!' KumpkkAte. Von CI. »last. <6. Fortsetzung und Schluß). 1 Neuntes Kapitel. Von nun ab war Willus drei-, viermal wöchentlich tagsüber von Hause abwesend und lehrte stets, den „Handkoffer" einen rotwürtligen Äopskissenbezug mit Brotscheiben, Speckstückchen, Quarkkäsen und ähnli che» Lebensmitteln angefüllt, heim, die er getauft zu haben behauptete. Er nannte das seinen Geschäften nachgehen und legte sich, als Erdmuthe ihn nach der Art dieser Geschäfte frag te, die ebenso wohlklingenden wie viel jagenden Titel Agent und Kommissio „Man muß seine Talente verwer ten", fügte er hinzu, „denn dazu sind sie da. Und außerdem widerstrebt es mir, auch nur eine Stunde lang auf der Bärenhaut zu liegen, siehst du". In dem der Sumpfkate zunächstlie genden Dorfe ließ Willus sich nie blicken und Erdmuthe wich seinen Be wohnern, seit Gritas Flucht, noch scheuer aus als früher. Nur nach ei nem hielt sie Ausschau, nach ihrem Burschen, aber den sah sie nie wieder. Auch erfuhr sie nichts von Anthanas Purkus Verlobung mit der roten Aguße, die 14 Tage nach dem Be gräbnis der alten Delkus stattfand, denn Willus, der davon auf seinen „Geschäftsreisen" gehört hatte, behielt diese Neuigkeit für sich. Der Wind ging schon eine Woche lang über die Stoppeln, als auf Jons Simoneits Hof die Hochzeit des Sza nieiten mit Urte Aschmoneits Nichte gefeiert wurde. »Sie heiratet nur einen Knecht und dabei wird gekocht und gebraten, als triegte sie einen Herrn", sprachen die Weiber untereinander, die abends die offenstehenden Fenster des Hochzeits hauses belagerten, in dem geschmaust, gezecht, gelacht, gejubelt und getanzt wurde. „Der Aschmoneit wäre ein Prinz «,uch lieber gewesen sür ihre Nichte, als dieser Schwarzkopf, der nichts be sitzt, wie seine Hochnäsigkeit", ineinte «in kleines, dürres, giftig blickendes Weib. „Allein, wo einen herbekom men? Ja, wenn die Prinzen auf den Bäumen wüchsen!" „Und die Aguße hätte auch keinen genommen, selbst wenn sie ihn ihr aus dem Tablett gereicht hätten", meldete sich eine wohlbeliebte Alte. „Die «Nun, hübsch ist er, und stattlich «rst recht", bemerkte ein« dralle, rot wangige Blondine. „Und Geld genug besitzt die Aguße auch, um sich einen «ach ihrem Geschmack aussuchen zu tonnen". „Die? Nicht soviel hat sie!" schrie die kleine Dürre und blies ver ächtlich über die Spitze ihres Zeige singers. „Desto mehr aber hat die Aschmo neit", trumpfte die Blonde auf. „Was du wohl denkst! Die ist nicht umsonst zehn Jahre lang bei Jons Simoneit Wirtschafterin gewesen Drei, vier Strümpfe voll Geld liegen unter ihrem Strohsack, hab' ich sagen hören, und einen davon bekommt ganz gewiß die Aguße in die Ehe mit. Ja. und dann wird doch auch der Si nioneit die Marjell nicht mit leeren Händen ziehen lassen! Dafür sorg« schon die Aschmoneit, daß er ihr was in die Hand drückt". „Ihm kostet schon die Hochzeit ge nug, die er ihr ausrichtet, meine ich", warf die kleine Dürre spitz ein. „Pah, was machts dem, ein Paar Schweine, Kälber und Hühner schlach ten zu lassen!" sagte wieder die Blon de. „Der schesselt ja nur so im Gelde". Die Dürre spie zornig aus. „Eh! Es ist wirklich unerhört, wie ungleich alles verteilt ist auf dieser Welt", sagte sie. „Der eine erstickt die wohlbeleibte Alte. „Die Mare sprach heute davon und die muß es wohl wissen, sie ist ja Urte Aschmo neits rechte Hand in der Wirtschaft". „Ach warum nicht gar!" fuhr die kleine Dürre ärgerlich auf. „Dazu rjt der Simoneit viel zu knausrig. Uebrigens möcht ich mir auch nichts der Mutter Grab im Grase saßen. „Hörst du?" sagte Erdmuthe lau schend. „Was da wohl sein mag?" lehrt. „Ach! Ist's wirklich schon so spät im Jahr?" flüsterte Erdmuthe erschrocken und ihr Blick irrte in die Runde, und traf dabei auf silberweiße, langsam durch die Luft ziehende Fä den, dürre Blätter und fahle Grä ser. „Dann muß ja mein Bursche bald fort von hier vielleicht mor- „Was tut's", sprach Willus ihr Trost ein. „Auf unserer großen Reise, die wir demnächst antreten werden, finden wir ihn schon wieder. Seinen Wohnort und Namen auszukui'drckaf ten, wird mir nicht schwer fallen . „Ach ja, unsere Reise!" sagte Erd> muthe und blickte wieder ein wenig zuversichtlicher drein. Aber als sie nachts aus ihrem l Lis tigen Lager ruhte, war ihr Herz doch wieder von banger Traurigkeit erfüllt. „Wer weiß, ob es noch dazu kommt, daß wir reisen!" ging es ihr durch den Sinn. „Ich bin schwach und krank und der Frühling so weit". Der Wind strich ruhelos um die Kate, und stahl sich mit leisen Singen durch die Risse der Wände. „Das wird ein böser Winter wer den", dachte Willus und verbarg das Gesicht unter dem grauen Künstler- Hut. Am anderen Tage ging er hinaus und langsam um die Kate herum, be trachtete mit Kennermiene jeden Scha den in den Mauern, erklärte Erd muthe, auf welche Weise er unverzüg lich die Hütte instand setzen werde, und begann schließlich von den alten venetianischen Bauwerken zu sprechen, die ehemals stark und schön, wie für die Ewigkeit errichtet, nun doch schon größtenteils vermorscht und verwittert die vornehmsten Geschlechter gehaust, jetzt nur noch Schneider und Schuh flicker findet. Erdmuthe lauschte gespannt. Ihre blassen Wangen röteten sich, ihre Au gen leuchteten. Ach wer doch einmal, ein einziges Mal nur all diese Herrlichkeiten schauen dürfte! Diese alten düsteren Paläste, die Kanäle mit ihren Brücken und schwarzen, schlanken Gondeln, die wunderbar strahlende Sonne, den tiefblauen Nachthimmel, bedeckt mit Sternen, die nur dort unten im Sü den so wundersam glühen und flam hr h" bank hinstreckte Und die kleine Kiste, auf der sie hockte, neben seine Lagerstatt rückend, ter durch die ganze Welt. Sie tat das von jetzt ab täglich, gleichviel, ob draußen die Sonne derprasselten. Unermüdlich ging die Reise vorwärts. Ja selbst an den Tagen, an denen Willus „geschäst fallen hatte. Namentlich hielt sie sich Mäuschen!" rief Willus, als er ei legte er ein Blümchen, einen Huflat tig, in Erdmuthes Hand. „Der Lenz ist da! Hier hast du einen Gruß von ih.". „Wie, ist es wirklich schon Früh ling?" sagte Erdmuthe und blickte er freut und überrascht auf die Blume herab. „Sieht sie nicht wie eine Son ne aus? wie eine kleine Sonne? Aber wie kurz der Winter dieses Mal gewesen ist, Willus", wunderte sie sich gleich daraus. „Er kam und ging, ohne daß ich so recht darum wußte". „Kein Wunder, Mäuschen, denn wir waren ja beständig im Süden", meinte Willus ernsthaft, mit sich zu frieden, daß es ihm so gut gelungen war, sie über die Unbill der kalten Jahreszeit hinwegzutäusche». Sie lächelte traumverloren, bann aber trübte sich Plötzlich ihr Blick. „Frühling! Und der Arzt ist noch immer nicht gekommen", flü sterte sie beklommen. „Geduld, er wird dich nicht verges sen!" versuchte Willus, sie aufzurich ten. „Nimm dir ein Beispiel an mir. Mäuschen!" Ein paar Wochen später grunre und blühle es bereits allerorten. Die Knospen der Vir'-n sprangen und lichtgrune Blältchen schlüpften hervor. Auf den schlanken Zweigen der Weide saßen allerliebste Kätzchen, weiße und graue, und blaue Leber blümchen und gelbe und weiße Ane monen hoben ihre zarlen Häupter aus dem frischen Grase heraus. Im Walde aber zwit.cherte es vielstimmig von früh bis spät, und dazwischen schrie der Kuckuck. Als sein eintöni ger, dunkler und doch weithin schal len Rus zum erstenmal Willus Ohr traf, bemächtigte sich des „Weltrei senden" eine Unruhe, die von Tag zu Tag zunahm, ihn rastlos hin und her trieb und ihn selbst auf seinem Lieblingsplatz, der Ofenbank, nicht lange verweilen ließ. „So höre doch nur, Mäuschen!" machte er Erdmuthe auf den Schreier aufmerksam, als sie dem Lauf der Wilke folgend, in den köstlich duf tenden Nadelwald hineinschritten. „Gibt es wohl einen besseren Sän ger, als Freund Kuckuck?" Erdmuthe blickte schweigend in Er innerung verloren, in die klaren, ge schäftig vorwärts rinnenden Wasser hinab. Ihr kam jener Abend auf dem Kirchhof in den Sinn, an dem sie ihren Burschen, die rote Aguße zur Seite, singen gehört hatte. Zwei Tage später gab ein polnischer Jude, ein Handelsmann von jenseits der Grenze, im Vorbeifahren ein Briefchen in der Sumpfkate ab. Es war von Grita. Sie bestätigte den Empfang eines von Willus an sie gesandten Schreibens, in dem er ihr den Tod der Mutter mitgeteilt hatte, beklagte den Berlust und teilte den Geschwistern mit, daß sie demnächst mit einem Trupp Auswanderer heim lich die Grenze überschreiten und »ach „Drüben aber werde ich mich mit Peter, der mir die ganze Zeit über mit Rat und Tat beigestanden hat, verheiraten", lautete eine Stelle in Gritas Brief. „Er hat, wie ich, viel Schweres durchgemacht im Leben, ist aber fest von emer glücklicheren Zu kunft überzeugt und hat es verstan den, auch in mir den Glauben an eine sie und Peter nach der neuen Heimat führen sollte. „Das Ueberschreiten der Grenze", schloß sie ihr Schreiben, „ging leider hinter uns drein schössen. Drei Leute fielen. Unter ihnen befand sich auch Anthanas Purkus, der seine Frau im Willus ließ das Blatt sinken und „Also tot! Hm! Ja!" mur aber vielleicht ist einer der Erschosse higt hinzu. „Willus, ich bitte dich, suche doch endlich seinen Namen und „Na ja!" meinte Willus kopfschüt die er noch immer trug „das Ge hirn erschüttert. Ach. wenn du mich früher gekannt hättest! Mein Gedächtnis erregte überall Bewunde rung, siehst du. Virchow oder war's Lehden? der davon gehört zählen, wer dir von meinem Bursche» zu berichten wußte?" unterbrach Erd muthe ihn sanft, aber doch auch ein ganz klein wenig ungeduldig. „Gewiß, Mäuschen! Herzlich gern!" ging Willus sofort auf ihren Vor schlag ein. „Bor einigen Tagen tr.if dieser Russe kannte ihn?" »So ist's! Powils Szameitat ist übrigens ein hübscher Mann. Fin- ! „Nein, jetzt rührt er n!e wieder Hand und Fuß", bemerkte Willus, mit dein Kopfe nickend. „Und führt sein Weg ihn nicht mehr hierher, so sehe ich ihn auch niemals Aber Willus verstand es, schnell ih ren Kummer zu verscheuchen. »Was du wohl glaubst! Bevor wir in Amerika Grita und Peter einen liegt sein Gütchen ein wenig abseits, aber was tut das? Wir haben ja Zeit, können also diesen Ileinen Ab „Und was wird aus unserer Kate?" fragte Erdmuthe besorgt. „Verlassen wir sie, wird sie zerfallen und unser Stückchen Land verkommen. Ja, vielleicht ergreift sogar ein anderer Besitz davon". Der Gedanke, ihr armseliges biß chen Hab und Gut am Ende nicht wie derzufinden, wenn sie einst hierher zu rückkehren, ließ sie den Tag der Ab reise immer wieder hinausschieben, so oft dieser auch von Willus auss neue festgesetzt wurde. „Wie bekomme ich sie nur fort?" überlegte Willus und lauschte auf den Ruf des Kuckucks, der immer locken der vom nahen Walde herüberklang. „Das Beste wäre, ich versetzte der elen den Lehmbude einen Fußtritt, dann fiele sie in Trümmer, stände also nicht mehr hindernd im Wege. Hm! Za!" „Weißt du auch, daß die rote Aguße wieder im Dorf ist", sagte er mittags zu Erdmuthe. Sie schüttelte den Kopf. „Wie sollte ich wohl!" bemerkte sie ohne sonderliches Interesse. „Du bist ja der einzige Mensch, der mir etwas erzählt. Außer dir sehe ich ja nie mand". „Freilich, freilich", gab er zu. „Sie schien mir übrigens lange nicht mehr so frisch und rund zu sein wie ehe mals, die rote Schöne", plauderte er. „Nur ihr Mundwerk ist das alte ge blieben, siehst du. Die Ehe mit An thanas Purkus hat ihr arg mitge spielt. Das sah ich sofort, als ich sie heute zufällig hinter Jons Simoneits Wiese traf". Und der Schimpfreden sich erinnernd, mit denen Aguße ihm bei dieser Begegnung aufgewartet hatte, lächelte er belustigt. „Ein ver flixtes Fiauenzimmer! Hm! Ja! —" Unterdessen befand sich die rote Aguße im Zimmer ihrer Tante und beklagte sich, wie an jedem Tag, seit sie in die Heimat zurückgekehrt war, darüber, wie schlecht Anthanas Pur kus an ihr gehandelt habe. Immer wieder wiederholte sie die traurige Ge schichte und ihre kleinen Augen blitz ten dabei tückisch. „Die Delkus lag ihm im Sinne, die Grita. Und als ich ihm das eines Tages rund heraus sagte, leugnete er's auch nicht. Nun ja denn, er könne sie nicht vergessen, gab er zu. So ging der Winter hin und als es draußen grün wurde, war er eines schönen Tages verschwunden, und mit ihm der größte Teil meiner Mitgift. Ich lief hierhin und dorthin, wollte ihn einholen, ihm den Raub wieder abnehmen, aber das gelang mir nicht. Nur seine Leiche sah ich, durch löchert von Kugeln, das war alles. Er hatte heimlich die Grenze über schreiten wollen, um nach Amerika zu den Auswanderern steckte natürlich die Delkus, samt ihrem Galan Peter. Lockt mir den Mann fort! Gut, daß er tot ist gut!" Sie schlug die kleinen Zähne fest „Was soll daS?" meinte die Asch moneit. „Mit deinem Wüten schadest du einzig dir allein, keinem anderen. Kämm' dein Haar und binde eine frische Schürze vor. Sieh zu, daß du einen anderen zum Manne be kommst". „Ich mag keinen", grollte Aguße, folgte aber dem Gebot der Tante. sollte"' „Willus, ach! Sie ist entsetzlich!" bebend. „Was sie uns nur antun wird!" „Nichts, wenn wir noch heute das hören und mir in die Welt hinaus folgen wolltest!" „Alles soll, ich verlassen, alles? Die der Mutter? Alles?" flüsterte Erd- Blick. ' „Wir gehen zu Grita, zu deinem Burschen", versuchte er sie zu überre den. „Komm! Die Koffer sind schnell gepackt". „Morgen vielleicht morgen ja, ganz bestimmt morgen", versicherte Erdmuthe, ohne recht zu wissen, was sie versprach. Sie verstummte und ihr verzweifelter Blick tauchte in der Ferne unter. „Warte ich hole dein Tuch her aus, dann machen wir vor dem Schlafengehen noch einen kleinen Spaziergang", sagte Willus und eilte diensteifrig in die Kate, aus der er nach einiger Zeit wieder zurückkehrte. Er hüllte Erdmuthe geschäftig ein und zog sie dann mit sich fort. Sie gingen und hatten bald den Friedhof erreicht. Bon hier aus konn ten sie nach allen Seiten ein gutes Stück ins Land hineinsehen. „Trügen mich meine Augen nicht, so brennt es dort drüben", sagte Willus, der, während Erdmuthe sich am Grabe der Mutter hingekauert hatte, an die Hecke getreten war. „Wo denn, wo?" rief Erdmuthe und eilte an seine Seite. „Bei uns, Mäuschen", erteilte er Auskunft. „Und wie ich fürchte, kommen wir zum Löschen zu spät", fügte er gelassen hinzu. Erdmuthe starrte, keines Wortes mächtig, wie entgeistert, nach der in Flammen stehenden Kate hinüber. bemerkte Willus und meinte damit den alten, buntwürsligen Kopfkissen bezug. „Wie gut hätten wir ihn jetzt brauchen können. Nun wir kein Dach mehr haben, bleibt uns nämlich nichts anderes übrig, als uns auf die Wan derschaft zu begeben, Mäuschen, und zwar sofort. Fällt dir der Abschied schwer? Gewiß nicht. Wir sind lange genug hinter dem Pflug herge gangen. Man verbauert auf dem Lande, nichts weiter, und wenn ich die Feldarbeiten geisttötend nenne, so wirst du mir unbedingt recht geben müssen. Nun heißt es wieder unbe kannte Länder durchforschen und durch papierbeklebte Reifen springen. Allez hopp, Kustn!" Es war ungewiß, ob Erdmuthe et was von seinem Geschwätz gehört hatte. „Glaubst du nicht auch, daß die rote Aguße an unserem Unglück schuld ist", unterbrach sie ihn plötzlich. „Ja. sie und kein anderer hat das Feuer in „Hm!" machte Willus. „Möglich, Mäuschen! Aber ebensogut kann der Brand auch auf irgendeine andere Weise entstanden sein, siehst Doch Ende. weil Sic den Kläger derart auf die Nase schlugen, daß sie stark blutete I" Angeklagter: „Aber, Herr Rich ter, ich bitt', Nasenbluten ist doch eigentlich gesund!" Gefährlich. Bummel: Womit ich meine Kotillonsträußchen so lange srisch erhalte? Sehr ein fach, ich nehme den Mund voll Was ser und sprudele es ganz sein dar über. einen Treiber angeschossen." „Weiß der Teufel, das ist ja ge rade, als ob ich heule Pech-Vogel» „Na, Vatter, was mache mir zuerst, wenn mer in Stadt eini kimma?" Er: „Frühstücken." Narkotische Mittel. tionen als eine Errungenschast der modernen Heilkunde angesehen. Ist auch die Ausbildung der Methode und die Auswahl der Mittel ein Ver dienst unserer heutigen Wissenschaft, so ist doch die Idee, chirurgische Ope rationen schmerzlos auszuführen, bei nahe so alt, wie die Medizin selbst WW und die ersten Bersuche zur Herbei sührung der Anästhesie bei chirurgi schen Eingriffen reichen bis in die W frühesten Zeiten zurück. Von Zeit zu W Zeit wieder aufgenommen und weil mit unzulänglichen Mitteln ins Werk gesetzt, auch wieder verlassen und ver gessen, tauchten sie immer wieder von neuem auf, um endlich nach Jahr hunderten zur festen sicheren Methode zu werden. discher Hanf und Opium die Haupt rollen spielten, wohl bewandert und wenn sie statt des Glüheisens Moxen zen der Operation lindere. Die As syer, schreibt Caspar Hofmann, drück ten bei Kindern die Halsgefäße zu aniisthesierender Mittel. In einem zu Anfang des 16. Jahrhunderts ver öffentlichten chinesischen Werke, beti- Stanislaus Julien eine biographische Notiz über den chinesischen Arzt Moa- Tho, der in den Jahren 220 bis 230 raubt wären." Bekanntlich erzeugt der Rauch des indischen Hanfs nar kotische Wirkung und der Haschisch, der aus dem Harze, den Blättern und Blüten des Hanfes gewonnen wird, ist in Afrika, in Persien, In dien und in der Türkei ein beliebtes mittel. Plinius der Jüngere, der römische Naturforscher und Discorides peda nius, die um das Jahr Fünfzig nach Christi Geburt lebten, erzählen vom Stein von Memphis, der gepulvert und mit Essig vermischt auf Körper teile gelegt, die geschnitten oder ge brannt werden sollten, Unempsmd lichkeit für Schmerz bewirkte. LitrS nimmt an, daß dieser Stein von Memphis eine Art Marmor gewesen sei, der bei Zusatz von Essig Kohlen sierte. Ein viel erwähntes Narkotikum des Altertums ist sodann die Man dragora oder Alraunwurzel, die schon den Griechen wohlbekannt war. Diskorides berichtet von Aerzten, die die Mandragorawurzel mit Wein bis auf ein Drittel der ursprüngli chen Menge abkochen und bei Schlaf losigkeit und heftigen Schmerzen oder auch vor Operationen ein Glas voll dieser Abkochung nehmen lassen. Eine andere Art von der Mandragora, wahrscheinlich den weißen Samen, beschreibt er als Morion, von dem er sagt, daß eine Drachme davon ge nommen Verlust des Bewußtseins und 3 —4stiindigen Schlaf zur Folge habe, und daß die Aerzte sich dieses Mittels bedienen, wenn sie schneiden oder brennen. In ähnlicher Weise äußert sich Plinius über die Wirkung der Mandragora, nur zieht er die Blätter der Wurzel vor und bemerkt, daß es Menschen gebe, die schon durch den Geruch der Mandragora betäubt und eingeschläfert würden. Dann geht's auch so. Arzt: Ihre Frau ist sehr leidend; sie Gatte: Ja, wenn sie in ein teures Vad muß, kann ich Ihnen aber Ihre Rechnung nicht bezahlen, Herr Dok tor! Arzt: O, warten Sie, Sie können ihr ja auch Salzbäder im Hause ge ben. Sein letzter Wunsch. Gefängnisdirektor (zum Naubmör — Wandernd Volk. Zu — Probater Rat. .Ist eZ zu glauben, daß ein Mann wie ich, mit einem so kolossalen Anpassungs vermögen, keine Stellung im Leben finden kann!" „Nun, warum werden Sie nicht Schneider?" .
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