Der Liberale Beobachter Und Berks, Moittgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger. / MtAÄ t N A, UtNU. Gedruckt und herausgegeben von Arnold Pu>ve ll e, in der Süd Bren Straße, zwischen der Franklin- »nd Cbesnut - Straße Jahrg. Ii», ganze Rnm. 492. M.tdinqungen: Der Nibernle Lcobaclltcr erscheint jeden Dienstag auf einem großen Luperial - Bogen mit schonen Lettern gedruckt. Der SubscriptionS. Preis ist Ein Tl>a l e r des Jahrs, welcher in halbjährlicher » Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Lauft des Jahres nicht bezahlt, dem werden Kl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als tt Monat- w>rd kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur » dann angenommen, wenn sie einen Monat vor 'Ablauf des Subftnpt'ons-Termms geschehen und gleichzeitig all- Rückstände abbezahlt werd-n. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis ein. I gerückt. Unker,chreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. Briefe und dergl. müssen postfre'i eingesandt werden Der Osterabend. Erzählung von Wilhelm Walther. Im Süden von Osnabrück durchziehen lehrere Hügelketten einen kleinen Länd lich, der reich an jenen Naturschönheiten t, von welchen der Norden Deutschlands wenig Spuren darbietet. Wer eine eit lang in den Haiden und Ackerfeldern s Münsterlandes gewandert, dem wird nbeschreiblich wohl, sobald seine Blicke , waldumkränzten Wiesen oder an Berg öhen, deren Gipfel und Abhänge mit ppigem Gebüsche bedeckt sind, haften, o ?r wenn er auf einem hervorragenden wnkte steht und von hier aus, die von er 'Abendsonne vergoldeten Fenster des lten Schlosses zu Iburg und die Ruinen ner Ritterburg vor sich sieht, die auf dem chten Hügel nach Osten liegt. Am Oster Sonntage des Jahres 1827 , den Nachmittagsstunden, war eine Kenge Leute auf einer Hügel Ebene die er Gegend mit Spielen verschiedener Art beschäftigt. Hier tanzten junge Mäd hen in großem Kreise um eines aus ihrer Schaar, dessen Augen verbunden waren, vährend andere singend hin und her zo >en; dort schlugen kleine Knaben unter >em Gelächter ihrer Kameraden Rad und Purzelbäume; seitwärts wandelten ern te Frauen in ihren Festkleidern, mehr ,ach den Saatfeldern in ihrer Nähe se iend, als nach den Spielen der Kinder zu hren Füßen. Von allen diesen entfernt, chlugen Männer sowohl als junge Leute, >en Ball, und dieses Spiel bildete die lirone der Festlichkeit. Manner mit ver lvitterten Gesichtern, und gekrümmt von )er Last der Jahre, andere, deren Körper unisang, jede heftige Bewegung zur Be schwerde machte, rannten wie roll und ihr Alter nicht bedenkenv, nach dem Stocke, der den Auslaufenden zum Ziele diente. Gewöhnlich aber wurden sie von dem nach schwirrenden Balle getroffen Die Jün gern zeigten ihre Kraft und Gewandheit im Schlagen nach demselben, der oft so hoch emporschnellte, daß er nur noch wie ein schwarzer Punkt erschien; dann war .es Ehrensache für den am Ziele Stehen den, ihn zu fangen ; mißlang dies, so wur de der Ungeschickte mit einem Hohngeläch ter und einem kräftigen Wurfe begrüßt. .Nicht weit von einer Gruppe dieser Spie lenden stand der alte Pastor mit seinem und beide schauten mit unverkenn barem Wohlbehagen, oft laut auflachend, den Würfen zu, besonders wenn diese mit dem Knall eines Pistolenschusses den Rük ken eines vierschrötigen Bierwirths trafen, der um jeden Preis, als geschickter Ball spieler gelten wollte. Es war ein ergötz liches Treiben, und die Sonne strahlte heiter und warm, vom wolkenfreien Him mel, auf das junge frische Gras, und auf Blätter, die kaum entfaltet waren. Mitten auf der Hügel Ebene, war ein Holzstoß aufgerichtet, über dem eineTheer tonne hing. Dieser sollte mit Anbruch der Dunkelheit entzündet werden, wie es der Brauch vorschrieb. Sobald die Fla mmen emporschlugen, sammelte man sich um das „Osterfeuer", und trieb Kurzweil mancher Art. Junge Leute schlichen hin ter die Mädchen, und machten ihnen mit Kohle einen Schnurrbart, ehrenfeste Bür ger wurden im Wirbel herumgedreht, und wenn sie, losgelassen, wieder in den Kreis traten, war ihr Gesicht so gestreift und punktirt, wie das eines Neuseeländers. Auf manchem Rücken dröhnte der Plumpsack, auf mancher Wange brannte ein Schlag, der zu anderer Zeit unfehlbar zu einer derben Erwiederung geführt hät te ; mancher Junge, der sonst nur verstoh len eine Pfeife besaß, rauchte hier lustig darauf los, weil Niemand da war, der am Osterfeuer seine Autorität entfalten woll te. Einige kleine Leckermäuler benutzten die zu ihren Füßen glimmenden Kohlen, um Kartoffeln zu braten, während Mäd chen ihre Ostereier schälten und sich mit Schalen warfen. Hatte man so etwa ei ne Stunde zugebracht, dann rief plötzlich eine Stimme: „Laßt uns singen : Chri- stus ist auferstanden!" Und schnell reihe te sich Einer an den Andern, und dreimal zog man unter den Klängen des schönen Sanges um das Feuer, feierlich durch das Dorf nach dem Friedhofe, wo der Verstor benen im Gebete gedacht wurde. Doch so weit war man heute noch nicht. Die Sonne neigte sich erst dem Untergän ge zu, und vergoldete die lange Fenster reihe des nahen Klosters. Aus dem Hell grün der Kornfelder wirbelten Lerchen zum Abendhimmel hinauf, während die Amsel im Gebüsch zur Seite der Hügel- Ebene ihr Lied flötete, und Schwalben ju belnd über Wiesen zogen, die einen zarten Blumenduft aushauchten. Es war einer der seltenen aber köstlichen April Abende, wo Himmel und Erde im Einklang, das hehre Fest der Auferstehung der Natur, und des Herrn der Natur feiern das schöne und frohe Osterfest. Bei einer Gruppe der Ballspielenden, denen sich die Honoratioren des Dorfes zugesellt, befand sich ein junger wohlaus sehender Mann im Jagdanzuge, seinem Dialekte zufolge, kein Bewohner dieser Gegend. Vor Allen zeichnete er sich durch Gewandheit im Spiele aus ; sein Schlag trieb den Ball zu einer fast unglaublichen Höhe; er lief blitzschnell nach dem Ziele und wußte durch geschickte Wendungen auch dem bestgelenkten Wuufe auszuwei chen. Nie mißglückte ihm das Auffangen des Balles. Sein benehmen, obwohl anspruchlos, verrieth gleichwohl etwasFei nes und zeugte von einer Bildung, die ihn vor allen Mitspielern bemerkbar machte, obgleich er, wie es schien, mit einer gewis sen Absichtlichkeit, sich dem Benehmen sei ner Gesellschaft anzubequemen suchte. Keiner hatte ihn früher irgendwo gese hen, und doch machte Niemand eine Ein wendung noch mißbilligende Miene, als er uneingeladen, herzutrat und nach dem Balle schlug. Es lag in seinem Wesen so viel Gewinnendes, daß man ihm bereit willig einen Platz einräumte. Man nann te ihn schlichtweg den Grünen, denn Nie mand fragte ihn nach feinem Namen. Unterdeß zog das heitere Durcheinan der mehre Fremde herbei, die bisher im Hintergrunde gestanden, namentlich einen Herrn von vornehmen Aeußeren,drei Da men und einen Bedienten in glänzender Livree. Sie traten ganz nahe den Ball schlägern und ergötzten sich bald an den Schlangenwindungen der Ausläufer, bald am Balle, wie er sausend durch die Luft fuhr, besonders aber an dem dicken Bier wirthe, der rund wie ein Faß, keuchend, und glühend roth, nach dem Zielstocke hin wackelte, dafür aber auch jedes Mal vom Ballc getroffen wurde. Die jüngste der drei Damen, deren Schönheit aller Blicke auf sich zog, schien eine beinah kindische Freude am Spiele zu haben; sie trat an den Platz der Aus laufenden, nnd beobachtete mit ihren kla ren und freundlichen Augen jeden Wurf. Plötzlich aber schnellte der junge Grüne, seinen Ball auf einen, der nach der Rich tung hinlief, wo sie ihren Stand genom men. Hatte jener nicht scharf gezielt, o der war er vom Neben-Manne beim Ab schleudern gestoßen worden, genug, der Ball schlug an den Fuß der Dame, und so heftig, daß sie einige Schritte zurück taumelte. Der feine Herr, ein Baron von Bran den, und wie das Gerücht sagte, ein Be werber um die Hand der Getroffenen, stürzte blitzschnell herbei, und hielt sie ei nen Augenblick in den Armen, während von der andern Seite, mit dem Grünen, mehre der Spielenden herankamen. Es hat nichts zu bedeuten, sagte die Dame lächelnd; es ist gar nichts. Der Baron war anderer Meinung. Sie standen durchäus nicht auf dem' W ege der Laufenden, Julie, entgegnete er mit einer Heftigkeit, die mit seiner bisher gezeigten Bonhommie recht grell contra stirte, und der Unverschämte hat absicht lich nach Ihnen geworfen, wie Leute sei nes Schlages zu thun pflegen. "TVillig zu loben und okne Furcht zu radeln." Dienstag den «5. Februar, Entschuldigen Sie meine Ungeschicklich- > keit, sagte der Grüne mit einer tiefen Ver-! Beugung zu Julie, und halten Sie sich ü berzeugt, daß ich es innig bedaure. Julie wollte antworten, als der Baron ihr zuvorkam. Ich finde Ihre Entschul digung sehr überflüssig, sagte er, und sah zornig auf den jungen Mann; Sie ha ben eine Ihrer Gemeinheiten gezeigt. In diesem Augenblicke trat ein kräfti ger alter Mann vor den Baron. Sein Anzug, zwar altfränkisch der Form nach, war gleichwohl von sehr feinem Stoffe; der Stock trug einen sehr dicken Knopf von Silber, und der Hut, in der Volks sprache Lampe, sonst Dreimaster genannt, den er abgenommen, war so groß, daß er aufgesetzt, über beide Schultern herüber ragen mußte. Sein ganzes Wesen ver rieth den soliden Bürger; er war das Ue berbleibsel einer Zeit, die bei aller Steif heit und Pedanterie, so viel echtes Schrot und Korn geliefert hat. Herr Baron, sprach er in der derben Mundart des Lan des, ich stand nahe bei dem Manne im grü nen Rocke, als er warf, und ich kann Euch versichern, daß nur die Unvorsichtigkeit der jungen Gräfin an der Sache Schuld ist ; denn wer so in der Richtung steht, gera de so, wie ich jetzt stehe —hier trat er mit einer gewissen Gravität auf den Platz der Läufer kann leicht einen Wurf bekom men. Hier stand sie aber nichtMeister Braun, entgegnete der Baron, der mit einer seit samen Hartnäckigkeit an seiner Meinung festhielt, sondern drei Schritte weiter. Und Ihr scheint besser über Leinenzeug, das Ihr verkauft, urtheilen zu können, als über Distanzen. Dieser Mann hat ganz Recht, Herr von Branden, sagte Julie, indem sie an den Arm des Barons griff; es ist sehr ü berflüssig, über eine Kleinigkeit so viel zu reden. Kommen Sie! I Er kam aber nicht, sondern trat einen Schritt vor den Grünen. Wenn sich die Gelegenheit darbietet, werde ich Ihnen den Wurf der Art zurückgeben, daß Sie ihn nie vergessen sollen ; dafür stehe ich! Mit diesen Worten, drehete er ihm den Rücken und ging in Gesellschaft seiner Begleiterinnen zu dem Wagen, der am Fuße der Hügel-Ebene ihrer wartete. Nach seiner Entfernung begann das Spiel wieder; aber der Grüne nahm kei nen Theil mehr daran, sondern blickte nachdenkend auf den Raum, wo eben Ju lie gestanden hatte. Das Spiel nahm wieder seinen frühern Charakter an, als ein junger Mensch in Livree, in den Kreis trat, und uach dem Arzt fragte. Der Doktor, erwiederte ihm Meister Braun gefällig, ist vor einer Stunde von hier zu einer Kindbetterin gerufen wor den und wird schwerlich vor Nacht zurück kommen. Ist Euer Herr schlimmer ge worden, Bernhard? Daö eben nicht,entgegnete der Bedien te ; doch verlangt er mit Ungeduld nach dem Doktor, und Ihr wißt was seine Un geduld sagen will. Ich weiß es leider, antwortete der Bür ger unter Achselzucken. Was soll ich nun anfangen ? sagte der Bediente. Er will durchaus den Doktor sprechen, ich habe den Wagen mitgebracht und darf nur mit dem Doktor zurückkom men. Der Grüne hatte ihrem Gespräche zu gehört; trat näher und sagte: Wenn Euer Herr auf der Stelle einen Arzt will, so kann ich ihm einstweilen meine Dienste anbieten, da ich Arzt bin. Sind Sie ein Doktor? rief Braun ver wundert. Ich hielt Sie für einen Stu denten. Ich war es, entgegnete der Grüne lächelnd; jetzt suche ich nur noch eine Praxis. Ei. dann kommen Sie, Herr, fiel ihm der Bediente in die Rede. Der Wagen steht dort bereit. Der Grüne nahm freundlich Abschied von den Spielern, und ging mit dem Be dienten zum Wagen. Wie heißt Euer Herr? fragte er diesen, während er ein stieg. Graf Leberg. Bei dieser Antwort überzog eine auf fallende Blässe das Antlitz des jungen Arztes. Graf Leberg! murmelte er. Wahrlich, ein wunderbares Zusammentref fen ! Gott wolle es zum Guten führen ! Ohne Zweifel werden Sie, setzte der Diener nach einer Pause hinzu, während der Wagen schnell dahinfuhr, die Tochter des Grafen auf dem Hüge! gesehen haben. Des Grafen Tochter? Ja, das heißt seine Stieftochter, denn er selbst hat keine Kinder. Fräulein Ju lie soll den Herrn Baron von Branden Heirathen, aber.. . Nun? Es hat einen Haken, fuhr der Bedien te fort, und strich bedächtig seinen Backen bart. Das heißt, entgegnete der Grüne lä chelnd, sie will ihn nicht. Getroffen! sagte der Bediente, aber je weniger man davon spricht, desto besser, und ein treuer Diener muß nicht die Ge heimnisse seiner Herrschaften offenbaren, wenn man auch unter Fremden.. . Ganz recht, und darum ist es sehr gut, wenn Ihr nicht zu viel sagt, entgegnete der Grüne. Doch eine Frage noch: wie konnte daö Fräulein sich von ihrem kran ken Vater so weit entfernen ? oder wußte sie nicht, daß es schlimmer mit ihm gewor den ? Er ist eigentlich nicht schlimmer, als vorher; aber die Laune, Herr, die böse Laune! Das Fräulein ist daran gewöhnt, und man darf ihr wohl eine Erholung gönnen, womit ich aber nicht sagen will, daß gerade die Gesellschaft des Herrn Ba rons, für sie eine große Erholung ist. Während der Wagen rasch seinem Ziele zueilt, wollen wir uns mit dem kranken Herrn und seinem Schlosse bekannt ma chen. Dieses liegt in der Mitte eines parkähnlichen Gartens, der von riesenmä ßigen, glattgeschorenen Hecken durchschnit ten, und auf's Sorgfältigste im Geschmak ke Le Notre's gehalten ist. Hier und da treibt ein Springbrunnen seinen dünnen Wasserstrahl hoch in die Luft; auf Tei chen mit Hängebirken umringt, segeln Schwäne, und in den Laubgängen schrei ten gravitätische Pfauen umher, dann und wann ihr mißtönendes Geschrei erhebend. (Fortsetzung folgt.) Ungewöhnliche Operation. Ein Deutscher in Easton, unterwarf sich vor einigen Wochen einer schmerzhaften Operation an seiner Nase, um eine große, knorpliche Geschwulst auf derselben, die sein Gesicht sehr entstellte, los zu werden. Die Operation wurde vom Herrn Doktor C. C. Field, vollzogen. Nachdem durch einen Einschnitt, von der Wurzel bis zu der Spitze der Nase, und durch Lösung der Bedeckung, der Knorpel dieses Organs, gänzlich blosgelegt war, wurde der über flüssige Auswuchs, mittelst starker Messer, Meisel, und Feilen abgenommen, die Na se sodann in eine dem Gesichte anpassen de Form gebracht, und der zurückgelegte Fleisch- und Haut-Ueberzug, wieder mit feinen Stichen und Heftpflaster über dem Nasenbein befestigt. Der Patient hatte einen starken Blutverlust und nicht gerin ge Schmerzen auszuhalten, wurde aber durch letztere nicht abgeschreckt noch durch ersteren geschwächt, sondern ertrug die ganze Operation mit deutschem Helden muthe. Als die Nase wieder in Ordnung war, betrachtete er dieselbe genau, und war sonst damit sehr gut zufrieden, nur schien sie ihm etwas zu lang, und nicht abge schreckt, durch das, was er schon durchge macht hatte, war er entschlossen, sich die überflüssige Länge noch abnehmen zu las sen. Wirklich unterwarf er sich einer nochmaligen Operation, und zu seinem I größten Vergnügen, ist diese vollständig gelungen, die getrennten Theile haben sich Laufende Nummer 24. wieder schön geschlossen, und er besitzt nun, wofür er so viel litt, und was er so sehn lich wünschte eine schöne Nase. Die wahre Ursache beider Operationen, soll die Weigerung seiner Geliebten ihn zu hei rathen, wenn er nicht seine Nase nach ih rem Geschmacke umändern lassen wolle, sein. Der Fall über den Schatten. Erzählt von Berthold Auerbach. Von Mainz führt eine Schiffbrücke nach Castel, auf der man auch von Eastel herüber nach Mainz gehen kann. DaS thaten eiues Abends zwei Gesellen, der dicke Peter und Schambatist, (Johann Babtist,) die etwas tief in's Glas geguckt hatten, d. h. immer in's volle bis auf den Grund schauten. So oft sie einen Schop pen im großen gerippten Glase vor sich stehen hatten, sagte der dicke Peter : „beiß ihm den Kopf ab." Das geschah. Dar auf wischte sich der Schambatist den Mund ab und sagte: „reiß ihm den Schwanz aus." Das geschah wieder, das Unthier war verschlungen, der große Schop Pen war leer. Fröhlichen Muthes schlen derten endlich die Zechbrüder dahin, denn das Trinken giebt dem Menschen auch ei ne Brüderschaft, wenn sie anch eben nicht lange dauert. Mond stand am Him mel, und es wckhhls ob er die Vollen aus lachte und ihnen >men Streich spielen wollte. Plötzlich bleibt der Schambatist stehen und ruft: „Halt! da ist ein Brett herausgenommen, fall nicht in denßhein!" Er macht nun einen tüchtigen Satz und springt glücklich hinüber; der Peter bleibt stille stehen, hebt bald den einen, bald den andern Fuß, und hüpft endlich, so viel es sein dicker Bauch erlaubt, fällt aber nie der und schreit: O weh l Bruder zieh' mich heraus ich lieg im Rhein! Hilf!" Der Schambabtist hat ein mitleidig Herz und fängt an den Peter aufzuwirbeln. Der liegt aber nicht im Rhein, sondern so dick als er ist, auf der Brücke. Wie er endlich wieder auf den Beinen steht, guk ken sich die Beiden an, und gucken wieder das ausgezogene Brett an. sagt der Schambat'st. und tritt hart auf, „das ist ja gar k'in ausgezogen Bord. (Bord heißt am Rheine ein Brett.) Das ist ja der Schatten vom Laternenpfahl." „Und ich hab' mir doch meinen Fuß verstaucht," sagt der Peter, und hinkt davon." Daraus ist zu sehen, daß man, wenn man seine fünf Sinne nicht beisammen hat, auch über ein eingebildetes Hinder niß, wie hier über einen Schatten strau cheln, und sich beschädigen kann. Du darfst aber, wie gesagt, auch noch etwas anderes daraus entnehmen. Weltb. Wieder ein Mistäk. —Robert Walker, Polks Schatzsekretär, hat in seinem letzten Berichte dargestellt, daß unsere Handels- Billanz mit dem Auslande über zwei Millionen Thaler für uns sei. Herr Pollock, von diesem Distrikt, hat in einer Rede im deutlich und unwider legbar bewiesen, daß Herr Walker einen falschen Bericht der Einfuhren und Aus fuhren gegeben, und einen Fehler von drei zehn Millionen Thaler gemacht hat; daß die Handels Billanz zehn Millionen Tha ler gegen uns ist. Die falsche Darstel lung des Herrn Walker besteht darin, daß er den Zoll auf die ausländischen Waaren, welche in den öffentlichen Waarenhäu sern aufgehäuft sind, zu den Einnahmen gerechnet hat, während die Thatsache bei nahe Jedermann bekannt ist, daß kein Cent Zoll auf jene Waaren bezahlt wird, so lange dieselben in den öffentlichen Waa renhäusern liegen. Viele davon werden sogar wieder nach andern Ländern ausge schifft. Walker hat daher den Zoll auf Waaren, die niemals in Amerika gekauft werden, zu den Einnahmen gerechnet. Un. Dem. Zu den Münchhausen'schen Geschichten aus Kalifornien, gehört auch die folgen de : „Ein desertirter Soldat hatte einen
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