Nisrhkang ?u Merd. Garnelen-Fischerei an der belgischen Küste noch immer nach Urväter- Methode betrieben. Bon A. Pitcairn-Knowles. ' Nicht weit von der sranzösischen Grenze, dort, «e die einsamen Dü- , nen des belgischen Nordseestrandes > sich am weitesten in das Inland er- I strecken ünd ein kleines, von neugieri- ! > ' verlasieiierAbgeschicdenhM die schlich ten Hütten der Garnelenfischer von Coxyde inmitten einer unfruchtbaren Blume, kein erfrischender Bach der Monotonie des leblosen Bildes entge genzuwirken vermag. Eine wenig , "——' verlockende Gegend, dieses Coxyde an der belgischen Küste, wo im Sommer die Sonnenstrahlen schattenlos auf Straßen und Menschen herniederglü hen wie an jenem Tag, als ich dessen Einwohner überraschte, um sie bei der Die Porta Aurea in Spalato. Der Palast des Kaisers Diocletian in Spalato, eines der größten und wertvollsten Denkmäler aus der Rö merzeit in der österreich - ungarischen Monarchie, sollte, wie von zahlreichen Tagesblättern gemeldet wurde, aus dem Besitze des österreichischen Fiskus in die Hände von Privatleuten über gehen. Wir freuen uns, diesen ver l' , ' Ausübung ihres sonderbaren Berufs zu beobachten. Dieses unansehnliche, vereinsamte Fischerdörfchen zeichnet sich nämlich durch die Eigentümlich keit aus, daß es weder einen Hafen noch Schiffe irgendwelcher Art besitzt und trotzdem den Fischfang in gro ßem Maßstab betreibt. Es hat fast klingt es wie ein Märchen --- das Boot durch das Pferd ersetzt. Ein originelle Idee? das muß man sagen, aber eine so praktische obendrein, daß man sich fragen muß, warum sie wohl nicht über die ganze Welt verbreitet ist. Biele Generationen sind vergangen seit jenem Tag, an dem die Vorfah fahren dieser strammen Nordseefischer den eigenartigen Fischfang hoch zu Roß zum erstenmal praktisch er probt haben. Seitdem ist die Kultur in raschen Schritten vorwärts geeilt, und auch im Fischereibetrieb räumten die Schlag aus Schlag sich folgenden den festgehalten, unbeeinflußt von der Sucht nach Neuerungen, treu dem Grundsatz, das Generationen hin lange zu erhalten wie möglich; und wer weiß, ob die Fortschritte der Kultur dieses so fest eingewurzelte Prinzip jemals zu bannen imstande Es ist zur Zeit der Ebbe. In den kleinen Fifcherhütten hinter den Dünen beginnt es sich zu regen; man rüstet sich zum Aufbruch nach dem Schauplatz des Pferdefischfangs, der zur Zeit des tiefsten Wasserstandes am günstigsten ist. Der wetterge bräunte Fischer schwingt sich auf sein braves, geduldig harrendes Roh, auf dessen Rücken der als Sattel dienende Strohsack, zwei große Körbe und das Netz mit den Zugleinen befestigt sind. In dem weiten, bauschigen, wasser dichten Anzug, den bequemen .Süd wester" auf dem Kopf, und mit den unpraktischen, in dieser Gegend je doch geradezu obligatorischen Holz pantoffeln als Fußbekleidung gewährt der sonderbare Reitersmann auf dem welches dem in der Hof- und Univer sitätsbuchhandlung Alfred Holder in Wien erschienenen „Führer durch Dal matien" von Reinhard E. Petermann entnommen ist, die Porta aurea, die goldene Pforte, welche den Hauptein gang des gewaltigen Kaiserpalastes von der Landseite her bildete. Als Kaiser Diocletian sich am 1. Mai 305 n. Chr. regierungsmüde nach Sa lona, dem heutigen Spalato, ein schiffte, gedachte er, in dem schon ein Jahrzehnt zuvor aufgeführten, ge waltigen Palaste sein an Kämpfen und Widerwärtigkeiten reiches Leben in Frieden zu beschließen; doch scheint er die ersehnte Ruhe auch dort nicht gefunden zu haben, denn man nimmt an, daß er sich im Jahre 313 selbst ihn bis heute überdauert. Die dem Meere zugewandte Fassade hebt sich über eine Reihe niederer Vorbauten empor und ist im ersten Stockwerk mit 38 dorischen Halbsäulen geschmückt, deren 52 einst eine luftige Galerie bil deten. Heute ist in diese klassischen Ueberreste die ganze Altstadt des ver kehrsreichen Spalato, Wohnungen für 3WO Menschen, hineingebaut. Voll des Domes von Spalato erschließt. schichte hat die Gruft des letzten ge waltigen Christenverfolgers seit mehr denn tausend Jahren zu einer dem Christengott geweihten Stätte umge wandelt. Die Tonstuntinsäule. Die Konstantin - Säule in Kon stantinopel. oder die Säule mit den Reifen, wie sie von vielen auch ge nannt wird, zählt zweifellos zu den ältesten Baudenkmälern in der Haupt stadt des türkischen Reiches, denn einst Die Konstantiiisäule in Nonstantinopcl, hat sie das Forum Konstantins ge schmückt. Wie unsere Abbildung deut lich zeigt, ist der untere baufällige Teil der Säule nunmehr von einem späteren Mantel aus Mauerwerk um hüllt, und auch die Trommeln, aus denen sie zusammengesetzt ist, sind zum korb- und netzbeladenm Pferde einen gar pittoresken Anblick. In gemüt lichem Trab geht es durch den locke ren Dünensand dem Sammelplatz vollem Gang sind. Einem alten, recht vernünftigen Brauch zufolge ar beiten nämlich diese Leute nie ein zeln, sondern stets gemeinschaftlich mit ihren Berussgesährtcn, ein Vor gehen, das schon allein in Anbetracht den Konkurrenten aufrecht erhält und außerdem auch jedem einzelnen die Arbeit erleichtert. Zumeist trifft man daher die Garnelenfischer in Trupps von drei bis zehn Leuten, die sich folgendermaßen ihres täglichen Pen sums entledigen. Sobald die Netze aufgestellt und mittels langer Zug leinen an das Pferde befestigt sind, setzt sich die Gesellschaft in Bewe gung. In einer langen Reihe schrei ten die dicht nebeneinander einherge henden Pferde, die Netze über den Boden schleifend, im Wasser watend, die Küste entlang. Von Zeit zu Zeit werden, um eine Benachteiligung einzelner zu vermeiden, die Plätze ge tauscht, denn die Garnelen suchen mit Vorliebe die tieferen Stellen auf. So geht es in gemächlichem Schritt mehrere Kilometer weit der Küste entlang, bis sich schließlich die Leine stramm zu ziehen und das Pferd die schwere Last zu fühlen beginnt. Den glitzernden Inhalt des Netzes auf dem Strand auszubreiten, von Seetang, Quallen und sonstigen unerwünschten zappelnden Garnelen, und was sich sonst noch Eßbares eingefunden hat, in die Körbe zu befördern, ist das Werk weniger Minuten. Dann geht es zum zweitenmal hinaus in die zum trauten Heim noch einige Kilo meter abzufischen. Geradezu stau nenerregend sind die Intelligenz, die Arbeitsfreude und die Unerschrocken heit der Pferde, die sich oft weit in das Meer hinauswagen, wo die Wel len ihnen über den Köpfen zusam menschlagen. Stundenlang halten sie folgen. Aber wie die Reihen die ses tüchtigen Stammes, der so zäh an Urväter Gebräuchen festhält, wenn schwinden. Ob diese altertümliche Fischfang methode anderswo eine Pflegestätte Nordseeküste ist mir jedenfalls nichts Teile schadhaft, sodaß das eigenartige Bauwerk heute nur eine schlecht erhal tene Ruine ist. Und doch, welch in teressante Vorgeschichte hat diese Säu le nicht gehabt! Wie der Münchener Byzantinist Th. Preger nachgewiesen hat, ist sie ein Werk römischer Zeit tin ja ursprünglich zur Hauptstadt seines Reiches erheben wollte. Bei der Einweihung der Stadt Konstantino pel ließ Konstantin die Säule im Jahre 830 errichten, und sie trug da mals eine Statue des Helios (des Sonnengottes), die angeblich von Phi dias' Meisterhand herstammte. Diese Säule und Statue ließ Konstantin nun „die Statue Konstantins" benen nen, und es ist nach den neueren For schungen sehr wahrscheinlich, daß der Kaiser, welcher dem Christentume durchaus nicht feindlich, in jener Zeit dennoch so wenig dem Heidentum ent fremdet war, daß er sich in der darge stellten Figur des Helios verehren ließ. Bei einem heftigen Sturme am 5. April 1106 stürzte die Statue bei so sehr zertrümmert, daß sie nicht wictzer zusammengesetzt werden konn te. Auch die Säule selbst nahm da mals starten Schaden. Sie wurde erst später durch Manuel Paläologus wieder restauriert, und ihre heutige Gestalt zeigt die ruinösen Reste dieser Wiederherstellung. Die Daßgngt. Wissen Se, ich hatte nämlich von je her ä sehr boedisches un ginsdlerisches Gemiedh. Deshalb winschde ich mir ooch von meiner Bauline ledzde Weih nachden irgend ä Musik-Jnschdru mend. Ich war wärklich geschbannd, ich hadde nämlich auf ä Klavier oder so was gehosfd. Un was bringd se angeschlebbd? Aenne Baßgeige! Na, frage: „Sage mal, Bauline, wo hafde denn das Ungedhiem gekoofd?" „I nu, bei Dreedler Meier! Wees mer die Dinger zu deier; die hier kosd blos zehn Mark un oerrichd' ihre Diensde ooch!" meende se im Vollge- " ° „Weeßde Baul, schbiele lieber mor gen weider, de Nachbarn gennden sich nug. Schbäder koofde ich mir noch Ro den, Golofonium un alles Meegliche, awer änn verninfdigen Don kriegde ich aus mein Brummbaß nich raus. Dann had mir ämal ä Musigus er klärd, daß das Ding änn Gonsch drukzionsfehler hädde un iewerhaubd nich klingen gonnde. Na, da hadden se ja meine Bauline scheene ange schmierd! Aber drauf rum gefchbield habe ich jeden Dag meeglichfd viel, der Gra wall gefiel mer zuledzd. Wissen Se. wahres Schmie läßd sich äab'n nich underdricken. » « » 's mag so in Abril gewesen sin, da lagk ich ämal Nachds in scheensden Schlummer un dreemde, wie sich's sor änn gnden Deidschen geheerd, von Milledäre. Mid een Male zubbd mich meine Bauline an mein Deckbedde. „Du, Baul, heersch nischd?" „Nee," sage ich, ich schla fe!" „Na, 's is gud. Nach änner kleen Weile fchbricht se wieder: „Du, Baul, ich Heere was!" „Da mach' doch de Oogen zu un schlaf' ooch!" sage ich so recht ärger lich. Adderleg Strasse in Uapsladt. Aenne Bause! „Du Baul. bei uns muß Eener in der Schdube sin." Nu würd' ich abber wilde un fahre aus'n Bedde. „Goddschdrambach noch ämal, wer soll denn nur hier ruheschdeerenden Lärm veriben? Bei uns bricht doch Ich schdecke also mein Kopp rechd behudsam durch de Dhiere und gucke in die Wonschdube. Da war kee Mensch drinne, nur der Mond schien helle zum Fensder rein. Aber bleedzlich Heere ich ooch das verdächd'ge Gereisch. Härn Se, der Schreck fuhr mir doch in alle Glieder. Hindern Kleiderschränke kam's vor. Ich ziddere un bäbbere von Angsd, da bewegd sich mid een Male meine Baß geige, die da in der Ecke lehnde, un sliegd mit särchderlichem Gedeese zu Boden. „Hilfe, Meerder, Reiber!" schreib Bauline im Bedde. Ich will gerade de Dhiere zuglab ben un verriegeln, da sehe ich des Rädsels Leesung. Unsere kleene Kadze kommd nämlich ganz gemiedlick Baßgeige rauSgekrochc». aus'n Schalloche von meiner Baßgei ge rausgekrochen. War das Dhierchen nich da nein gekleddert un hadde na dierlich nich wieder rausgekonndü Mir fiel ä Schdeen von Herzen, wie ich das sahk, un ich legde mich beru higd wieder in Kahn. Kaum bin ich aber wieder so ä bis chen eingedusselt, da weckt mich Bau line bleedzlich noch ämal. „Du, Baul, in der Schdube is wieder Eener!" „I nu äb'n," sag' ich „jedzd wärd' ich das Kadzenviech aber nausschdek ken!" Ich schdeige aus'n Bedde un will in die Schdube. Herrcheses, schdehd da nich wärklich L langer, weißer Gerl drinne und leefd mid vorge fchreckden Händen auf'n Kleeder schrank zu!? Ich fahre zurick. „Bauline, ä Gefchbenfd, ä Ge schbensd!" „Baul, schidze Dei armes, schwa ches Weib!" slisderd die ziddernd. Mid änn wahren Leeweninude grei se ich under'sch Bedde, hole mein seli gen Bader sein alten Girassiersäbel vor und reiße die Stubendhier auf Da schdehd der Gerl midden in Zimmer un häld meine deire, geliebde Baßgeige in Händen. Mich hadde er noch nich gesähn! Ich will mein Säbel aus der Scheide reißen un zer re un zerre, aber das alde Dingt ging nich raus. Da schmeiß ich'n weg, hnbbe auf ben Gerl zu un back'» dein Halse. ,Hald, Mausehaken!" Der umglammerd meine Baßgei ge noch grampfhafder, und jedzd ich erfchd, daß es ä Hausbewoh ner is, der iber mir wohnd. Er heeßd Florian Miller un is lirischer Dichder. „Na, aber Miller, was gleddern Se denn um die Zeid in scheensden Neglischee bei mir zum Fenster rein?" „Laß mich, o Erdenwurm, der Rache Werk vollenden, Das Ungetüm, das mich zum Wahn sinn treibt. Laß mich's vernichten!" deglamierd das Dichderschenie mit Sdcndvrschdimme. „Was wolln'n Se? Meine Baß geige vernichden? Nu aber naus!" Ich reiße dem Gerl mei Lieblings inschdrumend aus'n Händen un schubb'n zur Thiere »aus. „Ha, der Rache Werk! Und ich vollend' es doch! sagd er noch kein Naussliegen. „Nu härnse, das ist meerschden deels Hausfriedensbruch! Und wenn Se noch ämal komm', schick ich meine Bauline auf de Bollezei! Berschdan den? Gude Nachd!" Wiedend schmeiße ich de Dhiere zu un gehe wieder in die Wohnschdube. Ei herrcheses nee. härn Se; da schdol« bere ich doch in der Dunkelheed iber meine Baßgeige un drede den deiern Jnschdrumende ä großes Loch in Bauch. Glob'n Se mir, ich hädde bald ge» weend vor Rihrung. Aber wie ich mir mein zerdrimmerden Liebling bei Lichde beguckde, sahk ich ooch den Gonsckdruktionsfehler. 's schdeckde nämlich ä alder Regenschärm drinne. Wie der mag blos da »ein gegomm sind? D' Schleuer.
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