Grading, Venn. Gedruckt und herausgegeben von Arno l dP u welle, IN der Sud «ten Slr.ike, Elke der Cherry AUey, Beh m' s WiridchauS-Hofe gegenukr^ Jahrg. 7, ganze Nun». SS«. edi ngung t n. Der ZUberale ZZkobKskter erscheint ,eden Dienstag auf einem grossen «scuperial-Bogen mit schonen Lettern gedruckt. Der Subscriptions.Pr-is ist si n Tha l e r des Jahr-, in «.-i!"iä'.rliS. Borausbezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, werden -Kl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Auftündiaunaen werden nommen, wen sie einen Monat vor Ablauf des «übstr.ptione-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und' für den gewöhnlichen Preiö einaerückt Un terschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung porrofrn geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auflösten der Unterschreiber. K>-Briefe und Mittheilungen müssen postfr e i eingesandt werden Zur UnrerhaltunaZund Belehrung. Die Insel Madeira. lSchluß.^ Der Getreidebau wird sehr vernachläs sigt, und daher aus den Häfen der Ostsee viel Weizen und von Nordamerika schon fertiges Mehl eingeführt. Der Fehler liegt nicht so sehr am Boden, denn der gebaute Weizen ist sehr schön, sondern da rin, daß der Getreidebau mehr Arbeit und Mühe kostet, und der Bauer auf Madei ra, vermöge des warmen Klima'S und sei ner gedrückten Lage, zu angestrengten Ar beiten nicht aufgelegt ist. Man säet im Januar, nachdem dre Erde durch Hacken aufgelockert worden ist sdenn nur ein ein ziges Mal sah ich an der Südküste einen rohen Pflug, welcher ganz aus Holz ge macht und erntet zu Ende des Mo nats Juni. Man schneidet dann mit Si cheln die Halme fast in der Mitte ab, und bindet kleine Garben; hirauf wird so gleich auf dem Felde ein rundes Fleck fest getreten und etwa 2 Fuß hoch mit Stei l nen umlegt, so daß diese eine niedrige Ma u ; in der Mitte schlägt man einen Pfahl ein und bindet zwei Ochsen daran, welche nun, indem sie im Kreise herumge trieben werden, das Getreide austreten müssen. Roggen baut man nur etwas weniges, um ihn noch grün zum Futter für die Pferde abzuschneiden. Außer Ba- und Kartoffeln, welche die Hauptnahrungsmittel der Landleute sind, baut man auch unser Gemüse, allein es ist viel schlechter und härter als bei uns. Eben so hat auch das Obst, als Aepfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen u. s. w. lan ge nicht den angenehmen Geschmack, wie daS unsrige; aber freilich gibt man sich auch nicht die Mühe, eS zu veredeln, son dern überläßt alleS der Natur. Dagegen kann man sich an Apfelsinen und an den BananaS, den Früchten des Pisangbau meS, laben. Zucker und Kaffee wird eben falls gebaut, doch nicht genug für den Be darf. Von reißenden oder giftigen Thie ren, der gewöhnlichen Plage warmer Län der, ist Madeira gänzlich frei; auf der ganzen Insel gibt es nicht eine einzige Schlange, und das einzige viersüßigcThier "ist das Kaninchen, das häufig gegessen wird. Die Bewohner sind ursprünglich alle Portugiesen, welche sich nach und nach hier angesiedelt haben; sie sind meistens von mittlerer Statur, doch eher groß als klein, stark gebaut und von braungelber Gesichtsfarbe. Ihre Züge sind im Gan zen eben nicht sehr ausdrucksvoll, und Vie le haben schon etwas Negerartiges, auch immer schwarzes und sehr oft wolliges Haar. Unter den Frauenzimmern fin det man zuweilen recht interessante Phy siognomien, vorzüglich schöne Augen, al lein wie in allen südlichen Läudern altern sie sehr schnell, und werden dann häßlich. Die Tracht der Männer besteht in kur zen, weiten Beinkleidern von weißen Leine wand, welche bis an die Knie reichen, und gelbledernen Stiefeln, ohne Strümpfe; auf dem Kopfe tragen sie eine kleine run de Mütze von blauem Tuche, die in eine lange Spitze ausgeht Crapusa genannt wird ; zuweilen haben sie eine blautuche ne Weste an, gewöhnlich ist aber der obe re Theil des Körpers nur mit dem Hem de bekleidet und die Brust bloß. Ein lan ger starker Stock mit eiserner Spitze ist ihr steter Begleiter, um sich auf den oft gefährlichen Felsenwegen fortzuhelfen. — Die Weiber haben für gewöhnlich nur ei nen kurzen Rock an, einen blauen Tuch kragen über den Schultern, und auf dem Kopf dieselbe spitzige Mütze, wie die Män ner ; Sonntags aber tragen sie ein weißes oder buntes baumwollenes Tuch, und dar über einen kurzen Kragen, entweder von blauem Tuch, oder von scharlachrothem mit blauer Einfassung; manche von den Wohlhabenden tragen auch einen runden Mannshut mit schwarzen Federn, wie die Landmädchen in Florenz. Die Wohnun gen der Landleute bestehen gewöhnlich nur auS 4 Mauern von übereinander gelegten Wer Liberale Beobachter Und Berks, Montgomery und Schuylkill Cauiities allgemeiner Anzeiger. Steinen, ohne Fenster, und einem Stroh dache darauf. Die Möblen bestehen aus einem Tisch, einer Bank, und manchmal aus einer großen breiten Bettstelle mit ei ner ausgestopften Matratze, worauf oft die ganze Familie liegt. Bei dem schönen, milden Klima halten sich die Menschen wenig in den Häusern auf, und in der hei Ben Jahreszeit habe ich sie selbst oft im Freien unter den Weinlauben schlafend ge funden, da sie weder von wilden noch gif tigen Thieren etwas zu befürchten haben. Das ganze Jahr hindurch leben sie fast nur von Kartoffeln, Vamswurzeln, Kür biß und Stockfisch, gesalzenem Thunfisch oder Makrelen ; frisches Fleisch kommt sel ten auf den Tisch. Ihr Getränk ist Was ser oder das oben erwähnte Agua pe, Wein wird nur an Festtagen getrunken. Der Charakter der Bewohner, vorzüg lich im nördlichen Theile der Insel, ist im Ganzen gut; sie sind arbeitsam, gastfrei und fast übermäßig höflich. Jeder, dem man begegnet, grüßt und nimmt seineMüt ze ab; kommt man an ein Haus, wo einige sitzen, so stehen sie schon auf, wenn man noch 20 Schritte entferut ist; begegnen sich zwei Bauern, so nimmt das Kompli mentiren und Fragen nach dem Befinden kein Ende, und immer wiederholen sie das selbe mit andern Redensarten; dabei ma chen sie alle Wörter zum Diminutiven, z. E. statt zu sagen esta hom? geht es gut? sagen sie esta homsinho? Trotz rer Armuth sind sie doch immer heiter, und singen stets, selbst bei den schwersten Arbeiten. Ihr G.'sang ist immer in Moll, mit langem Aushalten beim Ende jrder Strophe, und ähnelt dem Gesänge der Bauern in Unter-Italien. Abends spie len sie auf ihrer Guitarre, die mit zwölf Drathsaiten bezogen ist und Viola heißt; dazu klappert oft ein anderer mit Kastag nelten, und ein dritter hat zwei hölzerne Stäbe, von ungefähr einer Uard Länge, wovon einer gekerbt ist mit welchem er auf dem andern hin und her fährt, welches einfache Instrument Baxalas genannt wird. Ihre Hauptvergnügungen aber sind die Kirchen- und Heiligenfeste, deren größtes den 15 August in der Kirche Nossa Sen hora do monte gefeiert wird und schon 3 Tage vorher anfängt. Die Kirche liegt ungefähr eine Stunde von Funchal ent fernt auf einem Berge, mit Kastanienwal dung umgeben; hier soll die Jungfrau Maria einmal erschienen sein. Schon 8 Tage vorher belebt sich der ganze Berg, es werden Hutten von Kastanienzweigen erbaut, worin man Wein und Lebensmit tel verkauft; jeden Tag wird Messe gele sen, und dabei fleißig aus kleinen Kano nen geschossen, denn die Portugiesen wie die Italiener müssen bei der Feier durch aus knallen hören. Am Haupttage kom men nun von allen Enden der Insel, zu Wasser und zu Lande, die Landleute, und Männer und Weiber, welche ein besonderes Anliegen an die Jungfrau haben, rutschen auf den Knien, mit einer Kerze in der Hand, die Stufen zur Kirche hinan. Nun wird Messe gelesen, daraufhält der Geist liche der Jungfrau eine Lobrede, wobei tüchtig geschrieen und gestikulirt wird, und hiermit ist die Feier in der Kirche zu Ende; das Volk zerstreut sich in denWalv, wo es sich in Gruppen lagert, um zu es sen, zu trinken, zu spielen und zu singen, und spät in der Nacht, nachdem man noch einige Raketen und Schwärmer losge brannt hat, geht AlleS hochvergnügt nach Hause. Niemals wird bei einem Volks feste eine Schlägerei vorfallen, wie es wohl bei uns geschieht; der Portugiese zankt sich wohl heftig, so daß man alle Augenblicke denkt, jetzt geht es IoS, aber es kommt niemals zu Thätlichkeiten. Durch den Einfluß der Engländer sind die Einwohner sehr tolerant geworden, und bei weitem nicht so bigott, als die Por tugiesen, ob sie gleich auch glauben, daß kein Irrgläubiger selig werden kann. Ein Bauer fragte mich einmal, ob die Ket zer auch an Gott und an ChristuS glaub- "TVillig ZU loben und ohne Lurche zu tadeln." Dienstag den l». Mai, 18««. ten, ob sie getauft würden, und auch zum heiligen Abendmahle gingen, und als ich alle seine Fragen mit Ja beantwortete, rief er aus: ~Nun denn sind es ja auch Christen!" Die Kinder der Landleute wachsen aber ohne allen Unterricht auf; nur in der Stadt sind zwei Schulen, wo zur Noth Lesen, Schreiben und Rechnen gelehrt wird; die Wohlhabendern und Un terrichteten schickten ihre Kinder nach Lis sabon zur Erziehung. Von allen guten Eigenschaften der Landleute findet man auch nicht eine bei der niedern Klasse in der Stadt, und der Fremde, welcher die Sprache, und die Art mit diesem Volke umzugehn, nicht kennt, wird auf alle mögliche Art betrogen. Zu mal zeichnen sich darin die Bootsleute aus, eine Menschenklasse, wie die Vetturini in Italien, mit denen man niemals ohne Zank ferrig wird; doch siud die Funchaleser noch um viele Prozente schlechter. Von der höhern Klasse läßt sich nicht viel sagen; die Männer, die Kaufleute ausgenommen, thun den ganzenTag nichts als essen, trinken und spazieren gehen; stundenlang sieht man sie auf einer Bank in den öffentlichen Spaziergängen oder am Hafenplatze sitzen, und Abends geht man nach Hause, um Karte zu spielen. Die einzige Veränderung in ihrer Lebensart macht ein neuangekommenes Schiff; dann laufen sie aus einem Hause in daS andere, erzählen Neuigkeiten und commentiren die neuen Zeitungen. Der größte Theil, wel cher nie von Madeira weggekommen ist, ist zu ungebildet, um sich mit etwas be schäftigen zu können, denn viele können nicht einmal ihre eigene Sprache richtig schreiben; in Geograph!, Geschichte und allen anderu Wissenschaften sind sie völlig unwissend. Die Frauenzimmer sitzen den ganzen Tag auf den Balkons, und kom men nur auf die Straße, wenn sie in die Kirche gehen, wozu sie sich dann auf alle mögliche Art, und oft ziemlich geschmack los herausputzen. Unter der höhern Klas se ist der Lurus überhauupt sehr groß, man sieht in den Häusern viel Gold und Silber, und in ihren Gesellschaften geht es oft verschwenderisch zu ; es ist nichts sel tenes, daß ein Kaufmann 300 biS 400 Personen zu einem Balle einladet, wobei jedes Mal auch viel und hoch gespielt wird. In desto größerer Armuth lebt dagegen der Landmann, welcher gleichsam der Skla ve der Gutsbesitzer ist. Alles bebaute Land gehört nämlich einigen reichen Fa milien der Insel, welche es unter die Bau ern vertheilen. Von allem, was der Land mann nun mit vieler Arbeit und Mühe gebauet hat, muß er den zehnten Theil an die Regierung, und einen andern zehnten Theil an die Geistlichkeit abgeben, die ü brig bleibenden 8 Zehntel werden in zwei Theile getheilt, wovon einer dem Grund besitzer und der andere erst sein eigen ist. Dafür ist er noch verpflichtet, alles, z. B. Gebäude, Mauern, Vieh und dergleichen im Stand zu erhalten. Beliebt es dem Eigenthümer, so kann e» den Bauer zu je der Stunde aus seiner Hütte und von sei nemßesitzthum jagen, ausgenommen wenn er Verbesserungen mit dem Grundstück vorgenommen, z. B. Mauern aufgeführt, neue Anpflanzungen gemacht hat u. f. w.; dann muß er wenigstens einigen Ersatz be kommen. Man kann sich vorstellen, daß dieses System eben nicht geeignet ist, die Kultur der Insel zu befördern. Ein Fremder, welcher zur Zeit der Weinlese hinkommt, und sich bei einem Spazier gange vielleicht eine Traube abbricht, da für aber von dem nahe stehenden Bauer eine Fluth von Scheltwörter, oder gar et was schlimmeres bekommt, wird das Volk als geizig und grob ausschreien, aber bald wird er seine Meinung ändern, wenn er erfährt, daß der Bauer selbst nicht eine Traube ißt, seine Kinder straft, wenn sie ein paar Beeren genascht haben, und daß von dem köstlichen Getränke, daß mit sei nem Schweiße erzeugt ist, und in allen Welttheilen den Gaumen der Gutschmek ker kitzelt, auch nicht ein einziger Tropfen über seine Zunge kommt. Die ganze Insel deren Einwohnerzahl auf IW,OOO geschätzt wird, ist in 14 Di strikte eingetheilt, über jeden ist ein Capi tero Mor gesetzt, welche sämmlich unter dem Gouvernör stehen; der letztere be kommt von Könige von Portugal einen Gehalt von 6000 spanischen Thalern, und von den daselbst wohnenden englischen Kaufleuten jedes Mal zum neuen Jahre ein Geschenk von 600 Thalern. Der letz te Gouvernör, ehe die Insel in Don Mi guels Hände kam, war der Oberst Val dez, ein sehr unterrichteter und braver Mann, welcher sich schon in Portugal bei dem Einfall der Franzosen sehr ausgezeich net hatte; da er ein großer Freund der Constitution war, so war er bei den Pfaf fen nicht sehr beliebt, wurde daher bei der Ankunft von Don Miguels Truppen von Allen verlassen und mußte flüchten. Wä ren die Einwohner einig gewesen, und hät ten nur die Hälfte von dem Muthe ge habt, welchen sie gewöhnlich bei einer Fla sche Wein zeigen, die Insel hätte niemals können genommen werden, denn 500 Mann wären hinreichend zu ihrer Ver theidigung gewesen, da eS nur wenig Plät ze gibt, wo man landen kann. Die Stadt Funchal, die einzige auf der Insel, hat ungefähr 20,000 Einwohner, und soll ihren Namen von dem portugie sischen Worte Funcho haben, welches Fen chel bedeutet, der um die Stadt herum häu fig wächst. Die Häuser, wenige ausge nommen, sind nicht über zwei Stock hoch, und viele bestehen nur aus dem Erdge schoß ; die der reichen portugiesischen und englischen Kaufleute sind die größten, und haben gewöhnlich noch einen viereckigen, thurmähnlichen Absatz, wo sie oft stun denlang stehen und nach dem ankommen den Schiffe sehen. Wie in den meisten südlichen Ländern, sieht man auch hier fast an allen Häusern Balkons, aber nur in den bessern Glasfenster. Die Straßen sind alle krumm, u. gehen meistens bergan und bergab ; der einzige ebene Fleck in der Stadt ist der öffentliche Spazierweg, Pas seio publico, ein länglich viereckiger, um mauerter Platz, mit Platanen bepflanzt, zwischen welchen Myrrhen- und Rosenhek ken stehen. Unter den Kirchen ist nicht eine schön zu nennen; am besten ist noch die der Engländer, welche mit einem schö nen Garten umgeben ist. In der Stadt sind drei Klöster, ein Mönchkloster zu St. Francisko, worin die kleine, mit Menschenknochen austapezirte Kapelle merkwürdig ist, und zwei Non nenklöster, wovon das eine, zu Santa Cla ra, sehr viele Besitzungen hat. Die Non nen beschäftigen sich vorzüglich mit der Fertigung von Confitüren und künstlichen Blumen, welche letztere ganz besonders schön sind, und von den hinzukommenden Fremden häufig gekauft werden. Auch besitzt Funchal noch ein Krankenhaus, wel ches ziemlich gut eingerichtet ist, aber schlecht verwaltet wird, und ein Theater, worin aber nur alle 4 bis 5 Wochen, oder bei einer festlichen Gelegenheit gespielt wird- Die Truppe besteht ans Handwer kern, die übrigens ehrlich ihr Geschäft trei ben, und nur an Theatertagen legt der Schuster seine Ahle bei Seite, um viel leicht auf ein paar Stunden einen Scep ter in die Hand zu nehmen. Land wirthschaftlich es. —Wir beeilen uns, den Gartenfreunden zu melden daß man unter unserer schön sten Zierpflanze, der man auch schon in unseren Gegenden vielfach begegnet, ein vortreffliches neues Gemüse entdeckt hat, nämlich in dem brasilianischen Mangold (Beta brasilitnsiö.) Die grünen Theile der großen schönen Blätter von den farbigen Rippen getrennt, lassen sich ganz wie Spinat behandeln und verspeisen. Die gelben oder rothen Rip pen aber, nachdem von den älteren die äu ßere Haut abgezogen ist kann man imSalz wasser weich kochen und mit Essig und Oel als einen Salat verspeisen, der Spargel - Laufende Nummer 38. Salat gleich kommt. Wir entheben einem Aufsatze von Lu cas in No. 4t) des Wochenblatts für Land- und Hauswilthschaft Folgendes, als we sentliche Anweisung zum Anbau dieses nützlichen Gewächses: Der Saamen wird Ende März oder Anfang April-in kalte Miftbeetkasten oder auf sonnige Rabatten gesäet. In B—lo Tagen keimt er; in 3—4 Wochen können die jungenPflanzen auf die ihnen bestimm ten Beete versetzt werden, wobei die Spit zen der Blätter und Enden der Wurzeln gestutzt werden. Die Pflanzung geschieht in gutem fruchtbaren Boden so, daß jede Pflanze 3 Ouadratfuß Raum hat; auf geringerem Boden ist die Entwickelung der Pflanze minder üppig, da sind also zwei Quadratfuß ausreichend. Etwas sandi ger Lehmboden und geschützter Sand sind den Pflanzen besonders zuträglich, doch gedeihen sie auch auf jedem andern kultur fähigen Boden. Bei fruchtbarem Wetter kann man vom Juni an, alle 5 Wochen die Blätter abnehmen, am besten so daß man Handhoch über dem Boden die gan ze Pflanze abschneidet. Jedesmal nachdem Abschneiden muß die Pflanze behackt und bei trockener Witterung begossen werden. Sie gewährt außerordentlich reichen Er trag. Den größten Werth hat sie als Frühgcmüse; wenn man nämlich die Aus saat im Juni oder Juli macht, die Pflan zen gegen Winter in ein kaltes Mistbeel einschlägt und im Februar die Wurzelstök ke in ein warmes Mistbeet pflanzt, wo sie reifen und zeitigen Ertrag geben. (Biene. Eine Nähmaschine. Ein Aankee in Cambridge hat eine kleine Ma schine, etwa sechs Zoll groß, erfunden, welche in einem Tage, von einer einzigen Person geleitet, die Näharbeit von zwan zig bis dreißig Arbeitern verrichtet. Die Arbeit welche sie liefert, ist von der bester» Art, beide Seiten der Naht sind gleich und eben. Es ist ferner einerlei, ob die Näh te gerade oder krumm geschnitten sind. Der größte Vortheil besteht jedoch darin, daß der Faden bei weitem weniger abge nutzt wird, als es bei der gewöhnlichen Methode der Fall ist. Die äußere Naht von ein Paar Mannshosen näht sie in zwei Minuten. Vier hundert Stiche verrich tet die Maschiene mit Leichtigkeit binnen einer Minute, und der Erfinder glaubt, ohne Schwierigkeit, sieben hundert pr. Mi nute mit ihr bewerkstelligen zu können. Wenn diese Maschiene in allgemeinen Gebrauch kommen sollte, so würde sie ein Unglück für tausende armer Weiber und Kinder sein, deren einzige Existenz gegen» wärtig von dieser Beschäftigung abhängt. Das Aufblähen des Rindviehes und der Schaafe durch Klee und anderes Grünfut ter. Ein sicheres Mittel dagegen ist dal folgende: Sobald ein Stück Rindvieh durch Grünfutter aufgebläht ist, führt man das selbe sobald als möglich an Wasser (je käl ter dieses, desto besser,) und begießt daS Thier mit nicht kleinen Gefäßen über und über und vorzüglich die Flauken und den Bauch ; auch kann man auf den Rücken in Wasser getränkte Säcke legen, die, so oft selbe sich erwärmen, wieder in Wasser geweicht und umgewendet werden. DaS Gießen mit Wasser muß aber ununterbro chen lange genug, oft eine halbe Sunde und noch länger fortgesetzt werden, bis sich ein unangenehmer Geruch verbreitet und beim kranken Thiere ein frostiges Zittern eintritt. Sobald diese Anzeichen eintre ten, ist die Kur vorüber und daS Thier ge, rettet. Ich lasse gewöhnlich dasselbe gleich einspannen, oder sonst einer mäßigen Be wegung aussetzen, denn es ist dann so ge sund wie vorher und versagt kein Futter. Wenn das Thier schon zu dick ist und nicht weiter geführt werden kann, habe ich daß Gießen mit demselben Erfolge durch Zu tragen von Wasser im Stalle verrichten lassen. Dieses Mittel ist nicht allein voll ständig beim. Rindvieh erprobt, fonder»
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