Meger-Trkolge. pellen des verstorbenen Fliegers Böl <ke sind der authentischen Sammlung seiner Tagebücher und Berichte ent nommen. die vor kurzem unter dem Titel „Hauptmann Bölckes Feldbe richte" in Gotha erschienen sind. 6. Juli 191 S. Einen Kampf bis zum Siege durch zuführen, das gelang mir am Sonn tag früh zum ersten Mal. Ich hatte den Auftrag, Leutnant P., der Ar tillerieschießen hatte, gegen feindliche Flugzeuge zu schützen. Gerade war ich auf dem Wege nach vorn, da sa hen wir einen französischen Eindecker höher als wir auf uns zukommen. Da man als der Tiefere im Nachteil sondern flog tiefer ins Land herein. Wir freuten uns sehr, denn die Fran zosen kommen in letzter Zeit sehr sel- Ueber unserem Gebiet kann sich der Gegner aber dem Angriff nicht durch Gleitflug entziehen. Sowie er an uns vorbei war, nahmen wir die Ver folgung auf. Jedoch flog er sehr schnell, und wir brauchten etwa eine «inholten. Wie es scheint, hat er uns «rst ziemlich spät gesehen. Dicht bei V. begannen wir ihn anzunehmen, in- Gleitflug herunter, und dabei erzählte mir W., daß der Apparat plötzlich übergekippt und senkrecht in den Wald unter uns gefallen sei. Wir gingen auf hundert Meter herunter und suchten von oben etwa zehn Mi nuten den Wald nach der abgestürzten Maschine ab, doch war nichts zu er kennen. Da entschlossen wir uns, ne ben dem Walde auf einer Wiese zu landen und nach dem Flugzeug zu suchen. Von allen Seiten strömten Soldaten und Zivilisten In den Wald. Sie sagten, daß der Apparat senkrecht ms großer Höhe heruntergestürzt sei, sich zweimal überschlagen habe und im Walde verschwunden sei. Die Nach richt, über die wir große Freude hat ten, bestätigte auch sofort ein Rad fahrer, der schon an der Absturzstelle gewesen war und uns sagte, daß die Insassen tot seien. Wir machten uns sofort auf. um hinzugehen. Unterwegs erzählte mir Rittmeister W.. der mich in feinem Auto zur Absturzstelle mit- genommen hatte, daß die ganz« Ge gend an dem Kampfe, wenn auch nur von unten, mitteilgenommen hätte. Alles war sehr erregt gewesen, beson ders, da wegen der großen Höhe kei ner wußte, wer der Deutsche und wer der Franzose war. An der Ab sturzstelle waren schon Offiziere, Aerzte, Soldaten usw. Der Apparat war senkrecht aus seiner Höhe von fünfzehnhundert bis achtzehnhundert Meter abgestürzt. Da beide Insassen angeschnallt waren, waren sie nicht und war vollständig zertrümmert, die Insassen natürlich tot. Die Aerzte, die gleich untersucht hatten, konnten nicht mehr helfen. Der plötzliche Absturz ist einigen Ehrenrunden über Dorf und Unfallstelle nach D. zurück. Am dar auffolgenden Tage sind die beiden Flieger mit militärischen Ehren auf dem Friedhof von M. begraben wor den. Gestern waren wir dort. Das Grab ist mit Blumen geschmückt, eben- Flugzeug. 11. August 191 S. Am 10. August früh war > sehr schlechtes Wetter, so daß der Offizier vom Dienst in die Stadt telephoniert hatte, es habe keinen Zweck, heraus zukommen. Ich lag also vergnügt noch im Bett. Plötzlich weckt mich mein Bursche, es sei ein Engländer Platz und komme gerade zurecht, wie sich die Kerls (nicht bloß einer, fdn dern vier!) damit belustigen. Bom traue meinen' Augen kaum, denn un terdessen sind schon wieder fünf Flug zeuge bei uns zu Besuch. Also auf den nächsten, einen französischen Ein decker. Ich bekam ihn schön zu fassen, jagte ihn auch tüchtig, doch wie ich so weit heran war. daß ich dachte, nun müsse er bald purzeln. bauz, Ladehemmung! O, war ich wü tend! Ich versuchte, sie oben gleich zu beheben, und habe vor Wut das Schloß so bearbeitet, daß die Patrone, die sich geklemmt hatte, ganz entzwei ging. Mir blieb nichts weiter übrig, Teutsches Matrisenlied. mich einem balben Jahre wurde sein sehnlichster Wunsch, in der Flotte zu dienen, erfüllt. Er ist i» der großen Seeschlacht am Skagerrtik ruhmvoll gefallen. Französische Schiit?engraken2eitungen. Brief und Kuiidinachuug stehend, war die Zeitung halb Pamphlet und halb Dichtung. Und so sehr sie sich auch entwickelt haben mag, die Eier schalen ihrer ersten Jugend haften seltsamste Kunstwerk geworden, das es gibt: In ihren besten und wich tigsten Teilen immer noch das, was sie in ihren primitivsten Anfängen war, Mitteilung und Kundinachung, Pamphlet und Dichtung. Die fliegenden Blätter, die jetzt Sammler ins Hinterland komme», erinnern in ihrer primitiven Aus» fiattung an die ersten Kriegszeitun- beide Schenkel schlägt. Das ist um so wichtiger festzustellen, als der Witz, der aus den Karikaturen des Welt krieges spricht, au blutiger, haßer füllter Gesinnung, an ätzendem Es fällt ihnen nicht ein, den Feind, dessen Tapferkeit sie kennen, zu ver unglimpfen oder zn verhöhne». Das bemerkt auch ausdrücklich P. Alhin in seiner Vorrede. Natürlich lacht der Poilu im Schützengraben über den Boche da drüben. Aber „dieses Lachen setzt die Kraft »ud die Top ferkeit des Feindes, wenn böide in Erscheinimg treten, durchaus- nicht Niederlage nicht in einen Sieg um. Es kennt sehr gut die Größe der Aufgabe, die der Franzose zu erfül len hat. Es ist nicht erklungen, als Antwerpen und Lille fielen. Es hat noch niemals einen klugen Rückzug als Vorrücken gedeutet. Ja, es »uifz einmal gesagt werden: An der Front herrscht ein Sinn für die Wirklich» keit, von dem wir armes Volk im Hinterland lernen sollte». Die Schüt zengrabenpresse istvoll' Heiterkeit, aber diese Heiterkeit ist kein dummer Optimismus. Wenn sie mit Freude jede» Schlag unterstreicht, den der Stadt hinter der Front, bald in Pa ris. Fast alle sind illustriert. Die Herausgeber find nicht nur Dilet l'Ä« ° Exemplaren! der Witze verliert sich Weg vom fliegenden Blatt ins Buch. Wenn nun gar der Staub der Jahre kunft, der an der Hand dieser Zei tungen die Psychologie des Soldaten im Weltkriege wird studieren wol len, den Mund kaum mehr zu einem Lächeln verziehen. Ist also auch die Kollektion als Sammlung von Witz ragend, so bietet sie in anderer Be ziehung ein ungemein großes In teresse. Sie ist eine Fundgrube für Vororte in die besseren »reise auf steigen, bis sie endlich salonfähig werden und von der Akademie die Sanktion erhalten. Es gibt eine Un zahl Worte, die »och vor einigen Jahren nur von Apachen gebraucht wurden, lind die man uur auf dein man heute in den Werken der ersten Schriftsteller findet. In dieser Be ziehung ist die deutsche Schrift spräche viel zurückhaltender und viel abgeschlossener. Das Hinaufsteigen der Worte von unten nach oben ist im Deutschen sehr selten, Jargon» und Argotworte werden immer als solche empfunden. Darum ist auch der Kampf gegen Fremdworts in Frankreich kaum möglich. Wenn der Franzose ein Fremdwort braucht, so assimiliert er es. Im Deutschen aber trägt das Fremdwort, auch wenn es noch so siHr und noch so lange in Verwendung steht, immer noch sein fremdländisches Gewand, da» es als Eindringling kennzeichnet. Der Krieg hat nun eine wahre Sturm flut von' Argotivörtern au? der Tiefe ans Licht geschafft und hat neue Worte geprägt. Archaismen, längst vergessene. Worte aus dem 15. und IL. Jahrhundert, tauchen wieder auf, Provinzialismen machen sich breit, ganz neue Worte werden geformt.
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