Und Perts, Moitt'U'mcrp und allgemeiner ?lnzeiger. MeAÄ i n A, Uenn. Gedruckt uud herausgegeben von Arnold Plt w?ll e, in der Sud 6ten Straße, zivlsche» i?! t /Vi.lütilli- Ulli) Clieöllut - Slraße Jahrg. 8, ganze Nun». M>cdinqu»geii : Der A.iberülc litobiltlltcr erscheint jeden Dienstag auf einem großen Superi.il - Bogen mit schonen vettern gedruckt. Der Eubseriptions - Preis ist Ein Tl)a l e r des JahrS, welcher in halbjährlicher I Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Zahres nicht bezahlt, dem werden Hl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als V Monate wlrd kein Unrerschreiber angenommen, und etwaige Auskündigungen werden nur I dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Älblaus des Subseriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und sür den gewöhnlichen Preis ein» I gerückt. Unterschreibern in hiesiger Eradt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post sder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. Briefe und müssen postfrei eingesandt werden. Die drei Monarchen. - Ein junger russischer Seemann, der zu !llig noch niemals nach Petersburg ge >mmen war und den Kaiser Alexander och nie gesehen hatte, wurde zur Zeit des Liener Congresses vom Grafen N«>sselro e, dessen Schützling er war, mit sehr »ichtigen Depeschen nach Wien gesandt. Der Kaiser von Rußland liebte es be- j annllich, zu Fuße in den Straßen und uf den Promenaden spazieren zu gehen, ln jenem Tage war Alexander in einem infachen Militäroberrocke im Begriff, aus er Burg herauszugehen, als er einen ungen Offizier von seiner Marine ge tiefelt und gespornt erblickte, der sich zu »rientiren, mit den Blicken den Eingang um Kaiserpallaste zu suchen und ungewiß u sein schien, nach welchem Punkte er zu ;ehen habe. Alexander tritt an ihn heran: „Sie scheinen etwas zu suchen," sagte r zu ihm. „Allerdings!" entwertete der?eemann. „Ich habe dem Kaiser von Rußland nne Depesche zu übergeben. Man hat mich nach der Burg gewiesen, und da bin ich. Aber da ich erst einige Augenblicke mich in Wien befinde, so weiß ich nicht, an wen ich mich wenden soll, der mir den! Weg zeigen und mich einführen kann." Das freie offene Wesen des jungen Mannes gefällt Alexander. Es scheint ihm spaßhaft, sein Incognilo noch eine Weile beizubehalten. „Sie werden in diesem Augenblicke den »Kaiser nicht antreffen, er ist gerade nicht im Pallast. Aber in zwei Stunden wird lex Sie empfangen können." Es spann sich eine Unterhaltung im freundschaftlichsten, vertraulichsten Tone an. Der Czar fragt den Ossizier noch seiner Familie, seiner tariere, seinen Hoff nungen, und erfährt von ihm, daß er sehr früh in den Seedi. nst eingetreten, niemals bei Hofe gewesen sei und seinen Monar chen noch nie gesehen habe. Endlich noch einer halbstündigen Un terhaltung, wendet sich Alexander an den Seemann und sagt zu ihm in liebreichen Tone - „Mein Herr, Sie können mir die De pesche übergeben, ich bin Alexander." „O Sie Spaßvogel," sagte der Andere. „La, der Kaiser von Rußland." s „Ja, ja, so gut wie ich der Kaiser von China bin/.' „Und warum könnten Sie nicht der Kaiser von China sein?" „Ei freilich," versetzte der lustige Sohn NeptunS, „ganz so gut wie Sie der Kai ser von Rußland." Alexander ist von dein Ouidpioquo, das höchst komisch zu werden verspricht, ent zückt und beginnt Geschmack daran zu fin den. Die lustigen Reden und witzigen Erwiederungen von beiden Seiten brechen nicht ab. Sie kommen auf den Wall und da wird der Kaiser den König von Preu ßen gewayr, der auf sie zukam. „Verstehen Sie deutsch?" fragte er seinen Begleiter. „Nicht ein Wort!" war die Antwort. Alexander geht ihm voran, Friedrich Wilhelm und sagte diesem einige deutsche Worte; dann kehrte er sich wie der zu dem jungen Seemann und ergreift ihn bei der Hand. „Hier," sagte er zu ihm, „habe ich ei ne gute Gelegenheit, Sie mit dem König von Preußen bekannt zu machen. Sire : ein Offizier meiner Flotte, den ich Ew. Majestät vorzustellen die Ehre habe." „Aha, immer besser," ruft Jener aus, ~der Herr hier der König von Preußen, Sie der Kaiser von Rußland, ich der Kai ser von China ! Drei Herrscher. . . nun warum nicht! Mein Kapitän sagt stets, das nächst Golt er an Bord der Herrscher und Monarch sei ... . APropos! wie steht's mit den preu ßischen Angelegenheiten ? Geht's gut in Berlin? Hol' mich der Teufel, das war ein unvergleichlicher Held, Ihr Vorgän ger, der große Friedrich! Und Ihr Ahn herr gleichfalls, Peter I. von Rußland, , reformatorischen Andenkens. Aber so groß sie auch sind, ist es dennoch die Fra ge ob sie meines Großvaters Beispiele ge folgt sein würden, der in der Schlacht von Tschesmel) sich lieber mit seinem Schiffe in die Luft sprengte, als sich den Türken ergab." Obgleich die Freiheit der Reden des Seemannes beinahe an Insolenz streifte, sagt er doch Alles mit der seinem Stande so gewöhnlichen Offenheit und Lustigkeit. Die beiden Monarchen waren nicht bloß nicht verletzt, sondern ihr herzliches Ge lächter bewies hinreichend, wie sehr sie sich amüsüten. Sie kamen an der Thür einer Schenke vorbei. Sehr altig bittet der Offizier die Herren, welche sich mit ihm unterhal ten, einzutreten, um mit dem Glase in der Hand das Gespräch fortzusetzen. Von der rollen Geschichte sich forzreißen lassend, nehmen sie den Vorschlag an. Es wer den Erfrischungen aufgetragen, man seht sich an den Tisch, man stoßt vertraulich an, fährt fort, ohne Zwang zu plaudern und zecht mit der Ueppigkeit, welche dem königlichen Stande der drei Personen an einem solchen Orte ganz angemessen ist. ! „Auf Ihre Gesundheit mein Bruder!" I sagte Friedrich Wilhelm zu Alexander von ! Rußland. ! ~Meiner Treu!" erwiederte Alexander, ' „es fehlt der Feierlichkeit eineö solchenToa -5 stes nur die obligate Artillerie unserer ! Hauptstädte." „Ganz nach Ihren Wünschen," sagte der Seemann, indem er sein Taschenpistol hervorzieht und schießen will, „diese Ka none von kleinem Kaliber soll die Stelle ! Ihrer Artillerie vertreten." Hätte er geschossen, wäre ein Auflauf entstanden, und so wäre ein ärgerlicher ! Auftritt geworden, was bisher nur ein lustiger Scherz war. Die beiden Mo narchen konnten den jungen Brausekopf z mir mit Mühe von einer so lärmenden ! Demonstration abhalten. Endlich wird ! aufgebrochen ; aber der Seeoffizier läßt es sich nicht nehmen, die Zeche zu bezahlen, ! man muß ihm nachgeben. Sie treten aus der Schenke heraus. i AIS sie auf die Bastei gekommen wa ! Ren, umgibt die Menge die Monarchen und bringt ihnen die geivolMen Ehrenbe ! Zeugungen dar. Der Herzog von Riche lieu nähert sich dem Kaiser voll Ehrerbie- tung und nennt ihn Maj.stät. Der jun ge Offizier, der in Odessa unter des Her zogs Befehlen gestanden, erkannte ihn; er wird bleich, wird verwirrt, nx.'d inne, daß er der Gefoppte unter den drei Mo narchen ist, aber durch die wohlwollende Miene Alexandeis ba.d wi.der ermuthigt, beeilt er sich diesem seine Depesche zu über reichen. Der Kaiser nimmt sie ihm mit einem anmuthigen boshaften Lächeln ab, und entläßt den jungen Seemann mit der huld vollsten Geberde, nachdem er ihn für den selben Tag zum Diner eingeladen. Der junge Offizier hat das sonderbare Zusammentreffen u. den königlichen Spaß nicht zu bereuen gehabt, er ist dadurch schneller vorwärts gekommen, als es durch zwanzigjährige Dienste oder eine ausge zeichnete Handlung hätte geschehen kön nen, und er Halle nicht nöthig, vermöge eines Pulverfasses, wie sein Großvater, im Himmel seine Belohnung zu suchen. Merk. Flau vo» Pompadour uud der Tam bour. (1746.) Eines Morgens kam ein junger Tam bour. „Wohnt hier Frau von Pompa dour ?" fragte er den Kammerdiener, der gravitätisch in einem Lehnstuhle saß und eine Zeitung laß. „Ja. Was wollen Sie „Ich will angemeldet sein," erwiederte der brusque Tambour und setzte seine Trommel nieder. „Wer sind Sie?" fragte Gourbillon, den Fremden vom Czako bis zur Fußsohle messend. lc>be>, »iid 5ll tadeln." Dienstag de» ÄS Marz, >B^7. „Ich bin Tambour »M Sie sehen." „Ihr Name?" „Ich heiße Poisson u6d bin der Cousin der Frau Marquise, der stolze Tromelschläger und beidenHan den die Ende seines schwarzen Schnurrbarts „Wie?" fragte verwundert der Kam merdiener, „Sie sind —" „Der Cousin der Frau Marquise, und wenn Sie sich erdreisten sollten, daran zu zweifeln, so werden Sie die Güte haben, sich mit nur zu schlagen/' sagte der Tam bour und legte seine Hand an den Griff seines kurzen Säbels. „Beruhigen Sie sich," sprach der feige Livreheld, „ich werdeSie gleich anmelden-' „Aber etwas rasch, wenn ich bitten darf/' sagte der Tambour, stellte sich vor den Spiegel, setzte seinen Czako zurück, drehte seine Seitenlocken und trällerte sei nen Lieblingsmarsch. „Die Marquise wird sich nicht wenig freuen, wenn siemei ne Bekanntschaft machen wird —Charles, du bist, weiß Gott! ein hübscher Kerl/' sprach der eitle Tambour zu sich selbst und schlug sich selbstgefällig mit der rechten Hand auf die linke Achsel. „Gnädige Frau," sagte der Kammer diener zur Marquise, „im Vorsaal ist ein Mann, der Sie zu sprechen wünscht." „So früh schon —ich bin ja noch nicht angekleidet. Wie heißt der Mann ? Wer ist er? Was will er?" „Er heißt Poisson . . ." „Poisson ?" wiederholte die erschreckte ! Marquise. ~Er gibt vor, der Cousin der gnädigen Frau zu sein .. ~M e i n Cousin ? Ich habe keinen Co usin, habe wenigstens nie etwas von ihm ! gehört." „Der Mann muß verrückt sein, denn als ich es wagte, einen kleinen Zweifel zu erheben, wollte er " „Nun, Was denn?" „Sich mit mir schlagen .... Soll ich ihn abweisen? —" „Das versteht sich." Der Kammerdiener eilte in die Anti chambre zurück. „Lieber Mann// sagte er zum Tom bour, „die Frau Marquiseist heute nicht zu sprechen.'^ ! „Warum nicht?" „Sie ist unwohl. . ." „Kerl, Er lügt!" rief der Tambour, nahm seine Trommel, stieß den Kammer diener bei Seite und stürzte sans sacon in s Zimmer der Marquise. Er legte seine Hand an den Czako und sprach: „Ich habe die Ehre, Ihnen einen gu ten Morgen zu wünschen." „Wer sind Sie?" fragte die Marquise aufgebracht über die Keckheit des Mannes. „Ich heiße Charles Poisson, bin Tam bour im Regiment Piemont und habe die Ehre, Ihr Cousin zu sein " „Mein Cousin?'' „Ja ja, Frau Cousinchen. —Mein Va ter und der Ihrige sind leibliche Brüder." „Sie kommen?" „Aus Nantes." „Warum sind Sie nicht dort geblieben?" „Angelockt von dem Ruhme meines Cousinchen habe ich mich auf den Weg ge macht, um mich bei Ihr vorzustellen —" „Was wollen Sie von mir?" ,/Nichts weiter, als ein Lieutenantpa tent " „Sie müssen sich an Herrn d'Argen son wenden " „d'Argenson, wer ist der?" „Er ist Kriegsminister." „Ach, was geht der mich an. Man hat mir gesagt, daß Sie mehr als alle Minister vermögen. Ich ersuche Sie al so Frau Cousinchen, mir ein Patent aus zufertigen.—" „Das geht nicht." „Wie? Sie wollen nicht? Cousinchen, machen Sie mich nicht böse, denn wenn Sie mich nicht auf der Stelle zum Lieute nant machen, so fange ich dermaßen zu trommeln an, daß das ganze Haus zu- sammenläuft — dann sage ich nur ein, Wort, nur ein einziges Wort und —Eou- sinchen ist verloren.—" „Unverschämter, Sie wagen " „Die Stelle, oder ich fange zu trom meln an.—" „Ich werde Sie arretiren lassen. —" „Und ich ich »verde sagen, waö mir mein Vater von Ihnen erzählt hat- Eou sinchen, wenn das der König erfährt. —" „Himmel, welche Frechheit!" „Tie Stelle, oder ich fange zu trom meln an.—" „Was wissen Sie von mir ?" „Ein Geschichtchen, das Ihnen mit Re spect zu sagen, den Hals brechen könnte." Der Tambour rückte näher und raunte ihr ganz leise einen Namen in'S Die Marquise wurde bleich wie der Tod. „Nun Eousinchen, was sagen Sie?" > fragte der Tambour. „Die Stelle oder ich fange zu trommeln an. " Die Marquise überlegt. Der Tam bour setzte seine Schlägel in Bewegung.— Frau von Pompadour fiel ihm in den Arm und sprach: „Schweigen Sie, Hr. Lieutenant. —" „AhEousinchen, das klingt ganz anders. Wann darf ich mir mein Patent holen „Morgen, Herr Lieutenant." „Eousinchen, ich habe die Ehre, mich Ihnen bestens zu empfehlen," sprach dcr avancirte Tambour, legte zwei Finger an seinen Ezako und ging. Am Andern Morgen erhielt Hr. EHar les Poisson, der den Namen Malvesinan nahm, das Lieutenants-Patent. Ein Monat später wurde Herr Mal vosin Eapitän bei den Dragonern. Zwei Monate später wurde Herr Mal vosin bei den Husaren. Drei Monate später wurde Hr. Mal vosin Obnst der Garde du Eorps. Ach besäße doch jeder Lieutnant solch ein köstliches Geheimniß! (St. Bote. Napoleon und die dciixn Manosrn. Zwei englische Matrosen waren als Kriegsgefangene zu Verdun, Ivo sich das beträchtlichste Depot der englischen Krieg sgefangenen befand, welche der Kaiser Na poleon als solche nach dem Bruche des Friedens von Amiens in Frankreich zu rückbehalten hatte. Sie kamen nach Bon logne, ohne daß sie unterwegs entdeckt worden waren, so strenge Wachsamkeit man auch gegen alle Engländer beobach tete. Sie blieben eine Zeit lang daselbst, von Gelde entblößt und ohne ein Mittel zur Flucht ausfindig zu machen. ES schien ihnen unmöglich, sich ein Fahrzeug zu ver schaffen, denn die Wachsamkeit der Kü stenwache erlaubte ihnen nicht, zu diesem Mittel ihre Zuflucht zu nehmen, weil auch die geringsten Fahrzeuge nicht außer Acht gelassen wurdcn. Die beiden Matrosen verfertigten sich selbst ans kleinen Stük ken Holz, die sie, so gut es ging, verbau den, eine Art von Nachen, ohne ein ande res Werkzeug zu haben, als ihre Messer. Sie bedeckten dieses zerbrechliche Fahrzeug mit einem Stück Leinwand, welches sie da rüber breiteten. Es war nur drei oder vier Fuß breit und nicht viel länger und so leicht, daß es ein einziger Mann auf dem Rücken forttragen konnte. Was wagt nicht die Liebe zum Vaterlande, ver bunden mit dem Reize der Freiheit! Sie mußten von der einen Seite mit Gewiß heit erwarten, erschossen zu werden, wenn sie entdeckt würden, auf der andern droh te ihnen fast eben so g.wiß dcr Tod in den Wellen; dessenungeachtet versuchten sie es, in einem so leichten Kahne über die Meerenge zu setzen. Als sie eine engli sche Fregatte im Angesichte der Küste be merkten, stürzten sie sich in ihr Fahrzeug und bemühten sich, sie zu erreichen; sie waren noch nicht hundert Klaftern weit in das Meer gekommen, so wurden sie von einigen DouanierS bemerkt, die ihnen nach setzten, sie ergriffen und zurückführten, ohne daß sie eö im Geringsten hindern konnten. Dieser Vorfall verbreitete sich schnell im Lager, wo man sich von der un «» Laufende Nnniine» SV. glücklichen Verwegenheit der beiden Män ner unterhielt. Das Gerede kam selbst dein Kaiser zu Ohren, welcher sie sehen wollte und mit ihrem kleinen Fahrzeuge vor sich bringen ließ. Napoleon, auf des sen Einbildungskraft alles Außerordentli che einen lebhaften Eindruck machte, konn te sein Erstaunen über ein so kühnesßor haben mit so geringen Mitteln zur Aus führung nicht bergen. „Ist es wirklich wahr," fragte sie der Kaiser, „daß Ihr damit habt über das Meer setzen wollen?" —„Ach Sire," sagten sie zu ihm, „wenn Tie daran zweifeln, so geben sie uns Er laubniß dazu, und Sie werden uns bald abfahren sehen." „Die sollt Ihr haben; Ihr seid beherzte unternehmende Männer; ich bewundere den Muth überall, wo er sich findet; ich will nicht, daß Ihr Euer Leben in Gefahr setzen sollt; Ihr seid frei, und noch mehr, ich will Euch selbst an Bord eines englischen Schiffes bringen lassen. Ihr werdet nach London gehen und sagen, wie sehr ich brave Leute achte, selbst wenn sie meine Feinde sind." Der russische Feldmarschall Barclay de Tolly, von schottischer Abkunft, zeichnete sich eben so sehr durch sein Feldherrnta lent als durch seine Herzensgüte aus. Kurz nach dein Feldzuge von 1812 be merkte er, als er zufällig am Fenster stand, wie die vor seinem Hause ftehendeSchild wache einen Wottwechsel mit einem Inva liden hatte, der den General sprechen woll' te, was aber die Schildivache verweigerte, indem sie sagte, sie habe strengen Befehl, ! Niemanden einzulassen, der mit Bittschrif- ten käme. Der Invalide berief sich dar auf, daß der Marschall ihn persönlich ken ! ne, wieß auf seine verstümmelten Glieder, und die Schildwache ließ sich endlich bewe« ! gen, zu thun, ols ob sie ihn nicht bemerkt hatte, um ihn einzulassen. Kaum war j der Invalide hinein, als er den Marschall mir donnernder Stimme den Befehl ge- ben hörte, daß man beide, die Schildwa che und jenen vor ihn bringen solle. Dieß geschah, „weißt Du nicht," suhrderMar schall den Invaliden an, „daß Du Dich nicht so eindrängen darfst, und Du (in dem er sich zur Schildwache wandte,) daß Du gegen meinen Befehl gehandelt hast?" Beide standen stumm. Der Marschall zog jetzt die Klingel. Sein Sekretär er schien. „Hier," sagte der Marschall, > „zählen Sie Jedem von diesen in meiner Gegenwart fünf und zwanzig auf!" Der ! Sekretär erschrak und sagte stotternd: ' „Soll ich den Korporal rufen?" —,Nein/ anrwortete Barclay, „thun Sie es nur selbst."—„Aber womit?" fragte der Se kretär, nachdem er sich vergeblich nach ei nem Werkzeuge zur Züchtigung umgese hen halte. „Womit? nun, mit Ihren Händen," antwortete der Marschall; „ich dachte, Sie kennten Barclay besser: zäh len Sie Jedem 25 Rubel auf; der Schild wache für ihre Menschlichkeit, und dem Invaliden für seine Tapferkeit und seine auegrstandcne» Leiden." Ein auf der That ergriffener Dieb ward unlängst vor das Polizeigericht von Bow Street geführt und man begann, lhn also zu fragen : „Wie lebst Du?"— „Sehr schlecht, mein Herr !" war die Antwort. „Ich esse nichts als Plumpud ding und Roastbeef." —Du verstehst mich nicht; ich meine, wo Du Dein Brod her nimmst ?" —„Mein Brod? Mein Gott! woher sonst, als von dem Bäcker?" „Tu antwortest nicht auf meine Frage, ich will wissen : lltnv dn v«>> lln?" sDas heißt wiederum, was machst Du ? wie be findest Du Dich?^j—„Sie sind sehr gütig, mein Herr, sich darnach zu erkundigen. Ich befinde mich recht wohl. Und Sie ?" Eine Berlinerin niedern Standes, de ren Mann sich dein Trunk ergeben hatte und in Folge dessen starb, begegnete einer Bekannten, die ihr Glück wünschte, von der Last befreit zu fein. „Ach," entgeg nete Jene, „mein seliger Mann wollte sich immer bessern, aber Gott weiß es, er konn te vor Durst nicht dazu kommen."
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