DerZUderale ZZeodachter Reading, den 7. Novbr^lBA3^ Selbstmord. — Am vorletzten Samstag Morgen um ungefähr 5 Uhr, beging die Frau des Hrn. Joseph Roth in Earl Tauusch!p, die ser Caunty, Selbstmord, indem sie sich in einen Brunnen nahe dem Hause stürzte. Ihr Kör per wurde bald darauf gefunden, aber das Le ben war bereits entflohen. Die Unglückliche hatte schon früher Symptome von Blödsinnig keit gezeigt, und diesen mag die rasche That zu geschrieben werden. Eisenerz. —Der alte Pcnn-Mount, alias Galgenberg, dessen graues Haupt einige hun dert Fuß über unsere Stadt hervorragt, bietet jetzt vielen fleissigen Händen Beschäftigung. Man bat nämlich ausgefunden, daß derselbe in seinen Eingeweiden' reichhaltige Lager von Ei senerz, weißen Thon ?c> enthält, und nach lan gem Suchen wirklich die rechte Stelle gefunden zu haben. Der Berg hat an der Westseite jetzt viele Löcher und Minen, wo man in den mei sten aber nichts fand Die größten Minen sind gerade über der Stadt und es findet sich dort ein großes Lager von weißen Thon, der sehr gut zu gebrauchen ist feuerfeste Backsteine zu brennen. Etwa 1000 Tonnen Eisenerz find bereits herausgefahren und das Erz ist so häu sig, daß man dasselbe von bester Qualität mit unter dicht unter der Erdoberfläche findet. Die Zeit sclieint nicht mehr fern zu sein, wo wir Eisenhämmer und Schmelzöfen für das rohe Material in der Nähe unserer Statt sehen werden, wenn erst die Erde ihre Schätze aus liefert. —O hoffnungsvolle Zukunft! Knappes stimmen. Die Behaup tung, daß bei der Wahl oft sehr viel von einer einzigen Slinime abhängt, hat sich bei der letz ten Wahl in Pennsylvanien wieder völlig bestä tigt. In Blicks Caunty wurde ein Senator und ein Mitglied des Hauses mit 2 Stimmen Mehrheit erwählt; in Mifflin wurde ein Mit glied mit einer Mehrheit von 7 erwählt; in den Caunties Montgomery, Schuylkill, Delaware und andern wurden Scheriffs mit Mehrheiten von 2t) zu einigen dreissig Stimmen erwählt. Congreßglieder verdanken auf einigen Stellen ihre Wahl nur wenigen Stimmen. Dies zeigt die Wichtigkeit, daß jeder Freimann zur Wahl gehen sollte, weil durch daS Fehlen einer einzi gen Stimme die Wahl eines guten Mannes leicht vereitelt werden kann. GonvernorS-Candidaten. Für diese hohe Stelle, die bei der nächsten Wahl zu besetzen ist, sind schon eine bedeuten de Anzahl Candidaten in Vorschlag, denn es fehlt nicht an Männern, die fähig sind jenes Amt zu bedienen, und noch weniger an solchen die es gern bedienen möchten. Von Seiten der Whig-Partei sind bis jetzt folgende Herren als Kandidaten vorgeschlagen: T. M. T. M'Kennan, von Washington. John Gebhart, von Somerset. John Banks, von Berks. John Strohm, von Lancaster. General Merkel, von Westmoreland. General James Irvin, von Huntingdon. Georg W. Toland, von Philadelphia, William Hiester, von Lancaster. Bei unsern Gegnern scheinen die Candidaten noch mehr plenty zu sein und wir finden in ih ren Blättern bereits folgende Hsrren empfoh len : Heinrich A. Mühlenberg, von Berks. Franzis R. Schunk, Allegheny. John Schneider, von Union. John B. Steregiere, von Montgomery. Georg M. Keim, von Berks. William Wilkins, von Allegheny. David D. Wagner, von Northampton. Adam Diller, von Philadelphia. Simon Cameron, von Lancaster. Junge Männer Convention. Eine Wechselzeitung schlägt vor, daß es zweck mässig sein möchte, im nächsten Frühjahr eine National-Convention der jungen Männer von der Whig-Partei in Baltimore zu halten, und zwar ziemlich gleich nach der Vertagung der National-Convention, die bekanntlich dort zu Anfang Mai stattfinden wird. Der Vorschlag scheint Beifall zu finden und es steht zu erwar ten, daß die Whigs der ganzen Union demsel ben beistimmen werden. Das erfreuliche Re sultat welches in 184(1 der Convention folgte, ist noch in zu frischen Andenken und es ist nicht zu bezweifeln, daß in 1844 ein ähnliches Re sultat folgen wird. Winter- —Dieser rauhe Geselle hat sich bei uns auch bereits angemeldet und läßt uns sei ne nordische Natur fühlen. Wir haben zwar noch keinen Schnee, obwohl viele Wechselblät ter aus andern Gegenden berichten, daß sle be reits genug davon haben, und namentlich soll zu Montrose in Susquehanna Caunty, bereits gute Schlittenbahn sein. Wir hatten seit ei nigen Tagen auch eine ziemlich rauhe Kälte u. können mit Nächstem Schnee erwarten. Präsidenten Crwähler. Die nächste Presidentenwahl wird der neu en Eintheilung der Congreß-Distrikte gemäß entschieden werden. Die folgende Tabelle zeigt die genaue Anzahl der Erwähler, wozu jeder Staat berechtigt ist. Politiker werden wohl thun diese Tabelle aufzubewahren, um künstig ihrem Gedächtniß dadurch auszuhelfen: Staaten. Erwähler. Staaten. Erwählen Maine 9 Georgia 10 N. Hampshire 0 Alabama 9 Massachusetts 12 Louisiana 6 Vermont 0 Mississippi V Rhode Island 4 Tennessee 13 Conncklikut 6 Kentucky 12 Neu York 26 Ohio 23 Neu Jersey 7 Indiana 12 Pennsylvanien 2K Michigan 5 Delaware I IllmoiS 9 Maryland v Missouri 7 Virginien 17 Arkansas 3 N.Carolina It» S.Carolina 9 Zusammen 275 Nothig zur Wahl 138. Es ist jetzt fast nicht mehr zu bezweifeln, daß Henry Clay von Kentucky, der von den Whigs meist begünstigte Canditat ist und» im Fall nicht unerwartete Hindernisse eintreten, durch die Whig National-Convention für President ernannt werden wird. Wenn cr ernannt wird, mag man feine Erwählung auch als eben so si- cher annehmen, da selbst die einsichtsvollsten Politiker zugeben, daß folgende Staaten ihre Erwählerstinimen für ihn geben werden, uäm lich : Massachusetts 12, Vermont t>, Rhodels land 4, Connektikut l>, Neu Icrfey 7, Dela ware 3, Maryland 8, Nord Carolina 10, Ge orgia 10, Louisiana <!, Tennessee 13, Kentucky 12, Indiana 12, Michigan 5», Ohio 2!i, Mis sissippi K—Zusammen 142. Dies klingt zwar etwas prophetisch aber die Berechnung ist keineswegs auf Sand gebaut, da man annehmen kann, daß wenn ein oder der andere von den obigen Staaten fehlen soll te, dagegen die folgenden höchst wahrscheinlich für Clay gehen werden, nämlich: Neu 30, Virginien 17—zusammen 58. Die Staaten Maine und Pennsylvanien sind zweifelhaft, mögen aber eben so leicht für Clay als gegen ihn gehen, waS wieder 35 zu sä Ich che Erwählerstimmcn machen würde. Die einzigen Staaten worauf die Locos mit einiger Sicherheit rechnen können, daß sie ihre Erwählerstimmcn für Van Buren, Calhorn, oder sonst einen begünstigten Candidaten geben werden, sind: Neu Hampshire 6, Süd Caro lina 9, Alabama 9, Arkansas 3, Missouri 7, Illinois 9—zusammen 43. Ohio. —Ein Zircular der Whig Central- Committee, zu Columbus, Ohio, herausgege ben, enthalt einen genauen Bericht von dem Resultate der letzten Wahl, welcher im Ganzen mir dem in unserm Letzten gegebenen überein stimmt, mit dem Unterschiede, daß die WhigS in der Gesetzgebung eine Mehrheit von a ch t ansprechen, wenn die unabhängigen Glieder als Whigs gezählt werden. Es ist und bleibt doch immcr ein Whig-Lieg. Wir mußten wohl, daß wir »iit dem Buckeye-Staate nicht betro gen waren, und wir wissen ebensogut, daß die sem Siege nächstes Jahr ein besserer folgen wird. Die» für Dag.—Die LokofokoS freuen sich, daß die Whigs den Etaat Maryland gewonnen haben,dieWhigs sind degegcn froh,daß sie keine Mehrheit in der Gesetzgebung von Pennsylva nien haben, und dieses aus gleicher Ursache. — Beide Staaten sind tief verschuldet und nicht vermögend aus den gewöhnlichen Einnahmen die Interessen zu bezahlen. Maryland hat schon einige Jahre die Interessen nicht bezahlt und man glaubt, daß dieselben nicht ohne Auf legung direkter Taren bezahlt werden könnten, waS dem Volke nicht ganz angenehm fein wür de, da aber in Maryland die Sraats-Stocks seit der Wahl bedeutend im Werthe gestiegen sind, so scheint es daß das Volk gute Hoffnung auf die Whig-Gesetzgebung baut. In Penn sylvanien giebt es dagegen schon direkte Taxen genug und dennoch findet sich der Staat in Verlegenheit den Anforderungen zu entsprechen, und die nächste Gesetzgebung wird kene andere Mittel haben zur Aushülfe als neue Taren o der Verkauf des Staate-Eigenthums. Begnadigung —Es heißt daß Gouv.Bauck von Neu York, den großen Betrüger Mitfchell begnadigt habe, weil cr an der Auszehrung litt und man befürchtete, daß er im Zuchthause sterben möchte» wobei natürlich die Welt wenig verlieren würde. Wenn alle Staaten Lokofo ko Gouvernöre bekämen, so würde das goldene Zeitalter der Betrüger beginnen. Fluchtversuch. Monroe Edwards, der berüchtigte Notenfälscher und Betrüger, machte kürzlich wieder einen Versuch aus dem Zucht hause zu Sing Sing zu entfliehen, und zwar dadurch, daß er einen Theil der Gebände in Brand zu stecken beabsichtigte. Alles war da zu bereit, als der Plan glücklicherweise entdeckt wurde, der sonst leicht mehre Menschenleben gekostet haben würde. töin Geschenk. —Die Seidenbauer vom Staate Tennessee machten ihrem Gouvernör Jones, bei seiner Einsetzung einen vollständigen Anzug von einheimischer Seide zum Geschenk, als ein Zeichen der Erkenntlichkeit für seine aus gezeichneten Verdienste in der Beförderung des einheimischen Fleißes. tLin Town verbrannt. —Das Hunting don Journal meldet, daß am vorletzten Mon tag Abend das Gasthaus von Z. Houck, zu lackfontaun, in Brand gerieth und ehe man dem verheerenden Elemente Einhalt thun konn te, war die ganze Stadt mit Ausnah eines einzigen Stalles, in Asche gelegt. Marschall Gertraud besucht jetzt alle die großen Städte längs dem atlantischen Meere. Er war vorige Woche in Neu York und Phi ladelphia und wird wahrscheinlich auch Balti more und Richmond besuchen, ehe er sich zur Heimreise anschickt. Er wird überall mit ge bührender Achtung empfangen und man sucht ihm auch hier, in einem für ihn fremden Lande, den Abend seines Lebens angenehm zu machen. Hoher besuch. —Der Achtb, James Bu chanan, ein Candidat für President, beehrte vo rigen Sanistage unsere Stadt, oder vielmehr den Achtb. H. A. Mühlenberg dahier, mit ei nem Besuche. Schade daß cr nicht acht Tage früher kam. iLin i-'üiistlichtttSchloß.—Ein sehr künst lich gearbeitetes Schloss, eine der merkwürdig sten Erfindungen unserer Zeit, wurde bei der Fair des amerikanischen Instituts in Neu York gezeigt. Es wird ein Pcrmutations - Schloß genannt, wurde von Hrn. Newell erfunden u. von Franzis E. Pye verfertigt, der fast ein ganzes Jahr daran arbeitete. Das Schloß hat fünfzehn wechselbare Fallen und kann eine Bil lion, drei hundert und sieben tausend sechs hun dert vierundsiebenzig Millionen, drei hundert achtundsechzig Tausend Mal verändert werden. Angenommen, daß ein Mann alle zwei Minu ten eine Veränderung machen könnte, müßte cr doch, wenn zehn Stunden für den Tag gerech net werden, 13,900,924 Jahr, 127 Tage und 3j Stunde leben, um damit fertig zu werden. Das war schon seit einigen Jahren bei den Neu Yorker Banken im Gebrauch und wird für den mäßigen PreiS von K 250 bis 8300 verkauft. Irgend einer unserer Leser, der viel Geld hat u. es sicher halten will, mag sich ein solches Schloß kaufen —wir bedürfen keins. Kein Stillstand. Der Strom der Auswanderung nach dem Westen sin det selbst am stillen Ocean keine Gränz linie. Mehrere Emigranten, welche sich eben auf dem Oregon Gebiete befinden, sind mit dieser Gegend unzufrieden, und beabsichtigen im Frühjahre nach Ealifor nien zu ziehen. So lautet der Bericht, dem im ~Jowa Herald" erschienenen Bue fe eines Ansiedlers entnommen, der unter andern auch Folgendes schreibt: Was mich anbelangt, so gefällt mir Oregon sehr wohl, und ich gedenke daselbst mein Leben zu beschließen. Die Gegend ist etwas rauh und wild, im Allgemeinen dicht mit Tannen, gelben Fichten, Eedern, Ei chen, Eschen und Ahornbäume bewachsen, --gut bewässert, mit fast einem Zehntheile Prairie von ausgezeichneter Art. Die Flüsse wimmeln von unzähligen Fischen, worunter die schönsten Salmen, die es in der Welt giebt, anzutreffen sind. Die Stadt Oregon ist noch klein, jedoch im Wachsen begriffen, und sie wird bald we gen ihrer günstigen Lage emporblühen. Sie liegt bei'm Haupte der Schiffarth am Oregon oder Columbia Flusse, und am Fuße des Wilhammut Falls. Der Nachtwandler. Am letz ten Montag Abend hielt ein Hr. Robert Jnnes von Amherstburg, Canada West, in Herrn Burwells Gasthof in Windsor an, um da zu übernachten ; derselbe ging früh zu Bette. In der Nacht stand er im Schlaf auf, und schaffte sich zum Fen ster hinaus, ohne alles Bewußtsein seiner selbst ; denn als er auswachte, fand er sich mit den Händen an dem Fenster-Gesimse hängen. Wie er dahin gekommen, wuß te er nicht. Er glaubt, daß er ziemlich lange da gehangen und war nicht im Stande, sich wieder hinauf zu schwingen. Sein wiederholtes Rufen um Hülfe wur de im Hause nicht gehört, und endlich siel er, wegen gänzlicher Erschöpfung sei ner Kräfte, herab, eine Höhe von 32 Fuß L Zoll. Am Morgen wurde er von Hrn. Burwell gefunden, das Blut aus dem Munde laufend, am ganzen Leibe verletzt und starr von der Kälte. Eines feiner Beine ist gebrochen, und man fürch tet auch zwei seiner Rippen; er erleidet immer noch große Schmerzen. Er war zuvor noch nie im Schlaf gewandelt, und in seiner gewohnten Gesundheit ging er zu Bette. Minerva. ü-üü-üM» ! ! Verführungsg e s ch i ch t e. Am Dienstage wurde ein gewisser E- W. Hepburn von Alderman Brazer mit 2t)t)t) Dollars z» einem auf nächsten Samstag festgefetzten Verhöre überbunden, beschul digt auf den Eid der Mary Ann Kensin Ger hin, dieselbe unter dem Versprechen, sie Heirathen zu wollen, am 2V. des ver flossenen Monates April verführt zu ha ben. Aus ihrer Angabe ergab sich, daß sie durch ein Mädchen, Namens Jones, aus ihrer Wohnung in der Branchstraße gelockt und in das Haus einer Amanda Barney, alias Simons, geführt wurde, woselbst man sie in Verhaft nahm. Hier kam sie mit Hepburn in Berührung, wel cher ihr die süßesten Liebeöanträge inachte, und sie endlich mit Gewalt zur Befriedi gung seiner Lust zwang. Angst u. Furcht hielten sie von jedem Versuche, sich in Freiheit zu setzen, ab, und sie stand seither bis zum letzten Samstage unter der Auf ficht des obenbenannten WeibeS, an wel chem Tage man in der 8. Straße bei der Carpenter ihre Entdeckung machte. Um beständig die von Seiten der Freunde deS Mädchens angestellte Nachforschungen zu vereiteln, hatte die Kupplerin ihre Woh nui'g während 6 Monaten 3—4 mal ver ändert. Die Verführte steht erst in einem Alter zwischen I t und 15 Jahren, und war als kleines Kind von ihrer sterbenden Mutter einer angesehenen und schätzbaren Frau, Namens Dohnert, übergeben wor den, bei welcher sie seither die Liebe und Sorgfalt einer zweiten Mutter gefunden hatte. Simons murde als Anstiften» und Ge hülsin zur Verführungsgeschichte i» das Gefängniß gesetzt. Sie soll eine Dienerin der Venus sein und die Hand zu solchen Werken der Unzucht bieten. ib. --ÜÜ--5M ! Der Baltimore (Korrespondent vom I. November sagt: Seit wenigen Tagen sind mancherlei Gerüchte über das..unheilige" Benehmen eines hiesigen deutschen Geist lichen im Umlauf. Wir enthalten uns der Mittheilung derselben, bis wir genau e» Bericht, zu desse» Erlangung wir be reits Anstalten getroffen, in Händen ha ben. Die Geschichte wird wahrscheinlich von der bekannte» Weinzöplei» schen nur wenig variiren. M o r d u n d B ralidstist u » g Der Neu Uoik Herald von vorgestern theilt eine schauderhafte Mordthat mit, die sich in der Frühe desselben Tages daselbst ereignete.—Sonntags Morgen um 6 Uhr wurde aus dem Schop eines Schneiders Namens Leitzer, eines Deutschen, der am Broadway wohnt, das Geschrei: Feuer! Feuer! gehört. Man eilte hinzu und ward bald der unbedeutenden Flamme Meister, die indessen.wie sich bald ergab, ein Menschenleben gekostet zu haben schien. Hinter einem Vorhang fa»d ma» den halbverbrannten Leichnam der Frau Leit erschien erst zwei Stunden nach dem Vorfall mit zwei Aalen in der Hand im Schop und wurde festgenommen, da sich starker Verdacht gegen ihn wegen Ermordung seiner Frau und Brandstif kung erhob. Er ist nämlich vor einigen Monaten schon wegen Mißhandlung der si'lben und Morddrohung gegen sie im Gefängniß gesessen und hat überhaupt immer i» schlechten Vernehme» mit ihr gestanden. Die Eoroners Jury entschied nach Anhörung von Zeugen und der mit der Leichen besichtigung beschäftigt gewe jene» Aerzte, welche Letztere ihre Meinung abgaben, daß der Leichnam vor dem Bran de ermordet worden sei, dahin : „daß An na Leitzer durch ihren Man» Wilhelm Leitzer am 29. d. M. absichtlicheu»d fre ventlich zu Tode erstickt und die Wohnung hernach in Brand gesteckt worde» Leitzer wurde i» Mangel an Bürgschaft in's Gefängniß gebracht P. Demk. Vater mor d. Gräßlich und trau rig ist das Schicksal durch falsche Erziehung, physische Schwä che oder sonstige Verhältnisse, um das höchste Besitzthum des Menschen, die un getrübte Klarheit des Geistes, gebracht werden. Unser tiefstes Mitgefühl wird durch de» Zustand eines Wahnsinnigen er regt, aber Entsetzen ergreift uns. wenn wir sich denselben zu einem willenlosen Werk zeug von Verbrechen kehren sehe», die daS Schauderhafteste, was wir kennen, bezeich ne». Und was gäbe es Aergeres, als der —Vatermord! Folgender Fall ereignete sich am vorigen Freitag in Westbrok, Eon». Herr Joh» Staiinard ein wohlhabender und allgemein geachteter Farmer dieser Stadt, saß an dem Abend dieses Tages mit seiner Fanii lie beim Nachtessen. Plötzlich steht der 24jährige Sohn desselben, Alphons, auf, geht in sei» Zimmer und ladet seine Büch se. Mit dieser tritt er wieder zu der Fa milie ein. Sei» Vater davon überrascht, geht auf ihm zu, wahrscheinlich um ihm die Waffe aus der Hand zu nehmen, doch ehe er sie noch berührt hat, schlägt der Sohn auf ihn an und er sinkt zerschmet tert nieder. Herr Stanncud lebte nur noch einige Stunden. Der Sohn, ob gleich er nie Spuren des Wahnsinnes ge zeigt hat, scheint sich doch dieser That ganz unbewußt und hat seitdem solche Zeichen von Verrücktheit gegeben, daß cr ins Jr renhaus nach Hartford gebracht worden ist- ib. Sonderbarer Todesfall. — Ein werthvoller Neger, Namens Celestine, ungefähr 2V Jahre alt, ging, von einige» Hunden begleitet, eine kurze Strecke in den Wald um Bentelratten zu schiessen, als er bald an dem Ende eines Zweiges von einem hohen Cypressenbaum eine ge wahrte. Er kletterte sofort den Baum hiuan. und,auf die Beute vorwärts schrei tend, brach der Zweig, worauf er stand, und siel in sitzender Stellung auf einen Icharf zugespitzten Cypressenast, der ihm in den Unterleib fuhr und acht Zoll lang >n den Magen eindrang. Es scheint, daß das Leben sogleich von ihm gewichen ist weil er am folgenden Morgen in der näm, lichen Lage gefunden wurde, in der er nie dergefallen, Fest auf dem Ast sitzend, die Auge» offen und ganz kalt. Preußische A l t l u t h e ran e r. —Der Niagara Courier verbreitet sich in einem besondern Artikel, über den vor ei nigen Wochen geschehenen Ankauf von circa Idt)t)Acker in dem Towu von Wheat sield, durch eine Anzahl preußischer Emi» grauten, bestehend aus 2V Familien, die insgesammt 4»l) Personen ausmachen.— Sie halten da 6 Altlutherische Bekenntniß alsGlaubeiis Prinzip fest und sind Haupt lachlich wegen Verhinderung freier Reli« gions Uebung aus Preußen ausgewandert iL,» Prediger und Schullehrer begleiten lie. Am leßten Freitag legten sie bereits i)en Platz zu einem Städtchen aus, das sie an den Ufern des Eayuga (sreek anzulegen gedenken. Der erste zu beginnende Bau «01l der eines Gotteshauses sein. Möge ihr Unternehmen fortwährend ein glück liches und gesegnetes sein und bleiben. Freimüthige. taiicasicr, dm 3t. Oktober. Selbstmord. Am vorigen Mittwoch Abend schnitt.sich William Flick, Schrei »er, allhier, mit einem Rasi'rmesser den Hals zum Theil durch. Die Wunde wur de von dem herbeigerufenen 'Arzt zugenäht und verbunden, u. der unglückliche Mensch nach dem Hoipital genommen, woselbst er am vorigen Freitag starb. Wie wir vernehmen war der Verstorbene seit eini gen Jahren in Folge einer erhaltenen Verletzung am Kopf zu Zeiten etwas ver' wirrt im Gemüthe, und die That wurde vermuthlich in einem solchen Zustand der Geniüthsverwirrung begangen. Er terlaßt eine Wittwe und fünf Kinder in einer kümmerlichen k!age. und um ihr Un glück noch zu vergrößern, vernehmen wir, daß die Werkstälte deS Verstorbenen in der vorigen SamstagS Nacht von gefühl lolen Menschen erbrochen und sein Hand weikc-geschirr daraus entwendet worden ist. Falsch eSGerüch t.—Der Bericht, den wir vorige Woche aus dem Freedoms Herald entlehnten, von der Ermordung ei nes Viehtreibers auf der Straße zwischen Friedrichraun und Hannover.wird von den andern Zeitungen in der Gegend für un gegründet und eine leere Erdichtunng er klärt. Im Brunnen erstickt. Capt. Julien, in der St. Johns Vorstadt in Quebeck, hatte einen Mann, Namens Dalair angestellt, einen Brunnen auszu putzen und tiefer zu graben. Er war einige Tage darin beschäftiget ohne alle Hinderniß, bis gestern Mittag, da er beim Hinabsteigen auf einmal sein Halt am Seil gehen ließ, und in die Tiefe hinab stürzte. Hrn. Julien's jüngster Sohn, welcher zusah, machte sogleich Lärm und ging, ohne einen Augenblick Ueberlegung, in den Brunnen, um den Verunglückten herauszuschaffen. Kaum aber war er darinnen, als auch er hinabstürzte. —Auf den Lärm kamen die Nachbarn herbei, und einer, Namens Schield, bot sich so gleich an hinabzusteigen und die Verun glückten zu retten. Ein anderer wollte einen Strick um den Leib binden, zu feiner Sicherheit, aber er war zu eifrig, und stürzte auch hinab. Durch diesen neuen Unfall wurden die Gefühle der Umstehen den aufs höchste aufgeregt und H. N. Jones, Esq. wollte nun eiligst hinab und konnte nur mitGewalt von seinem gefahr vollen Unternehmen abgehalten werden, doch ein neues Opfer siel, Namens Mat thew, welchem es gleich den andern Drei en erging. Mittlerweile wurden Haken herbei gebracht, und die Unglücklichen da mit heraus gezogen, aber aller ärztlichen Hülfe ungeachtet wurde keiner mehr ins Leben zurück gebracht. Schields und Delair waren beide verheirathet, und der Erstere Vater eincn zahlreichen Familie. Diebeste Hülfe unter solchen Umstän den ist, brennenden Stroh handvollweise in den Brunnen zu werfen, und einiges Pulver hinten nach, wodurch derselbe am schnellsten von der Stickluft gereinigt wird. Wenn Niemand in dem Brunnen liegt, kann man einen ganzen Bund brennendes Stroh hinabwerfen, weil dann Niemand in Gefahr kommt von dem Feuer beschä diget zu werden. D. Ean. Wohlfeile Sattinets, Kcntlllfy Icails und tim?B, vorzügliche Winter-Artikcl für Männer« und Knabenkleider, sind nun wohlfeil zum Verkauf am Stohr von John Allgaicr. Reading, Novb. 7.
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