Geranton Wochenblatt, «schetxtiedix D-xun»-«. >nd.«. «»««er. Herausgeber. »7 Oaksord Eourt, Erst» Stock, »Ire« Hlxln de« H°»-> Im»,». »» »,» Spntti Elr-t«, «rr»»t°x, Pa >x »'» »2.00 W«» vextschluxd, »ottrftel 2^50 vndniwug de« ..Sn-nt°x w-chex. »>««" I» Lackawaxxa I-uxw iß großer,al« die eine, andere« in Snanton gedruckten ».xtschen Zettxxg. ,« b>,U'd-«h->bded-?, «,ly«»hist. »»Itlge» <» dl's-m lhiU« de« Gt»»,e« et»« »eilevntreitxxg,» g>d>«. »»t«r«<l »tU>»ks«tQSl« »t Donnerstag, 17. September 1914. S)ieTelephonnummer de«.Wochenblatt" ist jetzt S3OS (neues). " Ein Tlimnslug Teutscher Flieger macht Fahrt im Sturm. Einen Flug auf Tod und Leben hatte der deutsche Flieger Landmann von den Albatros-Werken zu bestehen. Landmann war zu einem 24 Stunden- Flug aufgestiegen. Nachdem er vier zehn Stunden in der Luft geblieben war, zog vom Westen eine so schwere Wolkenbank herauf, dah selbst die vor den Schuppen stehenden Maschinen in und schon nach 10 Minuten kehrte der Flieger auf das Flugfeld zurück. In zwischen war das Gewitter herange- Rücken zu bekommen und mit einer Ge schwindigkeit von etwa 180 bis 200 Kilometer brauste der Doppeldecker vor 31 Minuten glatt vor der Lustschisf- Ueber seinen Sturmflug äußert sich der Flieger selbst wie folgt: Als ich in Johannisthal von dem keine Zeit mehr, dem Sturm zu ent fliehen. Ich hatte ursprünglich die Absicht, einen großen Umweg um die Böen immer in südlicher Richtung trei ben. Mein Bestreben war, so schnell als möglich, der Gewitterzone zu ent decke! auszuhalten hatte, das eine Oel zuführungSrohr des Motors gebrochen war. Der Mercedes lief nicht mehr mit voller Tourenzahl, und so mußte Liegnitz. H S Geburtenrückgang. In der letzten Sitzung der Deutschen Gesellschaft für öffentliche Gesund heitspflege wurde das jetzt alle Gemii ther bewegende Thema: „Der Gebur tenrückgang in Deutschland" behandelt. Reftrent war Geh. Medizinalrath Dr. Krohne von der Medizinalabtheilung Jahre 1925 auf die Ziffern Frank reichs herabsinken werden. Bedenklich ist, daß im Osten Deutschlands bei der Landbevölkerung die Geburtenzahl der ten ist, so ist doch der Abfall in Jahrzehnten hervorgetreten. Noch ist keine thatsächliche Gefahr vorhanden, da die günstige Sterblich keitszisser den Rückgang der Geburten aufhebt, so dah wir im Jahre 1906 noch einen Ueberschuh von 910,000 Wir treiben dem Zwei- oder wie Ju lius Wolf sagt, dem Ein- und Kein kindersystem zu. DaS bedeutet aber eine Abnahme der Bevölkerungsziffer, die in weiterer Zukunft unsere Welt machtstellung gefährdet. über die im Ministerium eine unge« heure Fülle interessanten Materials zu sammengelaufen ist, sind nicht die pro- Zweifel, dah der Geburtenrückgang ge wollt ist. Die Erschwerung der Er werbsmöglichkeiten, die Wohnungsver- Frauen am Erwerbsleben mit seinen gesundheitlichen Schädigungen sind Umstände, die auf die Herabsetzung der Geburten hinwirken. Dah aber die Steigerung der Preise für Nahrungs mittel auf die Geburten von erheblichem Einfluh sei, glaubt Krohne nicht, da hauptsächlich nur die Fleischpreise ge stiegen seien. Aber die Erhöhung der Löhne wird nicht dadurch aufgehoben, so dah das deutsche 801 l wohl in der Lage wäre, mehr Kinder aufzuziehen. Es ist, wie im Alterthume, der wach sende Wohlstand, der den der Kindererziehung nicht mehr auf sich nehmen will. Auch die Moral der Frauen- und Männerwelt ist so lax Dah die Abnahme der Kinderzahl eine Verbesserung der Rasse zur Folge haben werde, bezweifelt Krohne, der eine Gefahr der Uebervölkerung bei die Neomalthustaner annehmen, für weit entfernt hält. Als Mahnahme gegen den Geburtenrückgang sind ein mal Aufklärung in Wort und Schrift über die Gefahren nöthig, die aus der Geburtenabnahme drohen, andererseits müssen die Aerzte durch Herabsetzung der Sterblichkeit den Selbstmord der Nation durch den Geburtenrückgang hinauszuschieben suchen. Sorqt für die ZuknitN. Weida, Seiferth, aus Anlah seines 200 Mark mit der Bedingung, dah die Zinsen und Zinseszinsen bis zum Jahre 2254 aufgespart werden sollen. Am 29. Mai 2254 sollen von den ge sammelten Zinsen 70 Prozent der Ge die weitere Zukunft ein Stammkapital bilden. Dieses Stammkapital soll in gleicher Weise wie das Grundkapital pital zugeschlagen werden bis zum Jahre 2354. Der Gemeinderath nahm in seiner letzten Sitzung das Bermächt -2254 ein Ende haben wird, denn bis dahin haben sich die 200 Mark, wenn üichts dazwischen kommt, was den L 5 Millionen Mark vermehrt! Conrad s neuer Laden. 12« und »SS Wyoming Avenue. Neue und vollständige Linie von Hüten und Herren Ansstaffirimgen. Stets»» Hüte eine Spezialität. Für Ihren Säugling der ein gute». Nahrungsmittel nöthig hat, oder für Ihre Familie, wenn Sie wünschen reiche, reine Milch, gebrauchet Dr. Lange's Laetated Tiffne Food. E« ist nicht, was wir sagen, sondern was die Milch thut, «tlche« die ganze Geschichte Ihrer Populiirität erzählt. Fraget den Apotheker dasür oder schreibt an Nr. »Ange, »»« lefferson Avenue, Sc»«««»», Va. Gebrüder Trefz. Der Saison's meist anziehende Stile. Wünschen Sie wirkliche Aristokratie von Stilen in Fußbekleidungen, so sprecht vor und besehet unsere Linie. Schuhe in allen Stilen Leder, Velvet und Satin. 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Sidder aS d'r groh Krieg drauS im alte Land im Gang iS, hocke mir alle Owed in'S Hanneberger'S Stohr. En Jeder Hot so sei besundere Nohschen, kohrs, er segt juscht, wa» «r dSt, awer was dät er? Sell is en annere Frog, was g'scheidere Leit net änswere kenne. selle verdollt Liegnerei satk .Die Drucker sen all mitencinner Liegner!" Hot er g'saht. »Sell mag jo sei", segt d'r alt Dschoh, „awer eS iS doch gut, daß net alle Liegner Drucker sen, sunscht wär ei noch viel ärger." D'r Hanneberger Hot erscht angeloht, aS wann er bös werre wot. ES scheint, er Hot gemeent, d'r Dschoh hat us ihn anspiele well«. Er Hot awer des bescht dervun gemacht un sei Maul geholte. Di« Annerehen juscht derzu gelacht. .Well, loht uns heit vun ebb«S sunscht schwätze", Hot d'r Bensch ge saht. Wie iS es dann mit sellem selle iwer's Meer fliege?" .Ich segt d'r Bill. „Glabst Du werklich, net gekumme wär?" frogt d'r Bensch. .Ich hab als noch en Eidi«, se hätte enihau derheem bleiwe misse. Alle gefehlt, hahbtsiichlich die Kurahsch. Un wann mer's so beguckt, is es en ver send Meile weit, wie se sage." „Well", segt d'r Dschoh, „se brauche jo net die ganz Zeit zu fliege. Wann se mied sen, kenne se sich uf's Wasser hocke. Wie ich versteh, is sell Luftschiff sowohl fliege kann aS wie schwimme. Des is alles fein ausgediftelt worre. „Un ich glahb's net, bis ich's sehn!" segt d'r Hen. „Worum net?" segt d'r Dschoh. „Heitigsdags is alles meglich. Wann Ich recht bin, is es nau ebaut sechzig Johr, wo es geheehe Hot, se wotte en Telegräf dorch's Meer lege so was seen Käbel heehe un d'r Zeit noch en bar derzu, bis es Ihne zu viel war un kerzlich eenS dorchge schnitte hen. Un alleweil is es so weit, daß mer iwer's Meer telegräse kann iwens ohne Droht. Sell kenne mir ah So kann es ah kummi mit seller Lust schiffer«. Un wann erfcht mol Eener niwergefloge is, dann kumme bal noch meh. D'r Neid loht die Annere net schlafe. In en bar Johr gebt es ver leicht schun so viel Luftschiff usem ah noch nix gewißt hen. Was mir vun sellem Kerl was den erfchte Tripp mache will, am beste gefallt, is des, daß er's net for Geld dhun will, sundern for die Ehr, un wann es ihm geroth, versaust?" frogt d'r Bensch. „Well, des muh er ewe riske, un wann es werklich so häppne soll, dann stappt es die Bisnis net, en Annerer browiert es. So sen nau die Mensche heitigs dags. Guck, wie viel hen schon ses verschwöre Hot, dah er die amerikanisch Fläg dort usgeplanzt Hot, uf den werry Pol nuf. Do muh mer ewe hiegehne in d'r Welt. Ufkohrs, mit em Lüft er drauhe ankummt, werd es ah in d'r ganz« Welt bekannt. Drum loht es ihn browiere." So hat d'r alt Dfchoh es uns explehnt. fchehnt, dann geh ich enihau net mit ein Luftschiff, do bin ich fchuhr. D'r alt Hansjörg. Lebensdauer. wie alt kann der Mensch zu werden hoffen/ .WaS empfinden Sie?" fragte man den hundertjährigen Fontenelle, jährigen Verwandten in ihrer Todes stunde ein Glas Wasser reichte, sagte sie: „Bielen Dank sür diesen letzten dah der Tod für den Menschen eben sosehr ein Bedürfnis ist als der Schlaf." über d«n Tod überliefert sind, berich ten unS von zwei Fällen jenes natür lichen TodeS, der in sehr hohem Al ter eintritt und der dem ruhv »n und sanften Erlöschen einer Lampe r ver gleichen ist, der, wie man zu sagen pflegt, .das Oel ausgegangen ist". Aber wie wenigen wird das Glück eines derartigen natürlichen TodeS zu teil! " In einem Bortrag, den er am 25. März, 1900, in Wien gehalten hat, sagt der berühmte Arzt und Forscher Hermann Nothnagel folgendes:» „Auf daS höchste überraschend tritt uns hier vor allem die Tatfache ent gegen, daß die allerwenigsten Menschen eines natürlichen Todes sterben, viel leicht kaum einer unter Hunderttau seS Satzes entfällt sofort durch die Er läuterung, daß das Wort „natürlich" hier in streng naturwissenschaftlichem Sinne zu nehmen ist, nur besagen soll soviel wie „im naturgemäßen Ablauf". Und in diesem Sinne ist der Satz un anfechtbar. Ungezählte Millionen er liegen der Einwirkung äußerer Ge walt, durch zufällige Schädlichkeiten und Unfälle aller Art, Erdbeben, durch Schlangen und wilde Tiere, Selbstmord, Mord und vor allem Krieg. Ein Statistiker will berechnet haben, daß seit den historischen Zeiten gegen sieben Milliarden Menschen auf dem Schlachtfelde zugrunde gegangen seien." Diejenigen, die mit siebzig oder acht zig Lebensjahren dem Tode verfallen, sterben somit ebenso an Krankheiten. die Menschen früherer Altersstufen. Denn das Wort des Pfalmisten, daß sein von 70 oder, wenn es hoch kommt, 80 Jahren vergönnt sei, will uns nicht recht zutreffend erscheinen. Schon Schopenhauer hat darauf hingewiesen, daß im Upanifchad des Beda die na -100 Jahre angegeben sei, und er hat hinzugefügt: „Ich glaube mit Recht, weil ich bemerkt.habe, daß nur die, welche daS 90. Jahr überschritten ha ben, der Euthanasie teilhaftig werden, d. h. ohne alle Krankheit, auch ohne ohne Zuckung, ohne Rö sterben, sondern nur zu leben aufhö ren. In jedem früheren Alter stirbt man blos an Krankheiten, also vor zeitig." An einer anderen Stelle weist Schopenhauer darauf hin, daß zwar auch Herodot in der Abschätzung der Lebensdauer des Menschen mit dem Psalmisten übereinstimme, aber er hat „Es ist aber doch falsch und ist blos das Resultat einer rohen und ober flächlichen Auffassung der täglichen Erfahrung. Denn wenn die natür liche Lebensdauer 70 bis 80 Jahre wäre, so mühten die Leute zwischen 70 und 80 vor Alter sterben. Dies ist aber gar nicht der Fall, sie sterben wie die Jüngeren an Krankheiten. Die Krankheit aber ist wesentlich eine Abnormität, also ist das nicht das natürliche Ende. Erst zwischen 90 und 100 Jahren sterben die Menschen, dann aber in der Regel vor Alter, ohne Krankheit, ohne Todeskampf, ohne Röcheln, bisweilen ohne zu erblassen, welches die Euthanasie heiht." Mit anderen Worten also: Wenn die verwünschten Krankheiten nicht wä ren, die dem durch das Alter geschwäch ten Körper leicht gefährlich'werden kön nen, so könnte der normal entwickelte Mensch eigentlich den Anspruch erhe ben, 100 Jahre alt zu werden. Hat man doch Beispiele genug, daß einzelne von der Natur Begünstigte auch diese Altersstufe noch weit überschritten ha konnte, dah sie 120 bis 130 er- Ja, dem „heiligen" Mungo in Glas, gow hat man sogar 185 Jahren zuge schrieben! 183 Lebensjahre! Das will etwas heißen. Wenn ein Mann, der jetzt (1914) 70 Jahre alt ist. ein derartiges Alter erreichen würde, s>? würde sein Tod erst in lIS Jahren, also Anno 2029 erfolgen. Ein Ge danke, der gar nicht auszudenken ist. Bis zu seinem 70. Lebensjahre hat «r alten Kopf geschüttelt, wenn er hoch über sich ein Luftschiff oder einen Flie ger erblickte was wird er noch alles «rieben bis zu dem Tage, an dem er sich auf dem Sterbelager mit den Wor ten ausstreckt: »Jetzt hab' ich aber ge-/ nug!" In früheren Zeiten, als noch eine sogenannte.Sauregurkenzeit" existierte, in der es den Zeitungen oft an Stoff mangelte, wurde sehr häufig der Tod von Greisen berichtet, die daS 100. Jahr erreicht oder noch weit überschrit ten hatten. Aber diese interessanten Todesfälle, von denen die meisten in den Monaten Juli und August vorzu kommen pflegten, ereigneten sich ge wöhnlich in weitentlegenen Gegenden, so daß eine Kontrolle der Richtigkeit einer derartigen Nachricht nicht so leicht zu ermöglichen war. Heutzutage tmm man von einer Sauregurtenzeit nicht mehr sprechen, da eS dm Zeitungen auch in der Zeit des Hochsommers nicht an Stoff fehlt. Wir brauchen daher nicht mißtrauisch zu sein, wenn wir durch erfahren. sten Monaten des Jahres 1914 nur einige Fälle erwähnt, bei denen die Kontrolle der Richtigkeit der Nach richt ja leicht zu ermöglichen wäre, zu mal es sich da zum Teil um Persön lichkeiten handelt, die in weiteren Krei sen nicht ganz unbekannt sind. So wußten die Wiener Blätter zu berich ten, dah die älteste Schauspielerin der Welt, Frau Betty Banini, im April Gelegenheit hatte, ihren 100. Geburts tag zu feiern. Die alte Dame hat noch Raimund gekannt, der einige klei nere Rollen für sie schrieb, und sie war auch über die Grenzen Oester reichs hinaus denn sie hat auch in Deutschland und Rußland gastiert in der Theaterwelt unter dem Namen Wettl" bekannt. Einen anderen noch mehr bekannten Namen können wir gleichfalls hier anführen: wie aus Montreux am Gen fersee gemeldet wurde, starb dort Mitte April desselben Jahres (1914) der Freiherr Ferdinand von Türckheim, der Enkel der Goetheschen Lili, die be kanntlich nach der Aufhebung ihrer Verlobung mit unserem größten Dich ter die Gattin des Freiherrn von Türckheim in Straßburg wurde und lere Weinstadt, hat seinen „Sekular menschen," dem am 12. April, seinem 100. Geburtstag, von seinen Mitbür werksbesitzer Herr Johann Schrauter hat dieses hohe Alter erreicht, obwohl er kein Abstinent war und aus dem sil wünschten, mit einem herzhaften „Indessen soll ein Schüppchen Wein des Rentiers Abraham Sundheimer in Heppenheim a. B. zu sein. „Der alte Herr" so war in der Frankfurter. „Kleinen Presse" vozn 1. Mai zu le sen „ist noch außerordentlich rü- Schoppen Wein. AuS Wiesbaden wurde am 21. Fe bruar, 1914, gemeldet, daß dort an diesem Tage eine Frau Emilie Wahl im 102. Jahre gestorben ist. An dem selben Tage feierte der älteste Schütze Deutschlands, der alte Dodenhof in Freiburg an der Elbe seinen 102. Ge- Es sind stattliche Ziffern, die wir (1914) dem „Neuen Wiener Tag- Lebensjahre gestorben! Und ausdrück lich wurde dief«r Meldung beigefügt: „Die Altershöhe wird amtlich bestä tigt." 135 Jahre! das will etwa» sagen. Der Mann mußte also im Jahre 1779 geboren sein zu einer Zeit, da in Preußen noch der alte Fritz regierte und da Napoleon erst 10 Jahre alt war. Eine solche AlterS höhe grenzt für unS so sehr an das Wunder, daß sie uns nicht recht glaub, haft erscheint. Aber da sie doch amt lich bestätigt wird —. Hätte das Schicksal es diesem Manne vergönnt, noch ein halbes Jahrhundert weiter zu leben, so hätte er zwar nicht das Alter Methusalems, aber doch das des seligen oder „heili gen" Munqo von Glasgow erreicht.
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