n ns, Venn. Gedruckt und bcrausqeqeben voll ArnoldPuwe ll e, in der Süd Kren Strasse, Ecke der Cherrn Allev.B chm' s Wirrhsbalis-s>of acäe^iber7 Hahrzanz 2, ganxe 84. Bedingunge N.-Der Mberale AcobarlUer erscheint jeden Dienstag auf einem grossen mit schönen Lettern gedruckt. Der SubscrirtionS-Preis ist 6i n T!,a l e r des in . «f. . z.hlung erbeten wird. Wer in, Lauft des Jahres nicht bezahlt, werden Hl sl> angerechnet. Für kürzere Zeit alö 6 Monat wird kein l!nttrschre.!v7.!naen!.nmcn und ndi ' VorauSbe. emen Monar vor Ablauf des Subftriptionf.-Terniins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahle werden. Bekanntmackungen werden dankbar anaenommcn und für d n a?wöl,„licl,cn Pr>i6 ""Anoninien, wenn sie Krankheit zn vertreiben nnd Gesnnd helt zn erhalten ist nun in der Ge »valt eines Jeden. —Or. Benja min Brandreths Veqatadile Universal Pillen, tLingefükrt in den gereinigten Staa-^ ten Sen I8te» Niai, 1835, Roch uie ist eiu Fall vorgekommen, wo diese geprirsiittt Vegatabilie» Universal Pille» an gewandt wili deii ohne Hülfe hervorzubringen, und Beharrlichkeit bat i» alte», hartnäckige» Krankheiten, bewirkt sicher eine Kur, wen»! die Natur nicht durchaus erschöpft ist. Sic! haben seit ikrer Elnfühi ung in diesem Landes wriligiiens sl),oUtt —zwanzig tausendper fonen—knrirt, die vor diesem für unkeilbar gehalten wurde». Es si»d mir erst sünfJah. re seitdem ich die erste Office für de» aus schliesslichen Verkauf dieser Medizin iiiNe»- «york eröffnete; doch in dieser Zeit habe ich über zwanzig Millionen Spachteln ver kauft. und habe »u» achtzehn Office» für de» ausschliesslichen Verkauf derselben, zum we nigsten eine »n jeder bedeutende» City dieser Union, zu einem Kostenbeträge vo» beinahe vierzig Tauseud Tbaler jährlich. Und mit Bekanntmachung,» »nd andern Koste», war die Glimme etwas über eiu Huudert »nd drei Big Tausend Th 'ler, für das Jahr I8.?9; ei-I »ige Idee mag lueraus gebildet werden, wie die Medizin geschäht wird von diesen Tliat-! fachen ? sie sind in der Tbat der grösste Segen welcher jemals der Menschheit verliehe». Ich habe Personen gesunden welche wissen wollen, wie schnell sie dnrch diese Medizin knrrirt werde». Es isi nilmöglich zu sagen— es beruhet alles auf de» Zustand des Blutes und der Säfte, wornach man daranf rechne» —dass wenn die Pillen nach den gedruckten Vorschriften gebraucht werden, welche Schachtel beigefügt sind, die Kur viel früher bewirkt werden wird wie der Patient ver muthet. Die vielen laiigwirigen chronische» Krailkheiten die wir täglich feben, komme» entweder von Merkurn oder Blutlasscn, oder «icht richtig gebrauchter Abführung in Fie beru, Zntlamationen, Erkältungen, Masern und garstischen Krankheiten. Es ist durchaus »»möglich für n»S die Gesundheit zu erhal teu ohne bittlättgliche Abführung. Wir mö gen dem Uebel Einhalt thun mit Barks und stärkenden Mitteln, aber wenn es im Körper ist so muss cs herauskommen, ehe Gtsnndheit, genossen werden kau», früher oder später wird ,S von selbst ausbrechen und zwar schlimmer als jemals, wenn diese Methode der Reini gung des Körpers zn lange verschoben. Kei en Gefahr k a n n entstehe» durch Purgiruug mit Brandreth'S Pillen. Es ist zur Genüge bewiesen, daß diese aiiSgezeichuete» Pillen u. der me»schlicht Körper natürlich für einander passend sind. Durch den Gebrauch dieser auS gezeichtttte» Medizin können der Inhalt oder die Uttreinigkeiten des Körpers ganz abge führt, veräiidert und erneuert werden uud da? auf einfache Art, die jede» Tag Erleichtern»? und Frohsinn gibt. Brandreth'6 Pillen sind nicht nur ein sondern anch ein Vorbeuguugs Mittel. Wen wir übel fühlen, Schmerzen im Kopf, Ruc ken oder in der Seite haben, oder von der mindesten A»stre»gu«g ermüdet werde», dann sollten wir eine Dosis von diesen Pillen neh men. Dies wird immer gute Folgen haben, denn es können keine Schmerzen im Korper sein ohne die llnreinigkeite», welche dieselbe» verursache», »nd nur dadurch dass dieselben abgetrieben werden, kann Gesundheit herge stellt werden. 2111r6 was ick, im Stande war au6zufindcn, entweder durch Erfahrung oder Bücher, hat in mir die Meinung bestärkt, das; Schmerzen oder jedes Gefühl im Widerspruch mit Ge sundheit daran« entsteht, daß die natürlichen Auswege des Körper uufühig sind die verdor bene» Feuchtigkeiten, die sich im Körper ge sammelt, so schnell als die Natur es fordert auszuwerfen; und um Gesundheit zu sichern dürft,, wir nnr purgiren bis Gesundheit her gestellt ist. Eine auf Erfahrung gegründete Praktik brmzt dieses Nesnllat h«rvor, ohne «ine Möglichkeit von schädlichen Folgen. Die jenige» welche diesen einfachen Plan befolg ten erhielten sich den besten Anstand der Ge sundheit, den ihr Körper geuiessen koute. Die Schwachen wurden stark und die Starken stärker. Die ganze Menschheit würde dnrch diese Praktik gewinnen, ausser den Aerzten, und anch sie könnten körperlichen, aber nicht professionellen Nutzen haben. Lasst mich tnch nnn zwei Dinge empfchleu, laßt niemals zur Ader und grl,t „je zu einem Druggisten für vrandretk'a Pil len. Das erstere schwächt die tebeneprinei pien und raubt dem Körper d,e Segnungen der Gesunddelt; und das Letztere, Pillen von einem Druggisten zu kaufen, Brandreths Pil len genannt, sichert dem Käufer nichts als ei. ne schändliche Verfälschung, gänzlich unfäkiq! die nützlichen Resultate der ächten Medizin! hervorzubringen. Ilm dieses zu sichern von den unterzeichneten Agenten gekauft wer>! den. die von mir angestellt sind und ein Certi sikat ihrer Agentschaft haben, welches alle! Jahr, erneuert wird. Ein Agent mit einem solchen Certlfikate ist in jeder Stadt der Ver. Der Liberale Beobachter Und Berks, Moiugomeri) und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger. Staate». Diejenigen welche beim Grosse» kaufen, müssen sich erinnern dass alle meine Reisenden eine Vollmacht habe», gehörig be ',e»gt, dass es meine Handlung ist, vor dem Clerk der Caunti) Neu Jork. Folgendes ist eine Liste von Agenten in Berks Eaunty: Wcr von Leute» im Eanuty kauft, welch, nicht in dieser Liste benaiit sind, wird betröge» Keim und Stichter, Readiiig; Miller, ii. Emith. Hamburg; M. K. Bover, Bcrnville; Danicl K. Faust, a» der Readm gcr Strasse »ach Bernville; Samuel Hecklcr, Baumstau»; H, u D. Bovcr, BoverStau» : Henry Diugle, Friedenöburg; Richard H.! Jo»eS, Unioi.ville; G. Scheck, Neun.aus traun; W. uud T. Vanderschleik', Woomels- Idorf; Samuel Moore, StouchStaun. r? Erinnert euch, keine Pille» verkauft als IBraiidreth'S, si»d ä>bt, ausgeuommeu vo» lobigeu Agenten.— Philadelpia Office, No. Ft. Nord Ste Strasse. —25. 25raiidretl), M. D. Januar, 2L. is-ii. 5 D e r T o d. Nuhig ist des Todes Schlummer Und der Schoost der Erde kühl; Da stört uns re Ruh' kein Kummer, > Nicht der Leidenschaften Spiel. Uns'« Sorgen groß und klein, Schlummern alle mit uns ein. Ueber unser'», Hügel schwinget Die Vergessenheit den Stab, Und der Schmähsucht Stimme dringet Nicht in'K stille dunkle Grab. Fehler, die uns hier besiegt, Werden dort nicht mehr gerügt. Uns're Seufzer, unsre Thränen, Werden ewig dann gestillt; Unstr Wünschen, unser Sehnen, Alles, alleS wird erfüllt. Herzen, die sonst heiß gewallt. Liegen sühlloö dann und kalt. Einst wird nieins auch von dcn Sorgen Dieses Lebens unempört, An der Erde Schoost verborgen, Wo nichts seinen Frieden stört. Kühles Grab, einst nimmst auch du Mich in deine stille Ruh. — Zur Unterhaltung uud Belehrung. Schaudcrvolles Mißverstandniß. In Venedig lebte Antonio Bal - luci, ein reicher Kaufmann, der auch noch neben seinen Glücksgütern in dem Besitz einer der schönsten und liebenswüdigsten Frauen war. Aber dieser Besitz wurde für ihn eine Quelle von Unruhen und Mar tern, denn, ein Italiener, folterte ihn be ständig eine grundlose Eifersucht; seine Gattin Isabe <la, war eben so tugend haft als schön, und sie vermied Alles, um ihrem argwöhnischen Manne auch nur auf die entfernteste Weise Veranlassung zu ei nem Verdachte zu geben, der seine Ruhe und auch ihren Frieden störte. Vielfach hatte er über die anscheinende Verletzung verehelichen Treue gewüthet; sie hatte diesem Toben immer nur die kalte Ruhe eines Guten Gewissens entgegenge setzt, und wenn dadurch das erste Aufbrau sen verraucht war, ihm auf eine überzeu gende Weise dargethan, daß er Unrecht habe, und daß er sie unschuldig gekränkt, so daß er siin Unrecht einsah, es aufrich tig bereute und Besserung gelobte. Aber bald verfiel er in den nämliche Fehler und sie gab schon alle Hoffnung auf, ihn zu bessern, und fügte sich in ein unvermeidli ches Schicksal. Sie hatte einen Bruder in Ostindien. Von diesem erhielt sie Briefe,daß er, nach dem er sich dort ein ansehnliches Vermö gen erworben, entschlossen sei, sich zurßu he zu setzen, und nach Europa zurückzu kehren. Er habe die Absicht, sich in Ve nedig anzusiedeln, um die Freude zu haben, keiner so lange von ihm getrennten gelieb ten Schwester nahe zu sein, und er hoffte, 'in seinem Schwger einen redlichen und zu j "Vvillig zu loben und c>kne Furcht zu tadeln." Mislag beu 13. lB4l. verlässigen Freund zu finden. Er bcstim te den Monat und nannte das Schiff, mit welchem er diese grosse Reise antreten wür de. Jssabella theilte ihrem Gatten diesen Brief mit, und er freute sich sehr, daß er den Bruder seiner Gattin persönlich ken nen lernen sollte, indem er sich davon man chen Vortheil und angenehmen versprach. Diese Freude währte indeß nicht lange. Balluci las in den Zeitungen, daß das Schiff, mit welchem sein Schwager in See gegangen, durch einen Sturm zertrümmert und mit Mann und Maus ein Raub der Wellen geworden sei. Er stand anfäng lich an, seiner Gattin diese herzzerrcissende 'Nachricht mitzutheilen, als sich aber die Zeitungsnachricht überall bestätigte,so wol le er lieber der Verkünder einer so schmerz lichen Botschaft sein, als daß Jsabella sie zufällig erführe, und die plötzliche Nach richt davon noch nachtheiliger auf sie wirke. Mir der größten Schonung setzte er sie von diesem Unglück in Kenntniß; Ihr Schreck und ihr Schmerz waren groß ; «endlich wirkte Vernunft und Zeit wohlthä !tig, ihr erster Jammer wurde zu einer isanften Wehmuth. Das Ehepaar legte !die übliche Trauer um den Verunglückten lan, und man dachte seiner nur noch zuwei !len, um den Gram über seinen Verlust, !nicht zu oft zu erneuern. I Balluci blieb indeß nach wie vor eifer-I »süchtig ; daß er von seiner edlin Gattin doch? ihintergangen werden könne, war bei ihm! Izur fixen Idee geworden, und er daher in! diesem Punkt unheilbar. Nach Verlauf von einem Jahre nach dem Tode des Schwagers kehrte er einst um die Mittagszeit von der Börse in seine Wohnung zurück. Als er in daö Zimmer seiner Gattin trat, sah er sie zärtlich um schlungen von einen, Unbekannten, und sie ierwiederte mit Inbrunst diese Umarmung. «Nun war sein lange gehegter Argwohn ; er zweifelte nicht mehr an der lUntreue seiner Gattin, wüthend zog er sein iMesser und ehe die Gattin und der Frem de nur einen Laut hervorbringen konnten, stieß er das Messer dem Fremden in die Brust, daß er röchelnd zu Boden sank und in wenigen Minuten todt war. „So bestraf' ich den schrie er : ~und Du sollst Deiner Strafe nicht entgehen" Jsabella sank auf die Kniee, heb die Hände gen Himmel und rief im Tone der höchsten Verzweiflung: O habe Barm herzigkeit mit mir, Mörder meines Bru ders ! gieb mir auch gleich den Tod ! ~Deines Bruders?" fragte er und ein eiskalter Schauer des Entsetzens überlien ihn. „Deines Bruders? Weib, Du lügst!" O, wollte Gott, ich spräche nichtWahr heit! entgegnete sie verzweiflungsvoll : a ber, daß eö nur zu wahr, wirst Du leicht entdecken. Die Papiere, die er bei sich hat, müssen es beweisen. Die Sache bestätigte sich auch. Jsa. bellens Bruder hatte wirklich Schiffbruch gelitten, daö Schiff mit fast allen darauf befindlichen war untergegangen, er nur und ein Matrose hatten sich auf einen Balken gerettet, und waren mit diesem an ein wüsteS Eiland getrieben worden. Hier hatten sie unter mancherlei Drangsalen einige Tage gekämpft, waren dann aber durch ein französisches Schiff gerettet und nach Marseille gebracht worden. Durch mildthätige Unterstützung hatte brüchige sich nur auf den Weg nach Vene dig zu seiner Schwester machen können, nm deren Hülfe in Anspruch zu nehmen. In dem Moment, wo er in das Zim mer getreten und beider Wiedererkennung -Beide sich innig umarmt, war der Eifer süchtige eingetreten, und hatte in blinder -Wuth seinen Schwager ermordet. Balluci wurde wegen dieses Mordes 'zur gerichtlichen Untersuchung gezogen,das siel aber bei den obwaltenden Um !ständen noch milde aus: er wurde zu ei- Gefängnißstrafe verurtheilt, die dem- nächst in eine Geldbuße verwandelt wur ide. Jsabella wurde seit dieser Zeit schwer »müthjg, auch Balluci hatte vielfach Ze- Hwissensbisse, aber dieses schaudervolleMiß -2 Verständniß hatte wenigstens den Nutzen, daß er von seiner unsinnigen Eifersucht geheilt wurde. Anekdoten von dein Schauspieler Ludn'tg Devrient. Die Langsamkeit und Trägheit- womit die Maurer, in Europa, arbeiten, ist fast sprichwörtlich geworden. Oft hatte De vrient mit seinen Gefährten, einem Baue zusehend, ihren Scherz und Verdruß dar Hübergehabt. EineS Morgens sieht De »vrient einen Arbeiter auf der hohen Ma u stehen, der gemächlich die Dose heraus «zieht, um eine Prise Taback zu nehmen. »Die träge Gewohnheit hat sich bis auf »diese Art von Handlungen verbreitet; »sein Griff in die Tasche ist so pflegmatisch kdaß Devrient im scherzenden Unwillen »ausruft: „ich wette, ich trinke eher eine »Flasche (shampagner aus, als dieser Kerl, der schon die Dose in der Hand hat, dazu kommt, eine Prise zu nehmen." Die Wet te wird gemacht; Karl, der Kellner, fliegt hinunter in den Keller, ist im Moment schon wieder mit der Flasche da, der Kork springt, und Devriet stürzt das ersteGlaS hinunter. Die Anwesnden haben bald den Trinker, bald die Arbeiter im Auge und beobachten genau jede Bewegung. Jetzt hat dieser langsam mit zwei Fingern auf die Dose geklopft, Devrient hat das zweite Glas hinuntergestürzt; jetzt öffnet er den Deckel, das dritte Glas ist geleert; gemächlich spitzt der Maurer die Finger und greift die Prise, Devriet ist mit der halben Flasche fertig. Verloren! verlo ren ! rufen die Wettenden schon triumphi rend; doch der Maurer hält gedankenlos die Prise in der Hand, u. sieht sich pfleg matisch ringsum und gähnt; ein Käme rad tritt auf ihn zu, und reicht auch die sem die Dose, der eben so gedankenlos hin eingreift; sie stehen mit der Prise zwi schen den Fingern und schwatzen müssig weiter, da ruft Devrient: ~ich bin fertig" Und er hat die Wette gewonnen, denn erst Letzt führt der Arbeiter die Prise gemäch lich gegen die Nase und schnauft sie lang »sam auf. Devrient erzählte einst dem Schreiber dieses, wie ihn ein Freund beredet habe, mit nach Charlottenburg zu reiten. Schon dies Ereigiiiß, für ihn ein Wagstück son der Gleichen, wußte er mit unendlicherKo mik vorzutragen und zu schildern, wie das Pferd ihn kald diese, bald jene Noth ge macht, und ihn oft in die äußerste Angst und Verlegenheit versetzt habe. Er glaub eS liege am Thiere, und tauscht mit seinem Freunde, allein wo möglich geht es ihm auf dem zweiten Gaule noch schlim mer, und er ist froh, endlich Charlotten bürg erreicht zu haben- Die Gefahr ist überstanden ; man plaudert, man ißt,man trinkt, der Wein gibt neuen Muth zur Rückreise. Stolz schwingt sich nun der ganz anders denkende Reiter auf seinen Gaul, und hofft ihn wie ein ungarischer Husar zu tummeln Er beredet sich sei ner Herrschaft über das Thier um so leich ter, als dasselbe müde ist, und, wie alle !Pferde, im Dunkeln ruhiger geht. Man prahlt einen Umweg durch den Thiergar- sieht beim Hofjäger noch Licht, setzt ldes kühlen Abends wegen noch ein Glas Punsch auf den Wein, und reitet uun ge mächlich die Häuser hinan, der Stadt zu. !„So lange war alles vortrefflich gegan- ruft Devrint, dessen eigene Worte ich jetzt wiedergeben muß, mit kläglich pro phetischem Gesichte aus; „setzt aber fuhr der Teufel in mich und mein Pferd dazu. Mir kommen bei des reichen Juden Landhause vorbei, der mit seiner Familie im Pavillon eben bei Tische sitzt. Zu Pferde kann ich ihm gerade hineingucken, Muth habe ich mir getrunken, einen Rei- 32. ter dünkte ich mich jetzt wie der alte Seid- Ilitz, mit den Juden trieb ich von schermei >nen Spott, und so regiert mich der S —, !daß ich an den Pavillon reite, den Kopf >übers Geländer stecke, und weil ich denke, ldaß mich im Finstern Niemand kennt, zu mal zu Pferde, wo mich noch kein Sterb licher gesehen, und ich auch überdies gleich ausreisten kann, ihm hineinrufe: Gutten Abend Schmulche, wie geihts Dir,Schmul» che? Freßt de Schmulche ? Schmeckrs der Schmulche? Kaum sieht mein Beglei ter, was ich Rasendes beginne, so reitet er, um nicht erkannt zu werden, denn er war Offizier, im gestreckten Gallopp davon. Das gerade wollte ich auch; und gab mei nem Gaule die Sporen. Aber was thut die Canaille? sie bleibt stehen- Ich den ke der Schlag rührt mich und arbeite mit Händen und Füßen auf die Bestie los. Sie rührt sich nicht, sondern frißt die Ro sen ab, die durch das Gitter wachsen. In dessen kommt Herr M. mit dem Lichte in der Hand an das Geländer und sieht mich in meiner erbärmlichen Figur als armen Sünder, miserabler als einen Soldaten, der vor der Wache auf dem hölzernen Esel reiten muß : „Guten Abend. Herr Devri ent, gerade recht, daß Sie kommen, wir wollen uns eben zu Tische setzen; ist eS Ihnen gefällig mit mir zu speisen ?" Ich in der Todesangst weiß nicht mehr, waö ich denke und thue, denn Himmel undZEr ve scheint sich mit mir umzudrehen ; ob ich in der Verwirrung die Einladung ange. nonimen oder nicht, kann ich nicht sagen, nur so viel weiß ich. daß gleich darauf zwei Bedienten herausstürzten. mein Pferd u. mich packten, mir herunter halfen, und ich, noch weiß ich nicht wie, mich plötzlich zwi« sche Herrn und Madame M. bei Tische fand. Aber geschworen habe ich's auch, (so schloß er seine Geschichte), in meinem Leben setze ich mich nicht wieder zu Pferde. —7—«U.—>— Das gelehrte Disputatoriun». Ein Bauer, der eben aus dem WirthS' Hause kam. fuhr in L. beim Universitäts gebäude vor, als sich eben die Professoren und Studenten zu einer Disputation ver sammelten. Als er auf seine Frage: was es hier gebe? hörte, daß heute dispu. tut würde, so ging er ohne weiteres in dcn hinein, nnd verlangte mit zu dispu tiren. Da man noch nicht angefangen hatte, so wollte man sich einen Spaß mit c>cm Bauer machen und sagte ihm: „daß er mit disputiren könne, es koste aber ei nen Thaler; man mache einander Fragen, und wer sie nicht beantworten könne, habe verloren." Der Bauer nickte mit den, Kopfe, machte seinen Beutel auf, nahm einen Thaler heraus, und verlangte, daß die Umstehenden auch setzen sollten. Als vies geschah, fragte ein Professor dem Bauer : Wie die Mutter Gottes geheissen habe? „Maria," war die Antwort; doch kaum hatte er diese gegeben, so fragte er: „wie hat aber meine Mutter geheissen?" Die gelehrten Herren sahen einander ver blüfft an und brachen in ein ungeheures Gelächter aus. Der Bauer zog inzwi« schen seinen Hut. strich das Geld hinein, und sagte im Fortgehen : „Adieu, meine Herren! wenn Sie wieder disputiren, so lassen Sie mich' 6 wissen." Ein Zug deutscher Tapferkeit. Im spanischen Erbfolgekriege drang ei, ne französische Partei, die an vielen Or« ten schon mit Rauben und Brennen gros« sen Schaden gethan hatte, bis in die Nä he deS dem Erbschenken von Limpurg ge hörigen Städtchens Gaildorf, bei schwäbisch Hall, vor, fand aber bei Unter» roth ihren Untergang. Die gaildorfschen Bürger setzten sich derselben so muthig entgegen und kämpften so glücklich für Vaterland und Eigenthum.daß Stadt und Land von der Plünderung gerettet, und die ganze feindliche Partei, keinen Mann aus« genommen, erschlagen wurde. Der Name:
Significant historical Pennsylvania newspapers