Die Geschichte einer. Frau. / (7. Fortsetzung.) „Jetzt ein bißchen widersprechen, und sie rennt sich ganz in meinem Sinne heillos fest!" überlegt er und wirft leicht hin: „Ist das nicht inkonsequent von Ihnen?" Marga machte eine indignierte Be wegung: .Mag sein!" Und dann kam sie rasch ablenkend mit dem für st- Mistigsten heraus: Sie es Mann" sich verlobt' hat,' ohne den Ausgang unseres Prozesses abzu „Hm... hm!" machte er und sehte in Gedanken hinzu: „In den Ar men einer anderen wollen wir den Ehemann, der uns nicht imponierte, und den wir deswegen laufen lie hen. also nicht wissen. Warum hat te sich die gute Dame das nicht früher und reiflicher überlegt? Al lein, so sind die Frauen!.... Weniger aus Neugier, als vielmehr um nicht ganz teilnahmlos zu er scheinen, fragte er dann: „Wen gedenkt er denn zu beglllk !en?" ne! Hatte er richtig verstanden? Das Blut schoß ihm in die Schlä fen und hämmerte in den Pulsen. Toll jagten sich die Eindrücke in und wurden doch von dem einen er drückt: die Cousine, die Hanne! Bressen ließ sich in den Sessel zu- Frau ihm gegenüber irgendwelche Rücksicht zu nehmen, in» Leere. Was ging es ihn an, wie jene sein Beneh men beurteilte! Wenn sie schon er riet, was in ihm vorging, wenn sie ihn . selbst auslachte! Was lag ihm daran! Dieser Schlag hatte ihn zu gewaltig getroffen und ihm die Fähigkeit geraubt, Komödie zu spielen. Daß er darauf nicht gleich Möglichkeit, die so furchtbar nahe lag, gedacht hatte! War er denn ganz und gar mit Blindheit Dauer die Zuneigung des lieben Mädchens zu übersehen. Er hatte sich hübsch zur richtigen Zeit das Ihre erste Regung war Mitleid war die Rache der Vergeltung. Stär ker als alle diese Gefühle war aber die Freude darüber, daß sie beide herte sich in den gleichen Erfcheinun- Krst nachdem sie ihm vorstellte. sei, schüttelte Bressen seine Apathie Fraglos liebte das Mädel den Existenz schaffen; saiiftstill, wie sie es von jeher gewohnt. Diese sicheren Zukunftsaussichten sollte er zerstören helfen?,... Mit welchem Recht? Was konnte er ihr bieten? Eine fremde, ungekannte Welt, Literaten sorgen, Plagereien! Nicht viel mehr scheinen dürsten. Um dieses Tausches willen sie aus deiw gewohnten Allerdings tat daS weh. Kam das aber überhaupt in Betracht? Er hatte nie daran gedacht, sich dic Ba- Nicht doch! Was war denn Erschütterndes ge schehen? Das Schicksal ging mit leidslos über einen Bressen hinweg! Der Schriftsteller schüttelte ener- " gisch den Kopf, als müsse er zunächst abwälzen, was ihn gesangenjienom- ! Mundwinkel, ein wenig gezerrt und schmerzlich zwar aber Bressen war mit sich im reinen. Ger als der Mann?, Sie, das Weib, zu bescheiden. Wieder überkam sie die alle Ma nie, Seelenregungen schonungslos „Weshalb ich mich mit allen Mit sichtig. , - , Doch auch die Baronin empfand das hohle Pathos seiner Tirad'en nicht. War es die Enttäuschunz, in letzten Rest von Selbstzucht. Die feinsten Hände zu Fäusten geballt, mit hochroten Wangen und finste töiiiien Sic versichert sein, ich wer de kämpfen mit allen Mitteln, Da erkannte er die Gefahr, Inder Hanne schwebte, denn ob Rolf unter allen Umständen zu ihr halten wür de,,, das stand für ihn noch nicht fest. Und spontan verbiß er sich auch schon in die Rolle des Beschützers. Er wolle über Hanne wachen, ihm mußte sie sie Sicherheit ihrer Zu kunft verdanken. Seine Liebe war selbstlos, restlos selbstlos. Eindringlich, jede Silbe scharf heraushebend, trat er feiner Wider sacherin, zu der die Baronin in die sem Augenblick geworden, entgegen: „Wenn Sie daS geringste unter nehmen, um in die Pläne der beiden einzugreifen, dann sollen Sie in mir einen Gegner finden, der selbst mit Ihnen fertig wird, gnädige Frau!" Damit erhob er sich, verbeugte sich kurz und verließ das Zimmer. Fassungslos blickte sie ihm nach. ihm keine Stllt te er bestimmt annehmen zu dürfen; dazu kannte er sie zu gl>t. Wie er es dagegen anstellen wollte, ihre An- Entschicden hatte es sich recht. schätzenden Gegner finden. Taktisch war das dagegen das denkbar Un geschickteste, was er zu leisten im stande war. Auf welche Weise soll te er jetzl hinler die Ränke kommen, nes Nähe zu bleiben, um durch Rolf und da? geliebte Mädchen -in. Schritte zu erfahren, die Marga un ternahm und die er zu paralysieren hatte. Diesen Ausweg zu beschreiten wur de ihm nicht leicht. Es war durchaus kein bequemer Vorwand, um mit Hanne wieder zusammenzutreffen, den er sich zurechtlegte. Hoffnungen auf eine Wendung der Dinge zu feinen Gunsten machte er sich nicht. Eine solche hätte ihn hatte er sich z<i sehr in die Rolle des Entsagenden hineingelebt. Au ßerdem fürchtete er, auf hagen bestätigt zu finden, daß Rolf die Berloble nicht so lieb-, wie. sie es, nach Bressens Ansicht, verdiente. Voll Unbehagen trat er die Fahrt nach dem Gut an, und seine Laune wurde bei seiner Ankunft nicht gerade rosiger, weil sowohl Rolf als auch Fräulein von Westernhazen ihr Be fremden über seinen unerwarteten Besuch, für den die Zeil reichlich un verberge:. vermochten. Allein nun steckte er mitten in der von ihm inaugurierten Ueberwa chunzsaktion drin, schimpfte auf sich in allen bedenklichen Tonarten und war dessen ungeachtet entschlossen, nicht eher zu weichen, bis jede Kom plikation beseitigt. Andererseits konnte er zufrieden sein. De. Freiherr zog ihn nämlich, nachdem sich sein Erstaunen gelegt, ins Vertrauen und gab ihm Gelegen heit, sich ein selbständige- Urteil iiier die Vorgänge in Aegypten zu bilden. Rolf hielt für richtig, dem Gast, dessen Klugheit er schätzte, von der Begegnung mit seiner Frau zu er zählen, und bat ihn um Direlliven für den Fall, daß Marga ihre Drohungen wahrmachte. Gerade die ser in den Wechselläuscn der Welt erfahrene Literat schien dem welt fremd gewordenen Landmann geeig neter, die Situation richtig zu übersehen als irgendein Berufsju rist. Rückhaltlos hatte er sich ihm offenbart. Dagegen halt« sich Bressen gehü tet, dem Freiherrn auch von seinem Auftritt mit der Bar,'um zu spre chen. Nachdem «r unr?rsichtjg ge nug gewesen, Marga leine wahren Absichten zu verraten, fürchiele er bei Herrn vom Thal den gleichen Trotzdem entging ihm nicht, daß das junge Mädchen eines Vormit tags von einer Unruhe Gefallen war, ganzen. h-h h, dl zu dieser Veränderung in Hannes Wesen? Lag ein Zufall ohne jede tiefere Bedeutung vor? das steigende Unbehagen verlor sich nicht. Der Schriftsteller Pflegte zum ersten Frühstück nicht zu erscheinen. beklemmende Gefühl, daS sich Ares Obwohl er sich selbst töricht nann te, kombinierte er doch Rolfs Abwe senheit und Hannes Ausregung und daß er sich Klarhei: verschaffen mußte. Als er die kleine Wesiern hagenerin'über den Hof den Ställ-n zugehen sah, eilte er ihr nach »nd knüpfte ein harmloses Gespräch an, im Verlaus dessen er sie auszuhorchen beabsichtigte. daß er ihr ungelegen kam. Sie emp fand seine Anwesenheit offenbar stö rend und war sichtlich bestrebt, ihn ihre Stimmung nicht merken zu las sen. Hann« tat zwar erfreut unh bemühte sich, unbefcttigen mit ihm zu zweifellos im Stall nack> dem -Ach ten sehen wollen. Früher hatte er sie häufig um diese Stund» aus ihren weshalb lenkte sie ihn geflissentlich Richtung? konnte sich nicht verstellen, mit einem bische,' Geschick mußte i« ihm gelin gen, sie dahin zu bekommen, dah sie sich verplapperte. Er blieb stehen, stellte s!?'. auf einen jovialen ein rein väterlich fühlt« er in die gefsen war, was bisher für sie in ihm gelebt und getokt hatte und be gann ganz nebenher: ändert?" Schon ihre auffallend- Röte straf te sie Lügen, und sie s-lbst empfand das recht gut. „Hat man gar kein bißchen Zu trauen zu mir? Waruni nicht?" be harrte er. „Fräulein von Western hazen, lassen Sie mich Ihr Freund sein, schütten Si« mir Ihr Herz ger erklären konnte, als sie deren Ursache nicht ahnte. Gerade seine Herzlichkeit bedrückte sie. Hilflos und flehend sah sie zu ihm aus: in ihrem Blick stand deut'ich zu lesen: „Wenn du «s wirklich aut mit mir meinst, laß mich in Frieden, dring nicht in mich, ich kann und werde Der Schriftsteller ließ sie nun erst recht nicht ausweichen. Dringlicher fuhr e>7 fort: „Wir brauchen doch einen Freund, mit dem wir uns -aussprechen kön nen, Kleines, warum also nicht zu mir? Wer wird denn so eigensinnig Sein Werben^um ihr Vertrauen sie bis ins Innerste. Sie ihr» Angst fiel ihr nur ein Mittel ein, seinem Drängen zu begegnen, sie" wollte ihn durch eine schroffe Ab lehnung verletzen! Deshalb raffte sie ihr bißchen Mut zusammen und «r -„Jch wüßte nicht, H-rr Doktor, wodurch ich Ihre, mich ehrende. Nur das eine Wort war ihn, ent schlüpft, aber das Weib in ihr hatte den zitternden Klang, in dem wurde ihr mit einem Schlag zur Ge wißheit: „Der liebt dich, der ist deinetwegen hier, der hat still getit hatte! ritterlichen, stolzen Mann ihr Herz verschenkt hatte. Das alles reizte sie, und während sie sich anfangs ge- Botticken beladen herauf und gingen nach den Wirtschaftsgebäuden hin- über. um daS VieS zu besorgen. Nur die Mamsell und Hanne blie „Wo brennt's denn, Kindchen?" fragte die Alte. „Bist ja rein aus dem Häuschen". „Nichts, Ollfche, gar nichts!" g"b Hanne unsicher zurück. Selbst ihrer alten mütterlichen Pflegerin, vie Wesen, wollte sie also, genau wie ihm, nicht Farbe bekennen. Allein die Mamsell war zäher und ließ sicb nicht mir nichts dir nichts abspeisen. Die alte Frau wußte, Üaß sie sich manches herausnehmen durfte. „Nichts? Schnack! Meinst, ich Kopf gefallen, die^alle Mamsell? gewußt, wo'n guter Rat zu allen heißt's auf einen Plutz: Nifcht, rein gar nifcht. Mit 'm roten Kopp, wie ein Vorstopper Appel bist aus dem Obstgarten gekommen, und der Dok begossener Pudel. Meinst, das seh' Gesicht des Mädchens erhellte bei dem „Was hat 's gegeben?" „Nein, wo denkst du hin! DaZ merkt man. Nicht, Ollsche?" „Freilich, merken schon. Wenn man ein junges Ding ist, wäre da auch der rote Kopp erklärlich!" „Warum quälst du mich dann?" Zdie Mamsell war offenbar nicht voll überzeugt. Sie machte eine kleine Pause und forschte weiter: „Na. und der Brief mit der krack ligen Schrift, , die kein Christenmensch lesen kann, na, weißt wohl, den dsr das fremde Marjellchen gebracht hat von ihm?" Hanne zögerte. Die Unwahrheit zusagen, wurde ihr schwer. Aber ein Zwang, der mächtiger sein mußte antwortete sie hastig, „und nun laß gut sein, Ollsche hörst du?" Die hörte. Borläufig war nichts weiter zu erfahren, das stand fest. Vielleicht später. Mit den paar Brocken war sie nicht zufrieden. Ach nee? da kannte das Döchting ihre Ollsche schlecht. Vorerst wollte sie sich Heitel« sie geräuschvoll weiter. Der Schriftsteller achtete indessen längst nicht weiter auf die Unterhal tung unten. flössen. Ställen. Jetzt war es so nxit. Nun schnell »nd unbemerkt in ihr Zimmer hinauf Einem frechen Einbrecher gleich ging er ans Werk. Zunächst war er darauf bedacht, jeden Gegenstand Mädchengemaches entweiht hatten. Je ergebnisloser sein Suchen aber war, je schneller die Minuten enteil ten, desto rücksichtsloser wurde er. Ein Gemisch von Wut und Angst Angst nicht vor den Konsequen (Fortsetzunq folgt.) eröffnen? Nee, nee! Ich decke bloß meinm Kriegsbedarf! Für Si« Mclie. Suppenhuhn mit Grau» ven. Das gut zurrcht gemachte und sauber ausgenommene Huhn wird mit ' Salz, zerschnittenem Suppengrün und dem nötigen Wasser weich ge locht. Ungefähr 1V Unzen Graupen, die man nach Belieben seiner oder jsröber ivähle» kann, werten mit kal tem Wasser abgequirlt, dann mit et was Butler und weni, Salz in Was ser über gelindem Feuer ganz lang sam ausgequellt. Man bedient sich dazu einer Kasserolle, von deren wei ßlr Emaille noch nicht die kleinste Stelle schadhaft sein dars. In eiser nem Kochgeschirr aekommen die Grau pen ein schwärzliches Aussehen und bei zu schnellem Ausquellen werden sie nicht wohlschmeckend. Zuletzt gibt zu. Man zieht schließlich die Graupen mit I—2 Eidottern ab, doch ist dies will, kann man nebenbei noch ein Paar geschälte Kohlrabi lochen und ?u den Graupen gebe» »der auch Blumenkohl. Das zerschnittene Huhn wird in die Milte einrr tiefen Schllf zeschichlet und alles mit etwas Hüh nerbrühe überfüllt. Soll daS Gerjch: noch ausgiebiger fein, fügt man 8— >n Salzwasser gekochte einfache Geschlagene Weinsahne jau c e, Eine Obertasse Sherrn emaillierten oder irdenen Tiegel ge geben, dazu fügt man ein bis zwei Eßlöffel feinen Zucker und drei bi» vier zerquirlte Eidotter, schlägt di? über gelindem Feuer mit und schaumig Hird, und fügt, immer kräftig schlagend, noch zwei bis drei Eßlöffel recht dicke, süße Sahne dazu. Die Sauce muß durch und durch schaumig sein. ' Rest erverwendung. —Die Reste von gekochtem, gedämpstem oder gebratenem Hammelfleisch werde» sein gehackt. Ebenso hackt man 2—Z kleine Zwiebeln und etwas grüne Pe tersilie sein, dämpft dies in zerlasse ner Butter durch, läßt I—2 Lössel Mehl damit bräunen und verkoch! diese Einbrenne mit etwas Wasser oder Bratensauce oder mit Brühe au» einem Maggibouillonwürfel. Mit etwas mildem Essiz hinein und zuletzt das gehackte-Fleisch. Alles muß auf heißer SteNe gut heiß werden, darf aber nicht lochen, weil t'ßlöffel Backsoda (die frisch und 'ernüssen mögen, Bielen gilt die alte Regel: auf 2 Teelöffel, Zimt 1 Tee» '.iifsel Nelken und 1 Teelöffel Nelken besser. Rinderbraten mdt. pii.an» -er Füllung. Em altschlachte nes, gut viereckig und etwas dick ge schnittenes Stück Rinsleisch (Schwanz oster Lendenstück) wird gellopst, ge salzen, mit einigen Speckscheibeu, be legt oder mit feinen Specksädew nichi zu dicht gespickt und m Butter im il,,e» bei fleißigem Begießen, beinah-, '.der nicht ganz gar gebraten, wobei -nan es öfter wende« uud beim Ein traten der Brühe vorsichtig etwas sie <endes Wasser hinzufüllt. Während ous Fleisch vrät, läßt mau. 2—3 fein .iihackte Zwiebein in Butter zar und Fleisch nn und vcrlocht die Sauce mit eiwas in Wasser verquirltem Kartos selmehl, nach Belieben auch mU etwai laurer Sahne.
Significant historical Pennsylvania newspapers