Im DoS-k-dos-Sitz. (Eine Liebes- und Ehegeschichte in vier Bildern.) Werbung. V lb ! Ehe. Modern. Frau Meier (zu ' ihrer Nachbarin, bei der gestern ein > neues Dienstmädchen «ingetreten ist): Aber, wie sind Sie denn dazu ge kommen, dieses Mädchen zu neh- Frau Lehmann: Ich übergab die Angebote der Dienstmädchen der Handschriftenbeurteilung des Tage blattes, und da war die Antwort auf die Offerte des neuen Mädchens die beste. Ach so? Sie: .Wie Dein Herz heute schnell schlägt." Er: .Das ist nicht mein Herz, sondern meine Uhr, die ich mir eben vsm Uhrmacher geholt habe." Einzige Erklärung. Vortragender: „Alle Statistiken be weisen, daß sich mit den blenden Frauen weit schwieriger leben läßt, als mit den schwarzen." Ein Mann im Publikum: .Sind . Sie' sicher, daß dies der Fall ist?" Vortragender: .Es ist Tatsache, wein Herr." Der Mann: .Dann muß das schwarze Haar meiner Frau gefärbt jtm!" RousultationS-Schindung. Herr Pimpler: ~A Gott, mein lieber Herr Doktor, gut, daß ich Sie gerade treffe. Mir ist wirk lich schauderhaft elend. Kopfschmer zen, Gliederschmerzen, kann kaum «in paar Schritte gehen, ohne tod müde zu werden. Was soll ich nur da nehmen?" Arzt: .Nehmen Sie sich eine Droschke, Herr Pimpler!" Die wohlwollende Hausfrau. Hausfrau (zu einer Bekannten): Ich sorge nicht nur für die materiellen, fondern auch für die seelischen Bedürfnisse meiner Dienstboten. Sehen Sie, hier dieses Buch gebe ich meinem Mädchen je den Sonntag in die Hand. „Wird ihr das denn nicht lang weilig? Immer dasselbe Buch!" „„Ach, es ist ja doch jedesmal ein anderes Mädchen!"" Bericht eines Säug lingsheims. ...Der Verem hat zurzeit hundert zahnende Mit glieder. Diplomatische Zweideutigkeit. Passend. „Diese Uhr ist Trost. Glücklicher Vater: .Ja, alle sonst gesund ist!" Im Dorfwirtshaus. Fremder: „Warum betrachten Sie Schand' ist's! Vor vier Jahren ist kann, der Haderlump!" Hereinfall. Frau (zornig): „Warum sagst Du mir erst heute, .So ist es!" „Na, in der Tat habe ich aber auch nichts anzuziehen. Jetzt muß ich mir ein fertiges Kostüm kaufen... das ist «lm Von G, A. Kuhn e. IkiMiumnö. „Fritz", fragte Frau Böhmert leise, „bast du etwas Zeit?" Herr Böhmert ließ die Zeitung sinken und antwortete unwirsch: „Wie so, was soll ich denn?" „Ich möchte nur noch etwas zum Abmdessen besorgen", sagte die kleine, blasse Frau, „und hätte gern, daß du so lange bei Hildegard bleibst." „Ja, ja, es ist gut", brummte der Mann, sich von neuem in die Zei tung vertiefend. „Beeile dich nur et was! um halb neun muß ich wieder zur Stadt fahren Vorstands sitzung." „Schon wieder? Ihr habt doch erst vorgestern" „Was willst du damit sagen?" fuhr Herr Böhmert gereizt auf. „Was soll diese argwöhnische Fragerei! Denkst du vielleicht, ich habe galante Abenteuer oder so etwas? Uebrigens könntest du jetzt wirklich gehen, es ist gleich halb acht!" Frau Böhmert zog sich sofort an, gab Hildegard, die durchaus mitgehen wollte, noch einen Kuß, und verließ schleunigst die Wohnung. Als Herr Böhmert sich gerade an den hitzigen Debatten im Abgeordne lenhause erfreute, kam sein vierjähri ges Töchterchen und bettelte: „Papa, kannst du mir nicht Bilder zeigen?" „Ich habe keine Bilder, Hildegard", sagte er, „Spiele doch mit deinen Sachen, du hast doch wahrhaftig ge nug in deiner Spielecke." Artig ging das Kind an seinen Tisch und fing an, dort herumzukra- Aber nach fünf Minuten war sie wieder da und umklammerte ihres Vaters Kniee. „Mach' doch 'n bißchen Musik, Pap—chen!" Herr Böhmert sah zerstreut aus und fuhr sie ärgerlich an: „Du siehst doch, daß ich keine Zeit habe! Laß mich endlich Ruhe! Puppe, den Peter, zu Weihnachten ge schenkt. Warum spielst du nicht da mit?" „Au ja, Papa", antwortet Hilde gard mit strahlendem Gesicht, „du bist der Onkel, und ich komme mit Peter, „Nein, mein Kind, das geht nicht; spiele du nur allein mit Peter. Ich muß arbeiten. Sieh' mal hier die große Zeitung, die muß ich noch durchlesen." „Die dumme Zeitung!" sagte Hil degard mit betrübtem Gesicht. „Warum mußt du die denn lesen?" „Das verstehst du nicht, mein Kind", sagte Fritz Böhmert lächelnd. „Spiele nur mit Peter; bald ist ja die Mama wieder hier." „Ja, Mutti kann fein mit mir spielen!" „Na, also", sagte Herr Böhmert, den interessante» Verhandlungsbericht weiter verfolgend. Endlich legte er die Zeitung aus der Hand, zündete sich eine Ziga rette an und sah sinnend vor sich hin. Einen Augenblick streifte sein Blick das schlichte, schwarz polierte ' Musik! Was war ihm früher Musik! Al les! Trost in trüben Stunden, Zer streuung, Aufheiterung, Offenbarung und seligster Genuß. Mit welcher Freude hatte er sich als Knabe noch nach Erledigung der SchularbeU'N ans Klavier gesetzt, um an Sonalen von Klementi und Mozart seine Fin gerfertigkeit zu siben, mit welch heili gem Ernst hatte er in späteren lah ren mit seinem besten Freunde Vach, Beethoven und Wagner studiert! Zei ten gab es, da hatte er gehosft, s:in ganzes Leben der Musik weihen zu dürfen; er hatte sein Klavierspiel ver vollkommnet und hatte >eini Stimme geübt. Man hörte ihn gern im ge selligen Kreise, und er selbst hatte Freude daran, andern sein Könner zu zeigen. Aber das untergrub den Ernst seines Strebens. Er verslach, te. Er spielte den anderen zu Ge>al ten: moderne Schlager, Salonstücke, Tänze und leichte Lieder. Das Le ben tat sein übriges. Er mußte Geld verdienen und wurde Kaufmann. Reale Interessen erstickten die Ideale. Die Kunst wurde zum Zeitvertreib, er sang und spielte nur noch, wenn seine Freunde ihn aufforderten, auf Bällen, bei tollen Zechgelagen, in Kneipen und in Caf6s. d d voll heiteren, stillen Glücks und köst licher Zufriedenheit folgten. Er holte seine alten Lieblinge hervor, und edle Musik verschönte die fwhen Abende im eigenen Heim. Aber die Götter neideten ihm sein Glück. In die reine schöne Melo die ehelichen Zusammenlebens traten wilde, häßliche Mißtöne. War es sein Frau Böhmert widmete sich ganz der Pflege und Erziehung ihres Kin des und schien volle Befriedigung da tagsüber im Kontor, und abends hatte er fast stets eine Verabredung, eine Sitzung oder irgendein Vereins hen. Blieb er einmal zu Hause, so ging er bestimmt um 9 Uhr ins Bett, um „Vorrat" zu schlafen. Herr Böhmert schüttelte den Kopf, als Stimmchen: .Nich weinen, mein Junge, Papa is ja nich böse. Papa wird bloß so viel geärgert von den bösen Men sche» im Geschäft. Nein, du brauchst leine Angst zu haben Papa is lieb. Nachher, wenn du schläfst, kommt er, und dann gibt er dir einen Kuß das merkst du gar nicht, weil du dann schön schläfst. Ja, mein Kindchen, sei ruhig! Musik macht er auch nachher.' wenn du schläfst schöne Musik! Dann singt er, und Mutti braucht gar nicht mehr weinen. Dann singt er von der Uhr, blieben aber Papa kann nichts da für! So'n lieber Papa macht nichts mit Absicht kaputt das weiß Mutti und denn weint sie auch Fritz Böhmert hörte das Geplap per und wußte nicht, wie ihm ge schah. War das ein Spiegel der Wirklichkeit? nen gesehen, Hildegard?" „Ja, Papa, wenn du weg bist, weint Mama immer", antwortete das gernd. „Weißt du denn, warum?" „Ich glaubt, weil sie nicht so gut Musik machen kann wie du. Weißt du, sie macht immer nur so „tipp, das doch mal! Bitte, bitte, das ist so Verspäteter Rat. Zwei Lelei-abM unck Däimnerltlmcle. Behagliches Ausruhen in voller Beschaulichkeit nach getaner Tagespflicht. Oder nachdenksame kurze Rast vom Entschwinden des himmlischen Lichts bis zum Aufflam men des Nur noch vom Tangomusik und ausländischen Wei sen. Und statt des beschaulichen Feierabends, der Abendseier im besten die Saat der Erfahrung, wenn sie :m Wirbelwind nicht Boden zu fassen vermag? Nur oberflächlich streifen hohe Auffassung vom Wert der Zeit in München kolportiert: Der kleine Dichter, der, wie bös willige Zungen behaupten, noch nie welche geheimnisvolle Weise es ihm gelungen sei, in den Besitz des be sagten Hutes zu geraten. Aber der Dichter zuckte mit den Achseln und das Geld, mir einen neuen Hut zu kaufen. Der Hut ist drei Jahre a1t....' Wie gesagt, war der Hut funkel nagelneu; wir waren also verblüfft und fragten den Dichter, wie es ihm denn gelungen sei, den Hut in einem derart wunderbaren Zustand zu er kalten. Wir hatten etwas davon ge lesen. daß eine spanische Tänzerin die geheimnisvolle Kraft besitze, alten teten von unserem Freund eine ähn liche Kraft, das heißt, gerade das Ge genteil davon, denn unsere Hüte un konnten. Unser Freund besaß aber keine ge heimnisvolle Kraft. „Die Sache ist lebr , . Ist es nicht sehr einlach? ~,, uiiige- BoShast. 1 Kritiker (zum Klaviervirtuosen, bei dessen Spiel sämtliche Zuhö rer aus dem Saal geflüchtet sind): „Ich bewundere Ihre Kraft! Mit zwei Händen haben Sie in der kurzen Zeit den ganzen Saal geräumt!" Schlau. Gast: Sagen Sie, warum haben Sie eigentlich Jh» Gasthaus .Zur unglücklichen Ge schichte" getauft? Wirt: Ja, schau'n S', das möcki te halt jeder gern wissen, und da durch wird mein Lokal von Neugie rigen gar nicht leer. Läsit tief blicken. Herr: .Ihr Gatte trägt ja sein Haar so kurzgeschoren." Sie: „Der Feigling!" Empfehlend. „Und ist der Stoff auch neu?" .„Das neueste Muster."" „Und bleicht er nicht an der Son ne?" .„Ganz ausgeschlossen! Er liegt ja schon zwei Jahre im Schaufen ster und man merkt es ihm kaum an!"" Die glückliche Braut. „Warum jetzt so spröde, Kind? Vor hin hast du dich doch ruhig von mir küssen lassen." „„Ja, vorhin da haben uns auch alle meine Freundinnen beobacht tet."" Maliziös. Junger Herr (renommierend): „Meinetwegen hätte sich eine Dame Alter Herr: „Ach Sie sind wohl Apothekergehilfe?" In der Kneipe. Student: Sagen Sie mal, Kellner, war mein Bestätigung. Arzt (zur Bäuerin): .Aber, hören Sie mal wie können Sie die Schweine in Ihrer Wohnstube lassen? Das ist ja höchst ungesund!" Bäuerin: .Is WS wahr? Na, da brauchen mer'unS ja nich mehr BeiinHeiratsvermitt le r. Heiratsvermittler: Wenn Sie sich mit Heiratsgedanken Herr: Reiche Auswahl, lagen Sie! Wieviel hat denn die Reichste? Vorgebeugt. „Aber Männchen, wo willst du denn so spät hin?" - „„Ach, ich will nur schnell ei nen Brief zum Kasten bringen aber weißt du, Emilie, du brauchst stück auf mich zu warten."" Ausgewichen. „Kannst du mir mal schnell zehn Dollar! borgen?" „„Ach, soviel habe ich gar nicht bei mir!"" „Und zu Hause?" „„Zu Hause? Danke, alles wohl und munter!"" Jnstruitionsstunde. Feldwebel: Warum findet die Ern te im Sommer statt, Dusch!-? (Duschte schweigt). Feldwebel- Und va sagt so einer, daß er auf dein Lande geboren und erzogen wurde!... Ich will'« vir sagen: damit die Felder für Sie Herbstmanöver frei werden, »er» standen!
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