Ne .iIV iN g MNN. Gedruckt und herausgegeben von ArnoldPu w e U e, in der Süd 6ten Strasse, Ecke der CberryAUey-B ehm' 6 Aahrgang 4, ganse 166. Beding NN g e n.-D-r Ksbernle MvdaclUcr erscheint ,eden D.enstag aus einem mit schönen Lettern gedruckt. Der Lubseriptionö-Preis ist Ei n Tha l e r des Jahrs, welcher in halbjähriger Vorausbe zahlung erbeten wird. Wer un Lause des Jahres n.cht bezahlt, werten 31 50 angerechnet Für kürzere Zeit als Monat wird kein llnterschre>ber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie tmen Monat vor Ablauf deS geschehen und gleichzeitig alle 9n.ck,tande abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern in hiesiger ü--tadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der llnterschreiber. ftÄ"Br>ese und Mittheilungen müssen posts r ei eingesandt werden Trostgodiclit des kleinen. Es hat mich immer sehr verdrossen, Wenn mau mich nnr dm Kleine» hiejz; Viel Thränen hab' ich schon vergosseii, Daß Gott so klein mich bleiben liess. Doch jetzt hab' ich mir Zeit genommen Und nberdacbte mir es recht, Da bin ich endlich dranf gekommen, Es sei doch wohl nicht gar so schlecht. Ihr Leidensbrnder, die der Himmel Nicht hoch zu sich emporgestreckt, Die darum, weil ihr im Gewimmel Nicht vorragt, Mancher höhnt und neckt, Bleibt hübsch am Boden, seid bescheiden, Erhöhe» soll euch dies Gcdicbt. Hört an, was es znm Trost im Leiden Und nm euch zu vertheidigen spricht. Es sagt ein wahr Wort alter Zeiten, Dass alles Kleine niedlich ist, Weil man die Liebenswürdigkeiten. Ja niemals nach der Elle misst. Ein jeder Mensch wird gut geboren, Das Böse —schleicht sich später ei» ; Da sind die Grossen ganz verloren, Bei Kleinen ist der Platz zu klein. Uns kümmern Wetter nicht und Stürme, Wir köiiuen immer rnhig sei» ; Der Blitz schlägt leichter in die Thürme, Als iu die uieder» Hütte», ein. Mama Nalur gab uus ganz weise lii Duodezformat heraus ttud schmüctt auf dieser iebeusrcise, Gleich einem Taschenbuch, uns ans. Wir wissen besser zu gefallen; Wir schmiegen leichter uuS ius Joch ; Und weuii die Kleine» etwa falle», Go fallen wir doch nicht so hoch Wie oft geschieht es bei dem Grossen, Dass er nicht grave gehen kann, Wir Haben's besser, denn wir stoßen ttns »»cht so leicht die Köpfe an. Wir sind nur Minlarurgeschöpfcheu Und daher lieblich anznseh'n; Doch ist es wahr, dass kleine Töpfchen Viel leichter, kochend, übergehn. Das kommt daher, es sind die Flammen, Mehr theilend sich im grösser« Hans, Bei uus im enger» Raum zusammen ; Da brciint'e denn gleich znm Dach hinaus. Von all' de» kleine» grosse» Leute», Die schon gelebet, red' ich nicht; Und auch das Sprüchwort alter Zeiten "Was gross ist, das ist" —sag' ich nicht; Sonst möchte man den Text mir lese» : llud sagen : ''macht der Kleine da Von Kleinigkeiten nicht ei» Wesen, Als wäre gar kein Grosser nah." Doch Eines drängt's mich noch zu sagen, Das joll auch nicht verschwiegen sein. E»ch Grossen möcht ich einmal fragen, Wen lud Gi'tt selber z» sich ei» ? Uns hat sei» Soh» in Scbntz genommen; Sprach nicht der Spender alles Lichts: "Die Kleinen lasset zn mir kommen Und von den Grossen sagt' er Nichts. Zur Unterhaltung und Belehrung. Die Sühne. Die Familien Piombo und Porta hegten einen unversöhnlichen Haß gegen einander, der sich in Eorsika von Geschlecht zu Geschlecht fortzupflanzen pflegt. Dennoch hatte die junge Genoveva Piombo, die mit ihrem Vater nach Pa riS gekommen war, dort eine heftige Lei denschaft für Luigi gefaßt, den letzten Abkömmling des Geschlechts der Porla's- Der alte Vater Geuoveva's Bartholo mäus Piambo, wollte aber schlechterdings nicht, aus eingewurzeltem Haß gegen die Porta s, seine Einwilligung zu dieser Hei rath geben. Luigi suchte nun auf gerichtlichem We ge Genoveva zu seiner Gattin zu erhalten. Ein alter Notar trat zu Bartholomäus ins Zimmer, las ihm die Eingabe Luigi s vor, und fragte ihn: was er dawider zu erinnern habe? "Es giebt also in Frankreich Gesetze, welche die väterliche Gewalt zerstören fragte der Corse heftig. Mein Herr—begann der Notar mit ge dämpfter Stimme. "Die einem Vater seine Tochter rau ben?" unterbrach Bartholomäus den No tar. Der Liberale Beobachter Und Berks, Montgomery und Sehnylkill Caunties allgemeiner Anzeiger.^ Mein Herr— "Die einem Greise die einzige Stütze entreißen?" Mein Herr, Sie haben nur in so weit Ansprüche auf Ihre Tochter als— "Die Willkühr der Gesehe es gestatten will." Mein Herr, verzeihen Sie — Nichts ist empörender, als bei einem lei denschafllich aufgeregten eine solche Kalt blütigkeit. Seine Wnth stieg auf daS Höchste, als die kalte und lispelnde Stim me des Notars die Worte sprach: Ver zeihen Sie' Bartholomäus griff hastig nach einem Dolch, der an einem Nagel über dem Ka min hing, und wollte ihn seiner Tochter in die Brust stoßen. Der Notar sprang dazwischen und verhinderte den Mord. Jetzt warf sich Genoveva vor ihm auf die Knie und wollte den Vater bitten, sich erweichen zu lassen. Er schleuderte den Dolch nach ihr, er flog über sie fort und blieb tief in der Wand stecken. Gnade! Gnade! rief die Tochter; o hätten Sie mir den Tod gegeben, da Sie mir das Leben zur Oual machen! —O mein Vater! geben Sie Ihre Einwilli gung zur Heirath mit Luigi. und ich wer de Sie noch mehr kindlich lieben, als jetzt Mein Entschluß steht fest, Luigi oder den Tod! Die Stimme versagte ihr; aber ihre convulsivischen Bewegungen zeigten deut lich, daß sie mit Tod und Leben rang. Der Vater stieß sie mit Härte zurück— Fort! schrie er. Ich habe keine Tochter mehr ! Ich will Dir nicht fluchen, aber ich sage mich los von Dir; Du hast kei nen Vater mehr; Du bist für mich be graben ! Ein schwerer Seufzer ertönte aus sei ner beklommenen Brust. —Weg von mir ! fuhr er fort. Komm mir nie wieder vor Augen! Er ergriff sie nun am Arm, und mit ei ner unbeschreiblichen Wuth warf er sie zur Thür und zum Hause hinaus. Genoveva eilte zu Luigi. Die Ehe wurde vollzogen. Das junge Ehepaar versank aber bald in die größte Dürftig keit. Was ihr Glück hatte vermehren sollen, winde nun eine unversiegbare O.uel le deS Jammers. Drei Jahre waren ver flossen. Die verstoßene Tochter wagte es nicht, das älterliche Haus zu betreten; sie fürchtete, wenn sie um Beistand flehte, noch gröbere Mißhandlungen, als sie schon früher erdulden müßen, und die Mutter durfte sich auch nicht um die verstoßene Tochter bekümmern, wenn sie nicht die Wuth des Gatten aufs Höchste reizen und sich Mißhandlungen aussetzen wollte. Beide, der Eorse und seine Gattin, fa ssen in ihren alten Lehnsesseln, jeder in ei nem Winkel des großen Kamins, dessen glühende Kohlen kaum das weite Zimmer erwärnten. Die Uhr wies auf Mitter nacht. Seit langer Zeit war der wohl thätige Schlaf von ihnen gewichen. Bei de waren so stumm, wie hochbejahrte Leu te, die schon halb in die Kindheit versun ken sind. Sie starrten gedankenlos vor sich hin. Das Zimmer, wüst, aber reich an Erin nerungen, war nur schwach durch eine dem Verlöschen nahe Lampe erleuchtet, und oh ne die Gluti) im Kamin würde es fast ganz finster gewesen sein.— Ein Bekannter hatte sie vor einer Stun de verlassen. Der Stuhl, worauf er ge sessen, stand noch zwischen dem Ehepaar Piombo harte ihn schon mehrmals tiefsin nig angeblickt. Der Stuhl war leer; sonst hatte Genoveva darauf gesessen. Schmerz und Neue schienen in seinem Herzen zu erwachen. Maria, seine Gattin, schien zn errathen was in dem Herzen des bleichen Greises vorging. Aber sie war darüber sehr un gewiß, denn bald sprach sich Wuth, bald Zerknirschung in seinen Zügen aus. Er er- "'lVillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Histwlag öe» 8. Movenöer 1842. lag den Erinnerungen, die dieser Stuhl bei! ihm erweckte; es verdroß ihn, daß ein an drer darauf gesessen hatte; denn nach der Verstoßung der Tochter war er unberührt geblieben. Die Stunde des Erbarmens schlug. Maria ahnete dies,und sie glaubte sie könne es wohl wagen, einmal von der Tochter zu sprechen. Da trieb der Sturm brausend Schnee flocken an die Fensterscheiben, daß sie hör bar dröhnten. Sie schauderte zusammen und senkte das Haupt, um ihre Thränen zu verbergen ; in dem nämlichen Augenblicke seufzte Pi ombo. Maria sah ihn an, er war tief ge beugt. Sie wagte es, nach drei Jahren wieder einmal der Tochter zu erwähnen. Wenn Genoveva jetzt vor Frost umkom» men müßte! rief sie schmerzhaft aus. Piombo zitterte, wie vom Fieberschau er ergriffen. Sie hungert und durstet vielleicht! fuhr sie fort- In des Greises Augen traten Thränen. Ich weiß es, sprach sie mit dem Ton der Verzweiflung ; sie hat ein Kind und kann es nicht satt machen ! „Sie mag kommen !" rief Piombo aus. „O mein liebes armes Kind ! Du hast ge siegt ! " Die Mutter benutzte diese Stimmung des Greises, und es fand nach dreijähri gem tödtlichen Haß Versöhnung statt. Wie mau im Oriente Briefe schreibt. Bekanntlich verwenden die Perser ver schiedene Gattungen Papier zu ihren Brie fen; dasselbe ist nach Umständen weiß, roth, grün, gelb, silbern und golden. Die größte Ehrerbietung erweist man dem, an welchen man auf weißes, mit Goldblumen eingefaßtes Papier schreibt. Es ist aber in der Regel nur bei Schreiben an regie rende Häupter gebräuchlich. Auch die Größe der Bogen ist verschieden, nachdem Range der Person, an die der Brief ge richtet ist. Die Briefe der persischen Kö nige an Ludwig den Vierzehnten waren nahe an drei Fuß lang. Bei den Tür ken ist das Papier noch größer; die Schrei ben des Sultans und des Großveziers an die französischen Könige haben manchmal eine Länge von über sieben Fuß. Die Orientalen richten sich übrigens auch hier in darnach, je nachdem sie dessen, an den sie schreiben, bedürfen, oder nicht. Als die Tatarenchane vom Stamme Dschengis im 13ten Jahrhundert mit den europäischen Fürsten in Beziehung traten, schrieben sie anfangs nur zwei Fuß lange Briefe. Nach und nach ward ihnen die Freund schaft der Ehristenkönige wünschenswer ther, und ihre Briefe wuchsen bis zu neun Fuß Länge. Ja Tamerlan, welcher ei nem Sultan Egyptens Ehre erzeigen woll te, schrieb solchem einen Brief, siebzig El len lang. Wenn ein Perser einen Brief zu schreiben hat, schneidet er vor Allem ei ne Ecke des Papierbogens mit der Schee le ab. Er thvt's, damit das Blatt kein regelmäßiges Ganze bilde, um dadurch an zuzeigen, daß unter der Sonne nichts voll kommen sei, indem man, um Vollkommen heit zu erreichen, sich in das ewige Wesen versenken müsse, welches allein vollkom men sei. Die Formeln der Höflichkeit beim Brief schreiben haben immer zugenommen; un wandelbare Regel ist aber, daß sich der Name de? Oberen oder Vornehmern stets vor dem des Untergeordneten befinden müs se. Unter Gleich und Gleich beobachtet man dies nur als Sache der Höflichkeit. Dasselbe Verfahren zeigt sich schon im höchsten Alterthum. Einst sandte Moha med dem Perserkönig Ehosroes einen Brief, welcher auf folgende Weise begann : "Mo hamed, Sohn Abdallahs, der Gesandte Gottes, an Ehosroes, den König in Per sien." Chosroes ward über diese Hinten-- ansetzung seines Namens so wüthend, daß er den Brief im Angesichte seines ganzen Hofes in Stücke zerriß. Zwei Jahrhun dert? später fiel eine ähnliche Geschichte vor. Ein griechischer Kaiser schrieb aus Eonstantinopel einen Brief an Manum Ben Harun Al Raschid, und setzte seinen Namen oben an; der Ehalif wurde dar über so böse, wie oben der Perserkönig. Will man Jemand besondere Ehre anthun, >o schreibt man dessen Namen sammt allen Titeln mit goldener, oder wenigstens far biger Schrift, wie Solimau der Große ge than in seinem Briefe an Franz den Er sten in Frankreich. Zuweilen setzt man dieselben zu mehrerer Auszeichnung an den Rand deS Papiers, oder ganz oben an, als um auszudrücken, die Schrift sei nicht wür dig solche Namen aufzunehmen. Gilt es, mehrere Namen und Titel besonders her vorzuheben, so gibt man einem jeden eine besondere Farbe, nach dem jedesmaligen Range der Person. Ist in einer Schrift von Gott, von einem Heiligen, und von dem Landesbeherrscher die Rede, so wird der Name Gottes mit goldenen, der der Heiligen mit blauen, der Herrscher mit ro then Buchstaben ausgezeichnet. Spricht man jedoch bloß von einem Heiligen und einen? Könige zugleich, so wird dem ersten die Ehre der goldenen, dem andern die der blauen Buchstaben zu Theil. Begrabiiisse zu Neapel. Am letzten Tage, den wir zu Neapel verlebten, erzählt der Reisende Simond, sah ich den Leichenzug eines jungen und schönen Mädchens aus der Ehiaja kom men. Die Leiche war auf einer Art von Bett ausgebreitet und in einen Anzug von weißer Seide gekleidet. Auf dem unbe deckten Gesicht erblickte man den Ausdruck unverstellbarer Heiterkeit, welchen die Phy siognomie des Todes angiebt. Der Lei chenzug hatte jede Art von Feierlichkeit, und die Vorübergehenden schienen den größten Antheil daran zu nehmen. Aber auf dem Kirchhofe befinden sich so viele in den vulkanischen Tuff gehauene Höhlen, als das Jahr Tage hat, und in jede der selben werden die Leichen des bestimmten Tages geworfen. Also auch mit dem Kör per der schönen Jungfrau: sie ward ganz entkleidet, und nichts begleitete sie in diese fürchterliche letzte Wohnung, als jener Ausdruck unzerstörbarer Heiterkeit, der ihr unverzügliches Aufschwingen aus dem Sammelplatze der Verwesung anzukündi gen schien. Ein alter Prediger erzählte einst während seiner fünfzigjährigen Lauf bahn habe er nur dreimal unterm Predi en gelacht. Einmal wurde er hierzu durch folgenden Vorfall gezwungen: Die Stühle der Kirche waren altmodi sche, viereckige Sitze, so daß die Leute in den verschiedenen Stühlen häufig mit dem Rücken gegen einander zu sitzen kamen.— Es ereignete sich nun eines Sonntags, daß zwei Kirchenvorsteher in zwei anein ander stoßenden Stühlen in tiefe Betrach tungen fielen, ihre Augen sich schlössen, u. ihre Köpfe sich rückwärts senkten, bis sie sich einander berührten und ihre Haarzöp fe brüderlich neben einander herabhängen ; und so in Friede und Eintracht in den vor erwähnten Betrachtungen sich gegenseitig unterstützten. Es waren einige übelge sinnte Leute zugegen, welche durch Win ken zu verstehen gabeil, daß die beiden Kir chenvorsteher schliefen; ich erachte dieS aber nur als selbstische Scheinheiligkeit. In einem benachbarten Stuhle, der mit einer Ecke an jenen stieß, in dem die Kirchen räthe ihre Betrachtungen anstellten, be. fand sich jedoch ein schrecklich verdorbener sündhafter Junge; und denkt, was diesem verwegnen Sünder in den Kopf kommt ! Er geht her und bindet die Haarzöpfe der beiden würdigen Vorsteher fest zusammen; und hiermit noch nicht zufrieden, nimmt er eine Stecknadel und gibt dem einen ei nen tüchtigen Kitzel. Der gekitzelte Kir chenrath sprang natürlich wie der Blitz auf und der Spruug gab beiden Schwänzen einen solchen Rupf, daß beide Räth»', wie lO. mit einem Athem laut schrien : " Laß mei nen Zopf gehen ! Laß meinen Zopf gehen ! Beide drehten wendeten sich, und schnitten die gräßlichsten Gesichter, die noch je ein Menschenkind gesehen. Welche Scene dies unter den versammelten Gemeinde Mit gliedern hervorbrachte,läßt sich nur denken- Weltbürger. Noch ein Zeichen eines kal ten Winter ö. — Der Detroit Ad vertiser sagt, daß bei einer Eichhörnchen Jagd in der Nachbarschaft jener Stadt 3360 Stück getödtet worden seien. An dere Blätter machen ähnliche Anzeigen. Die Eichhörnchen scheinen diesen Herbst ! überall äußerst zahlreich zu sein. Die Wälder auf der andern Seite des Niaga raflusses, in der Nachbarschaft von Fort Erie, sollen von denselben wimmeln- Sie sind offenbar vom Norden gekommen, u. durch den Niagara in ihrer Wanderung aufgehalten worden ; allein sie sollen sich, wie wir vernehmen, daran gewagt haben, über diesen reissenden Strom zu schwim men, wobei viele ums Leben kamen, große Massen derselben aber auch glücklich das diesseitige Ufer erreichten, und ihre Wan derung nach Süden fortsetzten. Der Al» legheny und andere Flüsse, die ihre süd« liche Wanderung für eine kurze Zeit hemm ten sollen von ihnen wimmeln, so zwar, daß man sie auf der südlichen Seite, wo sie durch das Schwimmen ermattet sind, mit dem Stocke todtschlagen kann. Die Indianer versichern, daß diese Wanderung der Eichhörnchen nach Süden ein unfehl bares Anzeichen eines kalten Winters sei. ib. Als sich neulich der Karrenzug auf der Concord-Eisenbahn (Verm.) einem Flek ken näherte, sah der Jngenier einen alten Mann auf der Bahn stehen, das Gesicht gegen die Karren gerichtet und in einer Stellung, die herausfordernden Trotz ver» rieth. Die Glocke wurde gezogen und der schrillende Ton der Pfeife erscholl. Der Fremdling bewegte sich nicht, ja er schien entschlossen, seinen Platz zu behaupten u. drohte der Dampfmaschine heftig mit sei» ner Faust. Der Ingenieur sah den Kampf auf Leben und Tod" kommen, ließ den Dampf ab und hielt die Maschine an, wo rauf sich folgendes lakonische Zwiegespräch entspann: Ingenieur. Ich sage, Herr Jemand dort, schaffen Sie sich von der Linie, oder Sie werden augenblicklich zu Tode ge malmt. Fremder. (Die Fäuste in höchstem Aer ger an einander schlagend) Wer zum Teu-- fel seid Ihr, daß ich von der Bahn gehen soll ? Ich habe in Vermont unter den Wölfen und Bären gelebt—bin durch den Connecticut geschwommen, wenn die Ufer überschwemmt waren —ich habe mich den Kanonen des Feindes entgegengestellt— und jetzt glaubt Ihr, daß mich ein alter Kochofen erschrecken und laufen machen l soll ? Nicht mich. Ehe er noch mit dieser Rede zu Ende war, fand man aus, daß der Fremde Nie mand anderes als ein Maniac der Gegend sei, der ausgegangen war, sich der „größ ten Freiheit" zu erfreun. Mitleidig und geduldig schaffte man ihn aus dem Wege und die Karren fuhren weiter. Ein merkwürdiger Fall von Geistesab wesenheit ereignete sich in der jetzigen Sitzung des Geschwornengerichts zu St. Louis. Eine wunderschöne Dame ward nämlich vom Vorsitzer vorgerufen, um einige Fragen zu beantworten und er wurde durch ihr liebenswürdiges Aeußere fo verwirrt, daß nachdem er ihr die Eides' formet vorgesagt hatte, anstatt ihr die Bibel hinzureichen er sein Gesicht auf die anziehendste Weis« hinstreckte und sagte : "Nun küssen Sie mich MadameEr entdeckte seinen Irrthum nicht eher, bis Alle in ein lauteö Gelächter ausbrachen.
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