HalriW. R Novellettc von T. Zilcken. ! »»«»»»«»«««»««»»»«««»»»«», ten FrUhstückstisch, ordnete Messer Stuhl. „Ist kein Schuß drin!" blickte. vergnügt. .Den Bock?" frug Irma. „Den auch war leider schon „Den hast du totgeschossen?" fragte Irma zögernd, gefaßt, etwas Schreckliches zu hören. Mentor?" der Verständnis- und liebevoll an, dann wandte sich der Oberförster mit Appetit seinem Frühstück zu. Irma hatte diensteifrig und ge räuschlos die Kaffeetassen gefüllt und von dem Schinken, der neben ihr lag, feine Scheiben geschnitten. Ge duldig wartete sie, bis ihr Mann mit ihr reden würde. Der stillte erst mit ein paar Bissen seinen Heiß hunger, und nun erzählte er: eben ordentlich Tag geworden, da hörte ich von den Jägerbänken her einen Schuß. Ich dachte sofort an Brandes, rief deshalb Mentor zu ein Zweig knackte. Nah bei den Jä gerbänken hebt der Hund auf ein mal den Kopf, wittert, sieht mich an und führt mich quer durch den Wald, nach der Lichtung, wo ich neulich den Bock gesehen. Brandes hatte also richtig gewußt, daß das Tier dort austrat; hat es regelrecht aus dem Anstand geschossen! Dicht bei der Lichtung ist eine Grube, mehr als mannstief, dahinein hat er den Bock geschleppt und ist in aller Ruhe daran, ihn aufzubrechen. „Drauf Mentor, faß!" ruf' ich, und ehe er noch das Gewehr erreicht hat, ist der Hund schon drüben, packt den Kerl am Kittel und zerrt und beißt, und kugelt in dem unebenen Loch kopf über mit ihm hin. Mentor war wie der Teufel bis ich dachte, der Kerl habe genug. Habe aber den Hund kaum zur Ruhe bringe» kön nen." „Und dann?" fragte Irma zit ternd. „Dann mußte mir der Spitzbube den Rehbock auf die Schulter neh men, und so, immer mit dem knur- Der Oberförster lachte in Gedan ken an den Sünder, der knirschend und widerwillig seinen Raub ge schleppt. Irmas Gesicht aber war immer sorgenvoller geworden. .Ist der Mensch eingesperrt?" als ich ihm den Laufpaß gab. Jetzt Der Oberförster war mit dem Frühstück sertig, er stand aus, nahm zunächst die Büchsen vom Stuhl und schloß sie in den Gewehrfchrank. Auf einmal hörte er hinter sich Schluch zen. Irma saß am Tisch und .Was ist denn los?" fragte er verblüfft, beunruhigt, ging zu ihr hinüber und hob ihr kleines, tränen nasses Gesicht. Sie umklammerte krampfhaft die derbe Hand. .Wenn dir etwas geschehen wäre! Wenn er dir auflauert! O du, du daß du immer allein in den Wald gehst, und immer mit Geweh ren hantieren mußt!" Der Oberförster hätte sich denken können, daß das kam. „Kreuzhimmelelement, bist du eine Jäaersfrau!" brauste er auf. Es ist eine harte Geduldprobe, wenn jemand, der nichts in der Welt mehr achtet, als Schneidigkeit, tag täglich erfahren muß, daß gerade die, die er am höchsten schätzen möchte, keinen Funken davon besitzt. Er hatte ihr mit guten und mit heftigen Worten zugeredet, er hatte ihr mit Engelsgeduld erklärt, daß eine Flinte bei halbwegs verständi ger Handhabung kein Unglück an richten kann. Vergeblich. Irma tat immer noch, als ob ein königlich preußischer Forst die Gefahren eines Urwaldes berge, und vor Schieß- d d' d s rein gar nichts erzählen. Da bleibt mir zur Unterhaltung schließlich bloß der Hund." Halb mitleidig, halb ärgerlich noch klopfte er auf die zuckenden Händ chen. Nach einer Weile beruhigte sie sich. Der Oberförster ging nun an den Schreibtisch, um die Eingabe ans Gericht aufzusetzen. Die wollte er am Nachmittag dem Amtsrichter mer, bald in der Küche, ordnete und bastelte in emsiger Geschäftigkeit, ohne ihn zu stören. Als sie beim Mittagessen ihm gegenüber saß, wa ren die Spuren der Tränen ver schwunden, sie war freundlich und heiter, aber er fand, daß sie blaß aussah. „Du könntest mich nach der Stadt begleiten, des Spazierganges wegen," sagte er. Irma nickte glücklich und dankbar. Kaum war der Tisch abgeräumt und kaum hatte der Hausherr bei einer Pfeife die Jagdzeitung durch geblättert, da stand sie schon zum weißen Hütchen und duftigen Kleid. Der Oberförster vertauschte die lei nene Hausjacke mit dem Uniformrock und setzte den grünen Filzhut mit dem königlichen Adler aus. Men „So ein verwöhnter Hund will natürlich nicht zu Haus bleiben", sagte der Oberförster, öffnete die Tür, und das Tier schoß ausgelas sen den breiten Weg hinab. Irma zeigte ihre helle Freude über den schönen, kräftigen Bestand, der in der Gegend seinesgleichen suchte. monen, die unter den Buchen wuch sen, sie achtete aus die Vögel, die hin- und wiederflogen, lachte über einen Hasen, der über den Weg sprang und verfolgte entzückt ein Eichhorn, das von Ast zu Ast klet terte. So, mit ihrer lieblichen Mun terkeit, hatte sie ihm, der sich nie et was aus Weibern gemacht hatte, vor zwei Jahren das Herz bezwungen. In Berlin hatte er sie auf der Hoch zeit eines Vetters kennen gelernt, ein blutjunges Fräulein, das eben erst aus der Pension gekommen, und es war ihm, dem gewiß niemand nach sagen konnte, er sei poetisch veran lagt, bei ihrem Anblick ein Vers ein gefallen: „Du bist wie eine Blume." Und da er lange Umschw-'i nicht liebte, wurde nach wenigen ZZochen auf auch die Hochzeit. Er hatte den Schritt nicht bereut. Sein Hauswesen, eine ungemütliche Junggesellenwirtschast früher, war behaglich und traulich, seit Irma darin schaltete. Hätte sie nur etwas Verständnis für sein Handwerk ge habt, es hätte ihm nichts zum Glück gefehlt. „Da ist die Bank," sagte Irma jetzt, auf ein liebliches Plätzchen un ter einer mächtigen Buche deutend. Gleich darauf traten sie aus dem Wald, vor ihnen lag das „Ausge baut", eine Ansiedlung von Tage löhnern und kleinen Ackerern. Nun ging es zwischen Gartenhecken und Obstwiesen her, und dann hatten sie die holperige Hauptstraße des Städt chens erreicht und standen vor dem Amtsgericht. „Du brauchst nicht mit hinein," sagte der Oberförster. „Geh' zurück und warte auf mich bei der großen Buche, ich konime gleich nach." Er trat in die Tür. „Nein, Mentor, du bleibst bei der Frau." Ueber die Schulter nickte er ihr noch einen Gruß zu. Irma ging mit Mentor langsam die Straße hin ab. Jetzt war sie wieder an den Gärten und Obstwiesen und jetzt am Ausgebaut. Kein Mensch war in den ärmlichen Häuschen zu sehe», die Leute waren alle auf dem Felde. Doch Mann zu bemerken. Sie kam zu der Buche und setzte sich auf die Bank. So wie sie aber keine Häuser mehr sie. „Ich habe doch Mentor," trö stete sie sich, „und bis zum Ausge baut sin.i's keine drei Minuten." wieder Hasenfuß nenne», würde. Er hatte recht, eine sollte an ders sein, der Hund war ihm «iq besserer Kamerad. Der führte sedei mal einen Freudentanz auf, sobald sein Herr die Flinte umhing, der kannte nichts Höheres, als seinen Herrn auf die Jagd zu begleiten. Und sie sie war ein einziges Mal sie gesagt. Irma war sehr zerknirscht, als sie daran dachte. Wen er wohl mehr entbehren wür de, sann sie nach, sie oder Mentor? Er konnte mit dem Tiere wie mit fast so schlimm, als wenn mir selbst etwas zustieße. Irma fühlte sich sehr unglücklich. In der Tiefe ihrer demütigen Seele war sie zu der Ueberzeugung gekom men, daß der Hund mehr für ihn wert fei. auf das Ausgebaut zu, dem Gatten entgegen. So gelangte sie an das Haus mit dem wüsten Hof. „Mentor, wo bleibt dein Herr?" fragte Irma. Mentor ist zehn Schritte voraus. Er bleibt stehen, späht aufmerksam nach der Richtung, aus der sein Herr kommen muß. Auch Irma wartet, blickt um sich. Da, fast neben sich, sieht sie einen Menschen, der hat das Gewehr an der Backe und zielt auf er will sich rächen. Schon spannt Brandes den Hahn, und jetzt jetzt „Wenn dem Tier ein Unglück ge schähe " hatte ihr Mann ge sagt. Da springt Irma hinzu und wirft sich mit aller Kraft auf den Men schen. Sie ist zu schwach, ihm das Gewehr zu entreißen, der Laus ver ändert bei dem Anprall nur die Rich tung. Ein Knall und Pulverdampf. Irma sinkt seufzend zusammen. Der Schütze aber, dem Entsetzen das Haar sträubt, läßt das Gewehr fallen und flieht nach dem Walde. Doch einen Pulsschlag, ehx das ge schah, war an der Wegbiegung der Oberförster aufgetaucht, und in ge strecktem Galopp war Mentor ihm entgegen gesprungen. Da kracht der Schuß. Mentor rennt zurück und dem Entfliehenden nach, um, noch ehe er ihn erreicht hat, abermals Kehrt zu machen und der Frau zuzueilen, die am Boden liegt, und von dieser hinweg wieder dem Oberförster ent gegen. So macht er ratlos, keuchend und bellend mehrmals die Runde, bis sein Herr die Unglücksstätte er reicht hat. Der stürzt neben de: Reglosen nie der, an der nichts bemerkbar ist, als die Blässe des Gesichts. „Irma, Irma, um Gottes willen, was war das?" Da öffnet sie die Lippen, ihre Stimme klingt lallend: „Brandes er wollte den Hund da wollt' ich ihm das Gewehr nehmen." „Hilfe, Hilfe," schreit der Ober förster, „ein Unglück!" Ein Junge, der nahebei gearbeitet, hat auch den Schuß gehört. Er ist schon zur Stelle. „Junge, lauf ins Krankenhaus. Eine Bahre, der Doktor soll kommen. Schnell, schnell." Der Junge läuft schon. Der Oberförster hält Irmas Oberkörper in seinen Armen. „Wo tut's weh, Irma?" Keine Antwort, kein Lebenszeichen. Der Oberförster beugt sich über sie, öffnet ihre Kleider, reibt ihre kalten Hände. Mentor drückt sich winselnd an seinen Herrn; der merkt cs nicht, denn er lauscht und wartet in atem raubender Angst. Da macht der Hund den Hals lang, hebt den Kopf gen Himmel und heult ... heult ... Schauerlich tönt es durch die Stille. Es klingt dem Manne wie eine To tenklage. Heiliger Gott, wenn sie stirbt, gar schon tot ist! „Um einen Hund!" stöhnt er ver zweifelt. Und plötzlich faßt ihn ein Grausen vor dem Tiere, dessen Rettung er vielleicht mit dem Leben seines Wei bes bezahlt hat. Er fühlt: er hat den Hund gern sehr Der Oberförster erhebt sich schwer fällig prüft mit zitternden Fingern das Gewehr, das Brandes hat fallen lassen es ist eine schlechte, alte Doppelbüchse und er zielt schießt. Lautlos stürzt Mentor zu sammen. Der Oberförster aber, überwältigt von Ergriffenheit und Weh, sinkt zwischen dem toten Hunde und der bleichen Frau zu Boden. .O du tapfere, arme Maus! Hun dert-, tausendmal hätte ich den Hund für dich hingegeben." Da ist es, als fliege ein leichtes Rot über ihre Wangen. Sie hat seine Worte verstanden lebt! Zwar die Stimme klingt ihr noch wie aus weiter, weiter Ferne, aber tapfer hat er gesagt. Sie schlägt die Augen aus tiefes, seligstes Glück leuchtet darin und lächelt ihn ganz munter und siegesstolz an. Und laut aufjubelnd hält der Ober förster sein mutiges, liebliches Weib Em Abciiteilrr. Von Aemi Kindt. Tage. d B erreichen, die ihn zu den häuslichen Penaten führen sollte. Aber soweit er sein Auge die feierlich blinkende Laternenreihe der endlosen Straße entlang schickte, so sehr er sein Ohr Einen Moment besann er sich, ob er nicht besser täte, den Kutscher dort drüben anzurufen, der mit seinem Pferd um die Wxtte schlief aber sein besseres Selbst triumphierte, die ses nämliche Selbst, das Frau Char lotte während einer zehnjährigen Ehe in unverdrossener, mühevoller Arbeil zu jenen Tugenden herangebildet hat te, welche dem Weibe Wohlgefallen, und unter denen die Sparsamkeit in Bezug auf Droschken nicht die gering fügigste war. Und er wurde belohnt. Er bemerkte endlich weit hinten aus dem Dunkel des Straßenhorizontes eine gelblich glühende Kugel sich herausheben, die in einem Meer von schwarzer Tinte zu schwimmen schien und allmählich grö ßer wurde. Er kannte dieses Licht in diesem Zeichen mußte er siegen. Es war ein Wagen der Strecke Alexanderplatz- Fünf Minuten später sitzt Ottokar Amberger in einer Waggonecke, dicht bei der Ausgangstür. Das gleichmä ßig-dumpfe Rollen der Räder, das monotone Klirren der Fensterscheiben und die ausdruckslose Stimme des eine entschieden einschläfernde Wir kung. Willenlos ergibt sich der Fahr gast dem träumerischen Reiz de: Situation, die von einer Petroleum lampe melancholisch beleuchtet wird. Er ist kein hervorragend schöner Mann, aber auch kein häßlicher. Er ist weder jung noch alt, nur augen blicklich sehr müde. Seit es Frau Charlotte einfiel, vor vierzehn Tagen, am Anfang des Oktober, noch ein südlich gelegenes Bad aufzusuchen, zu einer Zeit, wo der letzte ausgehungerte Sommerfrischler schon längst an die Brust der gewaltigen Nährmutter zu rückgekehrt war, seit diesem Tage ge nießt Ottokar Amberger die Annehm lichkeiten einer verspäteten Strohwit lich nicht frei sind. Auch diesen Abend hat er wieder unter dem Zauber jener entzückenden Langeweile ausgekostet, die allen Strohwitwern eigentümlich ist. Er be unverlierbar scheinenden Null ouvert mit zehn Schoppen Pschorr - Bräu. Ganz leise und allmählich sinken ihm die Lider über die Augen. Ihm ist jetzt außerordentlich behaglich zu Mute. Ihn beschleicht das dunkle, aber wohltuende Gefühl, als sei die Strohwitwerschaft, geschmückt mit den Jnsignien des verfügbaren Haus schlüssels und ihrem absoluten Manko an allem, was „Gardinenpredigt" heißt, die einzig menschenwürdige Exi stenzform, und er Preist sich glücklich, daß bei seiner Charlotte die Kur so vortrefflich anschlägt. Plötzlich aber stößt er in seinem Halbschlummer einen Seufzer aus. Ihm flog etwas durch die Gedanken ein unerfüllter Wunsch, der noch zu seinem Glücke fehlt. Denn es war kein Zweifel, es gab in diesen ungebundenen Stroh der verlängerten Skatstunde des Be gehrens wert erschien. So waren da beispielsweise schmale, in ein liebens würdig diskretes Dämmerlicht gehüll te Pfade, die von der standesamtlich aber langweiligcnStraße Pflegte. Für Ottokar Amberger jedoch hatte sich bisher kein derartiger Weg ge öffnet. Vielleicht hatten seine Augen, Glanz, den Frau Charlotte sonst aus strömte, die Wegweiser übersehen! An dem Stammtisch in diesem te, aber er selbst hatte bei sol- in dem durchbohrenden Gefühle einer vollendeten Schuldlosigkeit die Schil derungen der anderen über sich müssen ergehen lassen. Nicht die kleinste Versuchung war ihn in die Wirklichteit zurückgerufen. Ottokar Ambergers Mund murmelte eine Verwünschung und seine Blicke einer riesige» Hutschachtel und ihm gegenüber in der anderen Ecke Alle Donner und Wetter, das nenn' ich einmal ein Gesicht! auf diese interessante Erscheinung, die er früher nicht bemerkt hat und die jetzt wie hingezaubert vor ihm sitzt. Klassisches Profil, weiche, runde Linien und zwei große, schöngeschnit tene, braune Augen. Dazu eine eben so prunklose als geschmackvolle Toi lette. Nichts Ueberladenes, nichts Ge suchtes. Eine vornehme Einfachheit umfließt die Gestalt! Und je länger Ottokar Amberger betrachtet, um so eifriger beschäftigen sich seine Gedanken. Wer mag sie sein? Diese nächtliche Stunde und der Mangel jeglicher Begleitung lassen der Kombination den weitesten Spiel rcuni. Ah jetzt sieht sie ebenfalls her züngelt ein Feuer, welches die Vor sätze des respektabelsten Strohwitwers verzehren könnte. Ottokar Ambergers Herz schlägt schneller, eine merkwürdige Unruhe bemächtigt sich seiner. Anreden oder Nichtanreden, das ist hier die Frage! wendet. „Wundervoller Abend heut!" sagt mindesten können! In der Behand lung derartiger Probleme ist er of fenbar kein Meister! der Zufall zu Hilfe. Der Zufall, ler der Welt! Zu Füßen seines reizenden vis-K -vis nämlich entdeckt er etwas Weißes. Er hebt es auf und reicht es mit einer höflichen Verbeugung herüber. „Verzeihen Sie, ist das vielleicht Ihre Fahrkarte?" Abend Glück. An der Potsdamer Handschuhen und der Hutschachtel aus. Jetzt ist er allein mit ihr. Und jetzt Frau Charlotte schwerlich hätte träu men lassen! Allerdings trägt er bei dieser Kon versation die Kosten so ziemlich selbst, Münze, mit Ja oder Nein. Augen an seinen Lippen hängen, er zählt er von seinen Reisen und den bevorstehenden Vergnügungen der Corps de Ballet auf die Kunstausstel lung kurz, er scheint unerschöpflich. Nur eins hätte ihn genieren können. Draußen auf der Plattform des Wagens lehnt die massive Gestalt des Schaffners und betrachtet die beiden mit einer stillen, kaltblütigen, ver- > ständnisvollen Miene. Aber Otto. Ziel. Und weiter fliegt der Wagen. Schon is' der Botanische Garte» erreich? und im,li näncrt sich dem Wcichbilde Ber lins. In kurzem wird -nun an der Endstation Schöneberg an'a»gen, wo die junge Dane, wie Ottokor Ainber ger soeben durch ein allerliebste-' Ja erfahrt, aussteige« wird. Selbstverständlich erheischt es dann scine Ritterpflicht, sie in di ser dun keln, abgelegenen Gegend nicht allem zu lassen, sondern ihr die Begleitung anzubieten. Das ist unter solchen Umständen etwas so durchaus Naliir» siches, daß er sich wundern mußte, es anders wäre. Und »or seiinr er sieht sich selbst, den verspäteten wunderung erfüllt. Ein dnmpfer Krach der Wagen hält. .Schöneberg Schloßpark", ruft der Schaffner. Man erhebt sich und Ottokar Am berger will soeben die entscheidende Frage bezüglich der Begleitung tun. als ihm etwas einfällt. Er hat über seinen oratorischen Bemühungen j» gänzlich vergessen, eine neue Fahrkarte zu lösen. Seine jetzige war an der Potsdamer Brücke abgelaufen. Schnell det sich an den Schaffner. „Ich bin noch fünfjehn Pfennig schuldig!" »das Geld schenk' ich Ihnen!" .Wie sagten Sie?" „Ich schenke Ihnen das Geld!" „Sie schenken mir und darf ich fragen weshalb?" „Weil Sie" antwortet der Be amte. während ein anmutiges Lächeln ben!" Hinter sich vernimmt der unglück liche Strohwitwer das Rauschen eine» Frauengewandes und ein silberhelles zu 10 Lstrl. das Psmid zu habe». Er wird wegen seiner Seltenheit sast nur bei königliche» Gastmählern ge reicht und ist etwas ganz Köstliches. Auch machen die hohen Herren sich Geschenke damit." Eine wahrscheinlich ebenfalls von Garway herrühende Zeitungsnotiz teilen TceS an sich gebracht und ver kauft ihn sowohl in Blättern als auch abgekocht, und zwar »ach der Anweisung der erfahrensten Kauf leute, die iu östlichen Ländern ge reist sind. Mittelst seiner Ucniitnis. Sorgfalt und Industrie weiß sich be sagter Garway stets den beste» Tee zu verschossen und ihn aufs beste zu bereiten, daher so viele Edelleute. nie», um davo» zu trinkend Er ver kauft ihn von 1« bis 12 Schillingen das Psmid." brauch des TceS in Fainilieiikreise» nicht früher allgemein als iin Jahre 16V7, denn in einem Tagebuche des angesehenen Grasen Elawendon aus dieser Zeit heißt eS: „Pater Eaplet irgendeine Sorte, die er in Ehina getrunken hat." Erst in verhältnis mäßig späterer Zeit hat dann der den. Zeitgemäß. Lenchen sah ihren Bräutigam treuherzig an und mit einer Krokodilsträne im Auge sagte sie: „Ich muß dir deine Geschenke wie der zurückgeben, Artur; denn ich bin mich bereits mit ihm verlobt." „So," sagte bestürzt der kaltge stellte Jüngling, „was soll ich denn .Ich werde meinem neuen Bräuti gam sagen, er soll sie dir abkaufen."
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