. „»ällei. sei scdla«'." > ES war das Pracht - Exemplar al ler Bouquets, daS Herr v. Lenzfeld dem niedlichen Kammerkätzchen entge genstreckte, während eS ihm die Thüre zum Boudoir der Herrin öffnete. „Das gnädige Fräulein noch nicht aufgestanden aber Lieschen, wi« sehen Sie denn auS? Ist Ihnen über Nacht der Herzallerliebste untreu ge worden?" Lieschen sah in der That so betrübt aus, daß diese Frage des verdutzt dreinschauenden Kavaliers wohl berech tigt war. „So reden Sie doch," fuhr dieser drängend fort. „Drei volle Tage lang «ner zu verlassen. Lenzfeld folgte ihrem Winke und steckte das Bouquct mit einer Fürsorge, die dem Preise des Objektes entsprach, in die Vase. Dann wandte er sich wie aber etwas blasirtes Gesicht hatte sich Wohl für mich zu sprechen sein?" „O gewiß. Sie bittet den Herrn Baron nur um einige Augenblicke Ge in das Mädchen zu dringen. Liesbeth aber schüttelte nur daS hüb sche Köpfchen, seufzte melancholisch und genfer. t . d' Das ist schon verdächtig. Noch mehr: es ist raffinirt. Es ist ein freventli ches Spiel mit unseren heiligsten Em toilctte gekleidet und glich in ihrer vor nehmen Erscheinung wie Lenzfeld sagte .einer rein geborenen Für stin." , . j , llt« aber fast zurück, als er ihr in das sonst so schelmisch lachend« Antlitz sah. schöne Hilda heute aus. Bin Schleier her Wehmuth war über ihre Züge ge breitet, in ihren großen blauen Augen daß sie zitterte. sagte sie mit umflorter Stimme, „wie dank« ich Ihnen für ihre zarte Auf merksamkeit," dabei wies sie auf den prächtigen Blumenstrauß. „Ich bedarf jetzt solcher Zeichen wahrer Zu neigung mehr denn je —" doch gleich offen' was ist geschehen? Wer hat Sie gekränkt, beleidigt? Wen soll ich zur Rechenschaft ziehen —" „O, mein Freund! Davon kann schchen, kann menschliche Gewalt nicht bekämpfen!" Er fand auf diese Worte keine Ent- < Nun fuhr er wirklich zusammen. .Ah! ah! jetzt beginne ich zu ahnen! Es gibt einen dunklen Punkt in Ihrem Leben, «in Etwas, das Sie mir bisher verschwiegen abzuweisen?" Ihre Blicke wurden etwas lebhafter, als sie erwiderte: ,O nein! DaS ist es nicht! Im Ge gentheil. ES erfüllt mich mit Freude, Ihnen zu sagen daß ich bereit bin .Oh Fräulein Hilda, ist das wirtlich Ihr Ernst wirklich?" wirrung heraus. Warum jubelte er nicht auf bei diesen Worten? Er vermochte sich es selbst nicht zu erklä ren, aber die Art ihrer Zusage und die begleitenden Umstände machten ei druck auf sein Empfinden. .Verzeihen Sie, theuerste Hilda," be gann er verlegen, „ich möchte Sie nicht verletzen, aber Sie geben mir Ihre Zu sage in einem so merkwürdigen Tone „Zürnen Sie mir deshalb nicht, Herr Baron. Wenn Sie wüßten! Ge rade jetzt ist Ihre Bewerbung, Ihr freundlicher Antrag meine einzige Stütze, mein einziger Halt. Wenn ich jetzt Sie nicht Hatte —" . . Sie war bei diesen Worten langsam auf ihn zugekommen, aber uner klärliche Empfindung! anstatt bese ligt vor ihr in die Kniee zu sinken, reti rirte er instinktiv Schritt für Schritt, als wolle er sich ihrer Zärtlichkeit ent ziehen. „Meine Gnädigste Sie machen mich mit diesen räthselhasten Andeu tungen ganz bestürzt. So sagen Sie mir doch vor Allem, was Sie betroffen hat?!" „Ein trauriges, sehr trauriges Geschick, das freilich Sie vielleicht nicht den —" Fast ärgerlich fuhr es ihm heraus! „Aber um Gotteswillen, wa? ist für ein Geschick?"^ stotterte er und blickte sie völlig faf „Es ist die volle, traurige Wahrheit, mein Freund," entgegnete sie resignirt. „Die Erkältung, die mich während der letzten Woche am Auftreten gehindert hat, ist verschwunden mii ihr aber Aerzte?" „Das Schlimmste nichjs!" Eine peinliche Pause entstand. Sie Gesicht am Fenster. Plötzlich aber raffte sie sich empor Ihre Liebe, Ihre so oft bewiesene An die ich nun ferner für immer verzichten muß." Der Baron rührte sich nicht vom Platze. lt st d ten Deutschlands und des Auslandes Ihnen Ihren kostbaren Schatz, Ihr fast wie Spott vorkam, an und ver- „Hm! Heute so vergnügt! mur melte er verwundert und ließ sich nach denklich in einen Sessel fallen. Aber im nächsten Moment schon fuhr er überrascht empor Was war das? Was schlug da vom Nebenzimmer her an sein Ohr? Täuschte ihn eine grausame Hallucina tion? Nein, nein! Es war eine Stimme, unbedingt Hildas Stimme! tes: Mädel, sei schlau! Ist's auch ein Kavalier, Mädel, sei schlau! Mädel, fei schlau! Will vielleicht nur Dein Gold, Mädel, sei schlau!" Der Baron verstand jedes Wort ach, sie war ja berühmt, ihre deutliche Aussprache! Ja, er kannte das Lied sogar. Niemals aber hatte er ander und schlug sich so heftig gegen die Stirn, daß die Nähte des Hand schuhs krachten. In demselben Augen blick, während aus dem Nebenzimmer her der zweite BerS des Liedes ertönte, erschien Lieschens Kopf tn der Ein ganySthür. Diesmal lachte die Kleine „Mädel, fei schlau!" VW« gtfthrliche Schlang«. Ter Missionar Pater Tupont hat einen Bericht über eine gefährliche Ter Missionar, welcher seit mehreren wird. Ter Kops dieses Reptils ist nach jedoch mißt 14 bis 18 Fuß. Sobald die Gwezie, schreibt P. Tupont, «in Geräusch vernimmt, erhebt sie vorsichtig psen und hestigem Erbrechen schwarzen Blutes. Tie stärksten Männer, die am längsten dem Gweziegiste zu widerstehen noch 100 bis 20t) Schritte gehen, dann Mißverstanden. Mutter: herrlich! Gewiß Alt? Mutter: Malitiös. Förster (auf d«r „Ja!" Förster: „Armes Thiers... Ale gebt's «eiter? Einmal hatte ich den Entschluß ge» faßt, Romanschriftsteller m werden. Mein Vater lobte diesen Vorsatz und schreiber in die Lehre. Als ich ausge lernt hatte, miethete ich mir eine com sortable Schriftsteller - Dachkammer, wartete, bis es dunkel wurde, steckte dann ein eigens mitgebrachtes Endchen Talglicht in den Hals einer vorher sorg sam ausgetrunkenen Bierflasche, zündete es an und begann folgendermaßen zu schreiben: Ter Verbrecher aus Liebe. Roman in drei Bänden. Erster Band. Erstes Kapitel. Seine Schritte verhallen allmählich.... Wer ist der Wanderer, der durch die Nacht schreitet und dessen Schritte all mählich verhallen? Es ist zu dunkel, als daß wir ihn erkennen dürften. lerne Nicht Halt? thuter^Wir offenbar Roderich Wildenhorst heißt. Er steigt die wenigen Stufen zum Kel ler hinab und öffnet die Thüre. Wü stes Gejohle roher Gesellen empfängt von ihnen, denn er ist edel. Mit vor nehmer Geberde bestellt er ein Nordlicht mit Morgenröthe, das edelste Getränk, zubringen wollte, wurde er ungnädig entlasten. Trotz der Gründlichkeit sei ner Studien hatte Roderich eine Klippe zurück. Ein ältlicher Mann hatte sich zu ihm gesetzt. „Zeige uns, daß Du Dir Tein Brod Mann, sonst ist es mit unserer Freund schaft aus." „Niemals, Schinkenherinann, nie wohnt " „Niemals!" rief Roderich. „Tann verzichte aus Gunhilde." 'Zweites Kapitel. Gunhilde. Assestor in diesem Ministerium vorge stellt worden. „Guten Abend," hauchte Gunhilde „Willst Du jetzt odernicht?" herrschte „Ich will," sagte Roderich fest. Trittes Kapitel. Der Einbruch. .'inmal zu lefen, denn sie paßt auch aus den Ansang dieses Kapitels. In so einer Nacht klomm Roderich eine Leiter hinan. Eine Fensterscheibe wurde mit tels Pechpflasters eingedrückt, das Fen. einem Tisch liegend verschiedene Gold- und Schmucksachen, eine gespickte Börse und ein mit Banknoten gespickte« Porte feuille. Schon wollte er die Sachen in die Tasche stecken, als eine zufällige Wendung der Laterne ihm ein Bett zeigte. In diesem Bette ruhte ein Mann, welcher sorglos und regelmäßig schnarchte. Dieser Mann war Ro derichs Vater. Er wendete daS Licht nach der anderen Seite dort schlief die Mutter. Ein fürchterlicher Seelen kampf entspann sich in Roderichs Brust. trotz Allem liebt und verehrte? Sollte er unverrichteter Sache zurückkehren und aus Gunhilde verzichten, ohne die ihm das Leben nicht lebenswerth erschien? Ich zermarterte mir den Kopf, um für Roderich einen Ausweg zu sinken, fand ihn aber nicht und habe ihn auch bis heute noch nicht gefunden. Ich gab es daher auf, Romanschriftsteller zu wer den, und wurde Seifensieder. Das gesollt mir entschieden besser, denn in diesem Geschäft wickelt sich Alles glatt ab und man stößt aus keine schwierigen Probleme, die einem sein Bischen°Ver stand rauben können. Ter Name Helgoland. alten Zeiten landete einst ein KkWg mit Namen Helgo an der östli chen Küste der Insel, aus welcher eine wegen ihrer Lasterhaftigkeit verrufene Königin Olufa herrschte. Ungeachtet des Ueblen, daS er von ihr hörte, hatte Helgo große Neigung, sie zu Heirathen; aber die stolze Frau wies alle scine An träge mit Härte zurück. Da stieß er so heftige Drohungen gegen sie aus, daß sie «ndlich darein willigte, ihm ihre Hand zu geben, und der Tag der Hoch zeit wurde festgesetzt. Aber die Königin hatte dabei nur eine Hinterlist im Sinne. Beim Mahle, an Helgo's Seite sitzend, machte sie ihn besinnungs los trunken, dann ließ sie sich eine Schee« bringen und schnitt dem armen Manne, der im tiefsten Schlafe lag, das Haar bis auf die Haut ab. Damit noch nicht zufrieden, ließ die boshafte Frau den Kahlgeschorenen in einen Sack stecken und. ihn auf sein Schiff bringen. Helgo war außer sich vor Wuth, als er beim Erwachen sich so be trogen sah ! er schwor, sich zu rächen, und zögerte damit nicht lange. Bekannt mit Olusa's schmutziger Habsucht, ge wann er einen ihrer Pagen, der seiner Ben Scha/ entdeckt, von dem er noch Niemand gesagt. „Du bist ein wacke rer Diener", sprach Olusa erfreut, „und sollst königlich belohnt werden, wenn Du das Geheimniß bewahrst und keinem Anderen als mir die Quelle der Reichthümer zeigst." Daraus begab sie sich, von dem Pagen begleitet, in den Wald, wo sie statt des Goldes und der Juwelen «inen Verrüther fand, der sie ihre Unterthanen das ungeheure Löse geld bezahlt hatten, welches der Barbar sür die Freiheit seiner Gefangenen for ständig die ihm theure Frau bewachte, fand Olufa doch Mittel, sie entführen lassen und sie durch vcrgistete^Spei der Fische, meine Herren, ist ein kleines Beispiel. Sie wissen ja Alle, daß ich, ehe ich Kap'tän würd«, «ine ganz« Zeit Tiefe. Ich sollt! Mtssungen vorn«h- Flossen ein Instrument Aber, Herr Kapitän! Aber, Herr Kapitän!! Was soll sein? Was für'n Fisch? Ja, meine wehrt?"^ .Gottbewahre! In der Stcckdun kelheit glaubte ich ja, es wäre meine Krau.'" Lägerglande l> Iltds»e». In jenem kleinen Bezirk Ostpreu ßens, welcher durch den dunklen Fich tenwald der Rominter Haide und durch den unwirthlicheren russischen Grenz graben vollständig ein- und abgeschlos sen ist, blüht die bunte Blume des inannichsaltigsten Aberglaubens noch in gar vielen seltsamen Exemplaren. Freilich haben die letzten zwanzig Jahre auch in dieser Weltabgeschiedenheit Wunder gewirkt, ohne daß es dort durch etwas mehr Aufklärung gerade gemüthlicher geworden wäre. Rings um die ausgedehnte Rominter Haide gab eS und giebt eS noch eine wahr« „Besatzung" von festen durchtriebenen und wenig gewissenhaften bäuerlichen Besitzern und Eigenkäthnern oder deren Söhnen, welche theils mit, öfter noch ohne Berechtigung, mit einer vornr weltlichen Donnerbüchse zu Felde zie hen, um am Waldesrande und, wenn die Luft rein zu sein scheint, im Walde selbst auf Raub zu lauern. Ihr Hof fen und Harren gilt vornehmlich Rehen und Hirschen, wobei das Alter, Ge schlecht usw. natürlich „keine Rolle spielt". Einer der schlimmsten von al len war seinerzeit ein kleiner Besitzer, der aus dem französischen Feldzuge eine unbesiegbare Leidenschaft für ein freies Umherstreisen mit dem Gewehre heim gebracht hatte. Er war auf allen Dorfjagden wie zu Hause, unternahm jedoch vielleicht noch häufiger minder harmlose Abstecher in den nahen Forst. Es war haarsträubend, was man sich von seinen Erfolgen erzählte. Nie mand aber konnte oder wollte ihm et was beweisen. Es gelang jedenfalls nicht, ihn abzufassen. ' Ihm zu begegnen, wäre unter Um ständen auch nicht jo unbedenklich ge „auf's Ganze" gegangen wäre. War doch auch seine Schießfertigkeit bekannt genug. Eines Tages mochte ihn nun, als echten Lithauer, vielleicht der „Kor nus" besonders redselig gestimmt haben, denn er erzählte ausführlich den eigent lichen Grund seines sicheren Schießens. Seine Flinte habe ansang« nichts Rech tes treffen wollen, bis ihm der sür solche Fälle mitgetheilte Rath eines besonders habe das gethan, und wirklich sei eS dann mit dem Schießen schon besser ge gangen, aber immer noch nicht gut ge nug. Das Nächste war daher, daß er sich eine Blindschleiche im Walde sing nnd sie lebendig aus der Flinte schoß. Das war dann gleich eine ganz andere Geschichte. Nun schoß sie schon wi« „Gist." - Ein guter Freund vo« ihm bestä tigte sie als etwas durchaus Selbstver ständliches und Gewöhnliches und fügte hinzu, daß jener Biedermann das Best« noch gar nicht erzählt hätte. Da sein «in wenig über den der unter dem Feuer bleibe. Als er deshalb einmal zum Abendmahl gegangen sei. Hab« er die Oblate, die der Pastor ihm in den Mund gesteckt, nicht hinuntergeschluckt, sondern die ganze Zeit über im Munde behalten. Nach der Kirche hätte er si« unbemerkt herausgenommen und, den Tage in die Flinte geladen und ausgeschossen. Seitdem treffe er mit jedem Schuß. Aber selbst möcht« sonst noch immer ziemlich zahlrtich ver breitet. Sie sind Jahrhunderte alt und werden noch manches Jahrzehnt wollen die Götter die Bittenden nicht erhören. Innerhalb der Drahtschirme liegtn immer scheffelweise herabgefallene Gebete. In gleicher Weise werden von Die etferfuchtlgen G a I» macht!" 5 H B.: B.: (entsetzt nach der Tür blickend, welche soeben aufgeht): .Großer Gott, da kommen sie schon!"
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