Tine gestörte Sgwesterkeier. Die Veteranen von Tannwald hat ten für dieses Jahr beschlossen, eine gemütliche Sylvesterfeier zu veran« stalten. Aus diesem Anlasse hatten fie Einladungen bis in die entfernsten Einschichten und Weiler ergehen las« sen. Die Langenbacher hatten am weitesten, aber die dortigen Mitglie der ließen es sich nickt nehmen,mitzu tun. Nur der arme Wirt mußte zu Hause bleiben, denn er war zu dick und hatte ein bissel Reißen im Bein. Einsam saß er in der Wirtsstube Und rauchte aus seiner Holzpfeife. Da traten seine zwei Kameraden w Federhut und Uniform in das Zim- Sturm und Schnee, bei einem Gläs chen Bittern zu stärken. Aus lauter Aerger schenkte sich der Wirt auch einmal ein und begann zu ein Pferd hätt', kein Mensch haltet Da nahm der weißköpsige Gregor, sein Nachbar, das Wort: »Wenn der geizige Kurschmid ein schon zwei Tag' im Stall, aber der läßt sich lieber ein Loch ins Knie boh ren, eh' er seinem Nächsten einen Dienst erweist." Der alte Gregor hat eine Weile vor sich hin spekuliert, dann fragt er: »Wirt, was zahlst, wenn uns d«r Kurschmid heut noch nach Tannwald fährt?" .Auf eine Flasche Wein soll's mir nit ankommen," sagt der Wirt belu stigt und lacht ungläubig. „Da Hebt mir nur einen Bogen Briefpapier her, das werden wir gleich haben," sagt der Gregor zuver sichtlich. Der Wirt hat kein Briefpapier da heim g'habt und hat deswegen eine Seite aus dem Kalender herausgeris sen und dcr Gregor hat anfangen zu schreiben. Dann hat er das Blatt sein säuberlich zusammengefaltet und hat es adressiert. Auf dcr Ofenbank war ein armer Wanderbursch -'sessen. Den hat er herbeigewinkt und hat ihm augetra gen, er sollt' den Brief zum Kur schmid tragen, für ein Sechserl, und ausrichten sollt' er, daß r von Tannwald kommt und daß er das Briefe! von Müller zur Bestellung erhalten habe. Der Kurschmid sitzt in seinem Schlafrock g'hllllt vor dem warmen Ofen und schreibt fleißig Rechnungen, dlnn das war seine Lieblingsbeschäf tigung! da kommt ein Bot' und bringt einen Brief. Der Kurschmid reißt verdrießlich das Schreiben auf und fängt an zu lesen. „Wenn es nicht der reiche Müller von Tannwald wär', so brächt' mich heut' keine Macht der Welt aus dem Häusel," brummt er vor sich hin, „abcr mit dem darf ich es mir nit verderben." Der Kurschmid war sein Lebtag lein großer Freund vom Mitnehmen, ober heut konnt' er doch nicht gut cu?weichen, man weiß halt doch nicht, So machte es sich denn der dicke Wirt im Schlitten neben dem Kur- ,ind die zwei Kamera- Adler. In diesem Gasthof fand die Sylvesterfeier statt. Beifallssturm wurden der Wirt und Die Musik spielte einen Tusch, alle kein Mensch, und das wär ihm auch ganz recht. Wastel, der Hausknecht, sein alter, vertrauter Freund, brachte Kurschmid trank im Extrastübel ein Glas Wein, denn er verkehrte nicht gerne mit gewöhnlichen Leuten. Dan^e machte er sich auf den Weg zur auszuruhen und sich den Schweiß von der Stirne zu wischen, doch die Aus sich! auf ein gutes Honorar gaben ihm wieder neue Kraft. Aber als er s.ch endlich der Mühle näherte, da lag diese in beängstigen dem, einsamen Todschweigen. Kopf schüttelnd klopfte der Kurschmid an die Haustür. Es dauerte lange, bis eS im Flur lebendig wurde. Es war der Müller selbst, der öffnete. „Ei, der Herr Kurschmid," rief er erstaunt, „was bringt Ihr mir den» neues?" „Ich bringe gar nichts neues," antwortete unwirsch der Kur schmid, „ich komme nur zu Euerm kranken Pferd, zu dem Ihr mich habt „Bei mir ist, Gott sei Dank, kein Pferd krank," antwortete verwundert der Müller. Dem Kurschmid wollte es erst lange nicht in den Kopf, daß der Müller die Wahrheit sprach, aber Dann nahm er den Brief des Müllers aus der Tasche und begann ihn eifrig und aufmerksam zu studie- > Täter oder Mitschuldigen des Scha bernacks. Der Kurschmid pfiff leise vor sich hin, dann erhob er sich und über ins Ertrastllbel: „Kurschmid," schreit der Wirt in Todesangst, „in Langenbach brennt es, spann nur gleich an, damit wir schnell heim kommen. »Aber der Kurschmid rührt tisch zur Antwort und schenkt sich wieder ein frisches Glas ein. Die drei Langenbacher in ihrer Not und nen Füße zu machen. So gelaufen ist der Wirt von Langenbach sein Lebtag noch nicht nachkommen. Bon seinem Reißen hat er auf einmal gar nichts mehr gespürt, aber g'fchwitzt hat er, daß alles an ihm geklebt hat. Der Kurschmid hat sich den Buckel vcllgelacht, hat in aller Ruhe seinen Wein ausgetrunken, hat dann ein heiingesahrcn. Wie er sich nichts Schlechtes denkt und sich über die ge lungene Rache freut, kommt ihm auf einmal, mit lautem Hupensignal und Schellengeläut, die Feuerwehr von Tannwald nachgefahren und überholt ihn. Dieser Anblick ist dem Kur schmid ein bissel unheimlich vorgckom- vollbracht hat. Bor lauter Freud', weil sein Häu sel nit abgebrannt ist, hat dcr Wirt noch am selben Abend die gewettete noch nie und sein Reißen hatte ganz nachgelassen. Am nächsten Morgen sitzt der Kur« a««,. die Zeitung, da klopft es an die Türe und mit feierlich, ernster Miene tritt der lange Sandig, der Feuerwehr« kvmmandaat von Tannwald, über die j Schwelle. 5 Der Kurschmid betrachtet ihn eine Weile mißtrauisch von der Seite, dann fragt er, nichts Gutes ahnend: ' „Was verschafft mir die Ehre?" „Ich bring' nichts Schönes, Herr Kur schmid," gibt der Kommandant zur Antwort, „die Feuerwehr von Tann wald ist gestern in den April g'schickt worden. Diese mutwillige und leichtsinnige Irreführung eines öffentlichen Schutzvereins ist strafbar und kann sich der Berein diese Ver t-lkung nicht gefallen lassen. Dcr Urheber dieses schlechten Scherzes Adler" bestimmt erfahren haben. Wenn die Geschichte vor das Gericht kommt, so kann es für Sie recht un langen fünf Gulden für das Gespann und fünf Gulden als Mühentschädi gung für die ausgerückte Mannschaft, schön? Geld auf den Tisch. besten gegeben yatte, für den Kur schmid sein Geld. Der aber saß wütend daheim und gönnte sich heute nicht einmal ein Glas Bier „bei den schlechten Zeiten." Das neue Jahr hatt« zu schlecht Gut genug. schön? sonst, als für dich? am besten drin! Für Nietzsche begeister ter Jüngling. „Nietzsche gilt bild und Meister?" „In allem! Leider hatte ich bis her noch nicht das Glück, gleichfalls ,>Sie die Stern fchrtuppe gesehen? Ja. Na, Häven Si« sich dabei einen Wunsch gedacht? Ja. Was haben Sie sich denn ge wünscht? En Hasen! Tröstlich. Gatte: Also, fußfreie Kleider Je il-iner die Summe ist, die man borgen will, um so größer ist di« Geldverlegenheit. Auch Schürzenjäger erzählen Jä gerlatein. Wer sein Herz auf der Zunge trägt, sollte wenigstens kein ungewaschenes Maul haben. Boshaft. Wirt (morgen» zum Fremden) i „Meine Betten sind gut, picht wahr?" .Hm, wenigstens zut bevölkcit!" Ein heikler „Fall." W", "Äal? Kurpfuscher: «Ihnen fehlt's am Blinddarm." Patient: „Stimmt is 'rauS gejchnitt«,!." Zutreffend. „Denkn Sie, mein Herr, drei Lose. wel- Wesen!" Boshafter Bescheid. A.: „Also Du willst Dich übermorgen verheiraten?" B.: B.: „Nein, aber Verstand für Zwei, sag' ich Dir!" A.: „Nun, dann hast Du ja ein« Erst:r Schüler: Der Wolf —Auch ein Sammler. „Ihr Sohn beschäftigt sich viel mit Philor sophie?" Ter schwarze Mann. „Jesmarandjoo! Meine weiß« 81u5e...!" In der geometrischen Stund«. Lehrer: „Fräulein Lau ra, was wissen Si« von der Linie?" Backfischchen: „Daß daß es auch bei der Linie sehr nette Leut nants gibt." —NclteAu s s i ch t. Schwie- Familie ernähren?" Bewerber: „Natürlich, ich hab? ja LVM Gehalts / / ill /V /<>-> 6- Alte Jung „Jugend" wieder!" Druckfehler. Das nicht mehr gerade jugendliche Fräulein hatte in seinem Kalender die Freier tagc (Feiertag«) rot angestrichen. Dcr verkannte Kaviar. Lieschen: „Warst Du mit Papa und Mama zum Geburtstag bei Onk«> Professor?" Fritzlben: „Freilich, 's gab Torte kür uns Kinder; die Großen kriegten bloß Semmeln mit ZwetschcngclSc." Kunststück. „Bleiben S' nur ruhig sitzen; ich hab' bloß an Fuß vom Stuhl wegg'rissen!" (zuschauend, wie Mama Früchte ein macht): „Nicht wahr, Mama, Mu mien sind eingemachte Menschen?" Grund. A.: „Wo gehst Du hin?" B.: „Zu Herrn Müller, Du weißt, mit!" A.: „Ich fürchte mich." B.: „Wohl vor dem auf den Mann dressierten Hund?" A.: „Nein, vor dem auf den Mann dressierten Mädchen." Erinnert. Bettler (auf dem Postamt): „Sie, Herr Posthal« !er. schenken Sie mir doch was... Er weiß sich zu helfen. Ein Herr unterhält eine G«se!lschaft durch Nebelbilder, indem er zu jedem Bilde eine Erllärung gibt. Plötzlich versagt der Apparat, und die Lein»
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