STTTNNNTSX-XSÄTTS^ Es kani zur Welt schwach, hinfäl lig. Dir Gevatterinnen, die an der nach. Der Junge schien kaum zu atmen; ober er atmete doch. Bis endlich im vierten Jahre der Kukuck an einem Frühlingstage mit seinem Rufe die Krankheit aus dem Leibe des Kindes austrieb, so dag sich sein Zustand von nun an besserte und es leidlich das zehnte Jahr er.eichte. von der Sonne v.rbrctnnt, sein Bauch war aufgetrieben, die Wangen waren «ingefallen. Der hänfene, fast Weib« Haarschopf fiel ihm über die hellen Welt blickten, als ob sie in eine uner meßliche Weite oergafft wären. Im Winter hockte er hinterm Ofen und weinte leise vor Kälte, nicht selten vor Hunger, wenn Mütterchen weder in den Ofen noch in den Topf etwas hineinzutun hatte. Im Sommer lief ner Seide umsäumten Hut, unter dessen Stürp er hervorguckte, den Kopf wie ein Vogel in die Höhe re elend. Die Mutter, eine arme Einliege rin, von der Tagesarbeit lebend, gleichsam eine Schwalbe unter frem ihrer Art. schlug ihn aber auch gar oft und nannte ihn gewöhnlich einen Im achten Lebensjahre ging er be reits als Unterhirt hinter der Herde her, oder, wenn in der Hütte nichts zu beißen war, in den Wald, um nach Schwämmen zu suchen. Daß ihn dort lein Wolf gefressen, war der göttli chen Erbarmung zu danlen... Er war auch lein besonders aufge weckter Knabe, und steckte, wie alle Dorfkinder, immer den Finger in den Mund, wenn ihn jemand anredete. -Die Leute glaubten nicht einmal, daß er das Jünglingsalter erreichen, noch weniger, daß die Mutter an ihm je Freude erleben würde, weil er auch zur Arbeit wenig taugte. Merkwür dig, woher es gekommen, über nur Musik. Ueberall hörte er sie. Und als «r ein wenig herangewachsen war. da dachte er an nichts anderes, als an Sang und Klang. MOichmal ging er hinaus in den Wald, mit dem Vieh oder mit Töpfen. Beeren zu sammeln, lam aber ohne eine Beere und sprach lispelnd: „Mutterl, dort im Walde, da hat es so schön gespielt... Oh! 0h!..." len! Wart nur!" Und dann machte sie gewöhnlich Musik auf seinem Rücken mit dem Schaumlöffel. Der Junge ichrie, ver sprach, nie mehr auf die Stimmen zu spielt hatte... Wer? Wußte er's denn? Die Tannen, Buchen, Bir ken, Pirole alles fang!... Der gl.nze Wald, und bafta! allen Tönen, welche auf dem Lande erschallen, und dachte wahrscheinlich bei sich, das ganze Dorf singe. Und wenn man ihn zur Arbeit schickte, ihm, der Wind spiele auf der Mist- m l erblick eih d A ffeher, Musikant!... wenn die Hähne hinter den Zäunen krähten: dann konnte er nicht schla fen, sondern horhte nur, und horch te und Gott allein mag wissen, was für eine Musik er sogar hi«r heraushörte... In der Kirche konnte ihn die Mutter nicht mitnehmen, denn sobald die Orgel erdröhnte oder ein sanfterer Gesang ertönte, umnebelten sia dem Kinde die Augen als ob ihr Blick nicht mehr dieser Welt angehö- chen Jankos, das sich an die Schenke heranschlich. Der Junge ging aher nicht hinein, sondern blieb draußen, duckte sich bei der Maulr und lausch te. Die Leute tanzten Oberta*,(pol nischer Bauerntanz), und mancher Bursche ließ von Zeit zu Zeit „U-Ha!" erschallen. Man hörte bald das Stampfen der Stiesel, bald die Stimmen der Dorf „Was wollt? Uddß ' "ß / ' „Wie Gott will! Wie Gott will!" Die Fenster glänzten im Lichte, jeder Balken im Wirtshause schien zu beben, zu singen und auch zu spie len... Und Janko lauschte... Ach, was hätte er darüm gegeben, eine Geige zu besitzen, die da sanft spielte: „Wir wollen essen, wollen trinken Und wollen tanzend fröh lich singen!"... Solche singende Brettchen?... nehmcn... Aber, Gott behüte! Er durfte nur lauschen... Und er lausch te auch gewöhnlich so lange, bis die folgte im Finstern die Stimme der Geige: „Wir wollen essen, wollen trinken Und wollen tanzend fröh lich singen!" und der dumpfe Baß auch: „Wie Gott will! Wie Gott will! Wie Gott will!" Fiedel aus einer Schindel und aus Roßhaaren. Doch die wollte nicht so schön spielen wie jene im Wirtshau se: sie klimperte leise, gerade wie Abend, wenn er auch dafür so viele Rippenstöße bekam, daß er bald einem zerschlagenen, unreifen Apfel ähnlich sah. Doch es lag nun einmal so in seiner Natur. Das Kindlein zehrte immer mehr ab, und der Bauch ward groß, der Haarschopf immer dichter, die Augen immer weiter geöffnet, ob die kaum klimperte. Dazu starb fast Hungers in der Zeit vor der Ernte, denn er lebte dann nur von Diese Sehnsucht sollte ihm aber Kredcnzzimmer schief durch das Fen- Viereckes Das .onnte. In diesem hellen Glänze war alles deutlich zu sehen: die ausge schweiften Ränder, die dünnen Saiten Ach alles war so schön, so entzü ckend, so zauberhaft!... Janko blickte immer begieriger hin. In den Kletten kauernd, die Ellbogen auf die mage ren Knie gestützt, so starrte er mit of fenem Munde hin. Bald hielt ihn die Angst zurück, bald stieß ihn ein un- Die Geige schien zuweilen in der Helligkeit immer näher zu rücken, als schwömme sie dem Knaben zu... Zauber, ein wahrer Zauber! Indessen wehte der Wind. Die Bäume rauschten leise, die Kletten säuselten und Janko glaubte deutlich .Geh' doch hin, Janko! Im Kre denzzimmer ist ja keine Seele... Nun, vorwärts Janko!..." Die Nacht war hell und heiter. Im herrschaftlichen Garten begann die Nachtigall am Teiche zu singen und pfiff dabei, bald leise, bald laut: „Nun, vorwärts!... Greif zu!" Der gute Nachtrabe kreiste in lei sem Fluge um das Haupt des Kin des und rief ihm zu: „Janko, nein, Der Nachtrabe flog davon, die Nachtigall aber blieb und die Kletten brummten immer deutlicher: .Dort ist Die Geige erschien wieder in Hel lem Mondglanz... Die arme, kleine, gebückte Gestalt wärts. Und die Nachtigall ließ ganz leise ihre Pfiffe ertönen: „Nun, voran! Greif zu!" mer näher der Kredenztür. Es wird verhüllt... An der Schwelle hört man den fieberhaften Atem der kran ken Kindesbrust. Eine Weile, und das wciße Hemdchen ist schon verschwun noch hinter der Türschwelle sicht bar... Vergebens kreisest du, Nachtrabe, um das Haupt des Kindes und rufst ihm zu: „Nein, nein!" den sie wieder still. Die Nachtigall hörte zu Pfeifen auf, die Kletten zu rauschen... Unterdessen kroch Janko leise und vorsichtig. Doch bald ergriff ihn hef tige Angst. In den Kletten hatte er sich so wohl gefühlt, wie zu Hause dem Wilsen Tierchen im Dickicht ver gleichbar. Jetzt aber war es ihm zu Mute, wie einem Tierchen in der Fal- Ein stiller Sommerblitz, der zwischen Ost und West zuckte, beleuchtete noch einmal das und Jan- Mond verhüllte ein Wölkchen. Man hen... Erst nach einer Weile drang aus der Finsternis ein leiser, weinerlicher. Klang, als ob jemand unvorsichtiger wekse die Saiten berührt hätte. Und plötzlich... Eine mächtige, verschlafene Stim me, aus der Ecke der Kredenzstube kommend, fragte zornig: „Wer dort?" Janko hielt den Atem in der Brust an. Aber die Stimme fragte wieder: „Wer dort?" Ein Zündhölzchen begann an der Wand zu schillern. Es wurde hell. Und dann... Ach Gott! Man hörte Flüche, Schläge, das Wimmern des Kindes, Rufe: „Oh um Himmels willen!" Hundegebell auf dem Hofe, ein Flimmern der Lichter «n den Scheiben, Lärm im ganzen Hau l"" . . . Am folgenden Tage stand der arme Janko bereits v>?c Gericht beim Dorf schulzen. Sollten sie ihn dort als einen Dieb richten?... Natürlich! Der Schulze wie er da, den Finger im Maul, vor ihnen stand, mit glotzenden, erschreck ten Augen, klein, abgemagert, schmie rig, zerschlagen, ohne zu wissen, wo er Wie sollen sie da diese verkörperte N^ >a mit Kindern Erbarmen haben... Der Nachtwächter möge ihn also neh men und ihm einige Nutenhiebe ge stehle!... Die Sache ist abgetan!... Man rief Stach, den Nachtwächter, Denkzettels es sagte Inn Wort und blickte nur starr vor sich hin. wie ein Bogel. hatten?... Erst als Stach in der das Hemdchen aufschllrzte und mit der Rute zu schlagen anfing, schrie Janko auf: „Mutterl!" terl! Mutterl!" Aber immer leiser terU" rief. G ' . Ach. du dummer, boshafter Stach! Wer schlägt denn ein Kind so? Der Knabe war ja ohnehin klein und gen mit sich, mußte ihn aber nach Hause tragen... Am nächsten Tage erhob sich Janko Di ' Sch ' sch 112 die Scheibe und übergoß mit goldenem Glänze das zerzauste Köpf chen des Kindes und fein Gesicht, in dem kein Blutstropfen mehr zurück geblieben war. Jener Sonnenstrahl war gleichsam die Straße, auf wel cher die kleine Seele des armen Jun gen die Erde verlassen 5011te.... Wohl ihr, daß sie wenigstens im Augen blicke des Tode» einen breiten, son nigen gegangen. Atem die hagere Brust, und das Kind schien auf all die Stimmen des Dor fes zu lauschen, die durch das offene Fenster hereindrangen... Es war Abend. Die Dirnen, die vom Heumähen zurückkehrten, sangen: Töne der Schalmeien Janko horchte zum letzten Mal, wie das Dorf sung. Plötzlich verklärte sich das Antlitz „Was, Söhnchen?" fragte die Mut ter mit vor Tränen erstickter Stim me. »Mutterl! Wird mir der Jesu!" siel mit dem Gesichte aus das Fräulein und ihr Freier. Dieser sagte: „Welch schönes Land ist doch Italien!" »Und was für ein Künstlervolk! ... Es macht Einem Freude, dort die lieber Janko rauschten die Bir ken... Guter Rat. Bettler (der hält): »O weh, der ist ja voller klei ner Löcher!" Sie ihn halt nur, wenn recht große Tropfen fallen!" Maßst A.: „Und bist pumpt, schon lange bekannt?" B.: „Ach nein, alles zusammen steh ich erst auf vier Hunderter mit ihm!" Dann freilich. Zim merwirtin: „Das ganze Haus be- Tag Violine spielen!" ' Mieter: „Aber ich spiele doch nicht, ich lerne ja erst!" Etwas anderes. Wir tin: »Das sollen Hochzeitsreisende reits auf der Rückreise!" Trost. Frau: »Wie koan — Im Kleidergefchiift. will): „Wie, diesen Mantel empfeh ganz verschossen!" Verkäufer: „In der Kriegszeit ist eben alles verschossen!" Uachtlvllnderung. Bon Joh. Schlaf. Es ist nach Mitternacht. Ich habe krochen raunen ihre sternklaren Wip fel ihre hohen, still feierlichen Lieder, und zwischen sie mischt sich endlos tung. nerten Steinen. Stumm und starr u. so zusammeng-schlichtet, dag sie sich ausnehmen wie riesige über Sargde ckel gebreitete, starre, grelle Leinentii-' cher. Aber wie schön und traumhaft fei erlich das krißlize Laubgewiihl der Pappeln, mit feinen bizarr gegliede ten, gotisch aufwärts strebenden Mas sen. Das oben am Firmament läßt sie nicht völlig schwarz erscheinen. Es weckt in ihnen so feine Graulichter. Lange Strecken hin kannst du dich damit unterhalten, auf diesen unend lichen Aeolston des Telegraphen zu lauschen. Deutlich ki-nnst du alle mög- Manchmal sind es Choräle, Motive aus Symphonien, Hynnen, Motetten, auch Volkslieder. Waldhornklänge, holde, deutsche Romantik; den „roten fernen, feierlichen, melancholischen Chören gesungen, die russische Natio nalhymne, und aas einmal schwillt dieser unsichtbaren, geheimnisvollen Chöre. Es ist ein Gedröhn, als ob da weit in der Ferne in der geheimnis deren Welt überschritten habe. Viel leicht wirklich die Welt einer hohen, starten, fast übermenschlichen Freude. zige Wirklichkeit der Welt. Du meinst, Und vorwärt», vorwärts, vor- Mechänit ist wie das laute, feste Klop sen eines Herzschlages irgendwo, um so seltsam ernüchtert und erschreckst wohl auch. Du siehst das kalt und tot drohende Starr: dieser vorgerückten hre tiefe öde, kalte Einsamkeit wahr. Es ist, als ob das Aeolsgetön plötzlich itotzte; und auch das beständige hohe nen; und du liehst einen gespenstig fahlen Weg. Die weißen Meilensteine. >ches Aessen. Die ','tachllust ist so bei ßend kalt; so e',i kaltes elektrilcheZ Sachen ist in diesem Ozon. Und d?ine Blicke hmaussliehen zum >en weißen Sterne im kalten leeren Nachtblau, so ist es dir, als wären gerade sie es, die diesen erbarmungs losen, ftechend.'n Ozon ausström ten. Unwillkürlich, mit einem eigenen Frösteln fliehst du vor diesem Ein druck, trittst zwischen den Pappel stämmen hervor an den Rand dei Chausseegrabens.» um einen Blick in die Landschaft hinein.zu tun. Aber auch dieser Blick kann dich nicht befreien. Das ist alles so fremd und tot. Die weißen Flächennebel, deren Hauch einem die Illusion einer Ehemikalie gibt. Die starren Rübenkräuter, die man aus dem leisen Sterngrau der Landschaft hervorahnt mit ihren Kon turen. Die Zichorien, und Kartoffel, selber. Hier und da ein starre« schwarzes Ungetüm von Baum oder Strauch. Ein geisterhaft blinkendes, verlorenes Wasser. Die schwarze Masse einer großen Feldscheune. Der Horizont aber, nach dem dich ver langte, schwarz und unheimlich ver dunkelt. Du hast es mit einmal mit der er schrecklichen Einoildung, als umspann test du. als außereinziger Wachender die ganze, ungeheuie. nachtverdunlelte Hemisphäre. Es ist. als erlebtest du etwas unaussprechlich Unheimliche» Unwillkürlich flüchtest du aber über einen Zwielichtdunstkreis ihres äußer sten Randes herum zur antipodi schen hinüber, wo gigantische Gebirge und unermeßliche Länderstrecken jetzt in lichter Sonne stehen, weite Prä rien, Riesenströme, eine fremd exoti sche Fauna und Flora, Rothäute, der heiße Aequatorring, das Pulsen. Donnern, Brausen riesiger Städte, endlos gedehnte, wühlende Ozeonbrei ten. Wie ein Traum unsagbar; wi« ein gewaltiger, schön erhabener Tag traum, der dich aufatmen macht... » » » Und weiter, weiter, vorwärts. —. Du bist wieder warm und bei dir. Du hörst wieder den Aeolston und das feierliche Raunen der Pappeln. Der feste, rüstig strebende, gleichmäßige Takt deiner Schritte erfreut dich. Wie ein ruhiger unbeirrbar tragender Herzschlag. Endlich schiebt sich die schwarz« Masse eines Dorfes vor den Weg, das du zu durchschreiten hast. Bald haft du's erreicht. Gott, wie tief, tief und warm es schlummert zwischen seinen fiqwnrzen Laubballen! Mit seiner Turmspitze, die in das unzählig entfachte weiße elektrische Sterngewimmel träumt. Noch nicht einmal ein Hund kläfft. Du begegnest in den todstillen Gassen keiner lebendigen Seele. Du glaubst durch ein Phantom deiner Träume zu gehn. Und weiter, weiter, vorwärts. Stunde für Stunde geht dahin. Du bist schließlich nur noch ein Auto mat. Tief, tief in dir wühlen, schnur ren, regen sich und weben alle mög lichen krausen Gedankengänge umher: es wäre unmöglich, auch :ur einen einzigen festzuhalten. Du fröstelst, langweilst dich, zündest dir eine Pfeife «-Hag an. Und Stunde um Stunde hin. Die Welt und ihre Weite beginnt in ei nem faden Zwielicht um dich her zu erwachen. Wie erblassen! In einer wunoerlichen, blaßgelben Frühsonne schleppst du dich schließlich gähnend und übernächtigt in das an hebende Brausen einer großen Stadt hinein und bist am Ziel. Der poetische Haus herr. Hausherr (zu einer Par tei): »Daß Ihre Töchter immer abends auf dem Klaviere üben, paßt mir gar nicht, das ist doch früh bes ser, heißt es ja doch schon im Sprich worte: »Früh übt sich, was ein Mei ster werden will"!" Er tröstet sich. Kom ponist (als die dreiaktige Operette, zu welcher er viel entlehnt hat. auf geführt wird und bisher noch nicht gepfiffen wurde): „Gut geht's, bisher haben sie mich noch nicht er wischt!" Wink. (Aus einem Feld postbrief.) „ Und schließlich. liebste Kathi, danke ich Dir recht herzlich für Deine Liebesgaben; de» sonders schmackhaft war die vorzüg liche Wurst. Nächstens mehr davon? Dein Karl." Kater st immun g.— Ehe mann (auf seine Frau schielend): »Mir ist es heute noch ein Rätsel, heiraten können." Freund: „Na, Du wolltest doch immer eine Vernunflehe eingehen?" Bestätigt. „Der Stre»
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