Gepäckträger No. 93 Von Gustav Hochstcttter. nie! Ich schimpse überhaupt nie! Aber mein Geld will ich!" Num mer S 3 schrie so laut, daß sich vor „Was?! Gibt inir mein Geld ich höslich sein soll!?" aus seiner königlich prenßischen Ge mütsruhe aufgeschreckt, erkundigte sich wortkarg nach nnierm Begehr. Da sand der Beamte fosort seine königlich preußische Gemütsruhe wieder. „Da ist hier nicht die rich tige Stelle", sagt er nüchtern und terrain." Der Gänsemarsch bewegte sich zum Bnrean des Gepäckmeisters. „Wo ist der Masler von das Ge- Pack?" Der Master von das Gepäck ivar nicht in seinem Bureau und blieb Händen zn reden gedenke. Und seine Stimme schallte, daß sie fast das kleine Eisenbahnabteil zu zerspren- Riese. Tenor. Trei Monate später kam mein Bruder wieder hierher. Ich gedachte jenes seltsamen Ereignisses. „Heute", sagte ich, „wird wohl Nummer öZ schon in Chicago sein." „Nicht ganz", lächelte mein Brn» der. „Ter Direktor war nämlich kein Operndirektor, sondern der Di rektor - einer Chieagoer Düngemit telfabrik. Er hat mir das schon vor der nächsten Station gestanden. Den Schwindel init der Tenorstimme hat Ma-Mrgana. Vo« Pros. Dr. B. Donath. Die schrillendsten Phantasien un serer Märchenträume werden bei die merlicht der Sonne, daS gleitende Feuerarabesken in die zitternde Luft malt. Wer glaubt sie dann nicht zu sehen, jene trügerischen Spukgevilve, die das überreizte, siedende Gehirn zum Greifen nahe rückt: Palmen- Haine, Paläste, schimmernde Mina retts, frohe Volksmassen und Wasser Wasser. Fata-Morgana, ein äf fender Zauber, den der heiße Wüsten sand geoar. Wie so oft, muß auch hier die Wis senschast dämpfend und berichtigend eingreifen. Sie sagt uns zunächst, daß es eine optische Täuschung nach ferne Palmen oder Gebirgslinien, zu spiegeln scheinen. Aber das Bild ist ziemlich unscheinbar und wirkt nur, weil es an einer Stelle entsteht, die vorher als trockener Sandboden deut- Wasser", das „Sehrab" der Araber, niemals. Physikalisch genommen ist es nichts anderes, als ein schmales Himmelsstreifen zusammen noch ein winziges Spiegelbild seiner selbst un ter sich trägt, oder ein flacher Aus läufer eines Kllstenstückes, das ein wenig in die Luft emporgehoben ist, doppelt und auf dem Horizonte reitet das ist alles. Diese Erscheinung ist jedoch nicht mit der sogenannten inentlich wenn nach heißer Nacht ein frischer Wind einsetzt, sieht auch wohl der fleißige Ruderer auf den weiten umgelehrte Spiegelbild sichtbar war. Doppelte, drei- ja selbst vierfache Spiegelungen sind beobachtet worden, gläubilfchen Seefahrers werden phan tastische Ruinen und Paläste vorge täuscht. Dann sind wir im Zau berreich der Fee Morgana, des sagen haften Königs Arthur ränkevoller Stiefschwester, die in der kristalle nen Tiefe wohnt und des Abends mit ihren Gespielinnen aufsteigt, um sich durch irreführenden Spuk an Rübenzucker deck,. Mall könnte leicht den Rübenzucker für aller halten, als er es in Wirk lichkeit ist. Seine (nitslehung liegt jedoch gar nicht so sehr weit zurück. Man geht wohl nicht sehl, wenn nmn sie auf das Jahr 1747 verlegt. In diesein Jahre fand nämlich der Chemiker Andreas Sigismund Marggraf, derzeit Direktor der phfi talischen Klasse der Berliner Akade i!,ie der Wissenschaften, daß in den gewöhnlichen Nnnkelrüben ein Süß stoff enthalten sei, der dein indischen Zucker fast ebenbürtig zur Seite ge stallt werden könnte. Fünfzig Jahre lang blieb diese Entdeckung ein hal bes Laboratoriumgehcimnis. Erst gegen Ende der neunziger Jahre des achtzehnten Jahrhunderts wurden die ersten praktischen Versuche aus Znk kergewinnnng durch die Runkelrübe in »aulsdorf und Franzöfisch-Buch holz, beide in der unmittelbaren Nähe Berlins, angestellt. Veranstal tet wurden diese Versuche von Franz Carl Achard, der 22 Spielarten der Tritten von" Preußen eine Probe von Psund 3(1 Lot Rübenzucker zu überreichen. Eine königliche Kommission zur Prüfung des neuen Süßstoffes wur de in Berlin eingesetzt. Ihr Gutach ten war ein so günstiges, daß, laut KabiiiettSorder vom 23. November 17!)9 der Anbau der Rüben sowie die Sirnp» und Juckerbereitung je dermann im Lande freigegeben wur de. Schlesische Zeitungen ans dieser Zeit brachten denn auch vielfach Ar tikel nnd Notizen zur „allgemeinen Beherzigung und Nachahmung für Teutschland über den Wert nnd Nut sien die Zuckerfabriken wie Pilze aus dem Boden schössen. Selbstverständ lich arbeitete man dann fleißig an mochten es aber doch nicht, sie zu tö ten. Ter eigentliche Aufschwung der Niibcnzttckerindustrie datiert dann derts. Der arme kleine Sepp die Bank gelegt hatte: „Du, paß auf, dös geht net! Mit so an Packen mnßt gefälligst dran- schichte. Sehr bekannt ist die Ge von Rom gegen alle ihm verdächtigen Personen richtete. Der Name Brutus, der sich in der französischen Sprache dies Mittel die Athener zur Befrei die einzig richtige Lösung für das Hamlet - Problem. Der geistvolle Börne sagte mit Bezug auf den Ham mit stimmt die Auffassung überein, die Professor Mills von der Universi tät Phildelphia in einem Vortrag imstande ist, einen Zustand der Gei steskrankheit vorzutäuschen, der selbst .'ine krankhafte Anlage nach dieser Richtung besitzt. Daß dem nicht immer so sein kann, lehrt allerdings schon die daß es auf der Bühne so sich beispielweise in die Wahnsinns szene eines König Lear, eines Narziß, einer Ophelia oder eines Gretchen ein stiges Gleichgewicht dadurch gefährdet zu sehen. Im Leben sind die Fälle von erheucheltem Wahnsinn am häufigsten dienst. Wie es Menschen gibt, die sich ihrer Wehrpflicht durch Berstüm- Speije fürs Herz. Müßiggang ist aller Dichtung Ansang. Der Wein der Wahrheit trägt kei ne Etikette. Modern. Diener (zum iin Ihrem Comptoir eingebrochen." Bankier: „Gauner sagen Esel waren's."
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