Der Liberale Beobachter Und Berks, Montgomery und Schuylkill Caumics allgemeiner Anzeiger. ZK eAvi n g, Penn. Gedruckt und herausgegeben von Aru o l d Pulve l! e, in der Sud 6teu Straße, zwischen der Franklin- und Cheönut - Straße Jahrg. I<», ganze Nnin. «7S. Bedingungen i Der Niberale Arob-iclNcr erscheint jeden Dienstag auf einen, großen Superial - Bogen mit schönen vettern gedruckt. Der Lubscriptions - Preis ist Ein Tl)a l e r des Jahrs, welcher in halbjährlicher I Vorausbezahlung erbeten wird. Wer ini Laufe des Jahres nicht bezablt, den, werden HI sli angerechnet. Für kürzere- Zeit als 6 Monate wird kein llntcrschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur > dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Lubserlptions-Terimns geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werben dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis ein» I gerückt. Unrerschreibern in hiesiger Ltadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreibe,-. Briefe und dergl. müssen postfre i emgesandt werden. Der Sohn der Nacht. sSchliißs- Durch den Hülferuf der Flauen und is Geräusch dieses nachtlichen Kampfes aren einige Leute aus den zunächstgele nen Häusern herbeigezogen worden; e beiden Räuber hatten die Flucht er iffen und Madame S. wurde von ihren achbaren nach ihrer Wohnung gebracht ährend den auf der Erde liegenden Ri ard einige Menschen mit erschreckter iiene umgaben, die nicht wußten, welchen beistand sie ihm leisten sollten. Nach einigemUebei legen schien es ihnen doch das ?cacürlichste, den Verwunde rn in daS Haus derjenigen Persou zu ringen, die er mit Gefahr seines eigenen ebenS aus den Händen der Bösewichte efreit hatte. Auch Madame S., nach em sie in ihrem Zimmer sich etwas von )rem Schrecken erholt, hatte daran ge acht, ihre Leute zum Beistände des jun en Menschen fortzuschicken. So wurde enn Richard in ein Zimmer deö Erdge hesseö gebracht, wo ihm schnell ein Lager ereitet wurde, wahrend man einen Arzt uS der Nachbarschaft herbeiholte. Obgleich Richard nicht sprach, so war r doch bei völligem Verstände, das Mes >r blieb in der Wunde stecken, auS ivel >er das Blut in Strömen floß ; Niemand )agte es herauszuziehen, in der Hoffnung aß der Arzt nicht lange auf sich würde »arten lassen. Welche Gefühle aber durchzogen deö Franken Herz! Richard, mit gastfreund cher Sorgfalt umgeben in demselben )ause, wo er einige Wochen früher als kauber erschienen war, aufgenommen >on derselben Frau die er ihreS ganzen Vermögens beraubt halte. Er, der Dieb, >er Sohn der Räuber, hörte jetzt nahe ,ei seinem Lager jene Stimme, die ihn eit seiner ersten Bekanntschaft schon auS >er Ferne erbeben ließ, er sah jetzt hell be suchtet vo» allen Seiten in seiner nach ien Nähe, jene sanften Züge, die er das rstemal so bleich und erschreckt von seiner plötzlichen Erscheinung, gesehen hatte, er 'ühlte auf seiner heißen Stirne die kleine ingstlich zitternde Hand, die jetzt wahr 'cheinlich durch den von ihm begangenen Raub zu harter Arbeit verurtheilt war. Tkin Blut kochte in den Adern ; es ström e mit Macht der offenen Wunde entge gen, und es schien, als sollte es bis zum letzten Tropfen entströmen. Der Arzt erschien. Es war ein er fahrener Mann, der Gelegenheit gehabt hatte, in den Spitälern der Hauptstadt jene furchtbaren Wunden zu behandeln, die mit den Messern gemacht worden, die das gemeine Volk zu seiner gewöhnlichen Waffe erkoren hat. Er zog die Klinge mit Geschicklichkeit heraus und bemerkte zur großen Beruhigung Aller, daß sie nur die Rippen gestreift hatte, mithin keines der wichtigen Lebensorgane verletzt wor den sei und keine Gefahr das Leben des Patienten bedrohe. Madame S. konnte sich eines freudi gen Aufrufes nicht enthalten; sie beugte sich über Richard, der während der Ope ration keine Aeusserung des Schmerzes ausgestoßen, hatte, und drückte ihm ihre Dankbareit und Freuoe aus, die sie em pfand, daß seine muthvolle Aufopferung keine gefährliche Folgen für ihn haben wüide. Nachdem der Arzt die Wunde verbun den, entfernte er sich, indem er allen gu ten Trost gab. Wie erschrak er aber am audern Morgen, als er den Kranken vom heftigsten Fieber ergriffen sah, das außer seiner Berechnung gelegen hatte. Die Frau, welche Nachts gewacht hatte, er zählte, daß der Kranke, immerwährend phantasiert habe, daß er geweint sich ver flucht, sich selbst für den Räuber gehal ten und die sonderbarsten Reden geführt habe. Als gegen Morgen Madame S. selbst erschienen war, um sich nach dem Befinden des Kranken zn erkuudigen, ver fiel er in einen Zustand von Ohnmacht und gab keinen Laut von sich. Der Arzt' sah nun wohl ein, daß die > Wunde nur Nebensache sein würde, und daß es sich hier hauptsächlich um eine hitzige Krankheit handele, die sich plötz- ! lich erklärt habe. Der Kranke wurde mit Liebe und Sorg fält umgeben, und Alles an ihn verschwen det, was seinZust >nd erheischte: Er sprach nicht, und wenn Madame S. alle Tage ! kam, um sich nach seinem Zustande zu er- kundigen, so imumelre er ein Unverstand-! liches Wort, neigte den Kopf und eine lebhafte Rothe stieg ihm in die Wangen, und eine Thräne perlte in seinem Auge. Nur während der Nacht und der h ftig sten F eberalifalle sprach er. Dann führ-, te er Rden, welche die U n- Z st.henden nicht in Zweifel ließen, daß er den Verstand verloren habe. Er hielt sich dann selbst für den Rauber statt den Befreier der Dame, er klagte sich des schwärzesten Verbrechens an, und wollte hinaus in die finstere Nacht und sprach von Tod und Verderbe». Nach und nach gelang es der Kunst des Arztes, diese fürchterlichen Phantasien zu dämpfen. Der Angeiiblick der Genesung rückte heran, und der Augenblick der Auf klärung so manches Dunkeln in dieser Begebenheit durfte vorausgesetzt werden. Während deö stärksten Fiebers hatte man in Gegenwart der jungen Wittwe, die Kleider deS Verwundeten untersucht, um zu sehen, ob nicht ein Papier seinen 'Namen und seine Wohnung verrathen würde, und welcher Klasse der Gesellschaft er angehöre. Allein wie sehr war man ei staunt, nicht das Geringste zu finden. Seine Kleider zeugten von einem gewissen Wohlstände, ohne jedoch einen jungen Menschen nach der Mode zu bezeichnen. Seine Gesichröiüge hatten etwas Stolzes und Hohes, besonders wenn ein ruhiger Schlummer aus ihnen lagerte. Jedesmal wenn Madame S. ihn mit Theilnahme gefragt hatte, ob sie nicht die qualvolle Ungewißheit seiner Aeltern oder Freunde mit einigen Worten beschwichtigen solle, hatte er den Kopf nach der andern Seite gekehrt, und durch Zeichen zu verstehen ge geben, daß er weder Aeltern noch Freunde besitze. Man schloß aus diesem Allen, daß Richard wohl ein armer Student sein mö ge, der sich seiner traurigen Lage schäme. Wie nun aber seine Gesundheit, sich wieder immer mehr und mehr befestigte, wurd.n auch seine Gedanken immer mehr und mehr befestigt, wurden auch seine Ausdrücke wieder lichter und bestimmter. Er erkannte nun wohl, daß sich eine hef tige Leidenschaft, seiner bemächtigt habe, und er fühlte, mehr noch als früher, wel cher schmutzige Abgrund ihn von dem Ge genstande seiner Liebe trenne Sein letz teS Verbrechen hatte er selbst an derjeni gen Person verübt, die er liebte, und die ses folterte ihn jeden Augenblick, und sei ne Lage wurde dadurch entsetzlich. Eines Taqes hörte er über sich die To zne eines Flügels. Es war die Wittwe ! deren Zimmer gerade über den seinem ge legen war. Dieselbe Melodie schlug an ! sein Ohr, die er sonst gehört, wenn er, heinilich auf dem Rasen, deö Gartens lie gend, sich an dem Duft der ihn umgeben den Blumen berauschte und an den Ge genstand seiner stillen Anbetung dachte. Da ergriff es ihn plötzlich wie Wahn sinn und er recitirte mit lauter Stimme einige jener schönen Verse, die er früher gehört, wenn die Wittwe in den heißen Augustnächten bei geöffnetem Fenster las, und sie zu ihm heruntergetragen wurden, auf dem Fittig der balsamische» Nacht luft. Sie hatten sich seinem Gedächtnisse eingeprägt. So war es auch jetzt wie der ; die Fenster waren wieder geöffnet, die balsamische Luft des Gartens strömte herein und die Sonne nahm so eben Ab schied von dem einsamen Hause in den Ehamps Elyffees. Richards Stimme wurde von Madame S- sogleich vernommen ; die Verse kann te sie wohl, aber mehr noch war es der Ton dieser Stimme, der sie auf befrem- "IVillig zu loben und olnie Furcht zu tadeln." Dienstag den ><» lB'<B. dende Weise ergriff. . Der Genesende war aufgestanden und hatte sich zum erstenmale angekleidet. Madame S. konnte der Reizung einer unbestimmten Neugierde nicht widerstehen, es lag etwas Geheimes darin, über das sie sich keine Rechenschaft geben konnte; sie ging hinab zu ihrem Gaste. In diesem Augenblicke verläßt Richard alle Ueberlegung, er befindet sich in ei neu? Zustande der höchsten Exaltation des berauschendsten Glückes. Er spricht mit hinreißender Beredtsamkeit von seinem Danke, und seine leidenschaftliche Bewun derung wählt Ausdrücke, vor denen Ma darne S. erröthen mnß. Doch welch' ein Augenblick! Plötzlich erbleichen Beide; eine innere Ltimme, ei ne übernatürliche Regung scheint sie er griffen zu haben. Die Wittwe hat die Stimme, die Gestalt, die Stellung des Menschen wiedererkannt, den sie einst in ihr Zimmer dringen sah in jener fürchter > liehen Nacht, wo ihr das Geld geraubt wurde. Das kleine Mädchen, das neben ihr saß ; ergriff sie nun voll Hast, preßte es an ihren Busen und eilte voll Entsetzen »ach der Thüre, blaß u»d kaum fähig sich aufrecht zu erhalte». <sie hatte kein Wort gesproch.'», aber ihr Blick verrieth Alles. „Ich bin's!" schrie Richard, indem er 'zn Boden stürzte, „ja, ich bin jenes ! Ungeheuer!" ~DaS ganze Glück meines Kindes!" rief schmerzvoll Madame S. „Beim Himmel! ich will's ersetzen u. müßte ich es wo anders stehlen!" —dann ' fügte Richard leise hinzu : Ich will es l meinem Vater wieder nehmen." Madame S. hatte das Zimmer ver lassen, ohne diese Worte zu hören. Sie eilte in ihr Schlafgemach und siel dort ohnmächtig in eine» Sessel. Man um gab die arme Frau und war bemüht sie zu sich selbst zu bringen. Es war ei» e wiges Gehen und Kommen im Hause. Richard vernahm diese Unrulie und , wußte wohl, daß er die Ursache derselben sei, und finstere Ahnungen stiegen in ihm > auf. „Laßt ihn entfliehen, o laßt ihn cnt ! fliehen !" sprach Madame S., als sie wie der zu sich gekommen war, aber Niemand ! verstand den Sinn dieser Worte. Richard allein hatte sie verstände». Er schlug mit der» Kopfe heftig gegen de» Boden und zerfleischte seine Brust mit den Nägeln gleich wie ehemals, wenn er im Schatte» der Bäume das HauS umirrte. Plötzlich ermannt er sich; er erhebt sich vom Boden, springt aus dem Fenster, und eilt durch de» Garten mit der Schnel ligkeit eines Pfeils. Einige Minuten darauf hörte man von der Brücke einen schweren Körper in das Wasser stürzen. Leute in Kähnen eilten herbei und such ten nach dem Verunglückten. Als sie den Körper des jrmgen Mannes heraus zogen hatte er bereits aufgehört zu leben. Der Leichnam wurde in der Morgue ausgestellt; aber kein Theilnehmender wollte sich melden. Er wurde darauf als Unbekannter verscharrt. Voin l'esten Dupoiit. An einem kalte» Februar-Morgen, der Boden war etwa zehn Zoll tief mit Schnee bedeckt, saß ein festgeschlossener Zirkel von halberfrorenen Stadtleuten um den Ofen herum in M'S Baistube. Sie saßen so eng beisammen, daß es unmög lich war sich dem Ofen zu nähern, und der Ring glich einem mächtige» Wagen rade,—die vielen Beine, die gegen de» O fe» hingestreckt waren, bildeten die Spei chen, der Ofen die Nabe und die Frieren den die Felgen. Keiner fühlte sich auf gelegt eine Story zu erzählen und aus Langeweile hatte man alle Zeitungen in der Stube zur Hand genommen. Bei diesem Zustand der Dinge trat Doktor Z. in die Barstube, rieb seine Hände und machte einige Bemerkungen über das Wet-. ter. Seine Nase war blau, sein Kinn schnatterte und seine Blicke drückten daö Verlangen nach einem Platze am Ofen aus. Aber vergebens, keine Seele machte ihm Platz. „Saperment ! es ist kalt// sagte end lich der Doktor, um die Aufmerksamkeit auf seine Lage zu lenken. ~He ? du sagst es ist kalt," antworte te einer aus dem Zirkel, „ich denk auch es ist kalt draus auf der Straße," und rück te sich ein Bischen näher zum Ofen hin. Doktor Z., obwohl sehr reizbar, ist ei ner der gutherzigsten Menschen von der Welt, liebt ein Späßchen und ist bekannt als ein Teufels-Wagehals. Nachdem er einen Augenblick gewartet, brummte er etwas durch die Zähne nnd verließ das Zimmer. Er ging über die Straße in einen Stohr und machte einen Pack aus Steinkohlenasche etwa vier Zoll lang und zwei Zoll dick, und in eine Ecke desselben that er ungefähr einen Suppenlöffel voll Schießpulver. Wieder in die Barstube eintretend gab er dem Wirth einen Wink, und bat den bestgenaturtesten Mann unter der Grup pe, seinen Stuhl etwas zu rücken, damit er sich wärmen könne. Dr. Z. stellte sich mit dem Rücken dem Ofen zu, zog die Rockflügel von einan der, und fing ganz gutmüthig an den Vankee Doodle zu pfeifen. Nach einer Weile bemerkte Einer : „Müßt ein guter Morgen sein zum Ha senjagen." ~Ja," sagte Dr. Z. und nahm den ge rade seinem Zweck passenden Gegenstand auf, „ich denke es wäre gut, ich will gleich selbst gehen. Ich habe just nau zwei Pfund vom „besten Dupont" (eine vor zügliche Sorte Schießpulver) gekauft, der beste Artikel in der Stadt." Bei diesen Worten nahm er sogleich j den Pack aus der Tasche, riß das Ecke, wo er das Pulver hingethan, weg, schüttete etwa einen Löffelvoll auf die Hand und warf eS in daS Feuer. Die Explosion brachte den ganzen Zir- kel auf die Beine und alles remonstrirte gegen eine Wiederholung desExperimentö und der Wirth bemerkte: „Bihenk! du thatst besser einem Man ne dasHaus aufsprengen thatst du nicht?" „Wenn du viel sagst, thu ich," sagte Dr. Z. in scheinbar großer Hitze. „Ich schmeiß die ganzen zwei Pfund grad so lieb als nicht in den Ofen/' ! „Daö thät ich gleichen zu sehen," sag te der Wirth vertrauensvoll. Du denkst ich hab' nicht 's Herz," rief Dr. Z. „Ja, das denke ich," sagte der Wirth schnippig. Nicht eher hörte er die Worte „nicht Herz haben," als er die Ofenthüre auf riß und den ganzen Pack in s Feuer warf und der Thür zusprang. Himmel und Erde! wie die Kerls aus einanderflogcn : Keiner verweilte um sei nen Stuhl wegzuschieben der ganze Ring schlug einen vollkommenen Purzel baum ; Arme und Beine verhudelten sich un) der Wirrwarr war ohne Gleiche». Jeder spraug »un nach Thüren und Fen stern zur Rettung seines theuern Lebens. Einer entkam durch die Hinterthür?, übersprang eine fünf Fuß hohe Fens oh ne anzurennen, und eine Hinterstraße hinab, immer dann und wann in die Hö he schauend, um fallenden Trümmern aus zuweichen. Ein anderes langbeiniges Individuum galloppirte die Straße hinab, sich 45>Grad vorwärts beugend, und seine Rockflügel standen hinten hinaus wie ein Kometen schwanz. Einer von ihnen, der keinen Weg des Entkommens sehen konnte, und seit seinen Schuljahren nicht mehr gebetet hatte, siel auf die Knie und betete: „Jch glanbe a» Gott den Vater" :c und das „Vater Unser." Wenn man auf heutigen Tag noch zu Laufende Nummer 7. irgend einem der Beteiligten vom Hasen jagen spricht, hat er in zwei Minuten den Rock aus. Friedens-Bote. Vom deutschen Naucher. Gewiß, es ist doch herrlich, daß man in unserm deutschen Vaterlande immer weiß, wie man daran ist Was in einem Lande Gesetz ist, das ist's auch immer im andern, man weiß immcr was erlaubt und verboten ist ; das kann man beim Tabak rauchen erfahren. In Wien darf man vor einem Wacht posten nicht öffentlich rauchen, man darf ja kaum vor den Wachen öffentlich schnau fen. In München gibt's blos öffentli che» Weihrauch. In Stuttgart darf man nicht rauchen, man könnte ja sonst das allgemeine, vielgepriesene Schreiberglück nicht sehen. In Karlsruhe ist's erlaubt, ausgenommen auf dem engen Schloß platze. In Darmstadt darf man nicht rauchen, sonst könnte man das Glocken spiel überhören, daS die Melodie verneh men läßt: nun ruhen alle Wälder. In Frankfurt darf AlleS rauchen, sogar die Juden. In der Residenz Wiesbaden, kann man seinen Tabak und sein Geld in Rauch öffentlich aufgehen lassen. I» Hanau, Fulda und Kassel ist's kurhessisch verboten. In Gotha wird man für gu tes Geld gestraft, wenn man öffentlich raucht. In Weimar darf man nicht öf fentlich rauchen, man könnte sich sonst an der Zeitung vergreifen, die ein sehr gutes Papier hat. In Leipzig darf man rau chen, die Leipziger können sogar ungero chen Pulver riechen. In Dresden darf man nicht rauchen, es ist aber erlaubt; man kann sich dort sogar von einem nicht ausgewiesenen Polen etwas Feuer aus bitten. In Berlin ist daS Rauchen wie natürlich, verboten, selbst im gesegneten Thiergarten. Bei Nacht scheint es in deß erlaubt und die Wächter der Nacht laufen meist mit brennenden Pfeifen um her. Sie und die Feuercensoren dürfen wie die Büchereensoren selber das Verbo tene zu sich nehmen. In Hannover ist das Rauchen ernst lich verboten. Die Hannoveraner sollen illumir.iren und nicht rauchen. Hamburg ist noch eine freie Rauchstadt :c. Wenn man in Deutschland von einer rauchlosen in eine rauchfreie Stadt kommt, meint man immer, man läuft als Verbre cher umher und erschrickt vor jedem Schan darmen. Das ist auch gut, ein Deutscher sott nie vergessen, daß man unter den Schandarmen steht Freilich wär's gut, wenn wir Deutschen etwas weniger rauch ten, aber wir brauchen's doch auch oft, um die Mücken zu vertreiben, die uns quälen und stechen und das Blut aussaugen, wo sie nur beikommen können. Es giebt ver schiedene Arten solcher Mücken, manche die zwei und manche die mehr Beine ha ben, und wieder andere die gar keine Bei ne haben, und blos traurige Gedanken sind, die uns um den Kopf schwirren wenn wir die Augen aufmachen und sehen wie es im Vaterlande zugeht Ist der Wond dewohut? Nach neuern, mit dem berühmten Te lescop des Lord Rosse angestellten Unter suchungen, die diesmal in der That kein Mondhumbug sind, ergiebt sich, daß der Beobachter jeden, auch nur l>(1 Fnß ho hen Gegenstand auf dem Monde bemer ken kann. Ständen also Häuser auf dem Monde, wie wir sie in unser» Städten haben, Bäume mittlerer Höhe, u. dgl., man würde sie ohne Schwierigkeit wahr nehmen können. Nichts der Art bietet indessen die Mondoberfläche dar. Da giebt es keine Meere oder andere Gewäs ser, kein Fruchtfeld, nicht Baum oder Strauch belebt das zerrissene und öde Gebiet. Riesenhafte Felsenmassen mit gähnenden Abgründen bedecken die Mond scheibe überall, so daß kein Raum für a nimalisches oder vegetabilisches Leben ! bleibt. l Abgesehen von solchem direkten Bewei«
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