln bekannt zu machen, welcke angewandt werden, um eine Theilung des Caunties z» erlangen, indem wir der Mei nung sind, daß ein Lystem von falscher Dar, stellung, Betrug und Bestechung aufgedeckt wer den wird, daS seines Gleichen nicht in der Ge schichte deS Staates ist; und Da Männer, die hohe und ehrbare Stellen unter uns bekleiden und die sich bisher irgend einer und allen Theilungen wiederseht haben, jetzt, wie wir leider glauben müssen, große Geld« summen empfangen haben, aus Erkenntlichkeit für die Verwendung ihres Einflusses, zur Er« langung der vorgeschlagenen Theilungen deS Saunlies—Eine Thatsache, welche der Gesetz gebung bekannt sein sollteund da wir es für schicklich erachten, daß die Gesetzgebung von al len» mit dieser Sache verbundenen Thatsachen vollständig in Kenntniß gesetzt werden sollte— daher I. Beschlossen, daß unsere Mitglieder instru irt werden, einen Beschluss anzubieten für die Anstellung einer Eommittee, mir Autorität.für Personen und Papiere zi, senden, um die ge machten Beschuldigungen zu beweise,,. Z. Beschlossen, daß wir, als Bürger dieses Staates, das Recht haben, eine vollständigeUn t rsuchung aller Sachcn zu verlangen, die mit der vorgeschlagenen Theilung unsers altenEaun kies verbunden sind, und daß wir hierdurch «r -ne vollständ'ge Uniersuchung d.r Betrügereien, der die Freunde der Theilung beschuldigt wer den. achtungsvoll sorbern. Z. Beschlossen, daß die Bürger, wohnhaft in den Taunschips welche den neuen EauntieS ein verleibt werden sollen, ersucht sind, ohne Verzug öffentliche Versammlungen zu berufen, um ge gen irgend eine Theilung des Saunries zu pro» testiren, damit nicht >l>re Unthätigkeit als Ver pflichtung einer solchen Maßregel ausgelegt wer den kann. 4. Beschloss", daß die Pasfirung „ner s«
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