AiN s. Wenn. Gedruckt und herausgegeben von Arn o l d Puwe ll e, in der End (Zten Strasse, Ecke der Ckerry eh m' 6 WirMbänö-Hof gegenüber. Mahrgang 3, ganz-e I2K. zahlum/ erbeteVwii "sll'cinr jeden auf eincin mit schonen Lettern gedruckt. Der SubscriptionS-Preiö ist Ein Thaler des Jahrs, welcher in halbjähriger Vorauöbee einen Monar vor "li'l ins r,-' s > --.'Nife de>.' >ihre>.. nickt bezalur, werden ... 1 .>« angerechnet. ,vur 7>e>t als 0 Monat wird kein Unterschreibe»- angenommen/ und etwaige Auskündiaungen werden nur dann angenommen, wenn sie St "dt und leichzemg abbezahlt werden. Bekanntniachungcn werden dankbar angenommen und für den gewöbnlichen Preio eingerückt. Unterfchre.bern in hiesiger n ild d'c ,s.itung portofrei geschickt, weitere T,-r,end..ngen ge.we!..-.. durch d.e Po t oder Träger, .'uf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen postfrei -ingesandt werden. MttsgewaMe Das Veignngen franf ;n sein. Wic? ein Pergn ü g e n krank zu sein? Daß wär' mir eine Lust auf Erden! Ich wende viel dawider ein, Und wünsche n i e in a l s krank zu werden. Ganz wolil, mein Freund! Doch »edesDing Ist von zwei Seiten anzusehen! Denn Krankheit, ist sie nur gering, Kann mit der L u st gar wohl bestehen. Hör' mir nur zu in guter Ruh'. Betrachte doch die tausend Plagen, Die oft uns >n g e su nden Tagen Das liebe Erdenleben bringt, Da gibt'S Verdruß in dem Geschäfte, Da raubt der Aerger uns die Kräfte, Wovon cm Lied gar Mancher singt. Nach Allein soll der Hausherr sehen. Und für da,? Ganze muß er stehen, Ein Zeder dringet auf ihn ein, Bald will ibm Der, bald Jener sprechen, Schier muß <r sich den Kopf zerbrechen. Er kann sich nie der R u l, e freun, Muß sinnen, grübeln, schaffen, sorgen, Bei leerem Bcuiel auch wohl borgen, Mau schont ihn nicht, er muß heran, Muß sprechen, zanken, Briese schreiben, Und so es alle Tage treiben, Als Hausherr, Vater, Ehemann, Und leider wächst mit jedem Tage Oft seine Arbeit, Müh und Plage; Da wird'ö ihm oft doch gar zu bunt, Man schont ihn nicht, er ist g e s u n d. Ganz anders aber gehts hieniedcn, Wenn eine Krankheit ihn befällt; Gern gönnt ihm Jeder Ruh' und Frieden, Und Niemand ist es, der ihn guält. Still liegt er Hann in seinem Bette, Kein Aergcr darf dem Kranken nahn, Und Alles pftegt ihn um die Wette, Und herrlich ist der Kranke dran. Man hätschelt ihn gleich einem Kinde, Man bringt vor's Bett ihm den Kaffee Und ist die Krankheit nur gelinde, Dann ruft im Stillen er luchlieh! Und wünscht: o daß sie ewig bliebe, Die treue Pflege und die Liebe. Denn seht, die Gattin und die Kinder, Sie stehen um sein Bette her, Die Zahl der Freunde auch nicht minder, Und grämen sich wer weiß wie lehr. Ihr Frau'n und Kinder nehmt's zur Lehre, Und haltet den Ernährer werth, Bedenket stets - wenn der nicht wäre, Der euch manch Gutes ja beschert, So würd' es schlimm oft um euch stehn, Und euer Glück den Krebsgang gehn. Denn liegt der Mann, der Vater nieder, Dann freilich singt ihr Klagelieder; Fehlt des Ernährers fleiß'ge Hand, Wird oft zu spät sein Werth erkannt. Doch besser ist's, hier abzubrechen, Zu ernsthaft würde sonst dies Lied, Nur vom Vergnügen will ich sprechen, Das leichte Krankheit oft beschied. Der Kranke darf nur kommandiren, Seht, wie man eilt und wie man springt, Und schnell ihm das Verlangte bringt; Wen wird des Kranken Noth nicht rühren! Ihr seht, ein solcher kranker Mann Ist allenthalben herrlich dran. Er sieht die Liebe seiner Kleinen, Sie spricht sich klar und deutlich aus, Und mit der Gattin stillem Weinen Kommt Fried' und Eintracht in sein Haus. Kein Zank erhebt um Kleinigkeiten Sich jetzt, wie manchmal wohl geschah, Denn Krankheit stillt die Streitigkeiten, Der Kranke ruft Viktoria! Auch wird so mancher Leckerbissen Den armen Kranken vorgesetzt, Die bitt're Medizin zu süßen, Darob sich Herz und Gaumen letzt. Der beste Wein, er muß aus Erden Dem Kranken jetzt gereichet werden. Kurz, solch ein armer kranker Mann, Ihr seht's ist gar nicht übel dran. Und so ist'ö, jeder stimmt mit ein, Wohl ein Vergnügen, krank zu sein. Und Berts/Montgomcry und Scbmilkill Caumies allgcmcincr Anzcige^^ Zur Unlcrbaltnng und Belehrung. Der gerächte Mord der Murrer. Lucretia degli Crologgi, von Padua gebürtig, war seit sechs Jahren mit dem MarquiS AeneaSObizzi verheiratet. Sie wegen ihrer Treu,' gegen ihren Gatten sc» verehrungswerth, als die bekannte römi sche Lucretia, vereinte mit den Tugenden ihreö Geschlechts Sanftmut!), Grazie,sel tene Schönheit und eine Liebenswürdigkeit des Charakters, welche die Vornehmsten des Hofes und der tadt unwiderruflich in ihre Gesellschaft zogen. Reize der Gestalt, auf die man so hoh en Werth legt, und deren Herrschaft doch so kurz dauert, bereiten oft Weibern, die von der Scatur mit diesem vergänglchcn Geschenk ausgestattet find, das traurigste Schicksal, Unter den Fremden, welche bei der Marquise Zutritt hatten, befand sich ein Cavalier, Lorenzo da Prati. Längst von der Schönheit Lucretias bezaubert, gedachte der Abscheuliche ihren Gatten auS dem Wege zu räumen, um dann zu ihrem Besitze zu gelangen Als er sein entsetzliches Borhaben nicht so schnell, als er es wünschte, auszuführen vermochte, wußte Lorenzo den Marquis l durch nichtige Aufträge von Seiten des Hofes zu entfernen. Die Marquise rei fere zugleich fo>t, um während der Abwe jei'b.'it ihres Gemahls ihr Landgut zu be wohnen. Ihr treuloser Nachbar Lorenzo benutzte den gunstigen Augenblick, sie zu besuchen. Durch Geschäfte, die von ihm listig bestellt waren, ohne daß man dies argwöhnen konnte, gelang es ihm, zwei Diener u. das Kammermädchen Lucretias auf einige Stunden zu entfernen, um sie allein zu finden. Er schlich, seiner Norkehrungen sicher, früh in das Schiafgemach der,Marquise. Sie schlief. An ihrer Seite lag ihr fünf jähriges Söhnchen, Ferdinand. —Plözlich erwachte sie auS dem Schlaf, sah einen Mann ganz nahe vor ihrem Bette stehen, nnd that einen Schrei des Schreckens,wel cher auch den kleinen Knaben erweckte. Dem kühnen verbrecherischen Lorenz» war das lautweinende Kind lästig. Er riß es gewaltsam von seinem Lager, ver schloß es in ein Nebenzimmer, und kehrte schleunig zurück, um der tugendhaften Frau den seiner Absicht gemäßen Antrag zu thun. Die Marquise lies; ihn nicht en den, stieß den Werräther mit Abscheu zu ! rück und schrie um Hülfe. Nun setzte ihr ! der Rasende einen Dolch auf die Brust, drohte, sie zu erstechen, ergrimmte über ih ren heldenmütigen Widerstand, und er mordete sie wirklich. „Mein Kind ! ach, mein liebes Kind !" war ihr öfteres und letztes Rufen. Nach diesem fürchterlichen Mord lief l das Ungeheuer in das verriegelte Kabinet, um auch dem kleinen Ferdinand den bluti gen Dolch in's Herz zu stoßen ; aber die ser, von kindlicher Liebe und einem sein schwaches Alter weit übersteigenden Mu the beseelt, sprang, als er die Thür nicht öffnen konnte, in der Verzweiflung aus dem Fenster auf die untere Terasse, und flog in diesem Augenblick durch den Blu mengarten der um Hülfe rnfenden Mut ter zu. Lorenzo da Prati wagte sich nicht in den Karten, ans Furcht, von, Gärtner ange hatten zu werden. Der Verbrecher ergriff die Flucht und kam unbemerkt in die Stadt zurück. Nach einiger Zeit wurde er, als dieses Mordes sehr verdächtig, eingeker kert und zur Untersuchung gezogen. Er läugnete Alles mit grenzenloser Unver schämthei't. Man schritt zur Konfronta tion deS kleinen Sohnes der Ermordeten. Der Knabe knirschte mit den Zähnen, schäumte vor Wuth, sobald er den Mör der seiner Mutter ansichtig wurde, und stürzte dann ohnmächtig zu Boden. Als er wieder zur Besonnenheit kam, setzte er Lorenzo's Gewaltthätigkeit vom ersten Er wachen aus seinem Schlafe bis zu seinem Einsperren und bis zu dem kläglichen Ge- "IVillig zu loben und okne Lul-elit zu tadeln." Aieuslag öen I. Me!?ruar 18-12. schrei seiner Mutter so klar und beredt l auseinander, daß die Hörer staunten, und! an der Wahrheit seiner Aussage nicht zweifelten. Aber die Richter konnten bei der zarten Jugend des Zeugen, Lorenzo nicht als des Mordes überwiesen rechtlich erachten; in deß blieb er doch fünfzehn Jahre im (he fänguiß, da sich aber keine neue Judieia wider ihn zeigten, wurde er nach Verftuß dieser Zeit wieder auf fieien Fuß gesetzt. Früher oder spater straft aber die all waltende Gerechtigkeit den Schuldigen. Können ihn die Gesetze nicht erreichen, so gibt es Menschen, die mit Gefahr ihres LebenS, aber nicht ihrer Ehre, edlen Muth genug besitzen, Gerechtigkeit zu handhaben. Seit dem unseligen Augenblick, wo der junge Ferdinand seine zärtliche und treue Mutter verloren hatte, das heifir, fünf zehn Jahr lang tönte das schmerzliche Ge schrei Lucretia's und ihr mutterliches: "mein Kind ! ach, mein liebes Kind ! ' dem jungen Obizzi immer schaudervoll in die Odren. Er wuchs zum schönen Jüngling heran. Tausendmal schwur er, entsetzliche Rache an dem Bösewicht Lorenzo da Prati zu n.'hmen, sobald er es im Stande sein wür de. Er hielt Wert. Kaum hatte er seine Studien vollendet, als er den verworfenen Meuchelmörder aufsuchte, ihn zum Zwei kämpf herausforderte, und ihm die Wahl der Waffen überließ. Der Feigherzige suchte den Tag der Entscheidung immer hinauszuschieben. Da harrte eines Abends der vor Zorn und Rache glühende Ferdi nand Obizzi vor da Prati's Wohnung mit einein geladenen Pistol. "Teuflischer Bösewicht!" rief er dem Kommenden zu: "empfang' endlich die Strafe Deines Lasters!" Er schoß ihn nieder. Als Ferdinand so dem Gefühle eines Sohnes, dem dieser Bösewicht die Mutter geraubt. Genüge geleistet hatte, trat er i.i die Dienste des deutschen Kaisers. Er stieg nach und nach zur Würde eines Gr asen des heiligen römischen Reichs, wurde Kommandant in Wien, Staatsrath und Feldmarschall. Er starb im Jahre KUi» in Prag, und hinterließ den Ruf desMu :hcS, Genies, des feinsten Ehrgefühls und einer unerschütterlichen Rechtschaffenheit. Sonderbare Belebung des Mürbes. Als Suwarow am 22. Septbr. I7W mit seiner Armee den schneebedeckten Gip fel des St. Gotthard - Berges ersteigen wollte, entsank den meisten Soldaten der Muth ; sie weigerten sich vorwärts zu ge hen, und weder Drohungen noch Strafen vermochten etwas über die sonst so Ge horsamen. Da kein Mittel half, ließ der Marschall mitten im Wege eine Grube graben, ließ sich gleich einem Todten nackend und gestreckt hineinlegen, und rief sodann auS dem Grabe heraus : begrabt mich, begrabt Euern Vater! den Ihr verlassen wollet, und dem nun nichts weiter übrig bleibt, als zu sterben. Wenn ich dann heute Abend bei St. Nicolaus im Himmel speise, und er mich fragen wird, wie ich so unvermuthet hierher gekommen sei, werde ich ihm antworten : Meine Soldaten ha ben mich verlassen und wollten mich den wüthenden Feinden Preis geben ; deshalb bin ich lieber gestorben, als daß ich hätte einen so großen Schimpf erleben wollen." Ergriffen von dieser Rede, undzuThrä neu gerührt, stürzten die Soldaten herzu, zogen den Marschall aus der Grube und baten ihn, sie sogleich auf die steilsten Gip fel des furchtbaren Berges zu führen, um den Feind zu verjagen. Die Fischkirche. Nördlich von Eonstantinopel lag bis zum Aufstande der Griechen ein kleines Kloster, und die dazu gehörige Kirche hieß die Fischkirche. Als nämlich Muhomed Constantinopel erstürmte, briet gerade e!»I Mönch in jenem Kloster sich ein paar Fi sche. Eben sagte man ihm, die Stadt sei erobert. ~Ei!" rief der Mönch: „da wollt' ich ja eher glauben, daß diese Fische lebendig würden, als daß die Stadt ein genommen sei!" Und in diesem Augen blick sprangen die halbgebratenen Fische auS der Pfanne in ein nahe stehendes Ge faß voll Wasser, wo sie munter und lustig umherschwammen. Zum Andenken b.ui ce man die Fischkirche, mit einem Wasser beHalter, worin die Fische noch sehr leben, wenn es nicht andere sind. Am 2!). April war sonst in dieser Kirche grosser Feiertag. Von weit und breit kamen Griechen, die wunderbaren Fische zu schauen. Bei den in Constantinopel, wo man die Griechen zu Tausenden metzelte, zer störte der türkische Pöbel auch diese Kir che bis auf den Grund, aber die Fische konnte er nicht tödten. Der kleine Wei her nährt sie immer noch. Ein armer Mönch haust unter den Trümmern, und ist voller Freude, wenn er sie einem Frem den zeigen kann. N a t u r g e s ch i ch t l i cd e s. Die Alligators in dem Flusse Assahan in Sumatra sind besonders kühn und ge sraßig, und die Elngebornen werden häu fig die Opfer dieser gefahrlichen Thiere. Sie erheben den Kopf hoch aus dem Was j ser und reissen die Menschen aus den Bö l ten heraus. In meiner Gegenwart lsagt der Berichterstatters schlug eine Fähre, worauf Ziegen und Pferde übergesetzt wurden, um, und sogleich waren alle ver schwunden und von den Alligators hinab gezogen.— An der Mündung des Flusses, in der Nähe einer Fischerhütte, hielt sich ein Alligator von ungeheurer Größe auf; sein Rücken, wenn er über dem Wasser er schien, glich einem großen Felsen. Er blieb immer in dieser Gegend und nährte sich von den Eingeweiden und den Köp fen der großen Paris, welche man hier fängt. Ich sah ihn selbst und die Ma laven riefen ihn zum Male; er war we nigstens zwanzig Fuß lang. Die Fischer, welche ihm seine Nahrung zuwarsen,wag ten es sogar, seinen Kopf mit den Hanoen zu klopfen, und versicherten, er sei ganz zahm. Er duldete keine andere Alligators in dieser Gegend des FlusseS, und deshalb beteten ihn die Malayen beinahe an und versorgen ihn täglich hinreichend mit Fut ter. Dreifacher Mord ans Noth. Richard Smith, ein Engländer, war sehr reich gewesen, er geriet!) aber in die äusserste Armuth, seine frühere Gesund heit verlor sich- er kränkelte fortwährend, und il)m war nichts übrig geblieben, als eine treue Gattin und ein Kind, das noch in der Wiege lag. Smithund seine Gattin, beschlossen daher, nach einer zärtlichen Um armung, sich daS Leben zu nehmen, aber auch ihr Kind zu todten. Nachdem sie solches ermordet, knüpften sie sich Beide an den Bettpfosten auf. Beide schrieben zuvor noch diese Zeilen an einen Vetter, mit Namen Brindlay: „Wir hoffen, Gott wird uns verzeihen- Wir haben daS Leben verlassen, weil wir unseres Unglücks kein Ende sahen, und auch unserm einigen Sohn den Dienst erwiesen, ihn ums Lebenzu bringen, da mit er nicht eben so unglücklich werde, als seine Aeltern." Merkwürdig ist es aber, daß sie an ei nen andern Freund schrieben, ganz in ähn lichen Ausdrücken, nur mit dem Zusatz, daß sie ihm ihren Hund und ihre Katze empfahlen. Wahrscheinlich weil sie glaub ten. ein Kind sei nicht so leicht zu versor gen, als ein Hund oder eine Katze. Ein Nachtwandler. Ein Schulmeister, mit Namen Gundi? ADaufünöe Mrnmmr 22. salvo, in Italien, lehrte den Tag über die Kinder den Katechismus, und des Nachts schlief er in einem Kloster, wo er öfters im Schlafe seinen Unterricht fortsetzte, die Kinder schalt und den gewöhnlichen Schu lgesang anstimmte. Einem Mönch, der mit ihm in einer Kammer schlief, war diese Stöhrung sehr zuwieder. Er drohte daher dem Schul meister eines Abends, wenn er im Schlafe wieder solchen Lärm machen sollte, würde er ihn durch Stockprügel wecken und ver suchen, ob er ihm dies nicht dadurch abge wöhnen könne. Der Schulmeister begab sich zur Ruhe, in der Nacht stand er aber auf,nahm eine groß.' Scheere und ging zu des Mönches Bette. Zum Gluck war dieser munter, und als er den Schulmeister so auf sich zukommen sah, sprang er auS dem Bette. Dieser stach einigemal in das Bett und legte sich darauf wieder in das seinige. Am folgenden Morgen wurde er darü ber zur Rede gestellt; er wußte aber nichts weiter davon, als daß ihm geträumt habe, der Mönch habe ihn schlagen, und er sich gegen ihn mit einer Scheere vertheidigen wollen. Der reiche Sonderling. In Kopenhagen starb 1L27 ein sehr rei cher Mann, Namens A r ber, der vier zehn Tonnen Goldes, aber kein Kind hin terließ, und ein wahrer Epikuräer war. Morgens im Bette trank er Kaffee und aß vier warme Pasteten. Wenn er auf gestanden war, trank er Thee und rauchte eine Pfeife- Hierauf kam das Frühstück, zwei warme Gerichte, wobei sein Arzt ge genwärtig sein mußte, dem er jährlich ReichS-Bancothaler zahlte. Mit tags verzehrte er nicht weniger als vier bis sechs Gerichte, und Abends, wenn er aus der Gesellschaft kam, wieder drei Ge richte. Seine Bibliothek bestand blos aus drei großen Foliobänden, die er in seinem Zimmer hatte einbinden lassen, und welche nichts als königlich dänische Obligationen enthielten. Diese Bände trug er zur Te rminzeit am 11. Juni und 11. December, jedesmal hin und zurück und holte sich sei ne Zinsen. Er halte in Kopenhagen fünf völlig möblirte Häuser. Ward Jemand in einem derselben oder in der Nähe krank, w zog er sogleich in ein anderes. Nationa l st o l z. Ludwig der Vierzehnte, König von Frankreich, unternahm, wie bekannt, einst eine Erpedition gegen A.'gier, die von dem glücklichsten Erfolge gekrönt wurde. Der Dey demüthigte sich, und lieferte dem Flot tencapitän Damfreville alle Christenscla ven ohne Lösegeld aus. Unter diesen be fanden sich viele Engländer, welche, als sie bereits au französischem Bord waren, be haupteten, ihre Befreiung der Furcht der Algierer vor Alt England zu verdanken zu haben. Da keinerlei Belehrung diese ihre feste Ueberzeugung ändern konnte, so ließ sie Damfreville nach Algier zurückbringen, und sie zogen sämmtlich die Rückkehr in die Sklaverei der Aufopferung eines Vor urtheilS ihres Nationalstolzes vor. Armeebefehl. Als Montrose die tapfern Schotten im siebenzehnten Jahrhunderte gegen Eng land führte, fehlte es einer grossen Menge an Waffen. Da ließ sie Montrose einen Kreis bilden. "Ihr Leute!" sprach er, "es ist wahr, daß eS Euch an Waffen fehlt. Indessen, Eure Feinde haben dergleichen in Menge. Mein Rath geht deshalb dar auf hinaus, daß Jeder von Euch einen Stein nimmt, wie er ihn am besten zu führen glaubt. Hier auf dem Moore giebt es deren zum Glücke in Menge. Die sen wirft er dem ersten besten Parlaments soldaten an den Kopf, schlägt ihm dasGe hirn aus, nimmt ihn: den Säbel »"d die Flinte ab, und nachher wird er, denk ich» weiter keine Noth haben." Und dem geschah also. Montrose s er stes Treffen endete mit dem glänzendsten Siege.
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