Die junge Weihnachtstanne. Gn Waldesrande, wo die Schwester» Grünt jugendstark ein schlanker Tan- seine reisen Behren T«s Herbste» Sturm durch starke Zwei- Und träumte seines Aukunst goldenen Es trug der Wind G Vom Wald her in sein jugendliches Ohr; Bon dort, wo alle stehn im schwarzen De ch ' Weihnachtsgeschenke. ! Karl Heims sitzt in seinem Ar beitszimmer und ist ein bißchen auf geregt... ein bißchen voll neugieri ger Erwartung... es ist der 24 De zember .., Weihnachtsabend. Seine sind bei seiner Frau, die im Nebenzimmer die Bescherung vor bereitet. ! „Meine Frau wird sich diesmal freuen!" denkt «r bei sich. „So viele nützliche Sachen habe ich für sie ge laust: einen Regenmantel, eine schö ne Feder und eine, geblümte Kaffee decke... Ich bin wirklich gespannt, was sie mir diesmal schenken wird... ob sie mich wohl mit dem Jagdge wehr überrasche» wird, das ich mir so lange wünsche, (Grübelnd.) Bo- rigeS Mal hat sie sich nicht g.'rade allzu sehr angestrengt. Früher ruinierte sie sich förmlich für den 24. Dezember. Ich wußte es schon immer vorher, wenn da» Kuchen zum Kaffee und leinen Be lag zum Frühstück i ich mußte meine alten Sachen auftragen, damit ich leine neuen gebrauche, kürz und gut... Bon stolzer Bäume auserwähltem LoS, Wie der als Mast flog um dcS Erd balls Runde, Ter zweite stützt' den Draht für fernste Als Brett ein dritter barg die letzte Stunde, heißem Bangen Die Axt im Holz, nah ist er dem smm.i der junge anncnbaum und (Er blickte mit wohlgefälliger Rührung um sich.) Jetzt sind es Ebenbild! Ja, ja. Und dieses Tiri liert, wenn man alt wird, auch daS Herz sein Gedächtnis? Bor zwei Jahren schenkte sie mir einen Fuß schwerer. Und was wird es dieses Mal geben? Vielleicht einen Spuck napf oder gar ein Taschenmesser? hen ... (Es klopft.) Das ist sie ja Das „Alterchen" blinzelt spöttisch Die gnädige Frau setzt sich zu ihm: „Es stört dich doch nicht, wenn ich hier ein wenig arbeite?" mir sitzest. (Bei Seite) Na so etwas! Sie hat mich vergessen! Das erste Mal! Aber wozu dann diese Er sparnisse? (ES klopft) „Herein!"' Das Mädchen: „Gnädige Frau, eS ist so weit." Der Herr: „Was ist so weit?" Die Gnädige mit strahlenden Au gen: „Wenn du mir den Arm geben und mich in den Salon führen wirst, so wirst du es sehen, du großes, neugieriges Kind!" DaS „Kind" ist entzückt. Es heu chelt großes Erstaunen und hofft im Geheimen: Sicher lriege ich jetzt mein Jagdgewehr. Und laut fügt er hinzu: „Du Gute! Du hast mir eine Ueberrafchung bereitet?" Madame (beleidigt): „Ich soll dein Weihnachtsgeschenk vergessen haben! Na, daS wäre ja daS erste Mal." Herr Heims reicht ihr bewegt den Arm: „Einen Augenblick habe ich es gedacht. Seit einigen Jahren hast du mich überhaupt etwas vernach lässigt . . . Aber diesmal, wette ich, hast du Dummheiten gemacht und dich meinetwegen in große Ausgaben gestürzt. (Dabei denkt er immer an „sein Jagdgewehr.") Die Gnädig« (erröt«nd): „Ich hab« r.i der Tat vielleicht etwas zuviel a>«gegeben Aber ich dachte mir, tu würdest mir nicht zürnen, weil es zu Weihnachten ist." Der Herr Gemahl umarmt sie: „Du liebes, gutes Frauchen, du." Er öffn«! die Salontür und bleibt mit offenem Munde vor einem mäch tigen Piano stehen, das in der Mitte des Zimmers ausgestellt ist. Der gute Mann ist im höchsten Grade enttäuscht: „Was ist... waS ist denn das?" Frau Heims (fröhlich): „Das ist ein Klavier, Alterchen, ein groß artiges Klavier. Es sehlte schon so lange in unserem Salon." Er: „Aber ich spiele doch nicht Klavier! Das spielst doch bloß du." Sie: mein Alterchen, aber sagtest du nicht oft, daß du mir so gern zuhörst?" „Also darum?" „Ja... Es fehlt mir zwar noch ein recht hübscher Klaviersessel und ein Notenständer, aber das wird nächsten Weihnachten dazukommen, nicht wahr?" Der Herr des HauseS, der sich langsam erholt: „Sicherlich!" k Die Dame: „Nun, Alterchen, wie bist du mit mir zufrieden! Aber nun bedank dich doch mal!" Ein Jahr darauf .... Wiederum Weihnachtsabend... Frau Heims sitzt in Betrachtungen versunken da: Da werden Schritte laut. Ihr Gatte kommt... Vergnügt tritt er ein. „Guten Abend, mein Schatz!" „Guten Abend, mein Schnutchen! (Saelmisch) „Warum bist du denn Wohl heute morgen schon so früh Die Gnädige strahlt. Der Gatte fortfahrend: „Und ra te, was ich dir gekauft habe?" Madame, die Hände zusammen schlagend: „Also einen Klaviersessel?" Er, lachend: „Auch nicht..." I Er. belustigt: „Nein, mein Schatz! l Ich habe dir eine prachtvolle Jagd- flinte gekauft..." " Mobneicben <!er ilbrlftnacbt. < '!> . haus. Er war noch nicht betagt, war nicht mühselig, aber bettelte. Er stehe sich beim Betteln besser, meinte er. als keim Arbeiten. Erstens sei im Winter bei den Bauern schwer eine Arb-? zu maß. denn das Sitzen in der war men Stube als „Statthalter Gottes". Damit spielte der Schalk auf den Pfarrer an, der gern predigte über den Text, daß Herr Jesus heute noch auf Erden wandle, und zwar in Ge- Strohfchaub, d«n er als Bett erhielt, gesinnt, um «in« solche Statthalter schaft recht zu schätzen, sie duldeten den Faulenzer aus einem andern Grund. Etliche Wochen früher war der Bremer als Verabschiedeter vom wandten waren während seiner Ab wesenheit gestorben, er fand kein Heim, nachdem er zwölf Jahre lang Der Sepp will sich a bisse! die Bein Märchen, und hatte Schnurren und Schwanke in sich, mit denen er die Leute an den langen Abenden köst lich unterhielt. So hat sich der Bremer Sepp er klecklich ausgezahlt, und wir, die Jüngere», hatten an dem vielerfahre nen Mann« «inen lustigen Lehrmei ster, dem besonders ich etwelches zu verdanke» habe; manche meiner Ge schichten, die erst in späten Jahren reif geworden, hat damals der Bre mer gesät. auch bei uns eingetreten mit der ar tigen Bitte, er möchte seine verfrore nen Beine gern ei» wenig wärmen an tich, aber helfen tut's nichts; schaden tut's. Die sündteuren Schaufeln wetzt man dabei ab, und morgen schneit es doch wieder alles zu. Und wenn's nicht zuschneit, so ist's noch schlimmer bei der. unsicheren Zeit, wo die Schel me und Räuber fr« truppenweise um herziehen bei der Nacht. Sich Gut u. Haus mit Männerleuten besitzen, auch mit solchen, die von Wehr und Waf fen etwas verstehen, ist das allerbeste, was gescheite Waldbauersleut« tun Wir im kargen Waldhause hatten zwar nie besonderen Anlaß, uns vor Räubern zu fürchten, doch aber machte mein« Mutter gedacht haben: wei! er gar so schlau schwatzen kann, mag er halt sitzen bleiben in der Stube. Gut schwatzen muß man auch lohnen. Suß also der Bremer noch am selbi gen Abend beim Ofen »nd saß eine Woche später auch noch beim Ofen Wir hatten ihn recht gern, er war uuch außerhalb feiner Schnurren «in ergötzlicher, ganz artiger Mensch Und gar nicht übel anzusehen! Die blaue Soldatenhose hatte er an und di« graue Holzmütze auf, unter wel cher an beiden Ohren die schneidigen Lockensechser, hübsch glatt gewichst hervorstanden. Er hielt was aus sich und tat sich täglich an den Backen und dem Kinn rasieren, auch hinten im Nacken: weil «r dorthin selbst»cht gelangen konnte, so mußte ihm unser Altknecht di« goldigglitzernden Här chen wegkratzen. Das Schnurbärtlein ließ er stehen und spitzte es mit Schusterpech scharf auf. daß eS nach leiden Seiten ganz bajonettartiq in di« Luft stach, gleichsam wie cine Waffenbereitschaft, für den Fall ihn eines unserer Dirnlein plötzlich küssen wollte. Ob eine solche Gefahr bestand das weiß ich nicht. Für einen orei- Dirnlein. Höchstens guckte er manch mal der «inen so ein bißchen schief. winklig nach, der Stallmagd Christi na. Und siehe, diese Christina hatte «inen großen Abscheu vor dem saube ren Bettelmann. Sie war sonst ein rundes, gutmütiges „Leute!" aber wenn ihr der Bremer in die Nähe kam, wie eine Henne, wenn der Geier nicht weit ist. Und als der Mann so eine Woche bei uns im Waldhause gewesen war. da kam daS heilige Weihnachtsfest. In der Christnacht verließ alles, was ge hen konnte, das WaldhauS und qing über die weiten Höhen hin zur Kirche von Fischbach, wo ununterbrochen die Glocke» läutet«», bis, wie man fugte, der letzte herauskam vom hintersten Graben. Aus fernem Tal kam hin und wieder ein l«ifer, halbverlorener Glockenklang auch zu uns herauf. Es war eine helle Mondnacht, nur bis weilen flogen Wolkenfetzen vorüber und verdeckten das stillheitere N'.ind gesicht am Himmel. Unser waren ein ganzes Rudel, Burschen, Dirnen; Vater und Mutter nur waren dabeim geblieben, um das Haus zu hüten. Der Bremer-Sepp war auch bei uns und bracht« wieder Schnurren vor. So wußt« er vom Teufel zu erzäh len, der in der Christnacht mit dem Fünfguldenbeutel umgeht, den er solchem, der ihm di« Seele verschr'ibt. zuni Angebinde verehrt; von den Tieren, die in dieser Nacht in mensch licher Sprache sich ihre Leiden klagen, die sie das Jahr hindurch von den argen Menschen auszusteh«» gehabt, und auch von den Wolken, die jedem, der so was zu lesen versieht, alle Äe vorstehungen des kommenden Jahres an den Himmel schreiben. Die Stallmagd Christina entrüstete sich stumm über derlei Frevel, die Weidmagd hingegen war auf ihre „Bevorstehungen" besonders neugierig, sie fragte daher, wie das wäre. „Ja, mein Schatzerl, das ist so!" belehrte der Bremer und drückte sich eng unter die Leute. „Da müssen wir aufpassen, wenn ein Kreuzweg kommt. Am Kreuzweg müssen wir uns alle aufstellen im Kreis und gegen Himmel schauen, waS die Wollen für Figu ren machen, und auf die Baumäste horchen, oh sie knaxen. Da »xrden wir schon etwas erfahren. Seid ihr da bei?" Wir waren alle dabei. Auf der flachen Höhe des Waldes angelangt, sahen wir im Mondenlicht den Pfei ler, welcher mit drei Armen hinaus w'es gen Stanz, g«n Sankt Kathrein und gen Fischbach. Der Bremer kom mandierte uns in Reih und Glied eines Kreises. Ein alter Kohlenbren ner aber war mit, der lief seitab, hielt sich Augen und Ohren zu: er wolle nichts wiss«n. Das Unglück, wenn eins bevorstehe, erfahre der Mensch immer noch früh genug. Wir andern standen im Kreise, im mer ein Bub und ein Mädel a^.ein- Ter z/lond kündet die Zukunft. den, und schauten in den Mond, an welchem die Wolken zogen. Für jeden und jede besonders wurde wahrgesagt, und der Bremer wählte die Leute und deutete die Dinge. Mit dem !llt knecht hub es an, da stand der lassen» de Mond rein und die Wolken wissen ihm aus. „Der Altknecht hat siebzig Gulden Jahrlohn, da wird freilich der Himmel nicht trüb' werd«n", sagte der Bremer. Als es die alte, zahnlückige Siesel galt, die gern keifte, da verhüllte sich der Mond rasch bin ter einer dichten Wolke. „Ist ihne weitere Auslegung verständlich", sagte der Bremer. Beim Feldbuben Hans bildete die Wolke über dem Mond eine Art Sack, der aber lichte zusammenschrumpfte. „Wird auch aufs Jahr Karten spielen, der .Han sel", sprach der Bremer. Beim Ock senlnecht kam ein großes Ungeheuer heran, tat de» Nachen auf und fraß den Mond. Dieses Zeichen wußte der Bremer nicht zu erklären. .Wenn man sich heutzutage noch dem Teufel verschreiben könnte, so möchte ich an so etwas denken", sagte er. Wir muß ten es der Zeit überlassen, was sie über den Ochsenknecht verhängen würde. Bei der Stallmagd Christina, die sich widerwillig in den Krei- ge stellt hatte, hub ein Helles Hallo an! Gerad« über dem Monde spielten die Wolkenzipfel so. als ob ein Mann lei» und «in Weiblein nebeneinander ständen und sich die Hände reichten. „Heiraten wird sie", sagte der Bremer in dumpfem Tone. Da schrie di« Christina auf: „Ich mag nit h-ira ten!" riß aus und lief wegshin. Aber sie wendete sich um, denn noch hörten wir ihre hell« Stimme: „Keinen Fau lenzer mag ich nit! Keinen Mensssen. der kerngesund ist und seine geraden Glieder hat und nit arbeiten will, den mag ich nit! Die starken Händ' zum Betteln aufhalten, pfui Teufel! Und wenn's das einzige Mannsbild wär' auf der Welt, und wenn «r in Gold und Edelgestein gefaßt wär, und wenn er so schön wär' wie der Adam, wie ihn der liebe Herrgott geschaffen gehabt hat; wenn er nit arbeiten tät, wenn er nur schmarotzen wollt', so möcht ich ihn nimmer und nimmer zu meinem Mann. GuteNacht, allemiteinand!" Und dann war sie in den Waldweg txrschwunden. Etliche von uns lachten, andre schauten auf den Bremer. Der Mond macht zwar alle rote» Gesichter blaß, aber dem Bremer-Sepp feines war jetzt ausnehmend weiß; wie der höl zern« Wegweiser daneben, so starr stand er da, und endlich sagte er l«is« und langsam: „Das ist ein verfluchtes Weibsmensch, diese Christina, aber recht hat sie!" Und dann ist er ihr nachgegangen. Denn dumm war er nicht, wußt« auch, was er wollte. Wer hat ihr denn gesagt, daß sie just den „Faulen zer" nehmen sollte? Das hatt« der Mond nicht g«sagt, und sonst auch niemand. Ei, doch! Einer hatte «s ge sagt, aber ganz heimlich in stiller Nacht, nur zu sich allein gesagt, »nd daS war er selber, der Sepp. Und die Christina hatt« sich jetzt gottlos verraten. Die muh schön viel an ihn denken, wenn ihr kein anderer ein fällt,. den sie nicht heiraten will! Kurz« Zeit darauf stand die Weg zeigersäule wieder allein auf d«r Waldhöh«, und das Wolk«nspi«l fuhr fort, die künftigen Geschicke der Menschen an den Himmel zu zeichnen. Ein Jahr darauf, als wieder Weih nachten kam, hatte der Ochsenknecht sein arm Dirnlein verlassen und in Aber in diesem Hofe, neben dem Geldsack, saß ein Drache, die Bäue rin, der «r sich hatte verschreiben müssen mit Leib und Seele. Er war reicher Großbauer und der Mann eines alten keifenden Weibes. Manch mal schaute er trübselig in den Him mel auf, wo «inst das Ungeheure ge standen. Und der Bremer-Sepp, der hatte ein Kleinhäusel gepachtet, im Früh jahr den Acker gepflückt, Korn gesät und Kartoffeln angebaut. Und d?n» Stiillmagd Christina, die freilich auch nicht kalt war. Zuerst fchm«tterte sie ihm unter glühendem Augenleucht«n Die Gefahr zeigte sich erst wieder in späteren Jahren. Als die Kindlein er schienen waren, wollte er nich! mehr leuten, die unier einer Riesenpeitsch« sich in Fetzen lösten. Da ging er hin, arbeitete mit neuem Eifer, und Sepp kann wieder Kreisstehen, jeden Tag, wenn er will. Der Kreis seiner Kinder und Enkel ist nicht klein und bloß eigentlich, wenn «s!»un wirklich tinmal an der Angel zu!kt? Angler: Aba! « » »—» Die ÄriegslaLe. Der russische B alr zieht sich Deutschen ihm das Ftll geklopft haben. !' Der gallische H«hi, schon flügellahm, wird bvld abge schlachtet sein. Der englische Leu brüllt noch, Auch ein Lebensret ter. Richter (zu einem berüchtigten Einbrecher): Sie sind beschuldigt, bei sein und ihn vollständig ausgeraubt zu haben; was haben Sie dagegen zu sagen? Einbrecher: Herr Richter, ich hätte dahn, so wäre der Messer in gestiegen und hätte ihn sicher abge duselt. Ein doppeltes Talent. Theaterdirektor (zur jun gen Schauspielerin): „Sie wären geworden, mein Fräulein." .O, gewiß. Ich tanze zum Bei spiel den Männern brillant aus der Nase herum." Kindlich. Paulchen: Ich Fleisch in die Wurst hinein kommt? So eine Wurst ist doch an beiden Enden zu! Widersprechend. A.: Was ist das für ein Spektakel in eurem Hause? B.: Zwei Glatzköpfe wohnen in der oberen Etage, und die liegen sich fortwährend in den Haaren! Richt abzuweisen. Allerdings. Hausfrau: „Es ist was Schreckliches mit den «euren Aepfeln, Frau Nachbarin!" Nachbarin: «Das sind für mich die billigsten." Hausfrau: „Wieso?" , Nachbarin: „Wenn sie zu teun sind, kauf' ich einfach leine."
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