DerSchlüßel. (L. Fortsetzung). ' Ilse gmg. Weinend begab sie. sich in ihr Zimmer zurück, machte sich zum Ausgang zurecht, und wenige Minuten später stieg sie, Tränen im Gesicht, die einsame Treppe hinab. Um dieselbe Zeit hielt vor dem Hause ein Auto. Heraus sprang Gert. Er kam direkt vom Bahnhof Zoologischer Garten, Ivo er soeben mit dem Pnrifer Zug angllangt war. Da er seine Anlunst nicht angemeldet hatte, so war auch niemand von der Dienerschaft zur Stelle, der ihn er wartete. Sein sämtliches Gepäck hatte er auf dem Bahnhof gelassen, um es nachher abholen zu lassen. » Gert hatte auf der Fahrt fast nicht geschlafen. Mit jeder Achsendrchung, M-.it jedem Pulsschlage rückte er ja Meinem Ziele näher, ein verzehrendes Mverlangen trieb ihn dorthin, und er Mählte die Sekunden, die ihn noch von Meinem Ziele trennten. Was dann Mischehen sollte? Er wußte es nicht, nochmals um seine Freiheit WWten? Ebensogut konnte er seine MMtten an einen Stein verschwenden. Mllnd was das geliebte Mädchen be »ttas? Ihr erzählen, wie alles zuge »gangen, welchem furchtbarem Irrtum er zum Opfer gefallen, wie er nun darüber aufgeklärt worden und von welcher Leidenschaft er für sie erfüllt war? Das hieß, ihr auch die schmach volle Beleidigung gestehen, die er ihr im stillen zugefügt das hieß, sie für immer von sich jagen und sich sei nes letzten Trostes, ihrer Nähe und ihres Anblicks, beraube». So zog er mit jedir Bewegung, durch die er sich von seinen Fesseln befreien wollte, diese nur noch fester um sich. Nein, er wußte nicht, was nun geschehen sollte nur dos eine wußte er, daß Ilse hielt, während sie die Treppe gen.^ der» nichts hörte. An einer Biegung, welche die Treppe machte standen sie einender Ilses Zügen, a?s sie den Wiederge kehrten so unerwartet vor sich sah. „Wollen Sie mir sagen, koas ge schehen ist?" stieß er hervor. Ein dunkles Angstgefühl erfaßte sie sie äußerte, war so etwas Unerwarte tes für sie. Die Angst schnürte ihr die Kehle zu. Und ehe er es hindern tonnte, war sie an ihm vorüberze schlüpst, flog die Treppe hinunter und war seinen Äugen entschwunden. Sie hattc geweint! Jemand hatte sie gekänkt, belei digt! Und er sollte sie nicht einmal schüt zen diirsen? Wer aber konnte es sein, der es wagle —? Wer? Und er konnte darüber ncch einen Zweifel hegen? Gewißheit wollte er sich darüber verschossen und vas auf der Stelle! Dann betrat er seine Wohnung. Ethel ruhte, in ihr Neglige gehüllt, ncch immer aus dem Sota. Schon Hütte sie sich mit dem Gedanken ver traut gemacht, auf den Besuch des Festes heute abend verzichten zu müs sen. Aber seit Ilse sie verlassen batte, fühlte sie eine große Besserung Tie Tropfen hatten wieder ihre s« ost bewährte Wirkung getan. Die Nachricht, die ihr das Stw binmädchen von der plötzlichen um unvermutete» Rückkehr Gerts über, brachte, war ebenso überraschend wi> beunruhigend für sie. Sie dachte so fort wieder an Hartlepzol und ob ei damit nicht in irgendeinem Zusaiw iiienhaii, stand. Bevor sie aber nock »riter darüber nachdenken konnte licpjte iS an die Tür, sie lies »ver> ein" her Eintretende war Gert. Ein gelinder Schreck erfaßte sie be seinem Anblick feine ruhige MieNi besänni.ztc sie aber wieder einiger maßen. . Du siehst." l°gle er höflich Er blieb vor ihr stehen. »Ich hätte mit Dir zu sprechen. Es handelt sich um Fräulein von Lyck." empfand sie zugleich eine stalle Er leichterung. Ihre Furcht, daß Hartle pool hinter seiner plötzlichen Rückkehr noch immer nicht ganz begreiflich ist. Und jetzt Dein erstes Wort, kaum daß Du wieder hier bist, gilt wieder ihr?" „Ich erklärte Dir schon damals, in «elcher anderen Lebenslage sich Fräu lein von Lyck befand, als ich zum irstenmal ihre Bekanntschaft machte. Das wird Dir auch begreiflich mu hen, warum ich einen gewissen Anteil in ihr nehme. Ich bin Fräulein von Lyck auf der Treppe begegnet, sie hatte Tränen im Auge, und ich gehe vohl in der Vermutung nicht fehl, oaß Du es bist, die ihr die Ursache zazu gegeben hat." Sehr höflich, fast freundlich sprach !r mit ihr. Er wollte sie ja keines- Ethel lachte. „Das hat sie Dir geklatscht?" „Also gefragt hast Du sie?" sehen." „Gewiß nicht. Ich auch nicht. Ich finde Dein Mitleid für diese Person im Maße bei der Toilette helfen soll. Das hat dem Fräulein nicht gepatzt, und zum Ich weiß, es ust lächerlich, daß ich mich über eine Person, die in meinen erst recht aus meiner Entscheidung bestehen bleiben. Die Person soll nicht glauben, daß sie mir etwas ab- Sie richtete sich auf ihrem Ruhelager gegen ihn aus. „Damals wünschtest Du, daß ich sie auf die Straße fetz te. Damals hattest Du also noa/ nicht dieses rührende Mitgefühl für sie. Wahrhaftig" spottete sie, „Du gibst mir mit Deinen Beziehungen zu dieser Person ein Rätsel auf. Und was dann, wenn ich nun Lu^t Sie sah, wie er blaß wurde. „Das wiist Du nicht tun!" preßte dern?" ging. h ch h Ethel sprang auf. An seinem Ge sicht, das sie heimlich beobachte»«, als sie ihm sagte, daß sie dieses Ge- verliebt. Und dieses Fräulein selbst? War es Eifersucht, was so heiß jetzt in ihr ausstieg? Unter dem längst verwandelt hatte, der letzte glimmende Funken? War es Haß? Haß nicht nur gegen ihn, sondern walt über ihn ausübten, als ihre ei genen? War es der Durst nach Rache Rache an ihnen beiden? Fortjagen wollen hatte sie dies Geschöpf, sie konnte es noch jetzt tun. Aber wenn sie auch für den Augen blick daim auseinander kamen, so konnten sie sich doch später wieder zusammenfinden. Heimlich, ohne daß sie davon etwas merkte. Nein, das war noch törichter, pls wenn sie das Geschöpf im Hause behielt, wo sie es wenigstens unter ihrer Auf riß! Und sie ging im Zimmer umher und grübelte und grübelte, welcher Weg zu diesem Ziel sich finden lieh. « » » Wachtmeister Schwerfens?! hatte Arbeit hinter ihm, es war schon gegen elf Uhr abends, in dem eiser nen Ofen brannte ein behagliches der auf den Pritschen liegenden Mannschaft, uiü> Wachtmeister Schwerfens!, halte, vor seinem brei spaten Gast erstaunt. „Ist der Herr Leutnant da.?" »Nee! Der ist auf Patrouille." .Was gibts denn?" „Nanu?" «Jawohl! Ein Schmuck. Der Dieb stahl ist eben erst passiert/' soeben erhaltene wichtige Nachricht. Der junge Polizeiossizier hatte das Revier erst seit ein paar Monaten unter sich. Diebstähle, überhaupt Kriminalsachen, waren während ihm natürlich wohlbekannt, es ge hörte ja zu den vornehmsten Bewoh nern des Reviers. So rasch wie möglich erledigte er den Vermerk im Journal über die gehabte Patrouille und was sonst noch zu ordnen war, hieß einen der mit ihm gekommenen Beamten ihn begleiten, und begab sich dann, den Diener an der Seite, durch die nächtlich einsamen Stra ßen nach dem nicht weit gelegenen Hause, das ihm bereits ebenso be kannt war wie seine gräflichen Be wohner. „Wissen Sie denn etwas Nähe res?" fragte er unterwegs den Die ner. „Nein, Herr Leutnant!" erwiderte dieser. „Die Frau Gräsin kam aus dem Theater. Ich war mit dem Wagen als Bedienter mit. Zu tun gab es für mich nichts mehr, als wir nach Hause kamen; den Wagen und die Pferde besorgt der Kutscher al» ' lein. Ich wollte eben schlafen gehen, lizei es wäre der Frau Gräfin „Der Diebstahl ist also passiert, bevor die Frau Gräfin nach Häufe kam?" nant." „Ist der Herr Graf zu Hause?" „Ich glaube nicht." Sie hatten die Straße erreicht, an dessen Ende das bewußte Eckhaus lag. Schon von weitem schimmerte Gestalt wurde sichtbar tii! stand oben schon offen, und nun sah sich der Beamte in einem fürst lich ausgestatteten Gemach, in dem sich gleich darauf ein ihm gegenüber befindlicher Vorhang zurückschob, aus dem die Herrin des Hauses ihm ent gegentrat. Er hatte bisher die schö ne Frau nur immer auf der Straße in ihrem Wagen gesehen. Jetzt in der Nähe, in dem kostbaren Neglige», das die königliche Gestalt umschloß, erschien sie ihm noch weit verführeri scher. „Ich bedauere, mein Herr," be grüßte sie ihn gleich mit einer leich ten, gewiß zu begreiflichen Er regung, „daß ich Sie zu so später Stunde noch belästigen muß —" „Keine Ursache, Frau Gräfin ich tue nur meine Pflicht. Darf ich also erfahren, waS vorgefallen ist?" .Bitte!" Sie wies auf einen Sessel, beide nahmen sie Platz, während der Schutzmann an der Tür stehen blieb, und die Frau Gräfin erzählte: „Ich komme vor etwa einer halben Stunde nach Hause. Ich hatte den Abend im Theater verbracht, es war bereitsteht. Ich gebe ihr den Auf- Gestalt eines Schlüssels. Ich durch suche alle Winkel die Agraffe ist verschwunden." „Und Sie wissen genau, Frau Gräfin, daß die Agraffe noch in Ih rem Besitz war, als Sie das Haus, als Sie Ihr Zimmer betraten?" „Mein Gesellschaslsfräulein ist lich." , Sie ging ihm voran. Gleich durch den Vorhang, durch den sie gekommen war, trat man ins Speisezimmer, an welches wieder das Ankleidezimmer stieß. Außer der Tür, welche die beiden letzteren Räume verband, gab es in dem An kleidezimmer keine andere. Diese bei den Zimmer lagen dem Hof zu, und die Wohnung nahm hier ein Ende. „Die Person, die Ihnen beim Aus kleiden behilslich war und die Ihre übrigen Befehle ausführte, war Ihre Kammerjungfer, Frau Gräfin?" „Nein. Meine Jungfer ist seit gestern krank. Ich habe ihr erlaubt, im Bett zu bleiben. Ich habe mich von meinem Gesellschastsfräulekn be dienen lassen müssen." „Wenn ich recht sehe, so hat das Schlasziinmer, in welchem die Schmucksachen lagen, keinen anderen Zugang als durch das Speifezim „Nein. Ich habe es schon ost genug als Uebelstand empfunden, daß es nicht wenigstens noch «ine Tür nach dem Korridor hat. Aber eS ist ein alteS Haus, und man fin det noch manche Unbequemlichkeit darin, die man in Kauf nehmen muß. Ich wollte auch noch eine Tür nach dein Korridor ausbrechen lassen, aber das Zimmer ist schon ohnehin klein, und es würde so noch kltiner werden." „Wie lange ist diese!. Fräulein schon in Ihren Diensten?" „Erst einige Monate." „Wie waren Sie bisher mit ihr zufrieden?" „Ich habe kein« Klage über sie." „Kann ich das Fräulein einmal sprechen?" „Gewiß." Man kehrte in den Salon zurück und die Frau Gräsin drückte auf einen Knopf an der Wand. Der Diener von vorhin erschien. „Das Fräulein!" befahl sie ihm. Wenige Augenblicke später trat Il se ein. Sie verneigte sich vor dem Beam ten leicht. „Fräulein von Lyck, mein Gefell schastsfräulein," stellte die Gräsin ihrem Gast das junge Mädchen vor. „Sie wissen. Fräulein von Lyck," wendete sich dieser an sie, „was vor gefallen ist und weshalb ich einige , Fragen an Sie zu richten habe?" „Gewiß," erwiderte Ilse mit voll »Als die Frau Gräfin nach Hause der Kleider geholfen?" „Jawohl." neS Schlüssels?" „Jawohl." „Sie waren der Frau Gräfin selbst dabei behilflich, den Schmuck „jawohl." - „Jawohl." den^Tisch^"' „Nein. Das tat ich nicht, das tat die Frau Gräfin." „Als Gräfin dasSchlaf „Jawohl." Ehalten Ilse zuckte stumm die Achseln. „Es ist absolut ausgeschlossen," mischte sich die Frau Gräfin erregi hinein, „ich habe mich, bis Sie, Herr Leutnant, kamen, nicht aus diesen drei Zimmern gerührt. Wenn noch eine dritte Person sich darin befun den hätte, so müßte sie noch jttzl dort sein. Bitte, wir wollen uns doch auf der Stelle überzeugen." Noch einmal kehrte man nach den Räumen zurück. Die Schränke wur den geöffnet, jeder Winkel durchstö bert. Was sich erwarten ließ es wurde niemand gefunden. „Der Schmuck lag also," setzte der Polizeileutnant sein Verhör mit dem jungen Mädchen fort, „während die Frau Gräfin sich im Speisezimmer aushielt, dort auf dem Tisch, und Sie haben ihn auch während dieser gan zen Zeit dort liegen sehen?" ' , - „Nein," erwiderte Ilse. „Ich war mit den Kleidern beschäftigt unv be kümmerte mich nicht mehr darum." "'„M die Frau Gräfin nun wie der in das Schlafzimmer trat was geschah weiter?" „Die Frau Gräfin trat an den Tisch und rief plötzlich: „Da fehlt mir ja etwas. Der grüne Schlüssel, die Smaragd-Agraffe!" Ich glaubte, daß es von der Frau Grä fin ein Irrtum wäre. Aber nein, ich mußte mich selbst davon überzeu gen die Agrasse war verfchwun „KLnnen Sie sich das Verschwin den des Schmuckstückes irgendwie er klären?" „Nein." „Ich danke." Ilse war entlassen. Die Art ih rer Aussage, ihr ruhigks, bestimmtes Wesen hotte auf den Offizier den besten Eindruck gemacht. .Noch eins, F-au Gräfin", sagte er, als er wieder allein mit ihr war, „es wäre für den Fall, daß hier ein Diebstahl vorliegt immerhin auffal lend, wenn der Dieb sich mit dieser Agraffe allein begnügt wenn er sich nicht auch noch an den anderen Kostbarkeiten, die aus dem Tisch la gen, vergriffen hätte." Ein Ausdruck von Betroffenheit glitt über Ethels Gesicht. „Wieso?" „Sie sprachen doch davon daß es mehrere Schmuckstücke waren, dir Sie getragen und auf den Tisch gelegt hatten." „Allerdings." „Wissen Sie ganz bestimmt, daß Ihnen nur die Agraffe abhanden ge „Jch glaube." . „Welches waren die andern Schmuckstücke, die Sie noch angehabt hatten?" „Ein Halsband von Brillanten ein Armband, mit Rubinen befetzt ein Haarschmuck von Perlen ein.' kleine Spange mit Saphiren die Ohrringe, die ich noch anhabe, und sieben Ringe." Der Leutnant hatte sein Notizbuch „Und wo befinden sich jetzt diese Sachen?" „In meinem Tresor." „Darf ich sie sehen?" „Bitte!" Ethel nahm aus dem über dem Bett angebrachten Tresor die dem Leser schon bekannte Kassette, stellte sie aus den Tisch, öffnete sie, und dem Beamten funkelten und glitzer ten die darin bewahrten Schätze ent gegen. Er sah in sein Notizbuch. „Ein Halsband von Brillanten, das ist dies. Ein Armband mit Rubi nen dies! Ein Haarschmuck von Perlen die»! Eine kleine Spange a»S Saphiren —" Bor dem Tische stehend, über die Kassette gebeugt, nahm er jedes der genannten Stücke einzeln heraus. „Frau Gräfin, die Spange, glaube ich, fehlt." „Unmöglich!" „Wenigstens findet sie sich hier nicht. Wenn Sie sich zu überzeugen belieben?" „Das ist nicht denkbar." In vergeblicher Hast wühlten ihre binger unter den schimmernden Kost- barkeiten die Spange war nicht vorhanden. „Wie merkwürdig!" sagte ste höchst überrascht. „Merkwürdig ist es nur", erwi derte der jung- Polizeiossizier, „daß der Dieb, wir mit eiinm fol „Aber wie ist das möglich?" „Daß Sie diesen Berlust nicht gleichzeitig mit dem der Agraffe be merkt haben? Ganz einfach. D e Agraffe ist wohl das bei weitem gung über ihr Berfchwinden ist Ihnen im Augenblick der kleinere Berlust ent gangen." lautete nach einer Pause, noch in ganz verdutztem Tone, ihre Ant wort. Aufbewahrungsraum zurück. Es war zunächst noch eine Unter suchung der übrigen Zugänge zu den in Betracht kommenden Räumlichkei ten nötig der Fenster. Sie zeig ten nichts merkenswertes. Ueberall waren die Rolläden herabgelassen, nur im Speisezimmer an dem FeN' ster das gerade an der Ecke lag, war stand, der von dem jungen, wenn auch eifrigen, so doch noch wenig geübten Beamten kaum beachtet und noch we niger irgendwelcher Bedeutung für wert gehalten wurde. Dann wurde die Dienerschaft, die längst geweckt worden war und sich in der Küche Niemand wußte zu der Sache ein« Aussage zu machen, niemand halte ctwaS Verdächtiges gemerkt. Schließ lich mußte man es sich noch gefallen lassen, der Polizei seine Koffer, Schränke und Schubfächer aufzu te. Auch mit Ilse wurde keine Aus nahme gemacht. Aber, wie leicht vor auszusehen auch das führte zu kei nem Resultat. „Ich habe nun meine Pflicht getan. Staatsanwaltschaft, morgen wird der Unterfuchiingsrichicr kommen. Hof fentlich glückt es ihm, Licht in die Sache zu bringen und Ihnen wieder zu Ihrem Eigentum zu verhelfen. Ich empfehle mich gehorsamst." Eine tiefe Enttäuschung zuckte über das Gesicht der schönen Frau. „Aber ich meine", sagte sie. „daß „Sie meinen, daß dies das Fräu 'ein ist?" Ethel zuckle die Achseln. „Ich gebe zu, baß der Verdacht gegen sie wohl berechtigt ist und daß ich Anlaß hätte, sie zu verhasten. Andererseits könnt« ich einen Miß griff damit begehen. Jedenfalls möchte ich die !kitte an Sie richten, Frau Gräfin, dafür sorgen zu wol len, daß das Fräulein nicht entkomm men kann, obwohl ich nicht glaub«, daß si« einen Versuch dazu machen wird. Ich persönlich halte sie für un schuldig." Der Polizeioffizier mit dem Schutzmann verließ das Haus Ei nige Zeit schimmerte darin noch Licht. Dann verlosch «S, und über HauS und Straße breitete sich das Schweigen der Nacht. (Fortsetzung folgt.) Malitiös. Herr: Ich möcht« Ihnen gern etwas vorspielen, aber das Klavier ist verstimmt. Fräulein: Das Klavier merkt woh! oi- Absicht. Druckfehler. Schwer ler nende, zurückgebliebene Schüler sin ven bei einem Fachmann während der Ferienmonate hiebevoüe (liebevolle) Aufnahme. Malitiöfe Begründung. Baron (seinem Diener zum erstenma le mit der aus der Schweiz mitge brachten Schasglock läutend): Was schleichst du denn so zweifelvoll her an? ' - Diener: Pardon, das Geläute kam mir so fremdartig vor. Baron: Unsinn, ich habe dir doch .nit einer echten „Schafglocke" geläu tet. Geduldsprobe. Dichter ling A.: Sie, wissen S' 'was, immer abends zusammen und lesen wir uns abwechselnd unsere Gedich te voi. Dichterling B.: Einverstanden, sten aushiilt! Berechnend. Ach Herr Müller, mein Sohn schreibt mir da eben, daß es der Ihr« so schlicht hat b«: seinem Korporal. Weiß, weiß. Seh'n Sie, das ist'» ganz Schlauer. Der stellt sich Korporal recht viele Grobheiten an den Kopf wirft. Die merkt er sich und verkauft sie allemal fiir'n schönes Geld al» Kafer.ienhofblüt«» an die Witzblätter. - —^ Für als »iicbe. Geflügelleber - Omelet te. Man rechnet eine halbe Gänse ,nit etwas Zwiebel und Salz gar zu dünst«« und zwischen zwei Tellern auf lochendem Wasser heiß zu stellen. gestrichnenen Eßlöffel Mehl/ 2 Eß löffeln süßer Sahne, eventl. etwa» Wasser und dem steifen Eierschnee gi- Plätzchen. Man locht 15 Eier hart. Die Gelbeier werden aus dem Eiweiß herausgelöst und gerieben, fünf rohe Gelbeier hinzugefügt und mit 2 Pfund Butter verrührt. Dazu gibt man allmählich >2 Pfund Mehl und 1 Pfund Zucker, sowie ein« Schote Vanille. Diese wird in ganz kleine Stückchen geschnitten. Man Ine tet den Teig gut durch, rollt ihn aus und sticht mit einem Ausstecher kleine Eigelb bestreicht und mit fein gehack ten Mandeln bestreut. Sie werden im Ofen goldgelb gebacken und in ei ner Porzellanterrine verwahrt. Die Plätzchen halten sich sehr lange. Einfache Fruchttorte. Man bereitet einen Teig aus ein Viertel Pfund Kraflmehl und ein Vierte! Pfund Weizenmehl, 5 Eiern, ein hal bes Pfund Zucker, Saft und der abge riebenen Schale einer halben Zitron?, einem gehäuften Eßlöffel Backpulver und ein Achtel Quart Milch: Die ! Gelbeier werden mit Zucker gerührt, allmählich das Mehl und die anderen Zutaten hinzugefügt und zuletzt der Eierschnee und das Backpulver leicht daruntergezogen. Die Masse reicht, für zwei Torten von etwa 10 Zoll Durchmesser mit doppeltem Boden. Verwendet man statt der frischen Früchte Marmelade, so lann man kurz eingeschmorten Stachelbeeren» Johannisbeeren, Aprilosen, Pfirsichen ober auch den aus den genannten friche Haminelleber schneide! man in Scheiben, bestreut diese mit Pfeffer und Salz, wälzt sie in Mehl und bra- Tomatenfauce bereitet, hält sie in ei ner flachen Kasserolle heiß und legt die Leberscheiben, sowie sie die Pfan- Leber gebraten, schwenkt man die Kasserolle um, daß jede Scheibe mit der Sauce bedeckt ist, richtet an und gibt den Rest der Sauce extra dazu. Saure Klöße. Man bratet etwa ein halbes Pfund würfelig ge schnittene Semmel in Butter und et was Rindssett gelblich, schüttet sie in eine Schüssel, läßt sie. etwas abküh len, gießt einen Tassenlops voll Milch darüber, fügt etwas Salz und 5—S Eier hinzu und mischt soviel Mehl unter die Masse, daß sie einen ziem lich steifen Teig bildet. Man formt davon mit einem Löffel Klöße, kocht diese 7—B Minuten in gesalzenem Wasser und gibt sie mit einer sauren Sauce. Serviettenkloß, vorzüglich zu Gulasch. Man gebraucht zu dem Kloß drei Viertel Pfund altes Weiß brot, weicht es gut in Wasser, drückt es stark aus und vermischt es mit 2>/2 Unze weichgerührter Pflanzenbut ter, vier ganzen Eiern, 7 Unzen Mehl. Salz und wenig abgeriebener Mus katnuß. In einem vorher in heißem Wasser durchgespülten Puddingstuch, das man dick mit Butter bestreicht und mit Mehl bestreut, füllt man den Kloßteig, und zwar in die Mitte des Tuches, bindet das Tuch locker übe, dem Teig zusammen, damit er sich beim Kochen ausdehnen kann, und legt den Serviettenkloß auf einem Holzbretlchen in kochendes leicht ge salzenes Wasser, in dem der Kloß ununterbrochen I>/h Stunden kochen muß.
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