MM k-.i/MI «ind. Sankt Niklas. Ich bitte dich, Sankt Niklas, sehr. Sott grüß euch, liebe «inderlein, ! Hkk-e von Lmil Loinanus. ! - , .25—9 ist...' Der kleine Blondkopf sitzt mit vor Eifer gerötheten Wangen neben der jungen Lehrerin, die die schwerwie gende Frage gestellt hat, und sucht des Mthsels Lösung zu ergründen. „25—9 ist 16!" ruft er freudig er regt und schaut mit den treuherzigen blauen Augen zu feiner Examinator,» auf. Die nickt mit dem dunkeln Kopfe, und auf ihren sympathischen, beinahe schönen Zügen spiegelt sich die Fr«ude des Jungen wieder. „Richtig, Hänschen! Siehst du, «S geht schon viel besser. Du wirst noch einmal ein großer Rechenmeister." Und Fräulein Lisa Berner preßt den zarten Kinderleib innlx an sich und lüßt den Knaben auf Mund und Wangen. Sie hat ihn so lieb ge wonnen, .ihren Jungen", all die Wo lken, die die böse Krankheit in das Wiss:n d«s Sechsjährigen gerissen hatte, wieder ausgefüllt bürden. Häuschens Kopf ruht an der Brust der Lehrerin. „Fräulein liebes Fräulein...", flüstern die Kinderlippen. Und es ist, deitstische steht. Pa, es wär« es wäre unrecht von ihm, so viel Geld für die Blumen auszugeben, jetzt im Winter, da sie so theuer sind." .Freuen Sie sich denn nicht sehr darüber?" Fast erschrocken klingt die Frage de» M „Nein, zu theuer sind sie Papa Wmcht. Für Sie nicht. sagt, Sie Mstien so lieb zu mir... wie eine Ma- U»na. Ja, das hat er gesagt." Lisa läßt den Kleine» sanft zur Gide gleiten. Sie ist plötzlich ganz «So jetzt mußt du aber gehen, D-ist schon spät. Papa wartet sonst packt di« Bücher in die Schul- „So, mein Junge." „Mein Junge —" Das hört «r gern. Ein verschämtes seliges Lächeln tritt in sein Gesicht. Da küßt sie ihn Straße. Weihnachtsmann bestellt?" fragt Lisa. »So. Und was möchtest du wohl am liebsten?" „Ach ich möchte... ich möchte, Architekt. Das ist Hänschens Vater. „Nun adieu, mein Junge und mor er die teppichbelegte Treppe empor- Es ist 8 Tage vor Weihnachten. Hefte. Ein ganzer Stoß liegt noch vor ihr. Aber die Arbeit will heute nicht recht fortgehen. sein? Als sie öffnet, steht ein großer, ihr und lüftet mit ehrerbietigem Gruß den Cylinder. Im ersten Mo ment erschricktck sie, als sie Hänschens Arbeitslampe in die klugen, rehbrau nen Augen blickt, scheint es, als sei die Sicherheit seines Wesens durch eine leichte Befangenheit gehemmt. Herr Große erlundigt sich zunächst nach den Fortschritten seines Einzi gen, und als Lisa ihm ihre volle Zu friedenheit mit den Leistungen Häns chens ausdrückt, geht ein Freuden schein über seine ernsten Züge. „Er war ja durch die Krankheit weit zurückgeblieben, ich fürchtete schon für sein Fortkommen in d«r Klasse. Daß es nun ande.'s geworden ist, danke ich Ihnen, Ihrer liebevollen Hingabe, verehrtes Fräulein." Seine Stimme klingt warm. Lisa Pflicht, Herr Große, der Unterricht war sür mich eine große, große Freude." „Weihnachten steht vor der Thür. Sie leben?" Mit einem leichten Schütteln des Kopses sagt Lisa: „Ich habe keine Eltern mehr. Und die wenigen Ver wandten, die ich besitze, wohnen sehr weit von hier. Ich werde das Fest Herr Groß« zu dem jungen Mädchc» auf. „Allein" sagt er, „und ich glaubte... Hänschen hat mir erzählt, daß Sie ihm, als er Ihnen seinen Weihnachtswunsch offenbarte, gesagt hätten: „Das geht nicht." Da meinte seinen Wunsch nicht erfüllen wollen." Lisa ist roth geworden. Die Ver wirrung verschönt den weichen Aus druck ihres durchgeistigten Gesichts. Werner Große sieht sie mit leuch tenden Augen an. DaS Zurückhal» die große Freude, die schönste Weih nachtsfreude!" Mit warmem Eifer hatte Herr Große gesprochen. Jetzt siehst er das Blick steht sie den Vater ihres Lieb- Fräulein, „sein liebes Fräulein". Er ist ja so glücklich! Sein Weihnachts wunsch ist nun doch erfüllt. Und als ÄhrizStnacht. Bon Ernst Willich. Tuf/ der Tannenbäume, Weckst der Kindlein Jauchze», Lallen, Schaffst den Alte» hold Gefallen. Weisest Unterthanen' ! Volkssltten um Weih- ! nacht und Urfahr. j Von A. v. Schlehdorf. Geheimnisvolles Dunkel umspielt die beiden Fest« in den Augen des Volkes von jeher. In den heidnischen Zeiten feierten unsere Vorfahr«» in diesen Tagen das Julfest; es war verknüpft mit großen Opfern und Gelagen; keinerlei Arbeit wurde ge tan, keinerlei Streit durfte laut wer den, und man legte zahlreiche Ge lübde ab, die man im Laufe des Jah res zu erfüllen versprach. Als Ueberreste jenes Heidentums haben sich eine Menge seltsamer Bräuche in verschiedenen Ländern er halten, die allerdings nun, wenigstens zum größten Teile, im christlichen Gewände erscheinen. Ueberhaupt be sitzt der Aberglaube, der Glaube an geheimnisvolle Schicksälsmächte, heut zutage in den unteren Volksschichten eine größere Macht, als man in un serer Atmosphäre unausgesetzter Auf klärung annimmt. Ganz besonders ist das bei den Slaven der Fall, welche ja nicht selten als der rückstän digste Volksstamm des zivilisierten Europas angesehen werden. In der Tat gibt es bei ihnen kein wichtiges Ereignis, das nicht von einer Menge symbolischer Handlungen begleitet würde. Geburt und Tod, Werbung und Hochzeit, Krankheit und Genesen, Geschäftsbeginn, Glück und Unglück im Berufe, alles wird mit abergläubischen Gebräuchen ver bunden, deren Wesen und Bedeutung freilich in den meisten Fällen längst vergessen sind. Begreiflicherweise spie len darum bei diesem Volke die Ge heimnisse der Zwölfnächte, der Rauh nächte, wie die Nächte zwischen Weih nacht und Dreikönigsfest genannt werden, eine große Rolle. einen Bach, um im Spiegel desselben das Antlitz des Zukünftigen zu er schauen. In Mecklenburg heißt es: Wer in der Sylvest-rnacht rückwärts aus dem Dorfe geht und in denselben Fuß stapsen wieder zurück, der kann alles sehen, was sich im Laufe des Jahres in der Gemeinde ereignen wird. Die len ist. Seil Ümzuwinden mit den Worten: „Da hast Du Deinen heiligen Christ!" um reichlichere Obstergebnisse zu er- Wer am Christabend Aepsel ißt, bleibt das ganze Jahr gesund. Und wer am Sylvester von der Abend- Würde als Frevel gelten, den Jahres- Westpreußische Landleute stellen in Ergreift es die mit Wasser, muß der nen Besitz, wird er sterben; die ?chiis- Stille WcihnachtMier: Heiligabend im Frauen-Yoppital sel mit Kohl weissagt ihm Verheira tung. Im Schwabenlande schlagen die Mädchen schweigend im Dunkeln drei Seiten des Gesangbuches aus und le gen Merkzeichen ein. Was sie am folgenden Morgen auf den rechten Seiten lesen, wird ihr Schicksal. An vielen Orten wird am Heilig nutzt, das um Mitternacht aus dem nächsten Felde ausgeschüttet wird, da mit alle Gründe des Bauern volle, Der Schluß der zwölf heiligen Nachte ist der Dreikönigstag. An diesem werden die wunderlichsten Eiern, Gebäck und auch Geld. Alles stadt spielen noch heute an jedem TurmeS der PeterSkirche Musikanten Das schlichte Volk hat nicht viel Zeit allmählich verloren geht. SW zeitgcmäfier Wunsch. Teddy hatte einen Austrag von sei nem Lehrer erhalten, den «r vor der sen, und die beiden hatten sich noch Erledigung des Auftrages noch ein bischen mit „Schliod«rn" vergnügt. Als sie sich nun auf den Weg zur Wiehlelweilsnaeht. Wicktcln weg. „Wart' mal. Albert, ich helf' Dir," sagte «r endlich. „Bück' dich mal." Und er machte sich mit einem brden zu schaffen. Als sü' die Klasse betraten, richtete Teddy s«inen Auftrag aus und ging erhobenen Hauptes auf seinen Platz. Albert hatt« ein peinliches Verhör >n fehlenden Entschuldigungszettel betreffend, zu bestehen, und erhielt shließlich die liebenswürdige Auffor derung, sich zur Empfangnahme der bückte sich Albert, der Lehrer ergriff gehen. Auf der Rückseite der Un sen:^ Fröhliche Weihnacht! Der piantstische Ta»«l. de. d ß Konzerte u » > >i Die LebcnSkunst Geduld. Leichter trägt, was «r trägt, Wer Geduld zur Bürde legt. Wer vermöchte die Schwächen und Mängel aufzuzählen, die im Zusam menleben d«r Menschen zu Tage tre ten und di« wechselseitig ertragen wer den müssen. Ist aber dieses wechsel seitige Ertragen nicht die schwierigste Lcbenskunst? Ja wahrlich, denn wie oft heißt „mit Menschen leben" nichts anderes, als „Menschen ertragen!" Wir Frauen aber sind es, di« diese Kunst am meisten üben müssen; denn während wir als treue Hüterinnen der sanften Sitte im friedlichen Bereich wohlgeordneter Häuslichkeit walten, muß der Geist des Mannes in der Sorge für Weib und Kind, in bestän- Wechselsälle beeinflußt. Daher möge sich di« junge' Gattin die vorübergehende Mißstimmung des Mannes nicht zu sehr zu Herzen neh men und die für das Weib unentbehr lichste und ftgenbringendste aller Tu genden üben: die Geduld. Nun ist dies in gelegentlichsten Ein zelfällen keine allzu schwierige Aus gab«. Wir haben Geduld mit einer Freundin, die wir von Zeit zu Zeit sehen i mit Greisen und Kindern, die zufällig zu unserem Verkehr gehören; selbst Fernstehende vermögen wir aus gesellschaftlichen Rücksichten mit G«- duld anzuhören, wenn dieselben auch unsere Langmut auf di- härtesten Proben stellen. Wenn wir aber täg lich, stündlich und stets in derselben Sache Geduld üben müssen, bedürfen unserer ganzen Willenskraft, um Wir haben vielleicht unzählige Male schon Gatten herzlich und liebe voll gebeten, dieses zu tun, weil es ihm zuträglich, jenes zu unterlassen, weil «s ihm nachteilig sei; er bat die Richtigkeit unserer Ansicht vollkommen anerkannt, aber dennoch bleibt es zum Kummer d«r wohlmeinenden Gattin, und häufig zum Schaden des ganzen Hausstandes, beim Alten, und da lei der der Mensch auch im schlimmen Falle die Gewohnheit sein« Amme nennt, so trägt dies« den Sieg über den Willen davon. In solchen Fällen hat die Frau hinreichend Gelegenheit, die Geduld zu üben, jene Tugend, die so bezeichnen der Seele Speis« ge nannt wird, weil sie uns zu so vielem andern Guten kräftigt; denn wer ge duldig ist, wird sicher auch sanft, lie bevoll, versöhnlich und stets darauf bedacht sein, alles aus dem Wege zri, räumen, was iMvd Massen könnte. Tpitzenkultur in früheren Wie hoch die Summen auch j nen, die heute eine elegante Frau die moderne Spitzenliebhaberei gibt: noch hat die Gegenwart einzigartigen Spitzenluxus nicht wie-W der erreicht, der das 18. Jahrhundert M durchzieht und die schönen oder rei- H chen Frauen jenes Zeitalters ganze Vermögen in Spitzen anlegen ließ. Die Rechnungen der Gräfin Dubarry geben davon «inen Vorgeschmack, bei dem man nicht vergessen darf, daß das Geld eine ungleich größere Kaufkraft als heute befaß und wohl doppelt so viel w«rt war. Trotzdem machte die Dubarry nicht viel Aufhebens davon, wenn sie für die Spitzengarnitur ei nes englischen Kleides die hübsche Summe von 8823 Frs. anlegte; für eine kleine schmale Bettdecke, gewis- " sermaßen nur einen Läufer, ><mdt« sie 2432 Frs. an, und aus sen Me moiren des Herzogs von L/yneS er fahren wir, daß die Bettlätfer feiner Gemahlin, in Enzland «geklöppelte Spitzen, die hübsche ruxke Summe von 30,000 Dukaten, al/o gegen 150,- 000 Frs. kosteten. Ais im Jahre 1769 die älteste Tochter Ludwigs XV. dem Infanten Spaniens die Hank zum Lebensbunde reichte, gab sie nach der Zusammenstellung ihrer Brautausstattung allein für Spitzen 695.020 Frs. auS. Der Siezeszug der Spitze hat in Frankreich unter der Negierung Heinrichs 111. eingesetzt und bereitete sich rasch über die Nach barländer aus; es war die Zeit, da der Mantelkragen aus Spitzen Mode war und nur die lostbarsten feinsten Spitzen verarbeitet wurden. Die Mode war allgemein, sie beschränkte sich kei neswegs auf di« Frauen. Nach kost baren Spitzen machten die Herren ja die Ueberlieferung erzählt, Heinrich 111. auf seine Spitzenkragen so viel hielt, daß er es nicht ver schmähte, sie selbst zu waschen und aufzubügeln. In späteren Zeiten, unter dem Schutze Ludwigs XIV. und seines Ministers Colbert, war die Spitzenindustrie in Frankreich be reits so weit erstarkt, daß sie den Kampf mit den ausländischen Spitzen aufnehmen konnte. Es war gute? Ton, leichte Morg'ngewänder zu tra gen, die nur aus den kostbarsten und feinsten Spitzen bestanden, und unter Ludwig XVI. war es der Ehrgeiz aller Damen, mit ihren Spitzen die Rivalin zu übertreffe«.
Significant historical Pennsylvania newspapers