Nm ein Wort! or>o»mlr-man s 9. Fortsetzung.) Leute kräftiges Essen, Da dachte Kopf. genau Bescheid, alles ist berechnet: die Anzahl der Hühner und die Bestel lungen auf Schinken und Wurst. „Nein, das nicht!" Eva preßte fest die Lippen auf einander, und die Mamsell sah sie obgleich er schon genug für sein/ei genen Leute tut," sagte Eva endlich gepreßt und wollte die Küche ver lassen. Da schrie sie leicht auf. In der geöffneten Tür stand Eberhard. so, Eva? Ich sah Sie ins Haus kom men und wollte sehen, wo Sie blei ben, da hörte ich, was Sie mit Mamsell Marie verhandelten. Lassen Sie den Onkel man in Ruhe, der hat genug zu tragen. Alles, was Sie für Ihre Schützlinge brauchen, gibt es in der Oberförsterei und steht Ih nen zur Verfügung. Am besten kommt Mamsell Marie selbst, um die Sachen auszusuchen, sie hat den rich tigen Ueberblick. Ich werde morgen mittag den kleinen Jagdwagen schit „Ach, Herr Oberförster!" Mamsell Marie strahlte über das ganze gut mütige Gesicht. Auch sie hatte eine gewisse Vorliebe für Eberhard, der, gar nicht stolz und hochmütig .wie der junge Herr, stets ein freundliches oder neckendes Wort für sie halte. .Das tue ich gar zu gern. Ich steh' dann eine Stunde früher auf und bereite schon alles vor. Fräulein Ev chen kann dann das Abendessen selbst zurechtmachen für den Fall, daß ich nicht zur Zeit wieder hier sein sollte" Evas braune Augen zeigten einen feuchten Schimmer. Sie vergaß die kühle Zurückhaltung,' deren sie sich alle die Zeit hindurch befleißigt halte, und streckte Eberhard impulsiv beide Hände entgegen. „Wie soll ich Ihnen danken, Eber hard?" „Gar nicht," erwiderte er, mit ei nem Anflug des früheren Uebermu tes. „Sie wissen ja, Evchen: die rote Stine!... Da habe ich ganz beson dere Ursache, einzuspringen." Eva lächelte schwach. Wieder diese Erinnerung! Aber das Herz war ihr sonst- des Oberförsters mit Mamsell Marie Die Mamsell schwenkte begeistert Glühende Röte färbte Evas Wan- Ein Glück, daß die Mamsell nicht fen. Ihre Aemen. Gott segne Ihr mit- Geldschti» faltete sie das Briefbtatt zusammen und schob es, unbemerkt von der Mamsell, in den Ausschnitt ihres Kleides. Ihr ganzes Wesen zeigte sie Marie das Geld, in den einzelnen Häusern am not wendigsten fehle. Sie hielt es für unklug, wie Eva es bisher getan, den Leuten bares Geld in die Hände zu geben. Sie selbst wollte nach Arn stadt hinüberfahren und dort prakti was sonst not tat, einkaufen. Eva stimmte allem zu. Wenn Mamsell Maries Vorschläge auch 10. Kapitel. Als der Frühlingssturm die letzten feuchten Spuren von den Wegen hin- Nun aber war sie da, und wie man auf den erste,» Blick sehen mußte, eine völlig andere, als wie sie gegan gen war. Das Prägte sich zunächst in ihrer Kleidung aus. War sie früher bemüht gewesen, durchs reichlichen Bildhauer Fritz Nessel,^ ben, als sie fortfuhr: „Nessel scheint sich sehr für dich zu interessieren, we nigstens hat er sich eingehend nach dir ertundigt. Uebrigens wirst du ihn bald wiedersehen. Ich habe bei ihm ein Denkmal für Inges Grab bestellt und er versprach, die Auf stellung hier an Ort und Stelle selbst Immer noch antwortete Eva nicht. Ihr war, als habe sich plötzlich ein dunkler Sch'.eier auf die Welt rings um gesenkt. Fritz Nessel! Wus woll auf in ihrem Leb-m und erinnerte sie an das, was zu vergessen ihr größter Wunsch war? In jagender Angst glitt ihr Blick von Alice, die sie mitleidlos, mit ge heimem Aerger in den spitzen Zü gen, immer noch anstarrte, zu Eber- fort". ' „Und ihr habt euch seitdem nicht wiedergesehen?" Alice fragte es lau ernd. diese Versuchung. „Doch, ganz flüchtig. Im vor letzten Winter, kurz nachdem meine Mutter gestorben war", sagte sie und wußte selbst nicht, wie tonlos ihre „So, so! Nun, er erinnert sich deiner genau. Er läßt dich grüßen und dir sagen, daß er sich auf ein Wiedersehen freut". Jetzt preßte Eva die Lippen auf einander und antwortete nicht mehr. Da kam Tante Franziska ihr un bewußt zur Hilfe. „Ich begriff nicht und begreife es heute noch nicht, Alice, wie du solche Borliebe für diesen Menschen haben konntest. Ich will ja zugeben, daß er etwas versteht, ein wirklicher Künst ler ist, wie du sagst, aber verbum melt ist er in Grund und Boden, mir ein unheimlicher Mensch. Und was ich über ihn hörte in Berlin von an derer Seite, war gewiß nicht das Beste". Tante Franziska ahnte nicht, wie jedes Wort, das sie sprach, Eva traf und sich mit glühenden Lettern in Berbummelt war er! Das war die Folge ihres Tuns. Sibylle hätte ihn halten, ihn retten können! sammengekrampft. Es war, als ob Alice ihre Gedan ken erriet, denn mit ihrer harten, te, sagte sie, mehr erregt, als not wendig gewesen wäre: „Weißt du denn, Mama, wer die Schuld daran trägt?" Du hast es ja selbst gesehen. Großes schaffen. Ich sehe es vor hast, das versiehe ich nicht". „Nein, Mama, das verstehst du wirklich nicht", gab Alice aufgebracht selbst aus Fritz Nessel gehabt habe, umgestaltet hatte. Sie arbeitete und studierte jetzt auch nicht mehr so viel wie sondern einen Möbeln und ein blutrotes Musikzim mer. Hier schwebte Alice in ihren zu ihrem Bedauern noch keine Far venstiinmung bringen durfte. Dafür aber leistete sie sich das Unmöglichste Und das alles Fritz Nessel zu ren, den sie erwartete, für den sie das Gastzimmer mit wahrhaft fürstlicher Pracht hatte einrichten lassen. Ernst mochte schelten und murren, her, denn tat er es nicht, so machte Alice einfach ihre Bestellungen in Berlin, und blieb weiter nichts und gut unterhalten zu wissen, denn Unterhaltung bereitete es ihr ent schieden, mit dem eigens aus Berlin verschriebenen Dekorateur die Zim mer immer und immer wieder umzu vollere Effekte zu erzielen. Bald verhüllte sie die Birnen der elektri schen Krone mit grüner, bald mit violetter oder orangefarbener Seide, immer bestrebt, für sich und ihr Aus sehen die beste „Farbensinsonie" zu finden. Als sie endlich alles fertig rückt!" Das hatte Alice nicht erwartet. Aber es ihr schon recht War- die „kein Mensch in Berlin fährt sche drehte sich das Gespräch einzig Mensch Hcktor als Droschkenpferd abtauft? Du vergißt, daß es alt Alice achtete nicht darauf. „Dann kZnnt ihr Hektor ja mit in die Fabrik übernehmen. Dazu ist er noch gut genug, die Frachtwagen zu ziehen". Wieder war es der alt? Herr, der ihr antwortete: „Unsere Arbeits pferde in der Fabrik sind vollzählig. Außerdem denke ich gar nicht daran, das Tier, das uns hier so lange treu gedient hat, in der Fabrik zu Zornig warf Alice den Kopk in den Nacken. „Nun, dann gibt es ja noch andere Leute, die weniger empfindlich sind. Zu irgend etwas wird das Tier im mer noch zu gebrauchen sein. Jeden falls erwarte ich nunmehr, daß du Ernst mit einem letzten schwachen Versuch, Alices Meinung zu ändern. .Das ist mir ganz egal. Meinet wegen eines der Pferde aus der Fa brik, wenn du zu geizig bist, ein Schlittenpferd neben dem Auto zu fütterte". voll. „Kataloge habe ich bereits kommen ging sie. „Onkel, muß das sein, das mit ist Ernsts Eigentum. Aber sprich tend hinter sich her rufen. ... sintflutlich finden", spöttelte er. ütreizt! Wütend fuhr sie auf. „Was willst „Ich nichts!" lächelte er harm los. Die Zeit war vorbei, wo Alice selbst seinen Spott demütig hinge nommen hatte. Sie lächelte i-ber sich selbst, wenn sie daran dachte, daß sie ihn einst für einen „außergewöhnli chen" Menschen gehalten hatte. Er paßte wirklich zu Eva. Jetzt rächte I sie sich für seinen Spott, indem sie s taktlose Bemerkungen machte, so daß was Schlimmes dachte sie nicht. Ein reines Freundschaftsverhältnis zwi schen zwei geistig bedeutenden, über Gesicht. A bah, sie brauchte teine das alles glaubte sie in sich vereinigt, Typ. Sein Typ! Er selbst Hatt» sie sich kleiden solle. Soviel Interesse Augen. Ein spöttischer Blick lraf gerufen. Wenn es wahr war, was Alice behauptete, daß Nessel durch die Schuld einer Frau so herabge- Was für ein Geschöpf war sie doch gewesen! Ja, Eberhard hatte recht, taß er sich von ihr abwandte. Eva strich sich mit der Hand über die Augen. Wie der Kops sie -schmerzte! Sie hielt es nicht mehr aus hier im Zimmer und wollte sich unbemerkt entfernen. Da bannte eine Bemerkung deZ Onkels sie an ihren Platz. Er hatte sich an Ernst gewendet, der mit der Zeitung am Fenster in einem Schau kelstuhle saß. lüng Ernsts Anlwort überhört. Der hatte langsam die Zeitung zu sammengefaltet. Nun heftete er einen spöttischen Blick auf Eva. „Das tut mir leid, Papa, gestern war schon der Pferdehändler Hegel aus Arnstadt hier, dem habe ich Hektar verkauft. „O," sagte Eva leise, weiter nichts, »ber der helle Freudenschimmer in ihren Augen war erloschen. Sie wik telte ihre Handarbeit mit zitternde» Händen zusammen und ging hinaus. Aufmerksam hatte der Oberförster diese kurze Szene beobachtet. „Weshalb habt ihr das Pferd der» „Natürlich, es kostet ja nicht ihr Geld! Ich finde überhaupt, saß sie j.ch hicr im Hause ein bißchen einsam (Fortsetzung folgt.) .>
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