VerZUderale Beobachter Reading, den Juli 18H3. Der vierte Juli. Heute ist der Geburtstag unserer Freiheit — und zwar der 68ste seit dem denkwürdigen Jahre 1776, wo die Vorväter von Columbia's Söhnen sich als freie, unabhängige Männer gegen die britische Macht und Tyrannei erklär ten. Kanonendonner verkündet daS Heran nahen des frohen Festes, und herrlich beleuch tet die Sonne das Land, worauf sich heute Millionen Menschen der goldenen Freiheit er freuen und den Tag wo sie entstand, feiern. Schon oft, ja wohl immer, wurden die Be wohner der Der. Staaten an die Wichtigkeit des heutigen Festes erinnert, wenn dasselbe im Laufe der Zeit seine jährliche Erscheinung mach te. Jene Ereignisse, die sich nur wenig Men schen noch erinnern können, wurden schon so erzählt, daß wir es für überflüssig halten sie heute zu erzählen. Das starke Gedeihen, dessen sich unser Land und seine Bewohner erfreuen, liefert den erfreulichen Beweis, daß eine höhere Vorsehung über dasselbe waltet und das Fort bestehen unserer Freiheit sichern wird. Die Gründer des Freiheitstempels dachten wohl kaum, daß ihr Werk so schnell gedeihen, daß sich hier eine neue Welt bilden würde auf die die Despoten der alten Welt mit neidischen Au gen herabblicken. Jemehr aber unser Land an Wichtigkeit steigt, jemehr wir als ein Volk an Macht und Ansehen gewinnen, um so mehr Vorsicht erfordert die Verwaltung unserer Re gierung, wenn das Gebäude nicht in nichts zer fallen oder eine Beute gieriger Feinde werden soll, die immer bereit fein werden bei passender Gelegenheit Besitz davon zu nehmen. In den lehlvcrstossenkn Jahre und noch jetzt, sah sich unser Land in Schwierigkeiten verwickelt die nur wenig Leute vorher ver mutheten, wenn aber die rechten Maßregeln angewendet werden, haben wir selbst Mittel ge nug, diese Schwierigkeiten, ohne fremde Hülfe, zu beseitigen. Leider haben wir auch die trau rige Erfahrung, daß sich mit der Zunahme un serer Bevölkerung auch die Laster und Verbre chen ungewöhnlich stark vermehren, wenn nicht in unserer unmittelbaren Nähe, doch innerhalb den Ver. Staaten. Noch nie in früheren lah ren hat man so viel von Mord, Selbstmord, Raub und andern Hauptverbrechen gelesen.— Kummer und Sorgen sür den Lebensunterhalt mögen einen Theil davon veranlaßt haben und der übertriebene Fanatismus, der durch einen Miller, Joe Smith und andere Betrüger aus die Beine gebracht wurde, trug auch Vieles da zu bei. Zu sorgen daß die Umstände vcbessert werden und dahin zu wirken daß Fanatismus nicht unter uns aufkomme, ist die Pflicht eineS jeden freien Mannts. Dadurch wird die Frei heit am besten befördert und erhalten, und im Fall dies geschieht wird der Frciheitsbaum, unter dessen Schutz und Schatten wir leben, für immer grünen und blühen ; noch in späten Zeiten wird unser Land als ein Zufluchtsort der bedrängten diene und der Welt bekannt sei» als daS «freie Amerika." Bon Washington.- Den letzterhalte- Nachrichten zufolge, ist die durch den Tod des Hrn. Legare erledigte Staatssekretär-Stelle einstweilen Hrn. S. Upshur zur Verwaltung übertragen worden. ES heißt der President beabsichtige O. F. Johnson, v. diesem Staate, zum General-Anwalt der Ver. Staaten zu er nen. Ferner heißt es, der President könne sei nen KriegSsekretär, James M. Porter, nicht mehr leiden, und daß sein Austritt aus deni Cabinet in Kurzem zu erwarten sei. Wtount Bernon.—Es scheint daß bei diesen geldarmen Zeiten AlleS für Geld feil ist. Eine Neuyorker Zeitung enthält sogar die aus fallende Neuigkeit, daß Mount Vernon,beka«t lich daS Landgut des unvergeßlichen Washing ton, jetzt zum Verkauf steht und für die Sum me von H 20,000 zu haben ist. DaS Landgut liegt in einer angenehmen Gegend, etwa zwölf Meilen von der City Washington und enthält ungefähr 1000 Acker, worauf sich das Grab und der Garten deö Patrioten befinden. Die Gebäude sollen sehr verfallen sein aber in dem Garten befinden sich noch viele Bäume und Gewächse, die Gen. Washington selbst gepflan« zet oder importirt hat. DaS Land ist fast ganz mit niederem Buschwerk bedeckt. Das Wetter. —Vorige Woche war es bei un» sehr warm, man möchte fast sagen un erträglich heiß, da am Samstage die Hitze bis auf 102 Grad und am Sonntag Mittag noch wenigsten» um 2 Grad höher gestiegen war. Mehrere schwere Gewitter, die vorgestern Nach, mittag über diese Gegend zogen und von star, ken Wind und Regen begleit« waren, kühlten die heisst Luft und erquickten bie lechzenden Flu, ren» und gestern Morgen war eS auffallend kühl und angenehme» Wetter. Der Stern ist am Untegehen. Der „Pennsylvanian" vom lehren Mittwoch enthält folgenden Artikel, welcher gelesen zu »Verden verdient. Er betrifft die Ernennung von Wm. A. Porter, dem Sohne d<S Gouver nörö, als Scheriff von Philadelphia Caunty. "D ie Wahrheit kömni t.— Wir vernehmen daß in der Court von Common Pleas eine Regll angenommen wurde, um die Aussage des Richters Banks, in der Sache von, Wm. A. Porter, Scheriff von Philadelphia,zu erfahren, und dasj diese Aussage am 3 Juli» nämlich nächsten Samstag, vor Wm. Betz, Esq., in der Stadt Reading, ausgenommen werden soll. Man wird sich erinnern, daß in dem Assidävit von James M. Porter, welches vor Kurzem publiz'rt wurde u»d dienen zu beweisen, daß W. A. Porter lange genug in Philadelphia wohnte, um als Scheriff dort ernannt zu werden, worin gewisse Angaben ge macht wurden in Betreff einer Unterredung mit Richter Banks, über W A. Porters Zu lassung als Advokat, was, wie eine Eastoner Zeitung sagt, unrichtig war, und daß keine sol che Unterredung statt fand. Es wurde ebenso beigefügt, daß Richter Banks nicht freiwillig die Sache förmlich leugnen könne, aber bereit sei, wenn dazn aufgefordert, Zeugniß abzule gen. ES ist wahrscheinlich, daß man jetzt den wirklichen Stand der Dinge erfährt. Die Por ters haben ein auffallendes Stillschweigen über diesen Gegenstand beobachtet, da man sich doch erinnert, daß die Behauptungen des Kriegsse kretärs so offen geleugnet wurden." Wozu so viele Umstände? Jeder der lesen kann, niag sich von dem Buchstaben der Con stituton überzeugen daß jene Ernennung gesetz widrig und nur «in Gewaltstreich des Gouver nörs war, dein wenn er nicht gerügt wird, an dere der Art folgen werden. Canal Commissioncr. " Ein Cor respondent vom „Libanon Demokrat" emp fiehlt einen gewissen Hrn. Simon Guil - ford von Libanon Caunty, als eine schickliche Person für das Amt cineS Canal Cammfsio ner, weil er nach feiner Meinung alle zu dem Amte erforderlichen Fähigkeiten besitzt. Wir haben nicht die Ehre Hrn. G, persönlich zu kennen, wünschen aber daß der Correspondent sich nicht geirrt haben möge. Blitzschaden. Am Samstage den 24. Juni bei einem Gewitterregen, welcher auch in dieser Stadt fiel» schlug der Blitz in die Scheuer des Hrn. Daniel Gicker, zur Zeit im Besitz von Hrn. John Tobias, in Bern Taunschip, B. C. Heu und Stroh, auSgedroschener Roggen, ein Pferd, 2 Wägen und sonstiges Bauereigerälh. kurz: Alles was sich eben in der Scheuer be fand, verbrannte.—Der Verlust wird auf etwa 500 Thaler berechnet. Dieser Verlust fällt be sonders schwer auf Hrn. T., der von harter Ar beit leben muß, und nun fast sein ganzes Ei genthum verlor. Das Gebäude war ohne Wetterableiter. ein Nlord Ein.gewisser Georg H. Bohrer von Braun Caunty, Ohio, wurde meuchlerisch und kaltblütig in seinem Felde er schossen, als er eben sieissig an der Arbeit war. Er lief noch eine kurze Strecke ehe er fiel. Die Mörder verfolgten ihn und schlugen ihn mit der Hacke, mit der er gearbeitet hatte, vollends todt. Eins seiner kleinen Mädchen stand ne ben ihm als der Mord verübt wurde, aber sie konnte in Betreff der Mörder keine sichere Aus kunft geben. Drei Personen wurden seitdem auf Verdacht arretirr und durch den Friedens richter Schneider, zu Nusselville, verhört. Ausserordentliche TVol>stl)ätig?cit.— Ein alter Mann NamenS Guyot, lebte und starb zu Marfaille in Frankreich Er erwarb sich durch unermüdeten Fleiß, Sparsamkeit und Eingezogenheit ein bedenkendes Vermögen.— Der Spott des Publikums solgte ihm wo er sich nur sehen ließ. In seinem letzten Willen fand man folgende Worte: "Leit meinerKind heit habe ich beinerkt. daß die Armen von Mer saille Mangel an Wasser leiden, welches nus um einen hohen PreiS zu haben ist, ich habe da her während meiner ganzen Lebenszeit mitFreu den gewirkt, um ihnen diese Wohlthat zu ver, schaffen, und ich verordne, daß mein ganzes hin, terlassenes Vermögen zum Bau einer Wasserlei tung für ihren Gebrauch verwendet werden soll. tLin Vorgeschmack vom Untergang? der LVelt.—Während einem starken Stur me am vorletzten Freitag Nachmittag, wurde das Milleriten Zelt bei Rochester, Neu Pork, bedeutend beschädigt. Der Ehrw. L?) Hr. Hi, neö demonstrirte zu einer Versammlung von nicht weniger als 500 Personen, wahrscheinlich die Narrheiten vom Untergange der Welt, als der Sturm und Regen einige Zeltleinen zerriß, worauf eine Scene der Verwirrung entstand, die nicht zu beschreiben ist. —Tie Frauenzim mer, etwa 70 an der Zahl, saßen ohne Bon netS, und aIS die Stricke zerrissen entstand ein sonderbares Gemisch von Frauenzimmern, Kin dern, BonnetS, Regen und Wind, in einen, Haufen Glücklicherweise entstand dadurch kein bedeutendes Unglück, ausser daß einige Frauen zimwer etwas hart gequetscht wurden. Die glaubten gewiß der Untergang der Welt sei am Beginnen ; aber sonderbar genug entstand derselbe nicht durch F eu e r sondern im Gegen theile durch Wasser, und gewiß würde eS schwer für sie gewesen sein, auf die Art leben dig in den Himmel zu kommen, wie ihnen der Prophet Miller versprochen hatte. tLin Fuchihausvogel erschossen. —Ein gewisser Kerl, Namens Going, ein höchst be rüchtigter Verbrecher, der sich schon lange in verschieden Staaten der Union herumtrieb,wur de vorletzte Woche in Stone Caunty, Virgini en, erschossen. In der Nachbarschaft v.Stone Gap waren einige Herren versammelt, wovon einer gerade eine Anzeige in der Zeitung las, worin eine Belohnung für Going's Verhaf tung angeboten wurde, als man ihn just vorbei gehen sah. Als er angehalten wurde leugnete er seinen Namen und entkam zuletzt dadurch daß er sich mit einer geladenen Pistole wehrte. Später machte eine andere Partie Jagd auf ihn als er in den Wald entwischte und sein Pserd zurückließ. Abends trug er einem Kna ben auf, f.-in Pftrd zu suchen, wofür er ihm 5 Thaler versprach. Dieser fand das Pferd bald, gab aber anch zugleich den Häschern Nachricht wo sie Going finden könnten. Diese postirten sich an einer Seile welche er passiren mußte Dem Knaben gab er eine falsche KS Note, als er das Pferd brachte. Seine Verfolger erhasch ten ihn am erwünschten Platze, da er sich aber wüthend widersetzte schössen gleichzeitig drei der Verfolger ihre Flinten auf ihn ab, wodurch sei nem ruchlosen Leben gleich ein Ende gemacht wurde. Kapitel von Neuigkeiten. Alte lugen d.—Ein ehrenfester Bauer in Newbuii), Neu Hampshire, etwa sechs unt neunzig Jahr alt, unternahm kürzlich im Fel de zu arbeiten, und als er damit fertig war sagte er wundernd: "Zeh weiß nicht was die Ursache ist, ob es Rheumatismus oder hohes Alter ist, meine Arme sind so kräftig wie im mer, aber meine Knie geben nach." F rii h.—Wassermelonen die in Florida ge wachsen sind, werden bereit? auf dem Markte in Sa van nah verkauft. Das eiserne Dampfschiff, welche? im Auf trag der V. Staaten Negierung» in Pittkburg gebauet wird, soll beinahe fertig fein. Ein taubstummer Schüler im Asyl zu Hart ford, Connektikut, wurde gefragt was er glau be das der Blitz sei. Er griff nach seiner Ta fel und schrieb darauf: „Der Glanz von Got tes Augen !" Taubstumme haben gewöhnlich kindische Ideen. Entlause n.—lm Jahre 1842 entliefen aus den Ver. Staaten nicht weniger als 15(1(1 Sklaven nach Kanada. Im Staate Neu Hampshire sollen ein und fünfzig Tauns fein, in welchen man nicht an ders geistige Getränke kaufen kann, als zum Gebrauch für medizinische Zwecke. Dort wer den sicher viel Kranke sein. Die Influenza oder Grippe, eine leicht an steckende aber selten lebensgefährliche Krank heit, grassirt schon seit einigen Wochen ziemlich stark in unfern Seestädten, soll aber jetzt stark am Abnehmen sein. Hier hat man, so viel wir wissen, nichts davon verspürt, aber von Pittsburg schreibt man, dass mehrere dortige Fabriken ihre Geschäfte einstellen mußten, weil die meisten Arbeiter an der Grippe leiden. Neunzehn von den einflußreichsten Lokofoko Blättern in Ohio haben bereits den Namen M artin V a n Bure n, als Candidai für President in 1344, an der Spitze ihrer Co lummen. Das wird wieder einen Capital- Spaß geben wenn die Coo » S den Fuch s wieder Hetzen. In der Zweigmünze in Neu Orleans waren am 17. Juni niehrentheils Gold, vorräthig. DaS ist gut; wenn sie nur nicht bort bleiben. Unmensch l i ch.—Der Commandör eines > porrugisischen Kriegsschiffes an der aftikani ! sehen Küste, wurde nach Lissabon gebracht zum i Verhör, auf die Anklage, daß er einen Matro > sin todprügelte, dem er nicht weniger als 230(1 ' Schläge gab. DaS große Narren hau s.—In der > Mormonen Nauvoo leben jetzt 17 bis 180(1(1 Menschen, auS allen Weltgegenden zu , sammen gerafft, in einer elenden, hülflosen La ge, allein von ihrem betrügerischen Propheten, i Joe Smith, abhängend. Die Mauren des ' großen Tempels sind bis zu einer Höhe von 14 Fuß über der Erde ausgeführt. * Di e Nordöst l i ch e Grenze. Die von weiten der Ver. Staaten und Groszbritan nicn dazu angestellten Eommissioners haben bei den Grant Falls angefangen die Grenzlinie auf dem St. Johnsflusse abzuschreiten. Wer den sie da nicht nasse Füße bekommen? Etwas N eueS. Eine Anzahl Lädies in Neu Pork, die wahrscheinlich Verstand und Geld genug dazu haben, beabsichtigen dorr eine tägliche Zeitung herauszugeben. Verdächtig.—Der Kaiser von China hat Agenten nach den Ver. Staaten gesandt, Kanonen zu kaufen, womit er seine Festungs- Werke versehen will. Wenn der Beherrscher deö himmlischen Reiches die Engländer damit rodtschießen will, dann hätte er sie schon frü her haben sollen. Langfingere i.—Ein Kerl NamenS Ge org Hand, ließ vorigen Dienstag in einem Ho tel in Baltimore seine Hände in dem Koffer ei nes Hrn. Abraham Pinto, von Kingston, Ja maika, desiliren und fand dort H4OÖ in Gold und Silber, nebst Juwelen zum Werth von S5OO, die er natürlich dort nicht müssig liegen ließ. Der Langfinger nahm seinen Weg in unbekannte Gegenden und man hat noch keine Spur von ihm. Bigottisch. Die neuen Pächter deS Morris Canals in Neu Jersey erlauben nicht daß SonnlagS Böte auf denselben fahren und überhaupt sind an diesen Tagen alleGeschäfte auf dem Canale eingestellt. Wunder ob die Her ren Pachter zu der Gesellschaft gehören, welche eine Menge Äioten in Umlauf setzte und sich jetzt weigert sie zu bezahlen? In Jerusalem, in Palästina, wird jetzt eine Zeitung herausgegeben die in drei verschiedenen Sprachen gedruckt ist, nämlich, Deutsch, He bräisch und Englisch, unter der Leitung des protestantischen Bischofs, Dr. Alexander. Anti Sklaver ei.—Vorkehrungen wer den getroffen, in den nächsten sechs Monaten ein hundert Anti-Sklaverei Conventionen in verschiedenen Theilen des Landes zu halten. Einwanderer, Ungefähr LUV Ein wanderer aus der Schweiz, kamen am vorletz ten Freitage nach Alban»), auf ihrem Wege nach dem Wisconsin Territorium, wo sie, wie man sagt, ein grosses Stück Land angekauft habe». Immer westwärts strebt der Fleiß Vom Auslande. Die Königin von Spanien will nicbt mehr mir ihrer Pnppe. soiidrr» mit einem Man» spielen Sie hat feierlich erklärt, als sie zur Eröffnung der Corres >» eeii Ständcsaal sich begab, daß sie das letzte Mai sieb allem dahin begebt. Der Prinz von Monrsorc soll lhr sehr wohl gefallen. Der General V n g e a u d in Algier hatte sich l» guter Hoffnung in Pari!» ci» paar Marschallsepaulectei» b.slcllt. Nun da sie fertig sind, kann er sie nicht brauchen, da er nicht Marschall geworden >sl. Seine Frau aber hat die Hoffnung »och nicht aufgegebe» und wehrt »icht ab, wenn die teilte sie jetzt scho» zur Probe Frau Marschaliin iicuiun. Auf den 7. Mai hat der Senat der Statt Hamburg ei» Er>»»cru»g6seier a» de» um glückliche» Brand im vorigen Jahre i» alle» Kirche» angeordnet. Für den Ban einer katholischen Kirche zu Zürich hat der König von Bayern ein Ge schenk von 50t) Gulden au>s seiner Cabincle caffe angewitsen n»d zuglcich de» Missioiiö verein zu München veranlagt, eine» Beitrag von Kit) > Gulden an? der Caffe zu geben. I » Karl 6 ruhe ist am 2(1 April die geistliche Gciieralsynode feierlich eröffnet wor de». Die Festpredigt in der Stadtkirche hielt der Prälat Är. Gehnffell. Für die armen Eizgcbirgcr wurden in Wien allein an milden Gabe» bis jetzt LO.OOO Gul den l» T. M. eingesammelt. Das muß ma» den Wiener» doch lassen, das; es hcrzcusgnte Mensche» sind. Die Vermählung der Prinzessin Clemeii tine. Tochter des Königs der Franzose» mit dem Prinzen Augusi vou Sachsen Coburg wurde im Schlosse zu St.Clond gefeiert. Die ClViltlannng fand durch den Kanzler Pa - gliirr im Appollofaal stadt, die kirchlich, Ein segnung durch de» Bischof von Vcrsailleö i» der Kapelle. Für das Volk waren allerlei Belustigungen im Freien angeordnet. Die Neuvermählten werden im monat Mai eine Reise, nach Lissabon, London, Brüssel. Dres den »nd Gotha nnternehmen und sechs Mo nat dabei zubringe». Man hat die Entdeckung gemacht, dass der Kaiser von Marraceo fortwährend den Abd. El-Kader mit Waffen und Munition unter sinke uud deu Fronzosen in ihren Eroberun gen hinderlich fei. Nach und nach stehen die alten Bürge» »nd Klöster wieder zum Lebe» auf, i» mehre» eiiropäifche» Landern ist ein reger S>"» dafür erwacht, während man in Spanien noch im mer die Klosiergebände niederreißt oder zur t?ekonoi»ie beuutzt. In der Provinz Genna ist das ehemalige Bcncdictinrrklostcr Pegli sciiier vorigen Bestimmnng zurückgegeben und reichlich ansgesiallet worden. In L o u d o il ist eine Gesellschaft zu sammengetreten, die eine Luftpost errichten und damit Briefe, Waaren und Personen transportiren will. An der Spitze sieht der Erfinder der neuen Flugmaschine und es sind bereits K(Z(lll Pfund Sterling auf Actieu zusammengekommen. Fast in allen Zeit,»igen wird gegen die Pariser Luxusartikel und gegen die französi schen Moden, ohne die man in De»cschla»v nicht leben könne, zn Felde gezogen. Ma» weist nach, daß man beides in Deutschland, wenn nicht schöner, doch wohlfeiler haben könnt und daß gar Manches ans Paris verschrieben werde, was ein deutscher Hand iverkcr oeer Künstler verfertigt habe. Man sollte aber nicht immer schreiben nnp schreie» sondern auch handeln und ee einmal lediglich mit deutschem Luxns nnd mit dentschc» Mo den probiit». Die deutsche Welt wiirte nicht nur stehen bleibe», sondern auf eigenen Füßen nnd fesicr. In B r Ii g g e kam ein junger Mensch an den Lade» eines Uhrmachers, drückte eine Scheibe hinein und nahm eine llhr daraus. Der Eigenthümer sah zu, lief heraus und faß te den Dieb. Da dieser ganz gutmüthig die llhr wieder hergab uud stehen blieb, ernin» tertc er ihn, davon zn laufen, damit erniebt arret rt werde. Das will ich eben, erwiederte der Dieb, denn ich habe feit zwei Tagen keinen Bissen gegessen. In S cl, w r d e n sind gegenwärtig SYO PredigtamtS-Candidate» ohne alle Beschäf tignng. Ma» hat vorgeschlagen, sie beim Zoll- nnd Postfach unterzubringen. In Dresden hat ein Wirth seine Gäsie zum Pferdenierenbrate» mit schwar zer Sauck eingeladen. Alles der Mode we gen. Baltimore Correspond, Es ist fette» u»ter enikin Dach fünf Gene rationen derselben Familie leben zn sehen. Dies ist jetzt in einem Genfer Dorf der Fall. Da wohnen in Einem Hanse drei Kinder, deren ältestes S Jahre alt ist; ihr, Mutter 23 Ihre alt; der Kinder Groffvater 52 Jahr alt, der noch mit kräftigem Arm die Ueber« fahrt über die Nhone zwischen Avully und Daidagny besorgt; der Urgroßvater 74 Jahr alt, »nd endlich die llr-Urgroßmutter. d„ 9S Jahre alt isl. Diese am 4. Febr. >74» g,« borcn, ist kein gebrechliches krummes Mur» teiche», soildern geht noch ganz anflecht, hat gutes Gesicht und Gehör, gute Gesundheit iiiiv immer heitere Laune. Häufige Mordthaten in Por tugal. —iEiuer Co> cspoiidcntj der Augs» biirgcr Allgeineiue» Zeitung aus Liffabou ent nehme» wir folgende Stelle, die ein fehr trau riges Licht auf die ga»; öffeutlich begangene» Mordthaten ,n alle» Provinze», deuten auf eine Dkinoralifirung des Volks, wie sie wohl in keinem Lande gegenwärug jhrcs Gleiche» findet, es müßte denn l» Spanien sc»», wo ebenfalls ein Menschenleben so wenig Werth bar als das cineS Thieres. Nicht sowohl Raublust ist es was die Menschen zum Mord verführt als die Nache wegen eines beleidi gend«» Wortes, wegen Mißgunst. Eifersucht uud Weibtrlntrigue». Wen» a»ch einmal ein halbes Dutzend dieser Mörder hliigerichnt wird (wie es vor Kurzem in der Provinz Mü> ho geschah, wo die Henker in einem wah ren Trinmphzuge von einem Orte znm andern unter starker Militäibedeckuug ziehen muß ten, ,im Erecntionrn an Orr und Stelle der That zu verrichleiit,) so läßt man dagegen wieder Hunte, t andere rnkwlscben, oder ma» sendet sie nach Afrika. So wäre» zum Bei spiel unter de» 5(>(l Deportirte», die vor meh rere» Monate» »ach Afrika abgiengen, 100 Mörder. In andern Staate» würde auf eine solche Art das Land von dem Abschaum der Menschheit befreit werten allein hier ist dies nicht der Fall, außer man müßte die halbe Bevölkerung zum Land hinausjage», da unter dem gemeine» Volke niitrr 10 Per sonen wohl kaum einer ist der sich ein Gewis sen daraus machte einen Menschen zn tötcen sobald er dazu angereizt wird. Pitt 6 bnrg. Es hat sich hier in Pitts bürg und Allegehiin eine Gesellschaft, meist aus Deutsche» bestehend, einen Strich Land von 26.000 Ackern im Staat Kentucky ge» kauft, welcher i» Stücke von 200 Ackern ge theilt weiden soll. In weniger als 3 Tage» war der ganze Landsliicb aufgeuomme». Das Laud muß baar bezahle werde» kostet aber »iebt mehr als 35 Ccs. per Acker. Das Land soll, wie mehrere hiesige Denische sagen, wel che es untersilcht babc», sehr g»l sei». A» der Spitze dieser Gesellschaft steht Hr. Sqni« er Vögtly uud Wm. B. Zoster, Mayor von Allegheuy. Hart.—Die General - Versamliiiig der vresl yreriaiusebe» Kirche der neue» Schule» welche kürzlich i» Neuyork »nd Philadelphia ihre Sitzungen gehalten habe», wolle» das Tanze» ferner nicht mehr erlaube». Dies geht vielleicht etwas zu weil, und weu» man damit andere Thatsachen, wie de» Beschluß des Staates Delaware,künftig an Loniitage» ken» Danipfboot au seinen Küste» anlegen z» lasse», i» Vcrbiudiing setzt, so könnte man fast eine Rückkehr des alten Cromwellsche» PnritaniSmns in all seiner Strenge, aber auch mit all seiner Heuchclci befürchte». Freih. Freund. Von Buenos Ayr e s. Die Barke la Platte langte kürzlich in Phila delphia an und dringt Nachrichten bis zum Bten April. Ein Aufruhr, hervor gebracht durch irgend einen unruhigen Franzosen, fand in Montevideo statt. Ein zusainmengelauftnerHaufe paradirte, die Marseille Hymne singend das Zfarbi ge Banner durch die Straßen, und erhob ein furchtbares Geschrei gegen den franzö sischen Eonsol, weil er seine Landvleute abgehalten hatte, Theil an den kriegeri schen Bewegungen zu nehmen. Der Hau fe, angefühlt von den Rädelsführern, marschirte nach den Festungswerken und bot Gen. Paz seine Dienste an, der ihn bereitwillig aufnahm. Ein französischer Commandant wurde aus dem Haufen er erwahlt um ihn zu einem Truppenkorps zu organisiren. Die Aufregung legte sich indessen bald; die Ruhestohrer fürch teten, das sie ihr Recht als französische Bürger durch einen solchen Schritt verlie ren würden, und der Haufe lief eben so schnell wieder auseinander, als er zusam mengelaufen war. In Mexico herrscht große Aufre gung, man befürchtet den Ausbruch einer Revolution. Santa Anna befindet sich in Taubays und hat sich in den Pallast des Bischofs verschanzt mit S—LOW Mann Soldaten. Ein Mordversuch wur de auf das Leben Santa Annas gemacht, der jedoch mißlang. Eiuer der ~braven" Generale Santa Annas der von Eampea chy mit Depeschen an Santa Anna nach Mexico abgesandt war, wurde unterwegs beraubt selbst einen Theil seiner Uniform mußte er aufgeben. Der arme Teufel erzählte Santa Anna sein Unglück und weinte bitterlich! Der Körper eines Ertrunkenen wurde am letzten Samstag aus dem Ohioflusse, unweit der Mündung des Saltrivers auf gefischt, und H 1,760 in Golc, bei ihm ge funden. Man vermuthet daß der Er trunkene einer der Diebe sei, die vor einer Woche zurück im hiesigen Hafen eineu Fremden am Bord deS DampfbooteS
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