zusteht, über meine Lage zu erröthcn, so will ich eS doch nur vor Ihnen allein. Sie werden mich also wohl, wie ich hoffe, mei ner angenommenen Gleichgültigkeit wegen entschuldigen. Ich habe Ihre Briefe er halten," fuhr sie lebhafter fort, „allein sie kamen erst 13 Monate nach der Schlacht von Eilau in meine Hände, ich erhielt sie geöffnet, beschmutzt, zerrissen, und mußte wohl, nachdem Napoleon selbst meinen neuen Ehe-Contrakt unterzeichnet Hatte, glauben, irgend ein feiner Betrüger treibe sein Spiel mit mir. Um also die Ruhe des Grafen Ferrand nicht zu stören Familienbande nicht zu zerreißen, mußte ich wohl gegen einen falschen Ehabertauf meiner Hut sein. Hatte ich nicht Recht ? Sprechen Sie selbst!" (Schluß folgt.) Am Montag wurden die Gebeine einer Frauensperson in dem Keller eines Hau ses am Scotch Hill von dcn Arbeitern ge funden. Man glaubt, daß die Gebeine einem Mädchen, Namens McCoy ange hörten, die seit dem großen Feuer vermißt wird. Da nichts als das Knochengerippe gefunden wurde, so kann man blos von ei nem unversehrten Schuh, der noch an ei nem Fuß war, sowie an einem seidenen Schawl, den daS Gerippe um die Schul tern trug, und einer gefundenen del auf den Namen schließen. (P. Courier PittSburg dcn 15. August. In Allcgheny trug sich am Dienstag Abend ein trauriges Ereignis; zu. Die s. g. radicale Methodistenkirche hatte von einem Abenteueret in Cincinnati vor ei niger Zeit einen kleinen Apparat gekauft, um GaS zu bereiten, womit die Kirche er leuchtet werden sollte. Da etwas an dem Apparat zerbrochen war, so wollten meh' rere Gemeindeglieder denselben repariren, hoben den Gasometer, in der Meinung er sei leer, aus dem Wasser, als derselbe plötz lieh mit großer Heftigkeit explodirte, indem das Gas von den Talglichtern Feuer sing. Die Folge war schrecklich. Hr. Herron, der Sexton der Kirche, ward so furchtbar verbrannt daß er seither gestorben ist. Hr. Brown, ein Pedlar an der Butlerstraße, ist gefährlich verbrannt. Wm. Karns, der Postmeister ist schwer, aber nicht ge fährlich verbrannt. James Rüssel und Hr. Eyster werden schwerlich überleben, so gefährlich sind sie verbrannt. Ein anderer Mann, Namens Henry Williams ist un bedeutend beschädigt. F. Freund. Feuer. Die große Dürre giebt al lenthalben zu mehr oder weniger verhee renden Feuer Veranlassung. St. John in Neu Braunschweig wurde von einem verheerenden Feuer heimgesucht. In Bo ston brannten am 2!)sten 40 Gebäude ab. —Der Verlust wird auf cine viertel Mil lion Thaler angeschlagen. In Albany brannten Montag Nachts 7 Häuser und mehrere andere Gebäude ab. Ein Albany Blatt sagt: Es herrschte zum Glück voll kommene Windstille; hätten wir einen starken Wind gehabt, so hätte das Unglück grenzenlos wcrdrn können. In Newport. Rhode Island, brannte ein großes Gast Haus ab, wobei zwei Männer ihr Leben einbüßten. Verlust 83.800. Auch Phi ladelphia wurde von einigen Feuern heim gesucht, die aber kaum so bedeutend waren als die Wuth der Feuerleute. Diese ha ben abermals sich so meuterisch betragen, daß das Militär gegen sie herausbeordert werden mußte. Wie lange wird Phila delphia seinen Charakter noch durch diese zügellosen Menschen schänden lassen, (ib. Indianer. Nach dem Berichte der Committee für indianische Angelegenhei ten in Canada wohnen in Unter Canada 3301. und in West Canada 8802 Roth männer. Sie bestehen ausschließlich aus den Jndianerstämmen unter brittischer Herrschaft im Nordwesten, und auch aus Indianern, welche von den Ver. St. kom men, und jährlich von der englischen Re gierung Geschenke zu erhalten pflegen. Die amerikanischen und brittischen Com missäre, welche nach dem Ashburton Trac täte die nördöstliche Grenzlinie zu ziehen haben, befinden sich gegenwärtig in dem Flecken Champlain. Es herrscht die größ te Einigkeit unter ihnen und Gastmähler, bei denen die brittischen Commissäre als Gäste erscheinen, sind an der Taqesord? nung. Volks Blatt. Alleutau», drn 20. August. Blitzschaden. Bei dem Gewit ter welches am vorletzten Samstag über Ober-Milford Taunschip, dieser Caunty zog, fuhr ein Blitzstrahl an dem an der Scheuer des Dr. Dickenschied, in jenem Taunschip, befestigten Ableiter herunter, wodurch ihm ein Pferd in dem Stalle vom Schall getödtet wurde. Uebrigens wur de an dem Gebäude kein Schaden ange richtet. Auch wurde Herrn David Eberhard, eine kleine Entfernung vom gemeldeten Ort, ebenfalls durch einen Strahl der am Blitzableiter siiner Scheuer herunter fuhr, ein Bullen getödtet. Auch in diesem Fall wurde das Gebäude nicht weiter beschä digt. Hier zeigt es sich abermals deut lich, daß kein Gebäude ohne einen Blitz ableiter sein sollte. Lecha Patriot. DerDlverale Vcolmcvter Reading, den 2«. August 185«. sind autorisirt zu melden, daß N?. S. Tkürwachter, von StouckSburg, bei der nächstcn Wahl als ein Candidat für das Amt deS Prcthonotars von Berks Caunty betrachtet zu fein wünscht, und als solcher die Stimmgeber um ihre Unterstützung anspricht. Seine Anzeige findet sich in einer andern Spal te deS heutigen Blattes. Wunsche unseres FreundeS, Hrn B können wir heute nicht willfahren, werden demselben aber nächstens so weit es thunlich ist Genüge leisten. sere gütige Aufforderung an Diejenigen welche den Beobachter V Jahr erhalten und noch nichts bezahlt haben, nur Wenige einfanden und ihre Schuld bezahlten, haben wir Allen, von denen wir wissen daß eS nur Nachläßigkcit ist, wenn sie nicht bezahlen, für die vergangenen Jahre jährlich 5V Cent mehr angerechnet; Anderen, bei denen die Bezahlung nach unserer Meinung nicht sicher ist, werden wir dcn Beobachter von heute an nicht mehr schicken und sie nächstens entweder für den Betrag von I!) verklagen oder wo dies nicht rathsam ist, ihre Namen auf die schwarze Liste fetzen. Wer daher nächste Woche keine Zeitung erhält, wird wissen war um sie ausbleibt. Die Nummer »2. Mit der heutigen Nummer schließt der Kte Jahrgang dieses Blattes, oder mit andernWor ten, der „Liberale Beobachter" hat heute ein Alter von <> Jahren erreicht. Da ist er den Kinderschuhen entwachsen, und wird nun doch bald auch allein stehen und gehen können, wer den vielleicht manche Leser denken. Dem ist a ber nicht ganz so. Der Beobachter gleicht in dieser Hinsicht ganz seinen papiernen Zeitgenos sen, wovon nicht ein einziger allein stchcn und gchcn kann, wenn sie nicht vom Publikum un terstützt werden. Der Beobachter kam zu einer Zeit zur Welt, wo die Aussichten sür sein dau erhaftes Fortbestehn nicht ganz günstig waren. Er fand eine Menge Widcrsagcr und Vicle da von betrachten ihn noch mit feindliche» Augen und haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, daß sie ihn verderben können. Nichtsdestowe niger war er unverzagt; wohl wissend; „daß aller Anfang schwer ist«' setzte er ruhig seine Wanderungen fort, brachte feinen Kunden wö chentlich was sie nur von ihm erwarten konn ten, vertheidigte sich gegen Angriffe und schwieg nie wo er reden sollte. Dieses Verfahren hat natürlich gerechte Anerkennung gesunden, und seine Freunde und Gönner haben sich bedeu tend vermehrt, wodurch seine fernere Existenz um so mehr gesichert ist. Gleich wie Menschen viel durch Erfahrung lernen, so hat auch der Beobachter während sei ner lijährigcn Lebenszeit viel gelernt und erfah ren, wovon er in Zukunft Nutzen ziehen wird. Hierzu gehört auch die Entdeckung, daß mehre re seiner Kunden ihm für die lijährigcn Besu che noch n i ch t S bezahlt haben, obwohl sie gut wissen oder wissen sollten, „daß Drucker nicht von Winde leben." Alle diejenige» welche zu dieser Klasse gehören besucht er heute zum letz ten Mal u»d wird ihnen nächstens durch einen Constabel sagen lassen - "Daß sie dem Drucker neun Thaler und die Kosten schuldig sind. Am Schlüsse dieses (iten Jahrganges halten wir es ebenfalls für zweckmäßig unfern zahlrei chen Kunden, die unS pünktlich bezahlen, für ihre liberale Unterstützung zu danken. Wir ha ben uns während den sechs vergangenen Jah ren nach besten Kräften bemüht ihnen gefällig zu sein und daS zu leisten was man billigerwei se von uns erwarten konnte, weßhalb wir uns der Hoffnung schmeicheln, daß sie uns auch in Zukunft ihre Unterstützung nicht entziehen wer den. Unser Blatt hat seil einigen Jahren be deutenden Zuwachs von Unterschreibern erhal ten und ihre Zahl mehrt sich noch immer, und ohne Uebertreibung können wir behaupten, daß dir gegenwärtige Zirkulation deS Beobachters nur von der eines einzigen andern Blattes im Caunty übertroffcn wird. Demungeachtet ist unS jede beliebige Anzahl guter neuer Unter schreiber immer willkommen, und sollten sie sich auch zu Hunderten einfinden. lLrtrunken.— Am letzten Sonntag Mor gen fiel ei» etwa I«jähriger Knabe, Soh» der Wittwe Bodinot, beim sogenannten kleinen Dame, einige Meilen nnterhalb dieser Stadt, von einem Caiial-Boote in die Schuylkill und ertrank fast augenblicklich. Er war die ein Zige Stütze seiner M»tter welche von seinem Verdienste lebte, indem sein Vater vor etwa zwei Jahren das Unglück hatte sein Leben ans der Eisenbahn zu verlieren. Gewitterschaden. Man 'hat n»S be richtet, daß während dem Gewitter am letzten Samstag Abend die Scheuer des Herr» Kee », in Exeter Tauuschip, ungefähr vier Meilen von hier, vom Blitz getroffen und zerstört wurde. » Die Delegaten-Conventton.—Unse re Freunde im Lande sollten nicht vergessen, daß am nächsten Samstage die Dclrgatcn-Convcn tion der Whigs von Berks Caunty dahier statt finden wird. Es gilt dabei einen Wahlzettel zu sormiren, der bei der nächsten Wahl durch die Whigs von Alt Berks unterstützt werden soll und Jedem muß daran gelegen sein Män ner auf demselben zu sehen, die das Zutrauen der Partei verdienen und ihrer Unterstützung werth sind. Es ist zwar nichtS Unerhörtes aber doch et was Seltenes, das die Whigs von Alt Berks einen Wahlzettel fonniren, weil es in dcn letz ten drei Jahren nicht geschehen ist. Die Whigs scheinen nun aus Erfahrung gelernt zu haben, daß sie für die Unterstützung irgend einesZwei-1 gcs der Loko-Partei nur mit Undank belohnt wurden. Opposition ist goldne Regel in jeder Republik, und der Umstand daß die Whigs in Berks so weit in der Minderheit sind, sollte sie durchaus nicht abhalten selbstständig zu han deln und in ihrer wahren Gestalt vor dem Volke zu erscheinen. Durch Ausdauer wird so man che Widerwärtigkeit vermindert und oft ganz überwunden, daher sollten die Whigs von Alt Berks auch den Muth nicht verlieren ; wenn sie in ihrem Streben fortfahren und regelmäßig jedes Jahr ihren Wahlzettel formiren und un terstützen, werden in wenigen Jahren die Fol gen davon bemerkbar sein. iLin Fanatiker.— Vorige Woche trieb sich ein langhäriger Kerl hier in dcn Straßen her um, der außer ein Paar Hosen und einem He mde keine Kleider auf dem Leibe halte. Sein ori gineller Anzug war auffallend, und wie die hie sige »Gazette, sagt, war es ein sogenauter Kom munist, eine Art Leute welche die Welt von Neuem austheilen und dadurch, wie sie sagen, den Himmel auf Erden gründen wollen. Der artige Lehren finden hier ein unfruchtbaren Bo den, weßhalb der Fanatiker sich auch bald aus dein Staube machte. Vorbereitungen znrTVal?! werden bereits in mehreren Caunties in Pennsylvanien getrof fen. Unsere politischen Freunde in den Caun ties Dauphin und Libanon haben ihre Wahl zettel bereits formirt und sehen einem glänzen den Siege mit Zuversicht entgegen ; Alt Lanea ster wird morgen ihren Beispiele folgen und, wie sich von selbst versteht, bei der Wahl eben falls siegreich sein. tLin Sklaverei-Prozeß.— Der Laneaster ~Eraminer'< vom letzte» Mittwoch, berichtet folgenden Prozeß wegen einen entlaufenen Skla ven, der neulich vor der dortigen Court verhan delt und entschieden wurde. Ein Farbiger Na mens Wi». Dorsel), wurde am Samstage vor Richter Lewis gebracht, beschuldigt daß er ein entlaufener Sklave sei. Es war hinlänglich bewiesen, daß er aus der Sklaverei entlaufen u. daß der Kläger sein Eigenthümer war, worauf die Court in Uebereinstimmung mit dcn Geset zen entschied, daß er scincm Eigcnthümcr wie der überliefert werden sollte, welcher in Mary land wohnt Dorsey arbeitete seit mehreren Zähren in der Gießerei von Element B. Grubb, Esq., behauptete einen guten Chrakter und hat te sich nach seiner Ankunft in diesem Staate verheirathet. So bald Hr. Grubb erfuhr, daß der Farbige zu immerwährender Sklaverei ver urtheilt war, trat er vor und erkaufte seine Freiheit mit s!Ot> Thalern. Ein lobenSwerther aber seltener Fall von Liberalität. Die Augusl-'l.Vablcn in einigen südlichen Staaten sind nicht ganz günstig für die Whigs ausgefallen, doch ist das Resultat auch nicht so schlimm als ihre Gegner es ausschreien. Die LakoS wählten in Tennessec ihren Gouvcrnör u. eine Mehrheit in beiden Zweigen der Gesetzge bung. In Kentucky gewannen die Whigs:! Congreßglirder und behaupteten ihre Mehrheit in beiden Häusern der Gesetzgebung. In In dian und Alabama verloren die Whigs nichts; in Nord Carolina verloren sie ein Congresmit glied. Die standhafte Widersetzung der Whigs gegen den Anschluß von Texas, mag größten theils an dem Resultate schuld sein. immer lein Rrieg. — Nach den letzten Nachrichten von Mexico, hat te jene Regierung noch keine Kriegserklärung gegen die Ver. Staaten erlassen, doch ist der nationelle Verkehr zwischen beiden Ländern fast ganz aufgehoben. Die Besatzung an der Gren ze wird von unserer Seite noch immer mehr verstärkt und bereits sollen sich 30V0 Truppen in Texas befinden. Cine Mordgeschichte ereignete sich am vorletzten Montag Nachmittag inWashing ton, D. C. Zwischen zwei jungen Männern, William Rusus Elliott und Zebedee Kendall, ältesten Sohn von Amos Kendall, kam es zu Streitigkeiten, die dcn Tod des Letztern zur Fo lge hatten. Beide trafen sich um 4 Uhr in der Apotheke deS Hrn. C. James, Ecke der Penn sylvania Avenue und I4ten Straße, wo es zu einem Wortwechsel kam und ein gewisser Bai ley, Kendall's Begleiter, nach Elliott schlug Elliott verließ sogleich daS Haus, und Kendall und Bailey gingen nach einer andern Rich tung. Um K Uhr kam Elliott mit einer Revol ting Pistol« zurück u. kaum hatte er sich seinen Gegnern auf 2l) Schritte genähert, als er das Pistol auf Kendall abfeuerte. Die Kugel traf den Brustknochrn und verursachte augenblickli chen Tod. Ein zweiter Schuß traf Bailey in den Arm, indem er sich eben bückte einenStein aufzuheben, wodurch er sein Leben rettete. El liott floh, wurde aber um 1l) Uhr denselben A bend verhaftet und ins Gefängniß gebracht. Romisch. —Das „Vorwärts,«' ein obscur Lokosoko-Blatt, welches in St. LouiS erscheint, führt erbärmliches Lamento, weil die Direkto ren der Staat-Bank von Ohio beschlossen ha ben, ein Theil ihrer Noten mit dem Bildnisse des General Zackson zu zieren. Diese unerhör tt Freiheit oder Frechheit, wie er es zu nennen beliebt, hat den Editor ganz in den Harnisch gebracht! Wir hätten uns wahrlich nicht ein fallen lassen, dass das ~Vorwärts" noch so weitrückwärts,- sei, nicht einmal zu wissen, daß schon Noten mit Jackson's Bildnisse genug eristirten, als noch kein Vorwärts in der Welt war. Uebrigens sehen wir auch nichts Unpas deö dabei, sondern vielmehr das Gegentheil. Vom Auslande DaS Dampfschiff Hibcrnea, welches am vor letzten Sonntage in Boston ankam, brachte lii Tage neuere Nachrichten, als die welche durch die Great Britain erhalten wurden. Wir ma chen davon folgende Auszüge: tLnglaiid.—Man befürchtet eine schlechte Ernte, da die Witterung derselben nicht günstig war. Die Nachricht von dem zweiten Feuer in Quebek, hat in England großes Aufsehen er regt ; das Parlement hat 20,W» Pfund Ster ling zur Unterstützung der Abgebrannten ver willigt. Der Anschluß von Teras an unsere Union, hat nur wenig Aussehen erregt. Hr. McLane, der neue Gesandte der Ver. Staaten, war in London angekommen. Der Baumwol lenmarkt war nicht lebhast, doch waren die Pre ise unverändert. Die Königin rüstete sich zu ei ner Reise nach dcn Niederlanden, Preussen ic. ela»d. Die Rcpiel-Bewegungen sind neuerdings in vollem Gange, nur zeigen sich un ter den Repielern Zwistigkeiten. Frankreich. —Dir Feier der Juli-Tage von 163 U wurde wie gewöhnlich gehalten; sie wur de mit Gottesdienst begönnen und endete mit wilden Lustbarkeiten. Nach einer amtlichen A ngabe zeigt es sich, daß die Ausgaben der fran zösischen Regierung im letzten Jahre ihre Ein nahmen überstiegen haben. Schweiz. —Ein trauriger Vorfall hat gro ße Aufregung verursacht. M. Leu, einer von dcn leitenden Gliedern der katholischen Partei, wurde in seinem Bette gefunden, sich im Blute wälzend. Selne Freunde erklären laut, daß er von ihren Gegnern meuchlings ermordet fei, dagegen behaupten die Radikalen, er habe sich selbst ermordet Gegen diese letzte Behauptung spricht das Zeugniß der Aerzte und der sonder bare Umstand, daß sein Schlafzimmer verschlos sen und keine Pistole in demselben zu finden war. Seine neben ihm schlafende Frau hatte von Allem nichts erfahren und war erst durch! den Knall der Pistole geweckt worden. Einige l wollen behaupten, daß Leu durch seinen Knecht ermordet wurde. Man befürchtet, daß noch mehr Blut fließen wird bevor der Friede in der Schweiz wieder hergestellt ist. Xustland Petersburg, den 19. Juli. General Warronzow, Kommandör der russi schen Armee am Eaueasus, hat einen Sieg über die Eireassier errungen, wovon sehr viel Wesen gemacht wird. Er mag theuer genug erkauft sein. Der Kaiser hat eine Uease erlassen, wo durch gewisse Klassen verhindert werden sich in den Adel zu erheben. Dies mag den Aristokra ten gefallen, welche unzufrieden waren über den Zusatz den sie jährlich aus jenen Klassen erhiel ten. Der Kaiser bildet das Oberhaupt der A. ristokraten; daher diese Maßregel. Türkei— Constaniinopel, den 17. Juli. Auf dem schwarzen Meere, etwa 4U Meilen vom Bosphorus, fa»d in der Nacht vom Ilten eine schreckliche Dampsboot-Colission statt, wo durch 1.'!5 Menschen umkamen. Es waren 2 türkische Dampfböte, Scutari und Medjehrai Tidjahret, welche beide von englischen Capitä, nen und Steuerleuten geführt wurden. Das eine kam von Trebizond und das andere war auf dem Wege dorthin, als beide zusammen rannten und die Medjehrai Tidjahret mit dem größten Theile der Mannschaft und Passagiere >n die Tiefe sank. Der Capitän und Steuer mann wurden durch ein Boot von der Scutari aus dem Wasser gehoben und etwa 70 Passa giere schwammen so lange um die Scutari, bis sie an Bord genommen werden konnten. Deutschland. Nach de» neuesten Berichten steht Deutschland am Vorabende einer Revolution. Kein Wunder. Dort steht es schon seit länger al6 IN Jahre. Wen nun die Nacht, im Verhältniß, eben so laiige dauern wird, da wird es wohl in dein guten alte» Deutschland niemals Tag werden Washington, IL. August. U n g l n ck. - Am verflossenen Donnerstag Nachmittag, als ein Arbeiter, Namens Albert E. Irving, in dem Ver. Saaten>Arsenale mit dem Verferti gen von Pcrkussious-Piilver beschäftigt war, entzündete sich das Pulver augenblicklich und brachte eine außerordentliche Explosion her vor, wodurch Hr. Irving tödtlich verwundet, und das Gebäude, worin er ganz allein arbei tete, zerschmettert wurde. Wahrscheinlich wird der Unglückliche, während wir dieses nie derschreibe», schon sein »eben geendet haben. Nat. Ztg. Auch etwas über dag Schlafen in der Rirche. —Da wir überzeugt zu sein glauben, daß die Meistrn unserer Leser lieber lachen als weinen, geben wir folgenden originellen, launi gen Artikel Raum, dcn irgend ein Spaßvogel über das Schlafe» in der Kirche geschrieben, und ihn im ~Centre Berichtes veröffentlichen ließ, woraus wir denselben entlehnen. Mester Drucker—lch hab schun oft als g'- inent ich wet's de Leut cmol sage, daß si's Parre sage dete, wan sie predige sete si net so lang oder ewenig länger predige. Ich will auch sage sorwas.—Dir wist wan di Leut justemol en<istun un e halwe i» der Kerch sitze, dan fange si just an ewenig schlesrich zu werre— well, wan di Parre der'no stoppe dete, dan dete di Leut noch fchir al en hörre Amen sage—well sell wet dan noch so dun. Awer wan just noch e sertel Stun länger a kalte werd, dan thun ardlich viel von 'ona rinschlofa, un wan si der no stoppe, well derno Hot mcr al scmol truwel di Leut wackrich zu mache; und dir wist wer en christlich G'fühl Hot, der füll for fei' Newe mensch, und loßt en net gern in der Kerch sitze wan s« aus is. Derno muß mer si schirr wack rich mache, schunst kente sie noch einschlösse werre, und derno miste scrleicht die Dorstr'er MontagS usschliese un si 'raus losse. Ich weß ich war emol Vorste'er un hab en Hund in di Kerch g'schlosse das a g'schlose Hot Sontags, un die Leit hen'en höre gautse Montags, wi'er aus g'schlose Hot 'kat, un derno hab' ich ihn selle Montag noch rausgeloßt; und derwißt sell gleicht mer net. Un mcr gleicht a'net di Leit dernot wackrich zu mache—abardig wan si just so im erste Schlof sin, dir wist wan mer just so recht ei gschlose is un wert wackrich g'macht, mer is ganz wie verhudelt un derno macht mcr so en erbermlich wüst Maul, bis mer emol recht wes wu'mcr is. Ich weS ich hab selwer schun so wactrig g'macht daß's so gange is, un des sehe derno die An're, un derno schämt mer sich —ich wes aus mer selwer. Well »au hab ich schun g'denkt wan si net ganz so lang oder ewe nig länger predige dete—bis die Leit «wenig ü ber'i» salidste Schlos werre, wan sie just about a'sange zu trahnic, derno kan mcr sie viel isier wackrich bringt, un sie seschrecke au net so arick; un kene au viel g'sil,winder wisse wu si sin, un kcne dcrno just ihre Halstuch so unr rusncmr un iwers G'sicht hewe, derno guckt's niener das wan sie heule dete über ihre Sünde wu der Parre ihne vorhält. Un sell'eweg könne sie sich als e'bisscl 'raushelse das si sich net so ark sche ine brauche; un do men'ich 'swer scrleicht bescr wan dic Parre de Leitewenig tschäns gewe dete e'bissel lang zu schlose oder gar net. Ich glab s wer di Leit beser Abliest un dete derno beser us schreiwe. Aber sie sötte doch gut acht gewe daß si net prcddige bis di Leit all schlose, schunst ke ne'si sie serleicht cmol nimme wackrich bringe un derno geht di Kerch gar nimmc aus. So hab'ich als rbmol schun gedenkt, ich hät's ihne schun gs'at wan ich net so blöd wär—awer ich bin zu blöd for mit de Parre zu fchwetz und do bab'ich gedenkt ich wet's schreibe so gut das ich kan, serleicht kenne'S doch e thel lese un wan si ewe net kene dan müsse si's cwe buchsstabirr. Ich thet mei Name nau do dozu schreiwe, aber ich schein mich schir 'sist ewe denk ich net alles recht gebuchsstabirt und do Hass ichs. s Die folgende Anekdote wird vom verstorbe >nen Richter Porter, letzthin Ver. Staaten Se nator von Louisiana, erzählt. Zur Zeit als der Richter noch Advokat war, wurde er ei neb Ta lges von einem Gegner feines Clienten folgender maßen angeredet: „Mein Herr, Sie haben sich heute Erklä rungen gegen mich bedient, die kein Ehrenmann dulden kann, und ich bin gesonnen Satisfakti on zu haben oder zu nehmen." ~Wie mein Herr,,' sagte der Advokat, „mein Elient instruirte mich so und bezahlte mich da für diese Dinge zu sagen ; Ihr wendet Euch da her besser an ihn und Ihr solltet zufrieden sein daß er sie nicht bewies." „Herr, Ihr Client ist ein bedaurenswerther falscher Räskel; ich habe ihn schon dreimal ge prügelt und bin gesonnen Alle durchzuprügeln die seine insamen Lügen unterstütze».-' "Wohl," sagte der Advokat, „wißt Ihr an was Ihr mich erinnert?" ~Nein, und gebe auch nichts darum ob ich'S erfahre!" „Aber hört mich, Ihr habt Zcit genug!" ~Sagen Sie denn, aber schnell " ~Wie, Ihr erinnert mich an einen Hund," shicr machte der Gegner eine unwillkührliche Bewegung mit der „an einen Hund, der den Stein verfolgte und biß, der ihn traf, statt der Hand die ihn geworfen hatte." Der Gegner kratzte seinen Kopf und sagte, ~ich will gehängt sein, wenn ich nicht glaube daß Sie Recht haben" —und sich wegwendend —"ich muß gehen und den Räskcl nochmal ab prügeln.'- Laneaster den Ivten Angust. Eine Scheuer niedergebrannt. Am vorigen Freitag Abend zwischen 9 und i v Uhr wurde Feuergeschrei in unsern Stra ßen erhobrn,welches durch einru hrllenScbeiii, den man in einer nordöstlichen Richtung vo» dem Conrthans benurkte, veraiilatzt wurde. Unsere Feuerleute eilten mit ihren töschap paraten »ach der Richtung, in welcher steden Schein bemerkten; als dieselben aber dcn öst lichen Theil der Stadt erreicht hatten, beka men sie die Ueberzeugung, daß der Brand auf dem Lande mehrere Meilen vo» der Stadt entfernt sein müsse und kehrten wieder zurück. Seitdem haben wir vernommen, daß der schein, welchen man wie oben gesagt, hier ge sehen hatte, verursacht wurde durch das Nie derbreuuen der Schmer des Herrn Samuel Hnustcker, au der Couestogo, iu Mannheim Taunschip. Der Vcrlust des Herr» Hunstcker muß sehr bedeutend sein, indem die Scheuer mit der diesjährigen Frucht- und Hen-Trndt»
Significant historical Pennsylvania newspapers