DitNkise »achMnn. Roman von H. Teichmann. (S. Fortsetzung.) Neben Martina sah ein junger Mensch, der' hatte den gleichen, ge waltsam kühlen, stolzen Zug im Ge sicht. Er wurde G«rta als der Ma- Vellen vorgestellt. Sie s-tzte sich zu den beiden kühlen, hübsche« Men schenkindern und beantwortete freund lich den Wortschwall der redseligen Obermeisterin. Der Direltor stieß mit seinein Glas an das des Ober meisters und sagte: „Wohl be kommt! Prosit! Ja, was machen Sie denn für Geschichten, lieber Vel ten? Heute gerade wollte ich die neuen Maschinen ausstellen. Was macht ihr Fuß?" „Nun, bis spätestens übermorgen ist's wieder gut. Da lomme ich wie der in die Fabrik. Aber sagen Sie mir aufrichtig: Verspreche Sie sich einen großen Gewinn von d«n neuen Maschinen? Meiner Ansicht nach erzeugen wir viel zu viel Fut- „Dasselbe sagte ich beule Fra» Langenscheit. Doch sie will von wei teren Neuerungen nichts wissen. Sa gen Sie mir einmal im Vertrauen. Velten, wie steht es sonst eigentlich mit der Frau? Hat die ganze Fa brik eine sichere Geldunterlag«? Mir kommt's oft so vor, aN stünde sie nicht sehr fest. Diesen Eindruck hatte lt Ze und entfernte umständlich tin kleines, los gelöstes Vlättchen. Dazu macht« er ein geheimnisvolles Gesicht. „Ja, da „Wiesv? Es hat sich doch in der hegte ganz bestimmte Hcssnungen und Pläne. Die vernichteten Sie selbst." „Ich? Sie sprechen in Rätseln!" Der Obermeister zuckte die Achseln und wies zu Onkel Fritz hinüber, der jetzt mit Fräulein Rost Mühle spielte. „Der alte Herr könnte es Ihnen bestätigen und viel mehr erzählen, als ich. Er wird's aber schwerlich tun. Er ist sehr abhängig. Ich bin's ja eigentlich auch, und ich möchte „Nun", meinte bedächtig Velten, „mit der Fabrik steht es, wie Sie ganz richtig vermuteten, nicht beson ders. Die Frau hat ganz eigene das wissen Sie? All das Geld lös in Sessel lehnte. Wie schön sie hätte? Wahrlich, ein herrlicher Preis, ?er. Wie kühl er sie begrüßt hatte. ihre Gefühle anders geworden? 'Aber sie hatte sich gesehnt, ja, sie wußte es ganz genau. Erst gestern abend haben, als ihr Tante Ernestine er zählte, daß Velten seine Cousine hei raten wolle daß sie heimlich ver lobt seien. Und Onkel Fritz hatte es bestätigt. In seiner lindisch harm losen Art erzählte er ihr Einzelhei ten, die ganz sicher aus diese Annah- Sonnenlicht erfüllte Land hinaus. Weit dehnte sich die Ebene. Hie und da ein rotaufglänzender Kirchiurm. Die Felder jenseits des Gartens wog ten leise im Abendwinde. Die Dorf schwalbe strich darüber in lautlosem, schwingendem Flug. Und auf der anderen Seite das Schloß am Berge. Gerta rief weich: „Wie schön, wie wunderschön das ist. Das müssen Sie doch malen! Wie beneidenSwen Sie sind! Könnte ich doch diese leise Abendstimmung festhalten. Sehen Sie, wie schwarz die Wolke dort steht im lichten Himmel? Wie sie schwer lastend über die Landschaft zieht? Wie ein drohendes Geschick!" Der Maler sagte ernst: „Ja, wenn ich dieses Bild so malen könnte, wie lebt, dann wäre ich ein berühmter Mann. Und könnte nach dem Glucke greifen. So aber rückt es immer „Ich soll es nicht wissen? Ich leide selbst daran. Es ist vielleicht habe Zeit so viel Zeit." Gerta brach ab. Was sagte sie er von ihr denken? Sie sah scheu zu ihm hin. Doch sein Blick weilte dü ster auf der Wolke, die immer größer wurde und dunkel und drohend das Fritz. Ich schenkte sie ihm, weil sie ihm gefielen und weil sie wertlos wa ren. Sie kommen mir sehr wahr haftig vor. Können Sie sagen, daß Sie die Bilder gut finden?" Gerta war peinlich befremdet. Sie sollte ihre Meinung über die Bilder äußern? Und aufrichtig? Das war schwer. Sie sagte: „Ich bin doch keine Kunstverstän- Strich malen, trotzden ich ungemein viel Sinn, ja Leidenschaft für alle Schönheit empfinde. Ihre Bilder be sitzen sicher Wert. Es liegt ein eige ner Reiz über ihnen. Etwas Ver träumtes, Schleierhaftcs. Nur man ches ist zu schülerhaft ausgeführt. Das ist meine Meinung." „Da sehen Sie es. Sie sprechen mein Urteil: Schülerhaft gewissenhaft ausgeführt. So sagte mir einst auch ein großer Künstler. Ich soll mein Können auf ein anderes Gebiet rich ten. Wo man Akkuratesse und Aus führlichkeit braucht. Schade, daß sich Jensens „Jahreszeiten"." „Sie schrisistellern, gnädige Frau?" „Ich? 5) nein. Wie kommen Sie daraus?" solch scharfen Blick h>>den. Und sehr „Nun haben Sie einen Bewunde rer gefunden, Frau Gerta. Herr Vellen wird sich in Ihrem Kunstver ständnis gütlich tun. Bei mir kam Sinn für Bilder und Bücher." „Aber, Fräulein Martina, auch für Bücher nicht? Mir gehen sie uoe» alles, alles. Ich vergesse mein Leid, die Eintönigkeit des Lebens über den Geschicken der Menschen, die da vor mir lebend werden. Wie schön muß es sein, selbst schaffend zu wirken." „So tun Sie es doch! Haden Sie mich erfaßt hatte. Aber mein Mann sieht es nicht gern. Er nennt das überspannt." Gerta wunderte sich über sich selbst. Sie war sonst nicht so offen zu frem den Mensche». Aber sie empfand ein eigenartiges Gefühl des Bertrautseins dem jungen Maler gegenüber. Eine fast schwesterliche Zuneigung. Sie verstand ihn so gut, und sie fühlte ganz deutlich: er hegte dieselbe Emp findung für sie. Martina sah finster aus die beiden und dackite: arme Rosi. „Ö sicher", sagte Martina spöttisch hinüber, die noch immer im ernsten Gespräch mit dem Maler auf dem Hügel stand. Heide sah verwundert nach dem Paar. Doch er empfand nicht die geringste Eifersucht oder Angst. Er wandte sich Martina zu, die sich ihm gegenüber setzte und ein lustiges Wortgeplänkel mit ihm be gann. Nach dem einfachen, gemeinsamen Abendessen saß man noch bei einem Glase Wein heiter zusammen. Mar tina und Velten sprachen fast nichts zusammen, auch ihre Augen mieden sich. Der junge Male» saß zwischen Gerta und Rosi und tnlte seine Auf merksamkeit zwischen beiden. Onkel Fritz fühlte sich wie immer sehr be haglich in dem kleinen Kreise. Er taute auf und erzählte aus seinem Leben. Er hatte seine Jugend in Breslau verbracht, und er meinte: „Nie mehr bin ich seit meiner Ju gend dort gewesen. Aber jetzt, die sen Sommer, reise ich hin." „Potztausend", rief der Obe> Mei ster, „haben Sie «in- Erbschaft ge macht?" „Nein, aber Martina hat den von mir entdeckten Georgstaler untersu chen und verkaufen lassen. Da habe ich eine Unmasse Geld dafür erhal ten." , Ginnord Velten sah Martina an, und sein Blick schien Zauberkräfte zu besitzen. Denn das Mädchen, das den ganzen Abend seine Augen gemieden hatte, wandte ihm nun voll ihren Blick zu, und eine Minute lang sa hen sich die beiden in die Augen. Nicht zärtlich verliebt, nein, düstere anklagende Leidenschaft war es, die aus beider Augen loderte. Da strich Rosi ihrem Cousin neckisch über das Haar, und der Zauber war gebro chen. Rosi sagte: „Ws hast du dei nen Taler, Ginnord? Ich sah auch einmal einen Georgslaler bei dir. Zeig ihn!" Martina sah gespannt auf den jungen Maler. Doch der sagte kühl: „Das war kein echter, liebe Rost. Ich habe ihn wohl verloren. Er war vollständig wertlos." Erblassend wandte Martina sich um. Den Taler, den sie ihm in jener letzten Stunde geschenkt, hatte er achtlos verloren. Er war für ihn recht hatte Tante Ernestine. Maler sind leichtfertige, Menschen. junge Maler brachte die Gesellschaft das aus einer Kette von Kämpfen, etwas so Neues, Fremdes, Reizvol lebt hatt«. Jetzt sagte Ginnord Velten laut, Lebens." sellschast stand am Stadtplatz, der tief im Schatten des Rathauses lag. thronte. Dtis bläuliche Licht füllte schon unverantwortlich spät, und er hätte so gern seinen genauen Reise- plan nach Breslau entworfen. Heide hatte feinen Arm in den seiner Frau geschoben und drückte ihn leise an sich. Eine weiche jugendliche Stimmung überkam ihn plötzlich und er fühlt«, daß cr f«in« Lebensgefährtin doch lieb hatte, wenn er auch manchmal es vergaß. Das Mondlicht, die schöne Nacht hatte sein Sausen der Maschinen überhörte. Paar, das sich voll Feindschaft und Leidenschaft ansah. Velten bohrte seinen Blick fast haßerfüllt in den des schönen Mädchens. Sie war ihm ein Rätsel. Wie innig, wie vielsa gend sie voneinander Abschied genom ?ina höre. Und es war immer die gleiche Antwort: sie amüsiere sich herr lich, wolle gar nicht Mthr in das alte, langweilige Nest zurückkehren. Nie ein Gruß, nie eine Zeile. Und heute das Wiedersehen im Garten. Er hatte gerade seinen Georgstaler innig be ttachtet. als sein Cousinchkn neckisch, wie immer, ihm denselben entriß und damit forteilen wollte. Er jagte ihr nach und gerade, als er sie auffing, ten, blaß, mit bösen, trotzigen Augen. Was dachte sie von ihm? Einen Au genblick lang hatte ihn ihre offenbare Eifersucht beglückt, doch dann hatte er sich sagen müssen: es war Täu schung, eine böse Laune, nichts weiter. Denn sie behandelte ihn kühl, herab lassend, wie einen lästigen Diener. Er mal diesen Blick zu seden, der sie ver raten hätte sie war nur noch küh ler und fremder geworden. Auch jetzt sprach sie nichts zu ihm. Eine Weile ertrug sie stumm seinen Blick, dann wandte sie sich zu Frau Gerta: „Gehen wir nicht bald? Es wird die höchste Zeit, sonst fangen wir alle noch hier zu dichten an." Heide lachte und reichte dem ernsten, jungen Maler die Hand, indem er sagte: „Sie müssen jünger sein, Vellen, jung und fröhlich. Da läßt sich das Velten nickte: „Ich will's versu chen, Herr Heide, gute Nacht." Er reichte allen die Hand und über sah dabei wohl Martinas seine, schlanke Finger, die leise unter den Kleiderfalten hervorzuckten. Dann wandte er sich rasch um und ging durch die mondhelle Straße nach Hause. Gerta lag noch lange wach. Es war so hell im Zimmer und so warm. Und tönten ihr die Wart«-«». Ohr: „Sie schriftstillern nicht? So ver suchen Sie es einmal!" Es schwindelte ihr förmlich bei dem Gedanken. Schriftstellern! Wie hatte sie von Jugend auf die Dichter bewundert und beneidet. Besonders die dichtenden Frauen. Die sagten alles, gaben ihre innersten Gedanken und Gefühle preis, schufen Menschen schicksale und sahen tief, tief in Her zen und Seelen. Und viele tausend Menschen lasen dann die Worte, lit ten und lebten mit, gingen auf im Schicksal anderer. Und das sollte st« versuchen? Herzklopsend richtete sie sich im Bette auf und sah zu ihrem Manne hin, der schon tief und fest schlief. Was er dazu sagen würde? Frau zusammen. Die Stille der Nacht lagerte sich schwer auf ihre Sinne. Sie fühlte etwas heranna hen, das wie Unglück, wie drohendes Leid aussah. Sie drückte ihren Kopf fest in di« Kissen und schluchzte leise. VI. d s s ' G h bedeutend und unendlich anziehend war sein dunkles Faustgesicht. „Du strengst dich an. Georg! Buben tollen auf den Wiesen herum." Etwas unsanft schüttelte er Gertas Hand ab und sagte kurz: sprang sie auf und kleidete sich an. Sie wollt« hinaus in di« Felder. Ihr Mann lag am Sofa im kühlen, schat tigen Herrenzimmer und las ein« Fachzeitung. AIS sr Gerta mit d«m .Wohin, Gerta". .Ein wenig ins Frei«. Ich halte es hier nicht mehr aus. Gehst du „Bei der Mittagshitze? Was fällt dürfen Fräulein Martina nicht war ten lassen". .Was soll ich oben? Ihr musiziert zusammen, und ich soll bei Frau Lcngenscheit sitzen? Laß mir doch auch mein Vergnügen!" Felde? Jetzt bei der Hitze? Du soll nicht!" Mit einem Ruck wandte sich Gerta um: „Fräulein Martina? Die steht auch nicht in der Küche beim heißen schädlich ist." Gutmütig erwiderte Heide: „Nun ja, gut mein Kind. Ich gebe es zu. Es fällt mir nur auf, wie frisch und gepflegt das Mädchen aussteht neben euch andern." „Sage doch ruhig: neben dir! Doch du vergißt, daß sie um S Jahre jünger ist, keine Kinder und keine Sorgen hat. Sie lebt nur ihrer Freude, Ich sah mit 19 Jahren auch so aus." pünktlich wieder hier!" Gerta eilt« jetzt hinaus. Die Gas sen lagen still und einsam, nur hie und da ein paar alte W-iblein, die zum Nachmittagsegen in die Kirche stc auf die Schwell« und atmet« die weihrauchduftete Kühle ein. Doch dann wandte sie den Fuß und eilte über den heißen, sonnenbeschieneuen Platz zum Schloßberg hinauf. Aber die Menschen störten sie, die auf den Bänken herumsaßen und sieierwundert anstarrten. So verließ sie den Park und ging durch die Felder der Anto leuchtete. Die Felder lagen reglos. Die Halme des jungen Kornes standen wie ein stiller Wald träumend in der Luft, die schwül, zitternd über den weiten Flächen lag. Gerta schritt langsam durch die Aehrengassen, in ringen, eine Gestalt, die sprach und handelte—Und-viele andere Gestalten lösten sich logisch aus der einen; die vor ihre Augen. Und sie fühlte das ' „Wo ist der Herr, Tini?" sagtet ' „Andr<s, Gert, soll ich euch eine „Ja, Mammi, bitte, D«schicht« er- lch,, zur Dichterin. Aber heute sollte es etwas Beson deres werden. Etwas, das nicht in Gerta. Von wem ist es? Andersen? Sechstem?" „Wirtlich? Ich wußte nicht, daß sonst: „Wirklich, es war schön. Ich decktes Genie." wie soll ich sagen empfänglich für alles Schöne. Ich liebe jede Kunst leidenschaftlich. Besonders die Dich hört. Von oben ließen sich jetzt leichte Klavierkliinge vernehmen. Webers: „Aufforderung zum Tanz". Heid« gehen." stand wie in tiefes Sinnen verloren. Man sah es ihren kalten Zügen an, daß sie rechnete, spelulierte. Und Onkel Fritz hätte sicher gesagt: „Sie spielt und rechnet mit Menschen- Gerta: Heid«. Sie werden den Sonntagnach nnttag dach nicht olliin Gerta stand unschlüssig. Sie wußt«, schwerere Musil, Beethoven Mo- Intermezzo. es Und licher Musik auszuladen, erst dann sanfte, zarte, wenn man ein wenig müde, befriedigt ist." und wandte dann den nach Gerta, die Hände schon zum Anschlag bereit. Die junge Frau saß mit Frau Langenscheit in einem entfernteren Wintel am offenen Fenster. Sie flil liendes Träumen, leise und doch drän gend zogen die ersten Akkorde durch d«n Raum. Immer leidenschaftlicher, drängender wurde die Musik, alles schien mitzuschwingen in dem drän genden Jubel, bei dem Brausen und Rauschen des zweiten Teiles. H«id« spielt« selbstvergessen, er entlockte sei ner Geige Töne, die alle Erdenschwere mitzittern ließen. Dann ein erlösen des, befreiendes Ausklingen, als steige aus wirrem Leilse eine Seele empör Musik. Heide sagte leise: weil wir die gleiche Auf (Fortsetzung folgt). Für die .stäche. sauce. (Feines Gericht für den kalten Abendtisch.) Die nur abge waschenen Matjesheringe oder die in und Gräten befreit und in möglichst! gleichgroße, längliche Filets zerlegt. Zur Sauce verrührt man 2 Obertas sen dicke saure Sahne mit 2 Eßlöf feln feinstem Essig, 2 Eßlöffeln be stem Oel, 2 Theelöffeln Mostrich oder Senf, etwas weißem Pfeffer und einer Messerspitze geriebener Zwiebel (wenn man will, kann man schmeckt die Sauce ab und füllt sie über die in nicht zu tiefer Schüssel angerichteten Filets. Man garniert silie. Gulasch von Schweine fleisch. li/» Pfund durchwachse nes, aber nicht zu fettes Schweine» fleisch vom Kammstück wird in große Würfel geschnitten, die man in eine Kasserolle legt, in der man ein klei nes Stückchen Butter oder etwas Speckfett heiß werden ließ. Wenn das Frisch sehr fett ist, kann man auch wohl Butter oder Fett fortlas sen, weil das Fleisch dann genügend eigenes Fett hergibt. Man fügt eine feingehackte große Zwiebel, Salz, eine Messerspitze Paprika und etwas gestoßenen Kümmel dazu und läßt die Fleischwürfel bei fleißigem Um rühren Farbe nehmen. Dann füllt man eine Schöpflelle siedendes Was ser dazu, läßt das Fleisch über schwachem Feuer weichdünsten, aber so, daß die Brühe schön braun und kurz bleibt, schmeckt sie ab und sügt nach Belieben noch I—2 Lössel dicke saure Sahne dazu. Dann muß al les gut verkochen, worauf man daS Gericht noch mit einem Teelöffel Würze im Geschmack kräftigt und auf erwärmter Schüssel anrichtet. , Nieren auf Toast. Mai» kocht die Nieren gar, entfernt alle Sehnen und schneidet die Nieren in Würfel, aber nicht zu fein. Man schwitzt einen großen Eßlöffel Mehl' schlicht gemessen, und giebt zu>; Hälfte Fleischbrühe und süßen Rahnr oder Milch, oder auch Tomatensaft hinzu, bis die Sauce eben und flüssig ist. Die Niere wird darin wieder! recht heiß gemacht, und dann gibti man das Gericht auf geröstete Schnit-< ten Weißbrot, die mit Butter bestri« chen und gut heiß sind. Geflügelgeschnitten. Le ber. Magen und Herz von feinem Geflügel, auch Wildgeflügel, werde» mit etwas geräuchertem, magerem! Spk», «igen Wacholderbeeren fein gewiegt und unter beständigem Rühren in gu ter Butter abgedämpft. Erkaltet gibt man etwas geriebenen Schweizerkäse, >a nach der Menge ein bis zwei Ei dotter dazu, und streicht diese Masse auf in Butter gerösttete Semmel scheiben, gibt sie mit der Fleischseite nach oben auf ein Backblech und läßt sie im Bratofen gelbbraun werden. Knochensuppe und But» te rnocken. Man kocht aus I Pfund Rindermarksknochen, ein Stückchen Leber, mit Wasser, Salz und Suppengrün eine leichte Brühe,, die nachher durch ein Sieb gegossen und abgeschmeckt wird. Inzwischen rührt man etwas Butter zu Sahne, fügt nach und nach zwei Eier und je desmal einen gehäuften Eßlöffel Mehl dazu, salze und gibt IS—2O Minuten vor der Tischzeit mit einem jedesmaligen in heißes Wasser ge tauchten Eßlöffel kleine Nocken in die klare, zum Sieden gebrachte Brühe, läßt die Nocken gar kochen (man stellt die Kochdauer durch Ablochen eines Probekloßes in siedendem Was ser fest), schmeckt die Suppe ab und streut etwas frischen gehackten Rosinen - Sauce zu Mehl speisen. Man röstet in 2 Unzen Butter 2 Eßlöffel voll Mehl braun, verkocht es mit einer Obertasse voll Wasser, einem Stückchen Zimmt, Pfund gewaschener Rosinen, etivas Weißwein, versüßt die Sauce mit 3 Unzen Zucker, läßt sie ganz langsam unter öfterem Umrühren etwa 10 Minuten kochen und trägt sie auf, nachdem man Zimmt und Zitronen schale herausgenommen hat. Rinderschmorfleisch. Bier Pfund Fleisch (Schwanzstück) werden gut gellopst, gesalzen und in einen Schmortopf gelegt, in dem man drei eigroße Stücke Butter hat Farbe neh- Fleisch auf allen Seiten unter fort dauerndem Begießen bräunen, füllt etwas heißes Wasser dazu, gibt 2 bis 3 kleine geschälte Zwiebeln hinein und läßt es unter öfterem Nachsehen und Begießen langsam weichschmo ren. Sobald das Fleisch gar und die Brühe gehörig eingekocht ist. gibt man eine halbe Obertasse milden Essig dazu, einen Löffel eingemachte Champignons, einen Löffel Perlzwie beln und 2 bis 3 entkernte Zitronen scheiben, läßt sie mit etwas in Was ser glatt verquirltem Kartoffelmehl ticklich kochen, schmeckt ab und gibt die Sauce neben dem tranchierten Fleisch.
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