WeXÄ in S, Denn Gedruckt und herausgegeben von ArnoldPu w e II e, in der Süd Kren Straße. Ecke der Cherry Alley, Behm' 6 Wirihshaus-Hofe gege»üd.r. Jahrg. «, ganze Nun». S»8. Bedinaunaen Der A lderklle NeollNtürter erscheint jeden Dienstag auf einem großen Superial-Bogen inii schonen Lettern gedruckt. Der ist 6i n ? haler des laht'S, welcher in halbjährliche, Vorausb««a!,luna erbeten wird Wer in. Lause des ZahreS nicht bezahlt, werden -Kl st) angerechnet. Für kürzere Zeit als v Monat wird kein ttnterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann ange, nommen, wen s.e!inen Monat vor Ablauf des Subscriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden Bekanntmachungen angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Un, terschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung porrosrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, aus Kosten der Unterschre.ber. und Mittheilungen müssen postfre , eingesandt werden. Der Pirat und der Kreuzer. sSchluß. ?- Ovieda, der seinen Zweck nicht aus den Augen verloren hatte, war gleich nach Brazio ins Haus getreten, wo er in der Verwirrung zusammenpackte, was nur unter seinem Mantel Platz fand, und mit Gold und Juwelen von hohem Werthe sich aus dem Staube machte. Eben ruhte er an einem einsamen, von Gebüsch um gebenen Platze ein wenig auS, als es plötz lich in den Blättern rauschte, und ein Mann aus dem Gesträuch hervorsprang ; eS war Brazio. Beide standen einander erstaunt gegenüber. „Wo Teufel kommst du her?" fragte Ovieda. „Aus meinem eignen Hause muß ich fliehen," rief Brazio athemlos, „wo meine Freunde eingedrungen sind. Was bin ich jetzt! Ein flüchtiger Mörder. Mein Vermögen verloren, ein Preis auf meinen Kopf gesetzt! In welchem Lande werde ich Schutz finden?" ~Jn keinem," entgegnete Ovieda. „Du mußt deine Landgrillen fahren lassen und dich ans Wasser halten. Besser ist's, es auf's Ertrinken hin zu wagen als gehan gen zu werden. Du bist indeß kein Bett ler, was du meinen» Muthe zu danken hast. Schau her, da ist ein Schmuckkästchen, da ein paar Säcke mit Piastern, und da ein paar Banknoten, zahlbar auf dich, denen ..nur deine Unterschrift fehlt. Sie gelten , ganz Spanien; wir müssen daher ir gend einen fernen Hafen zu erreichen su chen, ehe noch dein Unglück bekannt wird." Brazio sah starr vor sich hin, als be greife er nichr, was um ihn vorgehe, so sehr hatten die Ereignisse der letzten bei den Tage ihn verwirrt. „Komm, Freund Brazio," fuhr Ovieda ''ort, „die Nacht bricht an und ich muß buld an Bord. Du bist in Spanien nicht länger sicher, deßhalb raffe dich zusam men und mache gute Miene zum bösen ' Spiel. Ich habe ein so nettes kleines Schiff, als keines noch die spanische Küste umsegelte. Komm mit und mache Halb part mit mir; laß mir die Piaster und dein sei daß Geld für die Banknoten Komm an Bord, da sollst du froh und lustig leben, und gefällt dir s nicht bei mir, so kannst du ja immer wieder an's Land gehen und dich hängen lassen, wenn dir das lieber ist." Vrazio schlug ein. „Da ist meine Hand," rief er, „ich bin der deinige, mache mit mir, nsks du willst !" Beide rafften jetzt den Raub Ovieda's auf und eilten einem Boote zu, das sie bald an Bord des Schiffes brachte, wo gleich darauf die Anker gelichtet wurden. Brazio hatte kaum seine neuen Gefährten betrachtet, die allen Nationen anzugehören schienen, als Ovieda in ganz veränderter Kleidung zu ihm trat. Er trug jetzt eine große Pelzmütze, vorn mit einem Todten kopf geziert, einen ungeheuern Säbel und vier Pistolen im Gürtel. Alle bis jetzt auf dem Verdeck aufgespeicherten Waaren wurden in den Raum geschafft und kleine Kanonen kamen zum Vorschein. Auch die Mannschaft bewaffnete sich eilends. Brazio betrachtete diese Verwandlung noch mit stummen Staunen, als Ovieda die Hand auf seine Schultern legte und zu ihm sprach: „Freund Brazio, dein Erstaunen befremdet mich nicht; du glaubtest dich auf einem Kauffahrer zu befinden, dem ist je doch nicht so. Wir sind.freie Leute, ge ben aber keine Ladung frei, die in unsere Hände fällt. Wir sind wohl bekannt, denn wir haben schon manchen Kauffahrer gekapert, und wir haben so die Leute von uns sprechen machen. Ohne Zweifel haft du schon von dem berühmten Piraten Gon salvo gehört, nun, der steht vor dir. Du weißt jetzt, woran du bist ; willst du nicht an Bord bleiben, so lasse ich dich, so bald wir anlegen, ans Land setzen; willst du aber bei uns aushalten, so hast du glei chen Rang mit mir." Brazio zog daß Letztere vor, und schwur als Pirat zu leben und zu sterben. — Der Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schnylkilt Cauntics allgemeiner Anzeiger.^ Der Dauntleß verließ Falmouth und befand sich bald auf dem atlantischen O cean. Mit gutem Wind kam man an der Bay von Biscaya vorüber; das Wetter war mild und die Mannschaft fand ihre Arbeit leicht. Eines Tages gegen 2 Uhr Nachmittags signalisirte die Wache ein Schiff mit vol len Segeln, und von der Art, wie man dem Kapitain den Piraten Gonsalvo be schrieben hatte. Furchtlos kam es unter spanischer Flagge immer näher. „Ist's ei» Pirat," rief der Kapitän, „so ist er verwegen wie der Teufel. Hal tet die Stückpforten verschlossen, denn ich glaube, er hält uns für einen Kauffahrer." Das fremde Segel kam immer näher, zog endlich die spanischen Farben ein und hißte eine rothe Flagge auf. „Auf die Pforten !" rief der Kapitän, „gebt ihm eine Ladung!" Die Ladung kam jedoch zu spät; das fremde Segel eilte wie ein Pfeil davon und die Britten verloren es für heute aus den Augen, Bald darauf, als eben die Mannschaft sich weidlich an einem neuen Zungenkampf zwischen Pat Larkins und Peter Doleful ergötzte, rief es plötzlich aus dem Mast korb : „Ein Segel vor dem Winde!" Der Kapitän nahm sein Glas. „Das selbe Schiff," rief er nach kurzer Pause. „Halloh Jungens, drauf! der Wind ist steif, diesmal werden wir ihm beikommen." Der Wind wurde zum Sturm; der Dauntleß spannte alle Segel auf und flog wie ein Pfeil dahin. Bald war der Pirat eingeholt und erhielt eine volle Lage, die ihn wanken machte; doch hielt er sich noch steif. Kaum aber folgte eine zweite Lage, als auch schon der Topmast siel und große Verwirrung an Bord zu herrschen schien. Die Schüsse des Dauntleß hatten eine große Niederlage auf dem Piraten ange richtet ; Ovieda war tödtlich verwundet. Auf ein Segeltuch gelegt, bat er Brazio näher zu treten, und das Schiffsvolk, ihn auf wenige Augenblicke allein zu lassen. „Freund Brazio," hub der Sterbende an, „meine Stunde ist gekommen, und bald ist meine Laufbahn geschlossen. Unser Schiff ist unbrauchbar gemacht und kann seinen Verfolgern nicht entgehen. Auf beiden Seiten ist der Tod gewiß, doch kann ich den Gedanken nicht ertragen, meine braven Leute an der großen Raa gehängt zu wissen. Du bist ein kühner Mann und hast oft dem Tode getrotzt wie ein Held. Dir ist es jetzt auch vor behalten, durch eine kühne Thar von Schande unS zu retten. Die Pulver kammer ist gut gefüllt, du magst's vol lenden, damit die Leute des Piraten sterben wie sie gelebt, als kühne tapfere Männer." Brazio schlug in die ausgestreckte Hand des Sterbenden, und rief, indem er die Laterne nahm : „Bei der Hölle es soll ge schehen wie du sagst." Ein neuer Schuß traf Ovieda; der Leichnam rollte auf das Verdeck herab. Die von Verzweiflung getriebenen Pira ten eilten noch einmal zu ihren Kanonen. Plötzlich flammte ein ungeheures Licht am Bord des Piraten auf. Brazio hatte Wort gehalten und Feuer an die Pulver kammer gelegt. Ein Schrei des Entset zens entfuhr der Mannschaft des Piraten, ein furchtbarer Knall folgte, und als der Wind den emporwirbelnden Rauch ver trieben hatte, war auch keine Spur mehr weder von dem Schiffe noch seiner Mann schaft sichtbar. Urtheil eines Grostvcziers. Ein Franzose, der lange in Konstanti nopel gelebt hat, erzählt folgenden Zug von Jussuf Pascha, von dem er fast Au gezeuge gewesen ist: Ein Türke trat in das Gewölbe eines Griechen, der mit Eßwaaren, Gewürzen zc. handelte und forderte drei Ockas (neun Pfund) Oel. Nachdem ihm das Verlangte abgewogen war, gab er dem Kaufmanne ein Goldstück. Dieser hatte nicht ein zelnes Geld genug, um dem Türken wie dergeben zu können, er nahm also einen "willig zu lsben und ohne Furcht zu tadeln." ' Dienstag den SS. Juli, in einem Winkel stehenden Sack, in wel chem sich 500 Piaster in verschiedenen Münzsorten befanden, stellte ihn aber nach einiger Ueberlegung, ohne ihn zu eröffnen, an den vorigen Ort, und ließ sich das Goldstück bei einem Nachbar wechseln. Während seiner Abwesenheit nahm der Türke, der AlleS mit angesehen hatte, je nen Sack, und verbarg ihn unter seinen Kleidern. Als er fort war, suchte der Grieche seinen Geldsack, lief, da er ihn nicht fand, dem Türken nach und hielt ihn in der Nähe einer Wache an.* Der Of fizier durchsuchte den Türken, fand das Geld, fragte den Griechen wie viel in dem Sacke sei und überzeugte sich von der Wahrheit der Angabe. Da indeß der Türke mit einem Anschein von Wahrhaf tigkeit behauptete, das Geld gehöre ihm, so ließ er sie beide ins Gefängniß führen und schickte den Sack in den Divan. Am andern Morgen wurden beide vor Jussuf Pascha, der Großvezier war, gebracht. Dieser nahm Einen nach dem Andern vor, ohne aber der Wahrheit auf die Spur zu kommen, da der Grieche sowohl als der Türke sich von seinen Drohungen eben so wenig einschüchtern, als durch seine Quer fragen irre machen ließ und beide ihre Aussagen mit einem Eide bekräftigten. Der Richter ward dadurch sehr verlegen; denn obgleich der Prozeß zwischen einem Gläubigen und einem Christenhunde Statt fand, so war doch Jussuf Pascha zu recht liebend, als daß er ein parteiisches Urtheil gesprochen hätte. Um die Sache länger überlegen zu können, verschob er die Ent scheidung auf den andern Tag, und ließ beide nach der Ermahnung, ernstlich nach zudenken, da den Schuldigen, wenn er sein Vergehen nicht eingestehe, unvermeidlicher Tod treffe, in das Gefängniß zurück füh ren. Der Vezier hielt Wort. Am an dern Morgen war diese Sache das Erste, was er vornahm, er konnte aber keine an dere Antworten erhalten, als am gestri gen Tage. Der Grieche sagte blos, daß das Geld von dem sei, was er täglich ein genommen habe, u. er damit einen Gläu biger, dessen Namen und Wohnort er nannte, bezahlen wolle. Um nicht von der Summe wegzunehmen, habe er das Goldstück des Türken bei einem Nachbar gewechselt. Hierauf wandte sich Jussuf mit der Frage, woher er das Geld habe, dessen Besitzer er sein wolle, an den Tür ken. Ohne Zögern und ohne sich aus der Fassung bringen zu lassen, antwortete die ser, er habe auf einem Platz, den er nann te, eine Quantität Gerste gebracht und sie an mehre dortige Getreidehändler ver kauft; das Geld sei der Erlös davon. Nach diesen Worten klatschte der Großve zier in die Hände; seine Sklaven kamen in den Gerichtssaal und er trug ihnen auf, kochendes Wasser zu bringen ; einem Offizier befahl er auf den von dem Tür ken genannten Platz zu gehen, sich von ei nem oder mehren dortigen Getreidehänd lern fünfhundert Piaster in verschiedenen Münzsorten geben zu lassen und diese zu ihm zu bringen. Als beides geschehen war, ließ er zwei gleich große Gefäße vor sich stellen, in Eines das Geld der Getreide händler, in daS Andere die streitige Sum me thun und das kochende Wasser darauf gießen, worauf er mit zwei kleinen Stäb chen fleißig in beiden umrührte. Die ganze Versammlung staunte, und wußte nicht, was sie denken sollte; Einige glaub ten sogar, der Vezier nehme seine Zu flucht zur Zauberei. Da er kein Wort sprach, so schwiegen die Andern auch. Nachdem das Wasser etwas kalt geworden war, betrachtete Jussuf aufmerksam die Oberfläche und ließ sie auch von den Um stehenden untersuchen. Auf dem Wasser, worin das Geld der Getreidehändler war, schwamm Stroh, Staub und dergleichen, während das andere mit Fettaugen und Oel bedeckt war. Dieser Versuch brachte natürlich die Unschuld des Griechen an den Tag und der Türke gestand den Diebstahl. Der Großvezier ließ ihn sogleich aufhän gen ; den Getreidehändlern schickte er ihr Geld zurück, dem Griechen aber gab er den Geldsack, ließ ihn in seiner Gegen wart mit einem schönen Kaftan bekleiden und mit einer Ehrenwache nach Hause bringen. Wenn ein Kind geboren wird, so ist ein jeder zu der Wöchnerin kommender Gast verbunden, irgend eine Münze zum Ge schenk mitzubringen; dieß heißt na sudok, auf das Zähnchen. Gewöhnlich wird es der Wöchnerin unter das Kopfkissen ge schoben. Dieser einträglicheGebrauch wird noch häusig unter den höhern Ständen beibehalten; man hat bei mehren Wöch' nerinnen, die schon aus dem Bette waren ein silbernes Tellerchen mit ein Paar Du katen zur Weisung, auf einem Tischchen vor ihnen stehen gesehen, worauf die Gäste ganz unbefangen ihre Gabe niederlegten. Die Russen halten viel auf den Einfluß des guten oder bösen Blickes, und behaup ten, letzterer könne dem Kinde viel scha den. Sie nennen das sFlnsit, und Am men besonders haben es nicht gern, wenn Unbekannte die Kinder ansehen, oder gar ihre Gesundheit rühmen. Wenn sie dieß nicht vermeiden können, und üble Folgen fürchten, so suchen sie unbemerkt irgend ein Stück von der Kleidung des Gastes abzuschneiden, welches, unter den Kopf des Kindes geschoben, die nachtheilige Wir kung der bösen Augen verhindert. Bei den russischen Taufen bringt die Gevatte» rin dem Kinde eine Mütze, ein Hemdchen und irgend ein Stück Zeug, riski ge nannt, worauf es gelegt wird, außerdem liefert sie auch noch ein Tuch oder etwas dergleichen für den Priester, zum Abtrock nen der Hände. Der Gevatter ist ver bunden, das Kreuz zu geben, welches dem Kinde um den Hals gehängt wird, und den Priester und Küster zu bezahlen. Nach den Gesetzen der russischen Kirche macht die Gevatterschaft eine Verwandtschaft, und Gevattern dürfen sich daher nie Hei rathen. Die gewöhnliche Wiege der rus, fischen Bauern ist: ein Korb, oder ein mit Leinwand ausgespannter Nahmen, durch vier Schnüre an eine lange bieg same Stange gehängt, deren eines Ende an die Lage befestigt ist. Die geringst» Berührung bringt die schwebende in die durch die Natur selbst vorgeschrie bene, sanfte auf und niedergehende Be wegung des schaukelnden Mutterarms, oh ne auch nur einen der Nachtheile zu haben, die mit Recht bei den gewöhnlichen hin und her rumpelnden Wiegen gerügt wer den. Demoiselle C. hatte die Unvorsichtigkeit, einem Reisegefährten auf der Diligence das Geheimniß anzuvertrauen daß sie ei nen zu Brüssel erkauften Spitzenshawt un ter dem Korset verborgen habe, um ihn mit Sicherheit über die französische Gren ze durchschmuggeln zu können. Während nun die Diligence bei der Douane von den Ofsizianten durchsucht wurde, stieg ein et was korpulenter Herr aus dem Wagen und verfügte sich auf das Douanen-Bü reau. Bald darauf kehrte er mit einem Beamten zurück, welch letzterer Demoiselle C. höflich bat, sich einer Visitation imßü reau zu unterwerfen, zu welchem Ende sei ne Frau sie dort erwarte; der Spitzenschlei er ward gefunden, konfiscirt, und die jun ge Dame mußte noch obendrein Strafgeld bezahlen. Als man eine ziemliche Strecke weit gefahren war, und die un glückliche Bestrafte fortwährend über den muthmaßlichen Verräther sich in den bit tersten Vorwürfen ausließ, unterbrach sie endlich ihr dickbeleibter Reisegefährte mit den Worten : "Lohnt sich'ö doch der Mü he, Mademoiselle! um einen so unbedeu tenden Shawl so viel Aufhebens zu ma chen ; ich, der ich Sie angegeben habe, bin mit mehr als für 80,00 t) Franken Spit zen auswattirt; zum Scheine meinerßecht lichkeit habe ich zu meiner eigenen Sicher heit Ihr Geheimniß gemißbraucht. Nichts' Laufende Nnnnner ist billiger, als daß ich meiner Retterin Schadenersatz gebe. Auf der nächste» Station, wo ich meine schlanke Gestalt wieder annehmen werde, will ich das Ver gnügen haben, Ihnen einen Shawl zu ü berreichen, der den Ihrigen weit übertref fen soll." Merkwürdige Ausstellung.—Än 6öln zeigt jetzt Hr. Debeerski unter dem Na men : finita in minima eine Ausstellung folgender Gegenstände: No. I. In einer halben Haselnuß: Ein Damen-Necessair, auf dessen Deckel ist das Portrait des Kö nigs der Niederlande; eö besteht aus 36 verschiedenen Gegenständen, unter denett ganz besonders eine Scheere, so wie ein Federmesser mit Doppelklinge, welche sich öffnen und schließen lassen, zu bemerken sind. No. 2. In einer Haselnuß: Ein Vogelkorb, der einen Canarienvogel ent hält, der den Schnabel öffnet, mit den Flügeln flattert und ganz genau den Ge sang eines natürlichen Canarienvogels nachahmt. No. 3 In einer Mandelschale: Eine holländische Windmühle, um Holz zu sägen. Die Mühle sägt in jeder Vor stellung wirklich ein Stückchen Holz. No. 4. In einer halben Eischale: Ein pracht voll tapezirtes Zimmer mit einer darin be findlichen Dame, die ein Piano öffnet und zwei Arien darauf spielt; im Hintergrun de des Zimmers ein Marmorkamin mit einer bronzenen Pendeluhr, Napoleon zu Pferde darstellend. No. 5. In einer Nuß: Ein Kaffeehaus mit Schenktisch. Eine Dame steht am Büffet und schenkt Li queur ein. Zwei Herrn spielen abwech selnd auf einem in der Mitte des Saales stehenden Billard eine Parthie. Außerdem sieht man noch Spiegel, Fenstervorhänge, Armleuchter und Gemälde, womit der Sa lon auf's Eleganteste decorirt ist, so wie Flaschen, Gläser und andere in einem Kaffeezimmer nöthigen Gegenstände. No. 6. In einer Muschel: Sitzt ein Gour mand vor einem gedeckten Tische und scheint, da man ganz deutlich bemerken, kann, daß er bei jedem Bissen den Mund öffnet und hinterschulckt, die vor ihm be findlichen Speisen sich recht wohl schmeck en zu lassen. No. 7. In einer Apfelsine: . .Ein herumschwimmendes Dampfboot, wel -5 ches alle Wendungen eines wirklichen Schiffes ausführt. Am Vordertheil des Schiffes sieht man das Bild des Königs der Niederlande in ciselirter Bronze. No. 8. In einem Ei: Ein Automat, der daS was man ihn fragt, schriftlich beantwortet und auS freien Stücken verschiedene Zeich nungen entwirft. Noch bewunderungs würdiger ist, daß diese Figur jede belie bige Nummerreihe zusammenrechnet, und zwar mit solcher Schnelligkeit, daß bevor die Zahlen kaum ausgesprochen sind, viel weniger berechnet sein können, sie solches schon mit unfehlbarer Genauigkeit aus geführt und das Resultat niedergeschrie ben hat. Alle oben angeführten Kunst- Gegenstände sind von Gold, Silber, Stahl und Messing, fein ciselirt und mit voll kommener Wahrheit und Treue von einem und demselben Künstler ausgeführt, so daß sie trotz ihrer außerordentlichen Klein heit, in Allem bis zu den zartesten Thei len, mit bloßem Auge auf's Deutlichste unterschieden werden können. —D. R. Seltsamer Handel. Christianiä ist die große Niederlage der besten Bretter und es besteht da eine spaßhafte Art, wie man mit den Landleuten, welche das Holz zu Markt bringen, Rechnung hält. Sie übergeben ihre Bretter den Aufsehern in den Niederlagen, welche mit Kreide in Buchstaben und Zahlen den Bauern den Ort, wo die Bretter abgeliefert wurden und die Zahl derselben auf den Rücken schreiben. Ist dieses geschehen, so eilen die Bauern so rasch als möglich nach dem Comptoir der Kaufleute mit der originel len Schuldverschreibung auf dem Rücken. Hielten sie sich unterwegs auf, oder ver richteten sie noch ein anderes Geschäft, so könnten jene Bezeichnungen auf ihrer
Significant historical Pennsylvania newspapers