Die ewige Jagä. Roman von Adolph Sch-ffmeher. (13. Fortsetzung.) »Ich bitte Sie, gehen Sie nicht im Zorn von mir," llang es flehend. .Sie wissen nicht Sie wissen nicht, was Sie mir geworden sind. Es ist lein Verbrechen, Sie zu lieben und zu Ihren Füßen zu liegen. Mein ganzes Leben haben Sie umgeformt das ist kein leeres Wort, leine Phrase. Seit dem Abend, an dem ich Ihnen zuerst begegnete beim Fest des Jachtllubs, bin ich nicht eine tiefe und ehrliche Leidenschaft eingeflößt hat. Cynthia stand ganz unbeweglich, ihre Augen groß aus den Mann geheftet, dessen Worte der die Welt besiegt, sich den Weg durch unwegsame Urwälder, die nie eines Menjchen Fuß betreten, der dem Tod ins Auge gesehen an dessen Hand Blut tlebte. Im» mer halte er nur t»s große Ziel vor sich gesehen und es mit unwidersteh licher Gewalt erreicht Cynthia fühlte, wie es in ihren Adern brannte. raschung für mich," sagte sie stockend. »Wenn ich das gewußt hätte. Es schmerzt mich " nieder. „Also keine Hoffnung ?" .Sie müssen es überwinden." Kaum mertlich hoben sich ihre Schul tern, und ihre Finger preßten sich ineinander.- „Nein", leise stieß sie es hervor, „nein!" Shirley trat einen Schritt zurück, an seinen Wimpern hing ein tränk liches Lächeln, sie war jetzt srei. Eine Sekunde dachte Cynthia daran, ihm die Hand zu reichen, in einer Regung des Bedauerns, des Mitge fühls, doch nein, es war besser, den Faden ganz zu durchschneiden Dann war sie verschwunden. Shir. ley stand ganz da, aus den Fleck swr stalt' gesehen: seinen Sinnen schien sie noch nicht entschwebt zu sein. Der Elektriker trat durch die schmale Tür herein und schien nicht wenig verwundert, einen Herrn in Maskenkostüm ganz allein aus der Bühne zu finden. „Ich möchte die Lichter ausdrehen, wenn Sie sie nicht gebrauchen. Sir." „Natürlich, gewiß, danke Ihnen." Er sah den Mann gar nicht. Me chanisch setzte er sich in Bewegung und erreichte das Treppenhaus. Nur einige Nachzügler saßen und standen noch zwischen den Palmen, das Gros der Gesellschaft hatte sich schon in das obere Stockwerk begeben, wo auf großen Tischen ein opulentes Büfett in der Bibliothek und in des Co lonels Privatzimmer ausgestellt war, geschäftige Kellner hin und her eilte» oder alles sich selbst bediente. Ziemlich unbemerkt erreichte Shir ley das Ankleidezimmer im nächsten Stockwerk, wo sein Friseur schon da mit beschäftigt war, aufzuräumen. Endlich war er abgeschminkt. Shirley gab dem Manne die Adresse seines Koftümiers, zog eine Banknote aus der Tasche, die er dem anderen reichte, dessen Augen gierig aufleuch teten. und warf, nachdem er sich rasch in seinen Frack geworfen, einen flüch tigen Blick in den Spiegel, aus dem ihm ein bleiches Gesicht entgegen starrte. Bom zweiten Stock herauf scholl das Stimmengewirr immer lauter und lustiger, die Gesellschaft unter hielt sich offenbqr glänzend. Shirley sah durch die breite Türöffnung, wie Cynthia Cercle hielt; neben ihr stand Hubbard, einen Teller in der Han^ allerhand Scherzen verzehrend. Unbeachtet stieg Shirley die beiden Treppen hinunter, ließ sich von dem Mädchen Hut und Ueberzieher reichen und nickte ein höfliches „Gute Nacht" Dann stand er unter dem Er seine Schrille nach den Part hin, aus dessen breitem Piome nadenweg «r langsam dahinfchrUt ES war nach Mitternacht, und Avenue und Straßen fast menfchen nichts versunken ein Häuflein Asche, graue, kalte Asche. Sie hatten ja überhaupt nie wirkliches Leven ge sie erhob und mit dem Gedanken an sie abends den Kopf in die Kissen legte während dieser Zeit Seele war stumm geblieben. Nicht allein, daß all seine tiefe Lei denschaft, seine Anbetung vor dieser sung, eine Geste des Staunens, halb des Grolles gehabt. Das war alles. Shirley kreuzte jetzt die Plaza. vornehmen Häusern vorbei, Kirchen blickt. Bis «r sich plötzlich von hasten den Menschen umgeben -sah, und der riß? Es schien ihm eine Unmöglichkeit, jetzt nach Hause zu gehen, obgleich eine schmerzliche geistige Müdigkeit, lehnen müssen. Die Sehnsucht packte ihn, Menschen zu sehen, gute Freunde, mit denen er ten. Wenn er die beiden suchte Fünf Minuten später hatte Shir ley den Broadway erreicht, doch wo lebt. Zum erstenmal hatte er damals einem Menschen sein Herz erschlossen, weil das Leben so hoffnungsvoll vor Unschlüssig blieb er stehen. Warum war er gerade hierhergekom- Eine Stunde schlich hin, die große Halle hatte sich fast völlig entleert, nur ab und zu gingen Damen und Shirley fuhr auf und starrte die , Erschlagen. unfähig, sprechen. paar Minuten rollten vorbei, dann trat er ins Freie, winkte eine Droschke heran und fuhr nach Hause. Eine bleierne Müdigkeit hatte ihn gepackt; kaum entkleidet, sank er in » » » Und während dieser Zeit stieg im Hause des Colone! die lärmende, un gebundene Fröhlichkeit immer höher und höher, als wären alle guten Gei ster des Frohsinns entfesselt worden. Der Sekt, der in Strömen floß, und gebaut, taten ihre Schuldigkeit. Kein Mensch dachte an Shirley, der einen Moment im Mittelpunkt Lebende hat recht Auch aus Cynthias Geist war er längst entschwunden. Ein paar Au- Oh^er Step, sür das junge Volk ein Signal zum eiligen, lachenden Aufbruch. Denn für die Jugend bleibt der Tanz doch immer der Gipfel. Der Colone! reichte Nellie Türck den Arm, die nach ihrer glänzenden sprühte Nll 'h A geln nach Hubbard geworfen, aber dieser Stockfisch biß auch heute nicht an. Dann erinnerte sie sich wieder, daß sie beschlossen hatte, ihn zu schneiden, und sie ließ ihn gewähren nahe auffällig. Jim Hubbard tanzte nicht. Mit einer großen Zigarre hatte er, als das vorderen Salons verkrochen und schaute in behaglichster Stimmung dem Treiben zu. Dieser lauten Ju gendlust, die sich so ganz ohne Rück halt gab. einer rosigen Glut überhaucht ein neuer Tanz hatte soeben begonnen. Hubbard sprang aus, um ihr ei nicht, Mr. Hubbard?" die Torheiten der Gesellschaft?' „Behüte," wehrte er ab. „Warum sollte lch habe sogar oft ge- Fächer, der an ihrer Seite hing und öffnete ihn. „Wenn es Ihnen recht ist, so fetzte ich mich ein wenig zu legte seine Zigarre in den Behälter des Rauchtisches, der in sei ner Nähe stand, faltete die Hände in einander und beugte sich zu ihr Hin nichts; sie sah nur, wie seine Atem züge rascher gingen. „Sehen Sie, Ihre Nähe zu atmen, das ist schon der köstlichste Genuß dieser Welt." Hubbard gewahrte ein leises Steifen ihrer Gestalt. „Nicht „Ich werde Ihnen erklären Während all der Jahre, die ich da oben zugebracht habe oft Wochen rung, ha! mir hundertmal dieses Bild hier vor Augen geschwebt In mei ner Natur ist stets ein Stück von ei nem .Träumer gewesen ein mütter liches Erbteil. Ich habe mal gelesen, daß der Verhungernde in stinen Träumen Orgien feiert, hochgefüllte Tafeln sieht sehen Sie, so unge fähr war es mir. Ich hatte nichts, man kämpft und dem Tod ins Auge Plötzlich schwieg Hubbard. Die Musik, die leise seine Worte begleitet, Unruhe starrte sich hin. „Darf ich weiterleben ?" Er las wohl Bejahung in ihren Mie einemmal war es wieder in mir lebendig, das alte Bild. Nun war es plötzlich Wirklichkeit geworden rück. Sie betrachtete sei nem Antlitz lag ein tiefer, stiller Ernst, etwas Weiches, Rührendes, herrschte. Sie waren jetzt ganz allein im Zimmer, wilde Musik tönte aus dem Hinteren Salon. „Nein?" wiederholte er. „Was soll ich noch hinzufügen, Cynihia? Augenblick gefühlt, w.e ich Ä>e Auch Cynthia hatte sich jetzt erho bung " 'ch ' H „Nicht jetzt ich kann nicht ich weiß nicht " Sie tat einen Schritt von ihm weg. „Ich bitte Sie nicht, mir jetzt zu antworten, lassen Sie mich Ihnen Ein leises Nicken ihre Hand hob sich, er ergriff sie mit seinen beiden mächtigen Tatzen, ein fester flüchtiger Druck. Dann sah er sie durch die Flügel- Jim Hubbard sank wieder avf den Sessel zurück wie ein zur Salz säule Erstarrter, wie ein Mann, der eben an seinen Sinnen vorbeige rauscht ist, noch nicht fassen kann. Jetzt hatte das Glück ihm das Letzte gegeben, ihn ?uf den Gipfel ge führt. Es war die Krönung seines Lebenswerkes das köstlichste Ge schenk eines allzu gütigen Geschicks, für das man einfach dankbar zusein gen eines starken, g»qden Naturmen sche». Am liebsten hätte er sein Glück hinausposaunt, allen Mitgeteilt überfluteten, schwatzend, kleine Bosheiten, Banalitäten sagend, hatte er Angst, ergriff er die Flucht. Er sich Hut und Rock reichen sie gehen wollen das ist nicht fei ner Ton. Bis zur Tür begleitete er den Gast dann lächelte Jameson Zwölftes Kapitel. Die Welt sah nicht mehr so hell Wiederkehr. Bühne vor ihm stand; jedes ihrer jede Geste sah er, jeden Blick. Die ruhige, kühle, endgültige Ablehnung ohne daß ihm das Blut ins Gesich! Also dies Buch geschlossen los auch wenn er nur ein paar Stunden geschlafen hatte. - .Sie übertreiben es ein wenig, mein Lieber", warnte Jansen ihn eines Abends. Doch Shirley schlug leichtfertig die Warnung in den Wind. .Mein Wort darauf." Cynthia, ich meine, als die leben den Bilder gestellt wurden, des Mo ments, als Jim Hubbard von den Cynthia, gestellt wurde?" Kommentare dazu." „Jawohl und Sie haben recht gehabt." „Ich verstehe nicht —" kommen, daß immer noch -ine ve» borgene Hossnung ganz in der Tiefe schlummert, die ein plötzlicher Ruf zu boren hat. Man hat Beispiele in der Weltgeschichte, ich erinnere nur an Desdemona und Othello. Weiberliebe hat schon viel seltsamere Sprünge gemacht. " Auftreten der Großstadtkultur, den wachsen, denn alles bei ihm lag in der Tiefe; nichts schien ihm kleiner und verächtlicher als die Sucht zu hatten. Die Welt hatte er erobert und auch sie unter seinen Bann gezwun- Worte sah, suhlte sie, daß ihr Wider» Vielleicht daß er nicht das Ideal die Verlobung zu veröffentlichen, auf Cynthias Bitte aber faßte er sich in trat, für seine Tochter erhofft hatte? Westens, Cowboy, Goldsucher, sellschaftlichen Verlehr leine Schwie die Neuigkeiten des Marktes, Nach» Tage ans Bett gefesselt der Teufel Auch Cynthia war es nicht entgan gen, aber stets hatte der Vater sie kurzerhand abgewiesen, wenn sie Schmerz verbeißen. (Fortsetzung folgt.) Liir <tte Kiicde. Gedämpfte Nieren (Kid ney Stew). Eine Rindsniere schneidet man der Länge nach durch, entfernt das in der Mitte sitzend« Fett und schneidet sie in Scheiben? bestreut si« mit 1 Teelöffel Salz, Teelöffel Pfeffer, vermischt alles gut. 2 Unz. Butter läßt man mit 2 Etz» löffel fein gehackter Zwiebeln 4 Mi« schwitzen, gibt die Nierenstücke hinzu und läßt sie zugedeckt 5 Minuten dünsten, dann streut man einen Eß löffel Mehl über die Mischung, rührt 2 Minuten, gibt eine Toste Fleisch brühe oder Wasser hinzu und läßt das Ganze noch 5 Minuten kochen. Man kann halb Sherrywein, halb Bouillon nehmen, oder Rotwein und Fleischextrakt, wenn man Wasser statt Fleischbrühe nimmt. Gedämpfte Hühner mit Champignonsauce. Zwei gut gereinige junge Hühner werden in etwas Brühe (im Notfall Wasser) nebst Speck- und Schinkenscheiben, Wurzelwerk, einigen kleinen Zwie beln, Salz, Pfefferkörnern und et was Zitronensaft langsam weich ge dämpft. Indessen putzt man 1 Pfund Champignons, schneidet sie in Stücke, dünstet sie in etwas Butter, streut Mehl darüber, gibt etwa» Wasser, ein halbes Glas Weißwein und den Saft einer Zitrone dazu, verkocht alles zu einer guten flüssigen Sauce, die man noch mit einem Teil der durchgeseihten Brühe, in der die Hühner gedämpft wurden, vermischen kann. Die Hühner wer den zerlegt und die Sauce darüber gegossen. Hühner - Bouillon. Man kann dazu ein älteres fleischiges Huhn verwenden, das man sauber reinigt und in Stücke schneidet. Diese setzt man mit kaltem Wasser auss Feuer, läßt es langsam zum Kochen kommen, gibt eine Zwiebel, eine Porreestange, ein Lorbeerblatt, eine kleine Handvoll Petersilie hinein, nebst etwas Salz, und läßt langsam so lange kochen, bis das Fleisch von den Knochen fällt. Beim Aufsetzen der Suppe ist es rat sam, nochmal soviel Wasser hinzuzu gießen, wie man Brühe zu haben wünscht, da das Wasser beim Kochen verdampft. Wird dann immer fri sche! Wasser nachgegossen, so be kommt man nur eine dünne wässerig« Brühe, und keine kräftige Bouillon. Sobald die Brühe fertig ist, wird sie durch ein Sieb gegossen, nach Salz abgeschmeckt und von allem Fett be freit. Gedämpftes Rindfleisch mit saurer Sahne. 2 bis S Pfund gut geklopftes, mürbes Rind fleisch wird in einen Tiegel gelegt und ein bis zwei Scheiben geschnittene Zwiebeln, einige Speck- und Schin kenscheiben, ein Eßlöffel voll gehackter Schnittlauch, eine zerschnittene Ka rotte, Salz, Pfeffer und Quart fette, saure Sahne, sowie drei bis vier Eßlöffel Rotwein dazugefügt. Man läßt das Fleisch im Ösen oder auf dem Feuer 3 bis Stunden dämpfen, nimmt es heraus, rührt die Sauce durch ein Sieb, verkocht si«, wenn nötig, mit etwas Zitronensaft, um sie über das Fleisch zu füllen. Amerikanische Tomaten sauce. Die abgewischten, durchge schnittenen, von Mark und Kernen befreiten Tomaten werden mit But ter, einem halben Lorbeerblatt, wei ßem Pfeffer und Salz weich gedün stet. Diese Masse verkocht man mit in braun geröstetem Mehl, maten auch in Heller, leichter Brüh« weich dünsten und statt des Pfeffer» Beefstea k p a st et e. Dazu muß man sich eine leere Blätterteigtimbale vorerst backen. Zwei Pfund Rinder filet werden in kleine Beefsteak» ge schnitten, tüchtig geklopft ünd mit Pfeffer, Salz und Pastetengewürz bestreut, dann rasch In reiner Butte« einige kleine Schalotten gargemacht. Nun legt man die Beefsteaks in die Timbale, dazwischen Oliven, Cham pignons, Krebsschweischen, Zwiebel chen usw. und gießt die mit saurer Sahne fertig gemachte Beefsteaksauc« Worchestersauce darangegeben hatte. In der Timbale im Ofen heiß wer den lassen. Eine Tagesarbeit. In der Sommerfrische kommt früh mor gens ein Herr zum Bader: „Können nicht einen Zahn ziehen?" trr, „muß jetzt fort und komme erst am Abend wieder heim; aber der Lehrbub kann ihn einstweilen ein g H Z Ein kleines Mißver- Gatte: .Geh, Alt«, der Herrgott Mantels ist ja noch schlechter!"
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