Radi „ g, Denn. Gedruckt und herausgegeben von ArlloldPu w e ll e, in der Süd 6ten Strasse, Ecke der Sherry AUey.B ehm' s Wirthshaus-Hof gegenüber. Aah'rganz 6, gan-e Mnmmcr 220. Bedingung- N.-Der Klberale Moliacktcr erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der SubscriptionS-Preis ist s in Tha l er des Jahrs, welcher in halbjähriger Vorausbe zahlung erbeten wird. Wer im Lause des Jahres nicht bezahlt, werden HI sl> angerechnet. Für kürzere Zeit als K Monat wird kein llnterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Subscriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. 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Am Abende trübte sich allmählig seine Augen, der kalte Todesschweiß lag auf seiner Stirne, der Athem wurde langsa mer, ein paar schwache Bewegungen des Körpers bereiteten dem unsterblichen Gei ste den Weg zum Uebergange in das an dere Leben, und der Leichnam Gerards lag entseelt au der Seite der besten Schwäge rin, welche in herzlichem Gebete die See le dem himmlischen Vater und Jesu Chri sto anbefohlen hatte. Mehr als belohnt war jetzt Hirlanda durch die aufrichtige Bekehrung und das bußfertige Streben ihres Schwagers ; und wie schön h.lt die christliche Heldin die wah re Liebe des Nächsten, die schwere Pflicht der Feindesliebe erfüllt, wie reichlich das Böse mit Gutem vergolten, wie schön ist sie schon früher ihrem Heilande nachge folgt, und hat in ihrem eigenen Elende, wie jetzt am Sterbebette Gerards, für ih re Feinde gebetet! Wer Jesum so liebt, und seine Worre . eure Feinde, thut denen Gutes, die euch hassen, betet für die, welche euch beleidigen und verfolgen, dann seid ihr Kinder des himmlischen Vaters" (Matth. ll.) so getreu befolgt, den muß auch Jesus entgegen lieben, und mit allen diesen wird er, wie er selbst sagt, sein himmlisches Erbe theilen. Aber auch der Tod Gerardsist ein neu er Beweis der trostvollen Worte des Herrn: Gnädig ist Gott und barmherzig, langmü lhig und voll Erbarmung. Er handelt nicht mit uns nach unsern Sünden, und vergilt uns nicht nach unsern Missethaten. So hoch der Himmel über der Erde ist, so fest steht seine Barmherzigkeit gegen alle, die ihn fürchten Er will nicht den Tod des Sünders, sondern daß er sich be kehre und lebe. Gerard hat alleS dieses erfahren, und wir haben es in seiner Ge schichte gelesen. Was hat der Mensch noch zu wünschen, der einen solchen Gott zum Vater hat? Hirlanda will niemand unglücklich wissen. Abt Bertrands Rückkehr inc- Klofter. Der Leichnam Gerards wurde anstän dig beerdigt; der fromme Abt Bertrand hielt das Traueramt, und beschloß durch die gewöhnlichen Kirchengebete am Grabe des Verblichenen den Leichengottesdienst. Jetzt erinnerte man sich auch wieder an die Pflegemutter deS jungen Bertrands, die ihn als Kind aus dem Schlosse stehlen half, und bis jetzt noch immer in Verwah rung war. Artus, der keine havte Stra fe mehr über sie zu verhängen Willens war, befahl man solle sie vorführen, als er gerade mit Hirlanda, dem frommen Abt und dem jungen Bertrand beisammen im Zimmer sich befand. Sobald sie herein trat, und die Herzo gin sah, fiel sie vor ihr auf die Knie, bat weinend um Verzeihung und Gnade, und betheuerte, sie sei so zu sagen unschuldiger Weise Mitursache an diesem Unglücke ge worden, denn man habe ihr von einem Befehle des Herzogs gesagt, und mit dem Tode gedroht, wenn sie nicht mit dem Kinde entfliehe. Artus sagte hierauf ganz gelassen: So wenig ihr auch in diesem Falle noch unschuldig wäret, so will ich doch die Stra fe ganz meiner Gemahlin und ihrem Soh ne überlassen; und ich, sagte Hirlanda, schenke euch die ganze Strafe, denn Ge rard hat mich sterbend noch gebeten, daß Wer Liberale Äeobachtcr Und Berks/ Momgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger.^ ich doch trachten sollte, euch straflos zu machen; und auch mein Sohn wird sie euch nachsehen. Ja vollkommen, sagte der junge Bertrand an der Seite seiner Mut ter, und der ehrwürdige Abt sagte »vei ter, sie hat durch I7>jährigeGefangenschaft in meinem Kloster ihren Fehltritt genug abgebüßt. Einfach wie sie war, und tiefgebeugt durch lange Gefangenschaft und die Vor würfe ihres erwachten Gewissens wußte sie nicht anders als mit Thränen zu dan ken. Sie küßte allen die Hände, gab unzweideutige Zeichen ihrer herzlichen Reue und verließ mit erleuchtertem Her zen das Schloß, das sie so geschwind nicht verlassen zu dürfen hoffte, weil sie eine län gere Strafe mit Recht für sich fürchtete. Nun war alles Unangenehme entfernt, was an die frühern Leiben erinnerte. Aber auch das Angenehme wollte sich jetzt ent fernen ; denn der fromme Abt rüstete sich zur Rückkehr in sein Kloster, weil, wie er sagte, hier kein bleibender Ort für ihn sei, und seine Pflichten ihn zurückriefen. So lieb er in diesen wenigen Tagen allen andern und selbst dem Herzoge geworden war, so liebte und schätzte ihn doch sehr natürlich der junge Herzog noch mehr als alle übrigen, und diese Trennung gieng ihm am meisten zu Herzen, denn er lieb te ihn mehr noch, als seinen eigenen Va ter, und er würde sich weit leichter von diesem, als von dem guten Abte getrennt haben, welcher auch im vollen Sinne Va terpflichten an ihm erfüllt hatte. Ja gewiß, wenn nicht Eltern, sondern Freunde sich mit den Kleinen abgeben, und ihnen daö thun und erweijen, was ein liebevolles Vater oder Mutterherz of fenbaret , so geht die Liebe der Kinder ganz auf solche über, die sie sodann als ihre Eltern und Wohlthäter gewinnen. Und werden sie von diesen, von ihrem frü hern Aufenthalt, in dem sie so selige Ta ge in Unschuld verlebten, losgerissen, so entsteht gewöhnlich das, was wir Heim weh heißen. Sobald der Abt seine Rückreise antrat, auf welcher ihm die Segenswünsche der ganzen Familie folgten, und der junge Herzog, ihn noch eine großr Strecke be gleitend, ihm das letzte mit kindlichem Danke erfüllte Lebewohl gesagt, und ihn endlich aus seinen Augen verloren hatte: so bemächtigte sich diese natürliche Ge mülhskrankheit so heftig seines schuldlosen Herzens, daß er in den ersten Tagen ger ne seine eigene fürstliche Heimath wieder mit dem Kloster St. Malo vertauscht hätte. Aber seine liebevolle Mutter und sein rechtschaffener Vater wußten sein kindli ches Herz bald in eine andere Stimmung zu bringen, und bald waren ihm der schö ne Vater- und Mutter-Name nicht blos mehr leere Worte, sondern sein Herz fühl te bei jedem Ausspruche desselben auch war me kindliche Liebe. Lange aber blieb der fromme Abt und seine eben so fromme Schwester der Lieblingsgegenstand seiner Gespräche. Stunden und Tage lang wußte der junge Bertrand von den Wohlthaten und Freuden zu erzählen, welche er an der Seite dieses edlen alten Diener Gottes und seiner Schwester genossen hatte. Sei ne Eltern gelangten durch ihn zu einer so genauen Kenntniß des Klosters zu St. Malo, als wenn sie es mit eigenen Augen gesehen hätten. Keiner auch der unbe deutendste Gegenstand in und außer dem Kloster, in seinen nähern Umgebungen, blieb von ihm unbemerkt, und sein gutes Gedächtniß stellte ihm dann auf einmal so viele solche Gegenstände hin, daß er nicht wußte, wo er anfangen solle. Mit besonders sichtbarem Vergnügen aber hörte ihm dann seine Mutter zu, wenn er von dem schönen Gottesdienste in der Klosterkirche, von der Frömmigkeit des Abtes und der Mönche erzählte, wenn er ihr sagte, wie er selbst andächtig gebe tet, «nd nach und nach auch singen gelernt habe, wie ihn seine erste Mutter (so nann- "TVillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Httiwlag öött 21. 1843. te er längere Zeit die Schwester des Ab tes) beten gelehrt, und wie andächtig sie dann mit ihm gebetet habe. Da war Hirlanda jedesmal hoch erfreut, sagte ihm, er solle nur fortfahren so an dächtig zu beten, dann werde ihm der liebe Gott immer Glück und Segen verleihen ; und oft mußte er ihr, wenn sie ihr liebes Töchrerchen auf dem Schooße hatte, Chor gesänge vorsingen, die er im Kloster ge lernt hatte, und Mutter und Schwester horten ihm mit wahrhaft frommem Ver gnügen zu. , Oft sang er ihnen ungebeten, und sag te : Eben jetzt werden die Mönche zu St. Malo diesen schönen Hymnus singen, wä re ich bei ihnen, wie freudig wollte ich ih nen singen helfen. Du sollst sie den näch sten Sommer besuchen, sagte ihm dann die Mutter, und er ihr: Ach wenn es doch nur schon Sommer wäre! Hirlandaö schöner LebeuS-Abend. Hirlanda hatte nun die schwersten menschlichen Prüfungen ausgestanden, und mit dem Lorberkranze einer wahrhaft christ lichen Heldin geziert siegreich überstanden. Aber ihre hohe Tugend und gänzliche Gotr ergebenheit erfüllten ihr ganzes Wesen mit einer so einnehmenden himmlischen Schönheit, daß Jedermann, der sie sah, eine verklärte Freundin Gottes in ihr zu erblicken wähnte. Selvst Artus, der sie innig liebte, fand in seinem Herzen nicht weniger Hochach tung und Ehrfurcht, als Liebe gegen seine Hirlanda: und wenn auch seine vorherr schende Leidenschaft ihn mit sich fortriß, und ibr Unwesen noch »voll« te, jo war ein Wort, oft nur ei„ von Hirlanda hinreichend, daß seine Zorn hitze durch Sanftmuth und Gelassenheit wieder gefesselt wurde; Gerechtigkeit und Milde waren da,m die Zierde seiner Handlungen. Nur wenige trübe Stunden, die sich aber jedesmal bald wieder aufheiterten, hatte Hirlanda jetzt mehr zu erleben, und reichlich belohnte der Himmel schon auf die ser Erde ihre erhabenen Tugenden. An jedem Morgen sah man den alten lind jungen Herzog mit Hirlanda und bald auch mit der jungen Herzogin, für deren gute Erziehung die Mutter mehr als für alles Andere besorgt war, bei dem ge wöhnlichen täglichen Gottesdienste; und da war dann Hirlanda so voll Frömmig keit und Andacht, daß sie schon die Selig keit deS Himmels zu genießen wähnte, und Jedermann, der sie anblickte, wohl sah, daß sie nun ganz mit Gott und dem seli gen Aufblicke zu ihm, ihrem besten Vater, beschäftigt sei. Konnte sich gleich das Herz ihres Ar tus oder ihrer Kinder nicht eben so bald zur nämlichen schönen Andacht erschwin gen, so war nur ein Blick auf die Mutter nothwendig, und ihr Beispiel erhob mit Blitzesschnelle den Geist zu dem nämlichen heiligen Gesinnungen. Oft hörte man fromme Seelen im Weggehen von der Schloßkapelle sagen : Ich möchte doch so gerne auch, wie die Herzogin, wie der Her zog und ihre Kinder beten können; und viele brachte ihr schönes Beispiel zur näm lichen heiligen Andacht. Doch ihr schöner religiöser Sinn äußer te sich nicht nur gegen Gott, sondern auch gegen die Menschen in seinem schönsten Lichte; nicht nur in der Kirche, nicht nur durch Gebet und Andacht zeigten sie sich als wahre Christen: sondern auch in ih rer ganzen Herrschaft, und außer dersel ben, wenn es Gelegenheit gab, übten sie jene schönen Werke, welche die wahre Zier de des frommen Christen sind. Beinahe in jeder Familie faud man Beweise ihrer Leutseligkeit, Güte und Barmherzigkeit. Herzog Artus, der vorher mehr aus Liebe gegen seine Gemahlin ihr ungebun dene Hände ließ, fühlte jetzt mehr, als noch nie, den großen Werth jenes schönen Bewußtseins: Elende gerettet, Hülflose unterstützt, und den Armen geholfen zu haben. Die Reichthümer der Erde, sag te er oft, bringen nur eine kalte sorgen- volle Freude, abea was ist diese gegen je ne Seligkeit, welche uns das Andenken, dem Nächsten wohlgethan, ihn gerettet, er freut zu haben, verschafft, und wann ha ben wir den Segen des Himmels in so reichlichem Maaße genossen, als jetzt, da wir ihn zur Freude, zur Beseligung un serer Mitmenschen verwenden? Auch der hoffnungsvolle Sohn, der diese schöne Tugend schon im Kloster lieb gewonnen hatte,' so wie die junge Herzo gin, empfanden immer die größte Freu de, wenn sie ihren lieben Eltern eine Ge legenheit wohlzuthun zeigen konnten und diese freuten sich mit ihren Kindern, er füllten ihre Bitten, wo es immer thun lich und heilsam war, und belehrten sie da, wo sie selbe aus wichtigen Gründen nicht erfüllen konnten. Kurz: alle waren ganz ein Herz und eine Seele, und alle Unterthanen lebten mit ihrer Herrschaft in einer so schönen Zufriedenheit, daß beinahe kein Tag vor gieng, an dem nicht die rührendsten Be weise hiervon sichtbar wurden. Sobald der junge Herzog zu mannba ren Jahren kam, und Artus wegen so großer ausgestandener Leiden die Schwä che des heranrückenden Alters fühlte: war dieser darauf bedacht, seinem Sohne daS ganze Herzogthum zu übergeben, um sei ne spätern Lebenstage in Ruhe, und stil ler Gottseligkeit mit seiner Hirlanda ver leben zu können. Lange schon mußte deßwegen Bertrand bei allen Geschäften Zeuge, Mitarbeiter, Mitrichter sein. Und sobald Artus ge- Eifer bei Verrichtung aller Geschäfte ge wahr wurde, so ließ er seinen Sohn diese führen, und er war nur als Zeuge, als Rathgeber zugegen, der den eifrigen Sohn da, wo er straucheln wollte, mit väterli cher Schonung auf seine Mißgriffe auf merksam machte, und auf den rechten Weg hinleitete. Besonders nach Beendigung solcher Ge schäfte, und auch bei mancher andern Ge legenheit machte Artus den jungen Be» trand mit seinen gemachten Erfahrun gen bekannt, zeigte ihm mit Beispielen die Art und Weise, wie er Recht und Gerechtigkeit handhaben, und seine gro ßen Pflichten zu erfüllen suchen solle. Manchen Mißgriff, den Artuswegen zu weniger Ueberlegung gethan hatte, mach te er seinem Sohne bekannt, bat ihn dann, nichts zu übereilen, Alles wohl zu berücksichtigen, überall, wo er sich selbst überzeugen könne, selbst nachzusehen, da mit er ja vor ähnlichen Fehlern bewahrt bleibe. Und da kam er dann gewöhnlich auf die traurigen Geschichten mit seiner Ge mahlin. Oft wiederholte er : Wie straf bar war ich, daß ich den Worten meines Bruders so leichtsinnig glaubte! Ach, gu te Hirlanda! gute Kinder! was habt ihr blos wegen meiner strafbaren Uebereilung leiden müssen! Bertrand tröstete ihn dann, so viel er konnte, sagte ihm, daß er zu Hause den guten Unterricht nie erhalten haben würde, der ihm im Kloster zu Theil wurde, und daß ja der beste Gott Alles wieder zum Guten geleitet habe. Solche schöne rührende Unterhaltun gen zwischen Vater und Sohn, bei denen oft auch die Mutter und Tochter Zeuge waren, verkürzten gewöhnlich jene Stun den, die nach nöthigen oder nützlichen Ge schäften übrig blieben. Herzog Artus glaubte jetzt sein Tage werk vollbracht zu haben, und übertrug die Führung aller Geschäfte seinem Soh ne Bertrand, nachdem er ihn durch lange Erfahrung hierzu vollkommen tauglich be funden hatte. Bei der feierlichen Ueber gabe, die an einem Festtage nach dem Go ttesdienste vor versammeltem Volke Statt hatte, ertönte von allen Seiten der ein stimmige Freudenruf: Lange und zufrie den lebe noch unser bester alter Herzog mit seiner schätzbarsten Gemahlin, lange Kummer 12. möge uns unser junger liebenswürdiger Herzog beherrschen! Glück und Segen sollen unserer jungen Herzogin werden! und zufrieden und freudenvoll kehrte jeder redliche Unterthan nach Hause. Hirlanda freute sich ausserordentlich, ihren Artus von den drückenden Regen ten-Sorgen wenigst größtentheils befreit zu wissen, und besonders da auch sie wuß te, daß Bertrand sie zu tragen im Stan de war. Sie lebte jetzt mit ihm, nur mit Gott wohlgefälligen Werken beschäftigt, den schönen Abend des Lebens, und kam Bertrand und seine Schwester, die schon länger auch die Haushaltung besorgte, nach verrichteten Arbeiten in ihre Mitte, so war es oft, als ob ihnen der selige Morgen eines bessern Lebens dämmerte. Die alte Geschichte endet hier, und hat uns den wirklichen Uebergang der Hirlan da in ein besseres ewig seliges Leben nicht aufbewahrt. Aber der edle Geschichts schreiber hat unS genug aufgezeichnet, und von Hirlanda so viel erzählt, daß wir in Wahrheit sagen können: sie entschlief ge wiß seligim Herrn, und ist erwacht bei ihm in seinen himmlischen Freuden. Denn wer durch solche Leiden geprüft wird, wie Hirlanda; wer diese schmerzliche Feuer probe so standhaft besteht, und so gedul dig und Gott ergeben ausharret; wer so christlich jseinen Feinden verzeiht, ihnen das Böse mit Gutem vergilt, so eifrig für sie betet; wer so fromm, christlich und tugendhaft lebt, seiner Kinder nur dann sich freut, wenn sie eben so leben, und durch Wort und Beispiel unermüdet vor allem nur dahin arbeitet, daß sie so leben ten, eine Helferin der Verlassenen, eine wahre Theilnehmerin an allen Freuden und Leiden der Mitmenschen ist : wie Hir landa wer wird da noch zweifeln kön nen, sie sei nicht selig und im Herrn ent schlafen, und ihre Werke feien ihr nachge folgt, um die schönste Belohnung für sie zu gewinnen. Wer wird noch zweifeln können, da Jesus selbst sagt: Selig sind die, welche Verfolgung leiden, um der Gerechtigkeit willen, denn ihrer ist daö Himmelreich. Bevölkerung Europa's. —' Nach einem englischen Blatte beträgt die Gesammtzahl der Bewohner Europa's gegen 180 Millionen Köpfe mit und oh ne Kopf. Von den Leuten, die keinen Kopf haben dürfen, sind über 5V Millio nen entschiedene geistige und 18 Millio nen ausgemachte physische Bettler, d. h. solche Menschen, die nur von Almosen le ben und zu den Steuern und Abgaben der Gemeinden, von denen sie ernährt werden, nichts beitragen. Nach der Bett ler Statistik folgen die Staaten EuropaF so aufeinander: Holland mit 14, Eng land mit 10, Frankreich mit 7, Däne mark und Deutschland mit 5, Rußland mit 5 Bettlern auf je 100 Menschen. Schrecklicher M ord! TinSatt ler, Namens Doyle, der in zurückgekom menen Verhältnissen in Little Rock, Ar kansas, lebte, geriet!) am 20 v. M. wäh rend er am Heerde einen Topf mit Harz und Fett kochte, mit seiner Frau in Streit und nahm in einem Anfall von Raserei, das Geschirr mit den siedenden Inhalte und schulterte ihn der Frau über den Kopf. Das Geschrei der Unglücklichen zog die Nachbarsleute herbei, die indessen nur noch die Zuschauer der letzten Zuckun gen der unter schrecklichen Schmerzen ster benden Frau abgeben konnten. Der Mann wurde erst am andern Tage unge fähr 5 Meilen vom Orte todt gefunden, das blutige Messer noch in seiner Hand. DaS Ehepaar war kinderlos und dies scheint die Ursache ihrer Uneinigkeit ge wesen zu sein. Ein nobler Beamter. Wir haben schon neulich angezeigt, deß Klst) Belohnung für die Ergreifung des aus seinem Verhaft entwichenen Postmeisters
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