Nrasins, M,m Gcdrucki und herauöMcl'cii von Aln oldPllwc >1 c, IN der Süd «icn Sirakc, Elke dcr Chcrr» Mcy Beh m> s W>r,i>shäus-H»fc gcffimib^ Jahrg. 7, ganze Nun». »2«» Bedingungen. Der Utber-lle ZZeolmclUer ericheint jeden Dienstag auf einein grossen Superial«Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Subscriptions-Preis ist Ei n Tl>a l e r des in «-mm,», ..sch.«.» »InchP.ng .». ««<,»«.«. w»-». lln —««'»«»»> p°r,°fr-> g-sch»tt, wm-r. «m.ndungc» «..ch di- Post -d-r auf »-ff-n d,r lln,-rschr-ib-r, »S-B-i-ff und Minh.ll.ng.. muss.'» p°fff r , 1 -inAüd, m.d-n! Der Student. Eine Skizze aus den französischen Revo lutions-Feldzügen. Von Max von Oer. Jedem argwöhnischen Gedanken ver bannend erwiederte ich: „Das soll mich nicht schrecken. Wir stehen Alle in hö herer Hand, und der Soldat muß alle Tage gesaßt sein, die Kugel zu bekommen, die für ihn gegossen ist." „Gut," sagte er meine Hand gewalt sam pressend, „Hören Sie mich. Ich habe Ihnen schon gesagt, daß ich in Jena drei Jahre studirt, und daß mein Vater ein braver Mann war. Ich habe Ihnen aber noch nicht gesagt, daß ich in Jena ein liederlicher Hund war, ein Raufer, Säufer, und alles Andere, und daß meiu Vater aus Gram um mich in Armuth ge storben ist. Dergleichen haben Andere auch erle'.'t, aber nun kommt das Schlimm ste." Er wickelte sich in seinen Mantel, und drückte sich den Hut tief in die Stir ne. „Ich hatte einen Stubenburschen, der, wie Sie neulich schon hörten, viel bes ser war, als ich. Wahrlich, das war er! Er war ein Deutscher, aber er hatte mich von der ersten Zeit an sehr geliebt. Spä ter hatte er mich immer ermahnt. Um sonst, das versteht sich. In der letzten Zeit schickte mir mein Vater kein Geld mehr, weil er keins mehr hatte, und schrieb mir Briefe, die ich »im alles Glück der Welt nicht noch einmal lesen möchte. Da warf ich Verdacht auf meinen ehrlichen Deutschen, als ob er meine Aufführung meinem Vater berichtet und ihn aufge. hetzt habe gegen mich. ES war nicht wahr, ich erfuhr es nachher, Heinrich war so unschuldig, wie ein neugeborneS Kind. Ich haßte ihn mehr, als ich sagen kann. Ich beleidigte ihn täglich in unserem Hau se, aber er ertrug es; ich maltraitirte ihn endlich öffentlich, er mußte mich fordern, denn ich hätte um Nichts in der Welt ein Jota zurückgenommen. Wir schlugen uns, aber er focht so gut wie ich ; ich konn te ihm nicht ans Leben kommen! Nun wurde ich lelegirt. Auch das glaubte ich ihm zu verdanken, und ich that ihm eben so sehr Unrecht. Aber mein Haß war über alle Grenzen gestiegen. Ich suchte ihm auf in einem einsamen Thale ; zwei Degen harte ich unter dem Mantel mitge nommen ; ich wollte ihm einen aufdriu gen ; er sollte sich nochmals mit mir schla gen, ohne Zeugen, ohne Sekundanten, ei ner sollte auf dem Platze bleiben. Aber er weigerte sich standhaft. ... Da stach ich ihn todt... ohne Weiteres, verstehen Sie mich.. Der Rothmantel verstummte. Und ich, auf ein solches Geständniß hatte ich kein tröstendes Wort! Endlich fuhr er ruhig fort: „Ich ging gar nicht nach Je na zurück, ich floh, was ich fliehen konnte, und da ich lange Beine habe, so kam ich alle Tage der Heimath näher. Unter weges kam es mir ein paarmal vor, als wenn mein todter Stubenbursche hinter mir drein liefe. Das war ein dummer Traum, eine Phantasie. Aber was ich nachher sah, bei Gott dem Allmächtigen, das war kein Traum! Sehen Sie, ich war des Abends zu Hause angekommen; seit dem Morgen lag mein Vater im Sarge. Ich blieb die ganze Nacht bei dem Sarge sitzen, ich konnte -nicht fort, wenn ich auch gewollt hätte. Ich war todtmüde, aber weder Schlaf, noch Hun ger, noch Durst befiel mich. Es war so wüst in meinem Kopfe, als wenn man mir alles Gehirn herausgenommen hätte. Ich konnte gar nichts denken, aber ich ar beitete so lange nach einem Gedanken, bis ich einen erfaßt hatte. Das war der Gedanke zu sterben. Eben als ich den Gedanken erhascht hatte, und aufstehen wollte, um ihn auszuführen, da erlebte ich das Merkwürdigste in meinem Leben. Zwei Gestalten standen zu beiden Seiten des Sarges. Licht ging von beiden aus, die zur Rechten glänzte hell und weiß, die zur Linken feuerfarbig Und wenn ich niemals die Schrift gelesen hätte, so fühl- Wer Liberale Äeobaeliter Und Berks, Momgomery und Schuylkill Caumies allgemeiner Anzeiger.^ te ich und wußte ich im Augenblick, daß dir eine ein Engel und die andere ein Teufel war. Ich wollte ausstehen und wich ih nen nahern, aber ich war wie festgebunden auf meinem Stuhle. Da erhob der En gel seine Rechte, und sie ausstreckend ge gen mich, sprach er: „Du bist verdammt, denn Du hast Deinen Vater gerodtet."— Zugleich richtete sich des Vaters Leiche im Sarge auf und nickte. Aber ich rief: „Nicht mit meinem Wissen und Wil len ! darum kann ich nicht verdammt wer den !" Der Engel fuhr fort: ~Du bist ver dammt, denn Du hast Deinen Freund meuchlings gemordet." Zugleich erhob sich hinter ihm die Gestalt deö erstochenen Heinrich und zeigte mir die Wunde in sei ner Brust. Da mußte ich schweigen. Und der En gel sprach wieder: „Buße kann Alles sühnen, aber für das, was Du gethan hast, reicht gewöhnliche Buße nicht aus, Du sollst Deinen Stolz demüthigen, auf Wohlleben und Freude sollst Du verzich ten, Du sollst fünfzig Jahre lang der niedrigste Knecht hartherziger Herren sein, Dein Leben soll bestehen aus Dienst barkeit, Aufopferung und Jammer. Kannst Du das und willst Du daS?" Ich besann mich, aber schon regte sich der Stolz und die Ueppigkeit in meinem Herzen. Da sprach der Teufel: „Ich kenne Dich, daS kannst Du nicht. Du bist mein, folge mir," „Nicht ohne Bedingung !" rief ich. Als ich daS Wort gesprochen hatte, wandte sich der Engel und verschwand. Der Teufel aber stand dicht vor mir; seine Züge waren Menschlicher geworden, das Feuer, das von ihm ausströmte, er schien milder. „Ich weiß, was Du wünschest," sagte er, „Dein Stolz soll befriediget werden, Deinem Ehrgeiz Genüge geschehen. Du sollst ein berühmter Krieger werden." „Es gilt," antwortete ich, und reichte ihm meine Hand. Ich fühlte den Druck der seinigen, die glühend heiß war, aber zugleich war er meinen Augen entrückt. Nur seine Stimme hörte ich noch durch das Zimmer gellen : „Des Teufels Krie ger sollst Du sein!" „Mir aber war Muth, Lebenslust und Stärke wiedergekehrt. Ich sprang auf und verließ in derselben Stunde mein el terliches Haus, um es nicht wieder zu seh en. Der Türkenkrieg war gerade losge brochen ; ich eilte an die Grenze und ließ mich anwerben bei den Rothmänteln. Wie es mir ferner ergangen ist, wissen Sie." Auf des Rothmantels Gesicht hatte ich während seiner Erzählung den innern Kampf in schrecklicher Deutlichkeit gelesen. Als er schwieg, wischte er sich dickeSchweiß tropfen von der Stirne. Ich war so er staunt über diesen Bericht, der doch offen bar auf der lebendigsten Ueberzeugung beruhte, daß ich in der That um Worte verlegen war. Endlich sagte ich ihm Al les, was die Vernunft auf solche Sachen erwiedern kann. Er aber schüttelte un muthig den Kopf. „Ich bitte Sie, nichts von Träumen, von Nerven-Affektionen oder dergleichen," sagte er, „daS Alles in jener Nacht habe ich so gewiß gesehen und gehört, als ich Sie hier sehe und höre. Das Bewußtsein dessen verläßt mich kei nen Augenblick. Darum bin ich auch ein solcher Blutmensch geworden; es hängt mir an seit jener Nacht, ich kann gar nicht anders, weil ich des Teufels Soldat bin." Dagegen war nicht zu streiten. Ich verließ den Rothmäntler mit tiefem Mit leid. Ich sah ihn seitdem noch oft bei Vor postengefechten, wo uns seine außerordent liche Kühnheit Bewunderung abnöthigte. Im folgenden Frühjahre, nachdem der Erzherzog Karl den Befehl unserer Armee übernommen, und am AI. Mai den Waf fenstillstand aufgekündigt hatte, sollte ich noch einmal mit dem unglücklichen „Stu denten" in nähere Berührung kommen. "TVillig zu lobe»» und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag den 21 Detober, IBÄ3. In einem der Gefechte, welche im Junius! an der Lahn vorfielen, waren einem be jährten französischen Offizier beide Beine von einer Kanonenkugel zerschmettert wor den. Er wurde in eine von unseren Vor posten erbaute Erdhütte getragen, und brachte die Nacht zwischen seiner Verwun dung und seinem Tode unter entsetzlichen Schmerzen zu ; dessenungeachtet jammerte er nicht über seinen Zustand, aber von Zeit zu Zeit beklagte er das Schicksal seiner unversorgten Kinder. Auch auf den „Studenten," der zufällig eine Zeitlang zugegen war, schien dieß ungewöhnlichen Eindruck zu machen. Er entfernte sich schweigend und in tiefem Nachdenken. Am anderen Morgen bei unserem Auf bruche kam er eilig an mich heran und sag te, bei meinem Pferde hergehend, nachdem er mich ganz kurz gefragt, ob ich ihm eine Gefälligkeit erzeigen wollte, und ich dieß bejahet hatte: „Der alte Franzose mit seinen unversorgten Töchtern hat mich an etwas erinnert; ich habe eine ganz arme Schwester; ihretwegen thut es mir bei nahe leid, daß ich keine Beute gemacht habe. Wenn ich ihr AlleS geschickt hätte, was ich nehmen konnte, so wäre sie jetzt so reich, wie Ihr dicker Oberst da. So hat sie nichts. Ob ihr wohl der Kaiser einen kleinen Gehalt aussetzte, wenn der Erzherzog sich dafür verwendete? Ich dächte, daS hätte ich nach meinem Tode wohl verdient." Ich erwiederte ihm, es komme auf ei nen Versuch an. „Ich kann aber weder bitten, noch mit großen Herren umgehen," sagte er, „woll ten Sie wohl den Erzherzog für mich bit ten Da ich damals Adjutantendienste that, so konnte ich erwarten, mehr als einmal dem Prinzen nahe zu kommen. Ich ver sprach also, mein Wort anzubringen. Als ich bald darauf dem Erzherzoge die Bitte des tapfern „Studenten" vor trug, sicherte mir der wohlwollende Held sogleich die Gewährung derselben zu, und ich weiß aus dem Munde des Generals Hohe, daß er wirklich deßhalb an den Kai ser geschrieben hat. Dem „Studenten"' ließ ich auf der Stelle durch einen Husaren, der als Ol" donanz zu den Nothmänteln ritt, münd lich sagen, sein Wunsch sei ausgerichtet, und der Erzherzog werde seine Bitte er füllen. Zur Antwort sandte er mir eine Karte, worauf er geschrieben hatte: k, Uns'l'iln M!lximnB ex inti nw l.'<zrc!e. 'l'ul et Dialivli lnüssimus BLNVUB Ich hatte das sonderbare Billet eben eingesteckt, als ich einigen Regimentern unserer Avantgarde den Befehl bringen mußte, über die Lahn vorzugehen, und den linken feindlichen Flügel anzugreifen.— Das Corps der Rothmäntler gehörte zu jenen Truppen. Der Student, mich von weitem erkennend und mit der Hand ei nen eiligen Gruß mir zuwinkend, stürzte sogleich die Niederuug herab ; seine Leute, wie eine Heerde wilder Wölfe, in vollem Trabe um ihn und hinter ihm. Sie wa ren am andern Ufer schon mit den fran zösischen Tirailleurs engagirt, als ich sie verlassen mußte. —Am Abend dieses ziem lich blutigen Tages ritt ich, mit Aufträ gen an den General Werneck, so eben in die altfränkischen Straßen einer Stadt ein, welche etwa eine Meile hinter unserer Linie lag, und welche ich aus guten Grün den nicht nennen werde, als ich einen Hau fen Rothmäntler vor einem Hause ver sammelt und in großer Bewegung wie Bremsen durch einander summend antraf. Einige heulten und alle kauderwelschten und gestikulirten. AIS ich mein Pferd ei nen Augenblick anhielt, trat ein alter Serbier an mich heran, erhob beide Hän de zu mir, und sagte weinend: „O Herr Lieutenant! Hineingehen, helfen, Kapi tän Student sterben!" Ich sprang vom Pferde, gab einem gerade vorbeigehenden Husaren-Offizier meiner Bekanntschaft die Briefe an den General, und eilte in das Haus. Da lag der tapfere Student mitten im Zimmer auf einem Divan; ein Stabsarzt und zwei Feldscheerer standen an seimem Lager, der alte Wuck kniete neben ihm, und noch ein Dutzend alter Rothmäntel standen bange und mit betrübtem Gesich te in den Ecken. Der Stabsarzt sagte mir, Paprath habe zwei Kugeln in der Brust, die unfehlbar edle Theile durch bohrt hätten und unmöglich herausgeholt werden konnten ; er erwarte jeden Augen blick den Tod, und wundere sich, daß er nicht schon erfolgt sei. Der Haupt mann hatte die Augen geschlossen und be merkte nicht mein Eintreten. Schwei gend und sehr bewegt betrachtete ich ihn. Da öffnete sich abermals die Thür und ein protestantischer Geistlicher, noch nicht alt, aber von sehr würdigem Aeußeren, trat ein. „Der Herr General von Wer neck," sagte er, „hat mich geheißen, in die ses Haus zu gehen; ein Offizier meiner Religion liege im Sterben." Da der General Werneck sehr religiös war, so wunderte ich mich über diesen Auftrag nicht; doch hielt ich es für nöthig, um vielleicht eine unangenehme Scene zu ersparen, dem Geistlichen zu bemerken, daß der sterbende Kapitän seit vielen lah ren weder die Gebräuche der Religion be achtet, noch Sinn dafür gehabt habe, und in Folge vieles Unglücks zuweilen von den schwärzesten fixen Ideen beherrscht wor den sei. „Man soll Niemand verloren geben," sagte der Pfarrer ruhig und näherte sich dem Lager. Der Arzt billigte es, den Hauptmann zu wecken, und so berührte ich leise seine Hand, und sagte: Wie geht es Ihnen? Kennen Sie mich, lieber Pap rath Bei diesen Worten schlug der Geistliche seine Hände zusammen. Der Sterbende öffnete die Augen, erkannte mich sogleich und reichte mir seine Hand. In diesem Augenblicke wandte er das Gesicht und bemerkte den Geistlichen. Plötzlich wich der letzte Blutstropfen auf sein-- .1 Antlitz , seine Augen starrten entsetzlich aus ihren Höhlen heraus. Dann erhob er sich ge waltsam nüt dem Oberleibe, streckte die Rechte heftig gegen Jenen aus, als wenn er ihn zurückstoßen wollte, und schrie mit furchtbarer Stimme: „Heinrich! Du willst mir meine Verdammniß ankündi gen !" „Nicht Deine Verdammniß, Deine Rettung möchte ich Dir ankündigen," sag te der Geistliche mit bewegter Stimme. „Was Du an mir verbrochen, das habe ich Dir lange vergeben, warum willst Du zweifeln, daß Gott es vergeben möchte, der barmherziger ist, als der Mensch?" Der Hauptmann stemmte sich mit bei den Händen auf die Seiten des Divans, und heftete seine Augen fest auf die red lichen Gesichtszüge seines Freundes. „Ich habe Dich erstochen, das ist gewiß," mur melte er, „aber wenn Du es sagst, daß Du mir vergeben hast, so mnß es wohl wahr sein, denn Du hast nie gelogen, Heinrich. Aber weißt Du nicht, daß ich dem Teufel übergeben bin?" Der Teufel hat keine Macht über den größten Sünder, der Buße thut," rief der Geistliche, „wenn Du Deine Sünden be reucst. so sage ich Dir, Michael, Du wirst sterben als ein Christ und als ein braver Soldat." Ein Anflug von Lächeln zog über das bleiche Gesicht des Rothmäntlers. Seine Arme untereinander schlagend, sagte er mit fester Stimme: „Ich sterbe als ein braver Saldat!" Dann sank er zurück, ein einziges Zucken ging über seine Züge und durch seine lange, stattliche Gestalt— er war verschieden. Am dritten Tage trugen die niederge schlagenen Rothmäntler ihren kühnen An führer zu Grabe; eine dreifache MuSke tensalve brüllte in die Grube, und dann bedeckte die Erde den Sarg „deö Studen ten." Laufende Nummer 8. Das Zahnweh. Nichts ist so hülfreich gegen das Zahn weh, als das salzsaure Gas. Ich wende te es zuerst blos gegen rheumatische und sogenannte rheumatisch - catharralische Zahnschmerzen an ; später habe ich eS je« doch da, wo durch das Vorhandensein an gefressener Zähne periodisch wiederkehren de Schmcrzensanfälle veranlaßt wurden, und überhaupt bei allen mir vorkommen den Gattungen dieser Schmerzen mit gleich günstigem Erfolge angewendet. Bei Darstellung und Anwendungen dieses Gases verfährt man auf folgende Weise: Man schüttet in ein gewöhnliches Trinkglas oder in eine etwas geräumige Kaffeetasse, einen Theelöffel voll Kochsalz und übergießt dieses mit ungefähr halb so viel concentrirter Schwefelsäure. Die aus dieser sofort aufbrausenden Mischung emporsteigenden Dämpfe, deren Entwik kelung man noch durch einiges Umrühren mittelst eines Glas- oder Holzstäbchens be föroern kann, läßt man in den Mund, möglichst nach der schmerzhaften Seite zu, ziehen, wobei man den Athm etwas an hält, damit der Hustenreiz, welcher durch dieses Gas erregt wird, nicht zu schnell ein trete. Die einzige Unbequemlichkeit da bei ist dieser Hustenreiz, welcher erfolgt, sobald daS GaS den Luftröhrenkopf erreicht doch auch schnell wieder verschwindet, wenn man den Mund von dem Gefäße entfernt; zugleich ist aber auch der Schmerz gänz lich verschwunden. Nur da, wo durch Knochenfraß viele Zähne zugleich und be deutend angegangen waren, war die Wir kung zuweilen etwas langsamer, doch ha be ich sie nie über lii Minuten sich verzö gern sehen, während welcher Zeit der Kran ke das Einziehen der Dämpfe einige Mal wiederholen muß. In denjenigen Fällen, wo das Uebel bereits lange gedauert harte, machte mitunter ein erneuerter Anfall, wel cher nach 12 bis 2 t Stunden eintrat, die wiederholte Anwendung dieses Mittels nö thig, worauf sodann der Schmerz dauernd verschwunden blieb. Die Anwendung die ses Mittels kann übrigens zweckmäßig ver ändert werden, z. B. durch gläserne oder porzellanene Trichter, Röhren und derglei chen ; auch könnte man sich etwa eines Glasfläschchens mit verlängern Halse bedienen, in welchem man die Gasentwik kelung vor sich gehen ließe, um es an be stimmte Stellen zu leiten. Bei dem Um gehen mit concentrirter Schwefelsäure, als einer ätzenden Flüssigkeit, ist jedoch die nöthige Vorsicht zu beobachten. Schließ lich führe ich noch an, daß nach Anwen dung der salzsaure Geruch aus dem Mun de sogleich verschwunden ist. Unglücksfall. Vor nicht langer Zeit wurde in der Nähe von Kenton, Harbin Caunty, Ohio, ein Deutscher, an der Ei senbahn arbeitend, von einem Baume er schlagen. Man fand in seinem Taschen buche seinen in Deutschland ausgestellten Reisepaß. Darnach war sein Name Frie drich Zaeh oder Zech, gebürtig aus Höp figheim, OberamtMarbach,NtckarKreis, Königreich Würtemberg; und reis te im Jahre 1841 von seinem Geburtsorte nach Amerika ab. Von seinen übrigen Ver hältnissen weiß man nichts. Er war sei nes Handwerks ein Schneider und stotter te etwas. Westb. Mol monen Angelegc»iheiteti. Nach den letzten Belichten aus Quincy haben sich die Mormonen, auf die Anfor derungen welche der 'Ausschuß an sie mach« te, Willens erklärt den Staat zu verlassen, wenn ihnen Zeit gegeben wird, ihre Ange legenheiten ruhig zu ordnen. Wo sie sich niederlassen werden, ist eine andere Frage. Kalifornien, wie Oregon sind als die wahrscheinlichsten Staaten angegeben, in die sie sich verfügen würden. Eine Be dingung nur stellen sie. sie verweigern nämlich hartnäckig ihren Tempel abzutre ten, indem sie glauben, sie würden später ! wieder zurückkehren. Nach allen scheint
Significant historical Pennsylvania newspapers