Und Berks, Momgomery und SehmMil Caunttes allgemeiner Anzeigen^ 55 e a V i n g, Denn. - Gedruckt und herausgegeben von Arnold P u w e ll e, in der Sud 6ten Straße, zwischen der Fraukliu- und Chesnut - Straße Jahrg. 8, ganze Nnm. »7». Bedingungen Der Nlber.lle Nrob-iclUrr erscheint jeden Dienstag auf einem großen - Bogen »lii fronen weitem gedruckt. Der - Preis ist Ein Thaler des I.lhr?, welcher in halbjährlicher Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im L.'aufe des Jahres nicht bezahlt, dem werden Kl st> angerechnet. Für kürzere Zeit als 0 Monate wird kein llnterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenonimen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis ein gerückt. ' llnterfchrcibern in hiesiger Ltadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post »der Träger, auf Kosten der Unterschreiber. Briefe und'dergl. müssen postfrei eingesandt werden. Irrthum tteberall. (Humoristisch? Erzählung.) „Meinetwegen/' rcplizirte der Haus err. Wir aber, Herr Dorn, müssen >tzt die Sache zum Schluß bringen. Sie nd Maria pflegten viel auf einander zu alten aber die Zeiten haben sich ver- ndert." Franz erfaßte M aria ' S Hand nd sprach : „Wir aber haben uns nicht eränderr. Und wäre ich reich wie ein »rosuö " „DaS sind sie aber nicht," unterbrach !)n Limburger, „im Gegentheil. Zur Zache also, was besitzen Sie eigentlich?" „Nun wird er durch seine verwünsch e Ehrlichkeit Alles verderben!" sprach Mondschein vor sich hin. „Das will ich Ihnen ganz aufrichtig agen," erwiederte Franz. „Ich besitze inen Fond von Muth, der einem Kaiser shre machen würde, und einen Sinn, eicht genug, mich über die Wellen des NißgeschickS dahin zu tragen." „Paperlapa, das alles ist Unsinn, von >em ich nichts verstehe," sprach Limbur ;er unwillig. „Kurz und gut, Sie ha ?en kein Geld, und folglich bekommen Tie meine Tochter nicht. -- Heute aber nögen Sie unser Gast bleiben, Sie sol en bei mir zu Mittag speisen, und wie ollen Sie speisen! Potz Milben und Räuschen; ich bin ein reicher Mann!" „Ich verliere die Geduld," flüsterte Marien zu. „Um meinetwillen, Franz," bat diese. „Ertappe ich Sie aber auf LiebeSblik en, so sollen Sie nie wieder die Füße niter meinen Mahagony - Tisch stecken," varnte der Edelmann. „Kommen Sie, geben Sie mir Ihren !lrm, wir wollen einen Spaziergang mä hen, ich habe Ihnen tausend Dinge zu 'rzählen," sprach Maria zu Franz ge wandt. „Emilie soll Euch begleiten," rief der Vater. „Sie befindet sich in der Bibliothek mit ihrem Lehrer, Herrn Adolph," ver setzte Maria. „So nehmt den auch mit. Potz Mil ben und Mäuschen, ich will durchaus kein Rendezvonsiren unter vier Augen; der Schulmeister soll noch heute ein schriftli ches Eheversprechen von sich geben, ich lasse nicht mit mir spaßen." „Ich werde mich freuen die Bekannt schaft des Herrn Adolph zu machen," be merkte Franz. „Sie werden in ihm einen ganz guten Mann finden," sprach der Hausherr, „das heißt für seinen Stand; daß er kein Edelmann ist, sieht man ihm auf den er sten Blick an." Die beiden Liebenden schritten hinab in den Garten; der Edle Herr v. Limbur ger aber zog sich in sein Eabinet zurück, wie er das Zimmer nannte, wo er sich von seinen oft unnützen Geschäften im behag lichen Schlummer zu erquicken pflegte. „Jetzt mein Theurer, erklären Sie mir die Ursache der mit Ihnen vorgegangenen Veränderung," sprach Barbara, nach dem sich die Andern entfernt hatten. „Beantworten Sie mir zuvor eine Frage," entgegnete Fritz Mondschein. — „Werden Se. Gnaden, der Herr v. Lim burger, wohl vermuthen, daß in dieser Verkleidung ein Eavalier steckt?" „Weder er, noch sonst Jemand," tete die Antwort. „Dann haben wir gewonnen Spiel!" „Ich verstehe Sie nicht." „Lasen Sie Ovid's Metamorphosen?" „Nicht daß ich mich erinnere." „Das ist schade," bemerkte der Pfiffige. „Sie würden dann die Sache leicht be greifen. Als Jupiter ve>liebt war, stieß er sich nicht an Kleinigkeiten, sondern ließ sich herab zu jeder Verkleidung, um nur zu dem Gegenstände seiner Liebe zu ge langen. Ich folge seinem Beispiel. Herr von Liw.burger will uns trennen, ich ver zweifelte daran, mein Barbarinch-n j.» wieder zu schauen; das Glück wirft mir meinen alten Freund, Franz Dorn, in den Weg, als sein Bedienter finde ich Zutritt hier im Hause und—da bin ich nun." „Wie entzückend, wie romantisch!" rief Barbara begeistert. „Aber sagen Sie mir, theurer AugustuS, waö ist auö Ihrem Schnurrbart geworden?" „Alle Teufel, das hatte ich vergessen," murmelte Mondschein vor sich hin, aber sich schnell fassend, erwiederte er: „Ich opferte ihn auf dem Altare der Liebe, um ineinen angenommenen Eharakter desto besser behaupten zu können. Jetzt aber zu unserm Geschäft, der gnädige Herr Käsekrämer könnte uns neuerdings sto ren Ich habe Ihnen schon offenbart, theure Barbarina, daß ich der Sprößling eines edlen ScammeS bin—der Repräsen tant der Sonnenstrahle n, die so alt sind wie die Welt. Um Ihretwillen trotzte ich dem Zorne meines stolzen Va ters, der mich vielleicht enterben wird. Können Sie also noch an der Reinheit, an der Uneigennützigst meiner Liebe zweifeln?" „Nicht im Geringsten," antwortete Barbara zu fr iedeng est ellt. „Sagen Sie mir doch wie hoch be läuft sich eigentlich Ihr Einkommen?" forschte Mondschein nach. „Auf tausend Thaler jährlich, das Ka pital steht sicher." „O, Barbarina !!" rief entzückt der schlaue Betrüger. 'Außerdem hoffe ich auch noch von mei ner Tante zu erben." O, Barbarinchen, Barbarinchen," ju belte Mondschein, „sprich das Wort aus: ~ „Morgen werde ich die Deine," " dann mag mein stolzer Vater thun waü er will, ich entführe Dich um jeden Preis." Während der letzten Hälfte dieses Ge spräches, war der edle v. Limburger, dem das Erscheinen deS jungen Dorn keine Ruhe ließ, von den beiden Anwesenden unbemerkt in die Thür getreten, so daß er den Inhalt desselben mit angehört hat te. „Sein stolzer Vater? Potz Milben und Mäuschen, daS ist ihr Galan in Die nerstracht," sprach er jetzt vor sich hin. „Sie sind auch so dringend," setzte Barbara ihr Gespräch mit Mondschein fort „Gönnen Sie mir doch Zeit zur Ueberlegung. Kommen Sie diesen Abend nach unserm Lieblingsplätzchen, dort wol len wir weiter von der Sache reden." „Ich werde mich doit einfinden —und zwar mit einer Postchaise," versicherte Mondschein. „Ach, wie mein Herz pocht! Vielleicht könnte auch eine seioene Strickleiter am Fenster " , Eine passende Figur für eine seidene Strickleiter!" lachte der Schelm in sich hinein, laut aber entgegnete er: „Ich dächte, Sie zögen die Treppe vor." Jetzt hielt es Herr von Limburger für rathsam, sich bemerkbar zu machen, er räusperte sich, und schien so eben einzutre ten. „Potz Milben und Mäuschen," rief er zu Mondschein, „was treibt Ihr Euch hier herum, statt zu thun, was Eu er Herr befohlen?" „Er ahnet nichts," flüsterte Barbara. „Ich wartete hier auf Ew. Gnaden," oers.tzte der Befragte, „da sehen Sie hier das Portefeuille." „Nun?" „Sie begreifen, daß ich dieS Portefe uille hier nicht den ganzen Tag mit mir herumschleppen kann, mein Herr ist etwas leichtsinnig. Hier in diesem Portefeuille stecken " „Was? Was denn !" fragte Limbur ger neugierig. „O —Nichts, nichts von Bedeutung," entgegnete der Pfiffige, so, als erschräcke er selbst über das waS gesagt hatte, „Mein Herr hat seine Gründe, Ew. Gna den glauben zu machen, daß er arm sei, und da wäre ich ja der größte Schurke von der Welt, veiriethe ich sein Geheim niß und versicherte Sie vom Gegentheil." . Der junge Herr hat mich also nur "IVillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag de« S t. November, 18 tv. auf die Probe stellen wollen." dachte Lim burger. „Nun sagen mir Ew. Gnaden, wo kann ich dies Portefeuille mit Sicherheit unterbringen?" fragte Mondschein drinr gend. „Wie viel steckt wohl darin?" „Aon mir erfahren Ew. Gnaden nichts nicht das Mindeste, aber wenn Sie so zwischen e»n 5,(1 oder tOO,OOO Thalcr chen rathen wollten " „Potz Milben und Mäuschen, so wäre er ja doch eine gute Partei für mein Ma richen, und Ihr? Wer seid Ihr denn eigentlich?" „Ich oh ich ? des Herrn Dorn's Privatsekretär, nichts weiter," erwiederte Mondschein. „Ganz recht, mein Lieber, behaupten Sie das Romantische Ihrer Stellung," sprach Barbara leise zu ihm. In diesem Augenblck meldete ein ein getretener Bedeinter den Herrn Hastig, den GastwiUd zum weißen Raben, der die Ehre zu haben wünsche, Se. Gnaden, Herrn von Limburger aufzuwarten. Mondschein war bei Nennung dieses Namens nicht wenig erschrocken, der ge fürchtete Mann, sein Vater sollte ihm hier entgegentreten. Das war zu gewagt. Er nahm schnell seine ganze Geistesge genwart zusammen, wandte sich an den Emporkömmling und sprach mit schmei chelndem Tone: „Ein Mann von Ihrem Range wird sich doch nicht so sehr herab setzen, und einen Menschelt so niederen Standes empfangen." Schon war der gewesene Käsehändler im vollen Gefühl seiner Wichtigkeit be reit ihn abweisen zu lassen, als der Be diente versicherte, daß der Herr Hastig !dem gnädigen Herrn eine Sache von der ! größten Wichtigkeit mitzutheilen habe; der stolze Gebieter besann sich demnach ei nes Bessern, und gebot, den Gastwirth hereinzulassen. Mondschein war in keiner geringen ! Verlegenheit, seine romantisch e Stellung schien ihrem Ende nahe. Ein neuer Kunstgriff mußte angewandt wer ! den. Rasch wendete er sich daher zu Lim- burger mit den Worten : „Ich habe von diesem Elias Hastig gehört, Ew. Gna den, das ist der größte Schurke im Lande. Hüten sich Ew. Gnaden vor ihm. Er hat die sire Idee jedermann kennen zu ! wollen. Ha, ha, ha, ich würde mich gar glicht wundern, wenn er vorgäbe, auch mich zu kennen, nehmen sich Ew. Gna den vor ihm in Acht." „Unbesorgt, mein Falkenblick trügt mich nicht," bemerkte der stolze sehr bestimmt. „Aber dieß Portefeuille hier. Haben Ew. Gnaden keine eiserne Geldkiste?" fragte Mondschein. Hier ist der Schlüssel zu derselben," entgegnete Herr von Limburger, „Eousi ! ne Barbara, sorgen Sie, daß der Herr — der Herr Privatsekretär das Portefeuille gut aufbewahrt." „Mit dem größten Vergnügen von der Welt," entgegnete die Angeredete, und entfernte sich rasch, um den Auftrag zu verrichten. Unterdessen hatte der ver schlagene Mondschein sein Planchen in's Reine gebracht. „Schnell daS Porte feuille untergebracht, dann meinem Herrn die Gefahr der Entdeckung mitgetheilt, um, im schlimmsten Fall, schleunige An stalten zur Flucht zu treffen," sprach er zu sich selbst, und schickte sich so eben an, das Zimmer zu verlassen, als ihm nah an der Thür der gefürchtete Gastwirt!) ent gegentrat. „Ha, sieh' da, treffen wir uns hier?" rief dieser in ziemlich ver traulichem Tone. Mondschein blieb nichts ! mehr übrig als ihm im Hinausgehen die ! Worte: „Bedenkt wohl Eure 82 Thal. > 10 Groschen 0 Pfennige," zuzurufen. Unter vielen Verbeugungen und Kratz füßen näherte sich H a st i g dem reichen, aufgeblasenen Manne, der ihn mit einem leichten Wink der Hand zum Sprechen aufford/rte. Er gehorchte also gleich. „Ew Gnaden wollen verzeihen," be- gann er, „ich komme, Ew. Gnaden vor einem Eomplott zu warnen ; ich versprach zwar, reinen Mund zu halten; aber ich habe eS besser bedacht, eö könnte mir schlecht bekommen, mir einem so vorneh men Herrn, wie Ew. Gnaden, zum Feind zu machen." „Nur zu, nur zu. ohne Umschweife," gebot der Gnädige, „Zuvörderst, Ew. Gnaden, ist der, der da eben wegging, nicht das, wofür er sich ausgibt," fuhr der Gastwirth fort. Der Herr von Limburger lächelte selbstgefällig: „Wirklich nicht?" „Ich sage Ihnen, er hat in meinem Hause wie ein reicher Kavalier gelebt." „Ja, ja, es liegt am Tage, sie sind bei de reich," dachte von Limburger; „und daö ist Alles, was Ihr mir mitzutheilen habt?" fragte er in geringschätzendem Tone. „Ich weiß noch etwas/' sprach Hastig, „er will hier jemand entführen." „Da wünsche ich glückliche Reise. Ha, ha, ha! habe alles schon selbst entdeckt; aber ich habe meine Gründe mich dumm zu stellen. Somit war' 6 also mit Eurer wichtigen Offenbarung Nichts, haltet in deß reinen Mund, das sage ich Euch!" „Ganz wohl! Vergessen Ew. Guader» aber nicht, daß ich meine Pflicht gethan und Sie gewarnt habe, und so empfehle ich mich dann gehorsamst." Mit Viesen Worten, begleitet von mehrern devolen Verbeugungen, wollte sich der Gaftwirth schnell hinweg begeben, Limburger rief »hm nach: Hört noch, Ihr haltet Post pferde, wenn er jetzt fort wollte „To soll ich ihn anhalten, Ew. Gna den ?" fragte Hastig. ~Da liefert Ihr ihm eine Chaise und rasche Pferde," sprach Limburger. „Ilm Vergebung, wer aber bezahlt mir das?" fragte der Gastwirth. „Ich, wenn er es etwa in der Eile ver gessen sollte," versicherte der Geadelte. „Zu Befehl Ew. Gnaden," mit diesen Worten verbeugte sich devot der Wirth und entfernte sich. „Das heißt, sich gescheut benommen, wie ich in diesem Augenblick," so begann Herr von Limburger sein Selbstgespräch. „Will Dorns Freund aus der Barba« ra eine Dame machen, ich wünsche guten Appetit, der Geschmack ist verschieden, de sto besser für sie. Ich will ihrem Glücke nicht in den Weg treten. WaS aber den Franz Dorn und sein Portefeuille betrifft, so ist mir ja plötzlich ein Licht aufgegan gen, das mir von Nutztzen sein kann." Mit diesen Worten schritt er zum Zimmer hinaus. 3. Die geneigten Leser finden den Schau platz dieser kleinen anspruchslosen Erzäh lung auf's Neue verlegt: wir befinden uns jetzt in dem Garten des Herrn von Limburger, und erblicken in einem schatti gen Laubegange zwei unserer alten Be kannten : Franz Dorn und seinen Freund Adolph von Waldsee; Beide unterhielten sich von Adolphs Herzensangelegenheiten. „Nun, Dorn, was sagst Du zu mei ner Emilie ?" fragte der Letztere. „Ein liebliches Mädchen, in der That! Aber Dein Vater "bemerkte mit be denklicher Miene der Freund. „Habe ich Dir nicht gesagt, daß ich entschlossen bin, mich unverzüglich nach Waldsee zu begeben und meinen Vater aufrichtig von Allem zu unterrichten," wandte Adolph ein. „Das ist allerdings das Klügste, was Dil thun kannst." „Wie aber steht es um Deine Angele genheit mit Maria?" „Schlecht, Adolph! Wir sind beide ü berzeugt, daß ihr Vater nie mit einem Groschen herausrücken wird. Zwar ist das liebe Mädchen entschlossen, mir den noch ihre Hand zu reichen und ihr Schick sal an das meine zu ketten, ich aber kann dieses uneigennützige Opfer nicht anneh men, kann es nicht zugeben, das sie sich einem Leben voll Armuth preisgibt." Laufende Nummer IS. „Heirathe sie immerhin, Freund Dorn, der alle Käsekrämer wird späterhin schorr gelindere Saiten aufziehen. Und wenir es Dir bis dahin fehlen sollte —so rechne auf mich, wir sind ja alte Freunde." „Danke, danke. Du treue Seele," sprach Franz bewegt! „Fortuna hat mir nun einmal den Rücken gewandt, und mir nichts gelassen, als meinen gute» Muth und ein redliches Herz. Ich will keine tadelnswerthe Handlung begehen, will Dich auf Deiner Reise nach Waldsee begleiten und meine theure Maria glück licheren Aussichten überlassen." Eine kleine Pause trat ein, jeder blieb seinen eigenen Gedanken hingegeben, und i so schlenderten sie einige Augenblicke ne» ! ben einander hin, als plötzlich aus einer > Seitenallee die beiden Huldinnen ihrer Herzen, Maria und Emilie, ihnen entge gentraten. Maria wandte sich sogleich an Franz: „Noch immer Falten auf der Stirn, noch immer riefe Schwemutth im Blick? Franz, entsag' dem Heroismus, gib nach. Dein Kopfschütteln verneint schon wieder. O, helfen Sie mir, Herr Adolph, reden Sie ihm zu, daß wir unS verbinden, mein Water seine Einwilligung venagen sollte." j „Nur Deinetwillen, Maria, verschieb« ich mein Glück, ich fürchte die Folgen eine» solchen Schritts. Bei den Äesin nungen Deines Vaters kann nur Armuth und Elend " „Und wenn ich nun an Deiner Seite arm sein will, waj kümmert's Dich?" unterbrach ihn im komischen Zorn daS lie veno? Mädchen. „Du liebtest mich und versprachst mich zu heirathen, als Du irr mir nur die Tochter eines KäsekrsmerS sahst, und jetzt?— Weißt Du was, Emi lie, folge meinem Rathe, und Heirathe Deinen Geliebten ohne Weiteres, wer weiß sonst, ob er, wenn auch Du das Un« glück haben solltest, plötzlich arm zu wer«? den, sein Versprechen halten würde." „Ach, das habe ich nicht zu besorgen! Unsere Lage ist verschieden. Ich bin ei ne Waise und darf für mich selbst wäh len ; auch gibt es, wie er mich oft versi "chert hat, Niemand, dem mein Adolph von seinen Handlungen Rechenschaft zu geben hätte. Ist es nicht so, liebe? Freund?" „Ja allerdings! Ja!" erwiedert« Adolph zögernd. „Du scheinst verlegen !" fragte Emilie. „Das nicht. —Ich gedachte eines Freun des eines Verwandten von dem ich vielleicht noch Einiges zu hoffen habe." „Davon hast Du mir ja nie ein Wort gesagt." „Ich hielt eS für unnöthig. Den,, »Venn er auch unsere Verbindung mißbil ligen sollte doch, daS wird er nicht. Ich bin im Begriff, mich zu ihm zu bege ben und ihn mit meiner Absicht brkanne zu machen." „So willst Du uns verlassen?" fnhr Emilie fort. „Nur auf wenige Tage, mein theures Mädchen," entgegnete Adolph. Emilie blickte ihm bewegt in's Auge«. „Adolph, täusche mich nicht," bat sie. „Wie kannst Du das glauben, wie sollt' ich " „Denke daran, wie ehrlich und offen ich gegen Dich verfuhr. Du weißt Alle?, was mich betrifft. Meine Mutter stand im Begriff sich mit einem jungen Manne laus einer vornehmen Familie zu verhei rathen, da wurden sie plötzlich getrennt. Ihre Eltern zwangen sie darauf, einem alten, aber reichen Bewerber ihre Hand zu reichen. Die Verbindung war für Beide unglücklich. Mein Vater gab sich mit Leidenschaft dem Spiele hin, und starb, nachdem er sein Vermögen fast ganz verschwendet hatte; wir behielten kaum so viel übrig, um uusere Bedürf nisse bestreiten zu können, auch meine Mutter starb bald darauf, und ich habe Dir also Nichts zu bieten, als mein treu es Herz. Wenn Du mich aber liebst, so wird Dein Talent, vereint mit dem We«
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