ZA c»lVl N g, Wenn. Gedruckt und herausgegeben von Arnold Puwell e, in der Sud 6ten Strasse, Ecke der Cherry AUey.B ehm' s Wirthshaus Hof gegenübt.r. Aahrgang 4, gann Hümmer 187. Bedingung« N.-Der Alberillt ZZrob!ttllter erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Subseriptions-Preis ist Ei n Tha l e r des Jahrs, welcher in halbjähriger Dorausbe Zahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, werden Kl 5» angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn einen Monat vor Ablauf des Subseriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung porrofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, aus Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen postsrei eingesandt DAnsgewaehtle Der.Holzhacker« Ein Banerlein fällte dir knorrig Eicb', Er seufzte und murrte bei jeglichem Streich; „Ee ,st doch ci» lainer, es ist ein Verdruß, Wie ttnsereins immer sich peinigen mich'. Wie ist doch der Arme so elend daran, Wär' ich doch ein reicher,vermöglicherMan! Da kommet ein holder, scböillockigcr Kuab' Im Gilbergewande nur goldenem Stal', Er redet ga> freundlich das Bäuerlein an : Gott grüß dicb, d» armer iinglücklicherMau! Verlange, wa 6 immer dein Herz mir begehrt, Es sei dir die Bitte znr Stunde gewährt. Ee wird zwar dem Bäurlein ganz sch.ru'rlich und dang, Bei all dem bedenkt sich d. Bäurlein nicht lang Er ziehet gar Höstich das Pelztapplein ab, Und spricht sich verneinend: O himmlischer Knab'! Ich bilte, wcil Ihr e6 doch selber so wollt, Was ich liiir berühre, das werde zu Gold. Da lächelt gar seltsam der lockige Knab', Berühret das Bänrlein mit qoldtneiuStab: Ich wollte, du hättest was Bcssres begehrt, Indessen sei dennoch die Bitte gewährt. So spricht er, verschwindend ni goldenenDiift Und himmlischer Wohlgeruch füllet die Lnfc. Gottlob ! ruft das Bäurlein, nun bin ich ja reich! Er prüfet die herrlichen Künste sogleich. Kanin faßt er der Siehe gckrnmmetcn Ast, So kracht er von goldener Eicheltiii tast, Die Blätter und Knospen ohn Ende U.Zahl, Sie schimmern von lancereni Golde zumal. O Wiluder, o Freude! Jetzt geh' ich nach Hans l Die Arbeit bier mache ein Anderer ans. Nun esse icb nichts mehr als Braten ».Wurst Und lriiiteßnrgnndcr u Rheinwein fürOnrst Nnr diesmal noch ess' ich vom Brode genug, Uno trinke die Neige ans irdenem Krug! Er langet sein irdenes Kriiglcin kerbei, Wie schwer ist's, wie schimmert? und funkelt?! Ei, ei! Doch, weh! auck das Wasser gerinnet zuGolt, Kein Tropfen dem goldenen Kruge entrollt. Er bricht von dein Brode nnd liesset, o Graus! Am goldenen Brocklein die Zähne sich aus, O schrecken, o lamer! Was fang ich jetzt an? Was hab ich aus Dumheit u. Goldgier getl>,in ! Nichts Hilst nur uii junger die goldene Wurst, Und Golc statt desWeines stillt mmer denDurü O hält' ich starr Goldes nur Wasser und Brodl Ach, was mir ein Glück schien, das ist jetzt mein Tod. Bor Aengsten uud Jammer mein Bäurlein erwacht, Ten alle dies war nur ein Träumlein der Nacht. Gottlob l spricht er froh d. verschwundenenNolh, Ich habe statt Goldes das tägliche Brod, Gottlob, daß ich wieder bei ruhigem Sinn, Und nicht das verwünschte Goldtäferlein bin. Gar gut ists, so hat mich das Träumlein gelehrt, Das Gott nicht gleich Jeglichem Jedes gewährt; Gar Mancher begehrte des Goldes wie Stroh, Und würde doch nimmer zufrieden und sroh ; Ja Mancher fleht Manches mit thörigleniMund Und ginge an Leib und an Seele zn Grund ! Glück.—Bor einer Woche verlor ein junger Geschäftsmann eine Note auf 58 Dollars. Sie ward, wie es scheint, äugen blicklich gefunden, zur Bank gebracht und für baares Geld eingewechselt. Der Ver lierer gab dem Aussteller der Note Nach richt von seinem Verluste; da es sich je doch bald fand, daß dieselbe in der Bank präsentirt und ausgezahlt sei, mußte der junge Mann natürilch alle Hoffnung aufgeben. Vor einigen Tegen nun kommt ein Landmann aus Neu Jersey in den Laden neben dem des Verlierers und er zählt dessen Eigenthümer, er habe einen glücklichen Fund gethan und wolle daher einige Einkäufe machen. Dieser erinnert sich der Erzählung des Nachbars über sei nen Verlust, fragt den Landmann aus und glaubt zu erfahren, daß dieser wohl jene Note gefunden haben könne- Der Verlierer wird davon benachrichtigt, eilt dem Käu fer nach, holt ihn einige Meilen von der Stadt ein und erhielt sofort von dem sel tenen ehrlichen Manne die ganze Summe bis auf 50 Cents wieder. Dies ist in der That eines jener ungewöhnlichen Glücks- Der Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger. " fälle, wie sie sich nur selten im Leben wiederholen. Alte u. neue Welt. Westliche Riesen. —Der Editor der Cin cinn. Gazetet sag, es sei ihm kürzlich einer der größten Männer zuGesicht gekommen, welchen er je im Westen gesehen habe. Sein Name war Chrispin, von Highland Caunty, und er war mit dem Wägen einer Heerde Schweine beschäftigt, welche er nach Cincinnati getrieben hatte. Als man mit diesem Geschäfte zu Ende war, wurde er selbst gewogen und schlug Pfunde aus. Er sagte, er habe eine Schwester, welche 376 Pfund, und seine 4 Buben, welche zusammen 952 Pfund wögen. Das Gewicht der 6 Personen dieser Familie beträgt drmnach 1724 Pfund. sW. B. Ein verwegener Diebstahl, sagt der Cleveland Herold, wurde diesen Morgen in der Postoffice begangen um li Uhr öffnete einer der Clerks die Office, um sie zu fegen, wobei er die äussere Thüre unverschlossen ließ. Bald darauf, wie man glaubt, schlich sich ein Dieb hinein, zerbrach ein Glas deS Briefkastens des Herrn J.S. Lake, Exchange Broker, und stahl den Inhalt, bestehend in einem Pack Banknoten von Thaler und zwei Wechsel, der eine von 5W und der andere von 7W Thrn. Dieser Diebstahl wurde so gechickt und geräuschlos ausgeführt, daß nicht das Geringste vernommen wurde, obgleich ein Clerk, im hintertn Theile der Office, mit dem Assortiren der Briefe beschäftigt war. Ungefähr um drei Viertel auf Sieben suchte einer der Bedienten der Office eine Art. und im Glauben, daß sie in einem alten Ofen stecken möchte, griff er hinein und fand statt der Axt, die gestohlenen Gegenstände unversehrt sammt dem Sie gel. Man glaubt, daß der Dieb, Verfol gung befürchtend, in der Eile seinen Schatz in den alten Ofen gelegt habe, um ihn daselbst bis zu einer guten Gelegenheit sicher aufzubewahren. ib. M illersmu 6. — Unter allen Mil lerismus Narrheiten scheint uns doch fol» gender Vorfall, welcher sich in Brooklyn zutrug, der spaßhaftste zu sein : AIS näm lich am vergangenen Freitag Morgen der Herausgeber einer Zeitung nach seiner Office gehen wollte, hörte er ein furcht da reo Geschrei in einem Keller, welcher ganz zugeschneit war. Er traf daher für die Hinwegräumung des Schnees sogleich Anstalten. Je mehr man jedoch den Schnee hinwegränmit, desto großer wurde das Lamento, bis endlich ein Neger zum Borschein kam, welcher in der größtenHer zenSangst fragte: „Ist das Ende der Welt gekommen?„ und als man ihm die Frage verneinte, sagte er : «Ich glaubte wirklich, es wäre gekommen, und sie hätten mich ganz und gar in diesem Heiligthum verges sen. Balt. Eorrespond. Das Blttmenkörbchen. (Fortsetzung.) Jakobs Krankheit. Zu Anfang des Winters, der sich sehr rauh einstellte, und Berg und Thal mir tiefem Schnee bedeckte, war der gute Ja kob wirklich sehr krank. Marie bat, den Arzt des nächsten Städtchens rufen zu lassen, und der gutherzige Bauer fuhr im Schlitten dahin, denselben zu holen. Der Arzt verschrieb dem Kranken Arznei, und Marie begleitete ihn unter die Thüre hin aus. Sie fragte ihn, ob sie hoffen dürfe, daß ihr Vater bald wieder gesund werde? Der Arzt sagte ihr, daß es zwar für jetzt noch keine Gefahr habe, allein daß die Krankheit in eine Auszehrung übergehen werde, und daß, zumal bei seinem Alter, an kein Aufkommen mehr zu denken sei. Marie sank fast um, und weinte und schluchzte. Doch trocknete sie ihre Thrä nen, und suchte sich zu erheitern, ehe sie wieder zu ihrem Vater hinein ging, um ihn nicht zu betrüben. "TVillig zu lobe» und ohne Furcht zu tadeln." bett 4» 1843. Marie verpflegte ihren geliebten Va ter mit der kindlichsten Sorgfalt. Sie that ihm alles, was sie ihm nur an den Augen ansehen konnte. Sie wachte die langen Nächte hindurch bei ihm. Wenn andre sie ablösen wollten, daß sie nicht selbst krank würde, und sich ein wenig auf die Bank niedergelegt hatte, so konnte sie doch selten ein Auge schließen. Der fromme Greis, der sich zwar wie der etwas erholte, es aber dennoch nur zu gut fühlte, daß diese Krankheit seine letzte sein werde, war sehr ruhig und gefaßt.— Er sprach mit der größten Heiterkeit von seinem Tode. Aber Marie sagte unter heißen Thränen : "O redet doch nicht da von, liebster Vater! Ich darf nicht ein mal daran denken. Was würde ich an fangen ? Ach, Eure arme Maria hätte ja dann gar Niemanden mehr auf Erden." "Weine nicht, liebes Kind, sprach der Vater, und bot ihr freundlich die Hand aus dem Bette. Du hast ja einen guten Vater im Himmel. Der bleibt dir, wenn dir dein Vater auf Erden auch wird ge nommen werden." "Wie du dich nähren und in der Welt fortbringen werdest, das ist meine gering ste Sorge. Die Vögel finden ja ihre Nahrung, was solltest du sie nicht finden! Gott giebt sie den Spatzen auf dem Da che, was sollte Er sie dir nicht geben ? Der Mensch braucht wenig, und auch dies nur eine kurze Zeit. —Ach, mich ängstiget eine ganz andere Sorge! Sieh, meine einzige Sorge ist die, daß du nicht immer so fromm und unschuldig bleiben mögest, wie du es, Gott Lob! jetzt noch bist." Marie! in deinem eigenen Herzen wird ein Feind erwachen. Du wirst Au genblicke haben, in denen du Luft zum Bö sen fühlest, und dich gern überreden lässest, es sei nicht so arg, oder wohl gar unschul dig und erlaubt. Aber laß dich jetzt war nen ! Grabe die Worte deines sterbenden Vaters tief in dein Herz! Thue rede denke nichts, worüber du errothen müß test, wenn es dein Vater wüßte. Meine Augen werden sich nun bald für immer schließen. Ich werde dich nicht mehr be wachen können. Allein d.nke, daß dein himmlischer Vater dich überall sieht und stets in dein Herz blickt. Du würdest dich ja scheuen, mich deinen Vater auf Er den, durch ein fehlerhaftes Betragen zu betrüben; scheue und fürchte dich noch unendlich mehr, Ihm, deinem lieben Va ter zu mißfallen." "Gutes Kind! Du betrachtest mein blasses, abgezehrtes Aussehen mit Thrä nen. O siehe da, daß alles auf Erden vergänglich ist. Auch ich war einst von blühendem Aussehen, frisch und roth, wie du jetzt bist. Auch du wirst einst so blaß und abgezehrt da liegen, wie ich jetzt auf meinem Sterbebette daliege, wenn anders Gott dich nicht früher und schneller von der Erde hinwegnimmt! Die Freuden meiner Jugend sind dahin, wie die Blu men des verganganen Frühlings, deren Stätte man nicht mehr findet; wie der Thau auf den Blumen, der nur einige Au genblicke glänzt und dann verschwindet. Edle Thaten hingegen gleichen den Edel steinen, die einen bleibenden Werth haben —ja die Tugend, ein gutes Gewissen gleicht dem edelsten aller edlen Steine dem Diamant, den keine menschliche Ge walt zerstören kann. Trachte nach die sem Kleinod ! Was ich Gutes that, das ist jetzt meine einzige Freude; und wenn ich wo fehlte, so ist dieses jetzt mein einzi ger Schmerz." „Bleibe fromm, liebes Kind! denke gern an Gott, wandle wie vor seinen Augen, trage Ihn stets im Herzen. In ihm fand ich meine süßesten Freuden, und in allen Leiden den besten, den einzigen Trost." „Habe, liebes Kind, stets ein felsenfestes Vertrauen auf Gottes heilige Vorsicht. . Gott lenket denen, die Ihn lieben, alles zum Besten; Er führt durch Leiden zu lauter Freuden." „Weißt du noch, liebe Marie, was für ein großes Leiden es war, als ich auf unserer mühseligen Reise draußen an der Straße krank nieder sank. Sieh, dieser Krankheit bediente sich Gott, uns dieses ruhige Plätzchen, anf dem wir bei diesen guten Landleuten nun schon über drei lah re so vergnügt leben, zu verschaffen. Oh ne diese Krankheit wären wir entweder gar nicht vor ihre Thüre gekommen, oder ihr Mitleid wäre doch nicht so aufgeregt wor den ; sie hätten uns etwa eine Schüssel frische Milch und ein Stück Brod vorge setzt, und uns dann wieder weiter ziehen lassen. Ohne diese Krankheit hätten wir und diese lieben Leute einander nicht so gut kennen gelernt, und einander nicht so lieb gewonnen." „Unser größtes Leiden war wohl jenes, da man dich jenes Diebstahls beschuldigte; da du auf den Tod in Ketten und Banden lägest; da wir in deinem Gefängnisse zu sammen weinten und jammerten. Auch je nes große Leiden bringt dir geweß noch einen großen Segen, ja mich dünkt, dieser Segen sei jetzt schon sichtbar! Damals, als die junge Gräfin dich vor allen Mäd chen auszeichnete, dich ihrer Gesellschaft würdigte, dir das schöne Kleid schenkte, dich immer um sich haben wollte —da meintest du wohl, du seiest glücklich. Al lein wie leicht hätten Ehre. Vergnügen und Ueberfluß dich eitel, leichtsinnig, irdisch gesinnt und Gott vergessen machen kön nen. Gott hat es deßhalb recht gut mit unS gemeint, daß er es anders lenkt, und jenes Unglück über uns schickte. JmElende, im Gefängnisse und auf unserer Wanderschaft lernten wir Ihn besser kennen, und kamen Ihm näher. In dieser rauhenGegend hat Er dir, ferne von den Zerstreuungen und dem Verderbnisse der Welt, ein besseres Plätzchen bereitet. Da blühtest du, wie die Blume der einsamen Wildniß —sicher vor frevelnden Händen." „Er, der gute, treue Gott wird jenes Leiden dir noch ferner zum Besten lenken. Er wird ich hoffe zuverlässig, Er habe dieses mein Gebet erhört!—deine Unschuld noch an den Tag bringen, wenn ich es gleich nicht mehr erlebe; was aber auch zu mei ner Beruhigung nicht nothwendig ist, da ich ja ohnehin weiß.daß du unschuldig bist. Ja, Marie, Glück und Freude werden dir noch aus jenen überstandenen Leiden auf blühen, und du wirst noch hier auf Erden frohe Tage erleben obwohl Erdenglück das Geringste ist, und die große Absicht, warum Gott Leiden üder uns sendet, erst im Himmel erfüllt wird in dessen Herr lichkeit wir nicht anders, als durch viele Leiden und Trübsale eingehen können. „Quäle dich also, gute Seele, wenn du in Noth kommst, nicht mit Sorgen, und glaube, daß Gott auf daS liebreichste für dich sorge, und daß deine Sorgen überflüs sig seien. Wo dich deßhalb seine heilige Vorsicht noch hinführen wird, und wie hart die Lage auch sein möge, in die du noch kommen wirst, so denke immer: Das ist der beste Ort, die heilsamste Lage für mich, so hart und elend es mir auch darin geht. Glaube, daß gerade diese Lage noth wendig sei, dich in der Tugend zu vollen den und dich einmal selig zu machen." „Wie ein Gärtner jedes Gewächs an die Stelle hinpflanzet, die er für dasselbe am tauglichsten findet, und wie er es nur auf die Art behandelt, die zum Wachs thum und Gedeihen desselben die dienlich ste ist. so versetzt Gott jeden Menschen in der Welt an jene Stelle und in jene Lage, wie es zu seinem Wachsthum im Guten am zuträglichsten ist." „Und so, liebe Maria, wie alle Leiden, die bisher über dich kamen, wird er dir auch noch diese meine letzte Krankheit und meinen Tod zum Segen werden lassen." So benutzte der fromme Vater die letz ten Tage seines Lebens, seine Tochter, die er jetzt allein in der Welt zurücklassen soll te, zu trösten ; so ermahute er sie, um sie Kummer 31» vor dem Verderben der Welt zu bewah ren. Jedes seiner Worte war ein gutes Saamenkörnlein, das in ein gutes Erd reich fiel. „Ich habe dich freilich betrübt liebes Kind, sagte er. und dich viele Zäh ren vergießen gemacht. Allein das sind wohlthätige Thränen. Was so unter Thränen gesäet wird, wurzelt leichter, und gedeiht besser, gleich den saamenkörnlein, die bei einem milden, sanften Frühlings regen ausgesäet werden." Jakobs Tod. Marie war, sobald die Krankheit ihres Vaters bedenklich wurde, nach Erlenbrun gegangen, wohin der Tannenhof in die Pfarrei gehörte, und hatte es denn Herrn Pfarrer gemeldet, daß ihr Vater krank sei. Der Herr Pfarrer, ein edler würdi ger Geistlicher, besuchte ihn sehr oft. führ te schöne erbauliche Gespräche mit ihm, und tröstete auch allemal Marien sehr freundlich. Eines Nachmittags kam er wieder und fand den guten Greis merklich schwächer. Jakob hieß Marien ein wenig hinausgel)en, indem er mit dem Herren Pfarrer allein zu reden habe. Als sie wie der hereingerufen wurde, sagte der Vater: Liebe Marie ! Ich habe nun meine Ge wissensangelegenheiten in Ordnung ge bracht, und gedenke morgen früh das Brod des Lebens aus der Hand unsers lieben Herrn Pfarrers zu empfangen." Marie erschrak und die Thränen dran gen ihr in die Augen, weil ihr der Gedanke an eine nahe Todesgefahr zu Sinn kam ; alein sie faßte sich sogleich wieder. „Ihr habt Recht, lieber Vater, sagte sie ; was können wir Besseres thun, als in unsern Leiden und Nöthen unsere Zuflucht zu Gott nehmen ?" Jakob brachte den übrigen Tag und den Abend im stillen Gebete zu, war immer sehr in sich gesammelt und redete sehr we nig. Die Andacht, mit der er am andern Morgen in der heiligen Kommunion sich mit seinem göttlichen Erlöser vereinigte, war unbeschreiblich. Glaube und Liebe, und Hoffnung des ewigen Lebens hatten sein ehrwürdiges Angesicht gleichsam ver klärt ; heiße Thränen flössen über seine Wangen. Marie kniete unten an dem Krankenbette, zitterte, betete—und zerfloß fast in Thränen. Der Bauer und die Bäuerin und die übrigen Leute im Hause wohnten der heiligen Handlung mit gro ßer Rührung und gefalteten Händen bei, und allen standen die Zähren in den Au gen. „Jetzt fagteMarie nachher, ist es mir recht leicht um das Herz, und ich bin recht getröstet; die christliche Religion gewährt uns doch in Noth und Tod wahrhaftig einen himmlischen Trost!" Der gute Jakob kam indeß seinem Ende immer näher. Der Bauer und die Bäu» erin, die ihn als ihren bestenFreund ehrten und liebten, und die Stunde segneten, da er in ihr Haus gekommen war. thaten ihm alles erdenkliche Gute. Wohl zehnmal deS Tages kam bald der Bauer, bald die Bäu erin in das kleine Stübchen, zu sehen, wie er sich befinde. Marie fragte fast allemal ,. Meint ihr denn nicht, daß er noch auf kommen könnte?" Der fromme Greis hatte es sehr gerne, daß Marie ihm öfters vorlas- Sie that es mit sanfter Stimme und großer Andacht In den letzten Tagen seiner Krankheit hörte er nichts lieber, als die letzten Reden und das letzte Gebet Jesu. Einmal in der Nacht wachte sie allein bei ihm. Der Mond schien so helle durch die Fenster in das Stübchen, daß man den Schimmer des kleinen Nachtlichtes kaum mehr be« merkte. ~Marie! fieng der Bater an, lies mir doch das schöne Gebet Jesu noch einmal. Sie zündete eine Wachskerze an. und las es. Jetzt gieb das Buch mir her, sagte er. und leuchte mir ein wenig." Marie gab ihm das Buch, und leuchtete rhm mit brennenden Kerze. „Sieh, sagte er.
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