Lccha Patriot. Mentaun, Pa. Juli 25. 1855. Der Agent des pabjls von Rom.—Das Schne-koville Postamt. Unsere Leser werdcn sich erinnern, daß wlr vor letzte Woche anzclgtcn daß dcr Agcnt dcs Pabsis von Rom, dcr.großscinwollcndc Samuel, das Schnccksville Postamt ausgehoben und dasselbe nach lliiionville verlegt habe. Es hat nämlich jemand diesen maliziösen Bengcl glauben geinacht, Herr Groß, der Postmeister zu Schnccksville, sei ein Nichtswisser. Dies war sür den Füßeküsser ge nug. Flugs wurdc an de» katholische» General- > Postmeister Eampbcll zu Waschington gcschricbcn, und Herr Groß abgesetzt. Das Postamt wurde dann nach Unionville verlegt und D. K. Woot-! ring, Esq. als Postmeister ernannt. Als dies so geschehen war, wurdc der Agcnt des Pabsts be-1 »achrichtiget, daß es ihm gerade da crgangcn sei, j wie In Ouäkertown—daß Herr Groß kein Nichts ivisser, abcr daß Hcrr Wootring cincr sei,—(wir sind jedoch dcr Meinung daß Wootring sicher kein Nichtswisserist) dies war genug um dcn Grab-1 stcin-Mann gegen Wootring aufzubringen— und! er schrieb nun sogleich wieder an fein kaiholischcs Obcrhaubt in Waschington, Hcrrn Groß »vicdcri als Poslmeistcr zu crncnncn, welches auch geschehen ist. Also lst dcr Getreue des Pabsts diesmal so i recht schön an dcr Nase herumgeführt worden.— Doch war scine Behandlung gegen Hrn. Woot-' ring durchaus keine männliche; indem cr ihn nichl davon in Kcnntniß scytc daß cr wieder sür seine Absetzung geschrieben habc—und Herr Wootring es somit nicht ausfand daß Groß wieder ernannt fei, bis cr daselbst für die Gerätschaften des Post- > amtS zu Schnccksville anrief. I» dcr That dcr! seimvollcnd« Gcntlcmann Samuel hat sich hicr wieder sehr klein hergestellt, aber von einem sol- i che» Menschen—der willig ist dcm Pabst von Rom, i ohüc Rccht und Gerechtigkeit in Anspruch zu neh-i men, zu gehorchen, darf »na» nichts Besscrcs er warten. Hat aber irgendjemand je cine mehr bübische Geschichte gelesc» als diese ? Philadelphia, schläfst Tu?! New-Dork ist wieder n-icko »,vi>ke.— Der rühmlich bekannte Ingenieur Ellwood Mcr ris, Superintendent der Dauphin und Susgue hanna Eisenbahn, hat im Jntcrcsse von Newyork eine Untersuchung augcstcllt, um cine geeignete Li nie sür eine Bahn von Auburn »ach Allentown zu finden, wodurch die Lrhigh Valley Eisenbahn un mittelbar mit New-?Iork verbunden würde. Der selbe hat auch bereits cinc passende Linie, 33 Mei len lang, mit günstiger Gradirung, festgestellt. Dieselbe würde PottSville dirert mit New-Aork In eine Entfernung von nur l4l) Meilen verbinden, und nur zwei Millionen Thaler kosten. Nicht al lein dic ganze Kohlenregion stände durch diese Bahn in unmittelbarem Verkehr mit New-Aork, sondern die Bahn gäbe auch die geradeste (air lino) »ach dem Westen. Sicher wird siege baut; wo aber bleibt Philadelphias NS" Obiges fanden wir in dem Philadelphia! Demokrat, und »vir sagen mit jencin Blatt, ge- j meinte Bahn wird sicher gebaut. ob Phi- j ladclphia schläft oder nicht. Philadelphia, um sich einiger Maßen wieder auf gleichen Fuß zu stellen, sollte unverzüglich die Allentaun und Nor ristaun Riegelbahn bauen, welches jener Stadt dann ebenfalls in Verbindung mit der Lecha Val ley Eisenbahn, eine herrliche Bahn nach den Lecha Kohlen Ncgionen öffnen würde. Dies würde ihr einen Vortheil geben, den sie nie durch die 'Nord- Pennsylvania Eisenbahn erhalten kann, indem dic Gradirung zu ungünstig ist, um Kohlen vorthell haft darauf »ach Philadelphia bringe» zu können. Mörderischer Anfall. Als Hr. Jacob Walter, der in unsercr Nähe in dem Keller unter Mischlers Hotel in Reading al lerlei Erfrischungen hält, am letzten Samstag Abend spät mit seinem jüngeren Bruder auf dem Wege nach seiner Wohnung war, wurde» sie in der stcn, oberhalb der Elmstraße, eine Strecke weit durch zwei Jrländer verfolgt, die ein Gespräch an knüpfen wollten, aber keine Antwort erhielten.! Gleich darauf empsicng Hr. Walter von einem Schurken »inen Schlag auf den Hinlerkops, der ihn besinnungslos umstürzte. Wie nun sein Bruder Lärm machte, entflohen die Jrländcr; als abcr Hr. Walter sich wieder erholt hatte und seinem Hause nahe kam, standen dort noch siinf Jrländcr, die ihn zu erwarten schienen. Nur durch Vorzei gung eines langen Butschcrmcssers gelang es ihm, unangefochten an ihnen vorbei und in fein Haus zu gelangen. Er hat eine schlimme aber doch nicht gefährlichcWunde an seinem Kopf erhalten. — Reading Adler. WS" Vermuthlich wird das Affen-Gesicht von einem verdorbene» Pfaffen dies nun, da es Jrlän der waren, recht heißen. Oder wird cr in einigen Tagen wieder die Versicherung abgebe» es seien dies Nichtswisser gewesen ? Wundern sollte es uns nicht, wenn dies geschehen würde —denn cln Mann der eine solche böswillige Sprache gegen einen gro ßen Theil seiner Gcmeindeglieder führe» kann, ist sähig—ja schlecht genug—irgend etwas zu behaup ten. Taa gestoklne Pferd. —Levi Gcha. Das in Saucona gestohlne Pscrd ist durch den Dieb irgendwo in Northampto» Caunty los ge laßen und durch die Eigenthiimerin wieder erhalten worden. LeviOcho, der man glaubt dassel be geritten zu haben, ist neulich Irgendwo in Lu zerne Caunty durch die Viehtreiber Berkenstock »nd Beitler gesehen worden. Sie kamen näm lich mit einer Truppe Vieh die Straße entlang; Herr Berkenstock trieb die erste Hülste voran, und Beltler brachte den Nest nach. Achs lief hin zu Berkenstock, der z» Pferde war, und schüttelte Hände mit ihm. Berkenstock gedachte ihn zu ver haften und rief daher zu Beitler - „Hier ist Ochs," —woraus Ochs sogleich in de» Wald sprang, ver folgt durch die beiden Liehtreiber. Ochs sprang nun einen Umkreis, lies hinten wieder in die Stra ße, stahl Hrn. Beitler seine» Rock aus dem Wa gen, und machte sich dann eilends aus dem Stau be. Er muß da»» wirklich einer der größten Spitzbuben in der Welt sein. »K'Spätcr.—Seitdem obiges aufgesetzt war, und zwar am letzten Samstag Morgen, ist oben genannter Levi Ochs, durch einen Einwohner von Monroe Cannty, wieder in unser Caunty Gefäng niß abgeliefert worden. Er ist also »nn nochmals hinbcr Schloß und Riegel, und Jedermann hofft daß er dies auch jetzt bleibe» wird. Er arbeitete nahe bei Stroudsburg, unter einem fremden Na men, in einem Erndte . Feld, als er durch den Glücklichen, der flch den schönen Taglohn von SSV verdiente, verhaftet wurde. «S- Es banden sich in heutiger Zeitung eine Anzahl Einsendungen, die wir der aufmerksamen Lu«sl«sung anemvsehlen. Wir hatten beabsich tigt über jene Subjecte selbst zu schreiben —da aber dies durch unsere guten Freunde geschehen ist, so haben sie uns dadurch diese Mühe gespart. Tvarum thun sie ea nicht? Warum publiziren dic päbstliche» Zeitungc» dic Beschlüße nicht, welche bei ihrer StaatS-Convcn tio», gcgen das neue Liquörgesep ange boten waren, und welche mit 2 zu cincr Stimme niedergesiimmt wordcn sind? Gerade weil dicsc Thatsache bewcißt, daß cine große Mehrheit Tem pcrcnz-Lcute in jcncr Convention warcn. Ja dies ist die Ursache, daß sic dieselbe nicht publiziren. Diejenige» also die nach jener Partei sehe» und dahin zu stimmen gedenken, un» jcnes Gesetz wi derrufen zu bekommen, »Verden gewiß rccht schön auf den Markt kommen—darauf könne» sie sich ganz sicher verlaßen —wie sie nun selbst sonnenklar sehen können, wenn sic sehen wolle». Die Methodisten und preabyteriancr Die Presbytcriancr und Methodisten, »vclchc sich der Amerikanischen Sache anschließen, und somit, wie cs die Pflicht eines jcdcn Christen ist, zcigcn, daß sie sich nicht scheuen, alles in ihrer Macht zur Beförderung des Protestantismus beizutragen — werdcn beinahe wöchentlich von de» Füßeküsser des PabstS von Rom, auf cine gemeine Weise ge schimpft. Sie sind jedoch gewohnt von jener Sei te her stets beleidigt zu werden—abcr sie kenne» ihre Pflicht, und werden sie auch, dies bezweifeln wir gar nicht, ausführen, trotz allen Vcrsuchcn sic von dcm Pfade des Gutcn abzulcitcn. Die Whig-Partei. In einer bedeutenden Anzahl CauntieS dieses Staats hat man Anstalten getroffen, dic Whig Partei wledcr bcßcr zu organisircn. Wo die Ver sammlungen bereits statt gcfundc» habc», frcuct cs uns zu fchcn, daß man immer noch dieselbe Mei «ung. die man von jeher gegen dic alte verschwen derische und grundsatzlose Lokofoko Partei hegte, hat, indem dies in den Brschlüßen deutlich und un verholen ausgedrückt wird. I» Lecha Caunty be absichtigt man die Whig-Partei ebenfalls wieder, und zwar fester als je, zu organisircn. !Lin furchtbarer Sturz Im Nachmittag vom Freytag vor acht Tagen, als Joseph Hoffman an der Arbeit war auf einem Gerüst a» dem Thurm einer neuen Kirche zu Ham ilton, Ohio, trat cr auf cin loses Brett, welches aufschnappte, und ihn von einer Höhe von 140 Fuß auf die Erde hinunter warf. Im Herabfallen stieß er auf das Dach des Gebäudes wodurch er den Rücken und Hals brach, und sci» lcbloscr Kör pcr wurde arg verstümmelt ungeschr zwanzig Fuß vom Gebäude ausgehoben. Sehr schmärt Es wird bei dcr nächstc» Gesetzgebung für cinc große Anzahl »euer Banken Anspruch gemacht »ver de». Wenigstens cs sind dic gesetzlichen Nachrich ten bereits in den Zeitungen publizirt. Daß abcr beinahe alle zurück gewiesen werde», ist ganz klar. Unsere Gegner publiziren die Liste, und wollen so gar ihre Leser glauben machen, dicsclbe scicn schon crlaubt. Sie sind daher doch gewiß sehr schmärt —aber sie müßen glauben ihre Leser scicn HundS dumm. Stoßt iknen die Nase drauf Ja wenn unsere Gegner ausschreien, die letzte Gesctzgebuttg habe den Lohn der Mitglieder zu 5599 erhöht-um daraus politisches Capital zu machen —so stoßt ihnen gerade die Nase draus, daß im Senat die Lokofokos eine Mehrheit hatte», «nd daß jene Bill zuerst im Scnat cinberichtct undpas sirt wurde. Dies dürfen sie nicht leugnen. Postamt Beraubung. Ein Gehülfe in dem Postamt zu Richmond, Northampton Caunty, hat letzte Woche Reisaus genominen—hat nicht nur allein seine Frau sitzen laßen —sondern hat noch zugleich ein lediges Frau enzimmer mitgenommen. Deßen Name ist Smith, und er soll von einem Punkt an der Pennsylvania Central Eisenbahn zurückgeschrieben haben, daß er das Postamt beraubt habe. Man hofft daß die ser Schurke ertappt werden möge. — Adam H. Smith, ist seitdem obiges ausgesetzt war. zu Reading verhaftet wor den. Er hat eingestanden einen Brief mit Z 499 gestohlen zu haben, welcher zu Stroudsburg für Easton in das Felleisen gebracht worden war. Eine Ute Frage. An eine» Schreiber der Kathelischen Erpre?. Als du Im letzten December in Philadelphia gewesen bist, (wir meinen aber nicht Herrn Zink) möchten wir gcrne wißcn, ob die viclbedauerte und unglückliche Miß Elisabeth Hillpot und Herr Rapp auch da waren, und ob ihr alle drei an dem schwarzen Bären aufgestellt habt ? Tod durch Hifte. Ein Deutscher, Namens John Banholter, wur de vorletzte Woche, als er in dem Felde des Levi W. Gross in West Earl Taunschip, Laneaster Caunty, beschäftigt war Heu auf den Wagen hin. aufzugabeln, von der großen Hitze überwältigt und war in wenigen Minuten darnach eine Leiche. Er war aus Würtenberg gebürtig. Wann wollen die Zeitungen—welche die Lüge ausposaunt habe», die PittSburger Synode der Lutheraner, habe ein Beschluß paßirt, alle Amerikaner aus ihrer Kirche auszustoßen —jene Unwahrheit wicderrufen? Hier kann man doch sehen wer ehrlich ist. Von dem Psaff erwarte» ! wir eS zwar nicht. Cathari» a S ch o o l e y—das schwerste i Weibsbild in der Welt, starb am sten Juli z>> Pi que, Ohio, auf Ihrem Stuhl- Sie wurde in diesem Ort vor einigen Jahren durch Col. Wood für I Geld gezeigt. Herr Wood hatte ihr Leben für > 525.999 versichert. «N'Kann uns jener verlogene Pfaff sagen w o ! die Amerikaner in so kurzer Zeit so viel Unheil an ! gerichtet haben? Will cr antworten? Schande sür einen Prediger der etwas äussert, welches er weiß, daß es gelogen ist ! SV- Well, will jener Schreiber der Erpreß un - serc Frage» hinsichtlich der unglücklichen Hillpot- Geschick'te nicht beantworten t Äh, es ist da etwas, das noch ans Tageslicht soll. VS°D»e Whigs in Cambria Caunty hatten ei ne Caunty-Vcrsammlung. Sie haben beschloßen kein Ticket zu ernennen, und mit den Amerikanern zu stimmen. dei letzten Woche wurde John Bryan, von Blumstead, Bucks Caunty, von einem tollen Hunde gebißen. LS5"Die Whigs von Mercer Caunty haben be schloßen ihre Organisation sür jetzt auszugeben, und mit den Amerikanern zu stimmen. es?- Die Amerikaner in Somerset Caunty ha ben ihren ganzen Wahlzettel bereits im Felde. Die Whig« werden dasselbe ebenfalls unterstützen. Da« 'Wetter.— Bon Oston, Springfiesd, Boston, wie von ZSesten, Pittiburg meldet man den Thernwmeterstand vorige Woche bis 96. ( Zug A H von Paster Deutscher Sprachunterricht in der Allen town Hochschule. Dcr Unterricht in dcn vcrschicdcnen Zweigen des Wissens wird in der hicsigc» Hochschule in englischer Sprache ertheilt, aber dann ist allen Schülern eine sehr gute Gelegenheit gegeben, die schöne deutsche Sprache gründlich und praktisch zu crlcrncn, und dafür habe» sie nichts extra zu be zahle». Der Ehrw. Dr. Keßlerist als deutscher Pro fessor angestellt und bat seine Schüler in fünf Kla ßen eingetheilt, welche cr täglich Vormittags von ll) bis halb 12 und Nachmittags von 3 bis 5 Uhr untcrrichtet. Die erste oder Oberklasse liest gegenwärtig Wilhelm Teil, von Schiller, übersctzt auch aus dcm Englischen ins Deutsche und schreibt wöchentlich deutsche Aussätze (Compositionen) über verschiedene Gegenstände. Dcr Professor dictirt dcn Schülern auch eine kurzgefaßte Geschichte der deutschen Sprache und Literatur, welche sic in ihre Hcste schrcibcn. Die zweite Klaße hat Ahn'S zweites Lesebuch, und Arnold's Grammatik. Ueber die Sapbil dung u. s. w. hält ihr der Lehrer freie Vorträge. Diese Klaßc übersetzt auch aus dcm Englisch«» ins Deutsche. Die dritte Klaße hat Ahn'S erstes Lesebuch und der Professor verbindet den Unterricht aus dcm sclbcn mit nöthige» Erklärungen. Diese Klaße wird auch namentlich im Auswendig-Buchstabircn geübt und macht einen Anfang im Deutschschrci ben. Dic vierte Klaße ist eine Nachhül fe-Klaße und besteht aus denjenigen Schülern dcr aiidcr» drci Klaßc», »vclchc im Lcfcn zurück sind. Es wcr dcn also in dicscr Klaße nur Lescübungen vorge nommen. Die fünfte Klaßc besteht aus Mädchen, denn wie bekannt, ist mit der Hochschule auch ein Mäd chcn-Dcpartcmcnt verbunden. Dr. Keßlerist ein durchgebildeter, erfahrener und thätiger Schulmann, der in seinem Fache lebt, cs wohl versteht mit Kindern und jungen Leuten umzugehen und keine Mühe oder Arbeit scheut. Unter seiner Leitung und Aufsicht machen die «chüler schnelle Fortschritte im Deutschen. In der Allcntown Hochschule wird also den Studenten, welche Prediger werde» »volle», cine vortreffliche Gelegenheit dargeboten, die deutsche Sprache richtig zu lernen. Hättcn wir nur noch einen deutschen Professor der Theologie in Allen town, dann könnte man hier viel leichter deut sche lutherische Prediger heranbilden als in Get tysburg. Allentown ist eine deutsche. GettyS burg eine englische Stadt. Hicr untcr einer Bevölkcrung von Seclcn wird in den mcistcn Familien deutsch gesprochen, die Kinde» auf de» Straßen bei ihren Gcspiclcn sprechen deutsch, un sere jungen Leute schäme» sich dcs Dcutschc» nicht, sondcrn sind stolz auf ihre Muttersprache; dies ist, so weit »vir willen, in GettySburg gar nicht der Fall. In Allentown wird auf lutherischer Seite jcdcn Sonntag deutsch gepredigt, in Gettysburg nur zuweilen —vielleicht alle 4 Wochen einmal. — I» Gettysburg istkei» e deutsche luthcrischc Kirche, dcu» die alte Gcmcinde daselbst ist bei nahe ganz englisch geworden, u»d wie man uns sagte, predigt ihr ne u e rwä hlt e r Pastor nur in englischer Sprache; in Allentown hingegen erbaut die alte lutherische Gemeinde cine der schön sten und größtc» deutschen Kirchen in Ameri ka, i» welcher jede» Sonntag zwcinial deutsch gc prcdigt und einmal Kinderlchre gehalten »verde» soll. In dcr Umgcgcnd von Allcnioiv» werdcn immer mchr dcutsche Sonntagsschulcn crrichtct, Ivo die Studtiitc» sich im Lebren üben könnten; ob binnen zehn Meilen von Gettysburg eine dcutschc Sonntagsschule ist, bczwcifcl» wir. Lecha Coun ty, in welchem Allcntown gclcgcn ist, zählt 29 ganz dcntsche luthcrischc Gcmeindcn und nur l cnglische; in Adams County, wo Gettysburg ist, wohnen lange nicht so viel deutsche Lutheraner, von Adams auch nicht so viel wie in Nortbainpton und Berks. In Lecha erscheinen wöchentlich drei deutsche County-Zcitungc», in Adams keine, und die dcutschc» Zeituiige» von Lecha habe» allc eine große Circulation —vicle Leser zu Hause. Nebst diesen dreien wird auch dcr „Weltbote," so wic die drei von uns hcrauSgcgcbcncn Blätter also im Ganze» 7 deutsche Zeitungen hier herausgegeben. In Gettysburg crschcint kein deutsches Blatt außer dem „Kirchcnbotcn," und sobald Pastor Auslädt einem Berus von einer ander» Stelle solgt. wird er ivohl sein Blatt wegnehmen. Schließlich wciscn »vir nur noch auf die T h at fache hin, daß die Prosessoren des Cvllegiums in Gettysburg im letzten Herbst (1854) nach reiflicher U e berlegnng und, wie wir glaube», aus reiner Liebe zur Kirche, cine» Vorschlag machten, die An stalt nach cinc»» andern Orte zu vcrlcgcn, und daß dieser gutgemeinte Vorschlag nur von de» GettySburgern nicdcrgcstliiimt wurde, die den Ge winn, welche» ihncn dic Studenten bringen, nicht verlieren wollten. Der „Jugendfreund" erneuert also nur den Vorschlag der ehrcnwcrtbcn Professoren, daß die Schulanstalten namentlich das Scminar nach einem ander» Ort verlegt werde, und wünscht, daß die Wahl auf Allentown, welches so viele Lor züge besitzt, fallen möchte. Feuer.—tLine Rnabe verbrannt. Die aroße Mahlmühle nebst der damit verbun denen Säge- und Hobelmühle des Hrn. Salomon Rhoads. in Amity Taunschip, Berks Caunty nahe Earlville, wurde zwischen 1 t und >2 Uhr am Mon tag Abend gänzlich durch Feuer zerstört u., was das Traucrigstc dabei ist, ein Knabe kam in den Flam inen um. Die Mühle war unter der Aussicht des Hrn. John NhoadS, einem Bruder des Eigenthü mers, und am erwähnten Abend waren die Müller bis ungefähr 10 Uhr beschäftigt mit Fruchtmessen, um es nach der Eisenbahn-Station zu senden, wo rauf sie schlafen gingen, Hr. Rhoads nach seinem Hause und die Müller nach ihren Zimmern, im zweiten Stock der Mühle, vermuthend, das sie Al les im besten Zustande gelassen hätten. Um un. gesähr halb 12 Uhr erwachie Aaron Boone, einer von den Männern, vom Rauch in seinem Zimmer und als er die Thür öffnete drang ihm eine Masse Rauch und Flammen entgegen. Er schloß die Thür und weckte seinen Genossen, welcher noch schlief, worauf beide, auf dem einzigen Wege sich zu retten, durch das Feuer drangen, welches um die Thür brannte, wobei sie ihre Haare und Gesich> tcr stark versengten, und sprangen dann aus dem nächsten Fenster. Boone brach einen Arm am Handgelenk, beim Herunterfallen; der andere Mann entkam ohne Schaden. Ezra Rhoads, John'S ältester Sohn, ein hoffnungsvoller Knabe von etwa 19 Jabren, hatte die Gewohnheit gele gentlich bei den Müllern zu schlafen und war mit bei dem Fruchtmessen. Der Mütter. John Na gel. bei dem er gewöhnlich schlief, war den Abend nicht an der Arbeit und der Knabe ging allein zu Bett. Di? andern Leute wußten nicht das erdort war und als sie flch gerettet hatten war das Erste daß sie nach Hrn. John Rhoads Hause rannten und ihn weckten. Er dachte sogleich an seinen Sohn I» der Mühlc und machte mit Hülse dcr Mäiincr cinc» dcspcratc» Versuch ihn zu retten, aber unglücklicherweisc war cs zu spät—das ganze Gebäude stand in Flammen, welche aus jeder Thür und aus jedem Fenster drangen, mit einer Gewalt die alle» Versuche» trotzte sie zu löschen. Der bckümmcrte Vatcr mußte daher seinen Sohn uinkonimcn lassen. Der Körper wurdc am Dien stag Morgen um 1l Uhr gcsundcn. Er lag in dc>» Bcttc mit dcm Kopfe nach mite», etwas un vcrbranntcS Bettzeug um denselben gewclelt, und mit Frucht und Ruß bedeckt, der aus dem ober» Stock gefallen war. Dic Leiche war von» Rauche geschwärzt, aber nicht viel verbrannt. Ein groß er Hund, welcher in dcr Mühle gehalten wurde, entkam, Niemand weiß wie, mit stark vcrsengtc» Haare» Dic Mühle welches ein groß dreistöckig steiner nes Gebäude war, mit 5 Paar Steinen, wurdc gänzlich zcrstört, bis auf dic nacktcn Mauern.— Sie enthielt ungefähr 1899 Bnfchcl Welschkorn, 399 Büschel Roggen, 299 Buschcl Hafcr, 69 Bufchcl Welze» und 79 Barrel Mehl und Flauer —was alle beinahe ganz vcrlorc» ist. Die Säge- und Hobcl-Mühlc vcrbraiiiite» thcilwcise. Man vermuthet daß das Feuer durch den Ofen ent stand, welcher zum Wclfchkorntrocknen gebraucht wird. Hrn. Rhoads Verlust wird nicht wcnlgcr als ? 19.999 sein, worauf cr eine Versicherung von 31,295 hat. in dcr Sinking Spring Gcsell» schaft. Scine Bücher fand man in den Ruinen von der Schreibstube, etwas verbrannt, abcr »och lesbar. —Bcob. beraubt. Ein junger Mann, Namens Edward Phcla», wurde kürzlich auf dcr Straße zwischcn Ouäker tau» und Bunker Hill uni seinen Reiscsack beraubt. Er hatte sich unter einen Baum an dcr Straße ge setzt und war cingcschlascn, als cr crwachtc war dcr Sack fort. Es befand sich darin außer Kleidungs stücken ein Certificat von Deposits in dcr Chamber Strcct Bank und andere Schriften. Wenige Tage nachher wurde zu Sanlsy Run eine Frau verhaftet, die den Sack hatte, abcr das Bank Certificat und die anderen Sachen fehlten. (Hingesandt.) Frage No. 3. Hätte dcr seinwollende große Gcntclinann von Allentaun, der bei einem neulichen Kartenspiel— bei dem Ausdrehen eines jeden „Jacks" maliziöser Weise sagte dies sei Reubcn Guth —nicht beßer gesagt: Hollo! Do ist der Samuel, daa Nockamit'on WhiolvHaß? Herren Dru cker, da ich noch eine so große Anzahl Fragen auf Hand habe, so muß ich sie bald ersuchen zwei derselben in einer Woche einzurücken. Schüttelgabel. (Eingesandt.) Herr en D r!> ck e r:—Es scheint mir doch ganz kleine Bußineß z» sein, von einem Mann dcr der Hall ist, —denn er gehört ja selbst zu den Odd- > FellowS und den MäßigkeitS - Söhnen. Nicht wahr, eS paßt sich sehr jchlccht sür eine» Mäßig keitS-Man», so viel gegen das neue Liquörgesep z> (Eingesandt.) In eigner Falle gesangen. HerrenDrucker: Haben Sie eS beobach tet, wic schön dcr letzte Rcpublikancr sich sclbst zu ciiicm Lügner gemacht hat? Cr sagt nämlich ein Amerikaner sei geschworen demjenigen der die Ge heimnisse dcs Ordens veröffentlicht in seinen Geschäften zu schade n—und publi zirt dann in einer andern Spalte eine Obligation worin durchaus nichts von der Art vorkommt. — Wie schlecht kann doch ein Mensch sich in dieser Welt mache» ? Eine solche niedrige Lüge kann nur der erdenken, bei dem dcr letzte Funkc» dcr Llcbc siir die Wahrheit verloschen ist. Jedoch solche Schlechtigkeiten werde» de» Amerikaner» den —durchaus keinen Schade» bringen . „Das Recht besteht —das Unrecht vergeht." IVahrheit. (Eingesandt.) tkc Hände bekommen, und er hat mir wirklich die Ge schichte jenes alten FiddlespielerS in Erinnerung gcruscn, welcher, einerlei was er anfing zu spielen, Gerade so geht es dem Hohlkopf vom Republika ner, einerlei was er anfängt zu kritzeln und zu lü krine Christen fein. Mag er sich auch immer so strenge bemühen als er nur will, so kann er sonst nichts aus seiner Windkammcr hervorbringen,—be gleitet mit den niedrigsten Schimpfnamen, von den sich Fifchweiber schäme» würden Gebrauch zu ma chen. Daß die Amerikaner die Mehrzahl der christlichen Bürger in sich schließen, ist eine schon oft bewiesene Thatsache —ja gerade deßwegen haßt auch jener Kritzler dieselbe. Wie viel schöner wä re es für jenen Opium-Mann wenn er vor feiner eigenen Thüre kehren, die Hand auf die Brust le gen, und sich selbst fragen würde: Bin ich ein Christ? Kann derjenige ein Christ sein der seine Ncbciunc»sche» wöchentlich auf eine gemeine Weife beschimpft, anstatt wie es Christen-Pflicht st, isic zu lieben? Ja und ferner, kann ein Mensch ein Christ sein der wöchentlich seine Spalten mit den gröbsten Lügen füllt? Ja laß ihn sich selbst fra gen, ob er nicht ein sonderbares Subjekt ist, um dem Volk zu sagen wer ein Christ sein kann?— „Verdamme nicht auf daß du auch nicht verdammt werdest." Ein Beobachter. Je bester die Sache desto ärger toben sie. Herren Drucker: —Es ist wahrlich zum Bewundern, wie sehr die Amerikaner durch die päbstlichcn Füßcküsscr vcrläumdct werden —und wie unermiidct man sich bestrebt sie de! dem Bolke an zuschwärzen. Doch je banger sie werden, sie möch len die Gewalt verlieren, desto ärger toben sie. Ja liebe Leser, glaubt es sicher, wenn sie es selbst glauben würden, die Amerikaner seien nur halb so schlecht als sie dieselbe zu machen sich bemühen, so würden sie ganz stille schweigen und kein Wort sagen, wohl wißend daß sie dann schon an und für sich selbst gezwungen werden würden, ihre Or ganisation aufzugeben. Ja wer die Fußeküsser kennt, der weiß auch, wie schon bemerkt, daß wenn ihnen eine gute Sache entgegen steht, sie sehr un ruhig sind, und sehr laut schimpfen. Dies hat man ja aus Erfahrung—eS waren keine Schimpf namen in der ganzen weiten Welt zu erdenken, mit denrn wir alte Gcgcnmanrer und Whigs nicht durch diese nämliche Räuber der Volksgcldcr,— die gcraubt habc» bis der liebe Staat Peiuisylva ttitn?Z42,999,9i>9 in Schulde» war, »nd für die Bezahlung der Interesse» auf diese Schuld, der Bauer und Hartschasfige jährlich sein im Schweiß seines Angesichts yerdicntcs Geld hergcbcn muß.- belegt worden sind. Und gerade, dicsc Thatsa che, sic dic guten alten Whigs und Gegcn niaurcr-Parteie», »reiche gut warcn, aus dic näm liche unmännliche Wclsc bchandclt habc», übcr zcugt mich, daß die Aincrikanische cinc gute Sache ist. Was am Lächerlichsten ist, ist daß sie jetzt so schr laut an den Whigs und Gegenmaurcr locken, sie sollten ihnen nun beistehen ihre Niederträchtig kcitcn auszuhalten und länger fortzusetzen. Schä men sollten sic sich in der That, so was von Poli tische» Gegnern, die bekanntlich Immer das wahrc Wohl dcs LandcS gesucht habc»—und um wclchco dic Füßcküsscr sich nie ctivas bekümmert haben — zu fordern —den» für was »vir von jeher gegan gc» sind »verdcn »vir auch wieder gchcn, und dies glaub?» »vir, »cin »vir sind cS fcst überzeugt, in der Amerikanischen Partci, und nicht in dcr dcs Pabsts von Ron», findcnzu können. Gciviß Allc, Whigs und Gegcnmaurer, die sich nun, nachdem sie von dicsc» nämliche» Pcrsonc» jährlich dcrina ßcn vcrläumdct wordcn sind, übcrrcdc» laßc», die jenige» Schlechtigkeiten, dcne» sie sich inimcr cnt gcgenstellten, nun zu uiiterstlltze», habe» nie dc» Namen Whig odcr Gegenmaurcr vcrdient. Ein alter Gegenmaurcr. Tie eit will aiw Lielit Herren Drucker: —l» dem letzten Re publikaner sehe ich eine Mittheilung publizirt. überschrieben: „Fernere Erklärungen, in welcher eine Obligation vorkommt, dic man vorgibt dic Obligation der Amerikancr zu sein." Der Arti kel hat in »leilier Gegend großes Aufsehen erregt, und ich bin von einer Anzahl meiner 'Nachbarn be auftragt »vorden, Sie zu crfuchcn, uns wißcn zu iaßcn, ob jene Obligation richtig ist. Wenn sie richtig ist, dann verlassen Sie sich daraus daß in diesem Taunschip, Waschington, Lowhlll, Ly»n und Weißenburg die Amerikanische Sache dadurch viel Gruud gewinnen wird—denn cin jeder den ich noch gesehen habc, hcißt dicsclbe gerade recht; indem niemand darin verfolgt wird—einem jeden wird es ja frei geiaßen feinen Gott zu verehre» wic cr will —nur politischem Katholizismus widersetzt man sich, weil diese ehre bereit sind die Besehle des Papst von Rom auszusühre» als unsern Ge setzen Gehorsam zu leisten. Ja cin jeder sagt nun, Ämerikanismus sei gerade was cr schon längst ge wünscht und gefühlt habe. Wie schön hat sich abcr doch der Republikaner durch die Publizirung derselben zu einen, schändli che» Lügner gemacht ? Kann dann ein Lügner ein Christ sein, weil er so oft iiberplappcrt cin Ame rikancr könne kein Christ sci» ? Ich kau» nichts davvii in dcr Bibel siudcn, daß cin Lügncr c>» Christ scin kann. Er behauptete nämlich früher, die Amerikancr scicn gegen die Constitution des Landes geschworen,— und i» jener Obligatio» hcißt es, daß sie „so iangc cs nicht gegc » die Coiisti tution dcr Vereinigte» Staaten, und dcs Staates worin sie wohnen streitet," wollen sie getreue Mit glieder scin. Dcr Schuft sagt „Versaßung"— es ist aber nichts anders als dic Constitutiv» — und dcr Bösewicht war dcr Meinung es sollte übersehe» werden. Hier Ist ihm also wieder eine Lüge fest auf den Rücken genagelt—so wic auch jenem vcrdorbciie» Psaff, dcr den nämlichen Aus druck machte. Dcr Rcpublikancr hat auch darin gclogcn, daß cr frühcr sagte, cin Amcrikancr müßc schwöre», falsch zu schwörc». Nu» so was kann auch nicht »> jencr Obligatio» gcsundcn werde» —und also ist ihm hicr cine zweite Lüge auf den Rücken fcsl gcnagclt. Dic Publizirung solcher Artikel bcfördcrn die Amerikanische Sache in unsercr Gcgcnd in dcr That schr schnell. Probire» Sie doch auszusindcn ob jene Obligation gänzlich richtig ist. Laße» Sie es nicht anstehe», und es uns wißcn, sobald als möglich—dcnn gewiß, alles will nun Amerikanisch werten. Heidelberg. Tic Demokraten—die Whigs und die Amerikaner. Die demokratische» Acintersucher und ihre Pres sen machen gegenwärtig die >i»ßcrstc» Anstrengun grüiidc kann ein Whig aussuchen falsche» Lockungen zu folge» ? Hat jene Partei sich verbes sert seitdem sie die beste» Männer» Amerikas, durch Lug und Trug niedergemacht hat? Hat sie sich verändert seitdem die Whigs sich Mann für Maiin um den besten Gouvcrnör den wir jemals hatten —Wm. F. Johnston—vcrsammcltcn, und durch die schwärzesten Verläuindiingen und ehrlosen lichen, ihre Aiisührer sind noch dieselben Männern, und ihre Absichten sind »och immer wie damals, die Interessen des gemeine» BolkeS aufzliopsern um Aemter u»d Gewalt zu erlangen. Sie hat nicht einmal versprochen ihre verde: bliche Lausbahn zu ändern, oder ihre Wegen des Betrugs zu ver lassen —sonder» ihre Leaders stürzen sich sogar täglich tiefer in Betrügereien und Heucheleien. Sie spiegelt dem gemeinen und ehrlichen Theil ih rer Anhänger vor, daß sie alle geheime» politischen Gesellschaften ausrotten wolle-eine Sache welche einige Whigs billigen —zur nämlichen Zeit sind die Anführer, oder Acintersucher jener Partei, mci stentheils Glieder geheimer Gesellschaften, oder Je suiten, und die ganze Partei begünstigt die Hand lungen und Grundsätzen der sogenannten „Sag sammcn verschwor»« Gesellschaft, welche neulich ge stiftet wurde und sich besonders im Westen stark verbreiten soll. Ihre Mitglieder bestehen aus Ausländern, welche sich den Grundsätzen der Ame rikanischen Organisation widersetzen. Wenn ein Whig zu der alten Demokratie übergehen würde, im Glauben sich geheimen politischen Parteien zu widersetzen, so wurde er gewißlich sein Ziel verfeh len und sich am Ende bedauerlich betrogen finden. Sollten die altniodigcn Whigs genöthigt sem zwi schen der Amerikanischen Partei und der Demo- kratifchen Partei zu wählen, so könne» wir keine Ursache sehen warum sie lange unentschieden stehen sollten. Die Whig Partei war immer in ihren Grundsätzen, Absichten und Handlungen ächt amc- Fundament der neueren Amerikanischen Partei. Die Geheimnissen welche darüber geworfen wur de», liebt vielleicht nicht ein jeder Whig, aber die- > se wurden, wie es scheint, ausgeworfen, um jenen Demokraten welche die Ungerechtigkeit ihrer Par- i tei eingesehen haben, eine Gelegenheit zu geben, sich in einer organistrten Masse von dem alten ver- ! dorbenen Stamme zu separiren. Die Whigs ha ben jetzt die Gewalt in Händen mit überwältigen- I der Mehrheit den Sieg zu Gunsten der Amerika. < »Ischen Partci odcr zu Gunstcn dcr LokofskvS zu wcrscn. Auf Sciten der Amerikanischen Partei obschon sie mit Geheimnißen beschuldigt wird, sind die Grundsätze dennoch überall bekannt, und die Platsorm publizirt, und durchaus, so weit ich seh en kann, nichts Geheimes vorhanden, als einzig und allein, daß man nicht weiß wer die Mitglie der sind; —»nd da rin jeder sehen kann daß sie die alten Grundsätzen der Whig-Partei befolgen, so bin ich—und ich glaub« es sind dies all« altmodi ge Whigs, willig mit dcr Amerikanischen Partci zu sicgen oder zu fallen. Aus dcr dcmokratischcn Scite schcn wir abcr kei ne» einzige» Grundsatz ausgestellt —kein« Platin» ist vorhanden, und da die meisten Mitglieder jener ' l Partei ebenfalls zu geheimen Gesellschaften gehö ren, so müßen die Aiisührer jener Partei ihre Rei hen zuerst von den „Sagnichtscn" «nd den Jesui ten reinige», die »ins weit gefährlicher scheinen, als irgend eine andere Gesellschaft, deren Giwidfätzen und Platsorm an» Tage liegen. Ja fie müßen ihr» Anti-Amerikanische-Gcfiihle und ihre Heucheleien ablegen «nd dic Lchrc» annehmen, die wir unter Henry Clay und Daniel Webster und Gouvernör Johnsto» vertheidigt haben, wenn sie den geringe sie» Gedankcn hegen, unsere Stimme z» erhalten. Cs nützt cuch nichts wenn sich vielleicht einige amtshungrige Whigs als curc Werkzeuge und eure Candidatc» gebrauche» laßen—dic vielleicht vor ! der Wahl sich sür Whigs ausgebe», und nach der Wahl nur Lokofokoismus in allen dessen Zügen uiitcrstutzcn und verstärke». Die ehrlichen Whigs folgen ihren heilsame» Grundsätze» —diese sind ihr Wcgineiser unter allen Umständen. Solche Poli tiker, welche glauben daß die standhaften, unab hängige» Whigs, ihre Grundsätze» aufopfern wer den, um eigennützige Absichten von Aemterjägerw !» befriedigen, werde» sich prächtig getäuscht fin de». Die Whigs haben oft und lange gegen ei ne starke Uebkrmacht für ihre Grundsätzen gestrit ten, mit einem Ausdauer welcher Lob und Bewun derung verdient—und sollte» sie jetzt da lausende von ihre» früheren Gegnern diese Grundsätze» heimlich unterstütze» wollen, sich davon abtreiben lassen in das schmutzige Nest einer Faktiow von ehrgeizigen Politikern. Dic allc» Whigs sind nicht von jencin Stoff der so bearbeitet »verde» kann—sie kennen und lieben ihre Grundsätzen, und wo diese hindeuten folgen sie, ohne aus das Ge schrei odcr die Purzelbäume dcr amtshungerndew Clikcn zu achten. Ein Whig. Ausland. Ankunft de» Sreamera „Arago" von Havre. N e w«A o rk, 19. Juli. Der Steamer langte, heute hicr a». Scine Nachrichten reichen bis zum 4. Juli. Krim nicht vorgcfallcn. Lord Raglan war gcstorbcn, und Gen. Simp son übernahm sei» Commando. In London halten in Folge dcr beabsichtigten strengern Son»tagS-BiU Unruhen stattgciuntcn» und dieselbe wurde daher im Parlament zurückge zogen. Der Baumwolleiimarkt war flau; des gl. Brodstoffe. An, 27. Juni war der englische Schrauben dämpfer Amphion auf Necognosciren vor Swea borg, irrte sich jedoch im Fahrwasser und lies auf dire» aueschickte, eröffneten die Russen aus dem Fort ei» Feuer aus Schiff und Böte. Der Am phion erwiderte das Heuer, sprengte ein großes Pulvcimagazin in die Lust und that dcuiFvrt auch sonst große» Schaden. Aus Stockholm wurde gemeldet, die Englaiilcr hätten Nysladt zerstört. Auch dcr noch übrigc Thcil von Kcrtsch soll am unbedeutende Schlägereien mit dcr Polizei vor.— Einige Rädelsführer wmden verhaftet. An, 2. Juli eröffnete Napoleon die außerordent liche Sitzung dcr franz. Legislatur und crklärtc,, Lord Panmorc empfing die Nachricht von Lord Raglans Ableben am 39. durch telegraphischeDe pesche von General Simpson. Einige Tage lang! vorher hatte Lord Raglan an Unwohlsein gelitten, aber befand sich bis gegen 4 Uhr Nachmittags an» 28. Juni scheinbar aus dem Wege der Besserung. tone ein, namentlich eine zunehmende Erschwerung des AthemholcnS. Schon um 5 Uhr Nachniitlags war er bewußtlos, und von da an schwanden scine Kräfte merklich bis 25 Minuten vor 9 Uhr, zu welcher Zeit cr starb. General Sii» ps o n, dcr jetzige Commandeur protempore der englische» Kriniarmee war bisher Chef dcs Gcneralstabs, und gilt für einen ausge zeichncten Soldaten. Er hat von der Pike an schon in Spanien mit Auszeichnung gedient und hat sich besonders noch zulctzt in Indien (1845) große Anerkennung beim verstorbenen General Sir Chas. Napicr und Lord Ellenborough erworben. Als Chef dcs Gcneralstabs ist General Knolly ernannt worden, gleichfalls ei» sehr erfahrener Soldat, der abcr bisher doch das ruhige Conimando des Re serve-Lagers bei Aldershott versah. Die Detail-Berichte über den Angriff auf den Malakoff-Thurm und Redan von Seiten derAlli irten am 28. Juni sind in den Londoner Morgen blättern ausführlich mitgetheilt. DasFehlfchlagen und dcr große Verlust ter Engländer und Franzosen wird der schlechten Führung und dein gänzlichen Mangel militärischer Kenntnisse und Umsicht zuge schrieben, welche bei dem so gefährliche» und schwie rige» Unternehmen flch iibtiaU biwerklich machte. Auf den Wunsch der Königin wurde in beide» Häusern des ParUmentS am >!. Juli beschlossen, der Wittwe von Lorö Raglan, in Anerkennung sei ner Dienste, eine jährliche Pension voi! zu bewilligen, und dem Erben seines Titels per Jahr. Drei Tage Späteres von Europa. Ankunft der ~Canada.' Halifar , 18. Juli. Der Steamer „Can ada" bringt Nachrichten von Liverpool bis zum 7. Juli. Vom Kriegsschauplatze wird nichts Wesentliches gemeldet. Die Allürten halten keine neuen Oper ationen vorgenommen. Viele Details über den abgeschlagene» Sturm wurden berichtet. Der Geldmarkt war leicht, obschon nicht so wie vor Ankündigung der französischen Anleihe. Das Wetter war in England sehr günstig und die Felder versprachen eine reiche Ernte. Der Baumwolle-Markt in Liverpool war ge drückt, j niedriger. Brodstoffe unverändert.— ConfolS 9N.
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