Der Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schuyltill Cauntics allgemeiner Anzeiger,^ ZK taVi N g, MNN. Gedruckt und herausgegeben vou A ruold Puwell e, iu der Sud Neu Straße, Ecke der Cherry Alley. Beh m' s Winhshaus-Hofe gegeuulxr. Jahrg. 7, ganze Rum. HZS. Bedingung? n. Der Utber-llc ZLcolmcllter erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Subscri'ptions-Preis ist EinTl) a l e r des Jahrs, welcher in halbjährlicher Voraustbe ahluna erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht werden Hl st» angerechnet. Für kürzere Zeit als li Monat wird kein llnterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann ange» nommen/wen sie einen Monat vor Ablauf deS Subscriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. 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Versäumen Sie nicht in Ihrem besten Anzüge zu erschei nen, denn Sie mögten Ihr Ansehen ver lieren, wenn sie in dem Anzüge eines ar men Studenten vor meine Gebieterin träten." Nach dieser Unterredung trennten sie sich. In seiner Freude berührte l'Eveille kaum den Boden ; ohne Zweifel hatte er die Verworfene entdeckt, welche das Werk zeug war. welches die aus ihren Familien verschwundenen jungen Lente in ihr Ver derben gelockt, batte. Eiligst begab er sich zu seinem Vater, und unterrichtete ihn von dem Vorgefallenen. Lecoq theilte die Hoffnung und den Verdacht seines SohneS; aber mitten in der Aussicht auf Erfolg, erweckte seine väterliche Liebe die geheimen Besorgnisse seines Herzens. Er zitterte vor der Ge fahr, der entgegen zu gehen der ,'unge Mann im Begriff stand; um sie einiger maßen zu vermindern, berief er seine Poli zeiagenten zusammen, erläuterte ihnen in Kürze, was von ihnen verlangt werde, und bat sie vor Allen, sich möglich nahe bei seinem Sohne zu halten, jedoch auch nicht in einer Weise, daß der Erfolg des Unternehmens vereitelt werde. Endlich stellte er sich selbst an die Spitze der be ordneten Abtheilung, damit keine Art Fehler geschehe, der durch seine Oberauf sicbt hätte verhütet werden können. Sobald es dunkel wurde,stellte l Eveille sich in glänzenderer Kleidung als je, an dem verabredeten Platze ein. Als die Thüren der Kirche geschlossen werden soll ten, trat eine ärmlich gekleidete, verhüllte alte Frau aus dem Portal, warf verstoh lene Blicke um sich her. erkannte bald l' Eveille. und gab ihm ein Zeichen ihr zu folgen. „Ich hätte Euch kaum wieder erkannt," sagte der junge Mann, „welch' ein An zug." „Der Anzug der Klugheit, mein Sohn,' lautete die Antwort; „ungern wäre ich von einem der zahlreichen Bewunderer meiner Gebieterin gesehen worden, die darüber wüthen, daß sie mich nicht in ih rem Interesse gewinnen können, und mir auf meinen Schritten, so vielfach nach fpüren. Der Himmel möge uns gnädig sein '. Unser Haus ist von diesen Gecken, wie ein Bienen Stock von Bienen umge ben. Aber fort, wir wollen eilen, und auS Vorsicht müssen Sie mir erlauben diese Binde vor Ihre Augen zu legen. „Es ist dies eine zarte Rücksicht, welche alle unsere jungen Pariser nehmen, wenn sie den Damen ihrer Liebe auf diese Weise aufwarten. Willigen Sie ein, denn ich bin überzeugt, daß Mademoiselle Jabi ranska—so heißt die Dame, die Sie bald sehen werden -über diese Artigkeit ent zückt, und Ihnen, schöner Freund, dafür dankbar sein wird.'« „Nein nein." entgegnete l'Eveille auf diese Aufforderung, „ich will keine Binde vor die Augen nehmen ; mein Vater hat mir dieß ausdrücklich verboten." „Nun gut dann," sprach das alte Weib, „kommen Sie nur," bloß darum besorgt, die Sache zu einem Schluß zu bringen, ..da Ihr Vater es Ihnen verboten hat. so will ich schon dafür sorgen, daß meine Ge bieterin nicht zürnt." Sie gingen weiter, indem das alte Weib einige Schritte vor unseren jungen Aben teurer vorausging, und Lecoq s Späher vorsichtig hinterdrein folgten. Allem An scheine nach war die Sache im besten Ge lingen. Sie kamen durch die Straßen l'Arbrersec und la Monmaip, gingen auf Umwegen durch die Straßen Betizn, La vandicres. Mauvaises parolles, deux Bou les und Jean Lampert. und machten end lich in der Straße Orseyres halt, die gera- j de nicht die mindest widerliche in diesem finstern und verpesteten Stadtviertel ist. DaS Haus, vor welchem sie stillstanden, sah leidlich anständig aus; das alte Weib belehrte l'Eveille, daß ihrer Gebieterin Aufenthalt hier nicht fortwährend sei, sondern sie eö nur, weil eS ihr gehöre, für geeignet gehalten habe, ihn zu en pfangen; jetzt aber wollte sie ihre Gebieterin von der Ankunft ihres Geliebten unterrichten. DaS verworfene Weib ging, und l Eveille blieb unerschütterten MutheS zurück uns harrte ihrer Wiederkunft. Um ihn zu ermuthigen ging sein Vater, wenngleich selbst in heftiger Unruhe, durch die Ttraße und drückte ihm schweigend die Hand. Kaum hatte er sich von seinem Sohne entfernt, als das alte Weib zurück kehtte. unv dem jungen Manne ihre Bit ten erneuerte, sich die Augen verbinden zu lassen, da sie aber seine Einwendungen nicht zu beseitigen vermochte, so führte sie ihn ohne fernere Wiederrede in das ge fährliche Haus. L'Eveille war gut be waffnet. Im tiefsten Dunkel ging er vorwärts, nicht ohne Besorgniß, daß er unverhofft angegriffen werden möchte. Aber kein Feind trat ihm in den Weg, und bald befand sich unser junger Abenteurer in einem von Wachslichtern erleuchtet und prachtvoll möbilirten Gemache. Ein mit carmorisin Sammet und mit goldener Schrift verziertes Sopha füllte die eine Seite des Zimmers aus, und dar auf lehnte, im reizenden Morgengewande, die Tochter des Fürsten Jabiranska, Fräu lein JabiranSka. Zur Rechten des Frem den ordnete sie mit einer von Brillanten funkelnden Hand die flatternden Falten ihres offenen Kleides, grüßte den jungen Mann mit einem anmuthigen Lächeln, und entließ die Duenna mit einem Wink. Unser armer l'Eveille war ganz bezaubert. „Ich bin l'Eveille," sagte er, „aber bin ich in der That wach?" Selbst noch in dieser gefährlichen Lage hatte der junge Mann Muth genug, sich an einem Wort spiele zu belustigen. Aber in der That hatte er, trotz all' seiner Gewandheit und Weltkenntniß, seineGeistesgegenwart ganz verloren. Der Anblick des schönen Mädchens be zauberte ihn ganz; Verwunderung hielt ihn gefesselt. Der jugendliche Spion, der verschmitzte Sohn Lecoq's vergaß mit einem Male die Rolle, welche er hier spie len sollte. Er, der fangen wollte, war selbst gefangen. Als er in sprachloser Verwunderung das herrliche Wesen vor sich noch anstarrte, stand es auf und reichte ihm die Hand, die er mit Küssen bedeckte. Ihre Augen begegneten sich, und jedes ver stand das brennende Verlangen, welches in denselben sich abmalte. L'Eveille war nur ein Sterblicher, und bald entschwand ihm jedes Bewußtsein von Gefahr so gut, wie jeder Gedanke an sein Vorhaben. Während dessen wartete sein Vater mit seinen Untergebenen in der Straße unge duldig auf das verabredete Zeichen, als Aufforderung in daS Haus zu dringen Als er kein Signal vernahm, gab er es endlich selbst, indem er ein Pistol abfeuer te. Gerade unter den Liebkosungen der Mademoiselle Jabiranska war der junge l'Eveille von dem Knall aufgeschreckt; er rief seine Energie zurück, und brachte sich wieder zu sich selbst. Gleich darauf entfernte sich die Für- "N)illig zu lcchen und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag den IkS. September, 18 sZ. stentochter, und l'Eveille benutzte ihre Ab-1 Wesenheit um das Zimmer zu untersuchen.! Er versuchte eine spanische Wand zu öff nen, aber die Flügel schienen zusammen genagelt. Er rüttelte mit Gewalt daran, als endlich einer nachgab, und ein hohes geheimes Kabinet zeigte, in welchem die Reihe nach, auf sechs und zwanzig sil bernen Schüsseln die Köpfe von sechs und zwanzig jungen Leuten secirt, und auf eine ebenso bewundernswürdige, wie furchtba re Art erhalten, lagen. Dies war ein Anblick für einen Wohl lüstling ! Die von den Küssen der schönen Unbekannten noch warmen Lippen deS jun gen Lecoq öffeneten sich zu einem Schrei des Schreckens und Entsetzens. Er nä herte sich dem Fenster, aber in seiner schreck haft erregten Phantasie glaubte er durch die Scheiben zu sehen, wie noch andere rumpflose Köpfe ihr flammendes Auge auf ihn richteten. Mit gefalteten Händen, zu Berge steh henden Haaren, und im Antlitze noch blei cher als der Tod rund um ihn, sank der entsetzte Jüngling auf seine Kniee. In diesem Augenblick wurde das Fenster mit lautem Krachen eingebrochen, und der ältere Lecoq stürzte, von seinen Agenten gefolgt in S Zimmer. Durch das Schwei gen seines Sohnes beunruhigt, und in der Meinung, er sei ermordet, hatte der Va sich kühn, mittelst einer Leiter, einen Ein-- gang in das verruchte Haus gebahnt. Diese rechtzeitige Kühnheit rettete in der That das Leben des jungen l'Eveille, denn unmittelbar auf das durch Lecoq und seine Untergebenen beim Eintritt in das Zimmer verursachte Geräusch stürzte Ma demoiselle Jabiranska, in Begleitung von vier, bis an die Zähne bewaffneten Mör dern in s Zimmer. Aber die Polizei war ihnen zu überlegen an Zahl; jeder Wi derstand war nutzlos, und vier Banditen, nebst ihrer Mitschuldigen, dem Mädchen, wurden sofort gefesselt ins Gefängniß geführt. Doch nun zur Aufklärung dieser merk würdigen Geschichte. Es hatte sich eine Bande von Uebelthätern gebildet, deren Mitglieder alle schon zum Galgen verur theilt worden waren. Ihr Anführer hatte folgendermaßen seinen Plan eingerichtet. Eine reiche, aber verworfene Engländerin der er auf seinen Reisen begegnet war, mußte die jungen Leute, welche weggelockt worden waren, ködern. Nachdem diese Unglücklichen zu ihrem Verderben von dieser neuen Messalina, die mit einer Art Monomanie ihren Leiden schaften gefröhnt zu haben scheint, ange körnt worven waren, wurden sie den Meu chelmördern in die Hände geliefert, die, nachdem sie sie ermordet hatten, ihnen die Köpfe vom Rumpfe trennten, sie dann an Anatomen verkauften, indem die präparir ten und einbalsamirten Köpfe damals in Deutschland, bei dem emsigen Studium einer Wissenschaft, die seitdem gewisserma Ben zum guten Ton gehört—der Schädel lehre, der Wissenschaft, deren Hauptver breiter Gall und Spurzheim waren—hoch im Preise standen. Die Regierung war für die Wirkung des Bekanntwerdens einer solchen Reihe von Verbrechen besorgt. Sie trug schnelle Anstalten für die angemessene aber heim liche Bestrafung der Verbrecher. Die Scheusale wurden gehangen, und die Un ruhe, welche in Paris über das Abhanden kommen so manches hoffnungsvollen jun gen Mannes entstanden war, legte sich allmälig und ward vergessen. Unser St- Louis sieht gegenwärtig sehr kriegerisch aus, und wäre einem Wal» lensteinschen Werb- und Feldlagen nicht unpassend zu vergleichen. Die voreilige Neuigkeit von einem mexikanischen Kriege hat wie Lauffeuer gezündet, und nur sehr ungern würde man jetzt von dem beschlos senenKriegszuge zurücktreten. Alles wirbt, schaart sich und organisirt sich zu einem Herbstfeldzuge nach Santa Fe, und es be- darf nur eincS Winkes von Washington, um in wenig Tagen eine Kriegsschaar zur Ueberrun,pelung von Santa Fe versam melt zu sel)en. Am meisten von Bedeu tung dürften in dieser Beziehung die Be mühungen eines angesehenen und einstuß reichen Privatmannes sein, der, wie wir hören, in Uebereinstimmung der Pelz und Handels Compagnie große Vorkehrungen trifft, um für den Zug eine Compagnie reitender Büchsenschützen von 500 Mann in Bereitschaft zu haben. Nicht minder Anmerkung verdienen die freiwilligenCom pagnien des ersten Bataillons von Allsten Milizregiment.--auS den deutschen und irländischen Compagnien bestehend, die sich so eben zu einem Regiment aufKriegs fuß orgainsiren. Anz. d. W. C c, l i 112 o r tl i e n. Hr. Hastings welcher sich längere Zeit in dieser Provinz aufhielt, giebt folgende Schilderung davon : „Das Elima ist bis zum 39. Breitengrade ein ewiger Früh ling, indem das an den stillen Ocean grän zende Tiestand nur eine trockne und eine nasse Jahreszeit hat, während die Ge birgsgipfel im Innern mehre hundert Fuß tief (?) mit Schnee bedeckt waren. Da bei sind die Bewohner der Seeküste keinen Fieberkrankheiten unterworfen, und wer im Innern vom hitzigen oder gewöhnli? chen Wechselsieber befallen wird, darf nur die Seeküste aufsuchen, um schnell wieder hergestellt zu werden. Als einen Beweis der reinen und gesunden Luft darf man anführen, daß Fleisch von frischgeschlach teten Thieren» welches ungesalzen in der freien Luft aufgehangen wird, dennoch unverdorben bleibt. Der Boden besteht größtentheilsaus Prairieland, welches hin reichend mit Waldung versehen ist,- und der Wachsthum der Bäume giebt einen Maßstab für die Fruchtbarkeit des Bodens ab Ich selbst habe einen umgefallenen Red wood Baum gemessen, dessen Stamm ü ber der Wurzel 28 Fuß im Durchmesser, hielt, und der 302 Fuß lang war. Auf einer Länge von 200 Fuß war der Stamm ohne Aeste. Die Aerndte des Landmanns besteht in Waizen, Hafer. Klee, Flachs, Hanf u. s. w. Schon daS uncultivirte Land giebt dort einen besseren Boden als bei uns. Auf bearbeitetem Waizenboden war der Ertrag 120 Büschel für den Acker. Hafer wird s—B Fuß hoch, und eben so geeignet ist das Land sür den Klee-, Hanf-, und Flachsbau. Für Viehzucht ist das an das stille Meer gränzende Land unü bertrossen. Das ganze Jahr hindurch findet das Vieh 2—3 Fuß hohes Gras. Ein trä ger Mexikaner, kaum werth unter die menschlichen Wesen gerechnet zu werden, besaß mehr Rindvieh und Pferde, als man in einem Caunty der Ver. Staaten sin det. Das Vieh erhält vorzüglich Wert!) durch die Häute, welche an die Handels schiffe verschiedenerNationen verkauft wer den. An Früchten und Blumen seder Art, an Fischen und wilden Geflügel hat das Land einen großen Ueberfluß. Nur dieeingebornenßewohner sind entartet, um civilisirt und träge, unfähig, ihn zu schäl' zen. ES ist daher Pflicht der Amerikaner, das Banner der Freiheit daselbst aufzu pflanzen, damit sich die Söhne derselben aus allen Gegenden der Erde unter seinem Schutze sammeln und Californien. wie es verdient, zum Garten der Erde machen mögen. D- Trib- Zu Neu Orleans ereignete sich kürzlich zwischen 2 Deutschen folgender Auftritt. John Donner und Johann Berge, waren am Tage zuvor in einen Wortwechsel rathen, und sie beschlossen am nächsten Morgen in der Nähe des alten Eanals ihre Sache durch einen Fanstkampf zu entscheiden. Als sie zur bestimmten Stuu de auf dem Platze erschienen, merkte An dreas Berge, ein Bruder des Johann, in Laufende Nummer 3. Donners Hand ein Messer, und suchte eö ihm zu entreißen. Dieser aber versetzte ihm damit mehrere Wunden, worauf An dreas einen Dolch hervorzog, und seinem Gegner einen Stich in den linken Arm und einen andern in die linke Brustseite gab. wodurch die Lunge verletzt wurde. Die Theilnehmer trennten die Kämpfenden, und stießen Donner in den Eanal. Er durchschwamm denselben, und starb gleich darauf, nachdem er das jenseitige Ufer er reicht hatte. Andreas Berge wurve in das Eharity Hospital gebracht, woselbst er in einem bedenklichen Zustande liegt. Seine Brüder Johann und Eonrad, und ein Mann, Namens Johann Miller, wel che Zeugen des Auftrittes waren, sind ver haftet und vor den Recorder Genois zum Verhöre gebracht worden. W i s c o n si n. Die Besiedelung dieses Gebietes nimmt mit Riesenschritten zu und wenn eö einige Jahre so fortgeht wie jetzt, dürfte es Anspruch machen um als Staat in die Union aufgenommen zu werden. Das "Wisconsin Banner," her» ausgegeben zu Milwaukie, bemerkt in Be treff der Einwanderung: "Schon Monate lang dauert der unge» wohnliche Zudrang von Einwandernden fort, aber wir enthielten uns bisher, irgend etwas darüber zu sagen, um nicht leichthin ein Geschrei in die Welt zu machen, das sich am Ende als grundlos erweisen müßte. Doch in der That, die Menge der Ein wandernden ist erstaunlich: aus der alten Welt sowohl, wie aus vielen der ältern Staaten strömen sie schaarweise herbei, und namentlich ist die Zahl der im lau senden Sommer in Milwaukie landenden Deutschen äußerst beträchtlich, und wie wir vernehmen, sollen noch Unzählige nachfolgen. Das Erfreulichste hierüber ist. daß die Qualität der sich hier nieder lassenden Deutschen im Allgemeinen nichts zu wünschen übrig läßt : es sind meistens gutgebildete und mit hinreichenden Mit teln versehene Familien, deren Oberhäup-. ter kein anderes Ziel vor Augen haben, als in diesem schönen Lande sich ihrer Freiheit und Unabhängigkeit zu erfreuen und durch ihre Hände Arbeit das zu erzielen, waS sie zum Unterhalt und zur Erziehung ih rer Familien bedürfen." N. Z. Jagd-Unglück.— Ein Mann, Namens Jesse Bowen, wurde letzte Woche in einem Gehölze unweit Essex, in Union Eaunty, Ohio, von einem jungen Manne, Namens Chapmann, unvorsichtiger Weise erschossen. Der Letztere befand sich auf der Jagd, erblickte Bowen aus ziemlicher Entfernung und hielt ihn für einen Fa san, und feuerte auf ihn; die Kugel fuhr Herrn Bowen in den Hals. Man hegt einige Hoffnung, daß der Unglückliche mit dem Leben davon kommt. Es muß wohl sehr dunkel gewesen, oder der Jäger sehr kurzsichtig sein, sonst wüßten wir nicht, wie man auf Schußweite einen Mann für einen Fasan ansehen kann. Junge Leute sind hier zu Lande auf der Jagd oft gar zu unvorsichtig und es ist ein Wunder, daß solche Unglücksfälle nicht häusiger pas' siren. H a r t 112 o r d. 15. August. Gestern wurde hier der Lehrjunge Stephen Black» man ins Gefängniß gesetzt, weil er einen andern Lehrling, der mit ihm zusammen das Hutmachergeschäft lernte, durch einen Schuß gefährlich verwundet hat. Beide hegten schon lange Streitigkeiten und feindliche Gesinnungen gegen einander, gingen jedoch am 13. mit einander auf die Jagd. Unter einem Baume sitzend stand Blackman plötzlich auf, sein Gewehr ging los und der Schuß drang dem Andern (Namens Elijue Hills) in den Nacken. Ehe Hills die Sprache verlor, sagte er aus, daß er unter dem Baume Blackman's Gewehr spannen hörte, und als er den Kopf umwendete, sah er Blackman auf ihm anlegen und losdrücken»
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