Seranton Wochenblatt. N«d. «. Wagner. Herausgeber. »Iv Sprue« Stroße, Vierter Stock, Zwischen >1 »oming und Washington A»e„ «>I T»I««d»n bt<s. Scranion. Di« V-ibnitung d«» „Snanton Wochen kgend »iner andittn in Icranion ,edruckt«> »«,is»,n Zeitung- lt» bietet d«»haid «>e d«k> »Ileginhiit. «n, eigen i» ditsem Thrill deo E>«a«te» eine «et» Berd»rtt>.n» >u »eben. Zihrlich, in de» «». Staate«. 12.00 »ach Deutschland, portofrei. Z.SV Donnerstag, 17. Mai 1917. Der Stahlhelm. In dem gegenwärtigen Krieg hat sich der Stahlhelm, der allmählich im mer weitere Verbreitung gefunden hat, als ein sehr wirksamer Schutz gegen Kopfschüsse durch Jnfanterie- und Maschinengewehrfeuer erwiesen. In Frankreich will man jetzt sogar noch einen besonderen Schutz durch Stahlplatten für Hals, Brust und Schultern einführen. Damit wäre man auf dem besten Wege, zum alten Panzer der Ritterzeit zurückzukehren, der freilich die Beweglichkeit des Kämpfers infolge des großen Ge wichts erheblich beeinträchtigen würde. Der auch beim deutschen Feldheer ein geführte Stahlhelm bedeutet eigentlich eine Rückkehr zu der wirklichen alten Pickelhaube. Und doch soll er gerade den Jnfanieristenhelm, die Pickelhaube, im Schützengraben ersetzen. Das Hot aber eine sehr einfache Erklärung: der Pickelhaube genannte Jnfanteriehelm der im Jahre 1842 durch den König Friedrich Wilhelm IV. in Preußen eingeführt worden ist, und der seitdem In vielen anderen Heeren ebenfalls Ein gang gefunden hat, ist aus der alten Beckenhaube hervorgegangen. Diese war ursprünglich eine unter dem Topfhelm des 13. Jahrhunderts getra gene Blechhaube, die sich dann zu einer selbständigen Helmform entwickelt hat. Im Mittelhochdeutschen begegnet uns dafür die Bezeichnung Beckenhube: man hat es hier wirklich mit einem aus Metall verfertigten Becken, abge leitet von dem lateinischen Worte „ba einum" (mittellateinisch „bacinetum," italienisch „bacinetto"), zu tun, von dem auch das Fremdwort Bassin (gro ßes Becken) abzuleiten ist. Neben der Form beckenhube begegnet uns schon im Mittelhochdeutschen die Schreibung bxckelhube, und diese macht uns die verständlich. Im 16. Jahrhundert der Form bickelhaub; Blumauers be kannte Travestie der Virgilschen Ae neis hat aber noch die Form Vöckel haube. Die beckenhube wies noch keine Spitze auf. Als vollends der Helm mit der Spitze, einem Pickel, geziert wurde, mußte sich der Name Pickel haube festsetzen. Als Friedrich Wil helm IV. die Pickelhaube in der preu ßischen Armee einführte, stellte diese wie heute einen Lederhelm mit Metall beschlag und Spitze dar. Die Form der Pickelhaube hat sich seitdem nur wenig verändert. Der Urform des heute Pickelhaube genannten Jnfan teriehelms steht also, wie man aus dem Gesagten ersehen kann, der neue Stahl helm, trotzdem er keinen „Pickel" aus weist, erheblich näher, als die aus Le der gefertigte Pickelhaube mit ihrem Pickel. Kleister-Manneladen. Mit diesem wenig schmeichelhaften Titel bezeichnet Professor Beyth-ien, der Vorsteher des chemischen Untersu chungsamtes der Stadt Dresden, eine besondere Art von Marmelade, die wohl dem Krieg ihr Entstehen ver dankt. Professor Veythien schreibt dar über u. a.: „Sie bestehen in der Haupt sache aus einem künstlich gefärbten, versüßten und aromatisierten Mehl kleister mit sehr geringen Zusätzen von Fruchtfleisch, manchmal fehlt dies auch ganz. Man sieht, daß diese Marmela den sehr wenig gemein haben mit den Dingen, die die Hausfrau sonst als Marmelade zu bezeichnen Pflegte." Beythien empfiehlt trotzdem, diese Er zeugnisse unter Marmeladen einzurei hen. Das hat seinen Grund darin, daß für die bekannten fünf Marmela densorten Höchstpreise festgesetzt sind. Würden die Nahrungsmittelchemiker den fraglichen Erzeugnissen den Mar meladencharakter absprechen, dann würden sie dem Publikum unter viel versprechenden Phantasienamen zu er höhten Preisen angeboten werden kön- -- Praktische Winke !! Zum Bertreiben von Mäu sen. gipst. ende Fett wird auf gewöhnliches grau es Löschpapier getröpfelt. Mau fahr< einigemal mit dem Plätteisen darüber Die Stärke klebt nun nicht mehr an. Das Verfahren ist im Notfall zu wie derholen. Diät für Fettleibige. Erlaubte Speisen für Fettleibige sind: Frisches Obst, wie Aepfel, Bir Pfirsich«, Pflaumen, Aprikosen—alles ungezuckert; nichtgezuckertes Kompott, wie Apfelmus, Kirschen, auch Dörr obst, Obstgelee ohne Zucker, Jam; fer ner grüne Gemüse, wie Spinat, Kohl, mit sehr wenig Oel, ohne Ei und ohne Speck, Endivien- und Kressensalat, Tomaten-, Kraut- und Gurkensalat, saure Gurken und Salzgurken, Mixt Pickles, Spargel ohne Butter und ohne Brösel, rote und gelbe Rüben, saure Rüben, Sauerkraut, gedünstetes, und Rotkraut ohne Zucker, Kohlrüben, Ka pern, Rettich, Blumenkohl, Meerret kochtes Rindfleisch, Roastbeest, Filet und Lungenbraten, aber nicht gespickt, dann Kalbfleisch, wie Schlegel, nicht gefüllte Brust, Kotelette, Wild ohne Ei, Aspik, Krebse, Muscheln, Hum mern; von Fischen keine fetten Fische. Gewürze sind erlaubt, so Salz, Pfeffer, Paprika, Majoran, Dill, Kümmel, Zwiebel, Essig, Senf ohne Most und Es ist noch vielfach die Meinung verbreitet, daß der Frost auf das Was ser reinigend wirke, und daß er auch vorhanden sein können, vernichte. Man sieht darum, daß viele Menschen kein Bedenken trage», Natureis, das im und Flüssen geerntet wurde, im Haus halt verschiedenartig zu verwenden. Man legt unmittelbar auf dieses Eis Nahrungsmittel, damit sie sich besser halten, oder tut Eisstückchen in küh lende Getränke, wie Eiskaffee, Bowlen, und dergleichen, hinein. Demgegen über muß hervorgehoben werden, daß die reinigende Kraft des Frostes keines wegs so weitgreifend ist. Durch zahl reiche Versuche wurde wohl festgestellt, daß beim Gefrieren des Wassers und weiterer Einwirkung der Kälte auf das Eis gegen 90 v. H. der im Wasser ursprünglich vorhandenen Keime ver nichtet werden. Aber das Verhalten einzelner Krankheitserreger ist dabei durchaus verschieden. Die Cholera- Bazillen gehen zum Beispiel schon nach fünf Tagen zu Grunde, während Typhus-Bazillen noch bis'zum IV3. Tage nach dem Einfrieren in entwick lungsfähigem Zustande im Eise nach- Aus diesem Grunde empfiehlt es sich dringend, Natureis mit Nahrungsmit^ bereitet wurde. Immerhin muß man aber in Betracht ziehen, daß beim Transport des Kunsteises Berunreini gungen aller Art sich nicht vermeiden lassen. Es ist also besser, auch dieses Eis zum Kühlen von Speisen und Ge Das Deutsche Heim Meerzwiebel. Belist Urginea maritima oder Scilla maritima. Man gibt der Pflanze eine lehmige Rasenerde, die reichlich mit grobem Sand vermischt ist. Anfangs nach dem Verpflanzen, und auch wäh knapp, und nach dem Wellen der Blät ter hält man die Zwiebel ziemlich trok ken. Während des Blatttriebes sind ten von Natten und Mäusen gebraucht, die Wirkung ist auf den Besitz der Pflanze an Raps,'idien zurückzuführen, die Büschel nadelförmiger Krystalle sind und aus oxalsaurem Kall bestehen. Munde und auch im Verdauungskanal ein. Es stellt sich dann ein heftiger Katarrh im Dünndarm ein, der zum Tode führt Der Rhabarber. Der Rhabarber liebt einer nich' zu und Stelle s ln diesem Falle tes Loch. Die Erde dieses Loches dasselbe wieder auf. In die Mitte de? Löcher auch sparen, der Rhabarber wird doch gedeihen. Da der Rhabarber sehr lange bis zum Keimen gebraucht, so bezeichnet man sich die Stellen, an denen die Saat liegt, mit einigen kleinen Stück , chen, damit man diese beim Hacken um geht und das Unkraut nur mit der Hand ausreißt. Keimen die Samen, so läßt man an jeder Stelle sich nur eine Pflanze entwickeln, die anderen unterdrückt man, oder hebt sie im ganz jungen Zustande mit einem kleinen Ballen tief aus und Pflanzt sie an den neuen Standort. Es ist darauf zu achten, daß die langen Pfahlwurzeln ungebogen und senkrecht in den Bo den gelangen. Kann man die kleinen Rhabarber sämlinge nicht gleich verpflanzen, was Samen in Abständen von zehn Zoll unter einander. Die Pflanze läßt man sich dann ein Jahr ungestört ent mit einem Spaten sehr vorsichtig her aus. Die sehr lange Pfahlwurzel darf hierbei nicht verletzt werden. Beim Mit dem Bleichen des Rhabarber be zunächst alle noch vorhandenen letztjäh rigen Blätter und Blattstiele. Dann verfertigt man sich kleine deckellose Ki Krieg dem Hunger! Mit dem Eintritt der Ber. Staaten in den Völkerkrieg ist die Wichtigkeit der Ernährungsfrage in gewaltiger F - ?r. ». T, »«aitoway. ucrn zum Tienst in der Armee und in Kommissär t?aio TcllS. fallen dürfte, ein genügend großes Areal zu bestellen und später die Ern ten einzuheimsen. In Folge der schlechten Ernten der letzten zwei Jahre ist der Vorrat an deutend zusammengeschrumpft, trotz der drastischen Abhilfemittel, die von den kriegführenden Nationen ergriffen In Erkenntnis der Notlage hat die Regierung Dr. Beverly T. Galloway mit der Mobilisierung der landwirt- Golfenthusiasten des Landes sollen Golfspieler kultivieren Teile ihrer „Liills." . Poilu und Moral. Frmienjaijd hinter der franzö sischen Front. Die Sehnsucht der Soldaten nach dem „ewig Weiblichen." Das Jagdgebiet liegt hinter der französischen Front, im Etappengebiet: die Jäger, die das edelste Wild jagen, sind Tausende von Feldgendarmen, nur vorne an der Front, im Schützen graben, treffen sollte. Aber sie sind von der französischen Heeresleitung an gestellt, hier Jagd auf die Frauen zu der „Victoire" davon erzählt, behaup tet natürlich, diese Frauen folgten höchst sittlichen Trieben, sie wollten alle „ihren Mann, ihren Sohn oder ihren Bruder" wiedersehen, und so bricht er für die verfolgte Unschuld eine Lanze. Er kann nicht begreifen, warum die Heeresleitung den Aufenthalt der Frauen in dem militärischen Gebi»t für gefährlich hält. Die Jagd beginnt schon auf den Bahnhöfelt, die dreißig Kilometer und mehr hinter der Front liegen. Jede Frau wird hier von Hü tern des Militärgesetzes gefragt: „Wo hin wollen Sie, wen suchen Sie?" Ist die Frau jung und unerfahren, so fragt man sie gleich: „In welchem Regiment dient Ihr Mann?" Und die Unschuld vom Lande erzählt, daß sie vierund zwanzig Stunden Eisenbahnfahrt hin ter sich hat, daß ihr Mann einige Ki lometer von hier als Soldat liegt und mehr umarmt hat. Das Opfer wird sogleich unter Aufsicht gestellt und mit dem nächsten Zuge nach rückwärts ab geschoben. Eine Offiziersfrau weiß sich besser herauszureden, aber der Mi ihr Reisegepäck und findet —eine Fla sche Sekt. Schlußfolgerung: die Frau will ihren Gatten besuchen. Auch sie wird wieder auf den Zug gesetzt. Und Urlaub erhalten. Einige waren so grob, daß die Zensur sie ausgelöscht hat. Bienaime erzählt von einem Vier ich selbst Urlaub? Meine Frau kommt Georg Braildes. Wir der dänische Autor lebt «nk arbeitet. Georg Brandes wird jetzt in Däne* mark wegen des fünfzigjährigen Ge burtsfestes seines ersten literarischen Werkchens, eines Buches „Der Dualis mus in unserer neuesten Philosophie/ gefeiert. „Politiken" sandte ihm bei dieser Gelegenheit als besondere Auf» merksamkeit einen Interviewer unv Georg Brandes, der Fünfundsiebzig - jährige, erzählte an diesem Tage deo Erinnerung zunächst sehr lebendig llbev sein neuestes Buch, das jetzt im Er scheinen ist, sein Buch über Voltaire. Wir lassen ihn sprechen. „Seit dem 18. Juni arbeite ich täg lich von 11 Uhr vormittags bis 3 Uho nachts. Nach meiner Gewohnheit kon zentriere ich mich so stark auf mein« Aufgabe, daß ich mein Buch drucken lasse, während ich daran schreibe, und ich schreibe in der Regel volle zehn Vuerseiten am Tage, ohne eine Zeil« , erst zu konzipieren, und zugleich erle dige ich die Korrekturen. Meine Ar beit beschäftigt mich so, daß ich Schlaf pulver nehmen muß um schlafen zu können. Aber ich habe Papier und Bleistift auch an meinem Bett, und wenn ich nachts wache, kribbelt es so stark in mir, daß ich Licht anstecken und Notizen machen muß." „Warum haben Sie Voltaire ge wählt?" fragte ihn sein Besuch. „Ich halte etwas auf das achtzehnte Jahrhundert," sagte Brandes. „Und es hat mich gelockt, mit Voltaire als Mittelpunkt das Frankreich von da mals zu schildern mit einer Menge Persönlichkeiten und Werke. In mei nem Buch über Goethe" (es ist das gleichfalls jetzt während des Krieges erschienene vorletzte Werk von Bran des) „kommen wohl an 7W Menschen Der Besucher fragt nach den litera rischen Anfängen des Gelehrten,' unt» nun erzählt Brandes, für den -Litera turliebhaber sehr interessant, über seine in jungen Jahren vollzogene Wand lung vom Philosophen zum Historiker. Als Philosoph hatte er angefangen, aber eines Tages lieh ihm ein Freund ein kleines Buch, das er unterhaltend, aber oberflächlich nannte. Es war par H. Taine. Paris, 18M." Das Buch rief in Brandes eine Umwand lung hervor. Er las es fünf, sechs Male in einem Zug. Eine ganz neue Art, Literatur zu behandeln, offen barte sich hier für ihn. Er las in den folgenden Jahren alles, was Taine schrieb. Er suchte ihn in Paris auf. und er gewann fein Interesse und seine Befreier von—„deutscher Scholastik." So sagt Brandes. Es überrascht zunächst, daß er gerade das sagt, un mittelbar nachdem er sein liebevolles Buch über Goethe veröffentlicht hat. Aber es ist klar, daß er, der mit gleicher Leidenschaft Voltaire und Goethe um faßt, damit bloß seiner Abneigung ge gen die abstrakten Philosophen, gegen der Literaturgeschichte zuwandte, für Die Zkantippe. „Jetzt dauert mir der KHieg schon zu lange, ich werde meinem Mann im
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