»ZW. Hause deS Gutsbesitzers Weinhold er loschen. Man sitzt beim Karpsen schmaus: Vater, Mutter, kitius Ernst, zurzeit stuck, jur., dessen Freund, der Ilr. elleiu. Winsried Erhard, daS blonde, achtzehnjährige HauStöchter lein Margarete und dessen Schwester len, die dunkle, zwölfjährige He lene. Zur Feier des Tages hat der Hausherr eine feine Marke Rheinwein spendiert, weil, wie et sich ausdrückte, die Fische schwimme«! müssen und es nur einmal im (Jahre Weihnacht ist. Man hat ihm Ehre angetan und dabei geredet und »nteinander ange stoßen, aber es bleiht, wie der kritisch veranlagte Backfisck Leni denkt, flau! Sie hat recht, es fehlt die Stimmung. Woran liegt das? Weil alle beim! Beteiligten mit verschiede- Sinn für derlei hat, der zweite, tveil MIRn monsj«.'ur Breitung noch nicht Die Coeur-Dame des verhält sich allerdings anscheinend gewesen, so sagt Mutier Weinhold, und die muß es doch Leni ist für den -HittÄkt, denn auch ihm hat es Fräu lein Gritel angetan. Er denkt in tie fer Niedergeschlagenheit: wenn ich heute schon, die erhoffte Anstellung hätte, ich lifße sie dem Freier nicht. Doch was kann ich ihr in die Wag schale legen? Würde ihr mein Herz voll Liebe genügen? bar", sagte neckisch die, an die er ge dacht, und fügte Hinzu: „Wollen wir nicht auf den General anstoßen?" und fragte höflich: „Auf welchen?" Auf den General Knufemont." Hat er recht gehört. Er ist baff und denkt: Alle Achtung, den kennst du nicht! „Gewiß aber —" sagt er und grübelt weiter über den guten Mann, denn das Fräulein hat ihn dabei so «igen ang g Ob das wohl ein General von Friedrich dem Großen gewesen ist? denkt er weiter Für den schwärmt daß Voltaire „Gesegnete Mahlzeit", sagt da Frau Weinhold und unterbricht wei- Gast«s. nachtsstub« und ein wenig lesen. Zu nette Geschichte hat mir die Mutti ausge,ucht. Das Mädel darin ist so was sür mich. Immer fidel, zu allem Unsinn bereit. Heidi, ist sie auch schon im WeihnachtSzimmer, schwingt So sieht sie nicht, daß Dr. Winfried fassend, ihr näher kommt. „Mein Fräulein —sagt« er zö gernd. Sie sieht auf und blickt ihn an. Fräulein, hm, das ist nicht übel. Sie klappt das Buch zu und fragt: „Sie wünschen?" .Ach, Fräulein Leni", stottert er et was verwirrt, „können Sie mir viel leicht sagen, ob der General Knuse mont im Leben Friedrichs des Gro ßen eine Rolle gespielt hat? Ich und —" „Na, ich bin halt drin", versetzt sie energisch. „Habe man gerade vor dem Fest die Geschichte vom großen Fritz gelernt. Doch von dem General berichten." Er schaut tiefsinnig zu Boden. Das rührt sie, und sie fragt: .Ja, aber warum wollen Sie denn das heute am Christabend ergründen?" „Weil Ihr Fräulein Schwesttr sich für den interessiert!" „Meine Schwester? Wie kommen Sie daraus?" den General angestoßen." „Hahah, nicht übel. Sie gelehr ter Herr!" Die Lyn hält sich die Seiten, so lacht sie, so hell und so fröhlich. '.lch verstehe nicht!" sagt er ver dutzt, geärgert. Sie sein, trotzdem ich eigentlichen Sinn et- MWnteln. So ist das eben !M?"SenMLdels! Hören Sie recht, es „Hab ich recht verstanden? <Z»e nou» aimon» waS wir lieben!" noch ein Wörtlein! Wenn Gre te! das zu Ihnen sagte, dann hat daS waS zu bedeuten! Wissen Sie, die scherzt mit so was nicht, noch dazu vor morgen. Pst, ich höre sie kom men. Soll ich draußen etwa Schild wach' stehen, Herr Doktor? Ich tu'S gern!" „Ach bitte, bitte!" „Na ja doch! Gut, Grete, daß du kommst. Der Herr Doktor will dich etwas fragen." Husch hinaus ist sie und hält drau ßen einen Wandelgang. Drinnen aber machen sich die Tan nennadeln noch spitzer, um besser lau l schen zu können. ES ist halt doch nett, so eine Liebesaussprache unter ih- Der Leni wird auch draußen die Zeit lang, aber sie hält tapfer ihr Wort. Dings dem heimgesandten Freier der ' Greti oder besser dem Ponnqfuhrwerk ein Tränlein nach, aber dafür hat sie ' einen Trost, nämlich den, mit dem heimlichen Brautpaar bis zur Anstel ' lung deS Schwagers in «p<> ein Ge > heimnis zu haben. Na, auf dem P»l -li terabend, da soll die Grete und der o Winsried es aber noch zu hören be n kommen. Der Weihnachtsabend l> und der General, die sollen nicht ver >l gessen sein! I Waß Geburtstagskind am Heiligabend. Wo sie weilt, wie siegreich der Sonne bricht I steckt Tie besten, glücklichsten Auge» der Welt, «l»"' d-r^Uern Vom Weihnachtsbim^ Im geputzten, lichtertragenden Weih nachtsbaum hat die deutsch« Volksseele wie wohl im Weihnachtsfest über haupt eine Schöpfung von künstle rischem Werte hervorgebracht, die ein fach, deutlich und hinreißend zu uns spricht. Wir haben hier ein Beispiel vom Entstehen einer Volkskunstschöpfung. denn d«r Brauch des Weihnachtsbaum meS ist in jetziger Gestalt noch nicht hund«rt Jahre alt. Schon aber läßt sich, nach so kürzer Zeit, eine Entar tung dieses Brauches beobachten, eine Entstellung besonders durch Ueberla dung und Hinzufügen von allerlei Massenerzeugnissen, di« dem Wesen des Weihnachtsbaumes zuwider sind. Die Zeitungen wimmeln von Ange boten derartigen Tandes, die Schau fenster verderben die Phantasie und die reine des kindlichen Publl- Zweige Reklamen behängt und mit Watte belegt sind, als ob es einen Menschen gäbe, der Watte für Schnee ansieht, deren Stämme sich drehen, womöglich mit unsichtbarer Musikbe gleitung und hundert solche Dinge mehr. Eine Geschmackverirrung ist aüch das Anbringen von Gliihliimp chen an Stelle der Kerzen. Das Kerzenlicht hat seine eigene Art von frei NrschiM mernde Flamme, die die Luft über sich in flimmernden Fluß bringt, der Dust des »«rbrannten Stoffes, seine bunten Farben, und endlich die Le benHgkeit des Vorganges, daS bedeu ti-MVo'.leHeruiiterbrennen, durch das Stunde für dieses Jahr ihr natürliches Ende findet. Die Art von Poesie und „Bedeutung", die sich an die Kerze knüpfen läßt, kommt kei ner anderen Beleuchtung zu. Endlich de'" tünsU-rischen Grundgedanlen des Weihnachtsbaumes! Was denn, liebliches Wunder! Der Baum, den wir so lange im Walde in kraftvollem Grün stehen sahen, ist begnadet wor den: er treibt Kerzen mit lebendigen, eifrig glühenden und leuchtenden, die Lust leis über sich erwärmenden Fliiininchen; er ist behangen über und über mit Gold und Flitterschmuck, und in den Tiefen seines Geästs, was entdecken wir da? Nicht nur, daß ein Teil jenes FlittxrS sich als allerlieb ste, von fleißigen Händen gebosselte Sächelchen entpuppt, nein, mitten, drunter hängen auch Aepfel und Nüs se. klein: Kuchen und leckere, zucker« kugelübersiite Chokoladenbuchstaben. Der «rst« Eindruck des Baumes soll lein, und ist, selbst für di« Erwachse nen, der einer freudig verwirrenden, rührenden Ueberraschung, alle weitere Untersuchung, der sich besonders die Kinderwelt so eingehend hingibt, bringe nicht häßliche Enttäuschungen, erweise nicht rinen Teil deS Schönen >?IZ Schwindel und Massenware. Echt sei alles und zart! Mit groben l Mitteln und Betrug Verblüffendes ' hervorzubringen, ist ja nichts „Wun- derbares." Weihnachtslieder aber ' sind zu singen, nicht mit unsichtbarer Stahljunge zu klimpern! Wie man spricht. .Ein Ausbruch der Verzweiflung", sagte der unschuldige Verbrecher, da Fluchtversuch gemacht. .Das hat keine Not", sagte der Proletarier, da eiferte er gegen das Kapital. „Jetzt bin ich vogelfrei!" sagte die Modedame, da entfernte sie den Vo gel von ihrem Hut. Pelzhändler, da wollte e/ an den Eintritt wirklichen Frostwet'ers nicht glauben. .Mir nichts, Dir nichts", sagte der Spekulant, da verlor er das ihm anvertraute Geld. .Treffbube!" sagte der Kalauer, da meinte er einen Photographen. Ein Schlauer. an auffällt?" .Na?" „Daß alle nach der Seite sehen!" Die gewissenhaft« Hausfrau. Dame: „Womit soll Händler: „Mit Ameiseneiern." Dame: .Weich oder hart gelocht?" Ein kleiner Logiker. Mutter: .Siehst Du, jetzt läßt Der kleine Fritz: „Aber die nun auch naß werden?" Flitterwochen. .Durch welchen Teil von Italien ging Ihre Hochzeitsreise?" „O, wir haben ganz Italien durch geküßt." U n d d an n . . . . Er: „Ach, Sie: „Und dann . . .??" Er: „Und dann noch einen'" Der klassische Haus herr, (endlich kapitulierend): Entschluß. .DaS heißt, wenn er mich nun nicht bald anspricht, verbitte ich mir seine Bersolgung." Irren ist menschlich. „Das ist die erste L«rch«, die ich dieses Jahr töre," sagte ein Schwer höriger, da pfiff zehn Schritte von ihm entfernt eine Lokomotive. misch? „Aber Marusch ka, wozu Sie denn zwei Dok trren gebracht?" Maruschla: „Hab ich denkt, weil ham gnä Herr FUB beide g'schwul lene!" Zwei Spinnen, welche in verfchie ' denen Teilen einer Kirche wohnten, ' trafen einmal im Schiff zusammen. > „Wie geht's Dir, Freundin?" frag °>,O, danke, nicht allzu gut", war ' die Antwort. „Sonntags habe ich > es wahrlich schlecht. Ich wohne in Kanzel unter dem Polster, und Sonntags kommt der Pfarrer und t Ichlägt mit d«r Faust auf das Buch ' und fuchtelt mit den Armen so her um, daß ich vor Angst nicht weiß/ wo ich bleiben soll. Er trifft Mich ' doch noch mal, und dann zerquetscht > mich seine Kraft zu Mus!" l „Da solltest Du doch lieber zu mir kommen", sagte die erste. »Ich babe ein schönes, ruhiges Leben. Mich ! stört jahraus, jahrein keiner." . „Wirklich?" fragte neugierig die andere Spinn«. „Wo wohnst Du benn?" .In der Armenbuchse! Moderne Wohnungen. „Haben Sie schon eine Tapete aus gesucht für Ihre neue Wohnung?" .Ach nein; wir haben sowieso zu wenig Platz!" Uebertrumpft. Erster Schauspieler: „Mir spannte das Publikum bei meinen Gastspielreisen gewöhnlich die Pferde aus." Zweiter Schauspieler: „Und mir sausen's immer 's Benzin aus von meinem Auto." Widerspruch. „Du willst Dich schon pensionieren lassen, Vet ter?" «Ich sage Dir, mein Nervensystem schreit geradezu nach Ruhe." Vernünftige Einrichtung. ... „De FriehstickSbause, Herr Ganz leirat, is doch äne schene Einrichtung da is man doch wenigstens ämal beschäftigt!" Giftige Kritik. „Fin dest Du nickt auch, Kommer,ienrats Ilse hat noch so was Kindliches an - besonders den unge- Dorfarzt: „Nanu, wie schaust venn du aus, Schorschel, wie bist du Schor schel: .Entlobt hab ich mich soeben." Kathederblüte. Pro , Nacht k«ine Ruh« ließ: Die Jiiset Ehalkidike stak ihm in der Nase." - Unter Freundinnen. ~Ach!" „Ja, aber in der Hast I traf er .ie Schnauze von meinen > .Der Wlückivil»!" Folgen. , .Wozu wollt's denn noch a Kuh anschaffn?" „Weil wir jetzt mit Margarine koch'n da brauch'» wir a größere Einnahm' aus dem Milchverkauf!" Die neue Rechtfch ei bu ng. A.: „Schreibt sich Kanone mit K. oder C?" B.: „Selbstverständlich mit K. denn si« hat doch ein K lieber (Kali ber)!" Scherzfrage. Was haben die heiligen drei Könige gemacht? (-qu-ynqiZittiW uiZ) Ter kluge Schani. „Nicht wahr, Onkel, der vordere Soldat ist ein Einjähriger?" »Woran erkennst du denn das?" .Weil er noch nicht so viele Falten hat wie der Dreijährige!" Tröstlich. Professor (einen Schwerverwundeten untersuchend): „Drei Wunden sind ohne Zweifel töt tich, die andern Verletzungen sind glücklicherweise ohne Bedeutung." Gerechte Entrüstng. Spund: „Was seh' ich, Meier Du ochst schon wieder? Du scheinst wohl wirklich zu glaudcn,"dah die Studienzeit zum Studieren da ist!" Erster Gedanke. Emma (im Monat Mai mit einer Freundin spazieren gehend): „Liebst Du auch den Mai?" Anna: „Nein, ich liebe einen gewis sen Meier." Heutzutage. Wie bist Du denn mit Deiner Braut, der Studentin, bekannt gewor- Studiosus: »Wir sind nach einem Festkommers in denselben Rinn stein gefallen." Schlau. Frau: „Und Sie 'assen Ihren Mann ganz allein auf den Bali gehn, das täte ich nicht!" Freundin: „O, der kann ruhig gib'n, ich hab' schon ein Mittel, wo sie sofort erlennen, daß er verheira tet ist!" Frau: „Wieso?" .... Ich lass« ihm immer an der Garderobe zwei biß, drei Knopfe fehlen!" Friihlin«« - Erwache». Zu dumm, nun ist dir Frühling schon fertig und mein FrühlingSge» dicht noch nicht!" Unsere Dienstboten. Frau: „Wie ich aus Ihrem Dienst buch« ersehe, haben Sie nirgends lan ge ausgehalten, denn Sie waren in diesem Jahre schon in dreizehn Po sten." Dienstmädchen: „Das ist ganz rich tig, ich konnte eben noch keine passen- Au! „Wie lommt es denn, der Herr Kapitän ist lange nicht mehr so seit wie früher?" „Ja, seine Alt« hat ihn eben auf Halb„mast" gesetzt." Das Schön st e. Herr Wim« nier besucht eine Ausstellung von Musikinstrumenten und wird abend» ferl angehängt war, wo draufgestan den is: „Es wird ersucht, die Gegen« stände nicht zu berühren." Immer zerstreut. „Sie haben den Schnupfen arg schlimm, Herr Professor?" „Ich sage Ihnen, laum, daß ich —Er weiß es. »Aber höre nur, Mann, was unsere Anna für eine böse Zunge hat; die hat sie doch sicher nicht von mir geerbt!" „Nein, nein! gewiß nicht, Du hast die Deine noch."
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