Der Liberale Beobachter Und Berks, Monlgomerp und Schuylkill Caumies allgemeiner Anzeiger.^ NeaA i n g, Ucnn. Gedruckt und herausgegeben von Arnold Puwell e, in der Snd 6ten Strasse, Ecke der Sherry AUey Bch m' ö Wli lbsbaus-Hof qeqenlchcr. Jahrgang 6, gann 280. Bedingungen. Der Altiernlk ZZkvimclrter erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schönen i/ettern gedruckt. Der Subseriptions-Preis ist Ei n Thaler des ZahrS, welcher in halbjähriger Vor« erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, werden Vi 50 angerechnet. Aür kürzere Zeit als 6 Monat wird kein llnterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wen sie einen Monat vor 'Ablauf des Eubseriptions-Termins geschehen und gleichzeitig a!le Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt, Unterschreibet« in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der llnterschreiber. und Mittheilungen müssen postsrei eingesandt werden.^ Zur Unterhaltung und Belelirunq. Der Mädchenraub. Wenige Meilen vom Ohioflusse, nicht weit von dem Platze, wo sich jetzt die Land straße nach B. kreuzt, erhob sichvvorJah ren als noch der wilde Schlachtgesang der Indianer die Wälder mancher Gegenden Ohio'S erfüllte, ein stattliches Wohnhaus, das sich von den übrigen Farmhäusern der Ansiedlung vorteilhaft auszeichnete. Der Eigenthümer desselben war ein gebor ner Deutscher, NamenS Bergfels, der um unangenehmen Verhältnissen im alten Warerlande zu entgehen, in dies gelobte Land eingewandert war und sich am Ohio flusse niedergelassen hatte. Sein Ver? mögen halte hingereicht, um sich eine an sehnliche Strecke des fruchtbaren Landes anzukaufen, und nm die Zeit, in welche diese Erzählung fällt, sehen wir das Land gut unsres Deutschen bereits auf das be quemste eingerichtet. Die Axt der Weis sen hatte die rauhe Wildniß in ein kleines Paradies umgewandelt. An das stattliche, wenn auch einfach eingerichtete Wohn Haus stieß ein kleiner Garten und die um gebenden Fruchtäcker bekundeten, daß die segnende Hand des Fleisses der üppigen Natur zn Hülfe gekommen. Die ganze Ansiedlung bestand ausserdem noch aus etlichen zwanzig Blockhäusern, ebenfalls von Einwanderern auS verschie denen Nationen bewohnt. Diese Leute lebten in der That glücklich. Sie kannten nicht die mannigfachen eingebildeten Be dürfnisse deren Entbehrung den verweich UchtenStädter unglücklich machen würden. Ihr üppiger Boden und an Wild reiche Wälder gewährten ihnen reichlichen Unter halt. Und genossen sie auch nicht die mannigfachen Vergnügungen, die den Städter erfreuen, so waren ihnen auch die Laster fremd, die damit verbunden sind. Herr Bergfels war der allverehrte Lieb ling der ganzen Ansiedlung. Seine Bil düng, seine Kennlmsi>, die durch ein erfah rungsreiches Leben bedeutend vermehrt wahren, und sein freundschaftliches Wesen und sein Biedersinn euvarben ihm die Achtung und Liebe aller seiner Nachbarn. Er war ihr Freund, Lehrer und Rathge ber und üble einen großen Einfluß auf sie auS. So geachtet u. geliebt von Allen, konnte Herr Bergfels leicht die mannigfachen Entbehrungen und das Einsame, das ge gen seine früheren glänzenden Verhält nisse in Deutschland so merklich abstach, leicht vergessen. Und er lebte in der That auch zufrieden. Neben seiner treuen Ge fährtin. die ihm in die Wildniß gefolgt war, erfreute ihn noch eine siebzehnjährige Tochter. Theodore, und ein siebenjähriger Knabe, Heinrich. Theodore war in der That die Zierde der ganzen Ansiedlung. Ihre Schönheit und Anmuth waren in Aller Munde. Und wer das unschuldige Naturkind sah. wie es am heitern Sommertage schnell wie das Reh über die Wiesen sprang, um wil de Blumen zum Kranze zu pflücken, oder am Ufe» des nahen Baches heilende Kräu ler suchte, der mußte es lieben. Wenn bei uns ein Mädchen siebenzehn Sommer zählt und von der Natur mit allen Reizen der Jungfrau ausgestattet ist, dann schaaren sich Bewerber, vom al ten Junggesellen bis zum bartlosen, kaum den Knabenschnhen entwachsenen Jüngling um sie. Sie ist die Königin bei allen Festen und Banketen und die ganze Welt scheint sie auf den Händen tragen zu wol» len. Sie hat es in ihrer Gewalt, die gan ze Schaar ihrer Anbeter am „Narrensei le" herum zu führen ; aber sie hat auch zu befürchten, am „Narrenseile" herum ge führt zu werden. Sie spielt in ihrem Muthwillen Blindekuh, muß aber zuwei len zur Strafe „leer ausgehen," indem sie weder Mann noch „Kuh" erwischte- Um kur;zu sein müssen wir gestehen : das hüb sche Mädchen lebt bei uns im Himmel, bis sie in den „heiligen Ehestand" tritt, wo sie dann entweder aus dem Himmel heraus oder in einen andern Himmel hin einfällt. Anders war es mit Theodore, dem Harm losen Naturkind. Ihn waren Ballsäle, Gesellschaften und dergleichen Sammel Plätze der verliebten jungen Welt fremd. An Feiertagen kam das junge Volk zu sammen ; war es ein schöner Tag, dann wurden im Freien unter schattigen Bäu men allerlei unschuldige Spiele veranstal tet; jedes junge Mädchen hatte natürlich seinen „Partner," wie man es in der Lan dessprache nennt. Zufällig oder absieht lich traf es sich, daß Wilhelm, ein junger Bursche aus der Ansiedlung immer als der „Partner" Theodoren's gewählt wur de. Wilhelm war ein schlanker Jüngling von edler Haltung, und das treue Auge und die offene Stirne deS Jünglings ga ben Bürgschaft, daß er in jeder Hinsicht würdig war, der Gespiele eines ebenso lie benöwürdigen als unschuldigen Mädchens zu sein. Beide sahen sich gern—waren sich gut —denn sie waren beide gute scheu—ja sie liebten sich' ohne daß sie es wußten. Ihre Liebe war nicht eine lei denschaftliche Sinnenliebe, sondern eS war eine heilige Liebe, die zwei verwandte edle Herzen aneinander zieht. Die einzigen Fremden, die hin und wie der die Ansiedlung besuchten, waren Han delsleute aus einer benachbarten Ansied lung, die mit einem entfernt wohnenden Jndianerstamme Handel trieben. Sie fan den auf ihrer Durchreise bei Bergfels im mer gastfreie Aufnahme und verweilten oft mehre Tage in seinem Hause. Unter diesen Händlern war einer, der sich durch sein rauhes, gebieterisches Aussehen von den übrigen auffallend auszeichnete. Sei ne Cameraden nannten ihn Blacke; ob dies sein wirklicher Name war, bleibt da hin gestellt. Er mochte etwa dreißig Jah re zurückgelegt haben; sein pechschwarzes Haar und sein glanzloses Auge gaben ihm ein widerliches Ansehen, und sein bleiches, gerunzeltes Gesicht bezeichnete ihn als ei nen leidenschaftlichen Wüstling. Dieser Blacke hatte, als er Thodore zum ersten Male sah, eine heftige Leiden schaft in die liebenswürdige Jungfrau ge faßt, und geschworen sie zu besitzen, koste es was es wolle. Er war seitdem öfters in die Ansiedlung zurückgekehrt, und seine Leidenschaft war bei jedem neuen Besuche heftiger geworden. Oft hatte er sich vor genommen mit ihr von seiner Liebe zu re den, um förmlich um sie anzuhalten, aber der Engelreine Blick des Mädchens hatte ihn jedesmal zurückgescheucht; solche Ge walt hat die Tugend über den Schuldbe wußten Schurken! Er hatte sich, Gott weiß wie! eine ziemlich große Summe Geldes erworben, und glaubte dadurch ein annehmlicher Schwiegersohn für den alten Bergfels werden zu können, hatte aber nicht den Muth darauf anzutragen, denn sein Inneres sagte ihm, daß er der rohe Wüstling, nicht würdig sei, einen solchen Engel zu besitzen. Jedesmal, wenn er Abschied von der Familie nahm, suchte er Theodore ein Ge schenk aufzudringen. Das harmlose Mäd chen ahnte nichts Böses darin, und war eben so freundlich gegen ihn, als sie gegen Jeden war, obgleich Blacke vom ersten Au genblick an einen widerlichen Eindruck auf sie gemacht hatte. Er war ihr unheimlich und sie fürchtete sich vor ihm, ohne zu wissen warum. Hätte sie ahnen können, daß dieser Mensch sie leidenschaftlich liebe, sie würde seinen Hoffnungen mit einem male ein Ende gemacht haben. Blacke selbst machte sich jedesmal Vor würfe über seine Feigheit, und nahm sich fest vor, das nächste Mal gewiß um sie an zuhalten. —So vergingen mehrere Mona te, und schon begannen sich die Blätter der Bäume zu entfärben. —"Jetzt oder nie!" sagte er zu sich selbst, als ihn abermals der Weg in die Ansiedlung führte. Die Ge legenheit war ihm günstig. Am zweiten "VDillig zu loben und okne Furcht zu tadeln." Aienslag öeu 14. Manuar 1845. Tage seiner Ankunft traf er Theodore al lein im Zimmer. Er schritt langsam auf sie zu, und gestand ihr mit gesenkten Blik ken seine heftige sprach von seinen großen Schätzen, die er besitze, und die ihr alle angehören sollten, wenn sie ihm ihre Hand reiche. Manches andere Mädchen würde den verliebten Bittenden vielleicht höhnisch ver lacht haben; aber die reine unschuldige Theodore konnte das nicht. Sie hätte laut schreien mögen, aber eine unbeschreibliche Angst, die sich ihrer in der Gegenwart des widerlichen Menschen bemächtigte, benahm ihr alle Kraft dazu. Blacke, der nur den Auswurf des weiblichen Geschlechts hatte kennen lernen, dem weibliche Tugend gänz lich fremd war, hielt dies Schweigen für eine Art Einwilligung, und dadurch kühner gemacht, legte er seinen Arm um den Hals des lieblichen Mädchens Das war zuviel für die Jungfrau. Ihre Wan gen färbten sich hochroth, sie nahm alle ihre Kraft zusammen, und stieß den fre velnden Gesellen heftig von sich, indem ih ren Lippen unwillkührlich die Worte ent fuhren : "Hebe dich weg von mir Satan!'' Theodore war schon zur Thür hinaus geeilt, als Blacke noch dastand, wie vom Donner gerührt Eine unbeschreibliche Wuth bemächtigte sich seiner; seine Liebe und seine Schätze verschmäht zu sehen, das war ihm zu viel. Drohend ballte er die Faust und brach in Verwünschungen aus, die aber glücklicherweise von Niemand ge hört wurden. —Als sich sein Zorn ein we nig abgekühlt hatte, sann er auf Rache. "Ich Hab'S! Warte, kleine Hexe, ich will dich zahm machen ! und dein Vater, der alte Narr, wird froh sein, seine Einwilli gung zu geben." Sein Entschluß war gefaßt. Er woll te das Mädchen heimlich entführen, und sie dann entweder am Altare zu seiner Gat tin machen, oder sie verderben! Klug heit gebot ihm, sich nichts von seinem Pla ne merken zu lassen; und er that, als sei nichts vorgefallen, und verabschiedete sich mit gewohnter Ruhe und Freundlichkeit am nächsten Tage von der Ansiedlung. (Leblich folgt) Wichtig von Mexiko. Durch das Schiff "Eugenia," welches am 12. December von Vera Cruz abfuhr und nach 18 Tagen in Neu Uork ankam, erhielten wir die neuesten Nachrichten. Herr Cushing' letzter außerordentlicher Minister nach China, kam ebenfalls mir diesem Schiffe an, brachte aber nur wenige Zeitungen mit, da ihm alle seine Papiere, die er nicht bei sich trug, in Mexiko gestoh len wurden. Glücklicherweise rettete er seine öffentlichen Docnmente, welche er in der Tasche hatte. Am 6. December ver sammelten sich die Truppen in der Accor data St. Francis. Die Soldaten und Bürger erklärten sich feierlich gegen San ta Anna und Canalizo. An der Spitze der Bewegung stand General Don Her rera, Präsident der Rathsversammlung, welcher in einer Proclamation die Stadt zu seiner Unterstützung aufforderte. In nerhalb drei Stunden war ein neues Gou vernement formirt und das von Canalizo abgeschafft. Der ganze Congreß warf sich augenblicklich in die Arme von Herre ra und nahm den National Pallast, ohne einen Tropfen Blut zu vergießen in Be sitz. — Der Congreß constituirte seine Sit zungen permanent. Die abgesetzten Mi nister, Bassadre, Haro, Rejon und Baran do, ergriffen die Flucht, und Canalizo (der frühere Präsident u. eifrige Anhänger von Santa Anna) sitzt in seinem eigenem Hauseim Arrest. Der Mob zertrüm merte die Statue von Santa Anna im Theater und versuchte ebenfalls jene von Bronze auf dem Marktplatze in Stücke zu schlagen; wurde jedoch durch das Ein schreiten der Autoritäten daran verhin dert.—Die Kammern sind jetzt ausseror dentlich beschäftigt, die Ruhe wieder her zustellen. Das Departement Oajaca, o der wenigstens die Anführer desselben, ha i ben sich zu Gunsten von Santa Anna's I erklärt, ebenfalls sott die Junta zu Galis co, welche sich für Paredes erklärt hatte, diese Erklärung widerrufen und ihre Au hänlichkeit an Santa Anna wieder aus gesprochen haben.—Die Märkte sind in einem sehr traurigen Zustande und es ist wenig Hoffnung zu einer besseren Aussicht vorhanden. In einem Briefe von einem sehr geach teten Kaufmann in der Stadt Mexiko, datirt vom 4. Dec. heißt eS : "Wir be finden uns in der Mitte einer Revolution, und es ist schwer, das Resultat voraus zu sagen, da beide Parteien sehr stark sind. Die Departemente Jalisco, Anguascalien tens und Zacatecas haben sich gegen St. A. erklärt und sich in die Arme von Pare des geworfen, welcher zwar ein braver Mann und ziemlich guter General ist, a ber doch nicht die Talente und Scharfsicht wie Santa Anna besitzt. ES wird hier allgemein geglaubt, daß sich noch andere Departemente der Revolutionspartei an schließen werden, weßhalb es sehr schwie rig ist, zu bestimmen, wie diese Crisis en den wird. Gegenwärtig rückt Santa An na von Oueretaro gegen Paredes vor, welcher nach den letzten Berichten in La goS war. Der Erstere hat unter seinem Commando 12 bis !5,(1W der besten Sol daten und 20 Kanonen- und dem Letzteren stehen die Hilfsquellen der Customhäu fer von Jalisco, San Blas. Mazatlan u. das reiche Minen Departement Zacatecas zu Gebote, aber seine militärische Macht ist schwächer und weniger brauchbar. Nach der öffentlichen Meinung scheint das Volk allerdings gegen Santa Anna zu sein, aber dieses Volk weiß nicht waö es will, denn seit der letzten Behandlung von Seiten der Ver. Staaten, sprechen al le Parteien von einem Kriege gegen die Union, im Falle Texas in dieselbe aufge nommen werden sollte. Sollte übrigens Santa Anna seiner Macht entsetzt werden, so weiß ich nicht, welcher Mann im Stan de wäre, ein solches Unternehmen auszu führen. Ich zweifle durchaus nicht, daß, sobald die gegenwärtigen Unruhen besei tigt sind, welche Partei auch den Sieg da von tragen mag» 25 bis 30-0(1(1 Mann nach TeraS marschiren werden, und im Falle die Einverleibung von Texas an die Ver. Staaten stattfinden sollte, ein Krieg mit denselben unausbleiblich ist." (Nat. Ztg Washington. Kürzlich kam ein sehr anständig gekleideter deutscher Gentleman, der sich Lilienthal nannte, hier an, gab sich für einen Uhrenhändler aus und prahlte gewaltig bei seinen deut schen Landsleuten. Er gab vor, daß er in Neu Dork ein großes Waarenlager ha be und seine Uhren (meistens nur goldene Patent Lever) nur beim Dutzend an Uh renmacher verkaufe u. s. w. Unter An dern besuchte er auch einen hiesigen deut schen Uhrmacher und Juwelenhändler, H. Foß, welchem er nach vielen Lobeserhe bungen über sein glänzendes eintragliches Geschäft eine kostbare goldene Uhr ver kaufte und sogleich die Bezahlung dafür erhielt' worauf er sich entfernte. In kur zer Zeit kehrte der Uhrenhändler jedoch wieder zurück und erklärte, daß er eben Gelegenheit habe, eine goldene Uhr an ei ne hochstehende Person sehr vortheilhaft zu verkaufen, und da er am nächsten Mor gen seine Waaren gewiß erwarte, so möch te Hr. Foß ihm gefälligst die verkaufte Uhr zurückgeben und die schwerste golde ne Kette, die er besitze, daran hängen, mit der Versicherung, daß er das Geld für die Kette auf der Strlle einhändigen und ihm am folgenden Morgen eine andere Uhr von demselben Werthe und derselben Facon überliefern werde. Hr Foß, nichts Arges denkend, willigte hierin ein. Es dauerte aber nicht lange, als der Uhrenhändler abermals erschien und vorgab, den Käu- Kummer 20. fer nicht getroffen zu haben; er sei aber zu einer andern Zeit bestellt und Alles wer» de in Richtigkeit kommen. Unter allerlei Vorspiegelungen borgte er noch außerdem in der Geschwindigkeit zehn Dollars von Hrn. Foß, sowie fünf und zwanzig Dol lars von Hrn. Eberbach. Gastwirth, bis zum nächsten Morgen. Da jedoch Hr- Lilienthal seinem Versprechen gemäß am andern Morgen nicht erschien, fand es Hr. Foß für rathsam, sich in seinem Logis nach ihm zu erkundigen, wo er aber zur Nach' richt erhielt, daß derselbe schon um 4 Uhr Morgens nach Richmond abgereist sei. — Trotz allen Nachforschungen hat man seit her nichts mehr von ihm erfahren können, woraus man schließen könnte, daß Hr. Li« lienthal ein großer Schwindler sei- National Zeitung. Warum trommelt er nicht? Beim Marsch eines Commando's So!« daten durch eine große bairische Stadt, bemerkte ein Hauptmann, daß einer seiner Tambouer nicht trommelte ; er schickte al so einen Unteroffizier ab, nach der Ursache ;u fragen. Der Tambour flüsterte dem Unteroffizier in's Ohr : „Ich habe zwei Gänse und einen Truthahn in der Trom melder Truthan ist für den Herrn Hauptmann." Der Unteroffizier rappor tirre dies ebenfalls flüsternd dem Haupt mann ; worauf dieser laut und streng auS rief: „Nun, warum thut der Kerl das Maul nicht auf, und sagt, daß er den — Schnupfen hat; ich fordere ja nicht mehr, als was die Leute thun können." Freim. Der Wundarzt Morand zu Paris hatte einen Freund, dessen Hund das Bein ge brochen hatte. Aus Achtung gegen seinen Freund uahm er das Thier in die Kur u. stellte es vollkommen wieder her. Einige Zeit nachher als der Wundarzt in seinem Kabinete arbeitete, hörte er etwas an sei ner Thüre und sieht mit dem größten Erstaunen den nämlichen Hund, den er geheilt hatte welcher einen andern mit sich führt, dem dasselbe Unglück begegnet war, und der sich langsam und mit vieler Mühe seinem Führer nachschleppte. „Diesmal mag es noch angehen," sagte Morand. ~a» ber komm mir nicht wieder mit einem sol chen Geschäfte." ib. Pitcebur.q, den 1. Januar. Sch recklich. — Der hiesigen Ehro« nicle entnehmen wir folgendes: Als am LI. December ein junger Mann Namens Wilson, welcher in der Rollmühle von Bailey, Brown und Co. mit dem Auswal zen von Stangeneisen beschäftigt war, ei ne Stange rothglühendes Eisen durch die Walzen zog, wandte sich dasselbe plötzlich gegen Wilson, traf ihn an das rechte Au ge, und schlang sich ihm um die Arme und seinen Körper, wodurch er auf eine schreck liche Weise verbrannt wurde. Es vergin gen mehre Minuten ehe das Eisen von sei nem Körper losgemacht werden konnte, wo es sich dann zeigte, daß, obgleich seine Wunden nicht lebensgefährlich sind, er doch den Gebrauch des einen Auges und der beiden Arme verlieren wird, und sein Ge sicht gänzlich entstellt worden ist. (Cour. Rath für Rath. —Gouv. Briggs von Massachusetts trägt eine alte Cravatte oh ne Halskragen. Vor einigen Tagen sag te ihm einer seiner Staatöräthe: "Gou vernör, ich wünsche, ich könnte Euch bewe gen, einen Halskragen zu tragen!" "Lehr gerne!" erwiederte dieser, "wenn Ihr mir auch einen kleinen Gefallen thun wollt." "Und was wäre dies"? "Wenn Ihr Euch meiner Mäßigkeitsgesellschaft an schließet." Der kluge Staatsrath wurde verlegen und hat bis auf diese Stunde den Handel noch nicht eingegangen.(A u.n.W. Die Gesetzgebung von Illinois hat fast einstimmig beschlossen, den Mormonen den ihnen vor mehren Jahren gegebenen Frei brief zu entziehen. ib.
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