M)arkt und Straßen stehn »erlassen, Und ich wand» »US de» Mauern Still erleuchte, jedes Haus, Bis hinaus ins freie Leid, Sinnend geh ich dnrch die Sassen, Hehres Glänzen, heil'ges Schauernl Alle- steht so festlich aus. lvie so weit und still die lveltl An den Fenstern haben Frauen Sterne hoch die »reise schlingen, Buntes Spielzeug fromm geschmückt. Aus des Schnees Einsamkeit Tausend Rindlein stehn und schauen, Steigt's wie wunderbares Singen Sind so wunderstill beglückt. G du gnadenreiche Zeit! ' Nine Uünsllerweihrmcht. " Einmal war Weihnachten lustig für Fritz Holz, den Maler, und das andere Mal traurig. . Aber immer war etwas ganz „Es schlägt ein," sagte Fritz Holz. Vor fünfzehn Jahren... ja, da hatte es mal gut eingeschlagen! Da war Fritz Holz ein frischer Dreizehnjähriger. Ein sehnsüchtiger Bube, der sei nen Lieblingswunsch erfüllt sah. Ein richtiger, großer Farbenkasten stand auf dem Weihnachtstisch! Für ihn... die ganze Farben freudigleit für ihn ganz allein! Das war ein Spaß! Neulich aber sagte Fritz Holz: Aber er lachte die Not aus. Lach te ihr mit hellen Augen in das Gramgestcht. Satter, ein Zitronenfalter, der leuch Im vorigen Jahr zum Weih vachtsfest,... da fchlugs bös ein! Da verließ ihn die liebe, zierliche Wylda, das schicke, reizende Mäd chen. Das wa» ein Schlag! Aber sie war ja so reich und er so arm, sie so lustig und er gerade damals so jämmerlich bedrückt! «icht so. Wenn er aber ihre schönen Kleider sah und seinen zerschlissenen Winter mantel! Dann machte er ein Ge gefiel der kleinen Wyida nicht. Aus wars! Und nun war ein Jahr um. und auch diese? Weihnachtsfest war durch «inen harten Schlag verdorben. Grad' heyte zum Heiligabend! Das kam so: Vor einigen Tagen überfiel unser" Fritz Holz eine un bezwingbare Wanderlust. Das kam öfter vor. Warum auch nicht? Eine Studienreise durch die herrlichen Schneefelder! Das ist doch etwas Wunderschönes. Ja, es war ein Genuß, und frohefter Laune kam er heute früh nach Haus. Da fand er eine Depesche auf dem Tisch liegen: „Kommen Sie schnell zu mir mit Bildern. Vor Heilig abend, sollen verschickt werden." So ein Pech! Nun wars zu spät. Das wäre nun ein großartiges Weihnachtsge schäft gewesen. Fürstlich hätte er es feiern können, und nun hatte er Tasche. Vorbei, vorbei! Das war ein frostiger Heiligabend. Der Wind pfiff durch die alten Fenster, daß die Rauchwolken aus Holzens langer Pfeife in kreiselnde Bewegung kamen, wenn sie in die Nähe des Fensters gelangten. Ein paar Tannenzweige lagen verstreu« im Zimmer als Ersatz für den Christbaum. Auf dem Tisch stand ein Glas heißen Rotweins, der blutig flimmerte im flackernden keine Zeit habe. Am Weihnachtsmorgen dachte er: „Ob ich's versuche?" bringen, sich entschuldigen. Fritz prustete vor Anstrengung, als er bei dem Bauer ankam. An jeder Seite trug er ein mächtiges Oelbild in Holzleisten. „Er ist im 5ta11..." sagte die Magd, bei der sich Holz höflich an „Soll ick ihn holen?" fragte die Magd, und Fritz Holz bejahte. „Er hat keene Zeit," sagte die beschnüffelte, mit denen die Bilder Der Bauer stellte sich breitbeinig vor Fritz Holz hin, betrachtete aber seine Kälber, die frisches ssutter be kamen. „Ick habe Ihnen doch gesagt, daß Sie vor Heiligabend kommen sollen... heute brauchten Sie mit dem Zeug »ich zu kommen...!" Holz kochte vor Wut. Der Bauer stand mit den Händen in den Ta schen vor ihm und betrachtete mit spöttischem Lächeln den Künstler. Dem stand der Schweiß aus der Stirn, denn die Bilder wurden ihm „Nee, nee... ick kann die Bilder nich mehr brauchen," wiederholte der Bauer, „aber mein Haus soll gestri chen werden,... Sie können mir mal die Farbe angeben..." Als ob das so sein müßte.... dachte Fritz Holz. Aber die Bilder Gewicht! „Ich kann die Bilder wohl erst mal in ein Zimmer stellen?" fragte er bescheiden. „Legen Sie sie doch hier hin... da liegen sie ganz gut..." sagte höh hen. Nach einer Ecke des Stalles wies er gleichgültig. Das sollte den Bildern zurückkehrte! Mit wllten stätte errichtet, fches Bett. sein Gesicht. vor die eigenartige Hundebettstelle. „Das Bild kostet zweihundertsünf zig Mark... Sie haben dem Bilde den Platz angewiesen...", sagte der Maler mit leisem Spott. Lange dauerte der Redezwist nicht und die Goldfüchse klapperten... „Wenn die Menschen der Kunst nicht helfen wollen, so könnens auch Mit diesem Wort eröffnete Fritz und seine Freunde aus. Die älteste WeihnachtStaniir. Die Tanne als Weihnachtsbaum wird zum erstenmal in einer Hand' schrift erwähnt, die aus dem Jahre Zl>o4 stammt und sich im Besitze eine« Friedberger- Bürgers befindet. Es Oblatten, Zifchgolt, Zucker. Man Vater betrachtet kopfschüttelnd den Wunschzettel seines Sohnchens. »Jttnge, Junge, Junge", sagt er. „es wäre leicht möglich, daß Dir streicht!" ... ehrliche Finders heiteres Erlebnis brn E. Ma'lhias > Weihnachtswoche. Ein Tag Vor Auch Otto Rüdiger hatte bereits sich niemals nehmen lassen, das Christfest in der altgewohnten Weis« zu begehen. Herr Rüdiger hatte diesmal für seine Elise eine goldene Uhr ge kauft, da die alte, die er ihr als Neigung zeigte, die richtige Zeit an zugeben. Die goldene Uhr hatte einen schö nen Batzen Geld gekostet, aber Otto Rüdiger war mit dem Geschäftsjahr gegangen/ Der liebend? Gatte griff in die Ueberziehertasche, um sich z» oerge ehrtcn Taschendieben nicht respek tiert. Bei ihnen heißt es «b«n! Ge schäft ist Geschäft. lassen. Während Herr Rüdiger lang ging, schriftfteller Jean Paul war eS. Und mitten auf dem Dönhoffplatz, den er Band auf und las eine Stelle nach, die ihm just eingefallen war: »Zwi schen zwei Disteln reift die Ananas? aber zwischen zwei süßen Früchten steht unsere siechende Gegenwart, zwischen Erinnerung und Hoffen" Ein« scharfe, 'spitze Stimme ent:>ß Herrn Rüdiger seiner Leltüre. Er sah auf. Vor ihm eine keifende, feilschende Dame, ringsum duftende Weihnachtsbäume Die Dame woLte von dem Preis einer schönen, schlank gewachsenen Silbertanne ein erkleck liches abknapsen, der Händler ab«r b'..eb fest. Herr Rüdiger schüttelte den Kopf. Er war eine empfindsam ange legte Natur; dieses laute energische Handeln um einen Weihnachtsbaum Waldkindes und des dem «S Schnell überquerte er den Dcn hoffplatz und fuhr mit der Elekti schen nach Hause. Als er ausstieg, faßte «r mechanisch, in pedantischer Gewohnheit, nach der Brieftasche. Der Herzschlag stockte ihm, er blaß bis in die Lippen die Brief tasche war fort. Er durchsuchte alle Taschen: Ueber,ieher, Rock. Bem kliid daS Portefeuille mit den den Band Jean Paul aus der Ta gesteckt. Ja, so mußte es sich zuge tragen haben; ganz sicher. Eine an dere Möglichkeit gab es kaum. Seine Liebhaberei für den deutschen Dich ter war ihm also teuer zu stehen ge- Mit trüben Gedanken belastet, stieg Otto Rüdiger die drei Treppen zu seiner Wohnung hinaus. Er war ein Verlust von tausend Mark traf ihn empfindlich. Jahre! Als ihr Mann ins Zimmer tn.t, merkte Frau Elise sofort, daß ihm «twas Unangenebmes begegnet fcin müsse. Mit zärtlicher Besorgnis sah sie ihn an, und stockend, mit ver schleierter Stimme erzählte er sein Mißgeschick. „Ich bin zu ärger'ich auf mich!" klagte er geknickt, „ohr feigen möchte ich mich über me ne weltfremde Unaufmerksamkeit. Muß mich der Teufel reiten, auf offemr Straße das Buch aus der Tasche zu ziehen! In den Ofen mit d-m Jean Paul!" Er nahm die unschuldige Ursache seines Malheurs und wollte die Drohung wahr machen und den ar men Jean Paul als Wärniespentcr dem Kachelofen einverleiben, doch Frau Elise verhütet« das AutodasS und rettete das Buch. Auch ihr tat d«r Verlust des Geldes wehe, aber Mark verloren, als die Gesundheit. Und schließlich, wir wollen die Hoff nung noch nicht aufgeben, vielleicht meldet sich der ehrliche Finder". Herr Rüdiger akzeptierte den Trost nicht. Er lachte höhnisch und ent gegnete unwirsch: „Ein. ehrlicicr Finder? In Berlin? Weihnachten? Aus dem Dönhoffplatz? Liebe Elise, Du besitzest ein kindliches Gemüt, glaubst an die Noblesse eines Berli ner Brieftaschenfinders, wenn tau send Mark darin sind!" Ehe die also Belehrt« beleidigt die spitze Antwort geben konnte, die >hr auf der Zunge schwebte, schrillte die Telephonklingel, und Herr Rüdiger nahm in gereizter Stimmung den Hörer. „Wer ist da?" fragte er. „Ich verstehe Ihren Namen nia,t! Schmutze? Ah so, Verzeihung, Schütze. Was steht zu Diensten, Herr Schütze? Ich habe nicht das Vergnügen, Sie zu kennen, Sie ken nen mich auch nicht? Na also, warum klingeln Sie mich denn an? OZb ich etwas verloren habe? Gewiß habe ich etwas verloren! Mei ne Brieftasche habe ich verloren! Woher wissen Sie denn das? Was? Sie ist gefunden worden?! Gott sei Dank! Ja, einige Visi tenkarten von mir befanden sich in der Brieftasche. Ja, zehn einzelne Hundertmarkscheine waren dann. Auf dem Polizeibureau in der Greifswalderstraße ist sie deponiert? Ja, ich werde mich dort legimi tieren und sie mir abholen. Herz lichen Dank! Tausend, tausend herz lichen Dank! Sie werden noch den mir hören! Adieu, Herr Schütze!" Herrn Rüdigers Gesicht hatte ei nen glückverklärten Glanz angenom men. in seinen Augen schimmerte iS feucht. „Liebe Elise", sagte er, „Du hast gehört: gefunden und auf der Polizei abgegeben! Ich nehme alles zurück, was ich vorhin gesagt habe, lichsten Menschen der Welt. Na, Das Glück ist der beste Zwietracht späte: befand sich Herr Rüdiger Wie tasche und des Geldes. „Lieber Otto," sagte seine Frau, gen den ehrlichen Finder erkennti'ch zeigen. Ein Zehntel des Fundes hat er, wie ich glaube, gesetzlich sowirso Herr?" erlist"!'" Teil des Berliner Adreßbuches, „Da l«b' ich's, sagte er, „Greisswalder 135 Schütze, Baknarbeiter sohlte der —? Ah, Schütze, Kunstschlossern. Dahinter ein ?., Telephon. Also Herr Schütze, Kunstschlossern»!!!«?, .Ich Hab's! Wir wollen Her':« Eßlöffel und ließ das Paket, vi sein Dankbrief beilag, gleich vcn dem Geschäft Herrn Kunstschlosser meister Schütze zusenden. Der heilige Abend war gekommen, dankerfüllten Herzens saß das Ehe paar vor dem schlichten Tannen ben, knochigen Arbeitshänden. Herr Rüdiger ging auf die Frau zu. „Mit wem habe ich das Vergnügen?" Langsam löste sich die Scheu der habe voll aufrichtiger Dankbarielt die Löffel Ihrem Manne zusenden lassen". „Rein," berichtigte die Besucherin, „nicht meinem Mann, sondern Herrn Herr Rüdiger sah sie erstaunt on. „Na, ich denke, Sie sind Frau Schütze?" „Gewiß", bestätigte sie eifrig, „ich bin Frau Schütze, aber der Herr Schütze, dem Sie die silbernen Lössel geschickt haben, ist nicht mein Mann". Schütze ist nicht Ihr Mann?" Und Ihr Mann?" „Nein, unser Hauswirt. Der H«rr Schütze, was mein Mann ist und Hause jing, das ist' der Bahnarbei ter Schütze. Und er hat unsern Hauswirt jebeten, Sie gleich a»,',u von ganzem Herzen. Ich dachte, Ihr Namensvetter, der Schlosse rn ei ster, wäre der ehrliche Finder ge wesen. Da sind Ihnen die Löffel die silbernen Löffel versilbern, aber ich habe gesagt: Wilhelm, habe ich gesagt, wir haben sechs Kinder, zi^ei inzwischen für sie zurecht gemacht hatte. Pfefferkuchen, Marzipc.n, Obst und Nüsse waren die Hauptle beiter Schütze reichliche Geschenke. ES sind zwar ?eine silbernen Löffel mehr, aber dafür praktische Gaben. anser Unser Bub' ist ei" Kuirp» von fünf Jahre» kauin. Und doch träumt auch er schon de» beul scheu Traums Doch sunt.ict er ,s"»d au er Und deucht sich fürwahr als ein «anzer Heldl Ein Säbel aus Holz, ciu Helm au» Papier Schon fühlt sich das München als Eardesiis'lier, Und in Küche und Liefert er Schlachten, erringt er Sieg«. Wir Alien lächeln. Doch mit Respettl »u-il dcuischer Kern in dein Jungen steckt. Nu» ja der Säbel, sein höchster Stolz.^ Sin tapferes Herz voll Liebe und Lust, weiht Präsentiert das Gewehr vordem llind Ter Angstmcicr. Hitze so eingepackt?" „Ja, wissen Sie, mim liest jetzt jeden Tag in der Zeitung, daß soviel . Des Schülers ! Unser Lehrer ist nicht «in bißchen patriotisch, sonst würde er uns jetzt nicht mit Englisch und Französisch l Plagen. j Druckfehler. Heute la ich liebe Sie rasend!" „Sie Glücklicher. Sie haben schon jemand, den Sie lieben ich noch nicht!" Die best« Reklame. Epos?" Kritiker: „Nichts eS spricht
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