Die Geschichte einer Fra«. (3. Fornetzung.) der Freitreppe zum Gutshose lacht freundlich, und die blauen Au gen, des Vaters Erbteil, leuchten den Herankommenden entgegen. reichen mochte, bemerkt und sie einge hend gemustert. Der Gutsherr, der seinem Blick gefolg! war. hatte ihm daraufhin noch schnell in sein«r brei . ten Weise erzählt, wie zufrieden er mit dem Töchterch«n sei, wie sie über Jahr und Tag. seit der Mutl«r Tod, alle Hansfrauenpflichten auf Western hagen übe, unbefangen trat sie ihm entgegen, als sei es das Selbstverständlichste von der Welt, daß er hier einrücke, um auf Westernhagen sein« Wunten ver teilen zu lassen Wunden, die ihm daS Schicksal und die er sich selbst ge schlagen. Nicht so Rolf. sine in ihrer gefunden, sich selbstwer tenden Sicherheit irritierte ihn. Ihr« Augen glitten nicht einmal über die hatte. mcn, um von hier ouS einen schwieli gen Scheidungsprozeh durchzufechten. Wer das eigentlich zuerst ausgebracht, woher man das erfahren, konnte nie mand verraten. Vielleicht war diese Wissenschaft auf dem Weg« von der Zofe zu den Stubenmädchen, über die Küche in den Salon gedrungen. Biel leicht war es auch anders heraus gekommen. Genug, man sprach in der ganzen Pension von MargaS Pro zeß als von einer feststehenden Tatsa che. DaS machte die Freifrau natür lich interessant, namentlich bei den Doch daS genügte der klugen Frau keineswegs. Wollt« st- Beziehunaen anknüpfen, mußte sie oie Smnpatdie der Damen erringen. Die Männer, jung und alt, in Amt und Würden vornehme Fremdling keinen Anschluß der Mittelpunkt des kleinen KreiseS. Die alte Exzellenz, di« Witwe eines ehemaligen Oberhofinarschalls irgend „Herzchen, Sie mit Ihrer herrlichen Figur, Ihren tadellosen Allüren", er klärte sie einmal über das andere. mich, meine Liebe, was hier aus und ein geht, ist doch nichts für Sie. Eine Grande - Dame gehört in d«n Festfaal, zu ihresgleichen. Nein, Si« sollten sich weniger abschließen. Gott, segnet". Und Marga stand! Exzellenz hatte kostspielige Ange wohnheiten, fuhr gerne Auto, liebte si« selbst nichts kostete. Vehikel, besorgte Billette und kargte lerlei Wohltätigkeitsbälle die Ein- Waren jedoch beide zusammen, hät te nian sie direlt für Mutter u,id Auf Rolfs fröhliche Eirl-Hr in Arbeit gefolgt. und auf dem Acker hieß es die Hände regen. Der Gutsh«rr ließ Rolf zu fassen, ersparte ihm nichts und un- Empfindlichleit legte sich bald. Und der Vetter für ihn tat. :r Rolf Die Freude, Als Rolfs Major ihm damals der Alte, war hier nicht m«hr nötig. Der Schüler machte daS alles bald ebensogut wie er und vor allem ge be! der Aussicht der Rolf und fei ne Hanne allein. daS hatte gute Weile, in die Saat zu schießen und er über die Felder ritt oder durch die Wirtschaft ging, kehrten seine Gedanken immer wieder und immer intensiver zu dieser Hoffnung zu rück. Und Hanne? Sie, die neben dem Vetter dahin lebte, verriet durch nichts ein beson dere? Interesse für ihn. obwohl sich ihre neunzehnjährig« Mädchenphanta sie andauernd mit ihm und seinem romantischen Schicksal beschäftigt«. Wenn sie ihn davon nichts merkin liehen Instinkt, der sie lehrte: .nicht« «ingelebt hat". Sie fühlt«: ein „stil les Drllberhlnweggleiten" mußt« wohltuend auf ihn wirken, und da nach handelte sie.... nicht aus rein schwesterlicher Zuneigung, wie sie sich gewaltsam einreden wollte, sondern weil sie ihn liebte! Ganz allmählich, ohne zunächst ihr selbst inS Bewußt sein zu treten, war das gekommen. Anfangs, nachdem ihr der Vater erzählt hatte, daß Rolf Hand an sich gelegt und sie den Grund dafür «nd manches aus seiner Ehe erfuhr, er nlles wie ein Kapitel aus einem" der Romane, die sie an langen Winter abenden zuweilen laS. Bisher hatte Fleisch und Bwt! ' bild der Geschichten, die sie gelesen, > aus. dem des Werktags Mühe uno Arbeit Baters Schlag, den Vetter stellte, die harte Arbeit, manches Mal der Ruhe des All- Herr wurde. DaS flößte ihr Achtung Und plötzlich ertappte sie sich eines TageS erschreckt bei dem Wunsch«: Mithin wünschte sich der alte We- Nur Nols selbst siel nicht im ent- Heute oder korrekter: seit ge stern hatte man beim Gesandten von -k getanzt. Aber auch dieser Kelch war glücklich bis zur Neige ge leert, die beiden Herren, eben aus lautlos hinter ihn«n ins Schloß fällt, auf die Straße treten, scheinen offen bar die letzten Gäste zu sein. »Da fährt uns richtig die einzig noch übrig gebliebene Karr« vor der Nase weg. Jetzt haben wir das Vergnügen, bei nachtschlafender Zeit Assessor Sparring, der größere der beiden Nachzügler, legt in die Worte mehr Gereiztheit, als daS kleine Miß geschick wohl verdient. Sein um bei entgcgnet trocken: „Gerade was Schönes! Ein Stück laufcn nach einer solchen Gesellschaft dem Auto, das uns eben davon pufft, sitzt sicher Frau vom Thal. Was meinen Sie. wieviel der Um kostet hätte! Ich bitte Sie, Nacht- schiebt er seinen Arm in den des Assessors und zieht ihn mit sanfter Gewalt vorwärts. »Auch gut", dachte der Schriftsteller, herging, sing er an, vergnügt vor sich hin -u ps-ifen: „Das sind die Dol'.irprinzessen, die Mädchen aus purem Gold" ... fragte er schroff. „Ich? Wieso denn?" Belustigt »n. „Tun Sie nicht unschuldig! Ich kenne Sie! Bei Ihnen hat alles eine Bedeutung. Wenn Sie sich nicht an etwas reiben können, ist Ihnen nicht wohl. Gehört ja schließ lich zu Ihrem Melier, müssen »»- wer geistreich und witzig sein," „Vielleicht gehört's wirklich zum Beruf! Ist aber auch das Traurig ste daran, daß man immer geistreich glicht sein, ohne daß eS Ihnen fcha zu werde» und in Mode gekommen zu sein. Sparing, der gewandte Weltmann, rungsvermögen des „geborenen Staatsanwaltes", das ihm im Blut lag. und dann verbiß er sich in ir lers, und setzte diesem zu, bis e» zu regelrechten Wortgefechten kam. Heute nun gar, wo er außerordent lich verstimmt war, fühlte er sich be sonders geneigt, nicht locker zu lassen. „LoS also! Was ist'S mit ven Dollarprinzessen?" wiederholte er. „Mein Gott! Haben Sie denn nicht genug junge Mäd habt, die in der angenehmen Lage sind, sich ihr Spielzeug für das biß chen Ehe nach Gewicht lausen zu sich eine Auswahl, nach Haar- Sparring zuckte indigniert mit den Achtln. „Gut, lassen wir die Handschuh nummer fallen! Bleibt noch genuz, daS?" „Ihnen? Keine Spur! Sie ha ben mich gefragt, und ich habe Ih nen meine Antwort gegeben," „Machen Sie keine Ausflüchte! Was sollte das Pfeifen vorhin be- Ich wollte Sie n>.c freundschaftlichst „Vor wem?" rer Berliner Gesellschaft, der frisch „Desto besser!" Bressen fällt dem Assessor direkt „Ich? Absolut nichts! Sie ge< „Warum warnen Sie mich dann?" Der Assessor wird fast hitzig, „Menschenfreundlich, wie ich mich habe!"si Pils? Nicht? Auch gut! Dem „Adieu!" den Wagen. Brejsen zieht, ehe er das Lokal be tritt dem Davonfahrenden noch eine Weile kopfschüttelnd nach: „Nein, mein Freund," denkt er, „für hie lichkeit seine diversen Pils — zum Währenddessen hat sich der As sessor in die Kissen des ratternden, auf ihn nicht mehr als auf jeden sonst. Er hatte ihr seine Huldi gunaeii in durchaus geziemender gewisses Interesse wachrufen. Gab es waS Natürlicheres als das? Wirklich, eine selten schöne Persoä gar nicht Provinz, keine gesuchte Mit dem Glockenschlag fünf er scheint der Schriftsteller am nächsten ben der Causeuse nur zwei Tassen standen und der kupferne Teekessel bereits lebhaft summte, erkannte er gleich, daß die ganze Sache von ihr abgestimmt s"" Das überraschte ihn. Für einen Moment kam ihm sogar die Idee, sie könne wirklich die Marotte haben, ein Weilchen mit ihm „anzubandeln", stark im Blut, als daß sie ihre „Mein lieber Herr Doktor, Ihr Er lachte: Geist, Witz, Geist, Handkuß, Tür Pressen strahlte vor Behagen über daS ganze Gesicht, Das ließ sich wirklich zu einem ganz netten Ge- Sie überlegte, faltete die schlan ken Hände über dem Knie und be- „Weil gerade Sie mich nicht für Und als er ihr mit einem „Aber, gnädigste Frau" in die Rede fallen will, wehrt sie energisch ab: halten Sie mich auch für zu dumm, um einzusehen, daß eine Frau wie ich Sie wohl vorübergehend inter essieren mag Ihnen dagegen nie wirklich etwas bedeuten kann." (Fortsetzung foigt.) Alkrlel Melbnscdtsgebiicd. Marzipan - Pfund rohes Marzipan wirkt man mit 1/2 Pfund Staubzucker zu einem festen Teig. Diesen teilt man in gleiche Teile, rollt jeden Teil zu «ner daumenstarken Stange und teilt diese in 14—16 Teile. Von jedem so' er haltenen Stückchen formt man Bret zeln, Ringe, 8- und S-Formen, legt sie auf ein mit Papier belegtes Blech Lebkuchen. Man läßt rin 1 Tasse Fett oder gute Butter würz hinzu: 1 Eßlöffel Zimt, 1 dei nen Eßlöffel Nelken- (Eloves) Snst Prise Salz, >/s Pfund Zinnat (Citren) feingehackt, 1 Pfund Man deln, IV2 Unze Backsoda in 2 Eß löffel Essig aufgelöst, 1 Tasse cxuter Branntwein (Brandy) und genügend Mehl, um einen festen Teig zu ha- Der Branntwein ersetzt die Eier in diesem Kuchen, Man kann den Teig sofort backen oder ihn auch einig« den Teig mäßig dünn und schneidet oder sticht Kuchen davom Weiße Pfeffernüsse. Man rührt 12 Eier mit 3 Pfund Zucker Stunde mit 1 Pfund feingemahlenen Mandeln und der geriebenen Schale von 3 Zitronen und beliebigem Ge würz. dann fügt man 1 Teeliffek Backsoda in Essig aufgelöst und pach und nach 3 Pfund feines Mehl dhzu. AuS der gut gemischten Masse «o'lt man mit Mehl bestaubten Händen kleine Bälle, die man etwas platt drückt und in gut ausgestrichenen Pfannen bei guter Hitze gar väckt. Makronenrollen, Man schlägt 2 Eiweiß zu festem Schnee, gibt das geschlagene Eigelb dazu und i/z Pfund seinen gesiebten Zucker granuliertem Zucker gebe man den Vorzug —, sowie nach und nach Pfund feingemahlene Mandeln, Man mengt die Masse gut miteinander durch, gibt auch, wenn gewünscht, ein« Prise Zimt dazu, und rollt den Teig in kleine dünne Finger aus. schneidet diese in 2 Zoll lange Stücke und um wickelt eine jede Rolle mit Mürbeteig nach oben gegebener Anweisung zu bereitet. Die gefüllten Rollen be streicht man mit Ei und wendet sie dann in grobem Zucker. Die Ku chen werden dann sofort bei guter Hitze gar gebacken. Man achte dar auf, daß die Seitenschnitte an den Rollen gut zusammengedrückt werden, damit die Rollen sich nicht öffnen. An den Enden jedoch bleiben die Rollen offen. Mandelschnittt n. Man kne iet nach der Art des Mürbeteigs au» 1 Pfund feinem Mehl, 1 oder 2 Eiern, 2 bis 3 Eßlöffel süßem Rahm, 1/2 Pfund Butter und Pfund ge mahlenen Mandeln einen Teig und dibt die abgeriebene Schale einer Zitrone, den Inhalt von 3 Schoten Kardamom, feingestoßen, und 3 Teelöffel Rosenwasser in den Teig, den man so dünn wie einen Messerrücken ausrollt, aussticht und mit Ei bestreicht. Die feinen Man delfchnitten werden in einem mäßig heißen Ofen hellgelb gebacken. Mandelplätzchen. 6 Unzen Butter werden mit A Ei und 2 Ei dottern gerührt, 6 Unzen Zucker und 2 Unzen bittere Mandeln, fein gerie ben. und 1/2 Pfund Mehl dazu ge rührt. Hiervon werden mit dem Löf fel kleine Klöße auf eine mit Wachs bestrichene Platte gesetzt, mit etwa» geschnittenen Mandeln und Zucker be streut und bei mäßiger Hitze gebacken. Pfeffernüsse mit Honig. Man rührt in 1 Quart kaltes Wasser 1 Pint ausgelassenen Honig, 4 Pfund weißen Zucker, 2 Teelöffel Nelken pfeffer (Allfpice). 2 gehäufte Teelöffel Zimt, 8 Teelöffel gemahlenen Korian dersamen („Corriander" auf englisch). 2 Unzen Backsoda. in Essig ausgelöst: dann kommt das Mehl hinzu, etwa 3 Pfund, Es sollte echtes Wintern,«- sogenannte „Pastry Flour' dazu. Der Teig mutz wenigstens Vi Stunde geknetet werden, nachdem er fertig ist. Man rollt wurstähnliche Rollen davon, legt einige neben eimm len zur selben Zeit V 2 Zoll dicke Stücke davon ab, die man auf ein nur wenig beschmiertes Blech legt und sie dann bäckt, Ist die Pfanne zu schmie rig, so laufen die» Kuchen auseinan der, Die Kuchen sollten nicht harr gebacken werden, sondern noch ein we nig weich fein, wenn man sie au» dem Backofen nimmt Man tann auch diesen Teig lange aukbewahren und dann erst backen. Wegen der Berschiedenariigkeit des Mehls ist e» besser, erst «in« Probe deS Teigs zu Marzipan - Kartoffel» chen, Pfund geschälte und fein >ieriebene Mandeln, worunter 10 Stück bittere sind, werden mit Pfund feinstem, gesiebtem Zucker und dem Saft einer Zitrone zusammenge mengt; wenn es zu steif ist, werden .'inige Tropfen Wasser dazu getan! dann werden seine Kartösk'lchen da von geformt. Man wälzt in seinem Zimt, macht mit einer Stricknadel die „Augen" hinein und Nocknet sie ins einem Porzellantr'ler im warmen Zimmer etwas an.
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