Zä tXÄi N A, Penn. Gedruckt uud lwrausgegel'eu von A ruold Puwell e, iu der Sud 6reu Straße, Ecke der Cherrv Alley Be h n,' 6 gegenudrr. Jahrg. 7, n„u;e '?!»,». Bedingungen.— Der Nlbcralc LZooll.irlrtcr erscheint jeden Dienstag auf einein großen Luperial-Bogen mit schönen Vettern gedruckt. Der Subscriptions-Preis ist Ei n Tl)a l e r des z.chrs, welcher in halbjährlich« Vorausbezahlung erdeten wird. Wer in, V.nife de? Jahres nicht bezahlt, werden Hl '>» angerechnet. Für kürzere Zeit als <i Monat wird kein llnterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann ange nommen/ wen sie einen Monat vor 'Ablauf des geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Nn terfchreibern in hiesiger wird die Zeitung porrofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der ttnterfchreiber. ft)"Briefe und Mittheilungen müssen postfre i eingesandt werden Zur Unterkalruua und Beleln ung.^ Die waltende Nemesis. Es hat sich kürzlich in England der Fall ergeben, daß zwei Manner welche einst ei nen Mord gemeinschaftlich begangen hat ten, und sich nach langer Trennung wieder sahen, hierbei in Streit gerielhen, und der Eine durch die Hand deS Andern siel, wor auf dann auch der Ueberlebende, von der Gerechtigkeit verfolgt, auf eine jämmerli che Art verunglückte. Dieser Vorfall scheint jedoch in den Annalen der englischen Criminaljustiz nicht ohne ein Seitenstrick zu sein, denn ein dortiges Blatt erzählt bei dieser Gelegenheit folgendes Ereigniß aus den Zeiten der Konigin Elisabeth. Ein junger Mann von lockern Sitten und schlechtem Lebenswandel, Oldcraft mit Namen, faßte den schrecklichen Vorsatz, sei nen Oheim, dessen einziger Erbe er war, umö Leben zu bringen, damit er desto eher und gewisser in den Besitz der Erbschaft käme. Walters, sein Freund und Spieß geselle, bot sich hierzu als Werkzeug an. Die blutige That wurde vollbracht, und der Zufall schien die beiden Morder inso fern«? zu begünstigen, als sie vor der Hand nichl den geringsten Verdacht auf sich zo gen. Oldcraft kam in das Besitzthum deS Erbes, und zahlte seinem Mitschuldigen eine bedeutende Summe in baarem Gelde aus, unter der Bedingung, daß er Eng land für immer verlade. Dies geschah Oldcraft bezog nun daS einsame Schloß des gemordeten Oheims, und gedachte da selbst seine Tage in behaglichem Genusse zu verleben. Es verflossen auf diese Art vielleicht Jahre. Da erschernt plötzlich, als Old craft soeben bei seiner schwelgerischen Ta fel sitzt, eineS TageS sein ehemaliger Freund Walters. Er hat neuerdings ei nen Mord begangen ; die Häscher sind auf seiner Spur; er will sich hier im Schlos se verbergen. Oldcraft glaubt, der Au genblick sei gekommen, wo er sich unge straft eines lastige Zeugen entledigen kön ne, und stoßt ihm den Degen in den Leib Mittlerweile wird das Schloß von den Häschern beseht; Oldcraft zeigt ihnen den blutigen Korper, und gibt vor, eS sei un möglich gewesen, den Verbrecher lebendig zu fangen. Die Häscher ziel,en mit der Leiche ab und Oldcraft triumphirt Es währt jedoch nur einige stunden, so wird das Schloß neuerdings von Wa chen umstellt. Man hat nämlich bei dem ermordeten Walters verschiedene Papiere gefunden, die nun auch Oldcraft in Be treff deS Mordes, der an dem Oheim be gangen war, verdächtigen. Oldcraft gewinnt Zeit, und entschlüpft durch eine geheime Thür ins Freie. Er wird jedoch lebhaft verfolgt, muß sich an fänglich in einem Mühlbache, und endlich sogar in dem Wasserrade dieser Mühle verbergen, die zufälligerweise stille steht, nunmehr halten die Häscher inne; sie ha ben jedwede Spur ihres Flüchtlings ver loren, und schon sind sie im Begriffe die Gegend zu verlassen, als der Müller plötz lich seine Schleuse öffnet und die Mühle in Bewegung setzt. Ein gräßlicher Schrei wird vernommen und gleich darauf schwimmt ein zermalmter Leichnam den Mühlbach hinab. Die Nemesis hatte den Mörder erreicht. Weltb. Fürstliche Auf einer Reise des Kaisers Alexander von St. Petersburg in ein entferntes Gou vernement seiner Staaten, im Jahre IK", wurde unterwegs dessen Reisewagen schad haft, und er sah sich genöthigt, auf offe ner Straße Halt zu machen. Aus dem Wagen gestiegen, überließ er seiner ihn be gleitenden Dienerschaft die Instandsetzung desselben. Wenige Minriten darauf kam der Wagen des Generals von D . . nach, der dem Kaiser auf dieser Reise zu folgen beordert war. Der General ließ sogleich anhalten, sprang heraus, und näherte sich dem Monarchen. Alexander befahl ihm aber, wieder in seinen Wagen zu steigen, Und Berks, Momgomery und Schuylkill Canmies allgemeiner Anzeiger. die Reije bis zur nächsten Station fortzu setzen, und ihn dort zu erwarten. Hier, sagte er, können Sie nichts nützen; wenn Sie aber vorausgehen, und AlleS zur Fort setzung der Reise vor meiner Ankunft auf der nächsten Station vorbereiten, so karrn dadurch die jetzige Verzögerung wieder in etwas eingebracht werden. Der General gehorchte. Kaum war er eine Strecke gefahren, so kam eine hochbe jahrte russische Bauernfrau auf den Kai ser zu, und fragte ihn treuherzig: „Kommt Ihr aus Petersburg?" Antwort: Daher komm' ich. Frage: Ihr gehört wohl zu deS Kai sers Leuten ? Antw. Ja. Frag. Habt Ihr mir nicht einen Brief mit Geld von meinem Sohn mitgebracht? Antw. Nein ! Wer ist denn euer Tohir? Frag. I, kennt Ihr den nicht, und seid doch um den Kaiser ? Er ist ja O fenheizer im Winterschloß. Dem Kaiser gefiel diese treuherzige U nbefangenheit der Bäuerin, und er ließ sich von ihr nähere Auskunft über ihren Sohn geben. Sie berichtete ihm nun, ihr Sohn i habe ihr von seinem E>»kommen, da sie ei ! Ire arme alte Frau sei und nichts mehr ver j dienen könne, jahrlich siebenzig Rubel ge schickt, dieSmal ihr aber geschrieben, sie sol le solche anö den Händen eines der Diener des Kaisers erhalten, wenn Letzterer in die dortige Gegend eine Reise machen werde. Ich besinne mich jetzt, sagte Alexander, ihr habt ganz recht, Mutter. Euer Sohn hat zwar keinen Brief, aber doch Geld für euch an einen Offizier mitgegeben, der den Kaiser begleitet. Ihr irrt euch aber ! in der Summe, eö sind nicht siebenzig, son ! dern fünfhundert Rubel. Frau. Ist das auch Euer Ernst? Kaiser. Mein völliger Ernst. Geht nur nach der nächsten Station, dort wer det ihr den Offizier finden. Der Kaiser machte der Alten nun eine sehr genaue Beschreibung von dem Gene ral D . ~ so daß sie ihn nicht verkennen konnte, und setzte hinzu: "Wenn ihr den Mann gefunden habt, der so aussieht, so laßt euch nur die 500 Rubel geben." Die Alte ging, nachdem sie dem Kaiser durch Darreichung der Hand für die ihr gegebeneAuslunft gutmüthig gedankt hat te, eilig nach der nächsten Tration. Als sie den General D . . aufgefunden hatte, was nicht schwer hielt, trat sie vor ihn, und redete ihn mit den Worten an : "Ich will mir die fünfhundert Rubel auSbitten, die euch mein Sohn in Petersburg für mich mitgegeben hat." Der General sah die Alte starr und be treffen an; er hielt sie für wahnsinnig. "Liebe Flau, erwiederte er schonend, aus Mitleid mit ihrem bedauernSwerthen Zu stände, ihr irrt euch gewiß in der Person. Ich kenne weder euren Sohn noch euch, und am wenigsten hab' ich von irgend Je mand fünfhundert Rubel erhallen, um sie in dieser Gegend wieder auszuzahlen." Frau. Es hat mir s aber doch ein Herr versichert, der's wisse» will; er hat mir euch haarklein beschrieben und ausdrücklich gesagt, ich sollte euch nur aufsuchen und das Geld von euch fordern. General. Da hat euch Jemand etwas aufgebunden. Es ist gar nicht hübsch, das Alter zu foppen. Frau. Ne, das hat er gewiß nicht. So sah er gar nicht aus. Macht keine Um stände, und gebt mir das Geld. General. Geht eurer Wege.' ich habe kein Geld für euch empfangen, und ihr könnt daher auch keinen Kopeken von mir erhalten. Frau. Also leugnet ihr's? Das hatte ich mir von einen so schmucken, vor nehmen Herrn nie vorgestellt. Mittlerweile war der Kaiser auf der Station angekommen, und er trat in das Zimmer, als die Alte eben ihren Vorwurf geendet hatte. Kaum wurde sie den Kai ser gewahr, so zeigte sie mit dem Finger auf diesen, und rief triumphirend: "Nun werdet ihr mirs doch nicht weiter abstrei- zu loben und okne Furcht zu tadeln." Dienstag den I« Mä»;, 184«. ten. Da ist der Herr, der mir s gesagt hat, ihr hättet daS Geld von meinem Soh ne in den Händen." Der General wollte jetzt dem Kaiser den sonderbaren Vorfall erzählen, doch Letzterer winkte ihm mit den Augen, und sagte dann: "Besinnen Sie sich doch! haben Sie nicht von einem Zimmerheizer im Schlosse 500 Rubel für seine Mutter bekommen?" Diesen Wink verstehend, rief D. nach einer kurzen Pause, sich mit der Hand vor die Stirne schlagend, aus: "Ja, jetzt besinn' ich mich! war mirs doch ganz aus dem Gedächtniß gekommen!" und sich an die Bauerfrau wendend, fuhr er fort: "Mit dem Gelde hat es seine Richtigkeit, Mütterchen, ihr sollt es gleich erhalten." Er öffnete nun eine Kassette und zählte der Frau 500 Papier - Rubel hin. Schlichtern und unbeweglich blieb die Alte stehen; sie blickte zwar den ihr angebotenen Schatz starr an, aber sie wag te es nicht, ihn zu berühren. So nehmt doch ! sagte der General. "Ich mochte eö wohl, erwiederte sie, wenn ich nur auch ge wiß wäre, daß eS mein Sohn nicht gestoh len hat." Das sei gewiß nicht der Fall, versicherte sie der Kaiser Frau. Wo in aller Welt hat er so viel Geld her? Kaiser. Das will ich euch sagen. Der Kaiser hat allen seinen Schloßbedienten, vom obersten bis untersten, ein außeror dentliches Geschenk gemacht, und da hat euer Sohn, weil er sich so gut beträgt, auch fünfhundert Rubel empfaugen. "Ach, rief die Alte aus, und ihre Au gen näßte eine Freudenthräne, Gott segne den Kaiser. Wenn ich nur noch vor mei nem Ende einmal das Glück haben könn te, ihn zu sehen." Alexander war sichtbar bewegt, und der General von D . . konnte in diesem Au genblicke seinem Herzensdrange nicht wi derstehen. Aus die Gefahr, daß es sein Monarch nicht ganz günstig aufnehme, wenn er ihn aus seinem Jncognito hervor zöge, rief er aus: "Da steht er vor euch, Mutter, euer Wunsch ist erfüllt!" Kaum vernahm die Alte diese Worte, so stürzte sie auch vor dem Kaiser auf die Kniee, froh über die Gewährung ihres Wunsches, aber auch sehr voll Angst über ihre vorige Kühnheit. Alexander hob die Knieende liebreich auf, und sagte zu ihr: "Es freut mich, daß ihr einen so guten und dankba ren Sohn habt, der sich eurer in eurem Alter so kindlich annimmt. Eure Besorg - niß macht euch Ehre, und damit ihr des halb künftig ohne Unruhe seiu mögt, so sollt ihr auf eure Lebenszeit eine Pension erhalten, die euch vor Mangel schützt, und euer Sohn darf sich nun weiter nichts mehr abdarben, um eine Kindespflicht zu erfüllen. Wenn er sich gut beträgt, so soll weiter für ihn gesorgt werden.'' Die Kaffee Planlageu auf der Insel Euba. Es gibt solcher Pflanzungen von 100 bis 400 Acker, der gewohnliche Umfang ist 200 Acker. Will man eine neue Pflan zung in einem Walde anlegen, so fällt man die Bäume und läßt sie auf der Erde lie gen wahrend man die Kaffeepflanzen zwi schen die Stamme, Zweige und Blätter setzt, die nach dem Verfaulen einen treff liehen Dünger geben. Der auf einer neu en Pflanzung gewonnene Kaffee ist so vor züglich und von so reichen Ertrage, daß man gern neue Anlagen macht, obgleich der Marktpreis des Kaffee's so niedrig ist, daß eine alte Pflanzung kaum einen Ge winn abwirft. Dre Kaffee-Pflanze, die viele Jahre dauert, wächst im wilden Zu stande, je nach Beschaffenheit des Bodens, 8, !<>, bis Fuß hoch. Sie gleicht in diesem Zustande der kleinen schwarzen Kir sche, so lange diese jung uud der Wipfel noch nicht stark belaubt ist. Die ange bauten Pflanzen werden gegen 5 Fuß aus einander in Reihen und Vierecke gesetzt, und durch Beschneiden nur 3 bis 5 Fuß hoch gehalten, damit die Beeren von den Negern mit der Hand erreicht werden kön- nen. Die einzelnen Vierecke sind durch Alleen getrennt, und die größten mit Pal men-, Orangen- und andern Baumen ein gefaßt, die zum Theil blos zur Zierde die nen, doch auch wohl Nutzen bringen, wie denn z. B. die Palmzweige zum Decken der Negerhülten gebraucht werden. Eini ge dieser Alleen sind wahrhaft prächtig, und man reitet auf einem muntern spani schen Pferde an einem sonnenhellen Früh morgen tausendmal auf und nieder, ohne daß die Einförmigkeit ermüdet. Zwischen den Kaffeepflanzen erheben sich zerstreute Pisangbäume, die bis !5 Fuß hoch wachsen, und einige breite Blätter auS dem Wipfel treiben, die als Zweige, gegen 5» Fuß lang, herabhängen. Auf der Spit ze deS Stammes sieht man einen Büschel von Fr üchten, die Gurken gleichen und AO bis st) an einem herabhängende» Zweige sitzen. Will man sie sammeln, so wird der Stamm abgehauen und bleibt als Dünger liegen. Die Frucht liefert die Nahrung für die Neger, wozu man noch elwaö Rindfleisch aus Buenos AyreS und Haringe, Schweinefleisch oder Stock fisch aus den Ver. Staaten kommt. Die Pisangfrucht ist sehr wohlschmeckend und ein Hauptertrag der Insel Luba. Eine Kaffeepflanzung von dem gewöhnlichen Umfange hat bis l 10,000 Stau den, außer einem Weideland für das Vieh, einem Futterplatz und einem Stücke Wald boden, wo die Pflanzschule der Kaffeestau den Schatten hat. Mit ihren Alleen, ih ren breitblättrigen Pisangbäumen, bilden sie zur Blüthezeit eine Elysaische Land schaft, wiewohl die znweilen scheltend oder drohend erschallende Stimme deS Treibers und der Knall seiner Peitsche den Beschau er erinnern, daß er nicht im Paradiese ist. Die Kaffeestaude trägt im Durchschnitt 20 Jahre, und da die absterbenden Stau den hier und da durch neue ersetzt werden, die erst im dritten Jahre Früchte bringen, so ist etwa ein Zehntheil ohne Ertrag. Jede Staude bringt jährlich gegen Pfd. Die Frucht befindet sich in einer runden Hülse, deren jede zwei Kerne hat. Sie wird gepflückt, wenn die Hülse sich röthet, und die Zeit deS PflückenS dauert vom No vember bis März, da nicht alle Früchte gleichzeitig reifen. Die Neger sammeln die Früchte in Körben, die sie auf den Köp fen auf die Darren, bringen, welche sich in der Nähe der Wohnung des Pflanzers be finden. Sind die Beeren trocken, so wer den sie in großen Fächern in einer Nieder lage aufbewahrt, um später gereinigt und sortirt zu werden. Aus einer alten Bestallung. In oem Werke: "Zur Geschichte Frie drich Wilhelms I. und Friedrichs 11., Kö nige von Preußen, (von Dr. F.Cramer)," findet man folgende Stelle aus einer vom li). Janu. dalirten Bestallung des Grafen Stein als Vizepresident der Aka demie der Wissenschaften zu Berlin: "Daferne auch der Vizepresident, Graf von Stein, besondere Umstände oder Ver änderungen in dem Laufe deS Gestirnsan merken sollte, zum Exempel, daß der Mars einen freundlichen Blick in die Sonne ge worfen hätte, oder daß er mit dem Hiilur »l>, Veit re und Nerc-ririn im Ouadrat stände, oder auch, daß der X<itlii>cxis, wie bereits zu des (Zampanella Zeiten angemerkt worden, sich noch weiter aus dem Gleise begeben und verrücken, oder auch, daß ein Wirlel des Himmels den andern, nach des j,l'i»eii>iis, abschleifen und ver schlingen wollte und daher eine übermäßi ge Anzahl von Cometen oder Schwanz sterne zu vermuthen wäre, so hat er, der Vizepresident, Graf von Stein, ohne den geringsten Zeitverlust mit den übrigen ciis darüber zu konferiren, und nicht allein auf die Ergründung solcher Unordnungen, sondern auch auf Mittel und Wege, wie denselben am besten abzuhelfen, sorgfäl tig bedacht zu sein; und ob es zwar durch den Unglauben der Menschen dahin gedie hen, daß die Kobolde, Gespenster u. Nacht geister dergestalt aus der Mode gekommen, Laufende Nnnnner 28. daß sie sich kaum mehr sehen lassen dür fen, so ist dennoch dem Vizepresidenten, Grafen von Stein, aus dem und andern bewährteen zur Genüge bekannt, wie es an Nachtmähren, Bcrgmämilein, Drachenkindern, Irrwi schen, Nixen, Wehi Wölfen, verwünschten Leuten und andern dergleichen Satansge sellschafren nicht mangele, sondern daß de ren eine große Anzahl in den Seen, Pfüh len, Morästen und Heiden, Gruben und Hohlen, auch hohlen Bäumen verborgen liegen, welche nichts als Schaden und Un heil anrichten, und wird also der Graf v. Stein nicht ermangeln, sein Aeusserstes zu thun, um dieselben, so gut er kann, auszurotten, und soll ihm jedes von diesen Unthieren, welches er lebendig oder todt liefern wird, mit s e ch s Thalern be zahlt werden." * Wen» uiii's Jahr 1725, im sogenannten aufgeklärte» Jahrhundert, und fast S0l) Jahre »ach der Reformatio» ei» solcher Aberglaube» unter de» Gelehrte» statt hal te,—N'cr k.tii» es da de» Ungklchrle» unse« rer Znl ve> eeiikc», «'.'ni» sie an Hexen und Gcspcujier glauben? Die Gluckvrader NN Narreuhause. Ein russischer, bei Lebzeiten für sehr reich und klug gehaltener Graf Golowin war insolvent gestorben, und man fand keinen andern Ausweg, der besonders gro ßen Zahl seiner unbemittelten Glaubiger zu ihrem Gelde zu verhelfen, als seine hin terlassenen Güter und andere Habseligkei ten durch eine Lotterie auszuspielen. Der Kaiser gab nur höchst ungern seine Zustim mung, und nur die dadurch erzielte Ret tung vieler armen Leute vom Bettelstabe bewog ihn dazu. Das Neue einer solchen Ausspielung reizte nicht wenig reiche und arme Leute, ihr Glück, oft mit großer Aufopfer ung, zu versuchen; denn das Loos kostete fünfzig Rubel. Ein hoher in Ru j hestand versetzter Offizier ließ sich auch ! verleiten, eine Menge Loose zu nehmen fast sein ganzes Vermögen auf's l Spiel zu setzen. Unglücklicher Weise ging er bei der Ziehung leer aus, und verfiel darüber in Wahnsinn. Dem Kaiser ging sein Zustand sehr nahe, und als nach be endigter Ziehung die für diese Lotterie er nannte Commission seine Befehle darüber einholte, was mit den Glücksrädern gesche > hen sollte, erwiederte Alexander lebhaft: ,,Man bringe sie ins Narrenhaus, dort ist ihr Platz. Halten Sie sich versichert, daß sie ihn bei meinen Lebzeiten nicht verlassen werden." Die Wahrheit dieses Ausspru ches wird vom Erzähler verbürgt, der die sonderbaren Deliquenten im Narrenhause zu St. Petersburg selbst sah. Ursprung der Wmizeu, Flöhe, Fliegen und dergleichen Insekten. Ewliu erzählt in seiner Reisebeschrei bung eine sonderbare Sage von dem Ur sprünge dieser Insekten, welche sich unter einer Kurdensekte, die damals am Fuße des Berges Sindschar wohnte, erhalten hat: ~Als Noah 6 Arche ein Leck durch das An stoßen an einen Felsen in der Nähe des Berges Sindschar bekam, und Noah an seiner Rettung fast verzweifelte, versprach ihm die Schlange Hülfe in seiner Noth, wenn er ihr gestatten wolle, sich nach der Sündfluth von menschlichem Fleische näh« ren zu dürfen. Noah sagte es zu, und die Schlange legte sich in den Riß und ver stopfte so durch ihren Körper das Leck. Als das Wasser hierauf sich verlief, und alle Bewohner der Arche sich ins Freie be gaben, mahnte die Schlange an das ihr gegebene und durch ein Pfand verbürgte Versprechen; aber Noah warf auf Ga briels Rath das Pfand in's Feuer, und streute die Asche in die Luft, und daraus entstanden dann Fliegen, Flöhe, Wanzen und andere dergleichen unangenehme Ge schöpfe, die vom Menschen blute leben." Curiosa. 'Auf einem Gottesacker in Sachsen befindet sich folgende originel le Grabschrift: "Ich Endesgefertigter be stätige hiermit, daß ich am 11. Februar
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