Sonderbar. Fast jeden Nach mittag, wenn das Wetter schön ist. kann man einen gescheidt aussehenden, rüstig einherschreitenden, eigenthümlich gekleide ten alten Herrn sehen, wie er. gleich Peter Schlemiel nach seinem Schatten, nach der langen Brücke zusteuert, jedem Grüßenden zulächelt und sich mit einem Auge schaut, das eben so unersättlich ist, wie je nes des Seeadlers auf der Ozeansklippe. Wenn er die Brücke erreicht hat, sieht ihn der Zuschauer mit Erstaunen seinen Spa zierstock in eine Angelstange mit vollstem diger Ausstattung verwandeln und sich, wenn er aus seinen geräumigen Hosenta schen eine mit Angelwürmern gefüllte Ta backsdose genommen hat, auf das rauhe Pfahlwerk setzen und mit erstaunenswer ther Geduld nach irgend etwas in der Tie fe, von der Elrize bis zum Katzenfisch lau» ern. Wenn der Zuschauer diesen santen Herrn von der alten Schule, geklei det in abgeschabtes Schwarz, mit niedrig geformtem Hute, seidenen Strümpfen und Hosen bis an die Knie sieht, wie er erwar tungsvoll sein Priemchen Taback kaut und mit jugendlicher Behendigkeit bei jedem Nippern an seiner Angel aufspringt, so fühlt er sich versucht nach seinem Namen zu fragen Man denke sich jedoch sein Er staunen, wenn ihm der höfliche Brücken Wächter erzählt, daß dieser Mann früher ein Senator im Congreß. Kanzler von Kentucky und Sekretär des Ver. Staaten Schatzes war.—letzteres unter I. Tyler's Administration. Sein Name ist Bibb. Der "Mobile Herald" vom 19. April berichtct Folgendes: "Am letzte» stag Abend zu einer späten Stunde bemerk te ein die St. Francis Straße hinabgehen der Herr ein Weibsbild, welches mit einem Päckchen in der Hand sich in den Hof ei ner respektabel» Familie schlich, und in ihrem Aeußeren zu erkennen gab. daß sie etwas Böses im Schilde führe. Sie nah te sich dem Brunnen, warf das Päckchen hinein und entfernte sich wieder. Der Herr weckte die Familie und machte ihr die Anzeige. Man verschloß den Brun nen sogleich um am nächsten Morgen die Sache näher zu untersuchen. Man fand im Wasser einen Backstein, an welchen ein Päckchen Arsenik gebunden war, wahr scheinlich um die Familie zu vergiften. Das Weib, die dieses verruchte Werk aus zuführen beabsichtigte und nur von einem Zeugen gesehen wurde, ist eine schlechte Creatur.Namens Eliza Davis, und führ te früher in Cincinnati den Namen Ellen Thomson. D. Der Millerismus, an sich schon lächer lich genug, erscheint in Maine im höchsten Grade grotesk. Der "Bangor Whig" theilt reichliche Illustrationen dieserJdio syncrasie mit. "Heiliges Rollen" und "Erschlagen des Herrn," "Heiliges Tan zen," "Heiliges Lachen," "Herumwälzen in Wasserpfützen an den Seiten der Stra ßen" gehören zu der Art und Weise, wie diese Sekte Gott verehrt. Im Allgemei nen pflegen sich die Milleriten des Arbei leirs zu enthalten und verfügen über ihr Besitzthum augenscheinlich ohne gehörige Berücksichtigung des Werthes. Die Fen sen verbrauchen sie zu Feuerholz und keh ren sich an keine regelmäßigeStunden we gen Essen oder Schlafen. Und Alles dies, glauben sie, ist ihnen von Gott befohlen! Washington, 3. Mai.—Eine Scene im Presidentenhause. —Am vorletzten Frei tage kam ein geisteskranker Mensch, Na mens Milton Fowler, welcher unter jedem Arme einen Laib Brod und in jeder Hand eine Bouteille Wein trug, in.das weiße Haus. Nachdem er den Wein und das Brod niedergesetzt hatte, zog er auf ein mal ein Messer aus der Tasche und suchte damit in das Privatzimmer der Damen zu dringen. Dieselben riefen natürlich sogleich um Hülfe, worauf der Unglückli che sogleich ergriffen und in Verwahrsam gebracht wurde. Nat. Ztg. Brasilien. Nach den mit der Brigg „Castra" eingetroffenen Nachrichten von Rio de-Janeiro sind dieZwistigkeiten, wel che zwischen dem brasilianischen Gouver nement und unserem Minister, Hrn. Wi se. stattfanden, friedlich beigelegt, ib. Ein Bauer hatte eine sehr böse Frau, die er durch den Tod verlor. Der Pfar rer deö Orts tröstete ihn mit den Worten: „Gebt Euch nur zufrieden, guter Freund, und denkt, der liebe Gott hat sie zu sich genommen." „So? erwiederte der Bau er, nun, da wird er seine liebe Noth mit ihr haben." Eine Seltenheit. —Der „Neu Vork He? rald" macht dem Eigenthümer deS ameri kanischen Museum's den Vorschlag, den einzigen, die letzte Niederlage überlebenden und zum Constabel erwählten Nati ve käuflich an sich zu bringen und ihn in Es sig und Molasses eingemacht, als eineSel' tenheit neben der egyptischen Mumie für zukünftige Zeiten aufzubewahren. Ein sonderbarer Vatermord. Vor ei niger Zeit fand vor der Court in Hellis borough die Untersuchung eines jungen 12« jährigen Mädchens statt, welche vor eini gen Monaten ihren Vater unter höchst merkwürdigen Umständen tödtete. Das Kind leugnete die That durchaus nicht,und erzählte dieselbe wie folgt: "Eines Tageö kam der Vater gänzlich betrunken nach Hause, und gab mir eine Axt mit tvm Befehle in die Hand, ihm den Kopf abzuhauen, da er ein Trunken bold und nicht werth sei. zu leben. Ich weigerte mich anfänglich» dieser Laune Fol ge zu leisten, widerstand sogar seinen Drohungen und Mißhandlungen, bis er ein Messer ergriff und mich zu todten droh te, wenn ich seinem Befehle nicht gehorch te. In Todesangst willigte ich sodann ein, nahm die Axt und schlug deö Vaters Kopf ab. nachdem er sich vor dem Kamin niedergestreckt hatte." Dies war des Kin des einfache Erzählung von dem elften Tage der Untersuchung bis zum letzten, und kein Versuch des Advokaten konnte sie zum mindesten Widerspruch verleiten. Die Jury sprach sie daher frei. Doch liegen Umstände vor. welche ver muthen lassen, dem Kinde sei von seiner Mutter diese Lüge in den Mund gelegt worden, um sich selbst außer Verdacht zu setzen. Eine intime Bekanntschaft mit ei nem CiciSbeo vor ihres ManneS Tode, so wie der kräftige Hieb, welcher des Man nes Kopf vom Rumpfe trennte, und wo zu, nach der Aussage der Aerzte, dem Kin de die Kraft mangeln mußte, sind die Hauptgründe dieser Vermuthungen. Doch sei dem wie ihm wolle, die Sache ist bis setzt in ein dunkles Geheimniß ge hüllt, welches nur die Zukunft enthüllen kann. Jedenfalls aber ist die Festigkeit bemerkenswerrh. mit welcher das Kind al len Spitzfindigkeiten einer strengen inqui sitorischen Untersuchung widerstand. Ein Mann. Namens Wm. Sutt 0 n. wurde durch den Friedensrichter James A Standisford. von dem obern Theile von Baltimore Caunty, unweit der Pennsyl oanischen Grenzlinie, am April in das Gefängniß zu Baltimore geschickt, auf die Anklage der Frau Maria Anna Kone, die junge Gattin des Herrn Jesse D. Kone, mit der er erst etiva ein Jahr verheirachet war, genothzüchtigt zu haben. Aus dem Zeugnisse vor dem Friedensrichter geht her vor, daß Hr. Kone TagS vorher mit ei nem Consta de! seinen Wohnplatz verlassen halte, in der Absicht einen Mann aufzu suchen, den man wegen Diebstahl im Ver dacht halte, worauf Sutten, der bei Hrn Kone in Diensten stand. in'S Haus ging, und sein schändliches Vorhaben ausfuhr te; da zur Zeit, außer einem kleinen farbi gen Mädchen von elwa 7 oder 8 Jahren, sich keine andere Person auf dem Platz, befand. Frau Kone bezeugte, daß sie zu wiederholten Malen um Hülfe schrie bis der Unmensch seinen Endzweck erreicht hat te, und sodann in das Haus eines Nach barn flüchtete und den Vorfall erzählte Einige der Nachbarn bezeugten ebenfalls, daß sie ein Geschrei gehört, aber geglaubt lzatten, daß die Kinder am Spielen wären. Sutton wurde gleich darauf verhaftet, und wird vor der nächsten Novemb. Court für Baltimore Caunty. sein Verhör erhalten. Sutton ist auch unter dem Namen Gaul bekannt. Han. Gaz. Nach einem kürzlich in der Stadt Bal timore erschienenen Addreß Kalender zählt die Stadt 571 Straßen. AlleyS, Länes »c - 3 t Wherfte, nebst 105 Kirchen und Kapellen, oder gotteSdienstliche Häuser. Es wohnen in Baltimore nicht weniger als 239 Personen die den Namen Smith, und 16!2, die den Namen Braun führen. Der rothe Mann.—Die Zahl der Jndi anerstämme westlich vom Mississippi ist 45. Die Personenzahl derselben beläuft sich auf 236.799. In den verschiedenen Theilen der Ver. Staaten sind 9 Stäm me. von welchen 79.446 Personen nach dem westlichen Ufer des Mlssiisippi auswan derten und 12.913 sich noch im Osten be finden. Es sind im Osten gleichfalls noch 6 Stämme, von welchen noch keine Person auswanderte. Die Anzahl sämmtlicher Indianer östlich und westlich vom Missis sippi wird zu 394,585 Personen geschätzt. Pittoburg—Dieb.— Der Wächter des Waarenhauses von Burgham und Comp, wurde kürzlich erwischt, als er eben Kisten äffnete und die darin enthaltenen Waaren einem Diebsgehülfen durchs Fenster reich te. Der wachrsame Ehrenmann sitzt im Gefängniß, während sein College dasWei le suchte und bis jetzt nicht erwischt wurde- Bis zum 0. Mai sind iK94M3 73 an baarem Gelde für die Abgebrannten (in Pittsburg) eingegangen.—Neu Uork und Philadelphia haben 40Mt) Thaler bei gesteuert. Ecur. Ein junger Mann, Namens Gallop, ist bei Columbia in Michigan vom Blitze ge tödtet worden. Er flüchtete sich beim Her annahen eines Gewittersturmes unter ei nen Baum, an dem ein Blitzstrahl herab fuhr. An seiner Leiche war kein anderes Zeichen zu erkennen, als daß auf dem Kop fwirbel ein Büschel Haare versengt war. Zn Fort Leavenöworth, Missouri, zer platzte am 14. April eine Kanone und töd tete 3 Mann der Besatzung. Andere !) Mann wurden verwundet, und 4 der letz lern scheint man als unrettbar zu betrach ten. Unter den Verwundeten befand sich auch der Oberst Van Prathern. Neu Orleans.—Mord.—Am 15. April fand man auf der Bayou Road die Leiche einer Indianerin. Bei der Untersuchung ergab sich aus dem Zeugenverhör, daß ihr Mann, ein Choctaw Indianer, sie in Ge sellschaft eineS weißen Mannes sah, wes' halb er wüthend auf sie zusprang und ih re Brust und Lunge mit Messerstichen durchbohrte. Der Mörder floh sogleich und obgleich ihn mehre Personen, die Au genzeugen gewesen waren, nachsetzten, so wußte er ihnen doch zu entgehen. Wer Dlversle Beobachter Reading, den 13. Mai 18ÄS. derung.—Lhr istian Long, Paul Rothermel und John W a y - a n d t, soder dessen Erben) welche bis jetzt ihre Zeitungen an Neff's Stohr, in Maideneriek Taunschip, erhielten, ersuchen wir bald bei uns anzurufen, wenn sie Unannehmlichkeiten und Kosten sparen wollen, einige unserer hiesigen Kunden den Beobachter nicht regelmäßig erhalten, so wünschen wir daß sie uns Anzeige davon ma che» möchten, damit wir den Fehler abhelfen können. ltt-Unsern Hrn. College» vom Correspondenten" danken wir sür ein uns zu gesandtes Ertrablatt, das die neuesten auslän dischen Nachrichten enthielt. Wer wollte nicht eine Zeitung ha ben? —Alle Liebhaber von Zeitungen sollten sich erinnern, daß am nächsten ersten Zuli das neue Postgesetz in Wirkung tritt. Dies Gesetz nimmt das Postgeld von allen Zeitungen, die nicht über 30 Meilen weit von der Druckerei geschickt werden, wodurch der Pros der Zeitun gen jährlich um 52 Cent vermindert wird. Die Meisten unserer Leser, welche jetzt ihre Zeitun gen durch die Post erhalten und das Postgeld dafür bezahlen müssen, haben daher nach jenem Tage n ich ts weiter als den Subscriptions« Preis zu bezahlen. Wir haben schon oft Klagen gehört über den hohen Preis des Postgeldes von Zeitungen, die jetzt wohl verstummen werden. Ein solches Gesetz, meinen wir, sollte wohl thätig aus die Verbreitung deutscher Zeitungen wirken. Eine deutlche Zeitung koster nur einen Thaler des Jahrs, was weniger als 2 Cent die Woche beträgt, eine Kleinigkeit die jeder Lese, freund leicht erübrigen kann, wenn er nur will. Wer daher Lust hat sür unsern zu unterschreiben, beliebe sich schriftlich oder mündlich bei uns zu melden ; wir nehmen dank bar jede zusätzliche Anzahl guter neuer Unter schreiber an. Oin wie der Mangel an Regen oder Sonnenschein den Wachsthum der Kräuter und Pflanzen hemmt, ebenso Hem ke seit einigen Wochen der Mangel an Backstei nen in Reading den Wachsthum der Häuser. — Viele Keller standen und stehen noch fertig aus gemauert, geplästert und ausgeweißt, aber sie konnten wegen der obengedachten Ursache nicht weiter aufgeführt werden. Es scheint jetzt aber daß die Backsteinmacher den Mangel bald ü berkommen werden, denn wir bemerken, daß l Backsteine nach verschiedenen Bauplätzen gefah ren und auch fast eben so schnell vermauert wer den. Wer wird nicht glauben, daß in Reading viel gebauet wird, wenn solcher Mangel eintritt, ! während den Bürgern ein Dutzend Backsteinö fen zu Gebote steht. Eine gnte gro Ber Theil der Bürger von Reading haben auf Empfehlung des Stadtraths ihre Häuser jetzt mit Nummern versehen. Dies ist eine zweck mäßige Verbesserung für unsere Stadt, die viel zur Bequemlikeit beitragen wird für Fremde, die irgend Jemand suchen wollen. Die Num mern laufen von der sten Straße aus, östlich und westlich die Markt- und Pennstraße ent lang, und sür die Querstraßen laufen sie von der Pennstraße aus, südlich und nördlich, ganz nach der in großen Städten üblichen Regel. Dampf ans der Schuylkill. Das Dampf Canal-Boot '<Erperiment," bestimmt auf dem Schuykill-Canale zu laufen, pafsirte vorige Woche bei Reading vorbei, aus der Fahrt nach Pottsville, mit Gyps, Kausmannsgütern ze. beladen. Das Boot wurde von Hrn. John M. Crosland, einem geschickten Boot-Bauer in Pottsville, gebeaut und war vor zwei Wochen, mir Kohlen beladen, nach Philadelphia gefah ren. Das Boot soll seinem Zweck vollends ent fprechen, leichr und schnell fahren, besonders zwischen Dämmen wo das Wasser nicht zu sehr eingezwängt ist. Ein solches Fahrzeug wird von großem Nutzen sein wenn der Schuylkill- Canal erst erweitert ist. Die Zeit mag nicht mehr sern sein, wo man von Reading, per Dampf, durch die ganze Welt, und auck nach China, reisen kann. Gefährlichkeit der Locomotive.^ lieber die Gefahr welche durch den Gebrauch der Dampfmaschinen in Städten entsteht, ist schon sehr viel gesagt worden. Jede Stadt, durch welche eine Eisenbahn führt, hat mehr o der weniger über Unglücksfälle zu klagen, die durch den Gebrauch der Lokomotive entsteh». Der Staat bezahlt jährlich eine enorme Sum me, als Schadenersatz sür Eigenthum das durch Funken von Lokomotiven zerstört würd»; in» eorporirte Eisenbahn-Gesellschaften zahlen dage gen nichts für solche Schäden und der Verlust fällt um so schwerer auf das Publikum. Auch in unserer guten Stadt Reading hört man oft Beschwerden wegen der Eisenbahn, besonders wenn durch schnelles Fahren ein Unglück ent« steht oder Häuser durch Funken von der Loko motive in Brand gerathen. Bis jetzt blieb es noch immer bei den Beschwerden, da aber die Gefahr mit jedem Tage größer wird, sollten die Bürger von Reading bald darnach sehen, ob es nicht Mittel gibt das Uebel zu heilen. Wir sind weit entfernt zu glauben, daß es die Ab sicht der Verwalter von der Eisenbahn ist, daß i.'eben und Eigenthum der Bürger von Reading inuthtwillig zu gefährden, aber wir glauben, daß sie bereit sind Maßregeln dagegen zu tref fen, wenn sie ernstlich darum ersucht werden. Neues Tmulschip.— Ein neues Taun« schip, genannt ~Nord Heidelberg," ist aus dem Taunschip Ober Heidelberg sormirt worden. Das neue Taunschip erstreckt sich längs terTul pehocken-Criek von der Mündung derßrunner kill bis nach Ege's Fortfch. Der Freiheit« Herold, ist der Titel einer neuen deutschen Zeitung, wovon uns die zweite Nummer zugekommen ist. Sie wird von Hrn. Friedrich Karl Göbel, in Cattawifsa, Columbia Caunt», gedruckt u. empfiehlt sich durch nettes Ansehen und guten Inhalt. Wir wünschen unsern College,, in Allem Glück, nur nicht in der Politik, die so viel wir sehen können, der unsrigcn entgegen gesetzt ist. Mexico. —Der merieanische Congreß fährt fort eine barsche Sprache zu führen und pocht gewaltig auf auf fein Recht und seine Stärke. Den Per. Staaten soll der Krieg erklärt und TeraS wieder an Merico geschlossen werden.— Daß mag noch angehn ; wennS nur nicht noch schlimmer wird. Bsv bleibt das <ycld?— Diese Frage mag wohl mancher ehrliche Pennsylvanier an den TarcoUektor richten, wenn er in sein H.,us tritt und ihm die unwillkomeneNachricht bringt, daß der Staats-Tar wieder um ein oder zwei Mills erhöhet worden sei. W>r haben schon öfters die Thatsache erwähnt, daß die westlichen Caunties die Last der Taren für die östlichen Caunties noch druckender machen, und um un sern Lesern dies recht deutlich zu machen, haben wir folgende Angabe aus dem "Libanon Cou rier" übersetzt und empfehlen dieselbe alle sol chen, die sich gern um die Staatö-Haushaltung bekümmern, zur sorgfältigen Durchsicht. Ungleichheit der Staatö-Taven. Viel ist seit kurzem gesagt worden wegen der Ungleichheit des gegenwärtigen Tarsystems Staats.-Zwecke. Daß eine solche Ungleichheil besteht, wird Keiner, der gebührende Achtung für seinen eigenen Charakter hat, zu läugnen wagen. D>e verschiedenen Berichte, welche an die Gesetzgebung gemacht wurden, während ih-! rer just vollendeten Sitzung, bestätigen vollends > die Thatsache gegen alle Zweifel oder Widerle,! gungen. Von jenen Berichten haben wir fol- gende Angaben aufgemacht, welche deutlich zeigen, daß die ganze Tarlast,für die Bezahlung' der Interessen von der öffentlichen Schuld, auf einen sehr kleinen Theil der Republik fällt,wäh, rend die übrigen Theile keinen Cent für diesen! Zweck beitragen; aber, im Gegentheile, haben einige davon wirklich das Geld den Tarbezah lern in den tarzahlend n Caunties abgezwackt und zu ihrem eigenen Nutzen verwendet. Angabe von dein Betrage des assessirten Tares, der in den Staatsschatz bezahlten Summen, und gehobene Schul-Verwilligungen, wäh rend den Jahren 18 !I, '4L, '43 und '44, in folgenden Caunties: Caunties. Assefsirt. Bezahlt, Gehoben. Äbams H30,L05 90 HL6,V>W LI H 16,639 Allegheny 1t>1,9!)4 07 92,495 95 07,422 Berks 134,377 5» 90,473 69 14,310 Bucks 118,512 33 79,011 26 27,250 Carbon 5,844 75 2,272 96 Chkster 137,151 70 92,416 96 48.049 Cumberl'd 62,625 89 36,776 76 27,604 Delaware 48,729 29 45,059 42 16,435 Dauphin 52,496 04 39,424 36 23,730 Franklin 74,143 20 41,388 09 31,824 Greene 13,791 94 12,458 71 8.770 Laneaster 191,271 49 149,584 75 59,837 Libanon 53,107 15 28,636 52 7,300 Lecha 61,745 53 55,092 31 14,628 Montgo y 123,034 87 77,469 74 22,435 Northpt'n 83,985 85 42,301 39 34 574 N'umberl. 34,535 15 22,206 30 12,402 Philadel'a 993,665 71 750,386 03 214,094 Schuylkill 42.349 57 29,639 75 16,450 Union 39,796 56 16,304 50 13,826 Washingt. 50,706 19 38,413 21 35,385 Vork 65,481 65 47,045 06 24,462 K 2519,844 48 1822,151 02 741,619 Hier sind zwei und zmanzig Caunties, dir Stadt Philadelphia miteinschließend, welche in den letzten vier Zähren mehr als zwei Dritthei le des ganzen Asseßments in den Schooß des öf fentlichen Schatzes bezahlte, während sie nicht einmal ein Drittheil vom Betrage des Asseß ments erhoben, noch die Hälft« vom Betrag des in den Staatsschatz bezahlten Tares, als ihren Antheil von der Schul-Verwilligung während jener Zeit. Angabe des Betrags der assessirten Taren, des in den Schatz bezahlten Betrages und den erhobenen Schul-Verwilligungen, während den Jahren IS4I, 42, '43 und '44, in den folgenden Caunties z Cauntie». Assefsirt. Bezahlt. Gehoben. Beaver K 30,221 31 H 23,755 40 H 25,092 Clarion 6,223 04 6,866 85 8,186 Clinton 9,854 76 4,548 36 6,034 Columbia 29,497 69 13,223 58 17,871 Fayettt 30,602 18 22,728 79 26,481 Huntington 55,1 tto 6!) L 0,989 44 Ii 330 Juniata 15,865 77 6,221 62 10 422 Luzerne 31,703 13 11,624 20 27 056 Lyeoming 26,645 05 6,087 36 18.039 McKean 3,204 83 1,500 07 2,854 Mifflin 25,370 64 8,776 96 12,272 Monroe 10,125 49 3,919 04 8,599 Perry 21,394 87 9,104 S 7 14,463 Peik 4,553 05 976 24 3,282 Somerset 15,752 47 8,727 73 13,236 Venango 7,397 09 4,057 35 12,586 Westmorl. 36,671 22 21,527 14 32,967 Wyoming 3,935 42 1,671 94 1,705 Cenrre 32,570 00 12,961 29 15,930 400,953 72 122,290 65 288.437 Man wird sehen, daß die neunzehn Caun. lies während jenen vier lahren nur etwa die Hälfte des Betrags ihrer assessirten Taren in den Staatsschatz bezahlten und währen dersel ben Zeit zogen sie etwa zwei Drittheile des gan zen Betrages ihrer Asseßments, oder sechs und neunzig Tausend Thaler mehr, als sie wirklich in den Schatz bezahlten, als ihren Antheil von den Schul-Verwilligungen. Angabe des Betrages der assessirten Taren, deS in den Schatz bezahlten Betrages und den gehobenen Schul-Verwilligungen während den Jahren 1641, '42, >43 und '44, in den folgenden Caunties: Caunties. Assefsirt. Bezahlt. Gehoben. Armstrong 12,353 02 3,992 14 17,748 Bedford 21,409 3« 10,995 29 22,683 Bradford 20,868 12 15,731 31 23,610 Butler 15, 763 64 7,734 13 21,154 Cambria 5,333 70 1,996 26 9,774 Clearfield 5,537 69 1,565 22 7,667 Crawford 17,445 33 12,015 99 26,264 Erie 23,466 45 11,233 64 27,400 Indiana 14,856 84 7,861 45 17,343 Zefferson 5,510 23 2,429 02 0,038 Mereer 24,992 60 14,255 52 27,298 Pottcr 2,766 77 1,570 13 2,845 Susquehan. 13,270 96 5,316 26 17,522 Tioga 6,521 92 1,006 10 13,632 Warren 6,030 92 3,949 36 8,059 Wayne 7,589 46 4,082 31 3,909 203,736 41 105,767 19 256,427 Diese Caunties haben während dieser Zeit die eine Hälfte des Betrags ihrer assessirten Ta ren in den Staatsschatz bezahlt und aus dem selben erhalte», i» der Gestalt von Verwilligun- I gen für Schulen, etwa fünf und fünfzig Tau send Thaler mehr als der ganze Betrag ihres 'Asseßments, und ungefähr ein hundert und drei und fünfzig Tausend Thaler mehr, als sie wäh rend der Zeit in dieselbe bezahlten. > Der oberflächliche Betrag der assessirten Ta ! xen, der in den Staatsschatz bezahlte Betrag u. die gezogenen Schul-Verwilligungen während den vier lahren, sind daher wie solgt: !Ct»s. Assessirt. Bezahlt. Gezogen. >22 H 2,519,644 46-81,822,151 02 H 741,619 !I9 400,953 72 192,290 05 288,437 !16 203,739 41 105,767 69 256,427 53,12!,537 61 2,120,209 76 1,288,463 Hieraus wird man sehen, daß in zwei und zwanzig Caunties, beinahe alle zum östlichen Theile des Staates gehörend, beinahe dreiVier rel des ganzen Betrags der Taren assessirt war, und daß diese Caunties ungefähr neun Zehn theile des ganzen Betrages der Taren bezahlte, die bezahlt wurden, während die andern Caun, tieS für Schulen die nette Summe von zwei mal hundert acht und dreißig Tausend acht hun dert sechs Thaler und sechs und dreißig CentS mehr erhielten, als sie in den Staatsschatz be zahlt haben. lLrdl'ebcn.—Merico wurde am 10. April wieder von einer Erderschütterung heimgesucht, die 40 Sekunden dauerte. Mehrere beim ersten Erdbeben beschädigte Gebäude stürzten dadurch vollends ein; andere wurden beschädigt. Ob Menschen dabei umkamen und wie viele, sagt der Bericht nicht. Ein Schurke gefangei^— Ein Kerl, N amens Charles Howard, Passagier in einem der Canal,Böte, wurde in Harrisburg arretirt, weil er einen Frauenmantel gestohlen hatte. AIS er in Sicherheit gebracht war und eine ge naue Untersuchung seiner Person unternomen wurde, fand man in der Spitze eines seiner Stieseln einen Brief, welcher Drafts zum Be trage von K2OOO enthielt, von Pittsburger Her, ren an Individuen und Firma's in Neu Port. Man vermuthet, daß der Brief in PittSburg gestohlen oder auf irgend eine Art aus dem Felleisen stibitzt wurde. Tvunder hören nie auf. Der Editor deS Lancaster Demokrat zeigt an, daß ihm «in unbekannter Schuft 50 Thaler gestohlen habt. Wie der Herr College zu soviel Geld kömmt ist unerklärbar; eS gehört zu den größten Wun dern unserer Zei. Der Dieb sollte eigentlich ein Prämium haben, wenn er das Geld wieder bringt, denn einem Drucker 50 Thaler zu steh len, ist eine Kunst, die nicht jeder Langfinger ausühren kann. Zuwachs.— Bei einer Neger-Versammlung in Neu York erklärte einer der Redner, daß die Farbigen auch,,NätivS" seien und demnach zu der Nätivpartei gehören wollten.
Significant historical Pennsylvania newspapers