MeSIV t N S, Venn. Gedruckt und herausgegeben von Arnold Puwe ll e, in der Süd 6ren Strasse, Ecke der Cherry Alley.B chm' 6 gegenüber. Aahrgang 6, game Kummer 246. Bcd,"g u n g e „.-Der Afhernle Movacbter erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Subscriptions-Preis ist Ein Thaler de« Jahrs, weicher in halbjähriger bezahlung erdeten wird Wer >m lahre.n.cht bezahlt, werden -Kl 5U angerechnet. Für kürzere Zeit als .i Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie «nn, M°nat vor «blau "S und gle.chze.tig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar ankommen und für den gewöhnlichen Preis eingerückt. Unte?schr-ib-rninch?e. S.ger 5-tadt w.rd d.e porrofre. ge.ch.ckt, weitere Versendungen geschehen durch d.e Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen postfrei eingesandt werden. ' rn >n,.) MuHiersletle. Der Friedliche. E5 ist so köstlich Hand i» Hand Da 6 Leben zu durchwallen Und nicht um jeden Neinen Tand Mit Mensche» zu zerfallen, ttmfasset euch mit Menschlichkeit Und laßt der Hölle Zwist und Streit. Wohlan anf frohe Wanderschaft Reich' ich die Hand euch, Brüder, Mit treuem Druck! O, drückt mit Kraft Die warme Hand mir wieder Und tragt mich ohne Zwist und Streit ; Ich trag' euch weil ihr Menschen seid. Und drängt mich hier »nd dort cuunal Der Wandrer dichte Menge, Je nun der tebeiiepfao ist schmal, Doch, wahrlich nicht zu enge. Ick mache Plag, nur laßt de» Streit; O, seht, der Weg ist übrig breit. Und meint ihr, ich soll besser sein / Wir sind ja »och auf Erden, Sind alle schwach u»d blöd' und klein Und solle» edler werden. O, zeigt nur sonder Hohu und Streit Den Weg der bessern Mcttschlichktit. Wir sehn a» Gottes Sternenzelt Die Welte» friedlich wandern; Die speuder Licht, die wird erhellt; Kein Körper stört den ander». Und wir, wir Geist »>id Menschlichteil, Bedrängten n»s mit Zwist n»d Streit / Wir schaue» einst von reinen Höhn Auf Mond' und Sonnen nieder. O, lasst hi».,»f u»6 friedlich gehn, Ine Frikdtiisland, o Brüder. Umarmet euch nur Menschlichkeit Und laßt der Hölle Zwist und Streit. >»«»« W»«> Das alte Naubschloß. (Fortsetznng und Schluß.) Niklas blieb eine Weile so liegen,schlum. merte endlich ein, und schlief bis gegen A bend. Ein furchtbarer Donner schreckte ihn aus dem Schlafe auf. Es war be reits dunkel. Der Himmel hatte sich mit schweren Gewitterwolken überzogen, und es ward früher Nacht. Ein gewaltiger Sturmwind brauste in dem hohlen Thur me, und mancher losgerissene Stein siel mit großem Getöse in den Thurm hinab. Der zitternde Knabe war des Lebens nicht mehr sicher; er fürchtete, das Gewölbe möchte vollends einstürzen, und ihn er schlagen. Es blitzte fast unaufhörlich, als stünde der ganze Thurm in Flammen, und die schrecklichen Donner schienen sei ne Grundvesten zu erschüttern. Niklas betete mit aufgehobenen Hän den. Jetzt rauschte ein mächtiger Platze regen nieder. Niklas sah bei dem Glänze der Blitze, die Alles uni ihn her erleuchte ten, daß alle Blättlein der Sträuche um her vom Regen tröpfelten. "O Du lie ber Gott, rief er freudig, wie gut bist Du ! Ich habe Dich nur um ein Tröpflein Was ser gebeten, und Du gibst mir nun viele Tausende. Dieses Gewitter, vor dem ich zitterte und bebte, ist die größte Wohlthat für mich. Du bist in Allem, was Du thust, die lautere Güte." NiklaS faßte die großen, schweren Re gentropfen, die an den Blättern hingen mit dem Munde auf und stillte seinen Durst. Das Gewitter verzog sich. Es blitzte zwar noch sehr stark; allein es don nerte nur mehr dumpf aus weiter Ferne her. Niklas fühlte sich aufs neue im Ver trauen auf Gott gestärkt und betete: „O Du lieber Gott im Himmel, o gieb es meinem Water doch ein, daß ich hier sei. Er denkt nicht daran, mich hier zu suchen. O laß es ihm einen Engel heute Nacht im Traume ins Ohr sagen! Da wird er gleich aufstehen und hierher kommen, und mich aus meiner Gefangenschaft erlösen." Der Regen hatte nunmehr aufgehört. Man hörte gar nicht mehr donnern. Nur blitzte es noch von Zeit zu Zeit; dann war wieder Finsterniß und Todesstille um her. Jetzt hörte aber der erschrockene Knabe oben am Rande des offenen Ge wölbes Etwas herumschleicheu, und ver nahm das Rasseln einer Kette. Ja er sah Der Liberale Beobachter Und Berks, Montgomery und Schuylkill Cauntics allgemeiner Anzeiger. bei dem Glänze der Blitze, das; es zu ihm herunter schaue- „Ach Gott, waö ist wohl dieses?" dachte Niklas, und ihm wurde aufs neue angst und bange. Es verschwand wieder und er hörte die Kette nicht mehr; aber nicht lange, so winselte und scharrte Etwas dicht neben ihm zu nächst der Mauer, an der er saß unter dem Boden. Er fuhr mit Entsetzen auf, und entwich in die äußerste Ecke seines Gefängnisses. Allein das unbekannte, ge fürchtete Wesen arbeitete sich aus der Er de hervor, und sprang im Dunkeln auf Niklas zu. und an ihm hinauf. Niklas stieß einen Schrei des Schreckens nach dem andern auS. Jetzt blitzte es wieder, und Niklas erkannte in dem vermeinten Unge thüm seinen getreuen Fuchs. Der Schrecken des Knaben verwandelte sich nun in Freuds. Der Fuchs liebkosete ihn, und um seine Füsse; dann sprang er wieder freudig in großen Sprüngen umher. „Du gutes Thier, sagte Niklas, o sei mir tausendmal will« kommen. Ja. ja! du hast es nicht ver gessen, daß ich dich einmal aus der Stein grübe erlöste, du dankbares Thier, und kommst nun zu mir, und suchst mich in meiner Schreckenshöhle heim, und wür dest mich gerne erlösen, wenn du nur könn test. Aber was hast du denn da am Halse? Das ist ja ein Stück von einer Kette? Hat dich jener böse Schmied an diese Kette gelegt? Nun, nun, du bist aber doch wieder losgekommen. Auch ich bin gleichsam mit Ketten hier angefesselt; aber der liebe Gott wird auch mich von diesen meinen Ketten, die zwar nicht von Eisen sind, wieder losmachen." Dem bekümmerten Knaben war es jetzt wieder leichter um das Herz, da er we nigstens ein bekanntes, lebendes Wesen um sich hatte. Alle Furcht war ihm ver gangen. Er suchte eine trockene Stelle in dem Gewölbe, setzte sich auf einen Stein, und der Fuchs legte sich zu seinen Füßen. Als die Morgendämmerung anbrach, und eS etwas Heller wurde, dachte NiklaS ..Ich muß doch sehen, wo der Fuchs her eingekommen ist; vielleicht kann ich dort hinauskommen." Er bemerkte zunächst am Boden eine kleine Oeffnung, die von dem herabgefallenen Schutte des einge brochenen Gewölbes verschüttet gewesen, ehe sie der Fuchs wieder aufwühlte Ni klas arbeitete den Schutt vollends hinweg, und entdeckte einen eigenen, unterirdischen Gang. Er wagte sich hinein, tappte im > Finstern immer weiter fort, und meinte, das Ende nicht zu erleben. Endlich kam er glücklich zur Seite des Berges heraus. Wie es ihm aber war, als er auö dem tie fen Dunkel Heranötrat, Und sich nun frei sah, und den goldenen Morgenhimmel er blickte und die aufgehende Sonne, und all die grünen Berge umher von dem nacht lichen Gewitter erfrischt, und fedes Kraut lein und Blümlein und Blättlein von hel len Regentropfen funkelnd das läßt sich nicht aussprechen. Es war ihm nicht anders, als sei er vom Tode erstanden. „O Du guter, lieber Bater im Himmel! rief er, und fiel auf die Kniee nieder. Du hast mich errettet! Dir Dir sei inniger Dank! Ja es bleibt wahr, Du verlässest keinen, der auf Dich vertraut. Dank, Dank ewiger Dank sei Dir!" Er stand auf, und eilte nun, was er konnte, seinen lieben Aeltern zu, und der Fuchs begleitete ihn. In seiner väterlichen Wohnung war in deß große Trauer gewesen. Als Abends die Ziegen ohne ihren kleinen Hirten heim gekommen waren, so hatte dieses Allen schon kein gutes Zeichen geschienen. Va ter, Mutter und Thekla hatten ihren lie ben Niklas noch in der Nacht, und den ganzen folgenden Tag überall vergebens gesucht. Ihn droben im alten Schlosse zu suchen, schien ihnen unnöthig, weil der Vater es ihm verboten hatte, dahin zu ge- "willig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Miemlag öütt 2!. 1844. l)en- Sie fürchteten, er sei von einem Felsen gestürzt, oder in den reißenden Waldstrom gefallen. Wie sie nun alle drei an dem schönen Morgen so traurig in der Stube da saßen, und von nichts, als dem großen Unglück redeten, das dem armen Niklas begegnet sein müsse, und als sie ihn bereits als todt beweinten—öffnete Niklas auf einmal die Thür, und trat frisch und gesund herein. Alle schrieen laut auf vor Freudenschrecken. "O Gott im Himmel! rief der Vater. Niklas! bist du es wirklich, oder ists dein Geist!" "O Niklas! Niklas! rief die Mutter, indem sie ihn weinend in ihre Ar me schloß; wir hielten dich alle für todt. Ach, du hast uns ein großes Leid ange than ! Was ist dir doch begegnet ?" Auch die Schwester kam mit ihren bothgewein ten Augen herbei, und grüßte ihn freund liä?. Nachdem die ungestüme Freude sich ein wenig gelegt hatte, sprach der Vater zu Niklas: "Erzäl)le nun, wo du so lange geblieben bist ! Denn eS muß dir doch ir gend ein Unfall begegnet sein !" Die Mut ter aber sagte; "Niklas ! warte noä) ein wenig mit dem Erzählen, bis ich dir zu vor eine gute Milchsuppe zum Frühstück gekocht habe." Die geschäftige, liebevolle Mutter war bald damit fertig, und alle setzten sich um den Tisch, um zuzuhören. Auch der Fuchs saß zu den Füßen des Nik las. und schaute beständig zu ihm hinauf, und verwandte kein Auge von ihm—nicht um zuzuhören, sondern um seinen Antheil am Frühstück zu bekommen. Niklas erzählte ausführlich, wie in dem alten Thurme der Boden mit ihm gebro chen, wie er in das fürchterliche Gewölbe, weit unter der Erde, hinabgefallen; und " wie er da weinte, betete, hungerte, dür stete und so große Aengsten ausstand. Mutter und Schwester wischten bei dieser ' Erzählung eine Zähre nach der andern ab, und die Mutter sagte: "Ja, ja, die Noth lehrt beten. Und in der heiligen , Schrift steht: So spricht der Herr: Ru fe mich an in der Noth und ich werde dich erretten." Als Niklas von dem gräßlichen Geheu le und den schwarzen flatternden Schrek kensgestalten redete, rief Thekla: "O schweig, mir schauert die Haut; ich wäre vor Furcht gestorben!" Der Vater aber sprach : „Sei doch nicht so einfältig; daS waren Nachteulen, sollst nichts. Erzäh le weiter, Niklas." Niklas erzählte, wie in der schrecklichen Gewitternacht daS treue, dankbare Thier zu ihm gekommen. „Ich denke, sprach Niklas, der Fuchs wollte mich aus mei nem Kerker befreien, wie ich ihn aus je ner Grube befreit habe." DaS, sagte der Vater, mochte die Absicht des Fuchses nicht sein, lieber Niklas. Indeß ist doch so viel gewiß: Obwohl der Fuchs eil, un vernünftiges Thier ist, so hat er doch Ge fühl für seinen Wohlthäter, und suchte dich auf, sobald er auf deine Spur kam. Es ist dieß immer schön und mancher Mensch, der kein Gefühl für Wohlthaten hat, könnte von dem Thiere lernen." Endlich erzählte Niklas noch, wie er durch die Oeffnung, durch die der Fuchs hereingekrochen,glücklich hinausgekommen. "Und so, sagte Niklas, un> stellte dem Fuchse den Rest der Milchsuppe auf den Boden, war doch der Fuchs die Ursache, daß ich aus meinem Kerker befreit wurde." "Gott hat dich befreit, sagte die Mut ter. Ihm danke du und ihm können wir alle nicht genug danken. Indeß ists schon wahr, daß Gott sich dieses Thieres bediente, dich zu retten. Gott lenkte es so, daß der Fuchs abreißen, und die Oeff nung zu deinem Kerker finden mußte. Ja, daß du damals das fast verhungerte Thier fandest, war schon Gottes Fügung, dir durch dasselbe das Leben zu retten. Hät test du aber, wie es manche muthwillige Buben machen, das Thier zu Tode ge martert, so wärest du, zu deiner wohlver- dienten Strafe, in dem Raubneste da dro ben auch um daß Leben gekommen. Dar um sag' ich euch immer, wir sollen gegen alle Geschöpfe mitleidig sein." Der Vater fügte noch bei: "Kann übrigens ein unvernünftiges Thier dem Menschen solche Dienste leisten, wie viel mehr kann der Mensch dem Menschen zum Heile werden! Darum seid doch nie ge gen den geringsten Menschen hart. Es wäre dieß nicht nur eine Sünde gegen Gott und Menschen; sondern ein solcher Mensch handelte wohl recht sich selbst zum Schaden. Der ärmste Bettler kann ja vielleicht einmal dem Fürsten das Leben retten ! Laßt uns daher wohlthätig gegen alle Geschöpfe Gottes sein, vorzüglich ge gen das vornehmste aller Geschöpfe auf Erden—gegen den Menschen." Hirauf gab der Vater dem Niklas noch einen ernstlichen, aber wohlgemeinten Ver weis. "Ich habe, sprach er unter anderm, dich treulich gewarnt, du sollst das alte Schloß nicht betreten, weil dir dort leicht ein Unglück begegnen könnte. Ich habe es dir strenge verboten, dahin zu gehen. Du aber hast meiner väterlichen War nung nicht geachtet; du hast mein Ge bot übertreten. Siehst du nun, wie bös es ist, wenn Kinder ihren Aeltern nicht gehorchen? Dein Ungehorsam war Ur sache, daß du in jenen Abgrund gestürzt und beinahe um das Leben gekommen bist, Viele Kinder haben sich schon durch ihren Ungehorsam unglücklich gemacht. Sie haben Hals und Bein gebrochen, sind im Wasser ertrunken, oder auch, wie du, in einen Abgrund gestürzt. Allein der al lerschrecklichste Abgrund ist der Abgrund von Sünde und Elend, wohin der Unge horsam führt. Manche Ungehorsame Kinder haben sich nicht nur zeitlich, son dern ewig unglücklich gemacht. Darum, ihr lieben Kinder, gehorcht euren Aeltern, die es so gut mit euch meinen." Am folgenden Tage kam der Schmied, !um einen Wagen voll Kohlen zu holen. ! AIS er den Fuchs erblickte, rief er: „Ich ! dachte wohl, ich werde ihn hier finden. — Ich habe daher eine neue, stärkere Kette mitgebracht, die gewiß halten soll." Zu Niklas sprach er: "Dir, Niklas, habe ich den Fuchs noch nicht bezahlt. Sieh, da hast du, anstatt des versprochen Geschen kes, einen Gulden." Aber Niklas rief: "Nein, nein, den Fuchö geb' ich nicht für tausend Gulden !" Er erzählte, welchen großen Dienst ihm das treue dankbare Thier erwiesen habe. Der Schmied sagte: "Nun schenke ich dir zu dem Gulden noch die Kette! Denn wenn deine Mutter nicht um alle ihre Enten und Hühner kommen will, so miis, sie den Fuchs an die Kette legen." Am nächsten Sonntag dankten Aeltern und Kinder dem gütigen Gott für die Rettung des Niklas Morgens in der Kir che; am Nachmittage aber gingen alle mit einander auf das alte Naubschloß, um auch dort Gott zu danken. Auch wollten die Aeltern und Thekla doch sehen, wo Nik las gesteckt habe. Als sie den Berg erstiegen hatten und bei dem Eingange angekommen waren, sprach der Natete: "Laßt mich voran ge hen, und geht alle hinter mir her, damit keinem von euch ein neues Unglück begeg ne." In das Pförtchen des Thurmes ging der Water zuvor ganz allein hinein, um erst nachzusehen, ob noch einiger Bo den fest genug sei, darauf stehen zu kön nen. Er rief zuerst die Mutter und als dann die übrigen, jedes besonders herein. Die Mutter schaute mit Furcht und Zit tern hinab in das tiefe, dunkle Gewölbe und sprach: "Ach Gott, da drunten ists schauerlich ! Wir können Gott nicht genug danken, daß er dem Niklas da wieder her auf geholfen hat. Das Sprichwort bleibt doch wahr: „Der Herr führt in die Gru be und wieder heraus " "Das thut Er, sprach der Bater, um uns über unsere Fehler und Vergehungen zurecht zu weisen, um unö für unsern Leichtsinn zu bestrafen, um uns in der Geduld und im Vertrauen zu üben ! Nik las hat das erfahren. Gott gebe, daß je der Mensch, der in große Noth gekommen, wie Niklas, am Ende mit David beten könne: "Du, o Herr, hast mich in viele und große Angst kommen lassen ; Du hast Dich aber wieder zu mir gewendet, mir aufs neue das Leben gegeben, und mich wieder herauf geführt aus dem Abgrunde der Erde." Neu -.O rleans 2t. April. Der Schluß-Akt der Tragödie. John B. EumminS, alias West, welcher wegen Ermordung seiner Frau im Parish- Gefängniß saß. wußte sich am Freitag A dend ein Messer zu verschaffen und schnitt sich damit über die Kehle. Er starb noch in derselben Nacht. Wie wir schon in unserer vorigen Nummer mittheilten, war es Eifersucht, die den Unglücklichen erst zum Mörder und zuletzt zum Selbstmör der machte, und seine Frau lebten früher in Philadelphia, wo er sie aber vor drei Jahren zurückließ und sich hier in Neu Orleans aufhielt. Dorthin zurück kehrend glaubte er Ursache zu haben, sie der Untreue zu verdächtigen und fühlte sich fortan sehr unglücklich. Er bewog sie, mit ihm nach Liverpool zu gehen, von wo sie vor Kurzem hier wieder ankamen. West begegnete hier seinem vermeintlichen Nebenbuhler und bat deshalb seine Frau abermals mit ihm zur See zu gehen, was sie aber zu ihrem Unglück verweigerte. Seine Wuth kannte jetzt keine Grenzen mehr ; er beschloß sie zu ermorden, stärk» te sich zu der gräßlichen That durch be rauschende Getränke und führte sie nur all zu rasch aus. Seine Rückkehr am folgenden Tage, welche die Arretirung zu Folge hatte, geschah in der Absicht, einen letzten Blick auf die Leiche der Unglückli chen zu werfen, die er unstreitig, ehe er den ersten Verdacht ihrer Untreue geschöpft hatte, unendlich geliebt hab-m mußte. Es bleibt uns nur noch übrig, einen Irrthum zu berichtigen, welcher sich in unsern vori gen Berichte eingeschlichen hakte. Die Mordthat wurde nämlich nicht in einem Matrosen Logirhause verübt, sondern in dem Hintergebäude eines Privathauses, in welchem West erst am Abend vor dem Morde ein Zimmer gemiethet und dasselbe mit seiner Frau bezogen hatte. (Cour.) Am Osterlag hatten die Mormonen zu Nauvoo ihre größte Zusammenkunft- Ge gen 20,0(10 Menschen sollen am Tempel versammelt gewesen sein. Sidney Rig don, der wegen Widersetzlichkeit gegen Joe Smith und anderer Vergehen mehr auf ein Jahr lang aus allen kirchlichen Funk tionen ausgeschlossen war, durfte zum er sten Male wieder zur Volksmenge reden. Die Mormonen erhielten in diesem Frühjahre wieder bedeutende Verstärkun gen, namentlich von England aus. Traurige Begebenheit. Die Wärterin bei einer kranken Frau in Wli mington nahm, wie sie glaubte. Brannt wein aus einer Flasche und reichte auch der Kranken davon. Beide starben bald dar auf unter schrecklichen .Oualen, indem sie von einer starken Mischung getrunken, die ein Arzt zur Einreibung für eine lahme Schulter verordnet hatte. Dem Gouvernör Porter wurde eine Petition eingereicht, um die Begnadigung der PittSburger Redaktöre zu bewirken, die den Richter Grier einen Esel nannten. Diese Petition ist mit mehr als 3000 Un, terschriften bedeckt. Räuberei i n Bost o n. Letzten Donnerstag Nacht schlugen in einer Stra» !ße zu Boston drei junge Männer einen Matrosen nieder u. nahmen ihm sein Geld ab. Die Polizei hat sich dieses Kleeblat tes bereits bemächtigt.
Significant historical Pennsylvania newspapers