t .il dln g, H)tNN. Gedruckt uud herausgegeben vou Arnold Puwe ll e, iu der Süd 6ren Strafe, Ecke der Cherry gegenüber. Aatzrgang ganxe Kummer 163. Bedingung«! N.-Der Ntlieville IZcohnclrtcr erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Subseri'ptions-Prcis ist Ei n Thaler des ZahrZ, welcher in halbjähriger Vorausbe zahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, werden HI 3t) angerechnet. Für kürzere Zeit als <i Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Subseriptions-T 'rniins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung porrosrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen postsre: eingesandt werden. Machkerslelle. Klagen. Einsam bin ich und verlassen O, ihr bösen Männer ihr, Wollt' ihr mich denn alle hasse», Kömmt denn Keiner mehr zn mir? Macht mir Keiner mchr dir Freude, Mir zu sagen: „Dil bist schön O, es möcht', vor Gram und Leide, Mir das vergeh»! Führt mich Keiner mchr spazieren, Auf den Ball nnd j»'6 Couzert / Wo man mich in meinem Glänze Jederzeit so hoch vcrchrt. Komm denn Keiner mit dem Wagen Mehr zu mir und holt mich ab? Wo ich dann, mit Wohlbchagcn, Zur Belohnung Küsse gab. Und die herrlichen Geschenke, Ach, jetzt giebt es keine mchr, O! weuu ich daran gedenke. Gräm' ich mich, wer weiß wie sehr. Schöne Briefchen mit Dncaten Treffen nicht mehr bci mir ci», Börsen, die Gewicht verrathen, Sollen mich nicht mchr erfreu'». Hute. Tücher, Modchaubcn, Ohrgehänge, ganz von Gold, Bleiben ans, sollt' man e6 glaiibcn, Ist kein Liebster mir mchr hold ? Sollte Georg vor mir stiehen, Georg, dessen Zärtlichkeit, Dessen eifriges Bemühen War zu meinem Dienst bereit ? Sollte Hermaü mich nicht kennen. Der dereinst mein Sklave war ? Mich..Gebieterin" zu nennen, War sein Wahlspruch immerdar. Sollte Fril) nichts von mir wissen? Er, dereinst mein bester Freuud, Sollte er mich nicht vermissen, Da ich s gut mit ihm gemeint ? Sollte Franz der schönen Stunden Die wir zärtlich stets vollbracht. Wo wir Wonne mir empfunden Wohl vergessen mit Bedacht ? Eduard, der oft geschworen, Einzig mir nnr gnt z» sein, Hat mich aus dem Sinn verloren, Kehrt bei einer Andern ci». Heinrich, theuer mcincm Herze»; Doch zn arg war scine List, Ich gestehe es mit Schmerzen E r, mir e r dcr Vater ist. Heimlich ist er forlgcrcisct In die grosse, weite Welt; Einsam steh' ich wie verwaiset Weh dem Mädchcn, wclchcs fallt. Zur Unterhaltung und Belehrung. Die Uulerzeimuer der Unabhängig keitv-Erklaruug. —Von den edlen Patrioten welche die Er klärung dcr Unabhängigkeit unterzeichne ten, waren 0 in Massachusetts, d in Vir gilen, 5 in Maryland, -1 in Connecticut, 4in Neu Jersey, sin Pennsylvanieu, 5 in SüdCarolina, 3in Neu Aork, 3 in Delawares in Rhode Island, 1 in Mai ne, 3 in Irland, 2 in England. 2 in Schott land und einer in Wales geboren. Ein und zwanzig derselben waren Ad vokaten, zehn Kaufleute, vier Aerzte, drei Bauern, ein Prediger, ein Drucker und 16 derselben waren reiche Gutsbesitzer. Zur Zeit ihres Ablebens waren fünf derselben über 00, sieben zwischen!?», und W, elf zwischen 70 und 5,0, zwölf zwi schen 00 und 70, elf zwischen 50 und 00, sieben zwischen 10 und 50 Jahre alt. Einer kam im Alter von 27 Jahren zur See nms Leben und das Alter von 2 Andern ist unbekannt- Zur Zeit der Unabhängigkeit - Erklä rung war ihr Alter im Durchschnitt 4t Jahre, und die ganze Lebenszeit derselben war im Durchschnitt 05 10 Mo nate. Das jüngste Mitglied der Convention, welche die Unabhängigkeits - Erklärung unterzeichnet, war 27 Jahre alt; und Benjamin Franklin damals 71 Jahre Und Berks, Momgomery und Schuylkill Cannties allgemeiner Anzeige^^ alt, war der älteste. Er lebte bis 1790 und überlebte 1V feiner jüngern Brüder. Charles Caroll erreichte daS höchste Al ter er starb in seinem 00sten Jahre- Volks Blatt- Die Erplosiou des Dampfdootes „Edua." Das Dampfboot "Edna" nach W esten an der Grenze von Missouri bestimmt, verließ den Hafen von St. Louis am Sten Juli des Abens u. legte über Nacht ander Mündung des Missouri an. Anßer Ca jütenpassagieren befanden sich an Bord nach der Angabe des Clerks bis zu 75 Deck passagiere; es ist jedoch aus den Umstän den erweislich, daß deren Einige mehr waren. Mit 'Ausnahme von 12 bestanden diese Passagiere aus Deutschen, und bei weitem die Meisten von ihnen waren Neu angekommene, in größere und kleinere Familien vertheilt. An gleichem Orte mit „Edna-' lag schon früher angelegt das Dampfboot „Jatan" der Capitain des letztern giebt an, daß „Edna" in einer Weise angelegt wurde, die es ihm erschwer te, vom Ufer loszukommen. Nach 4 Uhr am Sonntag Morgen verließ indeß Jatan den Holzplatz, und wenige Minuten dar auf setzte sich auch Edna in Bewegung. Aber nach einigen Umschwüngen der Rä der erfolgte die schrecklichste Erplosion der beiden Backbordkessel. veranlaßt durch daS Zusammenpressen der darin befindlichen Feuerzüge, und der Dampf mit seinen schrecklichen Wirkungen strömte nach vorn und hinten aus, dort die wenigen Leute, welche sich vor den Kesseln befanden, über Bord stürzend, hier aber das ganze Zwi schendeck durchdringend und verbrühend, und zerschmetternd, was sich darin befand. Ueber ein Dutzend Menschen, die sich auf dem schmalen Gange hinter dem Zwischen deck denn Steuerruder befanden oder in der Verzweiflung aus dem Zwischendeck in dieser Richtung herauöstürzten, gingen hier, da das Boot ohne Geländer war, ohne weiteres über Bord und wurden nicht wiedergesehen. Glücklich ihr LooS gegen daß der meisten Ueberlebenden! Denn alle im Zwischendeck Befindlichen waren an jedem Körpertheile, welcher der freien Luft ausgesetzt war, auf die schreck lichste Weise zerrissen, verbrüht und ge kocht und gingen meist einem schrecklichen qualvollen Ende entgegen. Im ganzen obern Theil des Bootes, so wie nach den Seiten hin, hat der Dampf nicht die ge ringste Verletzung veranlaßt. Im Augenblick der Explosion hatte Ja tan gewendet und war zur Hülfeleistung herbeigeeilt. Der größte Theil der Ver letzten wurde auf deifes Boot überlegt, und Edna mit dem Reste derselben in's Schlepptau des Bootes Annawan genom men, vermittelst welches es gleichzeitig mit Jatan nach dem Hafen von St- LouiS zurückgekehrt. Jetzt bot sich den Bürgern von Louis eine Scene des Jammers dar, deren gleichen wir zwar häusig durch Bericht vernommen, die jedem nur durch eignen Anblick in ihrer ganzen Gräßlichkeit auf gepaßt werden kann. An 00 Menschen, aber was das Schrecklichste ist, ein gro ßer Theil derselben Mütter. Frauen und Kinder lagen auf eine Weise verletzt vor uns, die augenscheinlich einen langsamen und qualvollen Tod nach sich ziehen muß ten. Sechs waren, abgesehen von den augenblicklich Getödteten und Vermißten auf der Reise hieher verschieden- Nur wenig der übrigen ließen bei der Umge bung eine schwache Hoffnung auf dergenesung hegen, bei der großen Masse konnte nicht an eine ernstliche Hülfelei stung, sondern nur an augenblickliche Lin derung der schrecklichsten Leiden gedacht werden. Manche waren zu zwei Drit theilen ihrer ganzen Körperoberfläche ent häutet und zerfleischt, die meisten an den Extremitäten, Kopf. Füßen und Händen "billig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." bett 9. >MngttSh 1842. verbrüht, oft bis auf die Flechsen und I Knochen fleischlos, und nur wenige hatten geringere Verletzungen erhalten, je nach dem sie in ihrem Schlafe mehr oder wem ger gut auf ihrem Lager bedeckt gewesen waren. Die Einwirkung der glühenden Dämpfe, denen sie im geschlossenen Raum zu lange ausgesetzt blieben, auf die innern Organe muß nicht minder schrecklch gewe sen sein, denn viele starben nachgehends, deren äußere Verletzungen einen ande ren Ausgang hätten erwartrn lassen. Nachdem durch deutsche und amerika nische 'Aerzte, denen daS Publikum, wo es konnte, mit hülfreicher Bemühung zur Hand ging, der erste vorläufige Verband geschehen war, wurden die Kranken kar renweise nach dem hiesigen Hospital ge bracht, das kaum geräumig genug war, die Masse derselben zu fassen, und noch minder vorgesehen, die nöthige medizini sche Hülfe, die erforderlichen Materialien und Erfrischungen herbeizuschaffen. DaS Meiste mußte hier wicder durch freiwilli ge Dienste und Beistenern geschehen. Eine Nacht deS JammerS folgte dem verhängnißvollen Tage, der Tod begann seine Erndte. Männer, die noch bis da hin die kräftigsten innern Lebenszeichen gegeben und nur über äußere Schmerzen geklagt hatten, brachen auf einmal in ih ren Kräften zusammen, und waren eine Leiche, bevor man es dachte; mit Kräm pfen und Toben endeten die Einen, mit stillem, unmerklichem Verlöschen die An dern ; Alle aber behielten bis beinahe zum letzten Augenblick ihr volles freies Be wußtsein. Die Zeichen des herannahen dcn TodeS waren gewöhnlich eine blei graue Todtenfarbe. Anschwellung des Ge sichts und Kopfes, zäher Schleim vor den blossen, breiten Lippen und ein eigenthüm lich süßlich widerlicher Geruch, der selbst den Zuschauern noch tagelang anhing. Todte, Sterbende und nach Erquickung Jammernde, die ihnen in den meisten Fällen nicht gereicht werden konnte, lagen jetzt in langen Reihen durch einander, daS schrecklichste Bild menschlichen Elends. Die Sargmagazine der Stadt wurden ge leert, und daS LeichenhauS füllte sich von Stunde zu Stunde- BiS zum Morgen deS folgenden TageS waren 43 Leichen eingesargt; der blasse Todtenbeschauer be gann mit geschaftigcm Eifer sein trauri ges Werk und der Hofraum war bald mit Särgen, die verstümmelten Reste mensch licher Leiber einschließend, übersäet. Dcr Jahrstag der amerikanischen Unabhän gigkeit wurde, insbesondere für uns Deut schen, dcr Tag der größten Trauer, den wir je in unserer neue» Heimath erlebt habe«. Wir brachten unsere verschiede nen Brüder nach einem einzigen großen Grabe, dessen Hülle sie ebenso gemcin schaflich umschloß, wie ein gemeinsames Geschick sie von unS abgerufen hatte. Der Opfer wurden an diesem und dem folgenden Tag noch mehre. Obgleich wir noch nicht im Stande sind, eine vollstän dige Liste derselbe zu geben, so wissen wir doch auS der Controle, die wir darüber gehalten haben, daß der Todten im Hos pital bis zum heutigen Tage 55 biö 50 gewesen sein müssen. Englische Blätter geben die Zahl bei weitem geringer an. Am meisten unter allen hat die rheini sche AuswandernngsgeseUschaft auS der Gegend von Düsseldorf gelitten, die sich am Osageflusse mit ihreu bereits dort an gesiedelten Freunden und Landsleuten nie derzulassen beabsichtigte. Ein vollstän diges Verzeichnis; derselben, Todte, Ner wundete und Gesunde einbegriffen ist nach Familien geordnet, folgendes : Arnold Jos. Reisdorf. anö Rosetten bei Neuß, mit Frau und 3 Kindern, sämmt lich gesund. (Sie verdanken ihre Ret tung dem Umstand, daß sie auf dem obern Deck an den Schornsteinen ihr Nachtla ger aufgeschlagen Krie ger, Schwiegervater deS obigen 05 Jahre alt, aus Nievenheim bei Neuß, starb im Hospital den sten Juli. Renard Rosetten, aus Uedesheim, starb im Hospital den Sten Juli. —Anna Ma ria, scine Frau, schwer verwundet ist im Hospital.—Kinder: Adam 14 Jahre alt, Wilhelm Heinrich 12.. Peter Joseph!)., Helene 4.. Katharine 2 1., starben sammt lich auf dem Bord oder im Hospital. Jacob Schäfer 32 Jahre alt, (Schwa ger deS obigen) schwer verwundet im Hos pital ; seine Frau Anna Katharina, und Kinder Anna und Simon sämmtlich todt. Heinrich Kirschbaum, 32 Jahre alt, (Schwager des obigen) schwer verwundet, im Hospital; desgleichen seine Frau An na Katharina; Kinder: August und Christi na, todt. Simon Kirschbaum, Bruder deS vori gen, gesund. Math. Sträter, 33 Jahre alt, auS Norff bei Neuß, feine Frau Katharina, Stiefmutter Margaretha, Kinder : Ceci lia und Christina, 22 und Id> Jahre alt. sämmtlich todt. Peter I. Persch. 28 I. alt, Begleiter obiger Familie, unverletzt- Agnes Wankum, Wittwe, 53 Jahre alt, auS Geineindehert, gesund, Kinder: Conrad, 20 Jahre alt. und Elisabeth, 14 1., todt; Peter 20 Jahre, Wilhelm 10 Jahre, noch im Hospital, Josepha 10 1., unverletzt; desgleichen der Begleiter der Familie, I. G. SchridelS. Peter Maasen, 32 Jahre alt, aus Ro setten, todt; seine Frau Elisabeth, und Kind Margaretha, unverletzt. Arnold Esser, 30 Jahre alt, aus Steiu straße bei Jülich, todt, desgleichen seine Frau Anna Katharina, und Kinder Jo sephe und Maria, nebst Gehülfen I- Bi schoff. Außer obiger Gesellschaft sind uns als Todte und Verletzte noch Folgende be kannt i Heinr. Bischoff aus St. Louis, 22 I. alt, todt. Perer und Katharina Tranzmann mit 7 Kindern, todt. August Wenz, todt. Unter den Amerikanern : EliSha Pre ston, W. Mc. Cormack, Joseph H. Ho ward, Mason I. Parks, M. Garret, Robert Duel, James Blcige, Edw. Bro adruff, R. B. Fulton, Auguste Pigeon, Jos. H. P. Shad, Ch. M. Zoster, Hend ley, Evenö, Antonio V. Martin (Mexi ko), I. Jardin Charles Chon ner, s 2. Ingenieurs, Nelson Pales und S. Baldwin sfarbige Feuerleute^ Von allen Genannten sind gegenwär tig noch im Hospital am Leben 1 deutsche Männer und 2 Frauen, 4 Amerikaner 3 im Marinehospital sßootö- 2 Farbige. Der 2te Ingenieur Eh. Chonner starb gestern in einem Pri vathause. Von der Mündung des Missouri ist Nachricht (bis zum 5. Juli) eingetroffen, daß von den über Bord Geworfenen bis sechs Leichname aufgefischt worden sind. Wem die Schuld dieses schrecklichen Un falles beizumessen, liegt noch im Dunkeln. Verschiedene Aussagen von Augenzeugen befestigen unS in dem Glauben, daß eine aufmerksame Bootsbedienung von der im Augenblicke der Abfahrt drohenden Ge fahr überzeugt sein mußte; da jedoch der Gegenstand der Criminalcourt vorliegt, so kommt es uns nicht zu, uns deutlicher darüber auszusprechen. Die am 4. Juli berufene Coroner Jury hat in ihrem Aus fpruch die Schuld vorläufig auf den ver storbenen Ingenieur gewälzt. Leider können wir schließlich dcr empö renden Thatsache nicht vergessen, daß un mittelbar nuch der Explosion, und bevor die Boote in St. Louis unter bessere Auf sicht genommen werden konnten, eine be deutende Plünderung dcr Koffer, ja selbst dcr Leiber der Verunglückten vorgenom men worden ist; unter Anderm wurde dem ältesten Sohn der Familie Wankum noch vor seinem Tode eine Geldkatze mit 49» einer bedeutenden, der Familie zugehöri gen Summe Geldes entwendet. Anzeiger des Westens. Halleck Tustenuggee und 103 Indianer wurden am 18teu Juli von CedarKeys an der Mündung des Suwaueeflusses in Florida nach Neu Orleans eingeschifft Sam Jones und der fabelhafte Prophet sollen dem Befehlshaber der Truppen an gezeigt haben, daß sie bereit seien, im Herbste dieses Jahrs nach dem Westen auszuwandern. Sie halten sich setzt in der Nähe von Fort Pierce, an der Lagu ne, die gewöhnlich Jndian River genannt wird, auf und Obrist Worth hat ihnen und ihren Leuten eine Strecke Landes zwi schen der Küste und dem Okechobafee an gewiesen, welche sie, bis die Zeit der Aus wanderung herankömmt, nicht überschrei ten sollen. Alte u. neue Welt. Der Ledger hat eine Seejungfer gese hen. Nachdem er eine Menge anderer Entdeckungen und Erfindungen erwähnt hat, fährt er fort: Erschreckt nicht und werft die Lippen nicht wenig auf; obgleich die Geschichte einen Fisch betrifft, so ist es doch keine Fischgeschichte. Wir haben den handgreiflichen Beweis gesehen, daß solch' ein Ungethüm existirt, woran bis her fast alle Gelehrten gezweifelt, aber alle Matrosen,die jeden Golfstrom über schritten, fest geglaubt haben. Wir ha ben eine Seejungfer gesehen, nicht in der verführerischen Gestalt und in dem reizen den Gewände, wie man sie in Bilderbü chern abgemalt sieht, mit einem Engels gesichte, worin sich die Nixe selbst verliebt, während sie sich in einem Spiegel besieht, den irgend ein unterseeischer Künstler, vielleicht Liebhaber, verfertigt hat; die Seejungfer, die wir sahen, hat keine sol che Reize, sondern ist ein so häßliches klei nes Ungeheuer, wie je eins gesehen wurde und gleicht im Obertheile des Körpers e her einem einbalsamirten Affen, als ei nem engelgleichen Fische. Das Ungethüm ist indeß eins der größten Sehenswürdig keiten heut zu Tage. Es wurde bei den Fejee Inseln gefangen und nach Pernam buco gebracht, woselbst es von einem Eng länder Namens Grifsin angekauft wurde, der seltene und merkwürdige Sachen für das britische Museum oder ein anderes Naturaliencabinet sammelt. Dies Thier oder Fisch, oder was es sonst sein mag, ist etwa 3 Fuß lang und der untere Theil des Körpers ist vollständig wie ein Fisch gestaltet, aber von der Brust aufwärts verliert es diese Forin und nähert sich der menschlichen Gestalt oder vielmehr der ei nes Affen. ES hat ein paar vollständig ausgebildete Brüste, Arme und Hände und die letztern kommen mehr den mensch lichen als den Affenhänden gleich und die Finger daran sind mit weißen Nägeln ver sehen. Der Kopf ist größer als der deS Affen, aber ziemlich wie dieser gestaltet; der Obertheil desselben ist kahl, aber an den Seiten hängen die Haare bis auf den Hals herunter, wie die wohlgeordneten Locken bei hübschen Mädchen. Die Ba cken, Augen und der Mund ähneln den menschlichen, aber nicht das Kinn, welches ganz fehlt. Das Thier ist im Gewahr sam eines Herrn, welcher auf der Reise nach Neu York begriffen ist und derselbe will es nicht öffentlich zu Schau stellen. Es fragt sich nun, ob dies Geschöpf wirklich eine Seejungfer ist. Man hat darüber in frühern Zeiten viel gesprochen und trotz der vielfältigen Zeugnisse, allge mein an dem Vorhandensein derselben ge zweifelt. Berichte über diese Geschöpfe versichern, daß im Jahre 1187 an der Küste von England eins aufgefischt wur de, welches l> Monate lang am Leben blieb und zuletzt entwischte, indem es sich in 5 Meer stürzte. Eins wurde im Jahre Il3l> innerhalb der Deiche in Holland ge - fangen, welches durch einen Sturm wah rend einer Springflut!) im Schlamme sit-
Significant historical Pennsylvania newspapers